#26 Euer Input für die Sendungen zum 26. Spieltag

Was wäre wohl gewesen, wenn Bochum nach 10 Minuten 2-0 geführt hätte (Dein Argument bzgl. mentaler Spannung, Konzentration) ? Wie wäre die Reaktion der vernüftigen Frankfurter nach dem Spiel ausgefallen, wenn hauptsächlich ursächlich deshalb dat Dingen inne Binsen gegangen wäre ? Über Spott und Häme anderer Lager brauchen wir hier sicher nicht zu diskutieren, weil eindeutig. Gruß von einer Lilie. Die Sonne scheint.

1 „Gefällt mir“

UNION / BAYERN: Eine der schlechtesten Saisonleistungen der Mannschaft – Kompany inklusive

Union macht Union Dinge und das über weite Strecken gut, aber nicht perfekt. Gerade in der rechten Halbspur im Zehnerraum gab es immer wieder riesige Lücke. Bayern verzichtete freundlicherweise drauf diese zu bespielen. Goretzka und Kimmich konnten oder durften diese nicht besetzen. Stanisic versteht sich nach wie vor als Verteidiger und von Angriff hat niemand was gesagt. Olisé war oftmals Alleiunterhalter, weil Stanisic maximal den Flügel entlang trabte. Gesamt waren das wohl nicht mehr 6 Tiefenläufe im Vorderlaufen von Stanisic, wobei dabei nur einer einwandfrei als Lauf ausgemacht werden konnte. Der führte dann zum 0:1.

Auf der linken Seite ging vor allem dann etwas, wenn Musiala rausdriftete – die meisten Dribblings wurden hier aber von den Unionern erfolgreich textil ausgebügelt – vor allem Trimmel überzeugte mit festem Griff. Generell ist es schön zu sehen, dass die DFL ein weiches Herz für tempo-defizitäre Verteidiger hat und sie zum herzhaften Zupacken einlädt (siehe Frimpong heute). Serge Gnabry war kein Faktor – unglücklich im Abschluss und im progressiven Spielvortrag wirkungslos. Gnabry und auch Goretzka sind beide Spieler, die gut darin sind dynamische Situationen zu nutzen, aber wenig erfolgreich dabei, diese herzustellen. Goretzka besetzt zeitweise den zentralen 10er-Raum ohne aber wie etwa bei Heynckes mit Tiefenläufen für Unruhe zu sorgen oder das Spiel zu beschleunigen. Sowohl Gnabry und Goretzka tun sich schwer damit im hohen, teilweise sehr statischen Ballbesitz von Kompany für Dynamik zu sorgen – was aber auch fehlenden Tiefensprints der Mitspieler geschuldet ist. Beide fallen im Passspiel (Sicherheit und Key Passes) dabei jeweils zu ihren direkten Kontrahenten auf ihrer Position ab.

Hier drängt sich die Frage auf, warum Kompany in der Abwesenheit von Pavlovic nicht versucht Kimmich den höheren und Palhina den tieferen Part spielen zu lassen. Zudem gäbe es auch noch die verrückte Idee den Mittelfeldspieler Konrad Laimer im Mittelfeld spielen zu lassen. In der Ö-Nationalmannschaft spielt er häufig auf dieser Position, geht da als Leader voran und überzeugt auch in Ballbesitzphasen. Nicht die allergrößte Stärke von Rangnick, die Mannschaft zeigt sich hier aber mittlerweile deutlich verbessert. Warum Laimer auf dieser Position keine Option ist, bleibt weiter ungeklärt. Die zweite kritische Position hat auch mit Konrad Laimer zu tun: RV. Laimers Leistungen waren da in den letzten Wochen durchwegs ausbaufähig – er macht aber noch den stärksten Eindruck. Stanisic ist mit mehreren defensiven Böcken aufgefallen und hat im Offensivspiel so gut wie nichts anzubieten. Boey scheint zu einem der größtem Fehleinkäufe der jüngeren Vergangenheit zu werden.

Kompany ist es nicht gelungen die Schwächen von Union offenzulegen. Die Einwechslung von Ito hat zudem ein fatales Zeichen gesendet: „Spielen einstellen, wir mauern jetzt.“ (Auch interessant, dass Kompany Ito die IV scheinbar nicht zutraut.) Wenn Bayern aufhört Fußball zu spielen, geht das meistens schief, wie die Erfahrungen der letzten 15 Jahre zeigen. Anstatt herauszuspielen, schlägt Urbig den ersten Ball nach Itos Hereinnahme sofort lang. Ergebnis: permanente Ballverluste, man nimmt sich selbst Sicherheit und Vertrauen in den eigenen Balbbesitz, schlechtes Defensivverhalten und Fehler von Urbig. Völlig rätselhaft ist, aber dass man dann noch fast 15 Minuten Zeit hat auf Sieg zu spielen – nur Kompany macht einfach gar nichts. Man hat noch drei Wechsel und kann Vidovic oder Müller für einen IV bringen, Laimer für Stanisic und Guerreiro für Goretzka. Von alledem passiert nichts, während das Spiel der Bayern vollkommen an Fokus verliert. Sané zerbröselt unter dem Druck auf der rechten Außenbahn, Kimmichs Passquote bricht völlig ein, Musiala und Kane verpuffen. Man konnte fast den Eindruck gewinnen, Kompany will gar nicht gewinnen. Das ist eine Einstellung, mit der man bei Hoffenheim durchkommt, für Bayern ist das aber indiskutabel. Union kann man zu der Leistung nur beglückwünschen: How to neutralize Bayern 101.

