#29 – Euer Input für Schlusskonferenz 355

Am Montagvormittag nehme ich die nächste Sendung auf mit Patricia Seiwert und Jonny und Jakob von Taktik & Suff. Schwerpunkt wird der 1. FC Union. Freu mich auf euren Input!

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Edit: Ich weiß nicht genau, wie ich es geschafft habe, die Ankündigung dreimal zu lesen und trotzdem Köln statt Union zu lesen. :smile:
Ich behalte die Fragen mal für etwaige Köln-Sendungen in Zukunft im Hinterkopf.^^
Die Punkte lasse ich aus archivarischen Gründen am Ende stehen.

Gladbach
Nur eine kleine Frage, weil ich das Spiel nicht vollständig sehen konnte: Wie hat euch Thuram gefallen? Er macht das Tor, aber gleichzeitig begeht er bei Neuhaus vermeintlichem 3:0 ein unglaublich dummes Foul. Ein bisschen habe ich den Eindruck, dass es bei ihm immer noch zu 100% fehlt. Wie seht ihr das?

Dortmund
Wie bewertet ihr das, dass Haaland unter dem Einfluss von Schmerzmitteln aufläuft? Ist Rose so sehr angezählt oder warum geht man so ein hohes Risiko ein?

Alte Försterei
Es gibt eine Analyse, dass die aktuellen Umbaupläne unzureichend wären. Wie sieht es also, abgesehen von den Verzögerungen, auf der planerischen Seite aus?

Köln
Hat sich Schwäbe endgültig durchgesetzt? Horn hatte mWn auch mit Verletzungen zu tun, kann er da nochmal zurückkommen oder ist Schwäbe jetzt feste Nummer 1. Von sehr weit wegbetrachtet habe ich den Eindruck, dass er der bessere Torwart ist, aber da würde mich die Vor-Ort-Perspektive interessieren.

Hat Köln ein perspektivisches Offensivproblem? Ohne Modeste fehlt die Durchschlagskraft. Ich halte nichts davon Mannschaften schlechter zu machen, weil sie stark durch einen Spieler geprägt werden. Ja ohne Modeste würde Köln schlechter abschneiden, aber sie haben ihn nunmal. Doch ich frage mich wie die zukünftigen Offensivlösungen aussehen sollen. Modeste wird 34, selbst wenn er in Köln seine Karriere beendet, dann erhöhen sich bis dahin die Chancen, dass er verletzt ist oder nicht mehr die gleiche Qualität auf den Platz bringen kann. Gibt es da absehbare Alternativen oder ein Konzept, um das aufzufangen?

Daran anschließend: Wie sieht es finanziell aus? Letzte Saison hat man doch mit mehr Zuschauern geplant als möglich (und realistisch) war. Wie steht man jetzt da und welche Hypotheken hat man noch aus den letzten beiden Jahren? Gibt es da überhaupt Spielräume, um sich sinnvoll zu verstärken?

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Da (endlich wieder) im Stadion, hier mal die Eindrücke aus München:
Aktuell fehlt es dem alten und neuen Meister an fast allem. Hinten immer wieder mit kleinen Fehlern, vorne mit fehlender Kreativität. Bestes Beispiel vielleicht der kreative Freistoß tief in der zweiten Halbzeit, auf den nur Dorsch reagierte. Der spielt aber dummerweise schon länger nicht mehr für uns.

Tatsächlich stelle ich mir immer mehr die Frage: was will man? Ich habe im Moment nicht den Eindruck, dass Nagelsmann es schafft, dem Team eine funktionierende Idee aufzuzeigen. Sollte man Dienstag ausscheiden, wird die Saison wohl trotz Meisterschaft als verloren gewerter werden. Vor allem wegen der fehlenden Entwicklung.

Zu Union: mehr als ordentliche Leistung. Begünstigt jedoch durch eine schwache Hertha. Ob da das Selbstbewusstsein nochmal wächst, nachdem einige Fans den Spielern klar gemacht haben, dass sie sie als des Trikots nicht würdig erachten?

Dann schon mal ein paar Fragen zum Verein FC Union Berlin:

  1. Stadtgeflüster: Mit Union und Hertha sind nur diese beiden Vereine in der Bundesliga aus einer Stadt kommend. Wie steht da die Stimmung? Wie ist tatsächlich die Basis verteilt? Ich als Außenstehender hätte immer Pi mal Zeh gesagt 75-25 (Hertha zu Union) gesagt unter den Fans. Aber der doch schon krasse Kontrast von Hertha und Union hätte mich als Freizeitfan eher in Unions Arme getrieben in den letzten Jahren.
    Also kurz zusammengefasst: merkt man etwas in den Fanszenen in Berlin?

  2. Stadionsituation: Soweit ich mich noch erinnern kann, gibt es schon eine lange Geschichte um den Stadion Um-/Aus-/Neu-/Nicht-Bau. In dieser Geschichte hat der Senat eine nicht gerade kleine Rolle gehabt oder hat sie immer noch. Wie stehen da momentan die Zeichen oder ist schon längst etwas beschlossen, was ich nicht mitbekommen haben?

  3. Attraktivität: Union scheint sich so langsam ein Nest um das Mittelfeld der Liga zu bauen. Wie man es heute im Derby sehen konnte braucht es keine schnörkeligen Spielzüge, in denen Talent gefragt ist. Viele Situationen scheinen einfach durch Erfahrung, gute Zuteilung und Anweisungen vom Trainer(Team) herbeigeführt zu werden; das Nutzen von diesen Situationen (also der Effektivität) war schon jeher eines von Unions Stärken.
    Was hat das nun im Hinblick auf die neue Saison für neue und alte Spieler zu bedeuten? Wie werden die Transfers vielleicht aussehen?
    Dass Spieler wie Anderson, Andrich u.a. mit Transfererlösen ziehen gelassen werden (müssen), ist aufgrund Unions Rolle verständlich gewesen. Aber da es jetzt wieder nach einem starken Klassenerhalt mit Anschluss an die Internationalen Plätzen aussieht, wie wird sich das Standing nachhaltig ändern? Wird Union eher attraktiver für fertige Spieler werden, die Union dann nicht verlassen werden? Und wie sieht es mit den Zugängen aus? Wird man vielleicht auch vermehrt auf jüngere, zwar schon entwickelte (auf Bundesliganiveau) aber nicht zu teure Spieler gehen, um mit ihnen auch 2, 3 oder auch 4 Saisons bestreiten zu können? Oder bleibt sich Union eher seiner Linie treu uns setzt vermehrt auf erfahrene und günstigere da ältere Spieler. Ein wenig nach dem Motto: Never Change A Winning Urs-Team.

