Wir haben über die Situation beim BVB gesprochen mit
- Kieran Franke (Kikis Fussball Corner,
Instagram, TikTok)
Wie hat euch die Folge gefallen?
Wir haben über die Situation beim BVB gesprochen mit
Wie hat euch die Folge gefallen?
ich hab sie noch nicht gehört, aber sie wird mir sehr gut gefallen. Weiß ich jetzt schon
„Welches Schweinderl hätten‘S denn gern?“
„Ist das was Bayrisches?“
lol Moment des Spieltags!
Ich fand die Folge inhaltlich etwas dünn, aber das liegt natürlich zum Teil auch an dieser diffusen Situation, in der sich der BVB zu befinden scheint. Max hat es im Grunde selbst gegen Ende der Folge schon so eingeordnet. Letztlich bleibt irgendwie die nicht neue und ernüchternde Erkenntnis, dass beim BVB vieles im Argen zu liegen scheint, nur was es dann tatsächlich ist – das kann einem niemand sagen.
Ich fand die Folge auch eher enttäuschend. Vielleicht lag es daran, dass man sowieso nicht nicht viel sagen kann, dass alles nur Spekulation ist etc. Dafür wurde mir viel zu viel spekuliert und sehr emotional aus Fansicht „argumentiert“ (Bsp Beschreibungen Broich, Duranville oder Schotterbeck). Da war mir zu viel Contentproduktion dabei und wenig Analyse und Inhalt.
Kieran hatte in der Folge gesagt, dass der BVB zu Saisonbeginn mit einer Dreierkette gespielt hat und er sich auch nur so die Verpflichtung von Couto erklären kann. Insb. das mit der Dreierkette liest und hört man (leider) sehr häufig. Es stimmt halt nur nicht. Der BVB hat nie mit einer Dreier- bzw. Fünferkette agiert.
Es war immer Schlotterbeck als LV in einer Viererkette mit dem Ziel den von Sahin gewünschten 3-2 Aufbau (siehe Interview bei CV) so zu kreieren. Hier ein Beispiel aus dem ersten Saisonspiel gegen Frankfurt, wo man defensiv halt genau mit einer Viererkette agiert.
Das sieht man auch immer besonders gut beim Aufwärmen, wo sich die Viererkette dann halt auch als solche aufwärmt in einer speziellen Übungsform. Bezüglich Yan Couto kann man sicherlich diskutieren ob er von einer Umstellung mit größerer defensiveren Absicherung profitieren würde, allerdings verstehe ich das grds. Unverständnis einer Verpflichtung für eine Viererkette nicht, denn auch Girona hat in der vergangenen Saison immer in einem 4-4-2 verteidigt mit Yan Couto als klassichen RV.
Was ich noch unverständlich war, war der Impuls von Kieran bzgl. der Vertragsverlängerung von Wirtz und dem BVB, der immer alle Spieler abgibt, da ich es in der Situation nicht vergleichbar finde. Wirtz kommt aus der Leverkusener Jugend und ist deutscher Spieler der in der Nähe seiner Heimat spielt. Das ist halt ein elementarer Unterschied zu Spielern wie Dembele, Haaland, Bellingham und Co. Die sehen den BVB naturgemäß mehr als eine austauschbare Karrierestation. Man entwickelt halt auch nicht dauerhaft solche Spieler aus der eigenen Jugend. Einen Marco Reus bspw. hat der BVB ja auch länger halten können.
Interessant fand ich den Einwurf von Max am Ende, dass jemand die internen Strukturen aufbrechen muss und es eigentlich nur der Trainer sein kann. Es macht komplett Sinn, da man sich im sportlichen Bereich ja im Sommer erst intern „verstärkt“ hat und nun auch scheinbar der Vertrag von Kehl wieder verlängert werden soll. Das Fehlen von Expertise und externen Einflüssen bzw. Innovationsoffenheit in der Hierarchie ist m. E. n. offensichtlich. Die Frage wie man da raus kommt ist also offensichtlich, aber mit dem Gedanken von Max bin ich für mich eigentlich auch zu der Erkenntnis gekommen, dass es am ehesten der Trainer sein wird. Hier hat man jedoch nach Rose auch immer interne Lösungen gesucht, evtl. auch um sich einem kritischen Hinterfragen zu entziehen. Vermutlich ist tatsächlich der Trainer die Position auf der man am ehesten irgendwann nicht mehr um einen externen Kandidaten herumkommt.
