Andere Fußballformate

Ich musste heute nochmal an deine Worte denken @GNetzer, dass jede Art der Fußballberichterstattung ihre Berechtigung hat und ich sehe das auch so. Ich bin froh in dieser Zeit zu leben wo so eine Meinungs- und perspektivenvielfalt ist.

Ich informiere mich über Rasenfunk, Kicker, Calcio Berlin/50+2, 11 Freunde, FußballMML, Zeigler & Köster und wirklich jeder hat eine andere Perspektive, die mich bereichert.

Über meinen Verein höre ich gerne die Podcasts:
-Trotzdem Hier
-Thekenphilosophen
-Geisspod

und jeder hat einen leicht anderen Stil. Insbesondere in den ersten beiden geht es gerne auch mal humorvoll zu und ich muss oft lachen.

Ich muss sagen, dass Fachwissen, Humor und interessante Perspektiven für mich die perfekte Mischung eines Fußballpodcasts sind. Ich habe Fußballpodcasts gehört die waren nur lustig, die fande ich grausam. Und auch nur fachliche Podcasts die waren mir zu dröge.

Ab und zu höre ich „kicken kann er“ von zeit.de. Das ist fachlich sehr interessant und ich nehme immer was mit, aber gerne höre ich das nicht. Das liegt daran, dass mir die hosts unsympathisch sind. Ich hab das Gefühl sie hören sich gerne selber reden, halten sehr viel von sich selber und gefallen sich in der Rolle, dass sie über Leute ablästern. Ihre allererste Folge war z.B. darüber wie scheiße sie Robert Lewandowski finden. Aber dass sie sich gerne reden hören kann ich ihnen nicht übel nehmen, weil ehrlichgesagt höre ich mich auch gerne selber reden :sweat_smile:.

Ich habe das Gefühl, dass mich The Athletic sehr bereichert. Einziges manko ist, dass mir die Artikel zu lang sind :sweat_smile:.

Ich challenge mich auch gerne, in dem ich mir Meinungen über ein Thema gebe, die ich ausdrücklich nicht teile. So werde ich gesitig herausgefordert und halte ich auch für sehr wichtig.

So gebe ich mir ab und zu 10 nach 2 auf Sport1. Das ist zwar wegen der Kürze der zeit oft unterkomplex unf zielgruppenorientiert, aber selbst dort gibt es ab und zu interessante Perspektiven.

Ich habe das Gefühl, dass kicker, sport 1 und sky eher die Perspektive der Protagonisten des Business wiedergeben, sprich Spieler, Staff, Schiris und Funktionäre und weniger die Fanperspektiven. Aber auch diese Perspektive ist sehr wichtig.

Ich ahbe auch viel gutes über die geschriebene Online-Fußballberichterstattung von Süddeutsche, Spiegel und Zeit gehört, aber das auch noch wäre mir zu viel und ich hab kein Bock noch 3 andere Abos abzuschließen.

Nach Fußballwochen(enden) wo viel los war gebe ich mir als Podcast auch manchmal Sky90 und den Doppelpass. Den Doppelpass bereue ich auch oft, weil mit Draxler, Reif, Effenberg und Basler da gleich 4 unsympathen sitzen, aber ab und zu ist es auch interessant.

Und am Schluss gebe ich es offen zu, ich bin Fan vom Transferupdate von Sky. Es ist für mich in erste Linie Unterhaltung und so verstehe ich es auch, und diesen zweck erfüllt es für mich.

Nur Axel Springer versuche ich so weit es geht zu vermeiden. Und Clickbaitjournalismus, wobei ich auch ab und zu darauf reinfalle, weil dann doch die Neugier größer ist.

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Das gilt irgendwie für alle Zeit-Podcasts, schon oft interessant, aber doch sehr sophisticated und dadurch oft unsympathisch bzw. sich erhebend über andere.

In dieser Pauschalität finde ich das schwierig. Der Alpenpodcast z.B. ist besetzt mit höchst sympathischen Leuten, wie ich finde, während der Amerikapodcast von Leuten gemacht wird, die zwar „Amerika erklären“ wollen, dann aber gar nicht so gut Englisch sprechen, wie sie selbst offenbar denken, was mich bei selbsternannten Erklärern reichlich schräg anmutet, und man zudem mit Klaus Brinkbäumer einen Mann am Mikrofon hat, der angesichts seiner Hobbys (z.B. Segeln auf dem Hudson bei New York City), von denen er in dem Podcast gerne erzählt, bei mir nie das Gefühl auslösen konnte, dass das jemand ist, der überhaupt weiß, wie z.B. ein Trailerpark aussieht, also wie die „anderen 50%“ eigentlich leben.

Und „Kicken kann er“ ist seit dem Start vor ein paar Jahren immer schlechter geworden, meine ich, weil es offenbar gar nicht so viele „Star-Kicker“ gibt, über die es sich zu reden lohnte. Hinzu kommt, dass mir da zu viel geschwafelt wird, weshalb das für mich nicht viel anders ist als meinetwegen „Done Deals“, nur eben mit etwas breiterem Wortschatz und mehr Relativsätzen, aber insgesamt doch arg arm an Substanz. Wobei das sicherlich auch am Format liegt. Es ist einfach zu schwach, um eine solche Sendereihe zu tragen.

