Borussia Mönchengladbach

Gladbach hat ein neues Präsidium. Vielleicht ein Hoffnungsschimmer am Horizont…

Vorweg: Ich habe jetzt (außer Saarbrücken) länger keine Spiele komplett gesehen (nur Berichte gesehen/gelesen oder Audio-Übertragungen gehört) und meine Eindrücke von den Fans kommen nur von Social Media und wie ich es empfinde.

Die Entwicklung ist da!
Es ist eine deutliche Entwicklung zu sehen. Die ist unglaublich negativ. Seit dem Stuttgart-Spiel lässt Gladbach jede Idee vermissen, wie man nach vorne kommt oder Tore erzielen kann. Hinten ziehen sich individuelle Fehler und mangelnde Qualität durch und es wirkt als würden ab dem zweiten Drittel Automatismen fehlen, um nach vorne zu kommen. Wenn man aber nicht mehr vors Tor kommt und der Gegner zumindest in Teilen Ideen oder Qualität hat, um gefährlich zu werden (und viele Mannschaften scheinen da diese Saison mindestens passable systematische Ansätze zu haben), dann muss man die Spiele im Schnitt einfach verlieren. Eine vielleicht mittelmäßige Abwehr (die aktuell eher noch schlechter spielt) bekommt statistisch nunmal jedes Spiel ein Tor - wenn man dann selber keines schießt, reiht sich Niederlage an Niederlage.
Die ‚Sekundärtugenden‘ Einsatz und Teamgeist, die wenigstens das Publikum entzünden konnten und in der Hinrunde noch manchen Punkt gewonnen haben, scheinen erloschen. Seoanes Rotation sind größtenteils nicht mehr verständlich. Netz, Scally, Reitz (wobei das ein bisschen früh ist), Ngoumou, Honorat stagnieren seit Monaten in ihrer Entwicklung. Elvedi spielt wieder wie unter Farke, Itakura kann nicht an die guten Momente der letzten Saison anknüpfen, Jordan hat jede Torgefahr eingebüßt (allerdings kommt Gladbach nicht in die gefährlichen Bereiche, also kann man ihn eigentlich nicht bewerten). Neuhaus hat keinen Schritt nach vorne gemacht in der Defensivarbeit und wirkt offensiv glücklos, Koné hat die Verbesserungen Ende des letzten Jahres nicht in Konstanz ummünzen können und spielt jetzt wieder defensiv schwach und ist offensiv zu eigensinnig und ebenfalls glücklos. Weigl ist okay, manchmal überfordert (auch weil die Mitspieler Böcke schießen) und stagniert bestenfalls. Hack hat sich im Laufe der Saison gesteigert, aber man kann immer noch sehen, warum er Zweitligaspieler war. Pléa war lange verletzt, Cvancara auch und Wöber kann nicht links spielen und ist solide, aber nicht mehr (wobei der Einsatz meistens passte).

Seoane
Mag sein, dass er nur ein Berater- und Nottransfer war, aber das ist egal. Ende der letzten Saison war das Plädoyer im Rasenfunk einen Trainer zu holen, der sich die Stärken des Kaders anschaut und mit dieser Basis arbeitet, sich ein System und eine Taktik überlegt, die zu den Spielern passt. Seoane ist genau damit angetreten und in meinen Augen war das auch der richtige Ansatz. Die Umsetzung funktioniert halt nicht, weil er keine Idee gefunden hat. Ich sehe aktuell keine PKs und bekomme nur Aussagen nach dem Spiel mit, aber da wirkt er seit ein paar Wochen nur noch ratlos. Gleichzeitig hat man keine Automatismen und das ist eindeutig sein Job. Über Einwechslungen hat er diese Saison durchaus mal positiv auf das Spiel eingewirkt, aber das funktioniert auch nicht mehr und Coaching jenseits von Halbzeitpause und Wechseln scheint entweder nicht zu funktionieren oder er macht es nicht (zum richtigen Zeitpunkt).
Die Aufstellungen sind teilweise undurchsichtig. Koné hat Spiele bekommen, obwohl Reitz bessere Spiele gemacht hat - die Belastungssteuerung finde ich grundsätzlich richtig, aber das erklärt nicht, warum er mehrere Spiele nur noch von der Bank kommt. Friedrich hatte eine gute Phase und wurde aber nicht mit konstanten Startelfaufstellungen belohnt. Niemand weiß, warum Omlin spielt - immerhin hat Nicolas eine hervorragende Entwicklung hingelegt; da wäre zumindest ein Kampf um die Torwartposition angebracht gewesen. Warum Honorat immer spielt (er gehört noch zu den besseren, aber es gab Gegner da hätte ich gerne Ngoumous Schnelligkeit gesehen, um den Gegner mürbe zu spielen), weiß ich nicht.
Eine Sache muss ich allerdings zu Seoanes Rettung sagen: Nicht alle Ansätze sind Mist. Tatsächlich sind die Überlegungen teilweise gut oder zumindest bei der Personalsituation legitim gewesen. Nur mangelt es teilweise an Qualität, Automatismen, EInsatz und Führungsspielern auf dem Platz, um die Taktik sinnvoll umzusetzen.

