#6: Eine unnötige Bayern-Diskussion

Wir haben über den Spieltag gesprochen mit diesen Gästen:

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Unnötige Bayern-Diskussionen sind mir die liebsten

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Vielleicht sollte sich der Doppelpass in den Episodentitel umbenennen.

Nur eine kurze Bemerkung habe ich, weil sie mir ganz oft in allen möglichen Berichterstattung aufgefallen ist. Außer der einen Verletzung hatte Burkardt eigentlich so gut wie keine in seiner Karriere. Insgesamt 7 verpasste Spiele (bei 121 insgesamt), davon 3 wegen Infekt/Krankheit. Das ist nicht die Krankenakte eines anfälligen Spielers, einfach eine harte Verletzung.

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Der BVB-Part lässt einen ratlos zurück. Es wird ja gesagt was doch eigentlich für ein Potenzial der Kader hat, aber die gezeigten Leistungen passen dazu nicht zueinander. Ich kann eigentlich nur alles unterstreichen was über den BVB gesagt wurde, und trotzdem zermübt es einen zu fragen ob der Kader wirklich so ein Potenzial hat oder ob man von den ganzen Namen nur geblendet wird. Es stellt sich da einen wirklich die Frage, ob der Kader gut genug für die Top-4 ist oder nicht.

So viele Fragen, so wenige Antworten

Neben der sehr guten Bayern-Diskussion, die sich fast wie ein Mini-Schwerpunkt für mich angefühlt hat, möchte ich insbesondere die Ausführungen zu BVBs-Kaderqualität und -struktur loben.

Kadermäßig passt es für mich beim BVB eigentlich. Sie haben sogar die Flügel mit Beier, Gittens und Duranville fast gleichwertig besetzt.
Beier kann auch Guirassy zur Not vertreten und Sabitzer auf der 10/8/6 zur Not aushelfen.

BVB ist für mich gefühlt einen sehr guten Trainer á la Nagelsmann entfernt richtig steil zu gehen.

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Witzige Annahme dass Beier alleiniger Stürmer könnte :grimacing:

Ich rede ja vom Notfall, wenn Guirassy verletzt wäre und vielleicht Malen und Adeyemi auch.

Ja gut, aber das könnte Sabitzer dann auch :grimacing: Lange darf da keiner fehlen, weil alles darauf aufbaut, dass Guirassy und Groß spielen, und Groß ist schon jetzt ausgelaugt und Guirassy halt auch nicht immer topfit.

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Wo hat Beier jemals alleinige Spitze gespielt? Selbst bei Hannover war er immer Doppelspitze neben Teuchert oder Nielsen.

Ich bin sowieso überzeugt davon, dass Beier sein Leistungsmaximum letzte Saison erreicht hat. Mit dem spielintelligenten Weghorst neben sich, einem auf Umschaltfußball ausgelegten System und einer statistischen Overperformance in der Abschlussqualität lief in der Saison einfach alles für ihn zusammen.

Der größte Fehler des BVB wäre, ihn jetzt auch noch auf eine andere Position umschulen zu wollen. In der Undavrolle neben Guirassy kann er halbwegs funktionieren. Alles andere wird ihm nicht gerecht.

  1. Bevor bei einem Ausfall Guirassys Beier alleinige Sturmspitze wäre, wäre es wahrscheinlich erstmal Adeyemi, vielleicht noch Malen. Und hat nicht Brandt in der Vergangenheit auch schon Sturmspitze gespielt?

  2. Im Notfall müsstest Du halt improvisieren und meiner Meinung nach, wäre es besser einen 2er-Sturm-Stürmer als alleinigen Stürmer aufzustellen, als gar keinen Stürmer. Dafür müsste die Verletzungsliste aber schon hoch sein, siehe Punkt 1.

  3. Es ist zwar eine sehr theoretische Diskussion, aber ich spüre, dass ihr vielleicht eine „echte“ alleinige Sturmspitze haben wollt im bvb-Kader als Guirassy-Backup. Da frage ich wer das sein soll? Hätte man Füllkrug oder Haller halten sollen? Oder jemand anderes kaufen/ausleihen? Und wenn ja, wer?

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Wem der aktuelle Spielstil der Bayern zusagt hat wohl mehr Freude an Machtausübung, denn am eigentlichen Fußballspiel. Denn ein solches findet unter Kompanys Dirigentschaft ja so gut wie nicht mehr statt. Es erinnert eher an eine Belagerung. Das mag unter der Prämisse, Spiele gewinnen zu wollen angehen - nur wenn man das dann nicht tut…. macht man sich in meinen Augen eher lächerlich.