„Das Politikteil“ ist je nach Thema auch oft sehr gut, meine ich. Aber „Kicken kann er“ habe ich schon lange nicht mehr gehört.

Kannst du dir von KI zusammenfassen lassen.

Bevor ich meinen aktuellen temporären Nachrichtenboykott gemacht habe, weil ich die Nachrichten einfach nicht mehr ertrage gerade, bin ich mit „Was jetzt?“ deren ungefähr 10 Minütigen Nachrichtenupdate-Podcast oft in den Tag gestartet. „Das Politikteil“ habe ich auch ab und zu gerne gehört. „Ist das eine Blase“, deren Podcasts über aktuelle Wirtschaftstrends finde ich auch interessant.

" Die sogenannte Gegenwart" , der Feuilleton-Podcast habe ich versucht zu hören, aber nach 2-3 Folgen habe ich wieder aufgehört. War mir zu intellektuell, viele Anspielungen habe ich nicht verstanden oder konnte nur schwer folgen, einfach zu feuilletonistisch.

Ich würde also auch pauschal nicht alle Zeit.de-Podcasts verurteilen. Wird halt alles von Menschen gemacht und ob Du die sympatisch findest, ist ja immer Geschmacksache.

Edit: Mir ist aufgefallen, dass ich Axel Springer leider nicht 100% boykottiere. Vor meinem nachrichtenboykott hab ich ab und zu „Machtwechsel“ (Politikpodcast) gehört von welt.

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Bei fast alle von „deinen“ Podcast höre ich auch. Und das tz Transferupdare kann ich komplett nachvollziehen.

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Mal wieder den Doppelpass gehört und bereut (Disclaimer ich hab noch nicht zuende gehört).

Fredi Bobic sagt ernsthaft sinngemäß „Ja die anderen Vereine, die noch auf Tradition setzen im Vergleich zu rb, die sehen ja was sie davon haben, nämlich die sind in der 2. Liga“ :person_facepalming:. Also entweder er glaubt das wirklich und falls nicht holt er sich so billigen populistischen Applaus. Hätte nur noch das alte Sozialismus-Argument gefehlt.

Das Publikum hat auch geklatscht, aber ich meine sogar einen Buh-Ruf vernommen zu haben.

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Witzig.

Hat Hertha BSC Berlin nicht auch versucht, mittels Investorengeld das Glück zu finden? Und die Hertha ist trotzdem in der 2. Liga.

Übrigens abgestiegen in derselben Saison, in der Fredi Bobic dort Sport-Geschäftsführer war. Kann man sich nicht ausdenken, so was.

Na ja, was werden das für Leute sein, die sich sonntags ins Hotel Kempinski am Münchner Flughafen setzen, um sich den Doppelpass anzusehen und Hajo von Hadeln & Band zuzuhören? Ich meine, das muss man schon auch wollen.

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Bobic hat sich schon früher als Gegner des 50+1 geoutet, er hat es diesmal nur plumper gesagt, als bei anderen Gelegenheiten. Wahrscheinlich weil es im Doppelpass war - der Umgebung angepasst.

RB, bei allem Übel, dass ich mit diesem Klub verbinde, hat ein wirklich gutes Management und unternehmerisches Konzept. Was ich anders als Bobic sehe: nichts hindert Traditionsklubs daran, beides auch im Rahmen ihrer 50+1 Verfassung im eigenen Verein zu implementieren. Das geht auch ohne Konzern im Rücken. Dass Bobic glaubt, dazu bedarf es eines Investors, ist mir angesichts seiner Frankfurter Erfahrungen unverständlich.

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Konzept: Ja. Aber woher wissen wir das mit dem Management?

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Ein wichtiger Faktor ist die Unruhe im Umfeld und Medial bei Traditionensclubs, die mehr Druck auf die handelnden Personen ausübt.
Das gibt es bei den Retortenvereinen nicht und kleineren Traditionsclubs weniger…
Kontinuität ist da vielleicht der wichtigste Faktor für Erfolg…, vielleicht ist das das „tolle“ Konzept von RaBa…

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Ich kenne in der Tat nicht alle Namen. Eberl, Krösche, Mintzlaff waren gute, Schäfer ist ein guter. Der Konzern rekrutiert das Management sehr professionell (Beispiel Klopp). So, wie RB seit der RB-Übernahme aufgestellt wurde, sind das keine Schlechten gewesen. Hast Du eine andere Wahrnehmung?

Ich frage mich, wie man das beurteilen will. RaBa ist mit einem guten Konzept, aber auch sehr viel Geld plus MCO-Vorteil in die erste Liga gekommen. Die Halbwertszeit der sportlich Verantwortlichen und des Managements ist aber exakt so wie überall anders und die Entwicklung scheint abgeschlossen: Top 4, hin und wieder Pokalsieg, that’s it.