Führung
Was mich zur Führung bringt. Schmadtke fällt mir zu wenig auf, wenn er was sagt, wirkt das okay. Ist aber egal: Virkus trifft Aussagen, die immer wieder daneben wirken. Die Außendarstellung ist grottig und gleichzeitig verwechseln die Entscheidungen teilweise lange Anwesenheit im Verein mit Verdiensten und frühere Leistungen mit zukünftigen - ich weiß nciht, warum man mit Elvedi verlängert hat. Gleichzeitig bin ich mir nicht sicher, ob Itakura, Koné oder Omlin nicht auch deshalb spielen, weil die sportliche Führung Marktwerterhaltung betreiben möchte. Das ist jedenfalls mein Eindruck und da Seoane zunehmend unter Druck steht, hat er entweder nicht den Spielraum oder nicht die Einsicht, um voll nach Leistung aufzustellen.

Kuscheligkeit
Es ist nicht kuschelig und gleichzeitig ist das Familiäre auch kein Problem an sich. Gladbach war mit diesem Ansatz lange erfolgreich, in Leverkusen mögen sich auch gerade alle und Werder hat sich auch mit viel internem Wissen und ‚eigenem Saft‘ mittlerweile wieder stabilisiert. Diese ‚internen Lösungen‘ und das sportliche Geschäftsgebaren sind also nicht per se das Problem. Es ist vielmehr so, dass man in Gladbach nicht mehr offen ist und sich trotzdem wehtut. Nicolas, Friedrich, Reitz finden sich auf der Bank wieder und man weiß nicht warum. Mit Spielern (Elvedi, Kramer, Neuhaus) wird verlängert, weil man glaubt, dass das gut für die Marke ist. Da wird aber keine sportliche Idee mit verfolgt oder warum verlängert man mit Neuhaus und dann gibt es keinen Platz für ihn im Kader? Gleichzeitig verlangt man immer nur Einsatz oder dass die Spieler ‚was zeigen sollen‘, aber immer zu spät und vorher äußert man sich zu wenig und zu unklar zur Entwicklung (auch als sie positiv war). Ob der Vorstand zufrieden ist, weiß ich nicht, aber Virkus Aussagen wirken seit Amtsantritt wie an der Schnur aufgezogen: Ich muss das sagen, weil die Position das verlangt und dann imitiere ich bessere Originale.

Saarbrücken-Spiel
Virkus trifft Aussagen, die eine gewisse Arroganz an den Tag legen. Der Anfang ist okay, man fängt mal wieder ein Tor, wackelt und stabilisiert sich aber zur zweiten Hälfte. Da war ein eigentlich sinnvoller Seoane-Plan: Man hatte von Bayern und Frankfurt gelernt, die Spielkontrolle übernommen und Saarbrücken aus dem Spiel genommen und müde gespielt (wurde von Saarbrückern hinterher auch so gesagt). Nur hätte man dann in den letzten zwanzig Minuten den Druck erhöhen müssen und zu mehr Chancen kommen und das hat man null hingekriegt - so kann Saarbrücken einmal kontern und gewinnt. Das war die Saison im Kleinen: Alles halbgar gewürzt mit mangelnder Qualität und Entscheidungsfindung.
EDIT: Das Spiel war dann auch einfach der Punkt, an dem die Geduld der Fans aufgebraucht war. Dabei war das nicht das schlimmste Gladbach-Spiel diese Saison (oder auch davor). Aber die zweite Hälfte wirkte einfach als Tiefpunkt, weil von einer Verbesserung nichts zu sehen war und die Spielweise dann auch noch nicht geeignet war, um die Ränge zu entzünden. Das wäre egal gewesen, wenn man gewonnen hätte. Aber man hat einfach seit Jahresbeginn den Fans zu wenig gegeben (und gibt immer noch zu wenig) und jetzt ist der ganze Wille der Fans (am verheerendsten der Ultras), geduldig zu sein, aufgebraucht.

Steigt Gladbach ab?
Wahrscheinlich nicht direkt. Köln und Mainz werden Schwierigkeiten haben an Gladbach vorbeizukommen. Aber: Der Relegationsplatz ist aktuell wahrscheinlich!
Wolfsburg, Dortmund, Hoffenheim, Union, Bremen, Frankfurt, Stuttgart sind die letzten Gegner und in der Form wird man kaum gegen einen der Vereine einen Stich sehen und dazu sind die ‚leichteren Gegner‘ (außer Union) alle auswärts. D.h. die Chance ist verdammt hoch, dass man in sieben Spielen nur noch 0-2 Punkte holt. Dann muss Mainz nur 10 Punkte holen und man ist gleichauf (Köln 11) - das ist machbar für die, wenn auch schwer. Der Unterschied zwischen Gladbach und den meisten anderen da unten ist: Man hat weder den Trainer entlassen noch wirkt man, als hätte man den Abstiegskampf ‚angenommen‘ und gleichzeitig macht man sich gerade Stück für Stück die Tordifferenz kaputt. Konkret: Aktuell hat man in meinen Augen eine 80% Chance auf die Relegation und eine 20% Chance direkt runterzugehen.

