Wir haben über den Spieltag gesprochen mit:
Wie hat euch die Sendung gefallen?
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Ein Paar Gedanken zum allgemeinen Leverkusen-Segment:
Nina hat in einem Halbsatz etwas angesprochen, was glaube ich in Leverkusen häufig unterschätzt wird, nämlich „was Leverkusen Xabi Alonso bieten kann“. Mehrere ehemalige Spieler (ich erinnere mich da an ein Interview mit Bernd Schneider vor einigen Jahren) haben immer wieder betont, wie besonders die Situation in Leverkusen ist, dass man beste sportliche Vorraussetzungen hat und mit den Rheinmetropolen Köln und Düsseldorf auch beste Vorraussetzungen hat für ein angenehmes Leben (für sich und seine Familie) Abseits des Fußballs - und das alles eben in einem ruhigen und medial ziemlich unterrepräsentierten Umfeld. Natürlich gibt es im Fußball Charaktere, die ständige Berichterstattung und einen größeren Personenkult um die eigene Person gut finden, aber Menschen, die ein vergleichsweises ruhiges Leben als Profifußballer suchen, kommen in Leverkusen auf ihre Kosten. Alonso kennt diese andere Seite aus seinen Stationen als Spieler und ich glaube, dass ein weiteres Jahr Entwicklung für ihn in so einer Umgebung ziemlich attraktiv ist.
Max spricht dann einen Satz aus, den ich sonst nur aus Kommentarspalten im Internet oder von Etienne Garde in Bohndesliga kenne, nämlich dass bei Leverkusen Geld keine Rolle spiele. Ohne Frage würde Leverkusen ohne die Bayer AG nicht existieren, das gilt übrigens auch im Wortsinne für die Stadt Leverkusen, ich erspare hier aber einen Geschichtsexkurs zur Stadt (findet man aber auf Wikipedia und co, falls es jemanden interessiert). Aber ist der Geld-Cheat wirklich existent? Man bekommt von der Bayer AG 25 Millionen € im Jahr, dazu werden Verluste der ausgegliederten Fußball GmbH komplett aufgefangen, aber eben auch Gewinne abgeführt (da bin ich schon gespannt auf die Zahlen von diesem Jahr). Diese Zahlen werden seit der Saison 2017/18 von der Bundesliga veröffentlicht: 2018 +18M, 2019 +1M, 2020 -1M, 2021 -14M, 2022 -7M. Die Corona-Jahre konnte Leverkusen so unbeschädigt überstehen (was ich auch überhaupt nicht klein reden möchte), aber über die Länge der Aufzeichnungen mit der nicht zur Norm gehörenden Corona Situation hat Leverkusen also „nur“ zusätzliche 3 Millionen € bekommen. Von der Barmenia als Trikotsponsor bekommt Leverkusen weitere 8 M € im Jahr, macht also „Sponsoring“ Einnahmen von ±33Mio €. Zum Vergleich: Wolfsburg bekommt 50-60 Millionen von VW, Bayern 50 M von der Telekom, Dortmund und Leipzig je 35 M von 1&1 bzw. Red Bull. Davon unbetrachtet sind noch weitere Einnahmen durch z.b. Ausrüsterverträge (Bayern 40 Mio / Jahr von Adidas, Leverkusen 3,5 Mio./ Jahr von Castore etc.) und Anteilverkäufe (wobei ich da nicht genau Durchblicke wieviel Geld das Bayern letztendlich wirklich gibt, wenn die Allianz AG 2014 für 110 Mio. € 8,3% kauft oder Stuttgart jetzt für den Verkauf von 10% für 40 M € an Porsche). Auch verglichen mit anderen Geldgebern wie Kühne an den HSV (in den letzten 10 Jahren durchschnittlich 16 M € / Jahr) oder gar Windhorst an die Hertha (374 M € innerhalb von 3 Jahren) scheint mir die Summe von ±25 Millionen € der Bayer AG ziemlich relativiert. Ich möchte betonen, dass die Situation in Leverkusen nichtsdestotrotz eine besondere ist, da man quasi ohne unternehmerischem Risiko handeln kann, da Verluste von der Bayer AG aufgefangen werden würden, aber dies war „nur“ in den sehr besonderen Corona-Jahren relevant, dieses Jahr wird man ziemlich sicher einige Millionen € Gewinn auch wieder zurückgeben. Übersehe ich hier fundamental etwas, oder ist es einfach falsch zu sagen, dass „in Leverkusen Geld keine Rolle spielt“ bzw Leverkusen einen „unbegrenzten Geld-Cheat“ (Zitat Etienne Garde / Bohndesliga) habe?
