Andere Fußballformate

Sehr schön! Genau das wollte ich mit leider viel zu vielen Worten auch sagen. Danke dafür!

Ja, das ist richtig. Ich würde es sogar noch extremer sehen und sagen, dass es unmöglich ist 30000 Leute von einer Vision zu überzeugen.

Es reicht aber die konkrete Abstimmung zu gewinnen. Es müssen nicht alle überzeugt werden. Vielleicht geht nicht immer ein Vorschlag so aus der Debatte raus wie er reingegangen ist, meiner Erfahrung nach (bei meinen eigenen Vorschlägen) ist das oft (nicht immer) eine gute Sache. Ich finde dann selbst, dass das Endergebnis der Debatte besser ist als mein Ursprungsvorschlag.

Wenn Einzelpersonen alles entscheiden kann das im Einzelfall mal sehr gut klappen, es kann aber auch den Verein in den Ruin treiben. Schalke probiert es ja gerade aus. Mal sehen was es wird.

Aber das ist dann doch einfach nur Augenwischerei. Der blick in andere Ligen zeigt ja, dass es die Entwicklung, die in der Bundesliga statt findet (Immer die gleichen teams erreichen Europa), genauso in den anderen Ligen stattfindet. Dann steht halt nicht leipzig und Bayer da aber die plätze wären trotzdem faktisch fest vergeben. Das zeigen auch die von dir genannten Frankfurter, die in 5/6 jahren europäisch gespielt haben und auch einen platz quasi safe haben. 50+1 ausnahmen sind ein kleines problem, dessen lösung allerdings nur dazu führen würde, dass sich dann halt andere namen an der aushebelung des systems beteiligen.
Man kann diese thematik halt eben nicht nur auf Deutschland bezogen betrachten, sondern muss die Bundesliga als teil des europäischen systems sehen an deren spitze die CL steht.
Und nur um das klar zu stellen. Ich fordere nicht, dass 50+1 abgeschafft wird. Im konsequent sollte die CL abgeschafft oder auf ihren urzustand zurückgefahren werden.

Let’s agree to disagree.

Ist dem so? Sicherlich habe auch ich das Gefühl, dass man immer dieselben Namen auf europäischer Ebene hört. Aber genau hingesehen, ob mein Gefühl mich trügen könnte, habe ich nicht. Dann fällt mir Chelsea London ein und mir kommen Zweifel.

Hinzu kommt: Ich dachte, 50+1 gäbe es nur in Deutschland. Dann kann man die Entwicklung in der Bundesliga vielleicht nicht eins zu eins mit anderen Ligen vergleichen, scheint mir. Denn:

Das kann man nicht wissen. Die Frankfurter von heute sind womöglich die Mönchengladbacher von gestern. Gute Arbeit kann dabei helfen, immer wieder mal international zu spielen. Aber Fehler werden eben auch direkt bestraft - siehe Gladbach.

D.h., dass im Falle eines „level playing field“, das es bislang nicht in der Bundesliga gibt, der Wettbewerb ein anderer würde.

Kann man mit dem Blick in andere Ligen auch sehen, etwa in der Premier League. Wenn da ein neuer „Player“ hinzukommt, weil ein Club von einem Staatsfonds gekauft worden ist oder ein Milliardär aus den USA Geld in einen Club in England stecken will, dann gelingt es dort immer wieder, dass ein Club mit frischem Geld (das in der Theorie zumindest jedem einzelnen Club in England zukommen könnte, da es 50+1 genauso wenig wie Ausnahmen davon gibt) in die Phalanx der etablierten Clubs einbrechen kann.

Ich weiß darum nicht, ob die üblichen Verdächtigen tatsächlich von neuen üblichen Verdächtigen abgelöst werden, sollte 50+1 fallen oder erstmals konsequent angewandt werden. Kann sein. Oder nicht. Denn es würde so oder so ein Faktor ausgeschaltet werden, den es bislang noch gibt: externes Geld, das den einen zu Verfügung steht und den anderen nicht.

Dass das etwas ist, das in anderen Wirtschaftszweigen mit Sorge gesehen wird, kann man u.a. daran erkennen, wie die EU gegen den Import von E-Autos vorgeht, die unter Bedingungen produziert werden, die anderen Autobauern nicht offenstehen. Da gibt es dann eben höhere Zölle, um den Markt zu schützen.

In der Bundesliga wird hingegen eine Ausnahme gewährt oder gleich weggeschaut, wenn manche Clubs den Geist von 50+1 mit Füßen treten.

Und obendrauf wird man mit dem Label „Traditionalist“ versehen, was durchaus negativ konnotiert ist, wenn man es falsch findet, dass manche Marktteilnehmer Vorteile genießen, die anderen verschlossen sind, weil sie sich an die Regeln halten (!), während es in jedem anderen Kontext absurd anmutete, wenn Marktteilnehmer von außen derart gefördert werden, dass der „natürliche Wettbewerb“ ausgesetzt wird.

