Borussia Dortmund

Ich finde diese Idee, dass jemand von außen wirklich frischen Wind bringt, immer verwirrend, weil es dafür bestimmter Voraussetzungen bedarf (Machtfülle, Rückendeckung, evtl. Ausweglosigkeit der Situation vor Ort), damit das funktioniert bzw. besser als eine interne Lösung ist.
Nach allem, was du schreibst und was hier immer wieder genannt wurde (in SKen und im Forum), sollte man in Dortmund erstmal klären, wo man ansetzen muss.
Liegt es am Trainer? Wenn das Forum Recht hat, sicherlich auch, aber das Mäandern des BVB seit 10+Jahren kann man schlecht an Terzic festmachen.
Liegt es am schwachen Sportdirektor? Wenn Kehl wirklich derart gegenüber Terzic und der Mannschaft im Hintertreffen ist, dann ist das ein Problem, das behoben gehört, aber auch Kehl ist nicht für die 10+ Jahre verantwortlich und hat sich auch nicht selbst in diese schwache Position manövriert (jedenfalls anscheinend nicht alleine).
Also bleibt doch nur noch Watzke - Sammer nehme ich mal raus, weil mir sein Einfluss nicht wirklich klar ist. Ob ein Watzke-Ersatz von außerhalb kommen muss, sehe ich wie oben bereits gesagt kritisch. Er muss aber: a) Ein Konzept für den BVB haben. b) sich einen fähigen Sportdirektor suchen, der dieses Konzept langfristig entwickeln und umsetzen kann - u.U. heißt das auch einfach Kehl massiv zu stärken; kann ich nicht einschätzen.

1 „Gefällt mir“

Das Problem ist doch aber, dass du ohne diese Spieler als BVB keine Unterschiedsspieler bekommst, die du aber ganz dringend benötigst um Titel zu gewinnen. Wenn ich mir die letzten beiden Pokalfinals ansehendie der BVB gewonnen hat, dann hat man es gg Leipzig ohne Haaland und Sancho extrem schwer und gg Frankfurt kommst du wahrscheinlich nichtmals ins Finale weil dir Dembele auswärts in München das Spiel nicht dreht.

Ich verstehe ja den Wunsch einer aus sich heraus gewachsenen Mannschaft, allerdings wird dies mit einem niedrigerem Niveau beim BVB einhergehen. Der Bayern Vergleich passt m. E. n. auch nicht. Die haben erstmals ein ganz anderes Leistungsniveau gehabt und dann Guardiola, Thiago, Lewandowski, Javi Martinez, Xabi Alonso, Mario Götze, Mats Hummels, Jerome Boateng, Manuel Neuer (hab ich wen vergessen) geholt. Der „Stamm“ aus Schweinsteiger, Müller und Lahm war doch eher gering. Robben und Ribery hatte man vorher schon geholt. Also auch da hat man den Stamm qualitativ erweitert und zwar sehr erheblich.

Und ja das Rennen um diese Talente wird immer größer, aber fairerweise muss man ja auch sagen, dass der BVB viele der Talente mittlerweile einfach nur noch aus großen Akademien holt und bspw. im südamerikanischen Raum gar nicht aktiv ist. Da gibt es schon ein Potenzial, gerade wenn man den Ruf als einen guten Ausbildungsclub hat.

Ich sehe fast alles so wie du. Mit von Außen meinte ich auch eigentlich eher, dass es idealerweise nicht Watzke ist. Kehl scheint ja doch einen Ansoruch zu haben wird aber gebremst, den fände ich interessant zu sehen. Aber auf lange Sicht kann ich mir durchaus vorstellen, dass, wenn Terzic scheitert, auch das Ende von Watzke nahe ist und genau dieses Machtvakuum entsteht.