  4. Trainer: Urs Fischer und Union scheint ein wenig sich zu einer Symbiose zu entwickeln. Der Trainer kann mit dem gut arbeiten, was der Verein ihm geben kann, und der Verein kommt mit Fischer scheinbar gut zurecht. Nun auf die 3te Saison schielend: es scheint ja auf irgendeiner Weise verlockend, neue Wege gehen zu wollen, vielleicht noch erfolgreicher. Es scheint ja auch möglich, da nach Bayern in meinen Augen nichts mehr ‚gesichert‘ ist. Zumindest finde ich die Leistungen der sonst typischen Vizes seit ein paar Saisons ziemlich unkonstant. Wäre für Union ja eine Möglichkeit, da mal reinzustechen und vielleicht den Europapokal anzuvisieren (gab es da nicht sogar schon eine Ansage)? Wie sicher ist dann Urs Fischer? Traut man ihm eine stetige Weiterentwicklung zu oder kann es zu einem unerwarteten (zumindest für mich) Wechsel kommen?

  5. Möglicher Abstieg: ich schaue für Union eigentlich positiv in die nächste Saison. Aber der Verein selbst führt seine Rolle trotzdem immernoch als Underdog. Also 40 Punkte müssen das Ziel sein etc. Also als wie reell wird die Abstiegsgefahr gesehen? Oder fühlt man sich mittlerweile sicherer?
    Wie würde man mit einer Abstiegsgefahr umgehen? Gäbe es eher Pläne, die dann ruhig einen möglichen Abstieg vorbereiten, mit dem direkten Ziel Wiederaufstieg, oder würde man eher alles in Bewegung setzen, um irgendwie noch in der Liga zu bleiben (wie der HSV damals)?

Soweit erstmal eine naiven Fragen. Freue mich auf die Folge und den Schwerpunkt!

Ps: ich habe gerade gesehen, dass ein paar Schlüsselwörter wie noch und Abstieg gerne von meiner Autokorrektur zu nich und Anstieg geändert werden. Habe ich korrigiert! Ich hoffe, das hat nicht zu allzu großer Verwirrung geführt.

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Ein paar Stichpunkte und Eindrücke zum FC Köln.

Unter der Woche wurde mit Keller der neue GF Sport vorgestellt (kam nach Pause aus Regensburg):

  • klares Bekenntnis zu 50+1
  • Gehaltsobergrenze(unbestätigt)

Kainz und Schmitz haben mit deutlich geringeren Gehältern die Verträge verlängert. Das soll auch bei Modeste passieren (Bestverdienener ± 3 Millionen). Er ziert sich aber noch.

Verspätete Choreo gegen Mainz.
Es war das erste abgesagte „Corona“-Spiel. Zuvor war ein Urteil zur Haftung ergangen, dass Choreos wieder ermöglichte. Jetzt also ein schönes „wir sind wieder da“ der organisierten Fangruppen. (Mit 756 Tagen Verspätung)

Köln vs Mainz

Schwaches Aufbauspiel der Kölner da ohne gelbgesperrten Hübers und kranken Schmitz, Özcan die eingespielten Wege fehlten. (Hector auf der 6. erst ohne Einbindung, Chabot noch nicht auf BL Niveau)

Frage: Warum tut sich Köln so schwer gegen 3-er Ketten-Mannschaften?

Mainz mit Abstand die meisten Fouls der Liga. Einwechselungen von Köln durch körperlich starke Spieler ein Erfolgsmodell: Duda, Kainz raus Özcan und Ljubicic rein.

Edit: Köln Schwerpunkt in der Mache oder erst nach CL-Einzug?

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UNION:
Bei dem aktuellen sportlichen Erfolg geht in der Diskussion ein wenig unter, wie solide das finanzielle Fundament ist, auf dem Union agiert und wie nachhaltig dies sein kann. Wird es auch funktionieren, wenn es sportlich und damit finanziell nicht immer weiter bergauf geht ? Die Erfolge des Präsidiums sind unbestritten, allerdings fehlt eine wirklich unabhängige Kontrolle im AR und durch die Mitglieder. Wobei man zugeben muss, dass 98% unserer Mitglieder an einer kritischen Auseinandersetzung mit dem (wirtschaftlichen) Handeln des Präsidiums nicht interessiert sind, zumindest solange der sportliche Erfolg anhält.

Wie die Vereinsgremien mit Kritik aus dem Kreis der Mitglieder umgeht, hatte ich im Vorfeld der Mitgliederversammlung im Dezember 2021 dokumentiert:

Zu finanziellen Themen hatte ich im Nachgang der MV eine ausführliche Analyse verfasst, die auf öffentlich verfügbaren Informationen beruht. Es ist letztlich ein Thema, das leider vor dem Hintergrund des sportlichen Erfolgs zu wenig beleuchtet wird. Sowohl bei Union als auch anderen Vereinen, die bei diesem „Rattenrennen“ um die finanziellen Töpfe des Profifußballs mitwirken.