Was tun?
Seoane entlassen und Polanski installieren. Mit Virkus die Saison zu Ende machen und jetzt jemand neues suchen - das ist sein Kader und sein Trainer und während man den Qualitätsverlust angesichts des Geldes nicht als Vorwurf anführen sollte, muss man zwei Jahre sportliche Rückschritte und Vollbremsungen in der individuellen Entwicklung der Spieler sehr wohl zum Vorwurf machen. Vor allem muss sich der Vorstand aber überlegen, wen man holen kann und wohin die sportliche Entwicklung gehen soll. Der Weg mit den drei Säulen ist grundsätzlich okay (wenn auch oft gesehen in der Bundesliga), aber die Umsetzung funktioniert null. Im Übrigen ist dann auch die Frage, ob Steffen Korrell weiter Kaderplaner sein sollte.

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Meine Punkte vom 2.April sind weiterhin valide; ich baue da einfach nochmal ein bisschen oben drauf:

Der HSV könnte bald wieder in die Bundesliga zurückkehren, denn Gladbach hat gute Chancen auf den Relegationsplatz und wenn man in die Relegation geht, dann wird man die wahrscheinlich verlieren. Der Sieg in Wolfsburg kam zum schlechtesten Zeitpunkt, weil man sich wieder in Sicherheit wiegen konnte und Verantwortliche deshalb nach Dortmund wieder mit Phrasen à la ‚hat leider am Ende nicht gereicht‘ (oder ähnliche Formulierungen), ‚aber Dortmund ist ja sooo gut‘ und ‚Verletzte hat man am Niederrhein ja auch wieder etc.‘ um die Ecke kommen können.

Es sieht stark danach aus, dass man mit 34 Punkten vor dem Relegationsplatz landet (mit 35 ist man wahrscheinlich wirklich sicher), aber ich sehe nicht gegen wen man drei Punkte holen will.
Es kommen noch drei formschwache Gegner, Union, wie es immer hätte sein sollen, aber erst diese Saison ist (die sind aber nicht formschwach gerade) und dann noch Stuttgart. Dabei sind Hoffenheim und Bremen auswärts und angesichts von fast 2 Gegentoren pro Spiel kann man nicht mal darauf hoffen, dass es da zwei hässliche 0:0 gibt. Wahrscheinlicher ist es, dass man Aufbaugegner sein wird. Der einzige Mutmacher für das Hoffenheimspiel ist, dass Hoffenheim es mittlerweile geschafft hat mehr Gegentore als Gladbach zu kassieren und in einem genauso schlechten Zustand zu sein scheint wie Gladbach.

Vielleicht ist es nur an mir vorbeigegangen, aber niemand in Gladbach scheint von Abstiegskampf zu reden und das verstehe ich nicht nur nicht, sondern halte es für unglaublich gefährlich. Wenn man die Situation realistisch einschätzt, müsste man jetzt die Fans hinter sich bringen und voll auf Kampf umschalten. Das scheint gerade wieder mal keine Stärke der Mannschaft zu sein, aber eigentlich haben die Spieler diese Saison sehr wohl bewiesen, dass sie das können (wenn auch manchmal unnötig).

Verliert man die nächsten beiden Spiele, dann kann es sein, dass man weniger als einen Sieg Abstand auf den Relegationsplatz hat und es scheint kein Plan erkennbar, was man dann tut. Wirft man Polanski dann für drei Spiele (+ mögliche Relegation) rein? Das wäre dann eine selbstverschuldete Hypothek, die man ihm mitgibt - die nicht nötig gewesen wäre, wenn man ihn vor Wolfsburg installiert hätte. Dabei gilt er als Trainer-Talent und trotz einer schwierigen Saison der U23 hat er dort mittlerweile anscheinend eine leichte Stabilisierung hinbekommen.

Um aber nochmal auf den Ist-Zustand zurückzukommen: Mir ist unklar, was Seoane eigentlich gemacht hat seit Amtsantritt. Seit Januar sieht man keine erfolgsversprechenden Ansätze oder Verbesserungen bzw. wenn man mal ein paar Ansätze sieht, dann werden die nicht für 90 Minuten durchgehalten und schon gar nicht für zwei Spiele. Gleichzeitig hat man ständig Verletzte und einen Haufen stagnierender Spieler (siehe letzter Beitrag). Die Defensive wurde zwar leicht verbessert (20 Gegentore in 12 Spielen zu 36 in 17 Spielen in der Hinrunde), aber das hat man anscheinend nur dadurch erreicht, dass man deutlich an Gefährlichkeit eingebüßt hat (16 Tore in 12 Spielen zu 34 in 17 Spielen in der Hinrunde). Man kann diesen stärkeren Fokus auf die Defensive auch in den Spielen sehen (oder wie ich oft hören), aber es funktioniert nicht, weil für wirkliche defensive Stabilität entweder die Qualität fehlt oder die Abläufe oder aber die Konzentration/Form. Die Qualität ist nicht überragend, aber wenn ich mir einige der wenigen guten defensiven Leistungen der letzten Jahre angucke, dann habe ich schon den Eindruck, dass man mit guten oder sehr guten Leistungen eine solide (wenn auch keine gute) Defensive auf den Platz stellen kann. Nur gibt es die quasi nie, weil seit gefühlten Ewigkeiten immer ein, zwei Spieler einen schlechten Tag haben und dazu das systematische Verteidigen fast nie 100% erreicht (soll heißen mangelnde Abläufe, falsche Positionierungen aus der Taktik heraus, falsche Einstellung auf den Gegner, etc. sind ständig zu sehen).

