DFL-Investor ja oder nein?

Es geht doch um Manager mit Sachverstand, wenn die Bock auf den Fußball hätten, dann wären sie ja da.

Ich glaube nicht dass dir eine Versicherung das Verpassen der CL versichert, wenn dir ein wichtiger Spieler ausfällt, sondern es gibt nur diese BVB Versicherung die greift, wenn sie aus irgendeinem Grund mal machen. Aber Verletzungen sind ja soviele Unwägbarkeiten, dass es mich wundern würde, wenn da jemand realistisch Schäden ausgleichen würde im Schadensfall, der einfach viel zu häufig und mit viel zu viel Geld erfolgen würde.

Poker auch nicht, und genau weil nicht alle mit dem gleichen Startkapital starten ist es ja eine Druck darauf all-in zu gehen, um dem Stack Leader seine Macht zu nehmen.

1 „Gefällt mir“

Damit nimmst Du die Vereine ja völlig aus der Verantwortung, das ist mir zu einfach. Das sind Unternehmen, also müssen sie auch so geführt werden. Und genau weil nicht alle Vereine schlecht wirtschaften, zeigt das ja, es geht anders.

Nein, das ist das was du hineinliest. Ich sage nur, dass es Gründe gibt, warum sie so handeln müssen, nicht dass sie nicht für ihr Handeln verantwortlich sind… Und wie gesagt, Heidenheim ist kein Vorbild für irgendjemanden, der nicht Heidenheim ist. Heidenheim ist nicht mal Vorbild für sich selbst, sobald Schmidt und Sanwald aus dem Amt gehen. Wie sollen andere Vereine mit ganz anderen Voraussetzungen da irgendwas kopieren?

Ich will nur sagen, dass es so ein einfaches ist zu sagen, dass alle so schlecht im wirtschaften sind, ohne sich das Spiel anzuschauen, in dem sie versuchen zu überleben. Die oben hauen ab, und die unten fressen dich auf. Dass da der Reiz groß ist, All-in gehen zu müssen, ist doch logisch. Und wenn man dass immer wieder machen muss, dann kommt auch irgendwann der Absturz.

Wieso kommt denn sonst keine Kompetenz von außen und zeigt wie man gut wirtschaftet? Weil sie halt gar nicht so sehr ins Risiko gehen wollen, und gar nicht so viel Mitspracherecht kriegen wie sie bräuchten. Dann doch lieber in die DFL investieren, da ist man unabhängig davon ob nun der eine Verein absteigt oder nicht.

die seinerzeit vielbeschworene demut mag helfen. auch muss niemand 250k€ in der woche verdienen. die gier in den vereinen und drum zu wird ja nur durch das konsumverhalten der fans gefüttert, und diese gier ist leider unersättlich.
ein sondervermögen von 100mrd€ für das "kultur"gut fussball entsprechend den „historischen“ erungenschaften des jeweiligen vereins verteilt und wir machen den zirkus einfach dicht.ah geht ja nicht, der profit und so und man muss der premier league paroli bieten und naechsten spieltag muessens schon 150mrd€ sein.
moderner fussball bzw dessen business ist abstossend bis ins mark.

3 „Gefällt mir“

Die Vereine wollen auch nicht so viel zahlen, aber sie müssen halt, weil das der Markt ist. Das macht sie nicht zu gierigen Menschen. Oder sind jene die Inflationsausgleich als Gehaltserhöhung wollen auch gierig? Man kann halt nicht verurteilen, sie handeln nicht nachhaltig, wenn die Regeln so ausgelegt sind, dass das gar nicht der Anreiz ist. Es liegt nicht an der Kompetenz, dass niemand bei manchen Vereinen auf die Idee gekommen wäre, einfach mal paar Drittligaspieler zu holen und mal schauen obs klappt oder nicht.

Du darfst gerne davon ausgehen, dass ich auch über den Heidenheimer Tellerrand hinausschauen kann.

1 „Gefällt mir“

Somit sagst Du, dass nicht ALLE Vereine schlecht wirtschaften, es jedoch keine Chance gibt, dass sich am aktuelle Gefüge etwas ändert.

War auch Thema im TG gestern und wird dort anders in Kurzform dargestellt.
Und Du hast oben geschrieben, dass die Branche nicht gut genug zahlen kann. Dann kommen die guten Manager vielleicht auch nicht?

Ich höre jetzt auf hier zu diskutieren, denn soviel Verständnis möchte ich nicht aufbringen für Vereine, die wirklich den Spielern Unsummen zahlen und gleichzeitig die Weihnachtsfeier für die Belegschaft streichen, wenn die Spieler nicht performen (Looking at you Hoffe).

