Wir haben mit
über die Lage bei Gladbach gesprochen. Wie hat euch die Sendung gefallen?
Wir haben mit
über die Lage bei Gladbach gesprochen. Wie hat euch die Sendung gefallen?
Eine schöne Folge.
Eine Vision, wie sich im Video angesprochen wird, würde ich im Fussball nicht als starres Kontstrukt sehen, da wie ja angemerkt wird, hängen bei vielen Entscheidungen auch immer auch ein bischen Zufall mit (Transfers, Trainerentscheidungen, Personalentscheidungen im restlichen Verein), anstatt einer Version würde ich eher von Leitlinien sprechen, an denen man sich Orientiert.
Vielleicht kann mir einer die Frage beantworten, wie stark der Verein mit der Stadt/Stadtgesellschaft Mönchengladbach verbunden/verwoben ist, ich habe in den Schwerpunkten immer ein bischen herausgehört, dass der Verein eher wie konservatives Familienunternehmen geführt wird. Und inwiefern koreliert das Image des Vereins mit dem Image der Stadt Mönchengladbach?
Hallo,
von meiner Seite aus kann ich am Ehesten auf diese Podcast-Folge hier verweisen, an der ich vor ein paar Jahren beteiligt gewesen bin:
Da geht es vielleicht nicht exakt um die Frage(n) Image und Verflechtungen, aber durchaus um Gladbach und den Kontext Stadt/Verein.
Gruss
Manuel
Ich fands ne gute Folge und interessant zum anhören, aber ich verstehe nicht wieso so sehr die „Vision“ im Fokus stand, vor allem da ihr ja selber mehrmals gesagt habt, dass eine „Vision“ vermutlich im Fußball weder wirklich Sinn macht noch von den Handelnden verfolgt wird.
Ich persönlich hätte es angenehmer gefunden, wenn über die Spielidee geredet worden wäre. Ich vermute das überschneidet sich teilweise mit dem was in Vision mit drintsteckt, wäre aber klarer abgesteckt und dadurch, mMn, leichter diskutierbar gewesen.
Und mir ist auch klar, dass sich Max schon in vergangenen Schwerpunkten über die fehlende Konstanz der Spielideen der wechselnden Trainer beschwert hat (vollkommen zurecht), aber es wäre trotzdem näher an der Mannschaft gewesen. Ich finde auch, dass man sich da jedes halbe Jahr drüber unterhalten kann auch wenn sich, oder gerade weil sich nicht viel geändert hat.
Ansonsten lässt mich die Folge etwas ratlos was Gladbach angeht zurück. Von außen kommt es mir schon so vor, dass Gladbach einer der wenigen Vereine ist bei der Anspruchswahrnehmung vom Umfeld und von Klubseite sich nicht groß zu unterscheiden scheinen. Trotzdem kommt es mir von außen häufig so vor, als dass es ziemlich Unruhe im und um Verein gibt .
Highlight war für mich das Outro von GAG, das ich zum ersten mal in 300 Folgen die ich den Podcast höre richtig verstanden habe
Für mich hat die Folge sehr gut das Problem herausgearbeitet, aber es gleichzeitig ein bisschen kaschiert. Vielleicht weil Manuel es selbst noch nicht ganz gefasst hat.
Denn der rote Faden war in der Folge das Kommunikationsproblem. Du hast nämlich völlig Recht: Es gibt zwar Fans die (immer noch) von Europa träumen mögen, aber die sind eher die Ausnahme. Die meisten möchten einfach nur guten Fußball sehen und das heißt dann auch, dass Niederlagen okay sind, wenn man nicht völlig planlos und kampflos spielt. Das ist die Erwartungshaltung an einen durchschnittlichen Bundesligaverein. Der Verein selbst hat die Erwartungshaltung eines durchschnittlichen Bundesligaverein: Mittelfeldplatz und wenn es geht, greifen wir mal oben an.
Trotzdem ist die Unruhe so groß, weil der Verein vollkommen unfähig ist (seit knapp vier Jahren) das vernünftig zu kommunizieren. Man sagt, der aktuelle Stand sei okay und es sei alles nicht so schlimm. Nur kriegt es niemand der Verantwortlichen hin die Begründung dafür zu vermitteln - vielleicht auch, weil sie sich selber nicht ganz klar über die sind.