… sorry für die Tapete.

Ich habe nur ein Kommentar/Interview von Ilja Kaenzig mit der Sportschau dazu gehört und er meinte, dass es aktuell beim Ruhrstadion nicht anders geht und es der Kompromiss wäre, wenn man in so einem alten Stadion spielen wollen würde.
Das Ruhrstadion ist für mich definitiv eine Bereicherung der Bundesliga und hat seinen eigenen Charakter (und ist kein Baumarkt). Da die meisten Ultras - auch die Eintracht in der Vergangenheit - keine Probleme mit diesem Kompromiss hatten, würde ich darin nicht das Problem sehen.

Es wird eine andere Lösung erst geben, wenn das Thema Stadionumbau angegangen wird.

Generell finde ich diese Umkehrung von Verantwortung schwierig.

1 „Gefällt mir“

Auch von mir noch mal 2 cents zu Frankfurt

Was ich neben vielem anderen nicht verstehe, ist die Gruppensynamik im Block

Es gab vor kurzer Zeit die gleiche Situation, wo das Spiel kurz vor Abbruch stand und das Spiel dann Vermutlich gegen den Verein gewertet worden wäre, dessen Fans es zu verantworten hatten

Und das kann mir keiner erzählen, dass man das den Fans erst erklären musste
Wieso geht da keiner aus dem Block hin?
Es sagt auch etwas über die Gruppendynamik im Block aus
Und dann auch noch beleidigt abhauen, wenn dir das ein Verantwortlicher deines Vereins erklären muss…

Also abgesehen mal von der Frage, warum da keiner aus dem Block hin geht und denen die Sinnhaftigkeit von gut erkennbaren Fluchtwegen erklärt

Lässt mir aber die Möglichkeit mal wieder Pratchett zu zitieren
„Der IQ einer Gruppe, ist der des niedrigsten geteilt durch die Anzahl der Gruppe“

1 „Gefällt mir“

Bochum-Frankfurt:
Ich finde, Bochum hat in der ersten Halbzeit zumindest phasenweise zu wild agiert. Durch das hohe Anlaufen gab es zwar in der Anfangsphase Chancen und Druck, aber die Absicherung hat nicht immer gepasst. Das hat Frankfurt nach circa 15 Minuten auch gemerkt und gezielt in die offenen Räume vor der Bochumer Kette gespielt. So fällt dann meine ich auch das 0:1.
Die zweite Halbzeit war dann generell wild, weil Bochum spielstandsbedingt hohes Risiko gegangen ist, mit vielen Chancen auf beiden Seiten.

MVP: Kaua Santos. Da waren schon einige fantastische Paraden dabei, mit einem weniger gut aufgelegten Torwart geht das Spiel vielleicht anders aus.
Unsung Hero: Timo Horn. Geht durch das Ergebnis vielleicht unter, aber er hatte auch sehr gute Szenen, in denen er den VfL im Spiel gehalten hat.
Moment des Tages: Die Bochumer Großchance auf das 2:2 in der Nachspielzeit. Kaua Santos hält klasse gegen De Wit. Aber auch wenn der Winkel nicht perfekt ist, Broschinski muss danach aus zwei Metern das Tor machen. Dass aus dieser Doppelchance kein Tor entsteht, tut richtig weh.

Zu der Bannersache: Ich finde, der Fall ist etwas anders als in der vergangenen Saison gegen Stuttgart. Damals hingen in der ersten Halbzeit schon Banner über einem Fluchttor, dass das für Unmut sorgt, wenn das zur zweiten Halbzeit plötzlich zum Problem wird, kann ich noch nachvollziehen. Aber gestern gab es schon etwa eine Viertelstunde vor Anpfiff Durchsagen und Texte auf der Anzeigetafel, dass die Fluchttore durch die Banner blockiert sind und das Spiel so nicht angepfiffen wird. Außerdem werden alle Gastvereine über die Stellen, wo keine Banner hängen dürfen, im Vorfeld informiert.
Interessant aber dennoch, dass auch die Bochumer Ultras, womöglich aus Solidarität mit der Frankfurter Szene, den Support eingestellt haben. Die genauen Hintergründe kenne ich da aber nicht.
Ob bauliche Veränderungen helfen könnten, hab ich mich auch gefragt, aber mir fehlt die Fantasie, wie das aussehen könnte. Fluchttore in Richtung der Nachbarblöcke, die ja im Zweifel auch voll sind, machen keinen Sinn. Und zusätzliche Aufgänge zu den Tribünen stelle ich mir unmöglich vor.