Ein Ausblick zum Schluss: Laut Transfergerüchten will man verstärkt bei Zweitligisten wildern und ansonsten weiter auf die Jugend setzen. Das ist angesichts der Finanzlage und der Qualität des Kaders eigentlich eine sinnvolle Anpassung. Jedoch hat man diese Saison außer Reitz niemanden an die Mannschaft herangeführt und Netz hat man zwar (mit all seinen Fehlern, die ich ihm angesichts des Alters verzeihen würde) integriert, aber eigentlich auch ein bisschen allein gelassen, weil man keinen Back-Up für ihn hatte. Ansonsten steht man aber vor den Scherben der Transferpolitik seit 2020. Honorat und Hack waren im Rahmen ihrer Ausgangssituation gute Transfers, Netz und Scally sind es grundsätzlich auch. Mit Neuhaus, Elvedi und Friedrich hat man drei Spieler bei denen die Qualität fraglich ist bzw. unklar ist, welche Rolle sie eigentlich spielen sollen. Wöber ist ein passabler Transfer. Weigl auch, aber ein wirklicher Stabilisator ist er nicht. Cvancara und Jordan waren ständig verletzt (und zumindest bei Jordan deutete sich das ja bereits bei Union an). Chiarodia hat man nicht integriert bekommen, Ranos spielt keine Rolle. Itakura kann großartig sein (bei Japan spielt er wirklich gut), aber auch er stabilisiert die Mannschaft nicht. Omlin gilt auch als verletzungsanfällig und man hat jetzt ein Torwartproblem, weil man zu viele potenzielle Stammtorhüter hat (wobei die alle tatsächlich gar nicht schlecht sind, aber ich habe das Gefühl man hat sich nicht überlegt, was man macht, wenn sich die zweite Reihe weiterentwickelt und Omlin unter Druck setzt). Koné hat sich seit Jahren nicht weiterentwickelt. Kramer ist immer noch da und keiner weiß warum. Ngoumou hat immer noch nicht gezeigt, dass er sich in der Bundesliga durchsetzen kann. Pléa spielt diese Saison viel zu oft zu weit vorne (wo er in meinen Augen verschwendet ist).

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Zum Royal:
Ist eine Flexibilität im Spielsystem wie bei Gladbach eher Fluch oder Segen.
Wie sehr wirkt sich die vorher jährliche Trendumkehr im Spielsystem auf die Kaderzusammenstellung aus. Und kann man mit einem solchen nicht abgestimmten Kader überhaupt konstant Leistung bringen.

So frustrierend Gladbach auch ist, es gibt meiner Meinung nach auch Dinge die Hoffnung machen.
Bis auf das letzte Spiel ist Gladbach nie abgeschossen worden, was sich ja auch im Torverhältnis widerspiegelt.
Gladbach hat in vielen Spielen gute Phasen gehabt und ist ja auch oft in Führung gegangen.
Aber da ist auch gleichzeitig das Problem. Sie bekommen es nicht auf die Reihe diese auszubauen oder zu verteidigen. Und sie lassen sich unerklärlicherweise dann immer weit hinten reindrängen.
Ein Weigl der Ordnung ins Spiel bringen müsste scheint dazu nicht in der Lage, aber auch in der Abwehr fehlt ein Führungsspieler. Ich denke der Schlüssel wird sein das für die zentralen Positionen qualitativ aber auch in der Mentalität starke Spieler dazu kommen. Viele der Spieler die da sind können vielleicht auf hohen Niveau mithalten aber keine Mannschaft anführen.

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Ich finde, dass das das Schlimmste ist (obwohl es auch bedeutet, dass eine gewisse Basis da wäre): Wenn man so nüchtern wie möglich draufschaut, dann ist gar nicht alles schlecht, aber es ist alles so unkonstant, dass man ständig frustriert wird.

Der Fisch stinkt vom Kopf
Über Virkus’ Kommunikation ist hier bereits einiges gesagt worden, da muss man nicht weiter draufrumreiten. Nach dieser Saison ist aber klar, dass nichts klar ist. Schmadtkes Rolle wurde bis heute nicht deutlich, der neue Vorstand hat sich irgendwie auch nicht zur sportlichen Entwicklung geäußert, „der Weg“ ist keiner, weil man eigentlich nur irgendwie hin- und hermäandert ist und keiner weiß, was dieser Weg konkret bedeutet - jedenfalls kann man nicht erkennen, inwiefern die Säulen umgesetzt wurden. Vertragsentscheidungen sind hochzweifelhaft (siehe unten) und mit Jantschke bleibt zwar eine Legende im Verein, aber seine Rolle ist die eines weiteren, der sich um „die Toptalente“ kümmern soll. Gleichzeitig gibt es da noch einen Haufen anderer Trainer, einen NLZ-Verantwortlichen etc. Mir ist unklar (und ich weiß nicht, ob die Borussia eine Idee hat), wer jetzt eigentlich was machen soll und was das konkret heißt. Darüber hinaus hat man zu keinem Zeitpunkt nach außen kommuniziert, dass man verstanden hat, dass Gladbach gegen den Abstieg spielt (spielen muss). Seoane hat noch zum Schluss sinngemäß gesagt, dass man an einem Platz steht, wo man nicht sein will und überrascht sei, dass man da steht.

