Deutsches Nationalteam (m)

Solltet ihr über die deutsche Nationalmannschaft sprechen wollen: go for it.

(extra nicht geschrieben: „Über das Team von Hansi Flick.“ Glaube der Rasenfunk überdauert den)

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Der Rasenfunk ist also bis nächste Woche gesichert? :smiley:

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Könnte es sein, dass der Bundeshansi in derselben Falle wie der späte Löw sitzt? Dass er nicht nach der besten Mannschaft sucht, sondern von „seinen“ Spielern her denkt, und versucht, um diese herum Ergänzungen zu basteln, so dass es irgendwie passt? Nur dass es diesmal nicht die 2014er Weltmeister sind wie bei Löw, sondern jetzt die 2020er CL-Sieger. Ich vermisse den roten Faden, der gerade dann wichtig wäre, wenn man derartig experimentiert, wie es in der Nationalmannschaft gerade der Fall ist.

*flüster
Eventuell sind wir aber auch einer ganz großen Sache auf der Spur. Bekanntlich hat der FC Bayern eine ziemlich große Zahl von deutschen Nationalspielern im Kader. So, wie es gerade läuft, ist es doch im Grunde ideal für den Verein: die Spieler bekommen auf Kosten des DFB Zeit zum Chillen und Zocken, und selbst bei Turnieren mit Abstellungspflicht dürfen die Spieler nach drei Vorrundenspielen und maximal einer K.O.-Runde in den Urlaub düsen. Deswegen ist der Bundestrainer auch so sauer auf Süle - wenn der nach jedem Länderspiel mit 10 Kilo mehr zurück zum Verein kommt, fliegt die Sache irgendwann auf… :disguised_face:

Was ich 0,00 verstehen werde, warum selbst in solch 0815 Freundschaftsspielen das gleiche Muster verwendet wird ohne Plan B oder C.
Der polnische wie auch der ukrainische Trainer müssen doch vor Lachen kaum geschlafen haben nach den Speilen.
Sie wussten was kommen würde und haben ihr Team drauf eingestellt, einfaches Rasenschach.
Wie auch bei ruhenden Bällen, die immer nur der gleiche Spieler schlägt, wo sich selbst Teams wie FSV Zwickau oder Teutonia Ottensen darauf einstellen und diese leicht verteidigen können.

Ja, ich bin als Leipziger Rangnick Fanboy, aber das sind die kleinen feinen Unterschiede. RR hat nach Foda das Team Österreich nicht auf links gedreht, sondern nur die kleinen feinen und wichtigen Zahnräder bearbeitet und schon funktioniert es.

Ach ja, das der Bundestrainer des größten Mitglieder Verbandes der Welt einen eigenen Spieler mit Sportlegende wie Jordan und Bryant vergleicht, ist sehr respektlos. Keine Ahnung auf was er da raus wollte, aber das geht gar nicht.

(PS Jordan und Bryant haben aus den Ecken viele 3er verwandelt)

Völler und Flick.
Ein Konstrukt des Grauens.
Völler der ewig Gestrige und Flick hilf und mutlos. Irgendwie habe ich immer das Gefühl, er glaubt so verzweifelt an die individuellen Fähigkeiten seiner persönlichen Helden, dass er jedes Spiel darauf wartet: " Jetzt, Heute…sie brechen durch und alles wird gut"
Kimmich als Sinnbild. Intern über jede Kritik erhaben und extern mittlerweile an allem Schuld.
Da wäre eigentlich genügend Qualität im Kader, gäbe jemand eine Struktur vor, hätte ein nachvollziehbares Konzept oder zumindest überhaupt eines.

Mir tun die Spieler leid. Die schwimmen und schlingern. Ständig wird der Ruf nach Leadern laut, aber wenn du am dünnen und windigen Faden des DFBs hängst, bist Du sowieso schon verloren.

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Ist doch alles im Lot. Laut Kicker hat Flick Völlers totale Rückendeckung… :see_no_evil:

Ich tue mich verdammt schwer, die aktuelle Lage der Nationalmannschaft objektiv und ausreichend korrekt einzuschätzen.