Regelmäßig hat man sich seit Jahrzehnten bei den Bayern beschwert, wenn Mannschaften nicht zum Mitspielen bereit waren, sondern den Bus im Strafraum parkten. Jetzt tut man alles dafür, dass das auch noch der Rest tut - tun muss. Dass man keinen Raum mehr findet für Anspiele, dass Kane, der 100 Mio-Mann, der letzte Saison noch so gut performte unter Tuchel, bei dem er den nötigen Platz bekam, auch um Mitspieler einzusetzen, völlig untergeht. Dass letztlich zwei der drei Tore eher zufällig aus Unachtsamkeit nach Standards fielen, erzielt von den Verteidigern.
Nein das überzeugt mich nicht, erinnert an Flickschen Fußball nach der Übernahme von Kovacs, bis sich die Gegner darauf eingestellt hatten. Von da an ging’s bergab, mit einer Flut von Gegentoren. Das wird m. E. Kompany auch blühen, wenn er nicht etwas ändert. Der Spielstil ist auch nicht durchzuhalten. Früher liefen die Gegner wie die Hasen, heute die Bayern selbst. Viel Spass bei der Fülle der Spiele. Thomas Müllers Statement ist nicht cool, sondern dümmlich und erledigt sich mit den nächsten erwartbaren Niederlagen von selbst. Besonders gut war seine Leistung auch nicht und sein hirnloser Pass ins Nichts Ausgangspunkt für ein Gegentor.

Hallo in die Runde,

kurzes Gesamtfeedback: Mir hat die Folge sehr gut gefallen. Ich finde, dass die Gäste sich sehr gut ergänzt haben und fand sehr schön, dass dadurch unterschiedliche Facetten beleuchtet wurden. Vielen Dank dafür an alle Beteiligten!

Zum Segment Frankfurt gegen Bayern: Auch hier hat mir die Balance der Aufarbeitung sehr zugesagt und ich fand die taktik-analytischen und logischen Herleitungen der Spielweise des FC Bayern angenehm, weil sie etwas die Aufgeregtheit aus der Diskussion nehmen. Und sind die Bayern Diskussionen nicht vor allem deshalb gerne „unnötig“, weil sie häufig so aufgeregt geführt werden?!

Was in dem Segment leider keinen Platz mehr gefunden hat, war eine Einschätzung zum Torwartspiel von Manuel Neuer. Ich denke, an einem guten bis sehr guten Tag (oder als er ein paar Jahre jünger war) kann Manuel Neuer eines oder sogar mehrere der Tore verhindern. Beim ersten Gegentreffer macht er diesen (wie ich im Rasenfunk gelernt habe) ihm eigenen Auftaktsprung und kommt deshalb knapp nicht mehr an den Ball. Der zweite Schuss geht durch die Beine, da spielt dann womöglich auch der Faktor Glück bzw. Pech eine Rolle. Beim dritten Tor knickt er kurz vor dem Schuss mit dem rechten Bein sogar etwas ein und kann sich dadurch womöglich nicht stark genug abdrücken, um den Ball zu erwischen. Wie habt ihr das gesehen?

Zur Klarstellung: Es gelten alle gebotenen mildernden Umstände in Bezug auf so einen Spielverlauf aus Torhütersicht und zu Manuel Neuers Fähigkeiten im Allgemeinen. Trotzdem bin ich sicher, dass die Besprechung des Spiels komplett anders ausfällt, wenn Neuer eines der Tore verhindert und der FC Bayern dadurch gewinnt und finde es deshalb spannend, dass seine Leistung in der medialen Berichterstattung, die ich verfolgt habe, gar nicht thematisiert wurde.

PS: Aus aktuellem Anlass noch ein Lob für die Royal-Folgen zu den Torhütern! Die sind für mich ein super Mehrwert und ich habe einiges daraus mitgenommen. Interessant, dass das Torwartspiel in der allgemeinen Berichterstattung so unterrepräsentiert ist, obwohl es relativ leicht ist, die Torhüter und ihr individuelles Verhalten zu beobachten.

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Frage mich eh ein bisschen wo der Berater von Beier war, dem sollte ja spätestens die Situation aufgefallen sein, dass es nur einen einzigen Stürmer gibt, neben dem Beier glänzen kann dafür aber vier weitere Konkurrenten um die Position des Nebenmanns von Guirassy. Ebenso ist Dortmund von der Spielidee insgesamt ganz anders als Hoffenheim, wo eben die Mannschaft insgesamt mehr auf Umschalten eingerichtet ist, sowie die Gegner auch nicht so sehr auf den tiefen Block gehen.