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Hier einige Auszüge als Hintrgrund:
Dirk Zingler hat in der Mitgliederversammlung und gegenüber den Medien vom „sportlich erfolgreichsten und wirtschaftlich wertvollsten Jahr“ der Union-Geschichte gesprochen. Während es unstrittig ist, was mit dem sportlich erfolgreichsten Jahr gemeint ist, wirft der zweite Teil der Aussage doch einige Fragen auf.4
Fest steht, dass Union im vergangenen Jahr einen Rekord-Jahresfehlbetrag von 12 Mio. € erwirtschaftet hat, die Verbindlichkeiten mit 72 Mio. € einen neuen Höchststand und das negative Eigenkapital mit 29 Mio. € einen neuen Tiefpunkt erreicht haben. Angesichts der wirtschaftlichen Performance im abgelaufenen Geschäftsjahr kann man von einem Euphemismus sprechen, zumal der Begriff „wirtschaftlich wertvoll“ nicht näher definiert ist und man letztlich alles und nichts darunter subsumieren kann.
Was Dirk Zingler sicherlich meinte ist u.a. die Tatsache, dass Union einen Rekordumsatz erreicht und diesen im laufenden Geschäftsjahr dank steigender TV-Erlöse und Werbeeinnahmen sowie der Teilnahme an der Conference League nochmals signifikant steigern wird. Darüber hinaus hat Dirk Zingler einige Aussagen gemacht, die das Argument des „wirtschaftlich wertvollsten Jahres“ vermutlich untermauern sollen:

  1. Union investiert 100 Mio. € in seine Infrastruktur
  2. Union verfügt über stille Reserven von 250 Mio. €
  3. In zwei Jahren ist das Stadion abbezahlt
  4. Union hatte noch nie ein besseres Verhältnis von Umsatz / (neg.) Eigenkapital bzw. Umsatz /
    Schuldendienst
  5. Wegen Corona haben wir so einen hohen Verlust von 11 Mio. € eingefahren
  6. Wir investieren massiv in den Kader

Union investiert 100 Mio. € in seine Infrastruktur
Wie bereits im Teil 1 der Analyse unter Verbindlichkeiten ausgeführt, sind Investitionen wichtig und richtig, um den Verein langfristig weiterzuentwickeln und auf ein solides wirtschaftliches und sportliches Fundament zu stellen. Dies betrifft insbesondere langfristige Investitionen in die Infrastruktur. Den Investitionen sollte aber grundsätzlich eine Wirtschaftlichkeitsrechnung zugrunde liegen, in der man plausibel darstellt, dass die bei der Investition eingesetzten Eigen- und Fremdmittel über die Lebensdauer der Investition zurückgeführt werden können.
Bei den von Dirk Zingler angesprochenen Investitionen in die Infrastruktur handelt es sich z.B. um den laufenden Neubau des NLZ sowie die geplante Stadionerweiterung. Anhand des NLZ zeigt sich ganz gut, mit welchem Risiko diese Investition verbunden ist. Sie wird sich nur dann rentieren, wenn die im NLZ ausgebildeten Nachwuchsspieler entweder in die erste Mannschaft integriert werden können oder der Verein Ausbildungsentschädigungen von anderen Vereinen generieren kann. Somit ist diese Investition unmittelbar von der Qualität und dem sportlichen Erfolg der Nachwuchsarbeit abhängig. Gleiches gilt für den Ausbau des Stadions, der langfristig von einer hohe Auslastung und entsprechendem sportlichen Erfolg abhängig sein wird.
Unabhängig davon müssen wir festhalten, dass sich diese Investitionen von 100 Mio. € bisher in sehr geringem Umfang in der Bilanz von Union widerspiegeln. Wir haben in der Analyse des Anlagevermögens gesehen, dass die Bruttoinvestitionen im GJ 2020/21 mit 3,8 Mio. € relativ gering waren und somit nur unwesentliche Investitionen in die Infrastruktur beinhalten können. Daraus folgt, dass die geplanten Investitionen noch zu finanzieren sein werden und dies größtenteils über die Aufnahme zusätzlicher Verbindlichkeiten erfolgen muss.
Der Verein selbst kann nur in sehr eingeschränktem Umfang Eigenmittel zur Verfügung stellen (z.B. durch den Verkauf von Rechten) und diese z.B. als Sacheinlage in die Stadion-AG oder eine andere Beteiligungsgesellschaft einbringen. Eine Kapitalerhöhung und das Einwerben von Eigenkapital auf Ebene der Stadion-AG würde ansonsten zu einer Verwässerung des Anteils des Vereins (derzeit 55 %) führen. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob der Verein und die Mitglieder bereit sein werden, einen Drittinvestor als zusätzlichen Eigenkapitalgeber zu akzeptieren, sofern der Verein die benötigen Eigenmittel nicht selber aufbringen kann.
So oder so, werden die geplanten Investitionen von 100 Mio. € die Verbindlichkeiten des Konzerns stark ansteigen lassen. Nicht schlimm, solange sie über einen langfristigen, kontinuierlichen sportlichen Erfolg (NLZ, erste Mannschaft) auch die wirtschaftlichen Mittel für eine Rückzahlung der Verbindlichkeiten erwirtschaften. Planbar ist dies jedoch nicht.
Randnotiz: Kaum einer weiß es noch, aber Alemannia Aachen hat in der Saison 2004/05 auch eine (erfolgreiche) Saison im UEFA-Pokal gespielt und ist in der Folgesaison in die erste Bundesliga aufgestiegen. Der sportliche Erfolg hat es Alemannia Aachen seinerzeit erlaubt, sich wirtschaftlich zu sanieren. Kurze Zeit später wurde der Neue Tivoli für 50 Mio. € neu gebaut, es folgte eine Spirale des sportlichen und wirtschaftlichen Niedergangs. Heute spielt Alemannia um den Abstieg aus der Regionalliga West. Andere Zeiten, andere wirtschaftliche Rahmenbedingungen, anderes Management, aber auch eine Warnung, dass Investitionen in Infrastruktur nicht zwangsläufig die Perspektiven verbessern müssen, sondern in starkem Ausmaß vom unplanbaren sportlichen Erfolg abhängig sind.