Ich bin kein „Traditionalist“. Mir ist es egal, dass Schalke, der FCK und der HSV in der 2. Bundesliga sind und Mainz, Heidenheim und Freiburg in der 1. Bundesliga. Aber es ist mir nicht egal, dass es Clubs in der 1. Bundesliga gibt, die ihre aktuelle Teilnahme an der 1. Bundesliga nicht allein ihrer fähigen Führung verdanken. Ich will nur, dass endlich die Regeln gleichermaßen für alle gelten.

2 „Gefällt mir“

Ist Hoffenheim nicht das perfekte Beispiel, dass es nicht umbedingt ein Traditionensclub sein muss, damit alle mitreden wollen und sehr viel Politik betreiben wird.
Und generell finde ist es schwierig wenn im Verein Politik gemacht wird und dann ins sportliche von Außen reingeredet wird.
Und die Berichte gab es ja bei Leipzig und Eberl auch, das er deswegen auch relativ schnell da wieder weg war.

1 „Gefällt mir“

Ich wuerde eher mit @Tarkozu davon ausgehen, dass die Geldverteilung das viel kritischere Problem ist. Wenn es keine BL04 und RBL gäbe, würden sich zwar in der Tat 2 Traditionsklubs für die UCL Plätze qualifizieren, aber nach einer Weile, wären die ebenfalls festzementiert. Ich finde die abstruse Tatsache, dass Bayern 95% aller Meisterschaften gewinnt, wird in meinen Augen nicht im geringsten dadurch abgemildert, dass Bayern ein 50+1 Klub ist. Ich glaube, die Klubs, die 50+1 aufheben wollen (es sind immerhin einige mehr als nur die 3 Ausnahmen), sind nicht deswegen dafür, weil es bereits Ausnahmen gibt, sondern weil sie keine andere Chance sehen, mit dem Investitionsvolumen der Klubs zu konkurrieren, die sich in der UCL festgebissen haben. Da ist es egal, wem diese UCL Abonnenten gehören. Gegen die Kombination von Teilnahmeausschüttungen und TV-Geld Staffelung kommst Du nicht an. In England waren die großen 4 festbetoniert (Manchester United, Liverpool, Arsenal und Chelsea), bis es ausgerechnet Übernahmen durch ausländische Staatsunternehmen und Konzerne mit ihren irrsinnigen Investitionen (getrieben von allen möglichen Interessen, aber nicht von Interesse am Fußball) waren, die die Langeweile aufgebrochen haben. Das sehen die 50+1 Gegner und geraten ins Träumen … toll.

Es macht mich krank, dass die Klubs, die 50+1 behalten wollen, anscheinend kein Konzept erarbeiten wollen, um den Wettbewerb wiederzubeleben. Damit schießen sie sich selbst ins Bein, denn irgendwann ist eine Liga, in der man um Platz 5 und Platz 6 und ansonsten nur gegen den Abstieg kämpft, langweilig und geht kaputt. Aber keiner traut sich, den großen Schritt zu planen oder gar zu tun.

1 „Gefällt mir“

Vielleicht. Vielleicht auch nicht.

Ansonsten volle Zustimmung. Ein „Reset“ täte der Liga gut.

Ich höre gerade „Kicken kann er“ zu „Alexandar Pavlovic“.

Es scheint da anscheinend einen sehr bizarren „Podcasterbeef“ zu geben. Und zwar haben sich die von „Kicken kann er“ in einer Podcastfolge darüber lustig gemacht, dass in der „Medienliga“ die " deutsche Autorenantionalmannschaft" mit „Nationaltrikot“ und „Kapitänsbinde“ „rumläuft“. Das finden die von „Kicken kann er“ „affektiv“. Ich war nicht bei einem Spiel der " deutsche Autorenantionalmannschaft" dabei, aber ich kann das „Problem“ (daran ein Nationaltrikot/Kapitänsbinde zu tragen) oder die „Wahrnehmung“ nicht wirklich nachvollziehen. Auf jeden Fall ist Lucas Vogelsang Teil der " deutsche Autorenantionalmannschaft" und er hat sich über die Schmähung in er einer Folge „Fußball MML“ aufgeregt.

Kurz zum Hintergrund:

Aufjeden Fall war die nächste Begegnung die Autorenantionalmmanschaft gegen zeit.de und Zeit.de hat 5:2 verloren. Erstere waren wohl wegen der Schmähung „bis in die Haarspitzen motiviert“

In der aktuellen Folge „Kicken kann er“ sind nur Fabian Scheler und Christian Spiller dabei da Olliver Fritsch fehlt. Ich kann die beiden Stimmen immer nicht auseinander halten. Auf Jeden Fall berichtet der einen über die Begegnung, dass er „schon schönere Abende auf dem Platz und in der Kneipe danach gehabt hatte“. Der andere wiederholt die Schmähungen wieder, während sich der andere (vielleicht halbironisch) von den Schmähungen distanziert.

