#7: Gladbachs Verschnaufpause ohne Hoffnung

Meinst du nicht eher die Bayer AG und den Volkswagen-Konzern?

Der BvB und der FCB haben wohl kaum den Weg geebnet für die Übernahme von Fußballvereinen durch eigentlich „fußballferne“ Dritte.

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Ist das eine Null zu viel?

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Ich meine schon explizit die Bayern und Dortmund. Die haben sich schon vor vielen Jahren externe Geldgeber (und nicht nur Sponsoren) ins Boot geholt, die dies vor allem gemacht haben, weil es für diese Mittel zum Zweck war, ihre Waren zu verkaufen.

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Grundrechtseinschränkungen wie willkürliche Eintragungen (man sollte aber auch nicht allen Beteuerungen, dass man doch nichts gemacht habe und nur die Polizei schuld sei, glauben) in irgendwelche staatlichen Register, die dann auch noch Auswirkungen auf das normale Alltagsleben haben können, sind ein echtes Problem. Und ich verstehe, wenn man dagegen politisch vorgeht.

Aber es obliegt doch z. B. mir, ob ich Verbänden o. ä. freiwillig meine Daten gebe oder der Auffassung bin, dass das Streamingabo die Preisspirale überzogen hat. Natürlich ist das mit persönlichen Einschränkungen für mich selbst verbunden, wenn ich deswegen nicht ins Stadion gehen oder nicht jedes Fußballspiel im Streaming sehen kann/möchte. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass man so - insbesondere als Masse - sehr viel erreichen kann. Man muss aber bereit sein, Einschränkungen in Kauf zu nehmen.

Ja, ganz dringend. Was hat Gewalt mit Fankultur zu tun? Welches Bild wird präsentiert, wenn man Choreos miteinander vergleicht (findet da vielleicht nur ein klassischer toxischer Sch****vergleich statt)? Kann ein DEG-Fan in eine Haie-Fankneipe gehen oder ein Kiel-Fan in eine Flensburg-Fankneipe und diese unbeschadet wieder verlassen, aber im Ruhrgebiet ist dies nicht möglich? Wieso wird im Fußballkontext eine Täter-Opfer-Umkehr (isser doch selbst schuld, wenn er im Schalketrikot dahin geht) auch von denen akzeptiert, die das in einem anderen Kontext nie machen würden? Wenn ich Soziologe wäre, hätte ich mein Gebiet gefunden.

Okay. Wie kann ich mir das vorstellen? Ich kenne mich in diesen Dingen nicht aus. Wie verkauft die Allianz durch den Besitz eines zehnprozentigen (?) Anteils an der Profi-Fußball-Abteilung (?) des FC Bayern München mehr von ihren Finanzprodukten bzw. Audi (also letztlich der VW-Konzern) mehr von seinen Mobilitätslösungen?

Allein durch die höhere Bekanntheit durch die Liason bzw. Assoziation mit dem FC Bayern München („Allianz-Arena“)?

War dafür dann auch der Erwerb von Anteilen am FCB für die Allianz, Audi und Adidas (das ich oben unerwähnt gelassen habe, weil ich da einen gewissen Zusammenhang zwischen einem Sportartikelhersteller und einer global bekannten Marke aus dem Sport erkennen kann) beim FC Bayern München notwendig? Hätte man das nicht ebenfalls über traditionelles Sponsoring erreichen können?

Und was genau hat man denn nun durch die Anteile an den Fußballern des FCB an Einfluss gewonnen? Wie groß ist dieser? Schließlich besitzt man nicht den gesamten Bumms zu 100%, so wie das für VW in Wolfsburg, Bayer in Leverkusen und Red Bull in Leipzig gilt, sondern teilt sich zusammen 30%.

Hat man außerdem durch den Einstieg beim FCB diesen überhaupt erst auf die Landkarte des Fußballs gebracht, so wie es besonders deutlich in Leipzig passiert ist, in nicht ganz so brachialer Form aber auch in Wolfsburg und Leverkusen, oder haben sich Audi, Allianz und Adidas nicht eher an den bereits vorhandenen Erfolg des FCB drangehängt, um sich im Glanz des Stern des Südens sonnen zu können?

Worum geht es den oben genannten Clubs und Vereinen? Um den größten sportlichen Erfolg oder ist man nach einer sportlich durchwachsenen Saison dennoch nicht unzufrieden, sollten sich die Produkte des anderen Unternehmens bzw. der anderen Unternehmen, das bzw. die neben dem Fußball natürlich selbstverständlich auch noch zum jeweiligen Firmenimperium gehört bzw. gehören, wegen des Engagements im Fußball über dem Marktdurchschnitt verkauft haben; man also mehr als nur ein Ziel verfolgt, wobei es sich nicht genau sagen lässt, welches die höhere Priorität besitzt, das Streben nach maximalem Erfolg im sportlichen Bereich oder der Verkauf von Produkten, die mit dem Fußball direkt nichts zu tun haben, sieht man z.B. von Versicherungen für Unfälle beim Sport oder Soccer-Mom-SUVs ab?