  1. Union verfügt über stille Reserven von 250 Mio. €
    Dirk Zingler hat wiederholt ausgeführt, dass das negative Eigenkapital des Vereins und die Höhe der Verbindlichkeiten kein Problem darstellen würden, da der Verein über stille Reserven von 250 Mio. € verfüge. Außer einem abstrakten Verweis auf nicht bilanzierte Rechte, das Eigentum am Stadion und den Wert des Kaders u.ä. wurde die plakative Zahl von einer Viertel Milliarde Euro nicht näher spezifiziert.
    Union ist verpflichtet, diese stillen Reserven regelmäßig zu ermitteln, um dem Wirtschaftsprüfer (und der DFL) nachzuweisen, dass die stillen Reserven das negative Eigenkapital des Vereins übersteigen. Mit dem negativen Eigenkapital liegt eigentlich eine bilanzielle Überschuldung vor. Einen Insolvenztatbestand stellt dies wegen des Nachweises ausreichender stiller Reserven und einer „positiven Fortführungsprognose“ aber nicht dar.
    Fraglich ist jedoch, wie belastbar die o.g. Zahl von 250 Mio. € tatsächlich ist, und zwar nicht nur in Zeiten sportlichen und wirtschaftlichen Erfolgs (im Sinne eines stetigen Umsatzwachstums), sondern auch vor dem Hintergrund möglicher Konsequenzen, falls die stillen Reserven tatsächlich zur Vermeidung einer Insolvenz gehoben werden müssten.
    Mannschaftskader
    Lauf transfermarkt.de weist der aktuelle Kader von Union einen Marktwert von rd. 86 Mio. € auf. Ob dieser „Marktwert“ in die 250 Mio. € eingeflossen ist, ist nicht klar. Bei aller Unsicherheit bzgl. der Zahlen von transfermarkt.de lässt sich daran gut veranschaulichen, wie gefährlich ein Verweis darauf ist. Von den 86 Mio. € entfallen ca. 35 Mio. € auf Spieler, deren Verträge zum 30.06.2022 auslaufen. Der „Marktwert“ dieser Spieler wird also am 1.7.2022 für Union gleich Null sein, sofern es nicht gelingt, die Spieler über Vertragsverlängerungen wieder langfristig an Union zu binden. Sofern dies nur zu verbesserten wirtschaftlichen Konditionen (Handgelder, Gehalt, Prämien) möglich ist, führt es auf der anderen Seite zu höheren laufenden Personalkosten, deren Finanzierbarkeit weiteren sportlichen Erfolg voraussetzt. Darüber hinaus dürfte der Marktwert im Falle eines kontinuierlichen sportlichen Misserfolgs tendenziell sinken und entsprechend die „Verwertungswahrscheinlichkeit“ und die „Verwertungshöhe“ dieser stillen Reserven. Ach ja, eine wettbewerbsfähige Mannschaft zur Teilnahme am Spielbetrieb würde Union auch bei einem Heben der stillen Reserven (durch Verkauf) aus dem Mannschaftskader benötigen !?!
    Stadion und Rechte
    Das Stadion befindet sich im Eigentum des Vereins und der Wert übersteigt den bilanziellen Ansatz sicherlich um ein Vielfaches. Aber auch hier stellt sich die Frage nach den wirtschaftlichen Folgen im Falle eines Verkaufs (um z.B. im Falle einer wirtschaftlichen Schieflage die Verbindlichkeiten bedienen zu können). Union würde nach einem Stadionverkauf an einen Dritten eine hohe Stadionmiete zahlen müssen, die entsprechend in den Folgejahren nicht mehr im Budget für den Kader zur Verfügung stünden.
    Ebenso würde der Verkauf von clubgeborenen Rechten (Sponsoring, Catering, Werbung etc.) und stadiongeborenen Rechten (Logenvermarktung, Bandenwerbung etc.) kurzfristige wirtschaftliche Probleme beheben können, aber anschließend zu entsprechenden Erlösschmälerungen für die Folgejahre führen. Einzige erkennbare Ausnahme wäre der Verkauf von Namensrechten am Stadion – welch eine abstruse Vorstellung.

  2. In zwei Jahren ist das Stadion abbezahlt
    Eine weitere Aussage, die den wirtschaftlichen Erfolg von Union belegen soll, lautet, das Stadion sei in zwei Jahren abbezahlt und würde dann Union gehören. Es ist nicht zu bestreiten, dass die seinerzeit für den Stadionausbau (Haupttribüne) aufgenommenen Kredite in zwei Jahren zurückgezahlt sein könnten. Zumindest gibt es keine anderslautenden Informationen.
    Allerdings ist trotz der Rückführung der für das Stadion aufgenommen Kredite in den letzten Jahren die Verschuldung von Union nicht gesunken, d.h. die „Stadionkredite“ wurden durch andere Kredite ersetzt. Diese wurden offensichtlich zur Finanzierung von anderen Investitionen, aber auch des laufenden Geschäfts benötigt, da dieses nicht aus der vorhandenen Liquidität finanziert werden konnte. Insofern, ja das Eigentum am Stadion ist ggf. in Kürze nicht mehr durch Kredite belastet, die Verschuldungssituation des Konzerns FCU hat sich dadurch aber nicht verbessert, sondern in den letzten beiden Geschäftsjahren signifikant verschlechtert !