1 „Gefällt mir“

Aber genau das ist meine Kritik : woran machst du das fest? Ich lese hier niemanden, der in anderen Fällen so argumentiert hätte und in der breiteren öffentlichen Diskussion sind mir die Momente, in denen Ultras positiv besprochen werden bisher durch die Lappen gegangen.

Palhinha war gesperrt!

Hi, ich bin gestern Nacht fast vom Sofa gerutscht, als ich die ersten Fernsehbilder aus dem Ruhrstadion gesehen habe. Wie ich in einem meiner Posts gestern dargestellt habe bin ich davon ausgegangen , dass irgendwelche Fluchtwege im Stadioinneren nicht passierbar waren. Ein Beitag Rob Changs war hier mein Bezug. Als ich dannn sah, dass die Banner VON AUSSEN, zum Spielfeld hin das Problem waren, konnte ich es nicht fassen und bin völlig vom Glaube abgefallen. Es ist nicht zu verstehen, dass man nicht spätestens nach 20 Minuten (guten Zuredens) mit Messer und Schere angerückt ist, um den Spuk zu beenden. Wahrscheinlich wäre die Klamotte sogar juristisch sauber gewesen, Tatbestand der Sachbeschädigung wäre bestimmt nicht durchgegangen. Aufgrund der für mich neuen LAge trägt der VfL eine gehörige Mitschuld an der Verzögerung.

Ich würde sogar vieles positives an „Ultras“ finden. Ich mag Choreos. Ich schaue lieber ein Spiel mit organisierten Support als ohne.
Es liegt auch an den Ultras, dass für mich das Waldstadion ein magischer Ort ist und ich wirklich happy war, als ich dort ein Spiel sehen konnte. Ich kann das soziale Engagement positiv wertschätzen. Zum Beispiel war ich im Rahmen von #NieWieder bei einer sportpolitischen Veranstaltung in München und ich würde das Engagement der Schickeria im Rahmen der Erinnerungskultur für Kurt Landauer sehr positiv einschätzen.

Trotzdem kann ich doch Aktionen von Ultras blöd finden. Die Beurteilung von Ultras ist eben weder weiß noch schwarz, sondern sie ist ambivalent. Allein schon wegen der Tatsache, dass es eben nicht DIE Ultras gibt, sondern ich schon eine Unterscheidung zwischen Ultras von Alemannia Aachen und der Schickeria machen würde.

1 „Gefällt mir“

Hier steht ein bisschen was zu der Bedeutung der Banner

Habe das gestern schon vor Anpfiff mitverfolgt und sehe keine Schuld beim VfL.
EDIT: Auf Mastodon hat jemand ein Schreiben der vorab genehmigten Fanutensilien gepostet. Letzes Jahr wurde auch schon aufgearbeitet, was für Infos schon weit vorab kommuniziert werden.
Aber ja, ich war nicht im Stadion und wunderte mich nur, wie ruhig und entspannt die „normalen“ Fans die Verzögerung hingenommen haben.

1 „Gefällt mir“

Ich maße mir nicht an in dieser Bannerdebatte irgendeine Seite zu ergreifen, will nur anmerken es hängen - sichtlich - viele Bochum Zaunfahnen vor „orangenen Toren“ und Dortmund hatte vor ein paar Wochen ebenfalls ein Megabanner über dem kompletten Zaun im Gästebereich hängen.
Die Posse hat den Eindruck von Willkür von allen Seiten, wie so oft bei der Anwendung und Umsetzung von „Regeln“ in der Bundesliga.

3 „Gefällt mir“

Hallo Vollspann,

danke für deinen Einwurf (ohne Vollspann) , den Link zum Kicker. Folgendes Zitat hat mir die Schuhe ausgezogen: Verweis auf „ungeschriebene Regeln“

Zitat: "Wie knifflig die Situation war, dessen war sich auch Kaenzig völlig im Klaren. „In dem Moment, wo die Banner aufgehängt werden, kann man sie nicht einfach runterreißen“, erklärte der Schweizer und verwies auf "ungeschriebene Regeln in der aktiven Fan-Szene. In dem Moment, wo das Banner aufgehängt wird, ist es vorbei. Dann kann man nur noch an die Vernunft appellieren. " (Zitat Ende) . Das heißt nichts anderes, dass man das willkürliche vorgehen einer Minderheit hinnimmt, nicht entschlossen vorgeht, um einen geplanten Ablauf wenigstens halbwegs auf die Reihe zu bekommen. 10 Minuten Verspätung wären unschön, aber hinnehmbar gewesen. Ich wäre als „normaler“ Frankfurt Fan nach langer Anfahrt stocksauer gewesen und bin mir nicht im klaren, wie ich reagiert hätte. Noch immer ist die Botschaft der Aktion nicht klar. Ging es einfach nur um Destruktion ??? Gruß