1 „Gefällt mir“

Ja das Stimmt, aber die jungen Unterschiedspieler hat hat maximal 3 Jahre, wenn überhaupt, man hat mit Dembele, Sancho und Haaland auch verdammt viel Glück gehabt, dass die so einschlagen und großteils ja geliefert haben. Ich glaube dass diese Serie nun gerissen ist, ein Reyna und ein Gittons oder ein Duranville sind allein durch deren Verletzungsanfälligkeit nicht in der Lage das fortzuführen.

Selbst die Engländer holen ja mittlerweile junge Südamerikaner, die eh Tendeziell eher nach Spanien oder Portugal gehen. Aber das Thema Talente kann man besser im neuen Krisen des deutschen Fussball-Thread weiterführen, dass ist leider kein BVB spezifisches Problem, aber ja, man holt sich lieber das 10 Talent aus Paris als mal einem deutschen Junioren-Nachwuchsspieler eine Chance zu geben oder weiter zu fördern, die Rothe-Leihe kann ein Vorbild für andere Nachwuchsspieler sein, es laufen mit Pieper und Killian ja allein zwei Abwehrspieler in der Liga rum, welche in Dortmund ausgebildet wurde (Ob die Top-4-Verein Potenzial haben ist jetzt ein anderes Thema)

Junge Talente sind halt immer ein Gamble bei dem man nicht weiß wie er am Ende ausgeht. Da hat der BVB aber auch schon verdammt Viele geholt ohne am Ende von der erhofften Entwicklung zu profitieren. Emre Mor, Mikel Merino, Sergio Gomez, Leonardo Balerdi, Alex Isak, Adnan Januzaj und Reinier fallen mir da spontan ein als Spieler die sich beim BVB nicht durchsetzen konnten und maximal erst im Anschluss eine Entwicklung durchgemacht haben.

Ohne das jetzt genau nachgeguckt zu haben, aber von meinem Gefühl her sind junge Spieler doch häufiger mal verletzt. Ich erinnere mich bei Sancho an diverse kleinere Verletzungen und auch bei Haaland war das der Fall. Würde Bynoe Gittens und Duranville da jetzt deswegen nicht abschreiben. Bei Reyna sehe ich das ganze nochmal etwas kritischer, insb. weil er meinem empfinden nach zu früh immer zu schnell zurück will.

Genau das ist für mich ein ganz großes Problem. Die deutschen Talente erfüllen nur noch in ganz seltenen Fällen die Anforderungen der Champions League Vereine. Wenn man sich die Liga anguckt sind ja enorm viele Spieler unterwegs die bspw. beim BVB zumindest mit ausgebildet wurden. Deutschland bzw. der DFB müssen einfach erkennen, dass man in den vergangenen Jahren eine unfassbar schlechte Jugendarbeit gemacht hat und deswegen an allen Ecken und Enden der Nachwuchs fehlt. Das zeigt sich ja nicht nur beim BVB sondern auch in der Nationalmannschaft und bei den Bayern. Wenn ich jetzt gerade keinen vergesse dürfte Deutschland aktuell 2 Talente haben die ein enormes Potenzial haben mit Wirtz und Musiala Einer davon wurde nichtmals in Deutschland ausgebildet. Aber die Jugenddiskussion ist wieder eine andere, die ja jetzt auch mit den Aussagen von Watzke bspw. diskutiert wird. Aber wenn man das mit anderen Ländern (Frankreich, England, Spanien, Belgien) wird man doch erkennen, dass ein erfolgreicher Weg für deutsche Topvereine mehr weg von deutschen Spielern gehen wird.

Aber genau in dieser Situation auf gestandene Bundesligaspieler bzw. auch deutsche Spieler zu setzen kann halt schwer funktionieren. Kehl scheint das ja auch gesehen zu haben, weswegen er die Aussage bzgl. der Unterschiedsspieler getroffen hat.