Ich würde mich freuen, wenn der nächste Schwerpunkt zum bvb wieder mit mehr journalistischer Fachkompetenz aufgearbeitet wird und weniger durch einen Fan und contentcreator - man merkt einfach fachliche Unterschiede. Inhaltlich bietet der bvb viel an - man kann das system sahin analysieren und ob die Idee umgesetzt wird, wie die Transfers zu bewerten sind, Verletzungstage (im bvb thread wurde das hier gut zusammengefasst) etc. Ja es ist schwammig bei uns wegen der diffusen Lage, aber dafür sollte Max ja mit einem Experten/einer Expertin (bspw. Von den Ruhrnachrichten!) reden.
Die bisherigen Schwerpunkte haben bei allen Vereinen einen deutliche Mehrwert gebracht.
Leider ist dieses Mal nicht gelungen.
Es war zu viel Spekulation und wenig handfestes.
Ein BVB naher Experte wäre super gewesen .
Sowas kann aber bei 18 Vereinen mal vorkommen und der BVB ist sicherlich auch kein leichtes Thema momentan.
Ich weiß ich war auch negativ in meinem ersten Kommentar, aber als jemand der ca 99% aller Veröffentlichungen zum BVB hört finde ich kommt Kieran doch etwas schlecht weg. Es gibt leider für Vieles beim BVB keine Erklärung die man mit Sicherheit erzählen kann. Niemand konnte bisher erklären was genau und konkret die internen Probleme in der Führungsetage sind, wie man diese intern analysiert und angehen will. Da finde ich es unfair Kieran das vorzuwerfen und sich Journalisten zu wünschen, die es aber auch nicht wissen. Das ist halt auch deswegen seit Jahren ein BVB Thema. Aber über Spekulationen kommt da niemand hinaus.
Ich hätte mir gewünscht etwas mehr in die Probleme der Kaderplanung einzusteigen und dort die Fehlentwicklung aufzuzeigen, die Wechselhaftigkeit in der spielerischen Ausrichtung, die sicherlich auch mit reinspielt. Das wären Sachen die man selber halt durch die Spiele beurteilen kann. Aber den ersten Teil empfinde ich als unfaire Erwartungshaltung den Gästen gegenüber und zu viel Hoffnung in die Journalisten rund um den BVB.
Max hatte mal in einer Spieltagssendung (sinngemäß) die These formuliert, dass der BVB sehr gute Fußballer für quasi jede denkbare Spielidee im Kader hat, aber keine elf passenden Spieler für EINE Spielidee. Wäre natürlich interessant gewesen, zu erörtern, ob das überhaupt stimmt, warum es so gekommen ist und welche Implikationen das für jetzt und die Zukunft hat. Aber keine Ahnung, welcher Gesprächspartner das liefern kann. Wahrscheinlich haben sie selbst intern beim BVB keine zufriedenstellenden Antworten.
Ich fand die Folge sehr gut und zeigt schön wie kompliziert die Situation beim BVB ist. Gerade die Kaderplanung wurde gut analysiert und aufgearbeitet. Und auch die einzelnen „Probleme“ von den Spielern wurden gut besprochen. Und mit der Schlotterbeck Analyse wurde ja nicht nur aus Fansicht gesprochen. Schlotterbeck war in der letzten Saison schon der beste Innenverteidiger von Dortmund und in dieser Saison ist er der beste Spieler von Ihnen. Dazu kann er alle 3 Tage spielen. Dortmund schnellstmöglich den Vertrag mit Ihm verlängern. Ich könnte mir auch vorstellen dass er sonst wenn es nicht die Champions League mehr wird zu einem größeren Verein wie Real Madrid oder Liverpool wechselt.
