#8: Was dem BVB derzeit fehlt

Wir haben über den Spieltag mit diesen Gästen gesprochen:

Wie hat euch die Sendung gefallen?

6 „Gefällt mir“

Ich finde vor allem die Kommunikation vom BVB unglücklich. Es kann doch nicht sein, dass man viele große Worte schwenkt und dann innerhalb weniger Wochen muss man diese Worte wieder fressen.

„Wer die Basics nicht macht, spielt nicht“, „Wir sind froh einen kleinen Kader zu haben“, „Wir werden uns nicht schlechter rotieren, dann müssen die Spieler halt mehr beißen“, „Wir wollen mehr junge Spieler integrieren.“ Alles wurde eigentlich relativ schnell wieder verworfen und damit verliert man intern und extern an Glaubwürdigkeit.

Gerade das mit den jungen Spielern. Dann hat man schon alle Spieler abgegeben, die jetzt in der Breite wirklich helfen könnten, weil sie schon teilweise Profi-Erfahrung haben (Coulibaly, Rothe, Moukoko, klar alle hatten auch ihre Gründe) und sagt, dass man nun aktiv auf junge Spieler setzen will. Aber bis zu diesem Spiel haben die U19 Spieler 0 Minuten gemacht und erst jetzt wo der Druck maximal und es keine andere Wahl gibt, dann müssen sie die Kohlen aus dem Feuer holen und dürfen sich keine Fehler erlauben. Und das finde ich seit Jahren relativ schwach und es wundert mich nicht, dass Spieler reihenweise lieber woanders hinwollen, um den letzten Schritt in den Profi-Fußball zu machen, weil es einfach auch mit Ricken als Sportvorstand nicht wirklich jungen Spielern leichter gemacht wird, die ersten Schritte und Fehler im Profifußball zu machen. Zum Beispiel sie dann auch mal spielen zu lassen, wenn man es noch kontrollieren kann, wie viele junge Spieler gleichzeitig auf dem Platz stehen. Außerdem ist es natürlich schöner, wenn sie als Belohnung für gute Arbeit sein Debut feiern kann und dann automatisch mit mehr Selbstvertrauen auf den Rasen geht, statt dass man das Gefühl hat, dass einem nie vertraut wurde, außer es geht wirklich nicht anders. Das war ja schon in der Schule beim Teams wählen sehr demotivierend.

Freiburg bleibt da einfach ein Branchenstandard, die einfach konsequent junge Spieler einsetzen und dann liefern sie eben oder halt nicht, aber sie haben natürlich auch nicht den Ergebnisdruck. Aber wenn Dortmund ihrem Ruf gerecht werden will, dann sollten sie nicht nur in der Jugend auf die Titel schauen, sondern vor allem wie viele Spieler bei ihnen den letzten Schritt machen dürfen. Ansonsten werden die Spieler auch eher zu anderen Teams gehen, wo das einfach mehr institutionalisiert ist und relativ vorhersehbar, wann sie dann spielen dürfen.

Das traurige für mich ist, dass ich das alles auch schon vor zwei Jahren gesagt habe, als dann auf einmal Coulibaly erstmals in einem schweren Spiel gegen Stuttgart spielen musste und dann natürlich einen Fehler macht, der mit zum Punktverlust und damit auch zum tragischen Verpassen der Meisterschaft geführt hat.

Jetzt mit den ganzen Verletzungen muss ein substantieller Teil der Jugendspieler in den nächsten Spielen starten und das sind mit Wolfsburg und Leipzig einfach richtige Kracherspiele mit viel Druck drauf, weil beides kann den Verlauf der Saison schon vorbestimmen, sollte man gegen Wolfsburg auswärts wo es ja nicht so gut läuft bisher ausscheiden oder man verliert zuhause gegen Leipzig und dann könnte man schon nach 9 Spielen 10 Punkte Rückstand zur Tabellenspitze haben und damit auch eigentlich alles Richtung oben mitspielen abhaken. Da wird es auch drauf ankommen, dass Sahin, Kehl und Ricken auch die Jugendspieler motivieren können, dass sie jetzt die Chance haben, etwas Großes zu schaffen statt die Chance, etwas zu verspielen. Bei Liverpool war das ja letztes Jahr rund um das eine Pokalfinale, wo sie auch mit Ausfällen sehr auf die Akademie setzen mussten und dann dennoch das Finale gewonnen haben, genauso und das war für die Fans eine sehr krasse Erfahrung.

