Wir haben über den Spieltag gesprochen mit
- Sonja Riegel (Hessischer Rundfunk, hr.de, Twitter, Instagram)
- Sascha Felter (Twitter, Bluesky, Keeperanalyse )
Wie hat euch die Sendung gefallen?
Wir haben über den Spieltag gesprochen mit
Wie hat euch die Sendung gefallen?
Den Support in Hoffenheim — mit allem, was Dietmar Hopp immer vorgeworfen wird — ausgerechnet 19:39 beginnen zu lassen, ist allerdings schon maximal unglücklich…
Kleiner Hinweis: Bei Youtube fehlen Stand jetzt (Montag, 09:06 Uhr) die Kapitelmarken.
Sie waren mal da heute Nacht, aber sie sind nur nicht direkt in der VOD-Leiste, in der Videobeschreibung sind sie da.
Schöne informative sendung, wie immer! Beim Mainz-Segment fand ich aber ihr habt sehr wenig beachtet, dass man ja nunmal ab der 30. Minute in Unterzahl war… und das schon zum 2. Mal in 1 Woche über 60 Minuten. Klar ist das auch eigene Dummheit, aber danach ist es natürlich auch extrem schwer irgendwie sowas wie Spielkontrolle zu behalten oder „kreative“ Lösungen zu finden. Vor allem weil Heidenheim es einfach auch sehr sehr gut macht.
Habe ich das richtig verstanden, dass Max Biomechanik-These aus dem Doppelpass übernommen wurde? Ich hatte da immer gedacht, es gäbe dazu wenigstens ein wissenschaftliches Paper dazu und ist mehr als eine Stammtisch-These.
Aber nehmen wir mal an, die These ist wirklich so profund untersucht, wie die Intuition es vermuten lässt. Dann finde ich aber immer noch, dass das relativ wenig mit Schiedsrichterentscheidungen zu tun haben sollte. Schiedsrichter müssen ja nicht im Hintergrund eine akkurate physikalische Simulation ablaufen lassen, um zu entscheiden, was nun ohne Einflussnahme des Gegners passieren würde oder nicht. Bei einer klaren Torchance muss auch nicht wirklich verifiziert werden, ob der Schuss tatsächlich ins Tor gegangen wäre. Das würde das Spiel ja viel zu sehr verkomplizieren und der Schiedsrichter heißt Schiedsrichter, weil es vor allem darum geht, die Interessen beider Parteien auszugleichen, und nicht die nach dreißig wissenschaftlichen Studien objektiv beste Entscheidung zu treffen. Und am Ende sollte es schon ein nachweisliches Vergehen geben, damit man es sanktionieren kann und nicht nur auf Verdacht auf Kontakt gehen. Denn ohne Vergehen auch kein Anspruch auf Ausgleich.
Es ist ja ein wenig wie beim Handspiel. Dort gibt es auch die Möglichkeit, dass nicht jeder Kontakt mit der Hand, das ursächlich für die Flugbahnablenkung des Balls ist, ein Elfmeter ist. Denn es gibt ja auch Situationen, wo der Spieler nichts anderes machen kann, weil der Ball zum Beispiel einfach zu spontan sich auf die in Normalhaltung befindliche Hand springt.
Und ich finde, sowas sollte es auch beim Foulelfmeter geben. Wenn der Spieler fällt, weil er schon von Natur aus so instabil steht, dass es nur einen Kontakt braucht, damit er umfällt, dann ist das für mich kein Foul. Denn dann geht das halt zu 80% auf die eigene Kappe, dass man schon halb im Fallen ist. Zumal wenn er in diesem Zustand noch den Spieler kreuzt, um eben dann diesen Kontakt dankend mitnehmen zu können, um einen Elfmeter zu bekommen.
Denn es ist ja nicht nur so, als wäre die Biomechanik, die einzige herrschende Regel, sondern eben auch die allgemeine Mechanik. Und ein Spieler kann halt nicht einfach spontan seine Trägheit wegwerfen und unendlich schnell abbremsen, um jeglichen Kontakt zu vermeiden. Das ist dieselbe Logik wie bei der Hand, die nicht schnell genug weggezogen werden kann, und somit es eine gute Entschuldigung für das formale Vergehen gibt.