Genau das verstehe ich im Augenblick nicht. Die deutsche N11 spielt so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht mehr und genau jetzt setzt der BVB auf deutsche Nachwuchsspieler. Ich verstehe auch das sportliche Kalkül dahinter nicht: Was soll da der Vorteil sein? Oder geht es eher um eine Imagekampagne, damit mehr Fans in Deutschland auch BVB Fans werden? Falls ja, war das ein katastrophaler Gedankengang.

Welches Mäandern der letzten 10+ Jahre meinst du genau? Der BVB kam als fast insolventer Verein zurück und hat sich als Nummer zwei in der BuLi manifestiert. Natürlich war nicht jede Saison super und zwischendurch wurden ein paar riesige Steine in den Weg gelegt (Busanschlag zB). Dennoch hat er sich dort oben gehalten im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen die kurz aufgeblitzt sind und nach 1-2 Saisons wieder weg waren. Damit möchte ich nicht die jetzige Situation runter spielen oder sagen alles war supi früher, aber dieses Narrativ dass der BVB unfähig war das letzte Jahrzehnt habe ich noch nie nachvollziehen können. Eventuell verstehe ich dich aber auch nur falsch, daher die Nachfrage :sweat_smile:

Bzgl der Einbindung junger Talente vs gestandene Spieler:
Ich denke diese Diskussion ist gerade die wichtigste Fragestellung im Verein. Die Nische der letzten Jahre wird immer kleiner und voller, da immer mehr andere Vereine auf den Zug aufspringen. Sich im Gegenzug aus der Nische herauswagen und auf gestandene Spieler setzen heißt in direkte Konkurrenz mit dem FCB gehen. Egal wie rum der BVB es macht, wenn der Verein scheitert wird ihm am Ende vorgeworfen er hätte das andere tun sollen. Das berühmte Mittelmaß zwischen Talenten und gestandenen Spielern wäre natürlich ideal, aber gerade das ist schwer zu finden, da die Talente eher unberechenbar sind.

Wie auch immer, die jetzige Situation ist definitiv nicht gut und die Transfers diesen Sommer eher von überschaubarer Qualität und Einfallsreichtum. Sollte das wirklich dazu führen, dass Kehl geht, wäre es doppelt dämlich, da der BVB angeblich Mislintat haben könnte aber lieber auf Kehl gesetzt hat. Am Ende keinen von beiden zu haben wäre dann unbestritten eine falsche Entscheidung.