Fitness und Verletzungen
Es ist nicht die Saison des Lasso Pléa geworden - auch weil er zwischendrin länger verletzt war.
Es ist nicht die Saison Cvancaras geworden - auch weil er zwischendrin länger verletzt war.
Und so weiter und so fort. Gleichzeitig fehlte mit zunehmender Saisondauer in meinen Augen auch Fitness auf dem Platz. Dass man nicht 90 Minuten dranbleibt, liegt nicht nur an der Zusammenstellung des Kaders (und Seoane), sondern auch daran, dass ich teilweise den Eindruck hatte als würden die Spieler immer wieder auch deshalb das Spielen einstellen, weil sie eine Ruhephase brauchen. Das ist einerseits eine Trainingsfrage. Andererseits kommt die immer wiederkehrende Verletztensituation dazu, die nicht förderlich für die Formkurve war und ist, aber sich seit Jahren durchzieht. Ja, es ist auch eine Frage an den Trainer, warum das so ist, aber ehrlich gesagt frage ich mich schon, wie es sein kann, dass über die gesamte Saison hinweg etliche Spieler alle paar Spiele wegen Verletzungen ausfallen. Das ist (eigentlich seit Rose) ein trainerunabhängiges Problem und entweder ist der Kader ungünstig zusammengestellt oder man hat gleichzeitig ein Problem mit der medizinischen Abteilung (die vor ein paar Jahren ausgetauscht wurde). Vielleicht ist das auch nur ganz viel Zufall und Pech, aber ich hätte mir gewünscht, dass überhaupt mal jemand draufgucken würde, ob man etwas falsch macht oder nicht.

Der Kader
Es gibt mehrere Problemspieler, aber auf die gehe ich gleich noch ein.
Ansonsten hat man mit Hack und Honorat zwei gute Ergänzungen, die aber logischerweise (sonst wären sie nicht bei Gladbach) kaum alleine ein Spiel machen können. Pléa hat erneut bewiesen, was für ein großartiger Spieler er sein kann, war aber wieder ewig verletzt und dann außer Form. Jordan und Cvancara haben beide bewiesen, dass sie in einem halbwegs funktionierenden System auf unterschiedliche Arten der Mannschaft was geben können, waren auch ständig verletzt und ein funktionierendes System hatte man ja sowieso nicht. Friedrich war solide, Itakura war, wenn in Form und fit, durchaus gut, Netz, Scally und Lainer haben alle ihre (deutlichen) Schwächen, aber alle haben in dieser Saison zu unterschiedlichen Zeitpunkten gezeigt, dass sie solide Bundesligaspieler sein können (und bei Netz ist das in meinen Augen eine Verbesserung), aber auch das bedarf einer funktionierenden Mannschaft. Wöber war eine gute Ergänzung, manchmal sogar ein Stabilisator, Reitz hat Potenzial gezeigt und Omlin sowie Nicolas sind beide ein guter Rückhalt. Chiarodia könnte man aufbauen. Weigl hat deutliche Schwächen, hat aber offensiv wie defensiv auch schon gezeigt, dass er der Mannschaft weiterhelfen kann. Keinem der hier genannten würde ich den Einsatz etc. absprechen und dass die individuelle Entwicklung bei vielen trotzdem nicht gut aussieht, hängt in meinen Augen an den systematischen Problemen.

Führungsspieler
Ich fühle mich wie eine gesprungene Schallplatte: Gladbach hat keinen Führungsspieler. Auch seit Jahren ein Problem. Reitz ist zu jung und ihm fehlen Standing und Erfahrung. Neuhaus spielt keine Rolle, Omlin war ewig verletzt und ist dummerweise Torwart, Weigl ist überfordert, Elvedi spielt und agiert wie Treibholz, Pléa ist eher leise, Honorat dürften immer noch die Sprachkenntnisse fehlen, Hack ist erst in der zweiten Saisonhälfte wirklich angekommen, Friedrich hat zu wenig Einsätze, Itakura ist auch kein großer Kommunikator, Scally + Netz sind zu jung, Wöber, Cvancara und Jordan haben zu wenig gespielt. Weigl ist mit der Doppelrolle überfordert.
Kurzum es gibt niemanden, der die Mannschaft auf dem Platz (oder in der Kabine) als Spieler antreiben könnte.