Es gibt einfach so wahnsinnig viele Fragen, die ich mir selbst nicht ausreichend beantworten kann:

  1. Ist Hansi Flick ein sehr guter Trainer? Als Bayern-Fan sollte ich nach einem Triple wahrscheinlich sofort „Ja“ rufen. Aber im Triple-Jahr gab es eben auch eine lange Corona-Pause und damit die Chance, das Team wochen- und monatelang in Top-Form zu bringen. Dazu kommt noch, dass es ein CL-Final-Turnier gab, bei dem a) jedes Spiel meiner Meinung nach auch in die andere Richtung hätte laufen können (Manuel Neuer war z.B. in Top-Form und hat einige „Unhaltbare“ gehalten) und b) andere Vereine eben gerade nicht in Top-Form waren

  2. Ist Kimmich ein echter Leader? Beim CL-Final-Turnier - nur zur Erinnerung - war er Rechtsverteidiger, weil Thiago rechtzeitig wieder fit geworden ist. Als Mittelfeldspieler hat er bisher die deutsche Meisterschaft gewonnen. Ich will seine Qualitäten überhaupt nicht kleinreden. Aber Restzweifel bleiben bei mir trotzdem übrig.

  3. Können wir überhaupt den Anspruch haben, insgesamt als Nationalmannschaft Weltklasse zu sein? Mit Gündogan haben wir den Kapitän der aktuell - meiner Meinung nach - besten Mannschaft Europas. Auf welcher anderen Position haben wir im Moment wirklich einen der aktuell besten Spieler? Außenverteidiger? Sicher nicht. Innenverteidiger? Rüdiger spielt bei Real Madrid, aber sonst? Mittelstürmer? Ich mag Füllkrug sehr, aber einer der besten der Welt?

Das und noch viel mehr gibt mir einfach das Gefühl, dass wir zu viel erwarten. Das heißt nicht, dass wir die Ukraine oder Polen nicht schlagen können sollten, keine Frage. Liegt das am Trainer? Oder an andern Dingen? Ich will da einfach nicht die Verantwortung auf einzelne Personen schieben.

Nur ein Punkt ist mir schon bei der WM aufgefallen: Wir haben wenig Automatismen, kein eingespieltes Team.

Das wäre mein Ansatzpunkt: Schluss mit Experimenten, die aktuell besten Spieler auswählen (Qualität UND Einstellung/Gier) und einspielen lassen. Und am Ende vielleicht nicht zu viel erwarten.

Kann mich aber auch total irren, wer bin ich schon :wink:

Ist das so wie Merkels Rückendeckung? Kurz darauf gefeuert?

War Immobile 2021 der beste Stürmer Europas? Oder Chiesa? Insigne?
Waren Bonucci und Chiellini wirklich Weltklasse? Verratti ist gut, aber Weltklasse oder nicht doch nur PSG-Achtelfinalniveau? Barella, mag ich irgendwie und kann durchaus toll spielen. Ich weiß nicht, ob das einer der aktuell besten Spieler ist. Spinazzola war bei der EM großartig, aber bei Juve hat er sich nicht durchgesetzt und ansonsten ist er auch über AS Rom nicht hinausgekommen. Donnarumma ist wirklich ein sehr guter Torhüter, vielleicht Weltklasse, vielleicht immer mit dem Potential zum Welttorhüter. Das ist aber wirklich kein Alleinstellungsmerkmal. In Deutschland hatte man lange Jahre Neuer, jetzt hat man mit Ter Stegen das gleiche Kaliber.

Warum erzähle ich das alles? Weil man keinen Besten braucht, um die beste Mannschaft zu haben.
2006, 2008, 2010, 2012, 2014 konnte ich mir Spiele „der Mannschaft“ angucken, die auch zumeist guten Fußball geboten haben. Das hat Spaß gemacht und war erfrischend im Vergleich zu 2002 und 2004 (für 2000 bin ich faktisch zu jung, ich glaube mein erstes Turnier war eher 2001 die EM). 2004 war, was 2002 schon hätte passieren sollen. Der Unterschied zwischen Völler und Klinsmann/Löw war aber nicht nur die steigende Kaderqualität in der Klinsmann/Löw-Phase, sondern auch, dass man als Mannschaft gespielt hat und auch taktisch gut war. Heute hat man beides nicht, weil alles um die Nationalmannschaft herum fossiliert wirkt. Löw hat spielen lassen, wen er kannte und mochte, Flick tut es auch. Bierhoff geht, man holt Rudi Völler, der in Leverkusen solide Arbeit gemacht hat, als Trainer überschätzt war und ansonsten gut vernetzt ist. Ein Umbruch ist das nicht.
Jetzt hat man 3 Turniere hintereinander, die alle fußballerisch stark an 2004 erinnern, aber mit einem besseren Kader als 2004 oder auch 2006. Das Abschneiden ist mir vollkommen egal, aber die Auftritte sind grausam. Mazedonien hat mir bei der EM mehr Spaß gemacht als die meisten deutschen Spiele seit 2016, obwohl die arg limitiert waren.

