Nach der Länderspielpause geht es mit dem 7. Spieltag weiter. Es werden wieder alle Spiele besprochen und Awards vergeben. Aufnahme startet am Montagvormittag mit folgenden Gästinnen:
Ich war eigentlich großer Fan der Verpflichtung von Peter Zeidler. Auf dem Papier las sich das alles toll, offensive Spielidee, lange Zeit erfolgreich in St. Gallen gearbeitet. Und ich hasse es als Fan eigentlich, wenn der VfL möglicherweise schon wieder einen Trainer entlässt - sein Stuhl wackelt wohl deutlich.
Aber… Puh. Das ist halt auch wirklich teilweise katastrophal. Ich finde, offensiv blitzen immer mal wieder Ansätze auf, gerade wenn kombinationsstarke Spieler auf dem Platz stehen wie Kwarteng und Daschner in Halbzeit 2. Auch Hofmann hatte wieder viele gute Ablagen. Aber es sind immer nur so kurze Momente oder Phasen, das ist immer noch zu wenig.
Das aus meiner Sicht viel, viel größere Problem ist allerdings das Spiel gegen den Ball. Zeidler kommt aus der RB-Schule und will hohes Pressing. Aber ein Pressing, bei dem der ballführende Gegner nach der Annahme fast immer aufdrehen kann, ist halt auch kein Pressing. So steht man irgendwie hoch, hat aber null Zugriff und wird leicht auseinander gespielt. In Halbzeit 1 gab es im Prinzip zwei mögliche Ausgänge Hoffenheimer Angriffe:
Unforced Error Hoffenheim
Torabschluss
Dass das nur 1:0 zur Pause steht, war aus meiner Sicht kaum zu glauben. Auch wenn das Spiel am Ende fast noch unentschieden ausgeht… So nimmt man gar nicht erst richtig am Abstiegskampf teil.
Moment des Spieltages und zum Schluss was positives: Cristian Gamboa, einer der letzten verbliebenen Aufstiegshelden in seiner wahrscheinlich letzten Saison beim VfL, kommt unverhofft (weil Passlack wohl leider verletzt war) zur Einwechslung, hat gleich gelungene Aktionen und schießt dann auch noch das Tor. Wie der sich gefreut hat in dem Moment und wie er damit und mit weiteren gelungenen Aktionen Mannschaft und Gästeblock doch nochmal angezündet hat, das hat heute mein Fußballherz gewärmt.
Ich will jetzt das ganz große Fass „systematische Leverkusenbevorzugung in den letzten Monaten“ nicht aufmachen. Aber Brych kommt nach seiner schweren Verletzung überhaupt nicht wieder auf sein altes Niveau. Wenn er so weiter macht wie heute, wird er sich seinen guten Ruf sehr schnell ruinieren.
So ein Topspiel mit zwei umschaltstarken Mannschaften ist aber auch alles andere als dankbar für einen 49-Jährigen nach einer langen Verletzung. Da beginnt das Versagen wieder mal beim Personalmanagement.
Kurzreview Hoffenheim Bochum (kommt vielleicht noch was dazu): das war heute für mich wieder ein kleiner Schritt nach vorne, hatte den Eindruck dass man so ein Spiel mit vielen Höhen und Tiefen in der Form von vor ein paar Wochen nicht unbedingt gewonnen hätte, dass man das jetzt macht ist auch Resultat der Fortschritte der letzten Wochen. Dass man mit Arthur Chaves jetzt noch einen IV auf Bundesliganiveau hat hilft, das Passspiel von Bischof, Kramaric, Grillitsch und auch Gendrey und Prass ist immer wieder richtig schön anzuschauen (Stichwort attraktiver Fußball) und auch die Stürmer sind gut eingebunden. Mit der Leistung wird man auch gegen andere Gegner drei Tore schießen, da mach ich mir keine Sorgen. Gleichzeitig hat man auch den Eindruck, dass die Spieler über weite Phasen des Spiels den notwendigen Einsatz zeigen, bspw. fokussiert sich ein Grillitsch nicht mehr nur darauf, schöne 30-Meter-Pässe zu spielen sondern hatte auch heute wichtige Ballgewinne dabei.
Die Kritikpunkte bleiben die selben. Die Passivität nach den erzielten Toren fiel heute fand ich ganz besonders auf, auch die individuellen Patzer die zu Großchancen führen die sich Bochum nicht mal groß rausspielen muss machen einen teilweise echt fertig. Die Dominanz der ersten Hälfte muss man natürlich besser nutzen, da seh ich aber jetzt kein generelles Pattern, das passiert halt Teams auch einfach mal. Trotzdem ist es am Ende halt wieder ein unnötig spannendes Spiel und man ist dann halt wieder drauf angewiesen, dass Baumann einen Elfmeter hält. Wenn er das nicht macht haben wir auch nicht die Räume für ein 3:1, da bin ich mir sicher.
MVP: Oli Baumann
Unsung Hero: Tom Bischof würde auf jeden Fall anders besungen werden, wenn er bei nem anderen Verein spielen würde. Wahnsinn wie oft der gute Lösungen findet.
Moment des Spieltags: Für mich persönlich das Gefühl dass bei man als Fan mit Baumann im Tor ganz anders auf einen Elfmeter wartet. Was dann wieder bestätigt wird. Wurde auch gefühlt im Stadion noch ein Stückchen mehr gefeiert als die Tore.
