DFL-Investor ja oder nein?

Es sagt aber doch aus, dass sehr viele kleine Vereine in der Liga sind sodass es mal passieren kann, dass 8 Heimspiele bei Vereinen mit kleiner Zuschauerschaft stattfinden können. Und dass es eben erst heute passiert und nicht vor 20 Jahren zeigt ja die Entwicklung der Liga und als Verkaufsgrund ist das ja schon wichtig, nicht umsonst landen gerade Heimspiele von diesen Vereinen oft in der Konferenz, wenn es möglich ist. Einfach weil Einzelspiele sich dann doch noch über die Kulisse aufwerten lassen, als wenn von Anfang an klar ist, dass es irgendwie um nichts geht und man dann nach 10 Minuten schnell ausschält, wenn sich nicht andeutet, dass es ein Kracher wird

Ja ist ja auch völlig richtig, nur wie dieser Fakt ohne Einordnung der Gründe v.A. im Social Media Bereich „präsentiert“ wurde ist halt Tendenziös und nervig.
Es wären in Liga 2 ja sogar noch einige Zuschauer mehr möglich gewesen, wenn ich das richtig sehe, insg. kann Deutschland einfach stolz auf die Stadienauslastungen sein und dies nach wie vor als USP für etwaige Investoren benutzen, klammert man Wolfsburg, RB und Hoffenheim in nicht so erfolgreichen Phasen mal aus.

Die Spirale abschaffen klingt gut, aber bei einer europäischen Superleague sind die Fans wieder außen vor.
Denn wer kann schon jedes 2. Wochenende eine Auswärtsfahrt nach Italien/Frankreich/Spanien oder England machen?
Welche Auswirkung hat das auf die Eintrittspreise? Es steht ja zu befürchten, dass sich dann kaum Fans dieser Vereine den Fußball leisten können. (Und das gilt ja dann europaweit)
Denn nur weil die Vereine entsprechend „reich“ sind, ihre Fans sind es ja nicht. Womöglich hast Du dann wieder leere Stadien :wink:

Leider habe ich auch keine Lösung, würde mir aber wünschen dass sich Menschen mit mehr Kompetenz als ich die habe finden, um Vorschläge zu erarbeiten. Leider scheint es momentan schon sehr festgefahren und so wirklich sehe ich da keinen Willen zum Konsens.

Da hast Du sicherlich Recht. Ich denke eine europäische Superleague hätte als Zielgruppe Fernsehzuschauer, die gerne Spitzenfußball sehen möchten. Davon gibt es ja genug.

Eine Bundesliga darunter wäre eher eine Liga mit Fan- und Stadionkultur, aber qualitativen Abstrichen, da die besten Spieler in der Superleague wären. Hier wären dann eher vereinstreue Fans die Zielgruppe (wo ich mich auch einordnen würde).

Für mich ist es einfach schlecht vorstellbar, wie die Champions League mit einem fairen nationalen Wettbewerb zu vereinbaren ist und sie führt zu Strukturen, die gutes Management stark erschweren.

Aber ja, ich würde mich auch über gute Lösungen von Experten freuen. Und ich gebe zu, dass es nicht sehr realistisch ist, dass die Bundesligisten den internationalen Wettbewerb und den internationalen Markt aufgeben.

Aber es ist doch zweifelsohne ein interessanter Fakt! Nenne mir eine europäische zweite Liga, die - wenn auch nur an einem einzigen Spieltag und vielleicht auch mit etwas Unschärfe - mehr Zuschauer*innen mobilisiert als die jeweilige erste Liga. Das sagt definitiv etwas aus! Und zeigt auch auf, dass es möglich ist, mit vermeintlich weniger erfolgreichen Clubs (sonst würden sie nicht in der 2. Liga spielen, so ist das gemeint, nicht despektierlich) dennoch die Stadien (relativ) ausgelastet zu bekommen.

1 „Gefällt mir“

…und dann auch die Einschaltquoten, im Stadion findet ja nur ein Teil der Rezeption statt.

1 „Gefällt mir“

Nette Diskussion. Aber den Hauptpunkt hat doch eigentlich @bananajoe09 (schöner Name übrigens) schon erwähnt: die unbeschönigte Auslastung am Ende der Saison.

Ich kenne es ja aus München zu gut: 75.000, ausverkauft. Immer.
Ist auch korrekt.
Nur: immer mal wieder kleinere Lücken. Und selbst beim Spiel gegen Union beim Schneefall: hätte es stattgefunden, 75.000 wären korrekt gewesen, vor Ort hätten es höchsten 20.000 geschafft.