2 „Gefällt mir“

Weil ich es generell viel zu selten tue hier mal wieder eine Rückmeldung.
Es war eine sehr schöne Folge. Ich mochte den Gesprächsfluss und fand viele Analysen und Aussagen sehr schön auf den Punkt.
Freut mich immer, wenn ihr mein teilweise vorhandenes Bauchgefühl in so gut in passende Worte fasst.
Und viele eurer Fragen hätten es verdient mal auf einer Pressekonferenz beantwortet zu werden.

7 „Gefällt mir“

Mir kommt die Aktion von St. Pauli 7nd seiner Fans zu gut weg. Es handelt sich offenkundig um eine Marketingaktion, wenn der Präsident mit einem entsprechenden Button im TV sitzt. Was mich aber wirklich nervt, ist, dass dieser schwulenfeindlicher Dreck so schön reproduziert und daraus Kapital gezogen wird. Da ich mir zu 100% sicher bin, dass das bei bestimmten rassistischen Begriffen nicht passieren würde, um keine rassistischen Narrative zu reproduzieren, kommt bei mir an: Hey, Reproduktion von schwulenfeindlichem Dreck ist gar nicht so schlimm.

2 „Gefällt mir“

das Armband ist eine Aktion vom Fanclub „Braun Weisse Vielfalt“ und wurde am Spieltag vorm Stadion für 2,50€ verkauft. Der Verein hat damit also (ausnahmsweise mal) nix zu tun :stuck_out_tongue:

2 „Gefällt mir“

Der Präsident saß halt mit dem Slogan auf dem Armband als quasi Einstecktuch im „Doppelpass“. Und getwittert wurde das von St. Pauli auch schon. Der Verein St.Pauli hat sich das also zu eigen gemacht. Ich finde die Reproduktion als solche auch gar nicht schlimm, weil diese Drecksbemerkung so gefallen ist, schlimm wird es für mich dadurch, dass die Reproduktion so a) für Marketing genutzt wird und b) man andere Begriffe garantiert nicht reproduzieren würde. Damit sagt man eigentlich, dass Homophobie und Diskriminierung homosexueller Menschen weniger schlimm ist als die Diskriminierung und Beleidigung anderer Gruppen. Und das halte ich für kritikwürdig, aber zumindest nicht für lobenswert.

1 „Gefällt mir“

Schöne und sehr frühe Sendung, danke dafür!

Da ist sie wieder, meine FCH Ergänzung :grimacing:

Eigentlich ein großes Lob für Schmidt und seine Heidenheimer, beurteilt man sie wie einen ganz „normalen“ Bundesligist. Dieser Kritik muss man sich ja auch ganz klar stellen, will man bei den Großen mitspielen. Wie hoch geht das Bein und so.
Danke auch dafür, denn ich habe ja immer noch Quereinsteiger Vibes. Wir sind eben der Bundesligist, der auf dem zweiten Bildungsweg reüssieren muss. (Seit Wochen versuche ich dieses Wort anzubringen :sunglasses:).
Heidenheim wird aber meist den gleichen Kriterien unterworfen wie Hoffenheim, Augsburg, Wolfsburg, Mainz, Bremen, Gladbach.
Das ist zwar ein Kompliment, aber da gehören wir leider noch nicht hin. Was alle unsere Möglichkeiten betrifft stehen wir bei St.Pauli, Kiel und Bochum.
Wir haben denen zwar das erste Liga-Jahr voraus (ausgenommen Bochum), aber dafür auch die halbe Mannschaft aus unteren Ligen neu zusammengestellt und zudem die zusätzliche Belastung mit der Conference-League.

Ich finde es super interessant, wie wenig dieser Umbruch und die Anforderungen ob der internationalen Bonus Saison in der Regel mit eingepreist werden .
Damit meine ich nicht, dass nicht daraufhin gewiesen wird, sondern die Art und Weise der anschließenden Spielanalysen.

Das Ziel ist unverändert Platz 15 nach 34 Spieltagen und ich wäre wirklich sehr glücklich, wäre der Abstand auf Platz 16, zwei Spieltage vor Ende bei min. 7 Punkten.

Das kann natürlich nicht der Anspruch der TSG sein, deren Kaderwert immer noch 3x höher ist als der des FCH.
Heidenheim hat 6 Millionen für Neuzugänge ausgegeben, Hoffenheim 50 Millionen!