  3. Union hatte noch nie ein besseres Verhältnis von Umsatz / (neg.) Eigenkapital bzw. Umsatz / Schuldendienst
    Dirk Zingler hat wiederholt betont, Union steuere in diesem Jahr auf einen Rekordumsatz von annähernd 100 Mio. € zu, der zum Großteil auf den sportlichen Erfolg der vergangenen Saison zurückzuführen ist: steigende TV-Vermarktungserlöse in der Bundesliga und der Conference League, höhere Werbeeinnahmen. In diesem Zusammenhang wurde der steigende Umsatz als Beleg für die Fähigkeit herangezogen, den (steigenden) Schuldendienst stemmen zu können und auch ins Verhältnis zum hohen negativen Eigenkapital gesetzt.
    Nun ist ein steigender Umsatz an sich aber kein Beleg für eine Verbesserung der finanziellen Stabilität, sofern sich dieser nicht in einer höheren Ertragskraft und einer höheren Liquidität widerspiegelt. Sofern sich der höhere Umsatz nur durch einen entsprechend höheren (ggf. überproportionalen) Aufwand erzeugen lässt (z.B. Kosten Lizenzspielerkader, Kosten Miete Oly usw.), hat er nicht notwendigerweise positive Auswirkungen auf die Fähigkeit, sich den Schuldendienst leisten zu können oder das negative Eigenkapital zu verbessern. Insbesondere bei einem außerplanmäßigen Umsatzrückgang (z.B. als Folge sportlichen Misserfolgs oder pandemiebedingter Ertragseinbußen), die nicht umgehend in gleichem Umfang durch Einsparungen auf der Kostenseite kompensiert werden können, führt ein hoher Verschuldungsstand zu einer Einschränkung der finanziellen Handlungsfähigkeit und der Gefahr einer Insolvenz aus Überschuldung und/oder Illiquidität.
    Bei Union sind die Umsatzquellen (im Wesentlichen TV-Vermarktung, Werbung/Sponsoring, Spielbetrieb) bekannt und trotz der hohen Abhängigkeit vom sportlichen Erfolg zumindest kurzfristig halbwegs planbar. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass die Fokussierung auf die Umsatzzahlen eines Unternehmens im Zusammenhang mit mangelnder Transparenz für die eine oder andere Unternehmenspleite in der Vergangenheit mitverantwortlich war (Enron, Wirecard). Stutzig machen sollte insbesondere, wenn das Management kreative Kennzahlen erfindet, die in der Fachwelt nicht anerkannt sind. Umsatz / neg. Eigenkapital oder Umsatz / Schuldendienst sind solche Kennzahlen ohne finanzwirtschaftliche Fundierung zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit. Relevant wären vielmehr EBITDA / Schuldendienst, Verschuldung / EBITDA oder der für den Schuldendienst verfügbare Cash flow.
    Die aktuelle Höhe der Verschuldung bei Union mag wegen vorhandener stiller Reserven aktuell keine Sorge für die finanzielle Stabilität bieten. Zumal falls das Präsidium tatsächlich erfolgsabhängige Komponenten beim Schuldendienst vereinbart haben sollte, die die finanzielle Flexibilität im Falle eines Ertragsrückgangs bewahren sollen. Man sollte sich aber nicht der Illusion hingeben, dass steigender Umsatz per se die Kreditwürdigkeit und Stabilität steigert. Im Zweifel kann bei fehlendem sportlichen Erfolg der Umsatz schneller einbrechen als dem Verein lieb sein kann, der Berg an Verbindlichkeiten und das negative Eigenkapital sich in einem solchen Szenario aber keineswegs reduziert, sondern eher noch verschlechtern würde.

  4. Wegen Corona haben wir so einen hohen Verlust von 11 Mio. € eingefahren
    Selbstverständlich hat Corona auch wirtschaftliche Auswirkungen auf die Performance von Union in den GJ 2019/20 sowie 2020/21 gehabt, in denen insgesamt ein Jahresfehlbetrag von über 20 Mio. € erwirtschaftet wurde. Aber auch hier greift das Argument zumindest für das abgelaufene Geschäftsjahr zu kurz. Noch im Januar 2021 wurde den Mitgliedern auf der Mitgliederversammlung (für den Verein) ein ausgeglichenes Budget für das GJ 2020/21 präsentiert. Entweder war das präsentierte Budget (Hochrechnung ?) zu diesem Zeitpunkt bereits überholt - es waren bereits sieben Monate des laufenden GJ absolviert - oder der Jahresfehlbetrag wurde in den letzten 5 Monaten des Geschäftsjahres eingefahren. Beide Annahmen führen zwangsläufig zu einigem Bauchgrummeln hinsichtlich der Belastbarkeit des vom Präsidium in der Mitgliederversammlung präsentierten Zahlenwerks.
    Man darf nicht vergessen, dass die Mitgliederversammlung im Januar 2021 mitten im Lock-Down stattfand und die Auswirkungen der Pandemie für das verbleibende Geschäftsjahr mit relativer Sicherheit hätten bestimmbar sein sollen (zumindest auf der Ertragsseite). Dass der unerwartete Erfolg der Mannschaft auf der Ausgabenseite über hohe Erfolgsprämien zu einer Zusatzbelastung geführt hat, ist davon unabhängig. Für den eingefahrenen Konzernverlust von über 11 Mio. € sollte die Pandemie daher nicht als Ausrede herhalten. Die negativen finanziellen Auswirkungen hätten durch eine vorsichtige Budgetplanung zu Beginn des Geschäftsjahres adressiert werden können und die Mitglieder im Januar 2021 über ein eventuell deutlich schlechter verlaufendes Geschäftsjahr informiert werden müssen.
    Der Verweis auf einen höheren erfolgsbedingten (Personal-)Aufwand greift zur Erklärung der Verluste langfristig zu kurz wenn darauf verwiesen wird, dieser lasse sich erst im aktuellen Geschäftsjahr in Form höherer Umsätze (TV-Erlöse, Werbeeinnahmen usw.) monetarisieren. Im für das laufende Jahr geplanten Budget ist gerade nicht vorgesehen, die im letzten Jahr entstandenen Verluste wieder auszugleichen. In Summe wurde für das laufende Jahr für den Verein ein ausgeglichenes Einnahmen-/Ausgaben-Budget präsentiert. Folglich ist von einem Anstieg der Ausgabenseite in mindestens vergleichbarem Umfang auszugehen, wie der Umsatz erfolgsbedingt gesteigert werden konnte.