Und der Wirtz Vergleich finde ich wohl passend den Dortmund denkt schnell nur ans verkaufen. Bellingham und Halland hätte noch eine Saison vielleicht in Dortmund spielen können.
Und die Verlängerung von Moukoko war damals ja auch hauptsächlich so, dass man Angst hatte ihn ablösefrei zu verlieren ohne dass er ins System gepasst hat.
Und das Kieran nicht soviel über die Übergeordnete Ebene sprechen konnte ist ja klar. Er kommt nicht aus Dortmund und ist nicht vor Ort als Journalist bei PK und Hintergrundgesprächen dabei. Das Gras ist an der anderen Seite vom Zaun immer grüner.
Und gerade bei den Schwerpunkt von BVB kannst du nicht alles abbilden.
Ich hatte bei den bisherigen Schwerpunkten überraschend oft das Gefühl, dass sich alles im Kreis dreht und die Themen seit Jahren entweder dieselben sind und/oder Ratlosigkeit herrscht, woran’s denn nun eigentlich liegt, dass die Lage ist, wie sie ist.
Dieser hier reiht sich da nahtlos mit ein.
Einmal mehr hört man von Klopp, Watzke, Hierarchie im Klub, Hierarchie im Kader, Transfers, nicht wissen wo man hin will, …
Wenn diese Entwicklung so weiter schleicht, muss der BVB irgendwann aufpassen, nicht das Schicksal vom HSV, Gladbach, Bremen oder den blauen Nachbarn durchzumachen.
Also ich finde, dass es kaum mehr gibt, worüber man bei Dortmund reden kann. Der BVB, den wir aktuell sehen, ist das was halt seit Jahren im Verein drin steckte. Vor drei Jahren haben dann noch zwei Ballon D’Or Spieler bei Dortmund gespielt und die strukturellen Mängel überdeckt. Und die letzten beiden Jahre ging es ja schon stetig bergab, aber dennoch hat man seine Expected Points überperformt und dann durch glückliche Titelmöglichkeiten (Historische Schwächephase der Bayern und Glückliche Fügungen in der CL) auf einem besseren Weg gewirkt, als man es war.
Also das mag sich böse anhören, aber ist doch klar, dass man sich stetig immer wieder neu erfinden muss, um über 10 Jahre eine Position in der Liga zu zementieren. Und das gelang ja auch ziemlich gut als man dann nach den Meisterschaften mit relativ vielen eigenen Spielern dann umgeschwenkt ist in Richtung Toptalente-Ausbildung. Aber dieses Konzept strauchelt ja seit vielen Jahren, wo man zwar weiterhin 30 Millionen am laufenden Band ausgegeben hat, um den nächsten Großen zu finden, sie aber nicht mehr dabei waren. Nachhaltig und vollumfänglich war das Konzept damals auch nicht, es war eher eine Art Lotterie, die solange gut ging, wie es eben gut ging. Dass man aber abseits des Erfolgs auch damals schon die gleichen Probleme hatte wie heute, hat man damals eben nicht dringlich genug erkannt und behoben, weil man dennoch immer klarer Nr. 2 war: Inhärente Inkonstanz der Mannschaft, unklare sportliche Ausrichtung, ewige Trainerdiskussionen, schiefe Kaderplanung, das gab es doch auch schon unter Favre.
Und Dortmund hat ja unter Kehl versucht, das Konzept zu verändern und sich kadertechnisch breiter aufzustellen. Mehr Erfahrung in der Bundesliga, mehr deutschsprachige Spieler, mehr sofortige Hilfen, und einen pragmatischeren spielerischen Ansatz. Aber nachhaltig war das auch nicht, denn man kam dem Erfolg zwar nahe, hat aber den letzten Schritt zweimal verpasst. Und das Konzept war halt nicht darauf ausgelegt, einen Boden einzuziehen, unter den der BVB maximal fallen kann, sondern es ging darum, die Decke zu erhöhen, in der Hoffnung, dass ein Titelgewinn ähnlich wie in der letzten Dekade den Abstand zu den Verfolgern wieder auf Abstand zu bringen und dann wieder 10 Jahre lang klare Nummer 2 zu sein. Denn Leipzig hat schon damals angefangen, Dortmunds Pfründe abzugraben, in dem sie durch ihre MCO-Struktur es ihnen schwerer gemacht haben, als einziger Verein in Deutschland interessant für Top-Talente mit CL-Ambitionen zu sein.