Bei der Handregel heißt es ja auch, es muss diese Unterscheidung geben, weil sonst gezielt Hände abgeschossen werden, um aus minimalen Chancen Elfmeter zu bekommen. Und natürlich ist das beim ganzen Körper ein bisschen schwieriger, aber man kann eben auch ohne klare Schwalbe einen Laufweg eines Verteidigers kreuzen und bei minimalsten Kontakt zu Fall gebracht werden, um Elfmeter zu schinden.
Und natürlich kann dann nicht das Spiel einfach mit gegnerischem Ballbesitz enden, wenn es offensichtlich einen Kontakt gab, aber auch wie beim Handspiel ohne Zutun, muss hier einfach eine neue Spielfortsetzung gefunden werden, die den Ballbesitz wieder herstellt, ohne dass es eine 80%-ige Torchance ist. Sowas wie eine Strafecke oder so, müsste ja möglich sein. Diese Eingeschränkheit an Optionen bei Fußball, was Spielfortsetzungen und persönliche Strafen angeht, bleibt einer der größten Probleme meiner Meinung nach. Aber das bin auch nur ich
PS: Ich hätte gerne @Keeperanalyse s Meinung zu Kaua Santos gehört, jetzt wo er gerade mal spielt.
Hey ich fands ne tolle Sendung, die den durchaus chaotischen (zumindest das was ich gesehen habe) Spieltag schön zusammen gefasst und besprochen hat. Ich hätte 3 Punkte wo ich aber gerne Nachhaken würde:
Die Leistung Leverkusens: Max hat es ja schön dargelegt, aber ich persönlich muss sagen, dass mir Leverkusen viel zu gut weg kommt. Vielleicht war es auch einfach kein guter Tag, aber dass Leverkusen Probleme mit hoch pressenden Mannschaften hat, hat man inzwischen häufig genug gesehen und dass sie dann immer noch keine Lösungsansätze haben, wenn die Gegner individuell ein gewisses Niveau haben, finde ich durchaus bedenklich.
Mehrere Szenen bei Stuttgart-Wolfsburg. Das ist jetzt radikal, aber meiner Meinung nach sollte Arnold mehrere Spiele sperre bekommen, das ist mMn eine riesen Unsportlichkeit und ich verstehe nicht wieso so viel über den Schiedsrichter (ja klar, er hatte kein gutes Spiel) diskutiert wird und nicht über die Spieler.
Ich kann vom Sofa aus nicht beurteilen was die Spieler fühlen auf’m Platz, aber eine Verletzung vortäuschen wenn man selber ein Foul begangen hat ist einfach das aller Letzte. Es ist auch unsportlich liegen zu bleiben wenn es dem Spieler gut geht, und daran haben wir uns leider gewöhnt, aber die Szene von Arnold hat für mich eine ganz andere Qualität.
Solche Aktionen dürfen meiner Ansicht nach nicht ungestraft bleiben, sonst wird das im Profisport komplett normalisiert und geht bis zu den Jugendligen durch…
Zu WOB/VfB: rote/gelbe Karte Amoura. Meines Erachtens machst du, Max, hier denselben Fehler, den du im letzten Schiri-Royal eigentlich herausgearbeitet hattest: nur vom „klaren Fehler“ her argumentieren. Wie wir ja aber eigentlich auch wissen, ist „falsche Wahrnehmung“ ebenfalls ein Grund für Reviews. In dem Fall wird Jablonski gesagt haben: „Er säbelt Leweling ganz klar von hinten weg.“ Dann fällt beim Check auf: Nee, Wahrnehmung ist definitiv falsch, denn die Bilder zeigen keinen Kontakt. Dann gibt’s folgerichtig Review und dann hat es Sonja schon richtig eingeordnet: Wenn er dann am Monitor ist, muss er die für sich beste Entscheidung treffen.
Dass Schiris ansonsten länger mit persönlichen Strafen warten ist meines Erachtens schon länger so (erinnere mich da beispielsweise an einen Platzverweis von Andrich bei einem Derby Hertha/Union, wo Brych sich ewig Zeit lässt). Hat aus meiner Sicht mehrere Gründe: 1. Erstmal Betroffene/Verletzte verarzten. 2. Dampf rausnehmen. Wenn’s nach 'nem hitzigen Zweikampf mit gestenreichen Beschwerden auf beiden Seiten erstmal eine Behandlungs- und Trinkpause gibt, dann ist alles schon abgekühlt, wenn es den Platzverweis (nicht) gibt. 3. Entscheidung reifen lassen. Einerseits wird da sicherlich noch beraten (ggf. auch mit Köln, keine Ahnung), andererseits kann man sich auch noch einen Moment Zeit nehmen, ob man sich mit rot jetzt wirklich wohlfühlt.