  5. Wir investieren massiv in den Kader
    Bei der Aussage, Union investiere massiv in den Kader sollte uns klar sein, dass damit auch, aber nicht nur Investitionen im Sinne von Transferausgaben gemeint sind. Diese „Investitionen“ spiegeln sich vielmehr in einem qualitativ besseren Kader und damit verbunden signifikant höherem Personalaufwand wieder. Dieser ist in den letzten beiden Jahren sowohl absolut als auch relativ (Personalaufwandsquote vom Rohertrag) stark gestiegen. Der Versuch, den sportlichen Erfolg zu verstetigen, erfordert somit eine überproportionale Steigerung des Personalaufwands. Sofern diese höhere Kostenbasis im Falle eines Umsatzrückgangs oder einer nicht ausreichenden Umsatzsteigerung bei sportlichem Misserfolg nicht reduziert werden kann, ergeben sich auch aus dieser Komponente Risiken für die mittelfristige finanzielle Stabilität des Vereins.
    Fazit
    Es ist unbestritten, dass der sportliche Erfolg der vergangenen Jahre die Basis für das wirtschaftliche Wachstum von Union gelegt hat und daraus finanzielle Spielräume geschaffen wurden, mit denen die Auswirkungen der Pandemie und Investitionen in die Zukunft besser gestemmt werden können. Dabei dürfen wir aber nicht vergessen, dass der sportliche Erfolg unplanbar bleibt und kein „perpetuum mobile“ darstellt, das für ständig wachsende Umsätze, Erträge und eine steigende Verschuldungskapazität sorgen wird. Die Finanzierungsstruktur muss auch dem Stressszenario eines sportlichen Abstiegs standhalten können, und zwar nicht nur im Sinne einer Liquiditätssicherung für eine Jahr zwecks Erhalt der DFL-Lizenz.
    Besonders irritierend ist jedoch, wenn die schlechte wirtschaftliche Performance des Vereins im abgelaufenen Geschäftsjahr mit Aussagen kaschiert werden soll, die letztlich Nebelkerzen darstellen: das „wirtschaftlich wertvollste Jahr von Union“ vor dem Hintergrund von über 11 Mio. € Konzernverlust, Erhöhung der Verbindlichkeiten auf 72 Mio. €, einem negativen operativen Betriebsergebnis und einem Rekord beim negativen Eigenkapital von 29 Mio. € ? Eine kritische Auseinandersetzung mit den o.g. Thesen hat, mit Ausnahme eines kurzen Berichts in der Printausgabe des kicker, in den (Berliner) Medien nicht stattgefunden. Die Kennzahlen des abgelaufenen Jahres wurden zwar größtenteils widergegeben, die genannten Thesen warum es sich um das „wirtschaftlich wertvollste Jahr“ handeln soll, jedoch weitestgehend unreflektiert übernommen.
    Dirk Zingler hat bewusst nicht vom wirtschaftlich erfolgreichsten Jahr von Union gesprochen, sondern vom wirtschaftlich wertvollsten Jahr, weil dies genügend Auslegungsspielraum eröffnet. Ob dies tatsächlich der Realität entspricht, werden wir erst in einigen Jahren wissen. Nämlich nur wenn es gelingt, den sportlichen Erfolg zu verstetigen und das wirtschaftliche Risiko, das der Verein dabei eingegangen ist und noch eingehen will, auch sportlichen und wirtschaftlichen Rückschlägen standhält. Es bleibt zu hoffen, dass das Fundament ausreichend solide ist, gerade vor dem Hintergrund des Wissens, wie viele Vereine bei diesem Versuch bereits gescheitert sind.

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VfL Bochum - Bayer 04
In der ersten Halbzeit neutralisieren sich beide Teams zu großen Teilen, Bochum versucht das Zentrum zu verdichten, indem sich Rexhbecaj immer wieder zwischen die beiden Sechser fallen lässt. Anspiele für Demirbay oder den einrückenden Paulinho ins Zentrum gelingen so nicht. Es bleibt eigentlich nur der Weg über die Außen, dort agiert Leverkusen auf der einen Seite zu statisch, schafft es nicht über Dreiecksbildungen oder 1:1 Situationen Raumgewinne zu erzeugen, andererseits kommt in brenzligen Situationen immer wieder ein Bochumer von der Helpside (keine Ahnung wie der Fußballbegriff heißt) dazu. Aus Leverkusener Sicht ergibt sich so ein zähes Geduldsspiel, eigentlich kommt man nur einmal zu einer guten Aktion, als Bella-Kotchap wegrutscht und Schick den Ball auf Paulinho legt (17.). Bella-Kotchap macht seinen Fehler dann aber wieder gut.
Die Bochumer schaffen es immer wieder sich aus Pressingsituationen mit Bällen auf Riemann oder die Außen zu lösen, teilweise ist das spielerisch sehr gefällig. In anderen Situationen greift man zum langen Ball, den Polter ein ums andere Mal gut festmacht. So entsteht auch die beste Chance des Spiels bisher. Riemann - Polter - Soares - Haken - Rumms! (42.).
Ansonsten verletze sich Tah in einem Zweikampf am Rücken, dafür kommt Bakker. Mit den gefährlichen Bällen auf die Außenbahnen hatte dieser gegen Berlin schon Probleme…

(zweite Halbzeit folgt)

Die zweite Halbzeit startet, wie Halbzeit 1 endete. 47. hohes Anspiel auf Polter, der gut auf Asano ablegt, aber der verzieht.
Leverkusen baut weiter in einer Quasi-Dreierkette auf. Bakker und Kossonou schieben höher, Andrich/Araguiz lassen sich fallen und der Ball soll flach eröffnet werden. Gelingt nach 50 Minuten eher so nicht, Bochum verteidigt gut deckungsgleich.

Bis zur 60. immer mehr ein Kampfspiel, Bochum kann Leverkusen oft zu Fehlpässen zwingen, spielt selbst sehr schnell nach vorne und kann immer wieder Abschlüssen generieren.
In der 63. gibt es Elfmeter für Leverkusen, Doppelpass von Schick und Paulinho im Strafraum, es gibt einen Treffer am rechten Bein, es wäre wohl eher nichts aus der Szene entstanden. Sicherlich eine harte Entscheidung. Diaby schießt sich selbst an und daher zählt das Tor für Leverkusen nicht.
In der 71. erst die nächste offensivaktion beider Teams und wieder, wenn ein Team ins Tempo kommt. Schneller Gegenstoß, Polter kann in den Strafraum eindringen und verzieht deutlich.
Das Spiel erinnert irgendwie an Spiele gegen Union in der ersten Saison.
Bochum zieht sich in der Grundordnung etwas weiter (ca. 10m) zurück, aber hält weiterden Zugriff taktisch und in den Zweikämpfen.
Feel Good Moment des Spiels ist das Comeback von Zoller, das in Minute 79 bereits vorab frenetisch bejubelt wird.
Bochum hat defensiv auch zum Zeitpunkt der Einwechslung alles im Griff, defensiv wird kaum etwas zugelassen bzw. Gefährliches überhaupt nicht und auch nur selten Bälle, bei denen Tempo aufgenommen werden könnte. Bochum schafft das auf der anderen Seite weiterhin bei Ballgewinnen in der gegnerischen Hälfte. Eine Topchance springt in Halbzeit zwei bisher nicht heraus.
In der 86. kann sich Bochum nochmal auf den Außen durch, die Falnke kann Blum aber nicht richtig drücken.