unnötiger fußballerischer Ballast
Das ist wieder mit der Führung verquickt, aber trotzdem ein eigener Punkt: Kramer hat immer noch ein Jahr Vertrag, hat Nebenschauplätze und ist deutlich am Ende seiner Karriere. Sportlich kann er der Mannschaft nichts mehr geben. Mit Neuhaus wurde der Vertrag verlängert, aber er hat seit zwei Jahren (!) keinen Schritt nach vorne gemacht, defensiv kann man ihn nicht aufstellen und offensiv ist er oft glücklos. Er hatte ganze drei Spiele über 90 Minuten diese Saison - ist aber Vize-Kapitän. Koné war (mal wieder) viel verletzt, sportlich stagniert er und defensiv ist er eine Katastrophe, nachdem er sich zwischenzeitlich verbessert hatte. Er ist außer Form und wirkt nicht so ganz motiviert. Elvedi spielt seit Monaten unterirdisch und wirkt vollkommen aus der Form / mit seinem Kopf woanders. In einem der letzten Spiele verliert er im Mittelfeld den Ball und trabt dann langsam zurück und lässt die ganze Defensive im Stich (da wirkte er auch nicht richtig fit). Er war in dieser Saison durchgehend entweder selber Fehlerquelle oder aber null in der Lage die Kollegen zu stabilisieren bzw. deren Fehler einmal auszuwetzen. Alle vier haben noch hochdotierte Verträge und drei davon sind Hoffnungen auf erkleckliche Ablösesummen. Für das Mannschaftsgefüge können sie nicht gut sein und gleichzeitig sind die Ablöseträume einfach illusionär. Die vier blockieren in meinen Augen auch andere Spieler in einer möglichen Entwicklung zum Führungsspieler. Es wäre notwendig alle vier so schnell wie möglich loszuwerden und die Kosten so weit es geht zu reduzieren. Lieber deutlich weniger kassieren und dafür nicht absteigen, wäre wohl eine sinnvolle Strategie.

Individuelle Fehler
Das Verteidigen im Verbund (bei nicht überraschenden Drucksituationen) sah über weite Strecken diese Saison solide oder sogar mal gut aus. Allerdings nur deshalb, weil die individuelle Qualität der Spieler doch noch nicht auf Zweitliganiveau ist, nicht weil die Systematik gut gewesen wäre. Denn: Es ist beinahe lächerlich, wie oft es zu individuellen Fehlern (an unterschiedlichen Stellen des Spielfeldes kam), die die Ordnung zerstört haben und bei denen es der Hintermannschaft an jeder Systematik fehlte, um diese Fehler im Verbund ausgleichen zu können. EDIT: Wenn es immer zu individuellen Fehlern kommt, dann ist auch eigentlich nicht mehr von individuellen Fehlern zu sprechen, dann stimmt irgendwas an der Systematik nicht. Gleichzeitig wurden immer und immer wieder durch das System Räume angeboten, Spieler alleine gelassen (auch weil Mitspieler keine vernünftigen Hilfsentscheidungen getroffen hatten und wirkten als wüssten sie nicht, was jetzt am besten wäre). Dazu kommt eine mangelnde Körperlosigkeit (nicht immer, aber immer wieder), die sich zwar durch Erfahrung, Form und Schwächen prinzipiell erklären lässt, die aber über eine Saison hinweg nicht zu rechtfertigen ist. Dass in der 2. Saisonhälfte auch die Sicherheit fehlte ist zudem noch das Ergebnis daraus, dass niemand (außer Hack zum Schluss) sich dauerhaft Selbstvertrauen durch gute Leistungen erspielen konnte.

Seoane
Es gibt…
… kein ordentliches Aufbauspiel.
… kein systematisches und erfolgsversprechendes Offensivspiel (mehr).
… kein systematisch fundiertes (umfassendes) Defensivspiel.
… keine Automatismen.
Da ich nicht einschätzen kann, wie sehr Seoane Einfluss auf die Form- Fitness- und Verletztenprobleme hat, tue ich mal kurz so, als wäre er bei dem Thema vollkommen entschuldigt. Auch dann ist seine Bilanz verheerend. Es darf nicht sein, dass alle Ansätze von Systematik und Automatismen über eine Saison sich zurückbilden. Es ist die Schuld des Trainers, wenn Spieler, die nicht verletzt etc. sind, über Wochen keine Verbesserung zeigen und nicht über Automatismen verfügen. Das ist trainierbar!
Wenn ein Trainer dann noch (defensive) Stabilität zum Credo erhebt und es über 10 Spiele hinweg nicht einmal die Ansätze einer Verbesserung gibt, dann muss das genuin an ihm liegen. Es ist akzeptabel, dass der erste Ansatz zur Stabilitätsschaffung nicht funktioniert, aber dann muss der Trainer irgendein Konzept finden, das eine positive Entwicklung zeigt.
Das ist ihm in der gesamten Rückrunde nicht gelungen.

Was Positives
Man könnte eine Achse haben, mit der man keine großartige Saison 24/25 spielt, aber sich erfolgreich vor Platz 16 positionieren könnte: Omlin und Nicolas sind gut. Mit Friedrich, Itakura, Chiarodia (+Wöber?) hätte man eine solide IV zur Verfügung, mit Netz, Scally, Lainer Spieler, die in guter Form Bundesliganiveau erreichen und teilweise immer noch Potenzial haben. Wenn man Weigl entlastet (als Vize-Kapitän und auf der Position) kann er der Mannschaft helfen. Pléa in guter Form kann für 13 von 18 Bundesligisten ein Unterschiedspieler sein. Mit Jordan und Cvancara hätte man Flexibilität im Sturm und mit Hack noch zusätzliche Gefahr. Honorat hat deutliches Potenzial gezeigt und Reitz bietet gute Ansätze. Der Substanzverlust heißt, dass man nicht auf Europa schielen darf, aber man kann eine solide Bundesligamittelfeldmannschaft sein, die ordentlichen Fußball spielen könnte. Müsste man halt ein paar Sachen verändern.

