Baller League, Icon League, Kings League & Der Co

Denke ein Sammelbecken für all die Fußballalternativen, die sich gerade so formen, wäre gut.

DAZN startet als weltweit führende Sport- und Unterhaltungsplattform die „Infinity League“, ein innovatives Indoor-Fußball-Event, das „die Fußballwelt revolutionieren“ soll. Der Startschuss fällt am 26. Mai 2024.

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Wenn jemand mich fragen würde würde ich sagen „Klassisches Thema für ein Tribünengespräch“

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FTR:

Weil’s so lustig ist - und traurig zugleich!

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Solche Marketingphrasen hängen mir ja sowas von zum Halse raus. Leider muss ja jeder Mist ohne Ende gehypt werden.

Aber ich „freue“ mich dann schonmal darauf, wenn im klassichen Fussball endlich die Mittelkreiswerbung salonfähig wird, die die ganze Zeit auf das Spielfeld projeziert wird.

Das Video fand ich sehr gut, fast die ganze Sache sehr gut zusammen.

Ich habe jetzt vor einigen Tagen den Thread gesehen und überlegt hier mal etwas aus einer anderen Perspektive zu schreiben, war mir aber nicht sicher, ob das für die Allgemeinheit überhaupt interessant ist, hatte es deswegen verworfen, aber jedes Mal wenn ich den Titel des Threads wiedersehe habe ich es sofort wieder im Kopf. Deswegen mache ich es jetzt einfach.

Man kann von den ganzen Kleinfeldligen halten was man will, die Kritikpunkte von @Taktikfuchs123 aus dem verlinkten Video teile ich, selbst als jemand der sich die Baller League gerne am Montag nach dem Training als leichte Unterhaltung nebenbei gerne angeguckt hat. Man kann Sie auch total optimal finden, spielt für die folgenden Gedanken keine Rolle.

Denn eins ist völlig unstrittig: Die Ligen sind ein Erfolg. Sie generieren Aufmerksamkeit in den Medien und ziehen insb. junge Leute an, eine Zielgruppe, die der „normale“ Fußball gefühlt zunehmend als Zuschauer verliert. Die Gründe hierfür sind sicherlich Vielfältig und sollen auch keine Rolle spielen.

Prima, jetzt habe ich erzählt was alles keine Rolle spielt und schon unfassbar viel geschrieben, deswegen jetzt (endlich!) mein Kernthema: Wie unfassbar schlecht ist eigentlich das Marketing des DFB?

Jetzt hat der DFB mit diesen Ligen nichts zu tun, allerdings muss ich als (mittlerweile ehemals aktiver) Futsalspieler häufig daran denken, dass es ja auch eine Futsal Bundesliga gibt, die man 2019 erst eingeführt hat unter großen Ankündigungen innerhalb der Futsalszene, hiermit einen elementaren Schritt im Sport selbst, aber auch in der Außendarstellung zu machen.

Vorher gab es vier Regionalligen und die jeweils besten Teams aus diesen qualifizierten sich dann am Ende für die Bundesliga. Eine rein sportliche Qualifikation war jedoch nicht ausreichend, vielmehr stellte der DFB an die Regionalligisten auch ziemlich hochgegriffene budgetterische Erwartungen für eine Bundesligalizenz. Da ich damals selbst bei einem Regionalligisten gespielt habe, sind die Anforderungen bekannt.

Nun halte ich die Futsalregeln und das Spiel an sich für bedeutent attraktiver als die gesamten Kleinfeldligen. Der riesige Unterschied ist jedoch das Marketing. Während in den Kleinfeldligen alle Spiele kostenlos gestreamt werden, es bekannte Teammanager gibt, ehemalige Profis mitkicken oder wie jetzt bei DAZN Profivereine Teams stellen um die Popularität zu erhöhen, hat der DFB für die Futsal Bundesliga hierzu keine Idee oder Konzept und lässt alles mal einfach so laufen und blockiert die Vereine zT sogar noch aktiv.

Auf dem Youtube Kanal des DFB werden vereinzelt kostenlos Liga- und Länderspiele gestreamt. Klingt erstmal gut, bis man erfährt, dass die Rechte komplett beim DFB liegen und man auch einfach alle Spiele streamen könnte. Klar, das würde Geld kosten, aber für einen Verband, der eine siebenstellige Summe im Budget erwartet, kann man das bisschen durchaus erwarten. Noch dazu sei angemerkt, dass einige Teams, die nicht gestreamt werden, Ihre Spiele selber auf Instagram, Youtube etc. streamen wollen und dies aber aus lizenzrechtlichen Gründen nicht dürfen.

Aktuell spielen zehn Teams in der Futsal Bundesliga. Darunter bekannte Vereine wie der Hamburger SV, der FC St. Pauli, Fortuna Düsseldorf und Jahn Regensburg. Selbst ohne eine Verpflichtung der Profivereine ein Team zu stellen oder eine Patenschaft (bspw. Stuttgarter FC mit dem VfB) zu übernehmen, bietet sich hier genug Material um Geschichten zu erzählen, Marketing über große Profivereine zu betreiben und Fans in die Hallen zu bekommen.

All das passiert jedoch nicht. Stattdessen lässt man diese Sportart, mit allem Potenzial und Vorteilen für den Fußball, lieblos in der Bedeutungslosigkeit, nur um sich am Ende nicht vorwerfen zu lassen nichts gemacht zu haben.

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