1 „Gefällt mir“

Ich musste gerade nochmal nachgucken. Ich meine eigentlich mehr die letzten zehn Saisons, also das Ende von Klopp bis heute (Ich neige leider dazu von Jahren zu sprechen, wenn ich Saisons meine). Das + bezieht sich darauf, dass ich nicht mehr weiß, wie Dortmund 12/13 aufgetreten ist, deshalb will ich nicht ausschließen, dass es mehr als zehn Saisons sind.
Ich behaupte auch nicht, dass der BVB sich nicht äußerst erfolgreich als Nummer zwei in Deutschland etabliert hat - ich meine mit Mäandern nicht, dass man ja ‚nur‘ Nr. zwo ist.
Ich habe aber den Eindruck, dass der BVB bis heute keinen Umgang mit diesem Status als Nummer zwei gefunden hat und sich für diese Stellung keine konsistente Strategie überlegt hat. Am Ende von Klopps Ära wirkt das so als ob man einerseits Bayern angreifen will und andererseits doch nicht richtig glaubt, dass das klappt und genau das zieht sich seitdem immer durch, aber dabei wirkt zumindest Watzke ständig den Gezeiten der Berichterstattung unterworfen. D.h. selbst wenn man sagt, dass man weiß das Dortmund Bayern nicht angreifen kann, kann man sich sicher sein, dass von der Führung in drei Monaten wieder andere Aussagen kommen könnten.
Das hat sich dann auch immer und immer wieder in den sportlichen Entscheidungen niedergeschlagen: Jeder neue Trainer war ein neuer Ansatz, dazu kamen immer wieder neue Talente und mal mehr oder weniger gestandene Spieler, die man aber teilweise nach ihrem Erfolg anderswo und nicht danach gekauft hat, ob sie zur Mannschaft passen. Das ist sportlich und finanziell erfolgreich genug, aber man hat die Position, die man bei jungen Spielern hatte auch dadurch schleichend verspielt: Die Kader wirkten immer wieder unrund. Meine These wäre, genau weil man sich nicht dauerhaft (!) darauf festgelegt hat, ob man jetzt jungen Spielern Top-Gelegenheiten geben will oder doch die Meisterschaft angreifen möchte. Wer heute zu Dortmund geht, kann sich nicht sicher sein, ob er wirklich diese und nächste Saison die große CL-Bühne bekommt (also mindestens Achtelfinale), weil sich die Strategie (wie jetzt mit Terzic) mal wieder geändert hat und es jederzeit heftig knirschen kann. Letzte Saison war die erste Saison seit langem, bei der man (zumindest nach außen) konsequent eine Linie durchgezogen hat, aber das scheint jetzt, wenn ich mir das hier im Forum so angucke, damit einhergegangen zu sein, dass man sich die Struktur über der Mannschaft geschwächt hat und Terzic zu sehr gestärkt hat. Das passt dann aber doch wieder in den BVB der letzten Jahre: Man analysiert bestimmte Punkte, aber man analysiert nicht zu Ende und entscheidet sich dann doch wieder nach Bauchgefühl an anderen Stellschrauben zu drehen. Terzic ist bei den Fans beliebt und war zweimal erfolgreicher als gedacht? Dann geben wir ihm doch noch mehr Machtfülle und Verantwortung, ohne zu schauen, ob es nicht auch Schwächen bei ihm gibt, die wir lieber auffangen müssten. Wir brauchen einen erfahreneren Spieler im zentralen Mittelfeld? Dann holen wir Delaney aus Bremen (nur als Beispiel), ohne darauf zu achten, ob er realistisch das Anforderungsporfil erfüllt. Wir können junge Talente X und Y holen und für viel Geld weiterverkaufen? Dann holen wir sie doch, auch wenn dann (erwartungsgemäß) die Stabilität leidet und wir statt Y vielleicht noch einen erfahrenen Stabilisator geholt hätten, damit wir sicher ins Achtelfinale kommen und auf Platz zwei landen, ohne zittern zu müssen. Dann holen wir nächste Saison aber Delaney (sorry, ist das Beispiel das mir gerade einfällt).
Der Markt für Toptalente ist enger, aber dann muss man sich eben eine NIsche suchen oder die Strategie anpassen oder eine neue Strategie ohne junge Spieler ausarbeiten. Der BVB kriegt aber keine Stabilität hin, weil gefühlt jeder neue Ansatz nur rund eine Saison Bestand hat. Kehls Ansatz (was auch immer der genau wäre) hat ja jetzt auch nur rund ein Jahr gehalten und nun ist er anscheinend im Abseits.

Das stimmt natürlich, aber da trägt der BVB selbst mit bei: Wenn man diese (stark medial geprägte) Sicht auffangen will, dann könnte man ja auch einfach mal sagen, dass man jetzt Weg XY eingeschlagen hat und wenn die Saison vorbei ist, dann sagt man, dass man daran festhält und handelt auch wirklich konsistent. Aber bisher kam dann meist Watzke wieder irgendwo aus der Ecke, hat sich dem Druck gebeugt und doch wieder den Angriff auf Bayern verkündet oder zumindest die Strategie mit einer Erwartungshaltung aufgeladen, die nicht unbedingt immer realistisch war.

