Alles zum Frauenfußball

Spätestens seit dem grandiosen Frankfurter Sieg (Danke dafür von uns aus München :wink: ) stellt sich die Frage ja eh nicht mehr.
Aber: in der Form vom Hoffenheim-Spiel hätte nur eins unsere Meisterschaft verhindern können: die Chancenverwertung.
Du MUSST gegen Hoffenheim eigentlich schon in der 1. Halbzeit den Deckel drauf machen. So kassierst du kurz vor dem Ende fast noch das 1:1.

Ärgerlich, aber an irgendwas muss Straus ja nächste Saison noch arbeiten können XD

Kurzer Einblick in die Gefühlswelt eines Meppen Fan:
Man spielt ein grandioses Jahr 2022, sowohl was den Fußball, als auch die Ergebnisse angeht und hat gefühlt den Klassenerhalt schon (so gut wie) sicher. Das es im Jahr 2023 schlecht los geht, sowohl die eigenen Spiele, als auch die der Konkurrenten (Bremen…) wird erst mit Potsdam richtig beunruhigenswert (das Spiel gegen Leverkusen z.B. muss man eigentlich gewinnen, zumindest aber punkten). Gerade auch weil man das Spiel, trotz Führung und starker Anfangsphase, völlig verdient vergeigt und auch danach gegen Duisburg mit völligem Angsthasenfußball, z.B. ohne Josten in der Startelf, verliert, war der Abstieg eigentlich schon besiegelt.

Dann bekommt man im “allerletzte Chance - Spiel” gegen Köln so ein unglückliches Gegentor nach wenigen Minuten und die Hoffnung (Gedanke: “Wie sollen wir es schaffen 2 Tore zu schießen”?) sinkt weiter gegen den Nullpunkt. Sie bleibt aber natürlich das Fünkchen Hoffnung, auch weil Köln seine (größeren) Chancen mies ausspielt.

Dann kommt die unverhoffte Chance mit dem Elfer und man spürt sofort sowohl unseren neuen Mut, als auch die Angst bei Köln. Direkt nach dem Tor spielt man erst einen Angriff schlecht aus, danach läuft Bella völlig frei aufs Tor zu und vergibt kläglich. Zu dem Zeitpunkt bin ich wieder am Boden, weil so eine Chance niemals wiederkommen würde… Zum Glück lässt Köln direkt darauf einen langen Ball frei vors Tor kommen und Preuß dankbar einschieben. Klassenerhalt plötzlich wieder möglich! Jetzt bitte das Ding über die Zeit bringen, die wohl berechtigten 5 Minuten fühlen sich total unfair an, dass man eine Kölnerin im Strafraum so unbedrängt aufs lange Eck schießen lässt hat den ersten Herzstillstand zufolge, dass es eine weitere Minute auf die Nachspielzeit und die Ecke noch gibt finde ich dann auch neutral gesehen grenzwertig, der Kopfball nach der Ecke bringt dann den 2. Herzstillstand… Danach natürlich grenzenlosen Jubel.

Was bleibt jetzt danach:
Ich würde immernoch sagen dass wir die kleinsten Chancen auf den Klassenerhalt haben. (edit, etwas ausführlicher: Mann selbst hat eigentlich keine Chance auf Punkte, während Köln und Duisburg noch gegen Essen, sowie Freiburg (Köln) und Hoffenheim (Duisburg). Hoffenheim sollte für Duisburg auf ähnlichem Level wie Frankfurt bei uns sein, aber Essen ist natürlich ein bisschen Wundertüte, da ist ein Punkt für Duisburg immer mal möglich. Noch “möglicher” sollten 3 Punkte für Köln gerade gegen Freiburg sein, die ja eine genauso miserable Rückrunde spielen… [edit-ende]) Im Pokerjargon würde ich sagen, wir sitzen jetzt mit einem 3er Pärchen da, während Duisburg ein 2er Pärchen samt Flush Draw und Köln AK mit Flush Draw da steht und trotz Abstiegsplatz die in meinen Augen besten Karten hat (keine Ahnung übrigens ob das statistisch korrekt ist :sweat_smile:). Aber wenigsten haben wir die wieder die Chancen und warten jetzt Turn und River ab :wink:

Ich kann übrigens jedem (außer Köln Fans vielleicht) empfehlen die letzten 10-15 Minuten von Köln-Meppen nochmal komplett anzusehen. Soviel Action, Chancen, Tore, Drama, gibt es selten auf einem Haufen!

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Drüben im Thread zum 21. Spieltag wurde es etwas grundsätzlicher, als @dxciBel, @Svolvaer, @tilmanscf und @Fritz über ihre Wahrnehmung der Rekordspiele in den großen Stadien von Bundesliga und Pokal geschrieben haben.

Darin spiegelte sich genau mein Unbehagen über den Status Quo wider: Ich hab mich in den letzten paar Jahren immer mehr dem Frauenfußball zugewendet, gerade weil die Atmosphäre während des Spiels, die Fanszenen und der Umgang(ston) zwischen Fans komplett anders waren, bzw. noch sind.
Dass es auch eine gewisse Faszination und Begeisterung auslöst, bei etwas dabei zu sein, das gerade in eine neue Größenordnung aufbricht und sich weiterentwickelt, will ich gar nicht abstreiten.