Natürlich ist es nervig immer den Underdog Status zu bemühen und auf die unterschiedlichen finanziellen Mittel hinzuweisen, aber kategorisiert man Vereine in Irrelevanzen, gehört das eben auch dazu.

Die erste Bundesligasaison wurde mit einem eingespielten Team bestritten, das über Jahre diesen Intensitätsfussball verinnerlicht und eine starke Offensive gebildet hatte.
Die Herangehensweise hat sich völlig verändert, es wird versucht mehr spielerische Ansätze zu implementieren und Lösungen zu finden, um Kräfte zu sparen, die in dieser Saison noch dringend gebraucht werden.
Eigentlich habe ich nicht damit gerechnet, dass es schon jetzt recht gut funktioniert.

Die beiden neuen Baller im Team (Wir haben Baller :scream: …Danke @GNetzer ), müssen dennoch dazu lernen dürfen. Für mich ist erstaunlich, wie gut Scienza schon drin ist.
Wir atmen noch einmal durch…der Mann hat bisher weder eine Zweitliga Saison, geschweige denn eine Erstliga Saison gespielt.
Das gestrige Duell mit Akpoguma, der gefühlt 2 Gewichtsklassen über ihm angesiedelt ist und das auch ins Spiel warf, nahm er komplett an und schaffte es oft sich irgendwie durchzusetzen. Zu Beginn der Saison konnte er das noch nicht.

Paul Wanner ist ein großes Talent, aber er wird mehr Zeit brauchen, um auch im Spiel gegen den Ball ein entsprechendes Niveau zu erreichen. Und du kannst ihn nicht 90 Minuten in jedes Spiel werfen, ohne ihn zu verheizen.

Die Hinrunde scheint so etwas wie eine gigantische Vorbereitung. Die vielen Neuzugänge integrieren, den Spielstil anpassen, die Qualität im Kader durch Arbeit verbessern und wieder viel dazulernen. (+ Nachfolger aufzubauen, um die nächsten Abgänge zu kompensieren)

Meine Angst vor der Saison war, die Zeit nicht zu haben und zu wenig Punkte zu sammeln, die du in der Rückrunde nicht aufholst.

Andere Vereinen kaufen Spieler mit entsprechender Qualität ein, Heidenheim muss Spielern die Qualität beibringen und das geht nur über Spielpraxis, Geduld und eine gewisse Fehlertoleranz.

Beispiel Viererkette. War diese in der letzten Saison noch über einen längeren Zeitpunkt die Schwachstelle, ist sie jetzt bemerkenswert stabil.
Verglichen mit den ersten 8 Spieltagen der vergangenen Saison, hat man 3 Punkte / einen Sieg mehr und die gleiche Anzahl an Treffern erzielt, aber 9 Gegentore weniger kassiert (4 Spiele zu 0).
Die nächsten Wochen werden wie erwartet hart. Es folgen 3 Auswärtsspiele mit langen Anreisen innerhalb von 10 Tagen. Stresstest. Ich erwarte im Pokal wieder die große Rotation, der Verlauf des Spiels wird zeigen, wie früh Spieler von gestern reingeworfen werden (müssen).
Der komplette Kader muss spielen. Entweder es funktioniert oder man scheidet früh im Pokal aus. Das ist dann eben so. Wer keine Prioritäten setzt, geht unter.

3 „Gefällt mir“

Ich möchte ein Gegenargument zu 2) hinzufügen, nämlich, dass ich die Aktion gerade deswegen mag, weil die Wortwahl aufgenommen und ins positive gedreht wurde. Sie betont, dass „schwul“ kein negativ zu besetzender Begriff ist. Im Gegenteil, dass „schwul“, als eine der sexuellen Orientierungen, auf St. Pauli genauso geliebt wird wie alle andern.
Es holt den Begriff quasi zurück in die positive und vielfältige Realität und damit weg von diskriminierenden Äusserungen. Ähnliches kennt man im Bereich des Ableismus mit der Selbstbezeichnung „behindert“.