Und jetzt wo das gescheitert ist, ziehen eben auch andere Vereine als nur Leipzig an Dortmund vorbei. Und hier ist eben mindestens Leverkusen zu nennen, die halt auch auf WIN NOW gesetzt haben, aber halt dann konsequenter. Sie holen dann einen Alonso statt Terzic, einen Xhaka statt Can, einen Boniface statt Füllkrug, und haben einen Wirtz und können ihn halten.
Man kann halt sagen, Dortmund hat sich verzockt und durch den fehlenden Absicherungs-Boden muss man nun auch weiter in den Rückspiegel blicken und hoffen nur auf Platz 4 abzurutschen statt noch tiefer. Denn aktuell gibt es wenige große Argumente außerhalb des Namens, dass man klar besser ist als Top4. Denn vergleichen wir mal die folgenden Aspekte der Top6 (also Bayern, Leverkusen, Leipzig, Dortmund, Frankfurt, Stuttgart)
Trainer und Spielidee? Sahin vermutlich so Platz 4 oder 5 hinter Alonso, Hoeneß und Kompany
Sportliche Idee und Umsetzung? Dortmunds Kompetenzenchaos ist auf dem letzten Platz
Kaderplanung? Auch hier sehe ich Dortmund eigentlich am schwächsten von den 6
Teamchemie? Auch hier ist Dortmund am schwächsten, man muss nur Brandt-Interviews lesen
Nur wenn man sich dann die individuelle Qualität anschaut, dann kommt Dortmund hoch:
Torwart: Kobel Platz 3 hinter Gulasci und Nübel
Verteidigung: Schlotterbeck Platz 2 oder 3 vermutlich
Mittelfeld: Dortmund eher so Platz 5 hinter Musiala Wirtz Xavi Millot
Sturm: Guirassy auf Platz 2 hinter Kane
Das kann halt reichen, um Platz 4 zu erreichen, aber müssen muss da gar nichts. Und wenn Dortmund dann mal die CL verpasst, ist die Qualität ohne Struktur dahinter halt schnell weg.
Wenn man sich mal die Punkte und XP der letzten Jahre anschaut, dann erkennt man auch ganz gut, dass irgendwas neu ist.
In den letzten drei Jahren war Dortmund zwei mal unter der magischen 60 Punktegrenze was XP anging. Das letzte Mal davor war in der verfluchten Saison unter Klopp, was zeigt, dass das ungewöhnlich ist. Denn wenn man 60 Punkte nicht erreicht, dann wird es schwer mit Platz 4 (im Durchschnitt 59 Punkte seit der Drei-Punkte-Regel). Außerdem erkennt man, dass in den letzten 6 Jahren Dortmund immer ihre XP deutlich überperformt hat und zwar im Schnitt um 7 und das macht ein Team das sonst immer um die 68 Punkten um Platz 2 buhlt (im Durchschnitt seit Drei-Punkte-Regel 68 Punkte) ein Team das mit eher 61 Punkten um Platz 4 bangen müsste. Dass dies also erst diese und letzte Saison so richtig zu tragen kommt, liegt vermutlich eher an Glück und individueller Qualität als gute Strukturen. Und dann ist es auch kein Wunder, dass irgendwann wie die Saison eben XP und P zusammenkommen und man auf einmal deutlich schlechter dastand als man immer dachte.