Dass er bei der Lage dann einen relativ schlechten Saisonstart erleben wird, der dann auch im Kopf landen kann, bei einem so jungen Spieler, ist irgendwie erwartet. Idealerweise sollte er genau dort weitermachen dürfen, wo er letzte Saison aufgehört hat, damit das Ankommen auf dem neuen Niveau mit viel mehr Aufmerksamkeit und Druck von Außen, sehr viel leichter fällt.

Außerdem wieso stellt man gegen die defensivste Mannschaft der Liga einen Stürmertyp wie ihn auf, dann spielt halt mit Sabitzer in der Zentrumsraute oder Zentrumsbox so, aber dass er hier unter dem Gegenpressing dann eher durch Fehlpässe am gegnerischen Strafraum auffällt als durch dies Kombination von Dynamik und Ballführung in der Offensive, war irgendwie zu erwarten.

Aber dass der Kader jetzt schon nach 6 Spieltagen komplett in die Knie geht, dass die Aufstellungen sehr gekünstelt sein müssen und dass man nur 17 fitte Spieler hat und man nicht mal mehr den 5. Einwechsler nutzt, weil man den U19 Spielern halt trotz großer Ankündigungen vor der Saison nichts zutraut, überrascht selbst mich.

Also sagst du, dass er gar nicht spielen würde, wenn Guirassy ausfällt, wenn soviele vor ihm dran sind.

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Weiß ich nicht, ob er nicht spielen würde, wenn Guirassy ausfallen würde, ich kann nicht in Sahins Kopf reinschauen. Ich kann nur mein emotionales Gefühl beschreiben, wie ich glaube wie es wäre. Vor Brandt würde ich Beier als Sturmspitze aber sehen, auch wenn Ich mir jetzt wahrscheinlich selber widerspreche.

Vielleicht würde Sahin dann auch auf 2 Spitzen umstellen, da ja kein klassischer „Zielspieler“ vorhanden wäre.

Außerdem wer sind deiner Meinung nach die 4 Konkurrenten um Guirassyas Nebenmann? Adeyemi, Malen, Gittens und Duranville?

Das ist eine interessante Beobachtung. Ich habe mich nämlich beim Schauen des Spiels SGE - FCB auch gefragt, ob ein Neuer früherer Jahre vielleicht eins der drei Tore hätte verhindern können.

Und wenn mir dieser Gedanke gekommen ist, dann sollte er Millionen (mindestens!) anderen Menschen auch gekommen sein, was es umso ungewöhnlicher macht, dass Manuel Neuers Leistung am Sonntag so wenig Beachtung fand.

Allerdings ist das kein neues Phänomen, scheint mir. Auch früher wurde eher wenig darüber gesprochen, wenn Manuel Neuer mal ein schlechtes Spiel hatte.

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Genau, zwei klassische Hängende Spitzen (die auch oft auf dem Flügel eingesetzt werden) und zwei Flügelstürmer. Wenn aber man davon ausgeht, dass 8 Feldspieler immer spielen (Viererkette, Can, Groß, Brandt, Guirassy), dann bleiben noch zwei. Dann gibts da ja realistisch nur paar Optionen:

  • Hängende Spitze/Flügel + Zweiter 10er (Sabitzer, Nmecha)
  • Flügel + Flügel
  • Hängende Spitze + Flügel

Das heißt halt auch, dass Beier sowohl mit den Flügelspielern und den hängenden Spitzen in Konkurrenz steht und wenn andere die Nase vorne haben, dann wird halt das System umgestellt. Mit Nebenmann meinte ich nun keine räumliche Nähe, sondern eben dass das alles Spieler sind, die Guirassy als Spieler brauchen, entweder damit er Räume schafft oder Abnehmer für Zuspiele und Wandspieler für sie sein kann.

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Dann machen wir das doch hier! Es war teilweise wieder Kraut und Rüben aus taktischer bzw. technischer Sicht. Und ich bin bei dir: Drei Gegentore muss er an normalen Tagen nicht kassieren. Können ja mal aufs erste Tor schauen, das für mich am haltbarsten war.

Finde das Lauern Neuers zunächst gut, bei einer schlechten Annahme oder einem Spitzeln Guerreiros kann er schneller aus. Setzt sich dann gut ab, Position ist Top!