Frage mich warum wir annehmen sollten, dass die so viel besser aufgestellt wären als andere Vereine. Für mich ist das ein Narrativ, das kaum überprüfbar, aber hinterfragbar ist. Und mit mehreren hundert Millionen Euro in die Top 4 zu kommen ist zwar immer noch eine Aufgabe, aber ich weigere mich, dafür Standing Ovations zu geben. Das kann man schon schaffen.

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Eines der Hauptargumente von Bobic war ja, dass man in den sogenannten Traditionsclubs gerne mal zu viele Leute hat, die reinreden wollen und Leute auf Posten bekommt, die sich profilieren wollen. Und ich finde zumindest was das angeht hat er nen Punkt.

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@Phil

Das ist vielleicht eine unbequeme Wahrheit, der sich Fans von Traditionsvereinen stellen sollten.

Trotzdem kann und darf ich RB weiter scheiße finden.

Ich finde, das kann man schon beurteilen, nur sieht RaBa bei dem, was sichtbar ist, wirklich nicht gut aus:

  • Strukturen und Hierarchien: RaBa musste lange ohne Sportdirektor auskommen. Die Hierarchien sind undurchsichtig, was von außen okay ist. Allerdings ist bei den wirklich wichtigen Entscheidungen von außen ersichtlich, dass die Kompetenzen vielleicht doch nicht so sind, wie öffentlich angegeben. Da beschleicht mich schon das Gefühl, dass selbst innerhalb des Vereins nicht klar ist, wer wann das letzte Wort hat. Die Verflechtungen in den „RB-Kosmos“ tun ihr übriges.
  • Umgang mit Mitarbeitern: Von RaBa hört man eigentlich nie was, von Traditionsvereinen aber oft positives. Kein Wunder, wenn die Angestellten sich voll und ganz mit ihrem Arbeitgeber identifizieren können. Das hat RaBa anscheinend noch nicht geschafft.
  • Strategie und Kultur: Sportlich hat der gesamte Kosmos da sicherlich viel geschafft. Auf der Managementebene sah es aber von außen oft so aus, als würde vieles von den persönlichen Launen von Oliver Mintzlaff und der RB-Geschäftsführung abhängen und so viel besser als Aki Watzke und Uli Hoeneß bei den Traditionsklubs ist das auch nicht

Für den sportlichen Bereich hat RaBa ein Konzept, auf jeden Fall. Aber ein Fußballkonstrukt (Verein, Unternehmen, Staatspropagandainstrument,…) braucht, finde ich, schon ein bisschen mehr. Es ist die Frage, die Max immer wieder auch den Traditionsklubs stellt: Wofür steht ihr? Und Erfolg allein ist kein Konzept.

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Gerade dort hat RB aber meiner Meinung nach mehr „Konzept“ als so ziemlich jeder andere Klub. Insbesondere unter Rangnick stand man ja für extremen Pressing- und Umschaltfußball. Das hat schon sehr zur Dosenmarke gepasst. War schon ordentlich Spektakel. Der Erfolg war da zumindest gar nicht so entscheidend (also für die Verantwortlichen sicherlich schon aber als Zuschauer oder Außenstehender?)

Und zum Management: Natürlich ist es effektiv, wenn man klare Strukturen und kurze Wege hat. Die Fans stören da im Prinzip nur. Ist wie der Vergleich zwischen Autokraten und Demokratien. Mit der Gemeinschaft was zu schaffen ist natürlich schwieriger und umständlicher als wenn man an der Bevölkerung/den Fans vorbei entscheiden kann.

Ersteres verhindert oft genug auch völlige Fehlentwicklungen und ist in der Tendenz auch nachhaltiger, da von einer breiten Mehrheit getragen, während es bei Organisationen, die „top down“ strukturiert sind, im Falle einer Personalrochade zu extremen Kurswechseln kommen kann.

Die Frage hat sich mir ebenfalls gestellt. Auch weil ich mich immer wieder, wenn ich ihn neben Oliver Mintzlaff im Stadion sitzen sehe, frage, was genau Mario Gomez bei RasenBallsport Leipzig macht, was ihn für seine Position qualifiziert hat und was man sich von Mario Gomez’ Wirken in Leipzig verspricht.

Besetzte ein Verein wie der EffZeh oder die Eintracht einen Posten mit einem Ex-Spieler, dann würde man schnell von Vetternwirtschaft, Klüngel usw. sprechen.

Bei RasenBallsport Leipzig wird einem das als gutes Management verkauft. Schon interessant. Auch weil Mario Gomez nie für Leipzig gespielt hat.

Für mich eine sehr seltsame Personalie.

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Nach dem Argument, wenn man nach der reinen „Performance“ geht müsste dann ja Indien wirtschaftlich ganz schlecht abschneiden, weil sie ja eine Demokratie mit 1,4 Milliarden Menschen sind. Sie sind aber 2023 auf Platz 5 im Bruttoinlandsproduktranking der Welt.

In absoluten Zahlen? Dann ist das zu wenig.