Insofern würde ich da grundsätzlich zustimmen. Leistungsprinzip wäre vielleicht mal ganz hilfreich (und mal wieder was Neues), Erwartungshaltung ändern sicher auch. Vielleicht könnte man das eigene Sportwashing auch mal einstellen und seine eigene Öffentlichkeitsarbeit auf den sportlichen Erfolg ausrichten: Die „Özil-Gündogan-Affäre“ war schon ein Tiefpunkt, bei dem man sich nicht vor die Spieler gestellt hat, obwohl es notwendig gewesen wäre. Das Geschrei nach Hummels und Müller, als Löw sie nicht mehr nominieren wollte, und das es dann auf öffentlichen Druck einen halben Rückzieher gab, spricht auch nicht für die Verantwortlichen. Die (in der Mannschaft umstrittene) Aktion in Qatar mit dem PR-Bild fürs deutsche Fernsehen, die von oben durchgedrückt wurde, weil man so tun wollte als wäre man widerständig, wirkt in meinen Augen immer noch nach. Bierhoff ist weg, aber Neuendorf ist noch da und Flick ist es auch. Keiner von den beiden kam anscheinend auf die Idee entweder richtig zu protestieren oder wenigstens nur mit der Mannschaft zu entscheiden oder sich gegen die Aktion (und das drumherum) zu wenden, weil es dem Mannschaftsklima nicht förderlich ist (letzteres geht vor allem an Flick). Verbunden mit dem mangelnden Plan und Leistungsprinzip steht dann doch einfach die Frage im Raum, wie die Mannschaft als Mannschaft zusammenfinden soll, wenn von oben nur befohlen wird, Risse nicht diskutiert werden und weder Trainer noch Präsident (oder jetzt Völler) sich statt für PR mal für den sportlichen Erfolg entscheiden. Wenn die Spieler aber kein Vertrauen in ihre Vorgesetzten haben (können), dann wird das Ganze auch nicht laufen.
Süle zum falschen Zeitpunkt öffentlich zu kritisieren, obwohl Goretzka und Kimmich bspw. auch seit Langem nicht gut spielen, weil man die eigene Planlosigkeit bzw. die eigenen Fehler nicht eingestehen will, wird bestimmt dem Mannschaftsgefüge helfen. :joy:
Man hätte ihn durchaus kritisieren können: Nach der WM. Der große Schlotterbeck-Fehler gegen Japan war nämlich eigentlich ein Süle-Fehler, weil er das Abseits aufhebt. Süle ist auch immer wieder unkonstant und hat Böcke. Nur: Wer hat ihn denn aufgestellt und berufen? Süle hat sich jedenfalls nicht selbst berufen.

Dass der seit Jahren vielleicht beste deutsche Spieler, Gündogan, in der Nationalmannschaft teilweise falsch eingesetzt wurde und wird und nicht an die Leistungen im Verein rankommt, sollte auch zu denken geben. Das Ausbildungsproblem, dass kein deutscher Stürmer auf hohem Niveau ist (außer vielleicht ein fitter Füllkrug), kommt dann noch obendrauf.

1: Ter Stegen und Musiala.
2: Das ist ja aber auch gar nicht unbedingt der Punkt. Ich glaube du würdest wenige Menschen finden die widersprechen wenn man sagt Brasilien, Frankreich oder England haben bessere Kader. Aber Deutschland ist halt eben Performance-technisch nicht mehr oder weniger direkt hinter solchen Teams angesiedelt. Sondern man performt seit Jahren auf dem Niveau oder schlechter als Teams, deren Kader signifikant schlechter ist. Schweiz, Marokko, Japan, usw.

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Wenn man so Leute wie Andrich, Weiser etc. auch mal berücksichtigen würde, dann könnte man auch die Mannschaft so aufbauen, dass Leute, die man für das Spiel braucht und es auch wollen, einbauen kann, aber stattdessen es schon ein Krampf ist, dass man Füllkrug mal von Anfang an spielen lässt statt einem Müller als falsche Neun, weil ersterer nicht bei den üblichen Vereinen spielt, dann zeigt das, dass es doch auch eine Trainerkomponente gibt.

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Oh, da gebe ich dir vollkommen Recht. Ich habe auch ernsthaft nichts anderes behauptet.

Nur wird z.B. auch oft medial von drei „verkackten“ Turnieren in Folge geredet. Zumindest 2021 sind wir im Viertelfinale 0:2 gegen England ausgeschieden - wohlgemerkt bei deren Heim-EM. Von der Leistung war auch ich enttäuscht, aber du hast uns gerade selbst leicht hinter dem englischen Kader eingeordnet. Ist das dann wirklich eine so krasse Blamage? Nur darum geht es mir. Ich habe ja auch geschrieben, dass Siege gegen die Ukraine und Polen auch aktuell erwartbar sein sollten oder zumindest gut möglich.