An sich macht Watzke ja schon lange das, was man bei Wehrle und dem VfB so verwerflich fand. Er maßt sich sportliche Kompetenz an, holt sich ob fehlender Expertise einen externen persönlichen Berater in Form von Sammer, untergräbt dann den Sportdirektor in seinen Aufgaben und entscheidet im Alleingang wer Trainer sein soll oder wer nicht, je nachdem wie gut er mit ihnen kann. Dann ist auch egal, wenn man gewisse konzeptionelle Leitlinien wieder außer Kraft setzt und einem Trainer sehr lange Jobgarantie und Wunschtransfers gönnt, auch wenn sie nicht zum ausgearbeiteten Konzept des verantwortlichen Direktors passen. Alles ein Zeichen in Richtung Kehl, keine Sorge, Terzic bleibt sowieso länger als du, also darf er auch die Kaderplanung machen, und damit auf Saisons hin entscheiden, wie der Kader gestaltet ist. Dass wenn das in die Hose geht, dann man sehr lange braucht, um so Fehlplanung auszugleichen, Transferfehler loszuwerden, und Lücken auszufüllen, das braucht man bei Dortmund niemandem erzählen.

Und man muss ja nicht so tun, Dortmund hat doch ein ganz klares Konzept: Alles was Aki seine Machtfülle beibehält, aber auch garantiert, dass er irgendwann nochmal mit Trophäe auf dem Borsigplatz stehen darf, und sich als Siegertyp inszenieren, das ist willkommen. Und wenn danach dann der BVB wieder in Insolvenzprobleme kommt, dann ist das im Zweifel auch in Ordnung, kann man das ja immer als: „Siehste ohne Aki läuft hier nichts“ framen…

1 „Gefällt mir“

Mit einer 2-0 Niederlage & einer wenig inspirierenden Leistung im Prinzenpark gegen Paris Saint Germain ist der BVB gestern in die Champions League Saison gestartet. Bereits mit Veröffentlichtung der Mannschaftsaufstellung wurde schnell deutlich, dass Edin Terzic seine Grundordnung verändert & auf eine Fünferkette umstellt.

Ziel der Umstellung war bestmöglich auf Paris zu reagieren. Durch die Umstellung spiegelte man quasi die Ballbesitzformation von Paris. Da PSG nicht statisch agiert, sondern aus dieser Formation gerne die Halbräume besetzt, war die Abstimmung zwischen den Spielern wichtig.

Dies passierte insb. durch Hakimi der gerne Tiefenläufe einlegt & durch Vitinha, der gerne für Mbappe die Breite besetzt, damit dieser sich zentraler orientieren kann. Dies forderte insb. die Kommunikation zwischen Schlotterbeck, Ryerson & Sabitzer sowie Süle & Wolf.

Schwierig wurde es, wenn sich neben Hakimi & Vitinha weiterere Spieler in die Tiefe orientierte, PSG also in Überzahl agierte. Hier waren dann, insb. die ZM gefordert die Läufe aufzunehmen. Brandt macht das hier bspw. gut. Hernandez orientierte sich jedoch selten nach vorne.

Auf Grund der Statik mit Hakimi, Zaire-Emery & Dembele war Sabitzer hier jedoch häufiger gefordert, machte dies jedoch auch gut.


Problematischer wurde es mir der (verletzungsbedingten) Einwechslung von Nmecha für Sabitzer. Nmecha hat sich zu häufig in diesen Situation zum Ball oder seinen nominellen Raum im ZM orientiert.



Generell scheint Nmecha für mich nach wie vor sehr große Probleme in seiner Orientierung auf dem Feld zu haben. Hier steht er in einer Kontersituation als letzter Mann im Zentrum (1) & verteidigt dann allerdings vor auf den Ballführenden, wodurch er das Zentrum öffnet.