Ich musste neulich an Lena Oberdorfs Fußballspruch des Jahres denken, und so wie sie ihn damals meinte, stimme ich dem „Es ist ein Fußball“ natürlich zu.
Aber ich merke, wie mein innerer Widerstand immer größer wird, wenn ich sehe, was alles in letzter Zeit im Fußball der Frauen in Richtung „endlich[sic!] so wie bei den Männern“ hingebogen wird.

In diesem Sinne wünsche ich mir eigentlich, dass der Fußball der Frauen sich nicht nur weiterhin, sondern immer deutlicher von dem der Männer unterscheidet.
Es wäre deshalb echt hilfreich, wenn sich the powers that be mal genauer damit beschäftigen, welche Zielgruppen eigentlich erreicht werden sollen, und vor allem: ob diese Zielgruppe die Fans des Männerfußballs (zwingend) mitbeinhalten muss oder vielleicht gerade eben nicht (oder zumindest nur nebensächlich).

Dann würde nämlich auch dieses Geseiere aufhören: „Also ich find Frauenfußball ja trotzdem öde, und dieses ‚Familienfreundliche‘ ist doch keine echte Fußballatmosphäre, da guck ich doch lieber die Männer in Liga X, Y, oder Z.“

Ironischerweise kann man jetzt fast das letzte Tribünengespräch mit einfließen lassen, denn leider weiß ich natürlich auch, dass solche Vorstellungen in einem spätkapitalistischen System und im Rahmen der Regeln eines Fußballverbandes, der sich auf eine sehr opportunistische Weise um den Frauenfußball kümmert, sehr naiv und utopisch sind.

Das Ding ist nur: Ich habe mich neulich bereits dabei ertappt, wie albern ich viele Aspekte des Fußballs mittlerweile finde und begann mich zu fragen, ob und in welchem Ausmaß ich überhaupt noch Bock habe, ihn weiter zu konsumieren. Wenn sich also der Fußball der Frauen in ein paar Jahren genauso anfühlt wie eine lediglich etwas kleinere Kopie des Männerfußballs, dann bin ich auch da wieder weg.

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@werdersee @Svolvaer @dxciBel @Fritz @tilmanscf
Ich finde man müsste in Hinblick auf die großen Stadien viel mehr darauf schauen zu Highlight Spielen zu kommen, denn es ist in Bezug von Stadionkapazitäten ja durchaus eine große Spanne vorhanden.

Freiburg hat dahingehend perspektivisch eine interessante Situation. Das Stadion hat eine Kapazität von 25.000 und der SC hat aktuell einen Schnitt von 2.300. Das Stadion wurde auch im Gespräch mit der sportlichen Leiterin positiv hervorgehoben, vor allem aufgrund der Rasenqualität (zu hören in die 45 mit Hasret Kayikçi). Duisburg spielt im Stadion der Männer (31.000).

In Wolfsburg: AOK-Stadion (5200) und VW-Arena (30000). Am Wochenende schauen sich ca. 20.000 Zuschauer die Spiele an. Bei Eiseskälte (Frankfurt Hinrunde) oder unter der Woche sind es ca. 15.000.
Bei Bayern ist die Spanne noch größer, Campus (2500) und Allianz Arena (75000). Auch deshalb sind die Bayern bisher auch eher vorsichtig in die Allianz Arena zu gehen. Frankfurt hat mit ca. 3.500 Zuschauern den besten Schnitt in der Liga bei einer ähnlichen Kapazität wie Wolfsburg. Es ist also noch keine Kapazitätsproblematik vorhanden. Eine Kernzuschauerschaft von 5.000 kann sicherlich in einem größeren Stadion gut Stimmung machen und dieses übernehmen.

Letztendlich bieten die Highlightspiele eine Möglichkeit ein breiteres Publikum für den Fußball der Frauen zu gewinnen. Es ist halt kontraproduktiv, wenn die aktive Fanszene unzureichend eingebunden wird. Denn auch in einem größeren Stadion sollte man die Fanszene hören und generell das Zusammenspiel zwischen Fans und Mannschaft erleben. Mein Eindruck der Zuschauerschaft des VFL bei den Highlightspielen war, dass viele wegen der Nationalspielerinnen dort waren und auch eine weite Anfahrt in Kauf genommen haben. Außer im Ruhrgebiet gibt es auch wenige regionale Duelle bzw. nur ein Erstligateam in der Umgebung. Das heißt zum erste Liga schauen, muss man teilweise etwas weiter fahren.

Rekorde können auch aufgrund der Kapazitäten einiger Stadien nicht von einigen Vereinen gebrochen werden. Ich hatte auch nur die Werbung für das Köln Spiel gegen Frankfurt als Rekordspiel wahrgenommen. Ich hoffe es verfängt nicht als Werbetext.

Ich finde man sollte viel mehr auf den Schnitt außerhalb der Highlightspiele schauen, da sieht es aktuell so aus, das
Wolfsburg mit 3.000
Frankfurt mit 2.150
Bayern mit 2.120

Zuschauern im Schnitt in ihren kleinen Stadien rechnen können.