Ja, es war ein scheiß Spiel wo halt klar war, was die Engländer vorhaben und hat denen so krass das Leben leicht gemacht, indem man aus den Gruppenspielen nichts mitgenommen hat. Man kann auch versuchen, etwas zu reißen und sich nicht aufgeben und sagen: „Ja, aber wir hatten soviele Chancen und Ballbesitz“. Es reicht einfach, so eine Losermentalität.

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Das war doch keine Losermentalität. Das war ein ausgebrannter Trainer ohne Plan, taktisch 5+ Jahre veraltet, der weder irgendwelche Risiken eingehen wollte noch in der Lage war eine Mannschaft für das Turnier zu formen.

Ich schaue extrem wenig N11-Fußball, zumindest in der jüngeren Vergangenheit. Früher war es deutlich mehr. Mir fällt es jetzt schwer, Vergleich mit früheren Zeiten anzustellen, aber ich hab das Gefühl, dass die Fluktuation im Kader enorm groß ist. War es nicht so, dass man früher Spieler hatte, die grundlegend gesetzt waren? Ganz gleich, ob sie mal ne gute oder schlechte Phase haben? Wir haben diese Spieler jetzt auch - mit den bereits angesprochenen Kimmich und Rüdiger. Aber, das war’s, oder?

Ich gönne wirklich jedem einzelnen Spieler die Nominierung und den Einsatz im Nationalteam. Nur wenn einige gute Spiele am Stück reichen, um nominiert zu werden, kann sich keine geschlossene Einheit bilden. Für mich zählt das „Leistungsprinzip“ in der N11 und nicht zwingend, ob ein Spieler gerade ganz gut bei seinem Verein kickt. Kurzum: Ich kann die Nominierungs"politik" nicht nachvollziehen. Um sowohl taktische Stabilität reinzubringen, als auch die Leute wieder abzuholen, braucht es für mich einen Kader, und nicht nur das, sondern eine Formation, die gewachsen ist. Weiß nicht, ob ich da irgendwie oldschool bin, aber ich vermag es gerade nicht, eine Startformation zu benennen. Da stellt sich kaum ein Spieler (außer die genannten) von selbst auf. Ich denke, das war früher anders.

Nur mal als Beispiel: Ich würde Gosens permanent für die linke Seite aufstellen. Ganz egal, ob er gerade ne miese Phase bei Inter hat und dort nicht Stammspieler ist, oder nicht. Vollkommen egal. Dann würde Gosens immer spielen und in Testspielen dann eben mal für Raum ausgewechselt werden. Es wäre einfach ertragreicher, sich auf Spieler festzulegen, sodass sich alle gut aufeinander einstellen können. Und das würde, mMn, auch dabei helfen, wieder eine Verbindung zu den Zuschauenden herzustellen. Dass ich einfach weiß: „Ah, heute spielt D, da ackert der Gosens wieder auf links. Cool.“
Und dieses Prinzip einfach durch alle Mannschaftsteile ziehen. Stellt Flick halt immer Gnabry und Sané auf. Mir egal, wenn sich dadurch Kontinuität aufbaut und die eine Nase weiß, was die andere macht.

Vielleicht bin ich da aber auch zu eingefahren und naiv. Mir würde es aber helfen, wieder interessierter die Länderspiele zu verfolgen.

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Die Startaufstellung der Nationalmannschaft erinnert mich aktuell an ein lustiges Spiel welches wir zu meiner Schulzeit immer gespielt haben. Vor jedem großen Turnier haben die Fußballbegeisterten Schüler*innen sich jeder 11 Riegel geholt in welchen sich die Sticker der vermuteten Auswahl für das Turnier befand, und dann hat man seine Aufstellung daraus geformt und ist gegeneinander „angetreten“.
Vielleicht würde es Flick sogar helfen wenn er mehrfach Musiala aufstellen könnte und gezwungen wird Süle aufzustellen.

Ob und welchen Einfluss Rudi Völler in der Nationalmannschaft hat wäre dann auch noch spannend zu erfahren. Bis auf die seltsame Phase seiner Verpflichtung für den Posten und eine extrem notwendige Äußerung bezüglich seiner Meinung zum Gendern habe ich noch nichts von ihm wahrgenommen. Aber vielleicht ist genau deshalb auch er Mitschuld an der Nichtnominierung von Süle. Zwar kann Süle auch Außenverteidiger spielen, aber da es ihn lieber in die zentrale zieht wird er sich vermutlich als „Süle, Verteidiger, Innen“ vorgestellt haben. Ein fataler Fehler.

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