Das war eine Folge vom Feinsten. Spannend, brisant, eine geniale Gesprächsführung von Max, rhetorisch allererste Sahne. Wie er Kieran Franke behutsam zu den Kernpunkten führte: dem überforderten Sahin ( “welchen Anteil hat er?”, “ist er seiner Aufgabe gewachsen?”), oder zum zusammengewürfelten Personal, das nicht nur wegen der Verletztenmisere keine Einheit bildet, mit einer “kleinen Zwischenfrage”, die das Wesentliche trifft (“was gefällt Dir am aktuellen Kader nicht?”), dann zum Spielkonzept (“ist der Plan von Sahin überhaupt so gut?”), zum krampfhaften und unrealistischen Erfolgsstreben (“wo will der BVB hin?”), über die Profitgier, das BVB-Geschäftsmodell und das 100-Millionen-Preisschild von Gittens (“Watzke ist Unternehmer”) und last but not least über das Selbstverständnis und die Identität des Vereins beim Deal mit Rheinmetall, mit dem man Fans vor den Kopf schlägt, die noch was in der Birne haben (“warum macht der BVB das, dass er Geld nimmt von jemand, der Waffen herstellt?”). Max gab da dem richtigen Gesprächspartner Denkanstöße - Kieran, einem eingefleischten BVB-Fan und Multiplikator in den sozialen Medien, dem nun hoffentlich einiges klarer wurde, das er hoffentlich auch so weitergibt. Dass Sahin fehl am Platz ist (obwohl Max ihn - ganz diplomatisch und Sahin-Fans nicht vergraulen wollend - “nicht aus dem Amt reden will”). Dass es keine passende Spielidee für den Spielerkader gibt und man Anton und Guirassy mal schnell dem VfB weggekauft hat, weil sie Schnäppchen waren und man so den unliebsamen Konkurrenten schwächen konnte. Wobei beide nicht mehr das sind, was sie beim VfB waren: Die besten Leistungsträger. Sie haben den Spaß am Spiel verloren und sind frustriert. Ihr fettes Gehalt vermag es immer weniger zu kaschieren. Und deutlich ist auch, dass es beim BVB besonders ausgeprägte Profilneurotiker gibt, sowohl in der Mannschaft als auch auf der üppigen Führungs- und Beraterebene. Anton wurde eine Führungsrolle versprochen, viele machen ihm diese streitig. Guirassy lässt sich zum Ballfestmacher und Ballschlepper degradieren und bleibt zwischen Gittens, Malen und dem Himmelsstürmers aus Hoffenheim (Baier?) oft außen vor. Die Egos der Mannschaftskollegen sind zu groß, als dass Sahin damit wirklich zurechtkommen könnte. Sahin hat die Reife und das Format nicht dazu und ist selbst ein Profilneurotiker (“was hat er gezeigt, außer dass er eine Legende des Vereins ist?”). Und schließlich: Es geht hauptsächlich um die Kohle (“alle Vereine brauchen Geld, alle wollen Geld. Der BVB ist damit ein Verein wie jeder andere”). Fazit:
Dieser BVB-Rasenfunk legt schonungslos offen, was mit dem BVB los ist! Dem BVB wohnt kein Zauber inne, wie ihm viele andichten wollen!
die krasse Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtstabelle könnte ein weiterer Indikator für Missstimmungen bei den weichen Faktoren der Teamzusammenstellung sein. Wenn die Spieler eins der größten Stadien und die größte Stehplatztribüne Europas im Rücken brauchen um sich zu motivieren, läuft da etwas gehörig schief.
Man stelle sich vor, du würdest Dortmunds Kader in ein belangloses Umfeld wie Leipzig transplantieren. Gewinnen die ohne gelbe Wand im Rücken dann gar kein Spiel mehr?
Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen.
…herzlich willkommen kochundscheinpflug, interessanter Name
Und das geht mittlerweile wahrscheinlich soweit, dass die Spieler es einfach gewohnt sind, dass sie auswärts sich auf niemanden verlassen können und dann einfach auch selbst nicht ans Maximum kommen und einfach akzeptieren was passiert und kollektiv in ein Loch fallen und einfach nur hoffen, dass die 90 Minuten vorbei sind. Und dann kann man die Verantwortung eben auch kollektiv verteilen und sagen: Keiner weiß warum das immer wieder passiert.