Köln hat zB 1.940
Wobei hier das Spiel gegen den VfL mit ausverkauftem Franz Kremer Stadion (5.400) heraussticht.

Und Potsdam kommt trotz ihrer großen Tradition im Frauenfußball auf 1.280 Zuschauer im Schnitt.

Aber egal wie voll diese Stadien dann sind, die Stimmung ist dann eine andere als in den großen Stadien mit Highlight-Spielen.
Da gibt es dann kein Geplärre wie: „hier regiert Testosteron“ oder es geht einem einer ab, weil manche ein brennendes und rauchendes Licht hochhalten können.

Ich finde es geht nicht darum, dass hier Rekordspiele vermarktet werden, sondern das immer wieder hervorgehoben wird, wie toll doch die Zahlen in den Highlightspielen sind und das Interesse gestiegen ist. Da würde ich anzweifeln ein gestiegenes Interesse an den Zuschauerzahlen in den Highlight-Spielen auszumachen. Das hat dann eher ein Event-Charakter, da nimmt dann auch mal der Papa aus der Männer-Kurve seine Söhne und Töchter mit ins Stadion, Eintritt kostet ja fast nüscht. Vll sind die Töchter und Söhne dann irgendwann Stammgast in den kleinen Stadien, der Papa aus der Männer-Kurve vermutlich nicht.

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Nach dem Rekord beim Eröffnungsspiel, dem Rekord in Köln und dem neuen Rekord in Köln stellt sich mir die Frage: Sind wir dann langsam fertig mit der Rekordjagd? Nicht, dass es nicht cool wäre vor vielen Leuten zu spielen. Aber erstens: Wie kann das denn überhaupt noch getoppt werden, nachdem das Müngersdorfer Stadion beim Finale ausverkauft war? Und zweitens: Der Effekt auf den normalen Ligabetrieb ist ja teilweise echt gering. In Frankfurt haben wir am Brentanobad eine leichte Steigerung der Zuschauer*innenzahlen, an anderen Standorten ist es bestenfalls gleichgeblieben (hust Leverkusen). Insgesamt wird die Liga nur mit den Rekorden nicht auf ein höheres Level gehoben, wenn ihr mich fragt.

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Möchte zum Pokalfinale und zur Entwicklung des Frauenfußballs den Beitrag der SC-Ultras da lassen. Sprechen einiges an, was gerade in eine bedenkliche Richtung abgleitet und ließe sich genauso auf die FIFA anwenden.

Zum Sportlichen: klar, der Pokalsieg für WOB war hochverdient. Aber ich finde, dass der SC das wahrscheinlich beste Spiel in der Rückrunde gemacht hat. Lambert außerdem mit einer klasse Ausstrahlung, obwohl sie beim 0:1 und beim 1:3 nicht gut aussieht.

Was ich beim SC aber durchaus bedenklich finde, ist die Entwicklung, vor allem in der Defensivarbeit. Ja, WOB ist sehr gut, aber Theresa Merk hat es die ganze Saison nicht geschafft, das Zentrum zu schließen. Entweder werden unsere Verteidigerinnen durch lange Bälle in die Tiefe überlaufen, oder aber, wie gegen WOB, ist der Raum zwischen Abwehr und Mittelfeld völlig frei. Die Wolfsburgerinnen konnten sich da regelmäßig aufdrehen oder direkt auf Außen klatschen lassen und hatten so mit wenig Aufwand 5 SC-Spielerinnen aus dem Spiel genommen. Das ist zu einfach und bisher sehe ich nicht, wie Merk ihre offensive Spielweise (die mir an sich gut gefällt) mit einer funktionierenden Abwehr und Pressingsicherung ausbalancieren will. Das klappt leider noch immer nicht so gut…

Mal schauen, wo es nächstes Jahr für den SC hingeht.

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Danke @dxciBel für den Beitrag. Ich finde diese gezwungene Rekordjagd auch irgendwie etwas ermüdend, problematisch und täuscht sehr über die Wirklichkeit.

Da beschwert man sich, dass der Frauenfußball langsam aber sicher den Männerfußball abbildet und dass der DFB in der Vergangenheit es verpasst hat die reinen Frauenvereine zu fördern. Man beklagt, dass reine Frauenvereine in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.

Gleichzeitig feiert man das „gestiegene Interesse“ am Frauenfußball, durch hohe Zuschauerzahlen in Highlight-Spielen mit niedrigen Eintrittspreisen im einstelligen Euro-Bereich, was wiederrum nur durch die Männer-Vereine möglich ist, wenn deren Fanszenen den Spaß mal mitmachen und dem „Zeitgeist“ fröhnen und auch mal die Frauen anzuschauen.
Dann sind die großen Stadien aber eben zu 90% mit Fans besetzt, die in sonst eher nur zu den Männern gehen.