Hoppla! Hat der DFB die Altersbegrenzung für Schiedsrichter aufgehoben bzw. verändert? Ich dachte, mit 47 sei Schluss. Offenbar habe ich da etwas verpasst.
Eine Altersbeschränkung ist nicht in der Satzung festgeschrieben, aber gängige Praxis seit vielen Jahren im Deutschen Fußball-Bund (DFB). Das Landgericht Frankfurt/Main hatte kürzlich im Streitfall von Manuel Gräfe geurteilt, dass die Altersgrenze von 47 Jahren für Spitzenschiedsrichter beim DFB nicht rechtmäßig ist. Fröhlich brachte zuletzt schon eine Aufweichung ins Gespräch. Die 47 Jahre sollen nur noch ein Orientierungspunkt sein.
Der FC Hollywood ist zurück. Mal wieder. Keine Ahnung, ob Max darüber sprechen will, aber was zwischen Tegernsee, Säbener Straße, zwischen Dreesen, Diederich und Hoeneß abläuft…es ist nur noch peinlich.
Wenn es rein die B*** wäre, dann würde ich zustimmen.
Aber: die Hinweise, dass es in der Führungsetage knirscht und man nach Hoeneß immer noch keine Lösung hat, mit der man dauerhaft zufrieden ist, lässt dann aus meiner Sicht durchaus aufhorschen.
Dass die beiden Bosse der Bayern AG sich nicht grün sind ist hier ja auch ein mehr als offenes Geheimnis; jetzt scheint es halt zu eskalieren. Keine guten Voraussetzungen für einen Verein…
eine Frage: wie würden wir eigentlich über Leverkusen sprechen, wenn sie nicht zweimal (Auftaktspiel in Gladbach und gestern) erhebliches Glück mit Elfmeter-Entscheidungen in der Nachspielzeit gehabt hätten? Also wenn sie demnach 4 Punkte weniger auf dem Konto hätten? Weil Bayer hatte ja nicht so einen Aderlass wie der VfB….
Ich will hier kein Frankfurt Bashing betreiben aber Gestern können sie auch wieder froh sein, dass sie nicht 4 Stück bekommen…
Ihre zwei Konter waren super aber sonst nehmen sie nicht am Spiel teil.
Ich sehe keine Weiterentwicklung.
Es sind so gute Fußballer im Kader und Frankfurt macht halt garnichts mit dem Ball. :-/
Ich hoffe Union zeigt ihnen nächste Woche die Grenzen auf…
Also ein extrem langweiliges 1:0 für Union😅
Ja, ich war auch etwas verwundert über die vielen eher positiven Stimmen zur Leistung der SGE in der Nachbetrachtung durch manche Medien und Verantwortliche. Vor allem im 6er Raum ist man wenig „in die Zweikämpfe gekommen“, hat immer wieder Lücken angeboten und war in keiner längeren Phase wirklich defensiv stabil. Das sehe ich schon als längeres Problem und sollte auf jeden Fall angegangen werden. Gleichzeitig war die SGE nur in der ersten Halbzeit offensiv präsent und konnte so dagegen halten.
Leverkusen war aber auch sehr stark an diesem Tag. Wie diese Mannschaft in engsten Räumen zockt und immer wieder erfolgreich ist, ist höchst beeindruckend. Aufgrund des Chancenplus war der Sieg schon hochverdient, dass bestreitet niemand.
Trotzdem war die Schiedsrichterleistung von Brych in vielerlei Hinsicht wirklich schlecht, obwohl es kein hartes Spiel war. Wenn Max immer über das sich selber das Bein stellen redet, ist genauso aus motorischer Sicht klar, dass es für Ekitike unmöglich ist relativ gerade zum Kopfball hoch zu springen und anschließend auf dem Rücken zu landen, ohne dass er massivst in der Luft in der unteren Körperhälfte gestoßen wird.
Was hat denn das was man mit Ball macht, damit zu tun, dass man 4 Stück bekommen müsste? Die Eintracht hatte dieses Spiel gleich viel Ballbesitz wie Leverkusen und wenn man die Fehlentscheidung Elfmeter für Leverkusen abzieht und die Fehlentscheidung Kein Elfmeter für Frankfurt dazu gibt, dann sind auch die XG ausgeglichen bei 3-3.
Vielleicht trägt bei dir noch die Trauer von den Bayern mit, aber dass man nicht versucht sinnlos auf das gegnerische Tor zu schießen und dass man stattdessen den Gegner aus harmlosen Situationen abschließen lässt zu den Stärken des Teams zählt, könnte langsam auch anerkannt werden. Allein dadurch, dass man sich wissentlich keine sinnlose Flanke da kein Matanovic im Zentrum nimmt, erwägt das alles ein falscher Eindruck von Unterlegenheit.
entscheidend werden die nächsten Wochen. Beim Auftaktprogramm BVB/Bayern/Leverkusen kann man wenig gegen diesen pragmatischen Ansatz sagen, erstmal dem Gegner den Ball zu überlassen. Dazu mit Kiel und Gladbach zwei der wenigen schwächeren Gegner, die trotzdem selber den Ball haben wollen.
Jetzt kommen mit u.A. Union, Bochum, Heidenheim, Bremen etc. einige Teams, die nicht in Frankfurts Konterfalle tappen werden, aber absolute Pflichtsiege sind, wenn man um die direkte CL-Quali mitspielen möchte. Da muss Toppmöller zeigen, dass er auch anders kann. Ansonsten werden das torarme Spiele mit Tendenz zu Unentschieden und das reicht dann halt nicht für die CL.