4 „Gefällt mir“

Super Folge! :+1:

Weil ihr das Verhalten von Fans gegenüber Schiris ansprecht (meine Kontext Union Spiel), vielleicht auch mal einen Blick auf die X-Accounts der Vereine werfen, dort scheint nämlich langsam die nächste Generation Admins an der Reihe zu sein.
Augsburg im X-Ticker dauernd auf den Schiri, zur Erinnerung die haben 2:1 gegen den BVB gewonnen aber reine Infos „farmen“ eben keine Impressionen. Über den Post bzgl. Frankfurts Bahnhofsviertel von dem
Union-Jockel müssen wir garnicht anfangen, ebenfalls eine etwas bedenkliche Entwicklung, nur um die z.T. toxische X Fussballbubble zu bedienen.

3 „Gefällt mir“

Ich sehe deinen Punkt, aber ich kann da nicht ganz folgen. Denn was heißt denn, „sich den Begriff zurückholen“? Ich kann mir keine Konstellation vorstellen, in der „schwule Scheiße“ plötzlich im Sprachgebrauch seine grundsättliche schwulenfeindliche Intention verliert (auch wenn ich es als Zitat benutze, ist mir die Intention ja klar). Und ich stelle auch die Frage, ob diese Argumentation auch gilt z. B. bei Schnitzeln mit einer Paprikasoße oder Süßigkeiten, die man in den 80ern/90ern noch auf eine Art und Weise bezeichnet hat, die heute nicht mehr zeitgemäß ist. Und wird mein Punkt nicht sogar dadurch gestärkt, dass ich „schwule Scheiße“ als Zitat ausschreibe, weil ich weiß, dass ich nicht homofeindlich bin, aber bei den beiden Beispielen Hemmungen habe, obwohl ich mich weder als rassistisch noch als antiziganistisch sehe. Interessanterweise gilt das ebenfalls bei Antisemitismus. Da hat man mit Reproduktion auch weniger Hemmungen.

1 „Gefällt mir“

der wesentliche Unterschied ist für mich, dass das Wort schwul eine neutrale Eigenbezeichnung ist, während andere rassistische Begriffe historisch gewichtige Fremdbezeichnungen und deshalb für sich stehend rassistisch sind.

Unbestritten ist „schwule Scheisse“ wie es K.B. verwendet hat ebenso grundsätzlich schwulen- und queer-feindlich. Aber es ist eben kein feststehender Begriff.
Im Gegensatz dazu ist es in dem verwendeten Kontext der Fanaktion ein erkennbares Zitat.
Und da finde ich den Aspekt des „Reclaiming“ gewichtiger, so dass die Deutungshoheit bei queeren Menschen selbst und den „engagierten Fanszenen“ bleibt. Und engagiert mein ich in dem Fall, alle Fanszenen die sich bisher auch für die Regenbogen-Symbolik und queere Vielfalt stark gemacht haben.

1 „Gefällt mir“

Zunächst denke ich, dass man in dem Zusammenhang den Begriff „schwul“ nicht alleine betrachten kann, sondern man muss zwingend auch die „Scheiße“ berücksichtigen. Und für mich ist das in Kombination auch ein feststehender Begriff. Dafür habe ich ihn über all meine Lebensdekaden einfach zu häufig gehört. „Schwul“ ist in bestimmten Kontexten komplett homofeindlich. Und das wird da für mich und auch für Schwule in meinem Bekanntenkreis nicht „reclaimed“. Die finden die Verwendung von „schwul“ in diesem Kontext einfach „scheiße“. Und die Frage ist ja, was passiert jetzt, wenn einige Schwule sagen, dass sie die Aktion doof finden, wird dann auf die Betroffenen gehört, oder werden die Stimmen anderer Schwuler, die die Aktion gut finden, höher bewertet? Ich gebe aber gerne zu, da emotional zu sein, weil ich für Konsequenz bin. Und ich gehe auch komplett den von dir genannten Bezug auf das Zitat mit, frage mich aber, wieso diese Achtsamkeit nicht auch hier gilt, denn ich bin mir sicher, dass meine Kritik an der Reproduktion von schwulenfeindlichem Dreck vorher nicht bedacht wurde. Und das ist so offensichtlich, dass mich das wahnsinnig macht.

2 „Gefällt mir“

Ist es vielleicht so, dass es in der ganzen Diskussion mit der „schwulen Scheiße“ kein „richtig“ und kein „falsch“ gibt sondern nur verschiedene Handlungsoptionen von der jede „Vorteile“ und „Nachteile“ hat?