Zum Thema Euphorie in Leverkusen, die ist definitiv da aber auch nicht erst „seit dem es jetzt in die Crunch-Time geht“, ich würde sagen seit dem letzten Drittel der Hinrunde erkennt man da schon einen großen Unterschied zu sonst, wenn man sich z.B. mal die Auswärtsfahrzahlen anschaut. Ich glaube ich hatte es an anderer Stelle im Forum schon einmal geschrieben, aber zur Vollständigkeit auch noch einmal hier: Die Mitgliederzahl hat sich von 30 000 Anfang der Saison auf über 50 000 gesteigert, beim Ticket-VVK sind derzeit jedes Mal (egal ob Heim oder Auswärts) weit mehr als 100 000 Geräte in der Shop-Warteschlange und nach den Spielen (egal ob Bundesliga am Wochenende oder spät Abends Wochentags in der EL) bleibt ein Großteil des Stadions auch auf den Geraden noch lange nach dem Abpfiff im Stadion, um die Mannschaft zu feiern, das war in Leverkusen leider früher eine Seltenheit. Einen solchen Push in Popularität und Beliebtheit gab es zuletzt 2002 in der Triple-Vize Saison, auch wenn davon nicht alles bleibt sobald der ganz große Erfolg mal ausbleibt, denke ich trotzdem, dass diese Saison noch auf die nächsten 10 Jahre die Fanlandschaft in Leverkusen maßgeblich beeinflusst haben wird.
Max hatte dann noch den schönen Hinweis auf Werder 2004 gegeben, die ihre besten Spieler damals abgegeben haben nach ihrer herausragenden Saison. Ich musste selber in den letzten Wochen häufig an Aussagen im Rückblick auf die Leverkusen Saison 2002 denken, nach der Leverkusen Ze Roberto und Ballack an die Bayern abgegeben hat. Calmund hat meine ich sinngemäß mal gesagt, dass ihn das im Nachhinein mehr ärgert als die 3 Vize-Titel, man hätte damals mit breiter Brust auf dieser Saison aufbauen sollen und sich eher Verstärken sollen als Spieler abzugeben. Ich hoffe man schafft genau das diese Saison, der Verbleib von Alonso ist hier auf jeden Fall schon einmal ein erster wichtiger Baustein.
Ich persönlich glaube nach diesem Wochenende das erste Mal wirklich daran, dass Leverkusen Meister werden könnte, davor war die Skepsis einfach zu groß (man stelle sich z.b. mal vor Leverkusen hätte dieses Mal nicht in den letzten Minuten noch das Spiel gedreht und Bayern daraufhin gegen Dortmund gewonnen …). Wenn Leverkusen gegen Fortuna am Mittwoch im DFB-Pokal Halbfinale sich nun auch keinen Ausrutscher leistet, werde ich vermutlich keine bessere Saison mehr erleben. Forza Bayer!