Dann kommt es mir oft so vor, dass die Fans, die schon seit Jahren zum Frauenfußball gehen und jetzt nicht nur einem „Trend“ folgen, von den Männer-Szenen okkupiert und bei Seite geschoben werden. Nach dem Motto: „Macht mal Platz, wir übernehmen jetzt das Kommando hier im großen Stadion, das ist jetzt unser Spiel und wir zeigen Euch mal wie das geht mit dem Männer-Support“ Beim nächsten Spiel im kleinen Stadion gegen einen kleinen Gegner ist dann davon nix mehr zu sehen und die „Alt-Fans“ dürfen sich dann auch wieder entfalten.

Ich meine es ist natürlich erstrebenswert, dass zum Frauenfußball mehr Fans kommen und sich dann auch nachhaltig als Stamm-Zuschauer etablieren. Aber ein organisches Wachstum ist es nicht. Es ist Zeitgeist. Es gehört für viele eher zu einem "schauen wir mal vorbei, gehört grad zum guten Ton“, etc.

Die Vereine denen man nun nachtrauert die den Frauenfußball jahrelang gefördert und bewegt haben und nun nach und nach verschwinden, geschluckt werden oder verschwunden sind, wie Siegen, Bergisch-Gladbach, Brauweiler/Pulheim, Bad Neuenahr, Turbine, etc. die hätten eben niemals diese Rekorde erreichen können. Da ist man froh, wenn man vierstellige Zuschauerzahlen im Stadion hat, aber da ist eben die Frauen-Tradition zuhause.
Stattdessen wird die Männertradition die sich jetzt seit kurzem für die Frauen interessiert übergestülpt. Paradox.

Irgendwie bekomme ich das Gefühl, man (der DFB?) will sich zwingend mit Zuschauerzahlen wie in England oder Spanien schmücken. Dann steht da eine tolle Zahl und kann stolz auf sich sein. Aber unter der Haube sieht es eben komplett anders aus.

Ich habe zu wenig Einblick in die englische oder spanische Liga und weiß nicht wie da die Entwicklung war, ob es sich dort ähnlich gezeigt hat wie in Deutschland. Wenn das jemensch einschätzen kann, dann gerne die Infos teilen.
Jedoch sind die Männer-Fanszenen vor allem in England offenbar deutlich anders in der Struktur und nicht so Ultra-geprägt.

Ich weiß nicht, ich finde diese gezwungene Entwicklung eher schade, da ich ebenfalls nicht glaube dass es nachhaltig ist und nur beim Rosinen-Picken ein „Event“ draus gemacht wird. So wird die Frauen-Liga noch mehr zu einer Männer-Kopie mit allen negativen Marotten. Das Fehlen dieser hat auch so manche Fans überhaupt erst zu den Frauen gebracht.

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Euren Ausführungen @Svolvaer, @dxciBel, zu diesem Highlight-Spiel getriebenen Ansatz die Zuschauerzahlen aufzublasen, bei dem man sich zudem damit brüstet, die Frauen auch ‚mal ins große Stadion zu lassen‘, stimme ich generell zu.
Auf der einen Seite, ist es toll, diese Spiele zu haben, weil es schon zeigt was zT möglich wäre - zum anderen ist dann außerhalb dieser Spiele der Alltag dann doch noch etwas trister. Vom Westerstadion zurück auf den besseren Trainingsplatz Platz 11, das stelle ich mir schon nur mäßig cool vor.

Gleichzeitig arbeitet der DFB gemeinsam mit den TV-Sendern anscheinend weiter daran, das Produkt schon kaputt zu machen, bevor es überhaupt den kommerziellen Erfolg hat den es zum kaputt machen eigentlich benötigt: Man zerstückelt Spieltage immer und immer mehr, sodass stetig mehr Spiele der Männer und Frauen in Konkurrenz zueinander treten - sei es bei den Besucher:innen im Stadion, oder vor den Mattscheiben. Meine Befürchtung ist, dass man hier nicht mit zum großen Teil überlappenden Gruppen für das eine wie das andere Produkt rechnet - das ist meiner Meinung nach leider momentan falsch.
Im Tribünengespräch wurde es ganz richtig formuliert - die Gruppen die du zuverlässig zu Geld machen kannst, sind deine Bestandsfans - und das sind die du zumindest kurzfristig für beides zu begeistern versuchen solltest.

Das sind finde ich beides sehr spannende Aussagen.
Denn mit 1) formulierst ein Bauchgefühl von mir schön aus: Es wird - oder gibt vielleicht sogar schon - Konflikte zwischen den Fangruppen der beiden Sparten. Besonders bei der Eintracht stellt sich diese Frage mir, da der FFC ja vorher bereits eigene Fans mitgebracht hat, wie da der Verhältnis ist. Z.B. meine ich mich zuerinnern, dass beim Eröffnungsspiel der SGE die Nutria Bande nicht in der Nordwestkurve des Waldstadions stand, sondern auf der Grabi-Gegengrade.
Aber auch bei anderen Teams kann ich mir das gut vorstellen, dass die aktiven Teile der Fans der Frauenteams, wie du beschreibst, von den selbsternannten Stimmungsmonopolisten der Männerteams nicht integriert oder zumindest toleriert sondern bevormundet, evtl gar angefeindet, werden.