Fazit
Zweite Liga wir kommen! Die Mannschaft ist in einem schrecklichen Zustand, obwohl der Kader nicht per se schlecht ist. Der Trainer hat seine Bundesligatauglichkeit nicht unter Beweis gestellt. Probleme existieren seit Jahren. Es scheint Organisationschaos zu herrschen, Anspruch und Wirklichkeit fallen auseinander und die Führung scheint keine Idee zu haben, welche Probleme man konkret hat und wie man sie (ebenso konkret) beheben kann.
Wenn man so weitermacht (und bisher deutet alles daraufhin), dann gibt es nächstes Jahr keinen Bundesligisten, den man schlagen kann. Alle, die weniger Qualität haben, haben aber verstanden, dass es für sie schwer wird (die Aufsteiger, Bochum(?)). Alle, die ähnliche Qualität haben, scheinen in einem besseren Zustand zu sein und die mit mehr Qualität haben schlicht mehr Qualität. Geht man mit Seoane, der aktuellen Nicht-Ausrichtung und der Führung im Chaos in die nächste Saison, dann spricht aktuell sehr viel dafür, dass man nach 5-6 Spieltagen ohne Punktgewinn auf dem letzten Platz steht.

PS: Zwei kleine positive Nachrichten gibt es: Polanski hat die zweite Mannschaft im Großen und Ganzen stabilisiert und die Klasse gehalten. Außerdem konnten die Frauen in der zweiten Liga den Klassenerhalt vorzeitig klarmachen und haben insgesamt wohl eine ganz gute Saison gespielt.

Noch ein EDIT: Wenn man keine Führungsspieler hat, kann man als Trainer welche aufbauen bzw. das Problem auffangen. Indem man Spielern klare Rollen zuweist, die sich auch darauf beziehen, worauf sie bei den Mitspielern achten sollen. Kann man auch trainieren. Oder man kann eine klare Hierarchie anhand der Fähigkeiten festlegen. Auch das hat Seoane nciht getan.

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Vieles kann ich davon unterschreiben.
Kleine Beobachtung am Rande: ich habe noch nie so häufig, wie bei Seoane, das Wort Belastungssteuerung gehört. Von der Sache her ja eigentlich positiv, angesichts der vielen Ausfälle aber mit verheerenden Ergebnis.
Bis vor kurzem habe ich noch gedacht man kann doch nicht schon wieder den Trainer infrage stellen. Aber mittlerweile nur noch in Bezug auf eine gewisse Kontinuität, den Glauben das es mit Seoane besser wird habe ich mittlerweile auch weitgehend verloren.

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Danke euch, Folge ist im Kasten.

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Mir kommt gerade ein spontaner Gedanke beim hören des Segments und wenn ich das mental mit den letzten Royals vergleiche. Für mich tut sich da gerade ein Bild auf was bedenklich ist wo die Kurve langfristig hinläuft und was der langzeittrend ist. Ich muss da a den HSV denken, an Schalke denken, an Hertha und jetzt auch an Köln.
Max sagt es auch: 10 10 14. Und für mich sind sowohl Schalke als auch Hertha da cautionary tales. Vereine wo die Formkurve auch nach unten zeigte, auch zuerst im Abstiegskamof waren und von der Schippe gesprungen sind. Danach aber nicht die richtigen Schlüsse gezogen haben, das Ruder nicht rumgerissen haben, und ja dann ging es runter. Ich glaube da muss Gladbach jetzt nächste Saison ganz arg aufpassen. und ich glaube Ansprüche, auch wenn nur intern nach dem 5. Platz oder gar nach Europa erstmal sollte man sich aus den Köpfen streichen. Daran ist ja auch Schalke schon zerbrochen. Erster schritt muss imo sein diesen Trend umzukehren, sich zu stabilisieren und dann können wir in 2 Saisons nochmal über Europa reden.
Weil ich fürchte die Alternative die ich sehe sonst müssen wir in einer Saison über die 2. Liga reden.
Aber widersprecht mir gerne ich will ja auch nicht zu sauertöpfisch sein oder Gladbach schlecht reden. Aber ich glaube eben Muster zu sehen an denen schon die oben genannten zu kämpfen hatten.

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Wer solch eine Form hat, sollte wissen, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass man auch nächste Saison in der zweiten Tabellenhälfte landet, und ergo kämpft man ziemlich lange gegen den Abstieg. Wenn sich Gladbach nun einredet, dass sie ja das nächste Stuttgart sein könnten, wenn sie nur genug den Zauberstab wedeln, statt guter Arbeit zu machen, na dann gute Nacht. Es wird ja auch eher nicht, der nächste Schritt gemacht werden, selbst wenn Seoane bleibt, braucht man eine tiefe Erneuerung der Mannschaft und ergo wird man erstmal mit den ganzen Neulingen, die hoffentlich alle halbwegs zünden, etwas aufbauen müssen.