Eigentlich müsste man ja sagen, wer auswärts nicht funktioniert, der darf auch nicht die Freude haben, zuhause zu zeigen, was sie können und sich feiern zu lassen. Aber Dortmunds dünner Kader hat die Spieler sicherlich nicht zusätzlich motiviert, dass sie immer da sein müssen, oder sie werden von anderen willigen Spielern überholt, sondern es gibt ja keine Alternative und damit auch keine Sanktionsmöglichkeiten für Spieler im Loch. Sondern sie spielen einfach immer weiter, auch wenn sie auch körperlich an ihre Belastungsgrenze kommen und zieht damit die negative Serie in Heimspiele.
Danke für die Zustimmung, freut mich sehr! Apropos Zauber des BVB, den es heute so nicht mehr gibt, jedenfalls nicht für mich. Dabei war ich früher selbst fasziniert vom BVB. Als Lothar Emmerich die Kugel aus allen Lagen und noch so spitzen Winkeln ins Tor ballerte und Stan Libuda jeden Verteidiger schwindlig dribbelte. Daran könnt ihr ermessen, dass ich ein älteres Semester bin. Wahrscheinlich weiß heute auch kaum noch jemand, weshalb Libuda „Stan“ genannt wurde. Es gab einst einen famosen englischen Rechtsaußen namens Stanley Matthews. Er war ein Meister darin, links anzutäuschen und rechts vorbei zu stürmen. Quasi ein Vorläufer der heutigen Übersteigerkünstler. Reinhard Libuda zelebrierte den Trick in jedem Spiel fast bis zum Abwinken. Und doch fielen seine Gegenüber immer wieder darauf rein!
Irgendwie ist das aber alleine schon wild, oder? Kenn jetzt nicht die Satzung vom BVB, aber eigentlich bestimmt doch quasi der eV – direkt oder indirekt – über die Geschäftsführung. Irgendwo da müsste es ja also auch mal Dinge wie Aufsicht, Kontrolle, Transparenz, Weisungen, Informationsfluss und so weiter geben?
Stattdessen kommt zu den Vereinsmitgliedern seit Jahren gar nichts an und alle fischen nur im Trüben, weil niemand auch nur die Aufgabenteilung und Hierarchie mal erklärt? Muss sich denn da niemand mal rechtfertigen?
Der Vorstand der AG muss an den Aufsichtsrat und die Mitgliederversammlung der AG berichten. Da der Verein in beiden Gremien vertreten ist, entgeht ihm nichts. Wenn die Mitglieder des Vereins sich schlecht informiert fühlen, liegt das am Verein, der nichts weitergibt. Die Mitglieder müssen das dann in der Mitgliederversammlung des Vereins anmeckern.
Das ist beim BVB halt äußerst indirekt. Du hast halt auf der einen Seite den Verein mit der Mitgliederversammlung, allerdings ist der Profisport in eine KGaA ausgegeliedert, in dem dann auch die Geschäftsführung angesiedelt ist.
Eingestellt wird die Geschäftsführung in einem „Präsidialausschuss des Beirats der Borussia Dortmund Geschäftsführungs-GmbH“, welcher aus dem Vereinsvorstand und dem Wirtschaftsrat besteht.
Noch dazu werden im Bereich der Geschäftsführung halt Verträge geschlossen, bei Watzke bspw. zuletzt 2022 bis 2025, was es zusätzlich schwer macht für die Mitgliederversammlung des Vereins sofort etwas zu bewirken.
Ich glaube du meinst grds. oberflächlichere Dinge als ich. Ich würde sagen Hierarchien und Aufgabenteilungen sind eigentlich ersichtlich. Es geht dann eher um Details wie wer unter welchen Kriterien bestimmte Personen (Sportvorstand, Sportdirektor, Trainer, Spieler) aussucht, welche Aufgaben bspw. Matthias Sammer überhaupt hat, was konkret die Idee im angegangenen Umbruch ist, warum bestimmte Personen gehen mussten. Das sind halt Details bei denen sich der Verein ungerne reingucken lässt, vermutlich weil man selber weiß dass da vieles kritikwürdig dran ist.