Leider weiß ich nichts über die Situation hinsichtlich der Eigentümerstrukturen beim BvB. Aber vielleicht ist auch so klar geworden, dass ich nicht erkennen kann, wie der BvB und der FCB durch die Aufnahme von Anteilseignern RasenBallsport Leipzig den Weg geebnet hätten. Ich lerne aber gerne dazu.

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Dem Kann ich nur Zustimmen. Da sind sind die Fanverbände nicht besser als alle anderen Akteure, die meinen das sie nie Schuld sind, ich glaube Schalke Ultras wurden im September auf der Fahrt nach Magdeburg kontrolliert und hatte so wie ich mitbekommen habe hat man bei denen Messer, Sturmhauben und Mundschutze gefunden, nimmt man sowas mit zu einem Fußballspiel???

Die Eintragungen in irgendwelche staatlichen/verbandsregister Register (z.B. Stadionverbote) bedarft einer sehr strengen Kontrolle, vor allem von Gerichten, da dort ein sehr großes Willkurpotenzial gibt.

Und das potenzielles Fehlverhalten Auswirkungen auf das Alltagsleben haben, lässt sich leider nie ganz vermeiden, aber es darf natürlich nicht so weit gehen, dass dadurch die Existenzgrundlagen von Menschen zerstört werden.

Es würde schon reichen weniger Abos abzuschließen, wenn man z.B. Spiele die einen interessieren gemeinsam mit Freunden /Familie schaut. Ich, mein Vater und Bruder teilen uns den Account von DAZN und Sky, wir schauen immer gemeinsam, außer einer kann nicht wegen anderen Terminen, aber der schaut sich das Spiel aber dann auch nicht an weil er unterwegs ist.

Ich weiß leider nicht wie das in anderen Sportarten ist, im Fußball wird aber leider im Stadion auch auf den Nicht-Ultra Bereichen teilweise ja vorgeschrieben, nicht in den Farben des gegnerischen Teams zu tragen. Also besteht da teilweise von den Vereinen/Fans (?) gewollt eine gewisse nicht vermischung von Fans.

Ja sorry sind 70.000 ungefähr

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Danke. War auch eine rhetorische Frage von mir. :grin:

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Das halte ich für naiv. Das Geschäftsmodell ist auch hier der Datenhandel und wenn du das Abo einmal abgeschlossen hast, ist denen scheiß egal ob du kündigst oder nicht. Die Abo-Preise können die Investition sowieso nicht amortisieren.

An sich stimme ich vielem in der Diskussion zwischen @EisernesFohlen und @Chefrocker zu, ich glaube aber ein Punkt, der euch auseinander driften lässt ist das Verständnis von Demokratie in e.V. Strukturen. Ich glaube man kann das mit der Demokratie auf Staatsebene nicht vergleichen, wir machen das aber alle sehr oft und werten das dann sehr unterschiedlich : Entweder dem e.V. wird undemokratische Struktur vorgeworfen oder den Mitgliedern das Verständnis oder Interesse an Vereinsdemokratie unterstellt.

Es ist doch offensichtlich, dass Allianz, Adidas etc. sich die Anteile an der FC Bayern München AG nicht gekauft hätten, wenn sie davon nicht Vorteile hätten, die übers reine Sponsoring hinausgehen. Ich spekuliere jetzt, da ich die Verträge nicht kenne, aber ich kann mir vorstellen, dass es z. B. für andere Sportartikelhersteller so erheblich schwieriger wird, Ausrüster der Bayern zu werden. Und genauso nutzt es Allianz, so eng mit den Bayern verbunden zu sein. Da müsste man die Verträge zur Arena kennen. Es geht also ums Verkaufen über die Nähe zu den Bayern. Und die Bayern nehmen dieses Geld natürlich gerne. Für mich ist da halt kein Unterschied, ob da jemand komische Brause verkaufen möchte oder Versicherungen. Beides ist kommerziell. Und wenn man nicht schon vor ca. 25 - 30 Jahren für diese Art von Investoren die Tür geöffnet hätte, wäre Leipzig erheblich schwieriger möglich gewesen (obwohl man auch da hätte Wege finden können).

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Vielleicht bin ich da naiv, aber ich glaube schon, dass z. B. DAZN massive Probleme hätte, wenn da massenweise gekündigt würde. Das Produkt CL wäre plötzlich nicht mehr oder nur schwieriger an die Werbepartner zu verkaufen.

Da stimme ich dir sogar zu, aber massenweise Kündigungen sind etwas anderes, als wenn ich als einzelner kündige, um mich meiner Selbstwirksamkeit zu versichern. Auf diese Art werden niemals massenweise Menschen kündigen, dazu bedarf es Kampangen und Vernetzung.