Wie du schreibst, sind das mit die negativen Marotten des Männerfußballs die man da übernimmt - grade weil sicher mittel- bis langfristig neue potentielle Zuschauer:innen gewonnen werden könnten, wenn man etwas für Familien oder zumindest ohne dieses Mackergehabe einiger Kurven schafft. Stattdessen will man (Funktionäre, i guess?) den Fußball der Frauen in das identisch polierte aber völlig von der Realität entfremdete Produkt entwickeln. Darauf deuten doch die jüngeren Entwicklungen hin. Sollte das nicht klappen kann man dann in ein paar Jahren alles wieder fallen lassen und sich darauf berufen, man habe es ja probiert, aber es rechne sich nicht / die Leute wöllten es generell nicht.

Damit muss man sich nicht ernsthaft damit auseinandersetzen, wie der Fußball der Frauen vielleicht den Fußball der Männer komplentieren kann? Denn mit solchen Überlegungen müsste man sich dann schließlich auch selbst hinterfragen: Was lief eigentlich bei der Entwicklung des Männerfußballs falsch? Wie wir wissen, ist diese kritsiche Auseinandersetzung mit vergangenen Entscheidungen eine große Stärke des DFB. /s

Tatsächlich finde ich es auch deswegen etwas schade, wie im Tribünengespräch zur Zukunft des Fußballs fast nur über den Fußball der Männer geredet wurde, aber nie darüber, was für ein riesiges Potential etwas besser zu machen im Fußball der Frauen steckt.


Nun noch kurz etwas Sportliches: Die letzten 10 Minuten in Meppen waren absolut irre - und ich finde es so schade, dass die Meppenerinnen nicht belohnt wurden. Jetzt haben sie leider die schlechteste Ausgangslage am letzten Spieltag die Klasse zu halten - auch wenn es für die SGE um nichts mehr wirklich geht.

Turbines letztes Heimspiel war leider nur eingeschränkt aufregend - erst in Halbzeit 2 hat die Eitnracht zwingende Chancen rausgespielt und dann schnell den Deckel drauf gemacht. Dazu hat Arnautis quasi nie gesehenes gebracht und Laura Freigang ausgewechselt.
Ich hoffe sehr, dass Turbine nicht durchgereicht wird, sondern irgendwie den Turnaround schafft und schnell wieder zurück in Liga 1 startet (Hoffentlich gibt es dann im KarLi vielleicht auch mal vegetarische Optionen und die Stadionwurst ist nicht schon in der Halbzeitpause aus).