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Es gibt nur einen entscheidenden Unterschied. Nach aktuellem Stand ist man zwar sportlich auf dem deutlich absteigenden Ast, aber finanziell ist man (momentan) wieder ziemlich solide. Die dauerhafte Spirale der genannten vier hängt und hing ja auch immer an der katastrophalen Finanzlage. Das Problem hat Gladbach aktuell nicht und solange Schippers die Finanzen macht, deutet sich das auch nicht so schnell an. Weder hat man einen Investor drin, der den Druck erhöht, noch hat man, wie Köln, während Corona völlig falsch kalkuliert (auch wenn die Zeit deutliche Verluste bedeutete).

Finanzlage kann aber auch schnell schlecht werden, wenn man versucht wieder all-in zu gehen, um den Abstieg zu verhindern. Ist halt ne Abwägungssache, ob man lieber das Risiko geht, fett einzukaufen, mit nem Trainer, der gar nicht mehr soviel Kredit hat, oder ob man lieber das Risiko geht, abzusteigen und dann nicht direkt wieder hochzukommen. Dass das passieren kann, sollte ja Teil der Planungen sein, meiner Meinung nach.

Das halte ich für unwahrscheinlich (der finanzielle Absturz, den du andeutest) und die aktuellen Transfers sehen auch nicht unbedingt danach aus (bisher hat man einen Zweitligaspieler verpflichtet, der gerade mit Kiel aufgestiegen ist). Schippers war schon da, da hat Eberl noch für Gladbach gespielt und es ist sicherlich nicht alles Gold, aber die Planung ist seit Jahren so, dass der Verein äußerst solide wirtschaftet. Eberl hat immer wieder den finanziellen Rahmen betont, der Grenzen hat, weil Schippers sie gesetzt hat. Virkus hat nicht annähernd die Stellung eines Eberl und ich bezweifle, dass Schippers dort bei ihm existenzgefährdende Risiken zulassen würde. D.h. natürlich nicht, dass sich die Finanzlage nicht verschlechtern kann (auch mit einem Abstieg), aber alle vier Beispiele waren ja vor dem Abstieg schon länger in existentiellen Notlagen. Gladbach ist aktuell (nach allem, was man weiß) nicht an diesem Punkt und zumindest gibt es beim Finanziellen auch aktuell nichts, das darauf hindeutet.
Allerdings ist natürlich völlig klar, dass ein Abstieg deutliche Einschnitte bedeutet.

Ich sprach ja davon, wenn sie All-In gehen wie manche es nun fordern.

Das habe ich verstanden. Ich spreche davon, dass ich keine Anzeichen sehe, dass sie jetzt All-In gehen, weil das für Schippers (und auch für Bonhoff) eine 180-Grad-Wende wäre.

Ja, ich auch nicht. Das stimmt und da passt ein Festhalten an Seoane irgendwie auch.

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Auch das Festhalten an Virkus.

Der Transfer von Kevin Stöger zur Borussia steht fest und ich bin einfach ratlos. Stöger ist ein toller Kicker, aber doch eher Marke „Standfußballer“ - ähnlich wie Weigl oder Neuhaus. Aber ist es nicht genau diese Art von Fußballer, die langfristig keinen Platz im Kader haben sollte, wenn Seoane Trainer bleibt? Mit Honorat hat man zudem bereits einen ausgezeichneten Standardschützen. Ich werde das Gefühl nicht los, Virkus wollte lediglich die Chance ergreifen (ablösefrei), aber ein echter Plan steckt hinter dem Deal nicht. Oder bin ich allein mit dieser Meinung?

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Verstehe ich auch nicht aber bei dem kolportierten Gehalt, müssen sie ja schon überzeugt davon sein.
Habe auch im diesjährigen Royal wieder gehört, dass man spielerisch weiterhin einen Ballbesitzfussball etablieren will und jetzt meldet Plettnberg Interesse an Tim Kleindienst, einem Spieler um den du ein völlig konträres System bauen müsstest um ihn beständig zu füttern und seine Stärken einzusetzen, haben seine Wechsel nach Freiburg und Gent schon sehr eindeutig gezeigt.
Sehr mysteriös, vielleicht können die Gladbacher hier im Forum uns etwas erhellen.

Ich habe den Royal noch nicht gehört, deshalb antworte ich mal mit Vorsicht:
Ich kann zu Stöger und Kleindienst fußballerisch nicht viel sagen, würde aber beiden unterstellen, dass sie zumindest auf den ersten Blick ein gewisses kämpferisches Element mitbringen, das dem Verein schon länger abgeht. Bisher war das individuelle Scouting auch eigentlich ganz gut, sodass ich mir durchaus vorstellen kann, dass Stöger (Kleindienst müsste man ja erstmal kaufen [können] ) qualitativ reinpasst.
Das Hauptproblem am Kader sind auch mehr die (immer noch) vorhandenen Altlasten: Kramer, Koné, Neuhaus und Elvedi. Solange man nicht alle vier abgibt, wird der Kader so oder so schief sein. Nimmt man die vier weg, dann würde Stöger zumindest vom Status / Virkus „Säulen“ her sehr gut zu den anderen passen.

Ecken und Freistöße, die einen Abnehmer suchen, ja, direkte Freistöße nicht ganz so. Außerdem kann Honorat nicht immer spielen.

War jedenfalls diese Saison nicht zu erkennen.

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