Und gibt es vielleicht auch weder einen „perfekten“ noch einen „optimalen“ Weg damit umzugehen, sondern vielleicht „nur“ das „geringste Übel“ oder ein „Minimalkompromiss“?

Ich weiß es nicht. Aber nur mal als Gedankenanstoß.

4 „Gefällt mir“

Danke für den Austausch, ich glaub ich verstehe deinen Standpunkt nun auch besser.
Ich fand es interessant da eine „Auslegeordnung“ des unterschiedlichen Verständnis und Gewichtung in der Wahrnehmung dieser Aktion und ihrer Wortwahl zu haben.

Und am Ende steht für mich die Erkenntnis:
Ein „We :heart: :rainbow_flag: " wäre die bessere, im Sinne von für alle positive, Wahl gewesen.

2 „Gefällt mir“

Ich finde eure Diskussion bzgl. St. Pauli sehr interessant und überlege, ob es auch ein Generationen-Ding ist, wie mensch dazu steht.
Mir ist der Umgang, wie es St. Pauli gemacht hat, sehr nah.
Sich zu solidarisieren, und die Beleidigung umzudrehen und mit einer Wut, Entschlossenheit, aber auch mit einem gewissen Auslachen gegen den Absender zu richten.
Mir fällt dazu auch ein Song-Text der Punk-HC-Band Muff Potter aus den 90ern ein („Fernbedient“), die genau das in ein Lied gepackt hat.
Und mir fällt ein, dass ich von einem Angehörigen einer Generation vorher gehört habe, dass die Black Panther-Bewegung das N-Wort als Kampfbegriff für sich genutzt hat.
Den Schluss von @ThomasMuellerOezil2 , dass es kein Richtig und kein Falsch gibt, finde ich dabei sehr gut.
Und eigentlich würden mich viel mehr Hintergründe interessieren, wie Behrens dazu kam, sowas zu sagen; ob es unbedacht, unreflektiert oder wirklich seine Meinung und womöglich auch ein Kokettieren mit einem neurechten Zeitgeist war.

2 „Gefällt mir“

Das würde ich auch denken. Gleichzeitig finde ich so einen Austausch auch interessant, weil ich sehr viel von dem, was heute diskutiert wird, sehr gut finde (einiges halte ich auch für komplett übertrieben, weil das eigentliche Problem so nicht angegangen wird, sondern man sich nur besser fühlen möchte), aber gleichzeitig merke, dass diesen hohen Anforderungen niemand gerecht werden kann, und auch diese Anforderungen für einen selbst plötzlich nicht gelten sollen. Ich könnte dafür ganz viele Beispiele anführen (auch im aktiven Einsatz und nicht nur als „Zitat“). Daher hilft es bestimmt, auch andere Perspektiven zu sehen.

Das ist es bestimmt. Weil sich Perspektiven ändern. Und gerade als Außenstehender bemerkt man eher das, was ein Schwachpunkt sein könnte oder zumindest besonders erklärungsbedürftig ist.

Das würde mich tatsächlich auch interessieren. Blöde Wortwahl macht noch keinen schlechten Menschen und kein Gedankengut, obwohl die Situation schon besonders war und er ein Alter hat, bei dem ich sowohl mögliches Gedankengut und Wortwahl sehr viel schlimmer finde als bei einem 75-jährigen, der sich doof ausdrückt, aber anders handelt.

1 „Gefällt mir“
  1. Vielen Dank für das Kompliment :smiling_face:.
  2. Natürlich kann ich das Interesse an Behrens Hintergründen verstehen. Aber ich erwarte nicht, dass von ihm, seinem Umfeld oder Verein irgendwas dazu noch kommt kurzfristig. Es gab ein Wischi-Waschi-Statement und das wars und es wird versucht das ganze unter den Teppich zu kehren. Vielleicht mittel bis langfristig irgendwann mal, aber erwarten kann man es nicht. Wen es wirklich interessiert, würde ich mal seine social media Profile im Auge behalten, vielleicht „verrät“ er sich mal irgendwann (z.B. betrunken) und löscht den Post am nächsten Morgen wieder. Mit Glück hat dann vielleicht jemand ein Screenshot gemacht. Sein Vetrag geht noch bis Sommer 2025 bei Wolfsburg. Irgendwer wird ihn, wenn er noch will, dann anstellen siehe Anfang und Nmecha. Aber seine socials im Auge zu behalten hab ich weder Bock, noch Zeit.
  3. Der Vfl Wolfsburg sollte sich mal kritisch hinterfragen, warum sie selber die Diversity-Flagge hochhaltena, aber es bei ihnen wiederholt homophobe Verhaltensweisen der männlichen Profis gibt? Anscheinend ist ihr „Backgroundcheck“ nicht gründlich genug und passend zu den eigenen selbsternannten Werten, falls es überhaupt einen „Backgroundcheck“ gibt.