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Ich würde den Ort hier gerne nutzen um etwas über den 1.FC Nürnberg loszuwerden. Aufgrund meiner örtlichen Nähe, vielen Besuchen von Heimspielen in der 2. Frauen-Bundesliga in den vergangenen beiden Saisons und insgesamt meiner Beschäftigung mit dem Fußball der Frauen haben sich da einige Gedanken angesammelt, vielleicht interessiert es ja den ein oder anderen hier.
Also, ich hoffe erstmal dass ihr alle mitbekommen habt dass der Club zurück in der ersten Frauen-Bundesliga ist! Nach 23 Jahren in unteren Spielklassen (ist historisch schon spannend, die Tabelle und ihre Vereine von damals zu beobachten) gelang jetzt also am Montag der Aufstieg vor 2500 Zuschauer:innen durch einen nie gefährdeten 3:0 Sieg gegen die Zweitvertretung der TSG Hoffenheim. Der Aufstieg wird für viele auch in Nürnberg, die sich nicht regelmäßig mit dem Frauenteam beschäftigen, überraschend kommen, da man ja erst vor zwei Jahren in die zweite Frauen-Bundesliga aufgestiegen ist und in der Debütsaison nichts mit dem Aufstieg zu tun hatte.
Der Aufstieg vom Club hat zwei große Ursachen: auf der einen Seite hat man eine spielerische Weiterentwicklung hingelegt, die durchaus bemerkenswert ist und die den Aufstieg ermöglicht hat. So ist man spielerisch vor allem im Laufe dieser Saison viel dazugelernt, man ist vor allem flexibler und stabiler/stressresistenter geworden. Den oft spielstarken zweiten Mannschaften der Spitzenteams ist man in der Debütsaison noch mit vielen langen Bällen, Flanken und mit Zweikampfhärte begegnet, daraus entstanden dann oft ziemlich chaotische Spiele mit vielen Toren und Großchancen auf beiden Seiten. Das dazugewonnene Mittel, einen Spielaufbau über mehrere Pässe hinweg zu spielen, half sehr dabei in dieser Saison 12 Gegentore weniger zu kassieren (bei nur 26 Spieltagen ist das eine Menge), da man auch mal Tempo aus einem Spiel nehmen konnte. Das heißt nicht, dass lange Bälle nicht immer noch oft genug der Plan A waren, auch am Montag sind die Tore wieder aus längeren Bällen und Flanken entstanden und nicht durch große Kombinationen, man kann aber die Erwartung der Gegnerinnen dass man immer so angreifen wird auch mal durchbrechen.
Diese spielerische Weiterentwicklung, durch die man an Teams wie Andernach, Gütersloh, mehreren Zweitvertretungen und auch den Absteigern Jena und Sand vorbeigezogen ist, kann dadurch erklärt werden, dass man auf der einen Seite Eigengewächse (aus denen der Kader nach wie vor zu circa 80% besteht) weiterentwickelt hat, aber auch vielversprechende junge Spielerinnen (oft Junioren-Nationalspielerinnen aus Deutschland, der Schweiz oder Österreich) mit viel spielerischer Klasse von woanders geholt hat. Hier möchte ich insbesondere Lara Felix, die mit 19 schon ganz wichtig war in dieser Saison, und Elena Mühlemann (18), der ich eine ziemlich große Karriere zutraue, hervorheben. Generell ist man mit 20.6 Jahren im Schnitt (Soccerdonna) eigentlich ein U-21 Team mit ein paar erfahreneren Einzelspielerinnen, von denen mit Luisa Richert nun auch noch die älteste den Verein im Sommer verlassen wird. Selbst die SGS Essen hat im Schnitt zwei Jahre mehr auf dem Buckel. Auch daher gehe ich davon aus, dass man (sofern sich nicht viel verändert, aber dazu später mehr), eine vergleichbare Rolle wie der FC Carl Zeiss Jena vor 2 Jahren in der Bundesliga spielen könnte, hoffentlich mit einem besseren Ausgang.
Der zweite große Faktor für den Aufstieg ist leider wenn man ehrlich ist einfach der Zustand der zweiten Frauen-Bundesliga. Über diesen könnte man einen eigenen Post mit mindestens dieser Länge hier machen, ich werde trotzdem versuchen die Probleme kurz zu skizzieren. Die zweite Liga hat alle nötigen Komponenten, um eine unglaublich unattraktive Liga für alle Beteiligten zu sein. Während der Aufwand (Reisekosten und Wege, Zeitaufwand fürs Staff etc.) mit der 1. Bundesliga vergleichbar ist, bekommt man an Prämie (Quelle: Rasenfunk) ein Zehntel des Gelder von dem der 1. Liga. Gleichzeitig bekommt man für seinen Aufwand fast ausschließlich unattraktive Match-Ups, was zum einen an der Masse der Zweitvertretungen liegt (in dieser Saison 7/14), die weder ein Zuschauer:innenpotenzial mit sich bringen noch gut für den Wettbewerb sind (wenn Bayern II den Club mit einer Hand voll Spielerinnen wegputzt die sonst Champions League spielen empfindet man das einfach als sehr störend für eine Liga) auf der anderen Seite aber auch daran liegt dass die meisten der anderen vertretenen Vereine sehr wenig Strahlkraft haben - nicht böse gemeint aber auch Andernach gegen Gütersloh, einer der Spitzenduelle der Liga mit fußballerischer Qualität sorgt jetzt nicht für hohe Zuschauer:innenzahlen.
Das alles sorgt dann dafür, dass die Lücke zwischen erster und zweiter Liga immens ist und dass man sich jetzt als FCN die Frage gefallen muss, ob man trotz allem Fortschritt ansatzweise erstligatauglich ist. Klar nimmt das nicht die Freude über die Chance auf die erste Liga und den Stolz auf das Erreichte, die zweite Bundesliga war aber in diesem Jahr auch nochmal besonders weit von der ersten entfernt, auch da die Absteiger Jena und Sand eher damit beschäftigt waren, nicht durchgereicht zu werden. Trotz der Euphorie darf man nicht vergessen, dass die Spielerinnen vom Club eher eine Aufwandsentschädigung als ein Gehalt bekommen (wo sich jetzt aber auch etwas ändern wird).
Für die nächste Saison sind mir noch zwei Aspekte wichtig. Zum einen zum Kader: zwei wichtige Stützen des Teams (Sophie Fournier und die schon erwähnte Lara Felix) sind im Laufe der letzten zwei Monate mit Kreuzbandrissen ausgefallen und werden damit auch einen Teil der nächsten Saison verpassen, was natürlich grade für einen Aufsteiger richtig bitter ist. Aufgrund der dadurch verlorenen Qualität und der insgesamt komplett fehlenden Erfahrung mit der ersten Liga muss sich der Club jetzt dringend von außen verstärken, um nächste Saison bestehen zu können. Allerdings sind wir in Nürnberg ja generell finanziell angeschlagen, es wird entscheidend in wie weit der Verein hier seine Priorität jetzt auf seine einzige Erstligavertretung im Fußball setzt. Hoffnung macht mir da mein eigener zweiter Aspekt, über die Sozialen Netzwerke gab der Verein gestern bekannt, dass man seine Heimspiele in der Bundesliga im Max-Morlock-Stadion austragen wird, was auch für die Liga natürlich ein Gewinn ist. Bereits am letzten Spieltag hat man gemerkt, dass das Vereinsgelände am Valznerweiher - so historisch wertvoll es auch ist (siehe Folge 171 vom Fußball Geschichtspodcast Hörfehler) - einfach nicht mehr für mehrere Tausend Menschen ausgelegt ist, sowohl was die logistische Kapazität angeht (viele Fans haben wegen der langen Schlange die erste Halbzeit nur teilweise mitbekommen) als auch was künftige Fernsehbilder angeht.
Über dieses Thema möchte ich gerne zu meinem Fazit überleiten - mit dem Max-Morlock-Stadion und der Stadt Nürnberg als Grundlage könnte der FCN für die Frauenbundesliga eine riesige Bereicherung sein, das hat glaube ich gestern im Stadion jede:r gemerkt. Die emotionale Verbindung der Menschen in Franken zum Club ist meiner Erfahrung nach einmalig, nun hat man auch wieder einen Bundesliga Verein und ich hatte gestern den Eindruck, dass das hier mehr gewürdigt wird als woanders. Man hat es in der letzten Saison schon geschafft, den Zuschauer*innenschnitt von 113 auf 536 zu erhöhen (weltfussball), selbst wenn man den letzten Spieltag rausrechnet eine schöne Entwicklung und Ligabestwert. Das Potenzial ist also da, jetzt liegt es am Verein, dieses Potenzial auszuschöpfen indem man einen erstligareifen Kader zusammenstellt.