Am Ende gibt es eine gerechte Punkteteilung in Bochum, über 90 Minuten erspielen sich beide Teams keine hochkarätige Chance im Strafraum, Bochum hat die optisch besseren Torchancen von zwei Teams ohne richtige Chance.
Diaby vergibt die große Chance zum Sieg am Punkt, diese drei Punkte wären sehr sehr wichtig für die Champions-League gewesen.

Zu noch kurz: Es wurde immer wieder das große Tempo von Leverkusen angesprochen, dass man habe, die Verletzungen wurden dann an anderen Stellen genannt, aber irgendwie fehlte mir in der Berichterstattung da der Zusammenhang. Ja, gegen Bochum sollten da auch mit dieser Truppe noch mehr Chancen oder Halbchancen erstmal rausspringen, aber man muss eben auch die gute Leistung der Bochumer anerkennen und loben.
Tempo stand in der Startelf aber eigentlich nur noch in Person von Diaby und Schick auf dem Platz, der eine tut sich immer schwer gegen tiefstehende Gegner, der andere kommt aus einer langen Verletzung. Auf der Außenbahn kam Bakker erst nach der Tah-Verletzung, rechts spielt ein gelernter Innenverteidiger. Viel Tempo blieb da nicht mehr übrig.

Glückwunsch nach Bochum, auch zum Klassenerhalt, 10 Punkte in 5 Spielen sollten genug sein :slight_smile:

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Zu Bochum-Leverkusen hat @Torres1991 schon alles gesagt.

Frankfurt-Freiburg
Freiburg wieder sehr dizipliniert und in den Angriffen sehr gefährlich. Der Sieg ist trotzdem schmeichelhaft. Frankfurt hatte mehr vom Spiel. In der ersten Hälfte fehlte mehrfach bei der SGE die Konzentration - da bin ich mir nicht sicher, ob man nicht doch das Barcelona-Spiel gemerkt hat. In der zweiten Hälfte war man konzentrierter, griff Freiburg besser an und schaltete schneller um - Freiburg kam ins Schwimmen. Bis zum Dreifachwechsel. Durch den fiel das Tor und es gab anschließend wieder eine etwas stärkere Phase der Freiburger ohne große Torchancen. Bei Frankfurt ließ die Präzision nach, dann kam noch Pech hinzu und die Bälle wurden im gesamten Spiel im letzten Drittel nicht gut genug ausgespielt. Aufgrund der Chancen hätte Frankfurt den Punkt aber verdient gehabt.
@Erinmund wird das sicher nochmal detaillierter wiedergeben.
Ich frage mich nur, ob Freiburg nächste Saison nicht Probleme kriegt, wenn sie europäisch spielen sollten. Bisher gewinnt man viele Punkte durch Effizienz, aber ob die zu halten ist, wenn man in zwei Wettbewerben vertreten ist, muss sich erst noch zeigen.

PS: Für mich sah es so aus, dass Hinteregger in der 74. hätte vom Platz gestellt werden müssen. Der VAR hat sich aber nicht gemeldet und die Einstellung war relativ weit weg. Es kann also auch harmloser gewesen sein als es zuerst aussah.

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StechusKaktus ist die erste der den Rasenfunk unterstützenden Personen, von denen ich meine, sie nun bereits zweimal namentlich zu Beginn einer Episode erwähnt gehört zu haben. Womöglich ist das vorher schon (mehrmals) passiert, denkbar ist es sicherlich, aber bei StechusKaktus bin ich mir zum ersten Mal ziemlich sicher. Respekt!

Montagvormittag. Dass ich das noch erleben durfte. Herrlich!

Frankfurt- Freiburg

Protestaktion kurz nach Anpfiff ergab 5 Minuten Unterbrechung. Ob eine solche Aktion (Letzte Generation: Keine Fossile mehr verbrennen) hilfreich oder kontraproduktiv ist, darf sicher jeder für sich selbst entscheiden. Am Ende ist der Ernst der Klimakrise sicher Grund dafür, permanent schreiend durch die Gegend zu rennen.

Zum Spiel: Für Frankfurt eigentlich eine fast perfekte Vorbereitungen auf das Barca Rückspiel, bis auf Ergebnis und Spielglück. Viele schnelle, dynamische Aktionen, viele Situationen am 16er.

Beim 0:1 wollte ich erst N’Dicka die Schuld für den unnötigen Ballverlust geben. Freiburgs Interception war aber auch gut. Dann fängt man den Konter so gut ab, koordinieret sich dann (mal wieder) schlecht, sodass Freiburg im Nachstoßen den entblößten rechten Strafraum nutzen kann.

Kamada trifft in der Liga, Lindstrøm gewinnt ein 1:1 mit dem Torhüter und beides leider Abseits. Sollte nicht sein.

Energieleistung der SGE in HZ2 mit Blick auf die Barca Spiele beeindruckend.
Hätte ja vermutet, dass man schonmal die Abwehrreihe ohne den für Barca gesperrten Tuta ausprobiert. Vlt waren Glasner 3 Punkte wichtiger, vlt will er gegen Barca überraschen.
Vorteil der Niederlage: Man kann jetzt im Rückspiel gegen Barca ohne Rücksicht auf die Liga wirklich alles reinhauen.

Hauge hat sich mal gut präsentieren können, interessanterweise in den letzten Minuten als Rechtsverteidiger.

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Jup

Übrigens lieb gemeinte Antworten😅

Bei dem Frankfurter Spiel kann ich mich eigentlich nur wiederholen, weil sich vieles nun schon lange durchzieht, deshalb nur der Versuch nennenswertes zu schildern. Man hatte heute aber erstmals wieder seit Langem das Gefühl, dass so ein last minute Tor in der Luft liegen könnte.
Hab mir die Hinti Szene nochmal angeschaut. Sicher kritisch, meine aber es war eher ein verunglücktes Schubsen, also keine Tätigkeit. Da war Lindstrøms Schubser gegen Lienhart (oder war es Schlotterbeck?) fast in die Kamera deutlich kritischer. Ein schöner, wohl temperierter Schubser gab es ja von Tuta in HZ 1 als Freiburg auch reklamiert hat. Gerade so um (glaube) Demirovic aus dem Tritt zu bringen und den Ball zu erobern, aber zu wenig für ein Foul.