Diesen Auftaktsprung macht er immer. Er setzt diesen nach hinten, was dafür sorgt, dass sein Oberkörper weiter vorn ist. Bin kein Freund davon, ist aber bei ihm so drin und er hat genug Erfolge damit (oder trotz dessen) gefeiert.

Der Sprung bzw. die Landung an sich killt ihn halt komplett. Es ist ja ein körpernaher Schuss aus kurzer Distanz. Da hat man keine Zeit mehr noch den Fuß aufzusetzen und sich abzudrücken. Man muss das ballnahe Bein entlasten, es quasi wegziehen. Lukas Hradecky macht das wirklich hervorragend.
Neuer hat erst Bodenkontakt als der Ball gefühlt fünf Meter vor ihm ist. Dadurch steht er sich selbst im Wege, weil er erst gar nicht in dieses Entlasten kommt.

Per se ist der Auftaktsprung nicht schlecht. Zumindest wenn der Torhüter genug Zeit hat, ihn gut getimed setzt usw. Aus der Kurzdistanz muss er entweder viel früher oder gar nicht kommen. Ansonsten kommt er zu spät in die Aktion. Bei Schüssen innerhalb des 16ers sehe ich sowas ungern.

Neuers Positionierung ist weder Fisch noch Fleisch. Kompliziert ist erstmal das diagonale Absetzen nach hinten. Dennoch glaube ich, er muss sich klarer für eine Taktik entscheiden: Draufschieben & Druck machen? Oder Absetzen & Zeit gewinnen? Beides macht er nicht wirklich. Ich bin immer ein großer Freund vom Zeitgewinn. Ein noch größerer Freund bin ich aber von schnellen Füßen. Neuer ist mir zu aufrecht im seitlichen Gang und wirkt dadurch behäbig.

Für mich schafft Neuer beim 3:3 nicht genug Tiefe. Hat die Zeit sich bis 3m vor das Tor abzusetzen. Einen Winkel verkürzt er dort zumindest nicht. Ich glaube sogar, dass Marmoush nur schießt, weil Neuer soweit vorn steht. Steht er tiefer, nimmt er noch einen Kontakt und dann sind die Verteidiger da.
Beim Schuss selbst macht er wieder den Auftaktsprung, landet breit und spekuliert auf die falsche Seite. Ganz wilde Nummer.

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Danke, für die schöne Sendung.

Hab mich selbst dabei ertappt nach dem 3er Mittelfeld aus Palinha-Pavolvic-Kimmich zu schreien um das Risiko zu minieren. Im Detail gibts immer Verbessungen, aber im Großen und Ganzen, machts unheimlich viel Spaß und ist auch vielleicht erfolgreicher.

(Witzig wie ich im Sommer nicht müde werde, England für fehlendes Risiko zu kritisieren und jetzt hier sofort in einen kleinen Tuchel mutiere :smiley: )

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Ich glaube die Diskussion ist auch eher, von denen die sie ernsthaft führen wollen, eher eine Frage der Variation im Spiel und der Anpassung an die Spielsituation. Wenn du dich entschieden hast, das Spiel abzukochen, dann sollte man nicht nur Zeitspiel einbauen, sondern sich auch taktisch anpassen und einfach den Ball lange halten und schauen, dass du genug Leute in der defensiven Absicherung hast. Ballbesitz ist ja in erster Linie eine Defensivtaktik und man muss halt auch das Spiel lesen können und merken, dass die Eintracht noch nicht aufgegeben hat und man sich das 4-2 aus Blutrausch eher kneifen muss, wenn man gewinnen will. Ob Kompany und die Mannschaft das noch reinbekommt wird spannend. Nicht weil das der Meisterschaft noch im Wege steht, sondern weil man ja auch KO Spiele hat, die genauso ablaufen könnten wie das in Frankfurt und dann muss man halt auch mal mit dem dreckigen 1-0 durch Lewandowski zufrieden sein und nicht jeden Verein 5-0 aus dem Stadion fegen, weil man sich erhofft, damit wieder das „Mia san Mia“ zu fühlen.

In England ist Kompany allerdings mit derselben Idee wie er furios aufgestiegen ist, genauso gnadenlos wieder abgestiegen, von daher wird es interessant, ob er sich als junger Trainer da noch weiterentwickeln kann. Gerade wenn es darum geht, einen international vertretenen Verein zu trainieren, der dann auch nochmal eine andere Belastung und Schonung für Unterschiedsspieler für die wichigen Spiele bedeutet.

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