Oh, und wo schon Schiri-Themen, Schauspielerei und Unsportlichkeiten thematisiert wurden: Im Spiel Gladbach/Union gab’s gleich drei größere Schwalben von Gladbach (eine davon wurde dann auch mal verwarnt), plus die Ellenbogen-Aktion von Scally, der das Kunststück hinbekommt, völlig ungläubig über seine Verwarnung zu sein, quasi während er sich Hollerbachs Blut vom Arm wischt.
Das hast du nicht ganz richtig verstanden. Ausgangspunkt für das Interesse war der Talk, woraufhin Max dann das Ganze (fundiert) nachgelesen hat. So seine Aussage.
Auch bisschen „komisch“ das du es als Stammtischgelaber ab tust, obwohl Max das sehr gut erklärt und ja auch nachgelesen hat. Dann sollten die Fakten auch anerkannt werden. Und wenn die Schiedsrichter klar darauf geschult sind, ist es ja klar Elfmeter obwohl der Kontakt minimal ist. Und dann ginde ich die ganzen Diskussionen darüber schwierig, weil wir haben schon zuviele Schiedsrichterdiskussionen die mich persönlich immer nerven, da immer alles mit der Lupe und im nachhinein gesucht und nach jedem Spiel nur über den Schiedsrichter diskutiert wird und nicht über das Spiel ansich gesprochen wird.
Grüße!
Ich hatte mir in der Sendung auch vorgenommen Sonja zu befragen wie er so gesehen wird. Vor der Saison hat man ja hier und da vernommen, dass Kauã Santos Trapp sogar ersetzen könnte.
Wäre in meinen Augen, und die sind eher Trapp-kritisch, überzogen. Ein ordentlicher Keeper, keine Frage. Santos hat neben den Problemen, die jeder Torhüter in dem Alter hat (Raumverteidigung, Ruhe am Ball, etc.), in meinen Augen ein Athletik Problem. Ich fand ihn sowohl beim Gegentor gegen Wolfsburg als auch beim 2:2 von Kiel behäbig im Abdruck. Entweder kam er zu langsam in die Streckung oder der Abdruck hatte kaum Dampf. Auch beim 3:2 gegen Pilsen ist mir das Entlasten nicht schnell genug.
Soll keine Klischees bedienen, jeder Torwart ist unterschiedlich. Aber die brasilianische Torwartschule ist schon krass auf diese Athletik und Schnelligkeit ausgerichtet, siehe Alisson oder Edseron. In dem Punkt hätte ich mir von ihm bisher bisschen mehr erhofft.
Insgesamt ist der Typ schon gut. Hatte in der Schlussphase gegen Kiel auch Szenen, in denen er beherzt schwierige Pässe in den Strafraum abfing. Auch wenn ich es feiern würde, wenn die SGE plötzlich so einen baumlangen Brasilianer zur Nummer Eins ernennen würde, glaube ich nicht so dran. Dafür gab es in allen Spielen kleinere bis größere Wackler.
Erstmal vielen Dank!
Kann da entweder auf meine Sozialen Kanäle bzw. den Podcast verweisen. Oder wir machen hier einen eigenen Thread zu den Schnappern auf, wo vielleicht auch andere ihren Senf dazugeben können
Ich habe meine Wahrnehmung geschildert und hinterfragt. Und wenn als einzige Quelle der DoPa fällt und nicht die eigentliche Studie, dann sehe ich nicht das alleinige Problem bei mir.
Tut mir leid, wenn du es „komisch“ und ungezogen von mir findest, aber ich glaube weder „jemand im DoPa“ noch „dann habe ich das nachgelesen“ ist eine Argumentation, die natürlich Autorität auf dem Gebiet der Biomechanik verschafft. Gerade wenn die Aussage so absolut ist, dass es „biomechanisch nicht möglich ist“ und „das geht einfach nicht“, dann wäre mir schon eine klarere Quellenlage lieber gewesen, um das nachvollziehen zu können.