Diese Problematik führte auch zentral mit zu beiden Gegentoren. Die Ausgangslage vor dem Elfmeter ist eig. relativ simpel. Nmecha ist bei Hakimi, der spielt auf Dembele, welcher von Ryerson gedeckt wird. Schlotterbeck ist ohne Gegner & sichert die Situation ab. Nun kommt Dembele im 1 gg 1 an Ryerson vorbei & Schlotterbeck muss nach Außen verteidigen. Nmecha hat sich jedoch komplett auf Schlotterbeck verlassen was die Aufnahme des Tiefenlaufs von Hakimi angeht, der nun frei durch ist. ach einem Doppelpass kommt dann die Hereingabe von Dembele, welche, wenn Nmecha nach dem Doppelpass mit Tempo nachgegangen wäre, durchaus hätte erreichen können. So gelangt diese bei Mbappe & schließlich am Arm von Niklas Süle.




Erwähnenswert ist hier auch noch Emre Can, der ebenfalls nicht in vollem Tempo nach hinten verteidigt. Auch er hätte durchaus rechtzeitig da sein können um die Hereingabe zu klären.

Vor dem 2-0 ist es erneut Nmecha der nicht gut aussieht. Hakimis einfachen Doppelpass mit Vitinha folgt er überhaupt nicht, weshalb dieser schlussendlich frei vor Kobel auftauchen kann.


Durch die sehr defensive Herangehensweise nahm man PSG zwar den Raum hinter der Fünferkette, allerdings war dadurch die Distanz zum gegnerischen Tor nach Ballgewinn unfassbar groß, was es schwer macht vor das Tor zu kommen.




Hinzu kam, dass man meistens den direkten Weg suchte & hier meistens in Unterzahl agierte. Selbst nach Abstößen verfolgte man teilweise dieses Prinzip. Hier legte Kobel den Ball hin & täuschte an kurz zu spielen, Schlotterbeck spielte dann lang auf Adeyemi.

Dieses Ansatz änderte man erst nachdem PSG bereits 2-0 führte. Man schob nun deutlich höher. Zwar presste man PSG nicht besonders intensiv, allerdings konnte man auch hierdurch einige gute Ballgewinne erzielen.




In dieser Szene stellt man Hakimi bspw. zu, der nun den Ball die Linie lang spielt & auch wenig andere kontrollierte Optionen hat (1). Der Ball wird von Bensebaini abgefangen, der dann zu Nmecha spielt (2), der dann auf Bynoe-Gittens weiterleitet (3). Bynoe-Gittens spielt nun einen Doppelpass mit Reus (4) & kommt in der Folge in eine gute Schussposition, aus der er den Ball an den Pfosten setzt (5).





Grundsätzlich war die Herangehensweise mit einer Fünferkette gut. Man konnte hierdurch PSG sehr viele Stärken nehmen & hatte strukturell eine gute Zuordnung. Auch der Ansatz primär auf Konter zu setzen war für mich nachvollziehbar & gut. Allerdings hätte ich mir durchaus eine etwas aktivere Herangehensweise gewünscht um kürzere Distanzen zum gegnerischen Tor zu schaffen & selber mal in aussichtsreiche Abschlusssituationen zu kommen. Bei der Herangehensweise fehlte mir komplett die Fantasie, wie man selber in Abschlusssituationen bzw. zu einem Torerfolg kommen wollte. Mehr als ein Treffer nach einem Standard war hier gefühlt nicht möglich. In der Fünferkette hat man auch gemerkt, dass die Außenverteidiger des BVB nicht in eine Fünferkette passen, da hier die Offensivqualitäten noch wichtiger werden. Ich finde das System mit den 3 IV nach wie vor interessant, ob nun in einer Vierer- oder Fünferkette. In einer Fünferkette würde ich mir jedoch bspw. Adeyemi mal als RAV wünschen, da ich sein Profil hierfür durchaus interessant finde. Insgesamt war das für mich jedoch ein ernüchternder Auftritt, der keinerlei Zutrauen in eigene Stärken erkennen lies.

8 „Gefällt mir“

Vielen Dank für die Analyse! Konnte das Spiel leider nicht sehen, fühle mich aber gut informiert.