Psychologisch gesehen hat bayer den Geldcheat(wie TV bayern, VW wolfsburg Gummisaft leipzig oder sap Hoffenheim)
Man kann einfacher Risiken eingehen, wenn ich weiß, Papa bezahlt mir das schon
Bayer hat viel richtig gemacht aber eben auch Glück
Allein die Personalie Alonso
Überhaupt keine Profierfahrung und schlägt halt ein(klar gab es gewisse Punkte die für ihn sprechen, aber wie stark die überwiegen zu seiner Unerfahrenheit und das er so gar keinen Fehler zu haben scheint, war schon Glück)
Wenn du weißt, naja wenn meine wirklich geniale Idee schief geht, zur not haut mich Papa raus, dann kann man so ein Risiko auch eingehen
Dann leistet man sich auch den teuren Premierleaguestar statt jemanden aufzubauen, den man verkaufen kann, falls Alonso doch ne schlechte idee ist oder nicht so einschlägt
Klar erinnert dich Papa daran, wenn du richtig erfolg hast, dass er dein Sponsor ist und will auch was abhaben(natürlich auch damit man nicht vergisst, wo man herkommt)
Aber das Geld bleibt ja in der Familie und man bekommt es im Notfall zurück
Das ist Psychologisch ein absoluter Cheat, weil man muss halt nicht 4-5 saisons vorausplanen
Das soll die fantastische Arbeit, die Bayer diese Saison gemacht hat nicht schmälern und schön das mal jemand anderes Meister wird
Aber frei nach Baumgart, die wenigsten Vereine sind eine AG oder gehören zu einem Konzern und nur weil jetzt statt 99% jetzt 98,9% vereine sich Geldgeber reinholen, ändert das nichts daran, dass es unfair für andere vereine ist
Ich verstehe deinen Punkt und habe genau das ja auch im Satz vor dem von dir zitierten Absatz erwähnt, aber wäre es dann nicht auch fair, das so zu kommunizieren? Also nicht von „unbegrenztem Geld“ zu sprechen, sondern zu sagen, dass man bei Leverkusen mit dem vorhandenen Geld (was nach meiner Recherche „nur“ auf Platz 5 der Liga landen würde) ein anderes Risiko eingehen kann? Ich finde einfach, dass das so ein ganz anderes Bild erzeugt, als hätte Leverkusen Möglichkeiten Spieler (oder Trainer) aus Sphären zu verpflichten, die von keinem anderen Bundesliga Verein erreicht werden könnten. Wenn es aber um das eingesetzte Kapital geht, hätten auch andere Mannschaften ohne Probleme Alonso, Xhaka, Palacios, Grimaldo und co holen können.
Das meinte ich mit den 99%, die jetzt zu 98,9 prozent dank Stuttgart werden
Oder nur weil VW oder Rote Brause noch mehr Kohle in ihre vereine buttern oder weil Uli Hoeneß in den 90gern die Spielregeln sehr zu gunsten von Bayern geändert hat, bleibt es für den Rest der Vereine nicht wenigwr unfair
Wenn bei nem Shooter beim pc spielen 2 cheaten und der rest nicht, heißt das nicht, dass die 2 unbesiegbar sind
Und der eine kennt vielleicht den Flammenwerfercheat, der auf der map noch besser ist, der ihn noch besser macht, so dass er vorteile gegenüber den anderen cheater hat
Aber für alle anderen Mitspieler bleibt es unfair
Es Ist mir aber auch noch mal wichtig zu betonen, dass das gesamte Team von Bayer diese Saison eine außergewöhnliche gute Leistung bringt und ich mich wirklich für das Team freue und die mir auch noch sympathisch sind(das musst ich auch erst mal mit mir vereinbaren irgendwie, bayer zu mögen)
Aber was die Verpflichtungen angeht:
Das meinte ich mit glück und Risiko
Weil auch bei Xhaka war ja nicht klar, dass er so einschlägt
Und die anderen Vereine haben ja jetzt auch nicht nichts investiert(kane war ja zb. Nicht billig und bei Leipzig gab es auch Neuzugänge, aber das ist eben auch teilweise Glück
Ich glaube es gibt viele, die wenn sie vor der Saison die wahl zwischen Tuchel und Alonso gehabt hätten, sich für Tuchel entschieden hätten
Man kann auch die Leistung von Bayer 04 Leverkusen in dieser Saison widerwillig anerkennen und sich genau darum überhaupt nicht für Bayer 04 Leverkusen freuen.
Ich meine, was hat sich denn verändert, außer dass Bayer 04 Leverkusen jetzt Erfolg hat? Strukturell gar nichts. Das ist immer noch dasselbe Bayer 04 Leverkusen, zu dem man auch vor Alonso schon eine Meinung hatte. Warum sollte man also Bayer 04 Leverkusen plötzlich mögen?
Muss man nicht @Mars
Aber man kann Leistungen anerkennen auch wenn man weiß, was die vorraussetzungen waren
nur weil bayer bessere Startbedingungen hatte, heißt das ja nicht, dass Alonso und der rest des Teams nicht trotzdem einen außergewöhnlich guten Job machen
Es muss furchtbar sein, einen milliardenschweren Pharmakonzern zum Eigentümer zu haben, der alle Pandemie-bedingten Verluste einfach ausgeglichen hat, und „nur“ auf Platz 5 der „Geldtabelle“ zu liegen.
„Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen!“
Nachtrag:
Wo stünde der Verein „XY 04 Leverkusen“ ohne Bayer? Wahrscheinlich ist es nicht seriös, Standorte zu vergleichen, weil jeder Standort anders ist, aber ich frug mich gestern, ob Leverkusen ohne Bayer nicht auf einer Stufe mit Mainz 05 einzuordnen wäre (wenn überhaupt).
„Kleines“ Stadion, eher farblos in der Wahrnehmung von Dritten, in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Dickschiff der Liga gelegen (EffZeh bzw. Eintracht, wobei bei den 05ern auch noch der FCK hinzukommt), vergleichsweise wenig Medieninteresse und ansonsten meist gut im Wettbewerb dabei, aber ohne echte Höhepunkte (sieht man in Leverkusen von den Geld-Doping-Zeiten unter Christoph Daum und den Erfolgen in der aktuellen Saison einmal ab).
Insofern finde ich es dann schon etwas seltsam, hier zu lesen, dass Bayer 04 Leverkusen „nur“ auf Platz 5 der „Geldtabelle“ liegt, denn ich habe gewisse Zweifel daran, dass das ohne Bayer im Kreuz (hahaha!) so möglich wäre.
Ansonsten lese ich deine Beiträge zu deinen Eindrücken und Erfahrungen rund um Bayer 04 Leverkusen sehr gerne. Das, was du schreibst, bringt eine Saite in mir zum Klingen, von der ich gar nicht wusste, dass es sie gibt.
Das klang kurz vorher noch etwas anders.
Du hast ja weiter oben sehr anschaulich erklärt, warum man sich eigentlich nicht für Bayer 04 Leverkusen begeistern können sollte.
Dann hab ich mich unklar ausgedrückt
Vielleicht was grundsätzliches: das System ist kaputt
In diesem System bewegen sich verschiedene Manschaften und ich mag manche Vereine mehr als andere, dass heißt aber nicht das ich mich für alle begeister
Aber ich mag schönen Fussball und wenn Bayern verliert
und dafür sorgt Bayer und das gefällt mir
Klar einen Verein zu lieben heißt nicht andere Vereine zu hassen, und so weit gehen meine Gefühle auch nicht für Bayern aber das nach über einer Dekade da mal wieder ein anderer Verein oben steht, freut mich, dass diese auch noch guten Fussball spielen ist gerade bei dem Niveau der Bundesliga schön
Aber wenn Juventus Turin(fast so schlimm wie Bayern für mich) dieses jahr deutscher meister wird, würde mich das auch freuen(und fast gar nicht verwundern bei dem System)
Ja. Ein System, in dem es Ausnahmegenehmigungen gibt, die nicht dazu dienen, Defizite auszugleichen, muss früher oder später kaputtgehen.
Ich schäme mich immer noch zutiefst für den Moment der Schadenfreude, als Frimpong das 3:0 gegen den FCB gemacht hat. Vermutlich meine dunkelste Stunde diese Saison.
Die Lex Leverkusen ist unfair und hätte schon damals verboten werden sollen oder in einen vernünftigen Rahmen gesetzt werden müssen (feste Vorgaben welche Zahlungen wie gemacht werden dürfen, Kompensation durch Verlust anderer Rechte usw.) und ansonsten hätte damals schon das Kartellamt eingreifen müssen. Und Bayer ist auch nicht seit Anfang der Zeiten Eigentümer des Klubs, das kam auch erst in den 90ern. Also sich hier auf eine 120 jährige Tradition der Verknüpfung zu beziehen, und dabei die Eigentumsverhältnisse und nicht ausschließlich sich auf die Namensgebung zu beziehen, ist schlichtweg falsch.
Kurz ein anderer Fokus: Ich war extrem positiv überrascht vom BVB! Gefühlt war das das erste richtige gute BuLi-Spiel des BVB in dieser Saison, mit spielerischen Lösungen, präzisen Pässen und guter Zuordnung auch im Mittelfeld. Ich stelle mir gerade vor, dass die sich irgendwie zum Ende dieser Saison noch fangen und am Ende auf Rang 3 und im CL-Halbfinale stehen. Nagel(smann)probe gibts nächste Woche gegen VfB.