Alles sehr komisch und ohne Hintergründe sehr schwer zu bewerten. Einzig festzutsellen ist vielleicht, dass Autoren, Journalisten und Podcaster auch gewaltige Egos mit sich rumtragen können.

Damit ist eigentlich alles zum Thema gesagt, meine ich. Für mich ist das eine private Angelegenheit, die in einem Podcast, in dem es nicht um private Angelegenheiten geht, nichts zu suchen hat.

Wie findest Du denn, dass die Autorennationalmannschaft Nationaltrikot und Kapitänsbinde trägt?

Mich stört das null. Insbesondere da die ja anscheinend die „deutsche Fußballkultur“ im Auftrag des DFB auch im Ausland vertreten (u.a. auch in z.B. Zusammenarbeit mit dem Goetheinstitut).

Meinetwegen könnten diese Leute auch nackig auflaufen. Das sollen sie halten, wie sie wollen, wobei ich es authentischer fände, wenn man als „deutsche Autorennationalmannschaft“ in selbst entworfenen Leibchen spielen würde, so wie man sich selbst zur „deutschen Autorennationalmannschaft“ erklärt zu haben scheint:

Offenbar hat man sich bei der selbsterklärten „Autorennationalmannschaft“ nur unzureichend über die Arbeitsbedingungen beim Goethe-Institut informiert, bevor man sich auf diese Zusammenarbeit eingelassen hat, denn sonst hätte man sich vermutlich nicht dazu bereiterklärt.

Falls noch Interesse an einem Format mit (Ex-)Fussball-Profis besteht:

Mir wurde schon häufiger auf YouTube der Kanal von Kilian Jonas mit diversen Videos und Shorts vorgeschlagen, der immer wieder Profis und Ex-Profis interviewt. Zugegebenermaßen habe ich mir davon die ganze Zeit nichts groß angeschaut, weil mich die Namen der Gäste bisher nicht so vom Hocker gehauen haben (u.a. Hans Sarpei, Moritz Leitner, Lukas Raeder, Luca Marseiler und Cristian Clemens). Doch heute habe ich zufällig gesehen, dass vor 2 Wochen ein rund 90-minütiges Interview mit Julian Weigl hochgeladen wurde, in dem er einmal über seine komplette Fußballerkarriere spricht, angefangen mit der Zeit bei der U12 in Rosenheim bis heute. Fand ich persönlich sehr spannend und gut gemacht, insbesondere die Anekdoten aus seiner Zeit bei 1860, wo er als 18-jähriger mal für 2 Wochen lang Kapitän der Profis war, oder auch die beiden Male, als Tuchel ihn verpflichten wollte (1x als BVB-Trainer und 1x als Coach von PSG), waren für mich als Außenstehender sehr interessant.
Kann mir jetzt auch vorstellen, nach und nach noch weitere Interviews auf dem Kanal anzuschauen. Vielleicht ist das für den ein oder anderen hier ja auch von Interesse :slight_smile:

Disclaimer: Es gibt nicht nur Interviews auf dem Kanal, sondern auch andere Video-Formate und das Interview mit Weigl ist zeitlich mit Abstand das Längste, also erwartet im Allgemeinen keine Rasenfunk-Länge :wink:

1 „Gefällt mir“

Ich würde glaube ich selten eine Doppelpassepisode empfehlen, ist glaube ich auch das erste Mal, dass ich das hier im Forum tue.

Aber diese empfehle ich wirklich ernsthaft weil Oke Göttlich (Präsident FC St. Pauli) da ist.
Er ist wirklich rhetorisch extrem gut vorbereitet und auch argumentativ schlagfertig. Er geht auch gut auf die kritischen Nachfragen der anderen Gäste ein.

Dass ein Präsident von FC St. Pauli teilweise für seine Aussagen Applaus von Doppelpass-Publikum bekommt, hätte ich vorher auch nicht erwartet.

Oke Göttlich spricht in der Folge ein Problem an, dass mir in dem Ausmaße auch nicht so bewusst war.

Und zwar beraten mächtige Berateragenturen teilweise Spieler, Trainer und Sportdirektor gleichzeitig. So ist ein Interessenskonflikt vorprogrammiert. In der Bundesliga wird z.B. Nuri Sahin und Emre Can von der Agentur ISM International Soccer Management Holding GmbH & Co. KG beraten:

Dazu haben auch Berateragenturen teilweise die gleichen! Geldgeber wie Multi Club Ownerships.

Außerdem schließen sich einzelne Berateragenturen mittlerweile zum immer größeren und mächtigeren Berateragenturen zusammen.