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Okay. Nur geht es, so dachte ich zumindest, nicht um das „Was“ (mehr Zeug verkaufen), sondern um das „Wie“ (Anteile an einem Verein zu erwerben, ohne im Gegenzug volle Kontrolle über denselben zu erhalten vs. Kreation eines Clubs, der einem fußballfremden Unternehmen ganz und gar gehört und der darum völlig von eben diesem Unternehmen gesteuert wird).

Offenbar haben wir aneinander vorbeigeredet. Wie bedauerlich.

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Was ich immer noch nocht komplett verstehe wieso Bayern überhaupt Anteile verkauft hat.
Und Bayern ist ja von Adidas abhängig wie oben beschrieben. Die Sponsorenangebote von Adidas sind ja niedriger als bei andern Spitzenclubs.

Der BVB ist an die Börse gegangen, Bayern wollte auch Kohle (für den Bau des Stadions), aber nicht öffentlich gehandelt werden und immer die Mehrheit besitzen. Deshalb hat man sich für ausgewählte Investoren geöffnet und damit Geld reingeholt.

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Ok danke dafür, aber im Nachhinein wikt das doch eher so dass Hoeneß keine Schulden oder weniger Schulden haben wollte. Oder war dass der einzigste Möglichkeit oder die beste ? der Finanzierung gewesen. Weil die Zinslast bei Banken zuhoch gewesen ist?
Weil im Nachhinein ist der Verein oder die Marke Fc Bayern ist ja viel mehr wert als damals und die Anteile können ja nur einmal verkauft werden.
Und in der Nachbetrachtung weiß man ja immer besser wie die Entwicklung war.

Für mich war der Ausgangspunkt, dass es Leipzig nur gibt, um Brause zu verkaufen. Was natürlich stimmt, aber auch an jedem anderen Standort in der Bundesliga werden inzwischen Waren verkauft. Und sich eben auch die Vertreter dieser dieser Anbieter in die Aufsichtsräte geholt und so Einfluss gewährt.

Wenn ich es noch richtig im Kopf habe, war ja Hintergrund für die Ausgliederungen das Steuer-/Vereinsrecht wegen Gemeinnützigkeit etc. Und wahrscheinlich auch die Führungsstruktur, die in einer Kapitalgesellschaft schneller sein kann.

Die Entscheidung, Anteile zu verkaufen und sich so Investoren, die Einfluss haben, ins Boot zu holen, hat nicht Leipzig getroffen, sondern wurde so schon vor Jahrzehnten getroffen. Leipzig dehnt die Regeln nur unglaublich.

Du weigerst dich weiterhin beharrlich, den Unterschied zwischen „Einfluss“ und „Kontrolle“ in diesem Kontext anzuerkennen, weshalb ich mich jetzt hier freundlich aber bestimmt von diesem Thema verabschieden möchte, sofern du nicht noch etwas vorbringen möchtest, was wir noch nicht behandelt haben.

Ich fand diesen Austausch mit dir sehr fruchtbar, weil ich nun glaube, besser verstehen zu können, warum RasenBallsport Leipzig nicht auf mehr Widerstand in Deutschland trifft. Vielen Dank dafür!

Natürlich kann es da Unterschiede geben. Wir wissen aber nicht, wie genau es bei den Traditionsvereinen abläuft. Da gehen wir davon aus, dass die Investoren nicht die Kontrolle haben, ob es tatsächlich der Fall ist? Und dennoch geht es mir vor allem um die Kritik, dass Leipzig nur zum Dosenverkauf dient und damit böser Kommerz ist. Denn das gilt generell im Profisport. Und RB nutzt halt diese Mittel.

Ich glaube, dass dir nicht gefallen wird, aus welchen Gründen ich tatsächlich kein Problem mit Leipzig habe. Der Profifußball ist so kaputt, dass ich froh bin, wenn es neue Wettbewerber gibt, die mir idealerweise auch noch attraktiven Fußball zeigen. Ohne Leipzig hätte ich die Bundesliga in den letzten Jahren als noch langweiliger empfunden. Und mir fällt auch kein anderes Mittel - außer einem großen Investor - ein, wie irgendein neues Team in den nächsten Jahren auf Dauer im Kampf um die Meisterschaft eingreifen soll. Dafür sind die Geldverhältnisse viel zu verfestigt. Ist das gegenüber anderen Teams unfair? Sicherlich. Ist das ein Preis, den ich für einen attraktiveren Wettbewerb zu zahlen bereit bin? Sicherlich.

Spekulationen und Mutmaßungen sind keine Basis, auf der sich argumentieren lässt. Darum ist das ein Nullargument für mich.

Korrekt. Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben zu wollen halte ich tatsächlich für eine wenig überzeugende Idee.