Das ist eine interessante Wahrnehmung. Mein Eindruck während des Spiels war, dass der BvB gar nicht sooooooo super war. Sicherlich verbessert im Vergleich zu anderen Spielen in der jüngsten Vergangenheit, gerade in der Bundesliga. Aber dann doch nicht auf einem völlig anderen Level.
Ich fühlte mich ein wenig erinnert an das Rückspiel gegen Eindhoven in der UCL, als ich hinterher auch nicht recht wusste, warum Dortmund dieses Spiel nun gewonnen hatte. Oder an das Spiel neulich gegen Frankfurt. Oder …
Ich glaube, es ist deutlich geworden, worauf ich hinauswill.
Ja, ja und ja.
Aber das sind Fehler der Vergangenheit. Mich interessiert jetzt nur, wie man diese Situation wieder auflösen kann.
Sollte Bayer 04 Leverkusen tatsächlich deutscher Meister im Fußball der Männer werden, dann zeigt das einmal mehr (!) sehr deutlich, dass das System kaputt ist und dass man bei DFB und DFL als Ordnungsinstanz versagt hat. Aufgabe von Institutionen wie DFB und DFL ist es, Rahmenbedingungen für einen fairen Wettbewerb für alle herzustellen. Das Gegenteil (!) wurde getan.
Der viel größere Skandal ist für mich aber, dass man jahrelange nichts getan hat, um die einmal getroffene Fehlentscheidung, Ausnahmen zu gewähren, die anderen Teilnehmern am Wettbewerb zum Nachteil gereichen, wieder zu korrigieren. Spätestens nach der Meisterschaft für Wolfsburg 2009 hätte man hart gegensteuern müssen.
Das System ist schon lange kaputt. Außer den Werksklubs gibt es ja noch die Dauer-CL-Teilnehmer, die jeden Konkurrenten buchstäblich auseinander nehmen. Und die Klubs darunter nehmen ihrerseits die auseinander, die sich in der Liga etablieren wollen, usw… Wo sind denn heute noch die Klubs, in denen langfristig eine Mannschaft aufgebaut wurde? Freiburg und Union, die beispielsweise gemessen an ihrem Etat überperformen, leben davon, dass sie rausgekaufte Spieler überragend ersetzen, nicht davon, dass sie ihre guten Spieler halten. Aktuell haben wir ja die Stuttgarter, wo man überall nicht etwa davon spricht, was diese Mannschaft alles noch erreichen könnte, wenn sie noch 3 oder gar 5 Jahre zusammenspielt, sondern es wird spekuliert, wo welcher Spieler wohl im Sommer hinwechseln wird. Für Leverkusen gab und gibt es schon ähnliche Gerüchte. Die haben jetzt Glück, dass Alonso für Madrid in Leverkusen geparkt wird, wie es aussieht, aber spätestens 2025 dürfte der große Ausverkauf starten. Mal sehen, was vom Modell Heidenheim übrig bleibt, wenn demnächst die Scouts anrücken.
Diese Strukturen finde ich viel schlimmer, als dass in der Liga Klubs mitspielen, die im Managerspiel einen zusätzlichen Geldcheat haben. Zumal Hertha gerade erst eindrucksvoll bewiesen hat, dass man den Cheat auch dazu verwenden kann, aus einem etablierten Erstligisten einen mittelmäßigen Zweitligisten zu machen.
Die Bayern-Dominanz ist jedenfalls noch lange nicht gebrochen. Die bleibt dank des Systems bestehen, bis tatsächlich mal ein Klub wie Rote Brause Leipzig ernst macht und nicht nur ähnlich teuer wie die Bayern einkauft, sondern auch noch massenhaft Geld dazu verwendet, ihre Leistungsträger zu halten. Das ist aber zu unrentabel, weil man ja auch ohne Titel an der Geld- und Ruhmmaschine CL teilnehmen kann.
Das scheint sich in meinen Augen mit dieser Aussage zu beißen:
Was es bedeutet, wenn die Clubs mit Zugang zu externen Geldern ernst machen, konnte man bereits zweimal beobachten: Das erste Mal rund um die Jahrtausendwende in Leverkusen und dann noch einmal zehn, fünfzehn Jahre später in Wolfsburg.