1 „Gefällt mir“

Bin wie immer bei Dir.
Das zeigt auch sehr schön die Problematik mit den Whoscored und Sofascore Bewertungen.
Auf beiden Portalen war Felix Nmecha bester Borusse.

Ab seiner Einwechslung in der 14. Minute war Nmechas Defensivverhalten schlecht. Zu wenig, zu langsam, zu lässig.
Es wurde ja mehrmals über ein eventuelles Fitnessproblem in Teilen der Mannschaft gesprochen, bei ihm fällt es mir am meisten auf.
Mir wäre lieber er kann nicht, statt er möchte nicht.

1 „Gefällt mir“

Es gibt ja auch dieses „Gerücht“, dass er nur vollgepumpt mit Schmerzmitteln spielen kann aktuell, welches irgendeiner gaube ich im Schwatzgelb.de Forum gepostet hat. Es gibt halt nur keine Quelle dafür. Aber das man es für realistisch hält sagt auch viel über Nmecha aktuell aus.

1 „Gefällt mir“

Gehört habe ich das auch, sollte das aber der Grund für sein Verhalten auf dem Platz sein, müsste man ja ernsthaft an der sportlichen / medizinischen Leitung zweifeln.
Das würde ja bedeuten, dass Schmerzmittel hier ohne Wirkung blieben, dann gehört er ja in Behandlung und nicht in den Kader.
Finde ich irgendwie überhaupt nicht schlüssig. Aber wir spekulieren ja doch nur, das ist mir bewußt. :woman_shrugging:

1 „Gefällt mir“

Habt ihr euch mal die Passmap angeschaut?

Ein ehemaliger Trainer würde sagen… Das meint alles.

Nach vorne ging auch nichts, weil man den Ball nie wirklich halten konnte weder im Mittelfeld noch bei den Angreifern. Da waren keine Passquoten > 50% in der ersten Halbzeit. Adeyemi hat auch in der ersten Hälfte anfangs kein Dribbling erfolgreich gestalten können, alle Zweikämpfe verloren, was dann zu 8 Ballverlusten bei 13 Ballbesitzphasen führte.

Ergänzung zu Sabitzer und Nmecha.

Terzic erklärte deren Rolle in der PK folgendermaßen:

Man wusste, dass Hakimi sich in die Halbräume fallen lässt, wenn bspw Dembele an die Linie geht, um dann mit diesem Doppelpässe zu spielen.
Sabitzers Aufgabe war, Hakimi aufzunehmen. Nmecha sollte Sabitzers Aufgabe übernehmen.

Schaut man sich jetzt die Entstehung des 2:0 an, wird noch einmal mehr deutlich, welches Problem Nmecha war.

Man erkennt auch das Scheitern der Idee, dass man Bellingham durch zwei Spieler ersetzen will, allerdings ist Nmecha eher im letzten Offensivdrittel zu gebrauchen statt im Mittelfeld. Sabitzer dahingegen dann eben eher derjenige, der das Mittelfeld abbinden kann, aber es ist dann eben doch kein Bellingham, der Aufgaben von mindestens zwei Spielern übernimmt.

Nmecha hat sogar mehr Assists und XAG als Bellingham, da wird man in Dortmund schnell aufmerksam. Aber Passstatistik ist für Mittelfeld mit 75% echt unterdurchschnittlich, viele Spielaktionen leitet er nicht ein, er assitiert nur dem Tor dann, viel weiter vorne wie ein 10er. Auch gegen den Ball nicht wirklich der Achter.

Sabitzer sollte das dann eben übernehmen, die Aufgaben im mittleren Spielaufbau, aber so richtig gute Passstatistik ist hier auch nicht vorhanden.