1 „Gefällt mir“

Ich fand den Schwerpunkt zu dem Thema sehr gut und @GNetzer hat auch meiner Meinung nach seine kritischen Nachfragen sehr gut reingebracht, aber ich personlich finde solche populistische Kommentare „abschrecken bis ins Mark“, aber über die Wortwahl lässt sich ja bekanntlich streiten

1 „Gefällt mir“

Ist es nicht eher so, dass ‚unser‘ Fußball kaputt geht, eben weil die normalen Regeln der Wirtschaft ungefiltert gelten? In der normalen Wirtschaft gehen laufend Unternehmen vor die Hunde, weil sie nicht so effizient sind, wie die Konkurrenz. Und Blender, die ihre Unternehmen in den Abgrund reißen, gibt es in der Wirtschaft zu Hauf (Wirecard, Bayer, Winterkorn … alle aus der ersten Dax-Liga). Insofern nix neues in der Bundesliga.

Wir wollen aber nicht, dass unsere Traditionsvereine den in der Wirtschaft normalen Tod der Insolvenz sterben. Wir wollen auch nicht, dass ein Verein 11-mal in Folge die Meisterschaft gewinnt, und das ist ebenfalls ein Resultat eines in der ungeregelten Wirtschaft angelegten Prinzips, nämlich der Tendenz zum Monopol. Deswegen gibt es ausgerechnet in den USA, das Alptraumland jedes Traditionalisten, in allen Ligen entsprechende Regeln, die all das verhindern sollen. Daraus könnte man echt lernen.

Ich finde es sehr ironisch, dass unter den Machern der Super League und den Fans, die gegen das Investorenmodell sind, eine unbemerkte, teilweise Zielgleichheit besteht. Wenn A22 die DFL beraten wuerde, statt ihr eigenes Super-League Ding durchzuziehen, würden sie der DFL die gleichen Richtlinien an die Hand geben, die sie in der SL anwenden wollen: ihr müsst einen Salary Cap einführen, eure Managementstrukturen müssen qualitative Mindestanforderungen erfüllen, ihr müsst eure Fanbase pflegen, ihr müsst mehr Geld nach unten verteilen, und ihr müsst dafür sorgen, dass die Uefa euch nicht das Wirtschaftsmodell zerschießt. Ich glaube nicht, dass sie sagen würden: ohne Investor geht gar nichts bei euch. Schade, dass A22 als Macher der SL mehr verdient als als Berater der DFL.

Insofern is es mir egal, ob die nächste dringend gebrauchte Finanzspritze von einem Investor kommt oder als Darlehen. Solange die BL an ihrem ungeregelten Modell festhält, wird sich nichts an ihrem Charakter als Micky-Mouse Liga ändern, und sobald jedes neue Geld aufgebraucht ist, muss wieder neues her. Irgendwann ist der Investor dann die unabwendbar letzte Ausfahrt :unamused:.

3 „Gefällt mir“

Ich schließe mich da ganz @bananajoe09 an, meinung nach ist die Statistik vollkommen unerheblich, die Faktoren wurden von @bananajoe09 ja genannt. Es zeigt doch viel mehr das Versagen von Hertha, Schalke und ich nehme da mal den HSV mitein, dass diese Vereine mit diesem Fanpotenzial und teilweise auch mit Super Standorten, allesamt entweder seit Jahren zweite Liga spielen oder die letzten Jahre regelmäßig abgestiegen sind. Ich bin BVB-Fan, aber ich es immer noch nicht fassen, wie es die Schalker geschaft haben, zweimal in drei Jahren abzusteigen und entfinde Null Schadensfreude, da ein Verein wie Schalke in der ersten Liga spielen muss…

2 „Gefällt mir“

und

Einerseits hat @alex_muc86 ja schon den einen Teil zu gesagt. Wobei ich mir ehrlich gesagt nicht 100% sicher bin, ob das Finanzargument vollkommen valide ist. Die sind auf Kante genäht, aber wenn man sich Vereine anguckt, die in den letzten Jahren in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, dann haben die meisten (wenn auch nicht alle) es geschafft mittelfristig die Kosten zu reduzieren und sich zu stabilisieren. D.h. irgendein Spielraum ist immer noch da. Der dürfte halt nur nicht so groß sein.
Aber mir ging es tatsächlich entscheidend um das Adjektiv „ernsthaft“: Sowohl Eigenfinanzierung als auch Darlehen wurden in den Raum geworfen, aber soweit ich das weiß, gab es an keiner Stelle einen konkreten Plan, über den man hätte abstimmen können. Solange der nicht existiert, ist das kein Vorschlag, sondern nur eine fixe Idee.