Mir hat das damals keinen Spaß gemacht.
P.S.: Ich finde Verniedlichungen wie „Rote Brause“ nicht zielführend, nochzumal man mit den Initialen RB viel interessantere Bezeichnungen auf Englisch kreieren könnte.
Echt? Wo hatten die denn so viel investiert? Gefühlt war da der CL-Titel von Dortmund '97 oder die angepissten Bayern 2013 mehr ohne Rücksicht auf Verluste zusammengekauft als Vizekusen oder Wolfsburg 2009.
Rote Brause hat aber den Vorteil, dass die Bezeichnung auch in moderierten Foren meistens nicht gelöscht wird oder zu Sperren führt.
Gotcha! Valider Punkt.
Ballack. Emerson. Lucio. Dazu Schneider und Butt. Und wahrscheinlich noch vier, fünf andere, an die ich mich erinnern würde, wenn sie nicht in Leverkusen gespielt hätten. Die waren alle nicht billig im Unterhalt, was man ja auch daran erahnen kann, wo die meisten von denen später Station gemacht haben.
Ich meine auch, dass das damals Thema war, dass Bayer richtig „ins Invest gegangen ist“.
Zum Hoffenheim Segment:
Ich verstehe die Kritik total die du äußerst @gnetzer, ich blicke aber glaube ich etwas anders auf die Leistungsfähigkeit die man in dieser Saison in Hoffenheim hat. In dieser Saison waren wir gegen die Topteams mit der Ausnahme vom Hinspiel gegen Stuttgart und dem Rückspiel gegen Dortmund immer chancenlos, in diesen beiden Ausnahmefällen hatten die Gegner auch nicht ihre stärksten Tage. Schon gegen Frankfurt war in Hin- und Rückspiel mein Eindruck, dass die individuelle Qualität auf dem Platz vor allem hinten nicht reicht, dann ist es kein Wunder dass man nicht um Europa mitspielt. Natürlich nervt mich das, ich versuche dann aber nicht primär die Fehler von den Spielern auf dem Platz zu sehen sondern die in der Planung davor, die dazu führen dass man ständig Spieler nicht in ihrer besten Rolle aufs Feld bringen kann und es auf machen Position bei einer Verletzung abenteuerliche wird, während bei anderen Positionen drei Spieler mit Bundesliganiveau auf der Bank sitzen oder man drei Spieler verleiht. (der Kader ist halt überall weird, hab ich hier denke ich ja schon öfter mal ausgeführt) Von den Spielern auf dem Platz habe ich wie gesagt bei einigen eine der besten 3-4 Saisonleistungen 23/24 gesehen, da fällt es mir dann schwer zu meckern, mache ich sonst oft genug.
Der Kader ist aber auch was den Marktwert und die internationale Erfahrung angeht nicht unter den Topteams sondern klar im Tabellenmittelfeld anzusiedeln und man muss sich dann eher ärgern, dass man gegen Darmstadt und Köln nicht gewonnen hat und nicht wegen diesem Spiel. Wenn ich das größere Bild nehme gibt es nämlich kaum Anzeichen, dass man grade in diesen Topspielen jedes mal nicht 100% gegeben haben soll.
Ich verstehe daher nicht woher der Gedanke kommt dass man gegen Leverkusen auf irgendeiner Ebene auf dem gleichen Niveau agieren sollte, natürlich kommen die häufiger in den Strafraum und hätten das auch früher und höher für sich entscheiden können, gibt Gründe wieso die jetzt 40 Punkte mehr haben, das wusste man ja vorher. Ich gehe aus Hoffenheimer Sicht in so ein Spiel mit der Hoffnung, nicht komplett aus dem Stadion geschossen zu werden weil ich kaum Argumente dafür zusammenbekomme, wieso man auf einen Punktgewinn hoffen sollte. Die Bundesliga ist halt leider so wie sie ist, die Lücken zwischen den Blöcken von Teams sind riesig und dass Hoffenheim sich einmal für die Champions League qualifiziert hat war ein Glücksfall mit dem ich so nicht noch einmal rechne.
(und bitte nicht „er“ als Pronomen, danke)