Ein BVB-Schwerpunkt nachdem man eine Klatsche in München bekommen hat und die Bayern Meister wurden. Nice, die Stimmung wird ja super unter den Hörern
– Rose & die Taktik: –
Zunächst das Thema von dem ich die wenigste Ahnung habe: Irgendwie kann ich nach 30 Spieltagen noch nicht die Handschrift von Rose lesen, was natürlich nicht heißt, dass dort keine zu sehen ist. Kann mir jemand erklären, was genau seine Idee mit dem Ball ist? Meistens sieht es immer noch danach aus, dass man wartet bis einer eine gute Idee hat. Oder ist sein Plan einfach die Offensivspieler in die Positionen zu bekommen, wo sie dann eine gute Idee haben können? Auch die Konter empfinde ich als nicht mehr so gefährlich wie in den letzten Jahren. Geht das nur mir so, oder hat der BVB da wirklich seine größte Stärke verloren?
Was haltet ihr aber von der 3er Kette mit diesem Kader? Da es weder ausreichend gute Außenverteidiger gibt, noch irgendwelche eins-gegen-eins Flügelstürmer vorhanden sind, frage ich mich warum Rose nicht häufiger mit 3 Innenverteidiger spielen lässt (sofern ausreichend Innenverteidiger fit waren) um dann mit Wolf oder Hazard noch mehr Optionen für Schienenspieler freizuschalten. Oder Ansgar Knauff, wenn wir ihn selbst mal eingesetzt hätten.
Das bringt mich zu dem kurzen Exkurs: Den Verletzungen. Ich bin mir sicher Max hat dazu auch eine Statistik, aber man könnte es zusammenfassen mit: Der BVB ist in Sachen Ausfalltagen der Liga ähnlich entrückt wie die Bayern in Sachen Personalkosten. Läuft! Leider ist mein Hirn Covid bedingt noch etwas matschig, sonst würde ich mal nach gucken ob es zufällig die Spieler häufig trifft, welche die Vorbereitung am Anfang der Saison nicht mitmachen konnten. Das war nämlich ein ganzer Haufen und ich meine ein paar von den Problemfällen waren dabei (Can, Akanji, Hummels, Guerreiro, Meunier), während z.B. Reus und Brandt große Teile mitgemacht hatten. Kann das aber gerade nicht nachprüfen, daher ist es eher ein Arbeitshypothese.
– Der Kader –
Was ist mit Rapha Guerreiro los? Obwohl er innerhalb der Mannschaft eindeutig als bester Fußballer gilt, ist er diese Saison noch nicht der Spieler, der er sein könnte. Liegt es einfach daran, dass ihm ein Sancho zum Kombinieren fehlt?
Wird Zagadou nächste Saison noch bei Dortmund spielen? Ich schätze ihn sehr, aber mit seiner Verletzungsanfälligkeit wird er wohl nur verlängert wenn sie sein Grundgehalt reduzieren.
Wie wird generell die Innenverteidigung von Dortmund aussehen. Hummels wird älter, Pongracic wird nicht übernommen und Akanji wird vermutlich nach England gehen. Mit Süle und ggf Schlotterbeck kommen ein bis zwei neue. Zusätzlich wird ggf noch Coulibaly hochgezogen. Habt ihr eine Meinung wie das funktionieren könnte?
Bellingham: Er versucht teilweise das Team alleine zu tragen und ich bin mir gerade nicht sicher ob das ein gutes Zeichen ist, oder ob er die Mitspieler teilweise für zu schlecht hält. Generell habe ich manchmal den Eindruck, dass es einen Riss in der Mannschaft gibt und einige (vermeintliche) Leistungsträger andere Mitspieler nicht ganz für voll nehmen.
Wir werden vermutlich alle die Tore von Haaland schmerzlichst vermissen, aber Gott bin ich froh wenn das Theater endlich vorbei ist, und der BVB nicht mehr der Ballspielverein Haalandia ist.
– Erwartungshaltung an den und vom BVB –
Hier muss man glaube ich zwischen intern und extern Unterscheiden. Die von außen herangetragene Erwartungshaltung ist, dass der BVB die Bayern endlich mal angreift und ein Zweikampf um die Meisterschaft entsteht. (Meiner Meinung nach wäre selbst das auf Dauer langweilig und man sollte die Liga endlich so umbauen, dass immer unterschiedliche Vereine oben mitspielen können). Aber was mich am meisten nervt ist die Diskussion um das Saisonziel. Wenn man die Meisterschaft ausruft, dann heißt es danach „man muss sich an seinen Aussagen messen lassen“ und wenn man sagt Platz zwei ist das Ziel, heißt es „man muss doch Ambitionen haben“. Ja was jetzt? Soll ich realistische Ziele ausrufen, die ich mit guter Leistung erreichen kann oder soll ich ambitionierte Ziele setzen die ich durchaus nicht erreichen werde. Das ist (für mich) der Käfig, in dem der BVB seit Jahren durch die letzten Saisons hetzt und es niemandem Recht machen kann.
Daher jetzt ein Absatz der sehr subjektiv und etwas kontrovers ist. Aber ganz persönlich möchte ich wieder erreichbare Ziele und vorallem emotionale Erfolgserlebnisse haben. Ich bin es satt, dass der BVB in der Liga nur verlieren kann, in der CL erwarten viele mindestens das Viertelfinale und der Pokal gilt als verloren, außer man hat gegen die Bayern gespielt. Aber was sollen diese Ziele sein? Wegen mir, kann der BVB gerne ein Schritt zurück machen und mit dem Versuch aufhören für teuer Geld „gestandene Spieler“ zu kaufen – hat ja eh nicht wirklich funktioniert bisher. Wenn man überhaupt wieder Erfolgsmomente haben kann, dann weil man ein spannendes, junges und hungriges Team hat und nicht 5 deutsche Nationalspieler eingekauft hat und alle erwarten, dass es sofort klickt. Sollen sich die Bayern solange mit dem Brausemilliardär rumprügeln, aber meiner Meinung nach sollte Dortmund mehr auf sich schauen und da erstmal die Baustellen aufräumen. Zum Beispiel könnte die Mannschaft mal wieder eine Bindung mit den Fans eingehen. Nach dem Spiel vor dem 16er stehen zählt dabei nicht wirklich imho. Erinnert sich hier jemand, wann das letzte mal ein BVB Spieler nach dem Spiel an den Zaun gekommen ist? Vermutlich Weidenfeller bei seiner Verabschiedung.
Da ich eh gerade auf der emotionalen Ebene angekommen bin, hätte ich ein paar Fragen an die anderen Dortmund-Fans hier im Forum:
- Seht ihr Bayern noch als Konkurrent und ist das Spiel heute für euch noch ein Prestige-Duell?
- Was sind eure Erwartungen an eine Saison?
- Was wären für euch langfristige Ziele des BVB?
- Wie seht ihr Roses Aufruf/Versuch die Fans wieder mitzunehmen?
- An diejenigen die ggf im Stadion sind: Sind diese unsäglichen Bettelplakate jetzt wieder weniger geworden?
Ansonsten noch ein paar kurze Fragen an die Experten:
- Wer soll eigentlich auf Watzke folgen? Ggf hab ich das übersehen, aber gibt es einen designierten Nachfolger? Falls Carsten Cramer: Ist der nicht sogar noch unbeliebter in der aktiven Fanszene?
- Es wird jetzt viel über
einen Umbrucheine Anpassung im Kader geredet. Aber bekommt der BVB die ganzen Spieler überhaupt verkauft? Das hat bei Bürki und Schulz bisher ja eher nicht geklappt.