Das führt aber auch wieder zu anderen Problemen:
Wie groß wird die Liga? 18, 20 Vereine? Wer kommt da rein? Du hast sieben Engländer, 3-4 Spanier (je nachdem wie die City-Group jetzt mit Girona umgeht), 4 deutsche, 1 französisches und 4-5 italienische Vereine (je nachdem ob man Atalanta, AS Rom oder Lazio mit reinnimmt). Was machen die Vereine, die sonst auch oft europäisch sind? Frankfurt, Hoffenheim, Freiburg, Ajax, PSV, WestHam, Villa, Porto, Benfica, Nizaa, Monaco, Union St.Giloise, Donezk, RB Salzburg, und und und… Für die bedeutet ein Wegfallen der europäischen Wettbewerbe massive Einbußen. Für viele der genannten aus der zweiten Reihe bedeutet das einen enormen Umsatz- und Wertverlust. Die Premier League würde das komplett zerlegen. Machst du dann einfach einen geschlossenen Wettbewerb in der Super League? Oder willst du die BuLi wirklich zu einer zweiten Liga machen? Dann muss es Aufstiegsmöglichkeiten geben. Wie organisierst du die? Schließen wir Ajax und PSV aus, weil die Eredivise im Schnitt schlechter ist als die Bundesliga - obwohl Ajax und PSV selbst mit deutschen Mittelfeldmannschaften mithalten können (oder sogar besser sind)? Was passiert mit Bulgarien, Österreich, Dänemark, etc.?
Was würde ein abgeschlossenes System mit diesem großen Qualitätsabfall für die Talententwicklung bedeuten?

Aber das sind doch die normalen Regeln der Wirtschaft, die du beschreibst. Wenn Vereine absteigen oder aus den europäischen Rängen fallen, dann verlieren sie halt ihre relativ bessere Ausgangssituation - so wie Unternehmen, die eine Entwicklung verschlafen haben etc… Die deutschen Autobauer haben Marktanteile an chinesische Unternehmen oder an E-Autobauer verloren, aber sie sind jetzt nicht pleite. Durch den Chipmangel, Sanktionen und Krieg haben deutsche Unternehmen Wettbewerbsvorteile eingebüßt, aber die sind halt nicht alle pleite gegangen. Trotzdem müssen sie ihre Strategie neu ausrichten. Fußballspieler sind halt nicht gewöhnliche Arbeiter, sondern haben als einzelne tendenziell den Stellenwert eines extrem wichtigen Teils der Lieferkette. Das ist ungewöhnlich, aber widerspricht nicht den ‚üblichen Marktregeln‘.
Auch die Verschuldungsrate ist jetzt nicht vollkommen ungewöhnlich. Wenn man sich mal AGs oder auch Mittelständler anguckt, dann ist das nicht so, dass die alle schuldenfrei wären.
Insolvenzen gibt es im Fußball halt auch und Staatshilfen sind genauso kein Alleinstellungsmerkmal des Fußballs. Der einzige richtig große Unterschied ist doch, dass es keine wirklichen Fusionen gibt. Aber selbst das erledigt sich gerade mit den Multi-Club-Ownerships.

1 „Gefällt mir“

Hier würde man doch sagen, sie wirtschaften gut oder was ist überhaupt die Bewertungsgrundlage?

Das ist was ich meinte, die Regeln müssen sich ändern, entweder muss mehr reguliert werden oder weniger, aber vor allem für alle gleichwertig.

Die Bewertungsgrundlage dieser Diskussion?
Gut wirtschaftende Vereine brauchen keinen Investor mit 8% auf 20 Jahre.

1 „Gefällt mir“

Was geht da denn kaputt?

1 „Gefällt mir“

Also wirtschaften doch alle schlecht wenn alle diese 8% brauchen? Mir gings darum was ein Verein gut wirtschaftend macht und was nicht, außer der Bewertung der Sparsamkeit.

Auf die frage was kaputt geht hätte ich jetzt gesagt der Wettbewerb um die internationalen plätze. Seitdem die Champions die startplätze der top ligen auf 4 erhöht hat, kann man sehen, dass es in Deutschland, England, Spanien und Italien nur noch eine kleine zahl von teams gibt, die es in den europapokal schaffen.