Gerade da Can auch spielerische Mängel hat, ist das eben die größte Schwäche im Kader von Dortmund, und man hat ja theoretisch nicht nur Bellingham abgegeben sondern auch Mo Dahoud, der auch am ehesten die Rolle des Spielmachers auf der Acht besetzen konnte. Da ist kein Wunder, dass man bei leichtem Gegendruck den Ball nicht schnell laufen kann und offensiv viel kreieren kann.

Deshalb wahrscheinlich auch dein Eindruck, dass Can/Sabitzer/Nmecha irgendwie nicht harmonieren im Mittelfeld, weil die Arbeitsteilung nicht so richtig rundläuft.

1 „Gefällt mir“

In den ersten gemeinsamen Spielen hatte ich den Eindruck, Can und Sabitzer stehen sich gegenseitig auf den Füßen. Im Moment sieht es fast so aus, als ob Can ganz konzentriert versucht eine Position zu halten, aber oft nicht erkennt wann das nicht sinnvoll ist :woman_shrugging:

Dahoud hat eh keine Rolle mehr gespielt. Dass man Bellingham nich ersetzen kann war absehbar, aber die Idee Nmecha zu holen hab ich nicht verstanden. Sabitzer war eher der wichtigere Typ und dazu kommt noch Brandt… wenn er denn mal im Zentrum spielt und jemanden zum mitspielen hat.

Hoffe ein Mittelfeld aus Can, Sabitzer und Brand kann sich irgendwie finden und davor mal was anderes als die schwarzen Löcher Adeyemi und Malen (wo die Bälle nie wieder kommen) und eine Stürmer in Form (egal welcher). Mit Reyna, JBG, Reus und Duranville wären ja ein paar Zocker da, die mit Brandt einen Doppelpass spielen könnten.

Ja, weil Terzic ein Problem mit ihm hatte, macht den Abgang nicht einfach ungeschehen und kompensiert.


Can und Bellingham haben sich sehr gut ergänzt. Er kann sich fallen lassen und einfach nur abwarten, bis der nächste Ball kommt, den er abgrätschen kann. Aber jetzt ist der Mangel an progressiven Pässen aus dem Mittelfeld einfach sehr offenbar. Und er müsste mehr laufen, was scheints nicht mit seiner Kondition zusammenpasst.

Man hat nun einen Can mit sehr großen Mängeln im Mittelfeld, einen Özcan als 1:1 Kopie dessen, der damit eigentlich reiner Verletzungsersatz ist, ein Sabitzer, der an sich in Ordnung ist, und einen Nmecha, der eher als zweiter 10er zu gebrauchen ist. Und Doppel-10, dazu wird es nicht kommen, wenn defensiv einfach der Laden nicht stabil genug ist. Und man hat ja noch Reus und Reyna, also genug davon.

Der spielerische Mangel im Mittelfeld ist für mich schon sehr offenbar. Da hätte ich lieber die 20-30 Mio zB in Le Fee gesteckt. Aber man wollte wohl mit Nmecha einen Nationalspieler, einen mit Buli-Erfahrung und englischem Pass, weil die dann immer gut sind für 100M+ Ablösen, wenn die PL mal scharf wird.

Man müsste also noch einen Achter und einen Sechser holen, und sich mal fragen, was man mit Özcan macht, der einfach seine besten Jahre jetzt auf der Bank versitzen wird. Man müsste jetzt nochmal so vier Transfers machen, nachdem man jetzt 70 Millionen im Sommer ausgegeben hat, immer noch an Corona knabbert und kein laufendes Kapital im Kader hat. Wenn jetzt noch die CL verpasst, dann wird man das Jahre lang merken.

jo, aber er hat durch seinen Abgang keine Lücke gerissen. und sein Typ hat letztes Jahr nicht wirklich gefehlt.

Beim Rest Stimme ich die zu, wollte nur anmerken dass man nicht über das Thema Kreativität im Dortmunder Mittelfeld reden kann ohne Brandt zu erwähnen. Problem ist/war, dass der fälschlicherweise auf dem Flügel gespielt hat

1 „Gefällt mir“