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zu RBL-TSG aus Stadionsicht

Erstmals unter Tedesco ohne echten Stürmer gespielt.
Nkunku kann halt alles :wink:

Was erwähnenswert ist, das Schiri Dankert das Spiel in der 29. Minute unterbrochen hatte für eine Trinkpause. Im Stadion war es wie beim VAR, keine wusste warum, aber Blick auf das Internetz half ja das es wegen Ramadan war und den betroffenen Spieler wie Simakan, schöne Sache.

Auch spannend, das ausgerechnet Halstenberg nach langer Verletzung getroffen hat. Ohne jene Verletzung wäre er mit hoher Wahrscheinlichkeit zum BVB gewechselt, aber nun unter Tedesco kann/darf er gerne Backup links werden für Angelino/Gvardiol und es gibt gute Zeichen dafür.

Mit dem Hz Ergebnis konnte man es sich dann leisten einige Spieler zu schonen (Laimer) bzw andere aus Verletzungsende kommend Praxis wieder zu geben (Adams, Poulsen) oder Spieler allgemein zu schonen (Silva)

Nach BVB (4:1), Atalanta EL (1:1) und nun TSG (3:0) wird es ja mit dem Rückspiel in Bergamo, dann bei Leverkusen und später 2x Union mit DFB Pokalhalbfinale nicht leichter werden.
(Ich habe früher Teams wie die Bayern beneidet, wie sie die 3fach Belastung bestritten (Team wie Fans), aber nun haben wir diesen geilen (sorry) MegApril )

Wie immer viel Erfolg Euch bei der Aufnahme!

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Danke für euren Input! Sendung startet um 10 Uhr, ich weiß aber nicht, ob ich vorher hier nochmal rein schaue.

Zu Hertha: Thema Magath & Herthas Unfähigkeit fußballerische Lösung zu kreieren ist ja bekannt.

Allerdings finde ich es wirklich äußerst merkwürdig wie die Verantwortlichen (Magath & Bobic) kommunizieren. Bobic gefühlt ständig im Doppelpass und auch Magath gefühlt instant bei Bild zugeschaltet.

Sie sprechen teilweise über die Hertha als hätten sie damit gar nichts zu tun und wären nicht involviert. Un dich frage mich wirklich ob man jetzt nichts besseres zu tun hat als seine wertvolle Zeit in den Medien zu verbraten und über die Medien mit den Spielern zu kommunizieren und diese in die Pflicht zu nehmen. Das wirkt für mich schon sehr stark grotesk.

Wenn es doch in der Mannschaft wirklich nicht stimmen sollte (Stichwort: keine Führungsspieler, fehlende Identifikation mit dem Verein etc.) dann würde es doch deutlich sinniger sein sich jetzt zu einem Teamevent zu vereinbaren, ins Trainingslager zu gehen oder einen erfahrenen Sportpsychologen hinzuzählen.

Dazu sitzt Magath fast anteilnahmelos auf der Bank und spricht die Spiel nicht einmal mit Namen an sondern spricht von „der Außenverteidiger, der Torhüter“. Ich meine als unbeteiligter Fan eines anderen Vereins ist es ja ein ganz witziges Schauspiel aber als Hertha Fan oder Verantwortlicher muss einem ja wirklich Angst und Bange werden wenn die Mannschaft nicht mal wirklich kämpft (wofür wurde denn Magath bitte geholt). Dazu kommt ein Kempf im Winter, quasi als Vorgriff auf den Sommer, und ist jetzt schon verbrannt.

Ich würde wirklich gerne einmal die Kaderplanung-Tafel von Bobic vor der Saison oder im Winter mit seinen Mentallitätsspielern sehen. Sie spielen irgendwie nahezu komplett keine Rolle im Kader…

P.s.: Wenn lt. Magath das Problem wirklich in den Köpfen der Spieler existiert wäre es nicht wirklich effektiver gewesen einen Menschenfänger-Trainer zu verpflichten. Es gibt ja schon so Typen die einfach mitreißen können. Den Eindruck macht Magath mir jetzt nicht sondern er gibt ja v. a. von sich wie die Dinge in der Theorie zu funktionieren haben. Ich weiß wirklich nicht wie Hertha noch zu Siegen oder Punkten kommen möchte. Bielefeld liegt gerade auch echt am Boden und bekommt wenig auf die Kette aber sie können immer noch die Trainer-Karte spielen oder sich auf die Alles oder Nichts Situation mit den Fans im Rücken einschwören.

Wäre interessant wenn ihr noch kurz auf Hertha eingehen würdet und eure fachliche Einschätzung zur sportlichen Situation darlegen würdet.

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Man kann da nur zustimmmen. Magath kommentiert das Spiel eher. Ein Christian Streich hätte gesagt, er macht was im Training. Magath wirkt unbeteiligt. Zitat: Ihr habt Euch in diese Situation gebracht.

Die Forderung nach einem Sportpsychologen kann ich verstehen. Ein Team, das stärker verunsichert ist, gibt es wohl zur Zeit im Profi-Fussball nicht. Sehe ich Kapitän Boyata wirkt der nach fünf Minuten durch. Mit ihm wurde sogar verlängert.
Wie sich ein Suat Serdar fühlt, weiss ich nicht. Er wurde in Schalke von Fans durchs Stadion gejagt. Bei Hertha wird er auch bei einem Aufmarsch im Training bedroht.
Sehe ich wie junge Spieler wie Mittelstaedt, Lotka oder Gechter mit Bechern beworfen werden und danach in der Kurve Ihre Trikots abgeben müssen, dann kann ich verstehen, dass das nicht die Identifikation erhöht. Der erfahrene Kapitän war bereits in der Kabine.

Im Hintergrund behakt sich der Investor mit dem Präsidenten.
Es scheint in diesem Verein keine zwei Leute zu geben, die zusammenhalten.