Virkus kann keine Außendarstellung und der Vorstand nimmt sich wie unter Eberl einfach vornehm zurück und äußert sich relativ wenig. Virkus wirkt nach außen unsicher und gibt einerseits Äußerungen ab, die den Eindruck erwecken, dass er das von sich gibt, was er glaubt, dass Medien oder Teile der Fans / des Vorstandes hören wollen. Dadurch tritt er ständig in Fettnäpfchen und die Fans wissen nicht, woran sie sind. Gleichzeitig verkauft er die eigenen Erfolge (und Misserfolge) einfach überhaupt nicht gut. Denn es mangelt ihm auch einfach an Gespür, wann es mal angebracht wäre zu klappern oder zu erklären, was er so tut.
Der Vorstand hat das ganze Problem aber überhaupt nicht erkannt. Was bemerkenswert ist, wenn man bedenkt, dass mit Michael Aretz der ehemalige Pressesprecher in der Geschäftführung sitzt, der in der Eberl-Zeit einen sehr positiven Eindruck als Pressesprecher hinterlassen hat.
Eigentlich hätte man ja zwei Möglichkeiten: Man kann Virkus abberufen oder man setzt ihm jemanden zur Seite, der die Kommunikation an den meisten Stellen übernimmt. So wie Schmidt in Mainz sehr viele alltägliche Aussagen übernommen hat und Heidel dafür etwas in den Hintergrund getreten ist.
Macht man in Gladbach aber einfach nicht: Schmadtke hat frustriert hingeworfen und beim neuen fällt mir gerade nicht mal der Name ein, weil er eigentlich auch nicht präsent ist.
Rein sportlich und wirtschaftlich betrachtet, hat das Präsidium in meinen Augen sogar einige Argumente, warum man ihn nicht abberufen sollte.
Kurzum ist die Bilanz von Virkus eigentlich ok und auch die Trainerwahl ist nicht sooo ungewöhnlich und wahrscheinlich ist Virkus Trainerwahl auch einfach (noch) nicht passend. Das entscheidende bleibt jedoch die Kommunikation: Alles, was ich gerade gesagt habe, könnte der Verein auch kommunizieren. Tut er aber nicht.
Stattdessen sieht es eher so aus:
Saisonanfang: Der Umbruch braucht Zeit (Virkus). Der Vorstand schweigt.
kurz danach: Wir wollen Europa angreifen (Virkus). Der Vorstand schweigt.
über die ‚Säulen‘: Einmal abstrakt erklärt, dann nie konkretisiert (Virkus). Der Vorstand schweigt…
Spielertransfers I: Toller Spieler, aber ich verbinde das nicht mit meinen Säulen (obwohl ich danach handle; Virkus). Der Vorstand schweigt…
Spielertransfers II: Ich heule rum, weil ich die Kritik nicht verstanden habe und suche Ausreden, statt offensiv, sachlich und rechtzeitg zu erklären, warum die Transfers sinnvoll sind und andere nicht gehen (Virkus). Der Vorstand schweigt…
Junge Spieler: Wir wollen X eine Chance geben (Virkus). Der Vorstand schweigt…
kurz danach (gleiche Spieler): Die müssen auch mal liefern (Virkus). Der Vorstand schweigt…
Man kann die Liste noch erweitern, aber ich denke das Problem ist deutlich. Wenn man das mal als Problem begreifen und anpacken würde, dann könnte man sehr viel Unruhe rausnehmen. Es gibt auch eigentlich noch genug Baustellen: In der Verteidigung, bei Jugendspielern, beim Trainer etc. Aber durch die Kommunikation sieht es aus, als wäre man näher an Schalke in den letzten Bundesligajahren als an Augsburg oder Mainz, mit denen man sich gerade eigentlich eher vergleichen könnte.
Das ist jetzt hier nochmal schön nachgearbeitet worden - inklusive einer sehr guten Auflistung der Punkte, die ich in der Tat nicht mehr so klar formuliert bekommen hatte in der Sendung, obwohl sie irgendwo auf dem Zettel und im Kopf lagen. Kommunikation, tja…