„zu den Schnappern“ großartig würde das künftig so übernehmen wollen. Ach und schön dass Du jetzt nicht nur Mü sondern auch Schöppner geil findest
Das ist eine interessante Definition von „Schiedsrichter“. Ich habe das im Kontext „Fußball“ noch nie so betrachtet.
Ich dachte bislang, dass ein Schiedsrichter dafür sorgt, dass die Regeln des Fußballspiels eingehalten werden, damit das Spiel innerhalb dieser Regeln ablaufen kann und somit fair und gerecht für alle ist, weil sich keine der Parteien durch eine Regelverletzung einen Vorteil „erarbeiten“ kann, scheint er zunächst auch noch so unbedeutend („Schmetterlingseffekt“).
Entscheidend sind darum für den Schiedsrichter aus meiner Sicht allein die Regeln, nicht aber „die Interessen beider Parteien“, wie du schreibst. Zumindest in der Theorie.
Deshalb ist für mich auch die Situation mit der zweiten Gelben Karte nicht befriedigend gelöst. Ich frage mich, ob man mit einer „challenge“ pro Halbzeit und Team ein Korrektiv fände, das es einerseits erlaubte, die größten Ungerechtigkeiten zurückzunehmen, ohne andererseits zu tief in das Spiel selbst einzugreifen. Mich hat an der Diskussion rund um das Stuttgart-Wolfsburg-Spiel überrascht, dass eine „challenge“ gar nicht thematisiert wurde, soweit ich das mitbekommen habe*, was mich glauben lässt, dass das vom Tisch ist, obwohl man so eine Menge Druck von den Schiedsrichtern nehmen könnte. Zumindest in der Theorie.
versuchs doch einfach mal, dir im Laufen selbst ein Bein zu stellen und berichte uns dann. Das wäre glaub ich der direkteste Weg.
(ich meine das weder böse noch zynisch, nur dass du es nicht falsch verstehst. Also mach das bitte nur in einem sicheren Umfeld.)
vollste Zustimmung.
Ich finde, das Gleichstellen der ersten mit der zweiten Gelben hinkt. Denn bei der zweiten weiß der Spieler ja, dass er schon Gelb hat, egal ob die erste berechtigt war oder nicht.
ceterum censeo: eine Challenge würde dem VAR gut tun.
Zum Umgang mit Schauspielerei/Unsportlichkeiten gibt es für mich ja eine sehr einfache Lösung: Das Spiel wird nicht unterbrochen und der Spielfluss gestörz, sondern die medizinische Abteilung darf das Spielfeld ohne Erlaubnis des Schiris betreten. Das Spiel wird dann unterbrochen, wenn sich das Spiel in Richtung des Spielers bewegt (und es daher zu einer gefährlichen Situation kommt) oder sich die Verletzung als wirklich schwerwiegend herausstellt (eine Funkverbindung sollte doch möglich sein). Hätte zudem den Vorteil, dass man auch bei so einer lebensgefährlichen Situation wie bei Erkisen schneller reagieren könnte. Und ich glaube, dass sich so auch Reaktionen wie bei Darmstadt gegen Braunschweig verhindern lassen.
Nachdem in diversen Medien, bei DAZN und auch bei euch darauf eingegangen wurde, dass es das erste Tor nach einer Ecke für Dino Toppmöller gewesen sei, die kurze Ergänzung, dass sich diese Dürre nur auf die Bundesliga bezieht. In der Conference League gab es letztes Jahr einen Treffer von Robin Koch, hier zum Nachschauen ab 1:38:
Ist das ein Hinweis auf seinen Vater oder den unglücklichen Spielverlauf?
@GNetzer Kleine Korrektuer, siehe auch: TSG Hoffenheim (m) - #48 von Nagelsmann1899
Der Boykott des Supports endete nach 18 Minuten und 99 Sekunden, was in Spielzeit 19 Minunten 39 Sekunden ist. 1899 Sekunden wären 31 Minuten 39 Sekunden. Wenn jetzt die kürzere Zeit gewählt wurde scheinen es die Ultras ja auch nicht mehr ganz so negativ zu sehen. Wenigstens gibt es da Fortschritt.