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Vielen Dank für die interessanten Insider-Infos zum FCN, die für mich alle ziemlich neu waren. Vielleicht ist das auch eine weitere Motivation den Schwerpunkt zur 2.Frauen-Bundesliga im Sommer tatsächlich zu machen. Ich denke nämlich, dass einige der Probleme im Frauenfußball durch die Struktur der 2.Liga zumindest nicht besser werden. Bspw. die Attraktivität bei 7/14 Zweitvertretungen (das wird ja zum Glück nächstes Jahr auf 4/14 sinken) sowie die damit verbundenen Gefahren des unfairen Wettbewerbs (siehe Anmerkung zu Bayern II oben oder auch der rekordverdächtige Run von Wolfsburg II im Frühjahr 2022, um doch noch den Abstieg zu verhindern). Dafür dümpeln dann nominell attraktivere Mannschaften in den Regionalligen rum. Man denke an den HSV, der letztes Jahr in der Relegation an Potsdam II gescheitert ist; das hat denen natürlich gar nichts genützt, da die Turbine dieses Jahr ganz andere Probleme hatte, als ob die Zweite in der 2.Liga bleibt, während der HSV die Regionalliga in Grund und Boden geschossen hat (mit Ausnahme einer am Ende zum Glück nutzlosen Nachbarschaftshilfe für den ETV). Allerdings wird es auch dieses Jahr in der Relegation HSV - Viktoria Berlin wieder einen Ambitionierten erwischen, der dann nächstes Jahr die jeweilige Regionalliga langweilig werden lässt. Und insgesamt, um auf den Punkt zurück zu kommen, führt natürlich eine weniger attraktive 2.Liga dazu, dass sich die Lücke zur (unteren Hälfte der) 1.Liga nicht so schnell schließen wird.

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Ich lese recht gegensätzliche Ansichten darüber, wie Viktoria Berlin samt der Investorinnen-Gruppe um Ariane Hingst denn nun zu bewerten sei.
Mal geht es in Richtung Equal Play, Chancen schaffen, Frauenfußball sichtbar machen und voranbringen etc.
Ab und zu lese ich aber auch Schlagworte wie „Kunstprodukt“, das wie bei den Männervereinen abzulehnen sei, und die Tatsache, dass es Investorinnen gibt, wird dann auch mal komplett negativ bewertet.

Auch wenn eines sicherlich für absolut jeden Verein Pro und Kontra finden kann: wie schätzt Ihr die bisherige Entwicklung und den Stand von Viktoria Berlin im Frauenfußball ein?

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Zum Projekt Viktoria kann ich konkret nicht viel sagen, aber prinzipiell sollte klar sein, dass Berlin einer der geeignetsten Standorte für einen erfolgreichen Frauen Bundesligisten ist.

Eventuell kommen sie mit der Idee 3-5 Jahre zu spät. Wenn wir seit der EM einen Aufschwung im Frauenfußball erleben, laufen sie dem Trend ein paar Jahre hinterher. Um den Schwung voll mitzunehmen, hätten sie idealerweise jetzt schon ein etablierter Bundesligist in Schlagweite zu den CL-Plätzen sein müssen. Außerdem wären sie damit dem Einstieg in den Frauenfußball von Hertha und Union zuvorgekommen. Natürlich hat Berlin auch Platz für einen dritten Verein, aber die am Frauenfußball interessierte Fans der beiden großen Traditionsvereine, die man vor ein paar Jahren noch für sich hätte gewinnen können, haben nun ein naheliegenderes Angebot.