In italien sind seit sieben jahren mit einer einzigen Ausnahme (florenz 2021/22 und die schafften es auch nur auf platz 7) die gleichen 7 teams auf den europapokalplätzen.
In spanien barca, real, athletico und bis vor kurzem Sevilla. Real sociedad und villareal haben ebenfalls die top 6 nur 1 mal in den letzten 7 jahren verpasst.
England ist fast komplett durch die big six dominiert, wobei man Chelsea wahrscheinlich demnächst mit newcastle tauschen muss.
Und in Deutschland sind seit 7 jahren durchgängig bayern, Dortmund und Leipzig in der cl, Leverkusen ist bis auf ein jahr immer mindestens in der EL und Frankfurt fängt gerade an den 5. Der 6 Startplätze dauerhaft zu belegen.
Das passiert ja hauptsächlich, weil die prämien für die cl, el usw. Ja deutlich höher sind, als das geld was die heimischen teams durch publikum, tv Einnahmen usw. bekommt. FCB, BVB, RBL, B04 und SGE bekamen aus der letzten saison je mind. 50 mio prämien, FCB am Ende 108 mio. Zum Vergleich der 6. Platzierte der tv gelder Freiburg bekommt 70 mio aus tv Einnahmen.
Und durch die neue klub wm wird sich das ja auch nur weiter verfestigen mit alleine 50 mio startgeld.

Gleichzeitig fällt auf, dass jedes, das in den letzten jahren mal europa angepeilt hat abgestürzt ist, nachdem das mehr als ein jahr hintereinander mislang. Hsv, schalke, bremen in der buli, Sevilla gerade in spanien, leicester in england usw. Natürlich gibt es durchaus noch Ausnahmen wie union die letzten jahre aber in den top 4 ligen sind die plätze 1-6 unter normalen Bedingungen nicht zu erreichen für die mittelklasseteams.
Meine theorie wäre das kleinere teams wie Heidenheim, mainz, freiburg usw. nicht mit europa planen (müssen?) und deshalb deutlich weniger davon getroffen sind, als ein schalke, hamburg, hertha oder bremen, die sich nicht langfristig mit dem mittelfeld der liga zufrieden stellen können oder dürfen.

Eine realistische lösung hab ich dafür aber auch nicht, es müssten eigentlich die startplätze pro liga wieder begrenzt werden, aber das wird die ECA ja niemals mitmachen und eine Umverteilung wäre ja auch nur langfristig erfolgreich, wenn die teams keine start/siegprämien mehr bekämen.

2 „Gefällt mir“

Es gehört ja mehr dazu, Europa zu verpassen und Jahre später abzusteigen.

Bei beiden Teams hat die verpasste Quali meiner Meinung nicht der Auslöser für die schlechte Saison, in England bekommen die doch so viel Knete, dass die eine Saison ohne Europa locker verkraften, vor allem da Leicester eher durch fehlende Spieler-Investitionen abgestiegen ist, obwohl das Geld in der Theorie da ist oder war.

Ich glaube das eine Begrenzung eher den Gegenteiligen effekt hätte. Stell die mal vor, aus Deutschland und Italien Qualifizieren sich nur Meister und Vizemeister. Da wird der Kreis der Geldverteilung noch enger. Mit Juve in der Serienmeister Zeit und Bayern fallen ja nun jeweils ein fester Platz weg, da wird der Run auf den zweiten freien Platz umso unerbittlicher. außerdem ist dann noch weniger Platz für Teams, die für Ihrer Verhältnisse eine grandiose Saison spielen, siehe Stuttgart. Da werden einige Vereine noch mehr ins Risiko gehen, um dann in die CL zu kommen, welche folgen das hätte kann man sich ja ausmalen.

Natürlich haben die abstiege nicht allein das verpassen von europa als grund da bin ich bei dir und ich will die Verantwortlichen auch auf keinen fall freisprechen schlechte arbeit gemachtzu haben, aber dieses zugegebenermaßen sehr grobe muster (paar saisons europa-> 2-3 saisons nur mittelfeld oder schlechter → Abstiegskampf) fällt ja trotzdem bei all diesen teams auf. Aber ne realistische lösung hab ich da ja wie gesagt auch nicht für. Diese klare Abspaltung der topteams europaweit fand ich halt sehr erschreckend und die existiert in der Ausprägung erst seit der Champions league.

Ich würde das eher weiter ausdifferenzieren und würde eher von einer Top-4 Abspaltung sprechen, weil Europaweit ist das ja nicht. Bis zur CL-Reform und bis Anfang der 2000er konnten ja noch Teams außerhalb der Top-4 Ligen ja noch regelmäßig in die KO-Runde/bis ins Finale einziehen, heute man das ja nur noch selten. Monaco vs. Porto war glaube ich das letzte CL-Finale wo kein Top-4 Liga Verein dabei war (ich zähle mal das Katar-PSG nicht dazu, da die ja finanziell abgekoppelt von der eigenen Liga sind). Vor 1989 konnten ja Vereine aus Osteuropa ja auch regelmäßig weit vordringen, wobei diese auch in einem anderen Rahmen existierten und damit die Kehrseite der heutigen Investorenvereine sind.