Sind wir doch mal Ehrlich, die ganze Diversity Werbung der ganzen Großkonzerne ist vor Heuchelei nicht zu ertragen. Während des Pride Month in Europa und USA färben die Ihre Logos auf Social Media bunt, während Sie die Logos in Regionen und Ländern, wo Homosexuelle Menschen (vor allem die Männer) jede Unterstützung brauchen normal lassen. Wenn die Firmen wenigsten konsequent das durchziehen in allen Regionen würde ich eine eine gewisse Ablehnung gegenüber diese Werbung hier vor Ort nicht haben.

Nur weil es in weiten teilen der Gesellschaft (zurecht) nicht mehr aktzeptiert ist, schwulenfeindliche Sprüche öffentlich herauszuposaunen, wird das ja nicht die Einstellung zum Thema Homosexualliät bei vielen ändern. Und meiner Meinung ist dieser „gesellschaftliche Aufschrei“ wegen der alleinigen Wortwahl ehrlich gesagt ein bischen drüber, vor allem da es in einigen Subkulturen, wo manch ein Vertreter schon einen Bambi bekommen hat, immer wieder eine mehr oder weniger starke Anti-Schwule-Männer Rhetorik an den Tag gelegt wird, ohne dass da der große gesellschaftliche Aufschei umher geht. Und das seit Jahrzehnten.

Akzeptierst du De-Facto ein Berusverbot für Personen, die eine deiner nach gesellschaftlich missbilligende Meinung gesagt hat, für die es nach meinen Verständnis keine strafrechtlich Folgen hat? Ich hoffe mal nicht.

Ich kann das ständige Bashing gegen Anfang echt nicht mehr hören, er hat einen Fehler gemacht und wurde zurecht bestraft, aber er hat die Chance verdient wieder normal in der Gesellschaft zu leben, oder willst du sozial geächtete Personen wieder für den Rest ihres Lebens in Auffanglager oder Psychiatrien stecken, ich dachte die Zeiten haben wir spätenstens 1989 hinter uns lassen.

1 „Gefällt mir“

Bei Phoenix gab es gestern eine mMn ganz interessante Diskussion zum Thema Wokeness. Unter anderem ging es darum ob sich auch bei progressiven/linken Gruppen so eine Art identitäre Bewegung bildet. Das wirkt sich dann so aus, dass man sich bspw. nicht mehr zu einem Thema äußern darf, wenn man nicht Teil der betroffen Gruppe (z.B. Ethnie/Religionszugehörigkeit usw.) ist. Oder dass an Universitäten nur noch Frauen zur Frauenbewegung forschen. Dabei verliert man oft die Fähigkeit kritisch über die eigenen Themen nachzudenken. Man zieht sich in eine Bubble zurück und grenzt sich damit vom Mainstream ab. Was früher noch anders war, weil man damals eher darum gekämpft hat Teil des Mainstream zu sein/werden.
Ich hab für mich daraus mitgenommen, dass das eine Bedrohung unserer offenen Gesellschaft ist, wenn man bei Diskussionen zu oft und zu früh die Konfrontation sucht.

Die Diskussion hier erinnert mich zum Teil sehr an die Argumente und Beiträge aus der Sendung. Sollte noch in der Mediathek sein, falls es jemanden interessiert (Sendung „Unter den Linden“).

1 „Gefällt mir“

Ja Absurd, wenn man das zuende denkt kann man die Idee der Multikulturellen Gesellschaft sofort als beendet erklären. Aber noch Absurder ist der immer wieder auftretende Vorwurf der kulturellen Aneignung (z.B. Weiße Westeuropäer machen sich einen Rastazopf)

oder der hier nur als Beispiel:

Die Menschheit hat jahunderte, jahrtausende davon gelebt sich kulturell auszutauschen, dass nun als was negatives zu werten finde ich sehr befremdlich, vor allem da der Vorwurf eigentlich immer einseitig in eine Richtung geht.