Im Sinne der sportlichen Planbarkeit ist das Nadelöhr Regionalliga Nord/Ost Playoffs eine riesige Katastrophe. Nach dem 0:3 Hinspiel gegen den HSV braucht Viktoria jetzt schon ein mittelgroßes Wunder, um doch noch den Aufstieg zu schaffen. Und in den nächsten Jahren wird der Aufstieg nicht leichter. Union war dieses Jahr schon knapp dran und hat den Kader weiter mit bundesligaerfahrenen Spielerinnen verstärkt. Raba wird nach dem Aufstieg einige Spielerinnen in die zweite Mannschaft schieben, die den Schritt in die Bundesliga nicht schaffen.
Also hast du in den nächsten Jahren mindestens drei dicke Schiffe in der Liga, die so schnell wie möglich aufsteigen möchten, aber nur einen halben Aufstiegsplatz. Noch ganz ohne über Hertha und Turbine(2) zu sprechen, die wahrscheinlich selber nicht so genau wissen, wo sie hin möchten.

Aus neutraler Sicht bleibt festzuhalten, dass sich in der Regionalliga Nordost in der nächsten Saison der ein odere andere Sportplatzbesuch anbietet. Das ist wahrscheinlich die am besten besetzte Regionalliga aller Zeiten.

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Fand ich extrem spannend zu lesen: Football boot issues reported by 82% of female players - BBC Sport

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Weiß jemand, wann der Spieplan für die neue Bundesliga-Saison veröffentlicht werden soll? Ich konnte per Suche nichts finden

Falls es dich beruhigt: Du bist nicht die einzige Person, von der ich diese Frage schon gehört habe.

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Die Crux im Frauenfußball, am Beispiel des FC Heidenheim

Hier nun ein weiteres Beispiel, das wohl recht deutlich die Crux im Frauenfußball zeigt: Eigenständige kleinere Vereine sterben aus, weil die nötigen Mittel für Weiterentwicklung und Professionalisierung wohl nur von Bundesligisten aufgebracht werden können. Die nötige Infrastruktur ist hier vorhanden, ebenso finanzielle Mittel und Unterstützung.

Ich hatte ja bereits beschrieben, dass sich der FFV Heidenheim aufgelöst und in den FCH eingebracht hat.
Aus nachvollziehbaren Gründen.
Sportlich eigentlich erfolgreich, aber durch das Fehlen entsprechender Mittel und Strukturen ohne Aussicht auf langfristigen „Aufstieg“.

Im Zuge dieser „Übernahme“ wurde ein neues Trainerteam verpflichtet. Chantal Bachteler mit ihren COs.

Dieses Team kommt vom ca. 80 km entfernten SV Alberweiler.
Während sich hier die Männermannschaft lediglich in einer Spielgemeinschaft in der Kreisliga wiederfindet, waren die Frauen und die B-Juniorinnen sehr erfolgreich.
Die Frauen spielten Regionalliga, die Juniorinnen waren 11 Jahre Bundesligistin.

Zur Einordnung: Alberweiler ist Ortsteil einer baden-württembergischen Gemeinde mit knapp 8000 Einwohnern.
Als dort bekannt wurde, dass die Trainerin den Verein verlässt, wurde ein neuer Trainer verpflichtet, der bisher lediglich eine Kreisliga Männermannschaft trainiert hatte.
Nach dieser Verpflichtung und dem Bekanntwerden, dass Chantal Bachteler zum FCH wechselt, hatte das entsprechende Auswirkungen auf den Kader.
Fünf Stammspielerinnen folgten Ihrer Trainerin zum FCH, (eine der Spielerinnen, war erst vor einem Jahr vom FFV Heidenheim gekommen.) Zwei weitere Spielerinnen wechselten zum VFB Stuttgart. Die Kapitänin zu einem österreichischen Bundesligisten.

Nach diesen Abgängen verließen auch B-Juniorinnen den Verein, diese waren nach 11 Jahren aus der Bundesliga abgestiegen.
Sieben von ihnen gingen ebenfalls nach Heidenheim.

Infolgedessen meldetet der SV seine Frauenmannschaft aus der Regionalliga ab.

Jetzt haben wir natürlich hier zwei Narrative.
Die des Vereins, der maximal angefressen ist und von „im Stich lassen“ spricht. Und die von Trainerin und Spielerinnen, die eine entsprechend sportliche Perspektive sehen und langfristig so weit wie möglich nach oben wollen.

Je weiter Du aber nach oben kommst, desto mehr Auflagen gibt es. Kleine, ehrenamtliche Vereine können diese nicht erfüllen.
Das heißt, egal wie gut die sportliche Leistung auch ist, aufgrund der Umstände bleibt sie immer auf ein vergleichsweise niedriges Level begrenzt.

Die Tatsache, dass der FC Heidenheim nun Bundesligist ist und Frauen an den Start schickt, hat natürlich auch Auswirkungen auf die Frauenmannschaften der Region.
Während zum Beispiel in der Vergangenheit, Mädchen nach Freiburg ins Internat wechselten und Frauen zu den Regionalligisten der Umgebung, finden sie jetzt in unmittelbarer Nähe eine Perspektive.

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Der Spielplan ist da! Spielplan steht: Freiburg und München eröffnen Saison :: DFB - Deutscher Fußball-Bund e.V.

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Vom Playerspodcast gibt es eine interessante Folge zu den Anfängen des Frauenfussballs in Deutschland
DFB-Verbot, Vorurteile und Sexismus - Der lange Weg zum ersten Fußball-Länderspiel der Frauen

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