Und das sehen wir halt (ohne Schneefall) oft bei anderen Vereinen. Leipzig, Hoffenheim mal als Beispiele zu nennen.
Ein Grund: man verkauft Kombi-Tickets für Bayern, Dortmund und z.B. Darmstadt. Bei Bayern, Dortmund kommen die Fans, bei Darmstadt bleiben sie zu Hause.
Oder die Jahreskarten, die nur bei Spitzenspielen genutzt werden. Es gibt einige Gründe…

2 „Gefällt mir“

Ich finde eine interessante Frage ist doch auch, wieso es in der 2. Liga so viele „große Vereine“ mit großen Stadien gibt und in der BL sich immer mehr kleine Standort, die nicht wegen eines Investors oder Ausnahmeregelungen (das sind ja faktisch nur 3 1/2)?
Ich hab da keine Antwort drauf und auch keine These zu, aber das wenn der Vergleich zu anderen Ländern gezogen wird: Ist das da auch? Welche Strukturen stehen dahinter wenn nicht? Was sagt das über die „großen“ im Unterhaus?

Man könnte den Erklärungsansatz wählen, die Entwicklung im deutschen Fußball läge darin begründet, dass kleinere Vereine erst durch die Misswirtschaft einiger größerer, die Möglichkeit hatten, deren Platz einzunehmen.

2 „Gefällt mir“

Vielleicht gibt es gar keine Alternative dazu als misszuwirtschaften, weil sonst man auch vom Wettbewerb aufgefressen wird, die kleinen Vereine müssen ja ganz andere Aufgaben lösen und nur aufsteigen und dann sich irgendwie reinbeißen in die Liga statt irgendwie ein großen Dampfer zu steuern.

Da bin ich komplett bei Dir.
Eine europäische Superleague zielt allein auf das TV Publikum.
Persönlich denke ich, sie wird kommen.

Jetzt sind wir wieder bei der Spirale, bist Du einmal drin, gibt es kaum einen Weg raus. Wer ist schon bereit Abstriche zu machen, einen Schritt zurückzugehen. Mit jedem neuen Kapitalzugang geht man wieder all in. Auch nicht zu unterschätzen, wer an der Spitze der jeweiligen Vereine steht und für wie lange. Verbrannte Erde und so.

Wer bremst, verliert. Es ist einfach so, Schalke kann natürlich auch sagen, wir wollen nicht mehr international spielen und machen auch nur noch auf Heidenheim und wollen nur drin bleiben, weil wir mit dem Kapital anderer Vereine, die beliebig nachlegen können, wenn die CL in Gefahr ist, wir nicht mithalten können. Aber auch da ist die Gefahr groß, dass sie diese Transformation nicht schaffen und erstmal abstürzen.

Oder hat Schalke jetzt die Chance wirklich nachhaltig zu arbeiten ? Ebenso wie Hertha ? Seriös wirtschaften, stabil werden. Die Fans sind da.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemanden gibt, der wirklich glaubt, diese beiden Vereine könnten in den nächsten 2-3 Jahren international spielen?

Schalke und Hertha stehen doch noch viel tiefer in der Krise als zuvor, am Rande der Existenzfähigkeit und nicht nur am Rande der ersten Liga. Und anders als in anderen Ligen gabs halt niemand, der sie gerettet hat, weil sie nicht wollten weil keine Ausgliederung oder weil 50+1 es verhindert, dass auch bessere Investoren als Windhorst Interesse haben, auch das kann man anführen. Solange der Wettbewerb so ungeregelt ist, wird es nach und nach die großen Vereine erwischen und in den Abgrund ziehen, außer man ist eben eine Ausnahme oder kann beliebig viel Geld nachschießen wenn es mal unangenehm wird.

Zieht es die großen Vereine wirklich in den Abgrund, weil der Wettbewerb ungeregelt ist oder eher weil mancher zu gierig wurde und/oder irgendwelchen Blendern aufgesessen ist?

Beides, aber wer treibt die Blender in die Vereine? Kann ja nicht sein, dass nur die Blender in den Fußball kommen und es sonst niemand anders schafft?

Nachdem ich gestern den dritten Teil (TG) zum Investorendeal gehört habe, hatte ich wirklich schlechte Laune bzw. keine Perspektive. Das ganze ist so verfahren und als ich danach vom geplatzten Deal las, konnte ich mich kaum freuen.

Habe jetzt mal kurz den einen Halbsatz rausgepickt, weil er mich ansprang.
Das kann es ja nicht sein.

Die „Traditionsvereine“ wirtschaften nicht gut, dass wurde schon so oft von Max angeprangert.
Ehemalige Fussballspieler sind oft die wichtigen Figuren, damit meine ich nicht Gallionsfiguren, welche auch wichtig sind.
Das sollte in Vereinen („Wir sind kein Hobby, sondern Wirtschaftsunternehmen“) nicht so sein.
Die Vereine machen große Umsätze und kaum Gewinne (Thema Steuer?).
Rücklagen werden keine gebildet, Risiken gegangen.
Ausnahmen gibt es immer, doch es sind wenige unter den 36.
Jetzt kommen in der 2. Liga mehr Zuschauer als in der 1. (Gründe sind bekannt).
Das ist nicht toll, dass ist ein Arbeitsarmutszeugnis für die Großen in der 2.

Vielleicht wäre ein Investor doch was gutes, dachte ich mir, denn dann würde manchen Vereinen Hilfestellung geboten besser zu arbeiten. Das war gestern auch Thema beim Punkt Berater.

EDIT:
Passt genau dazu:

/EDIT

Ich bin genervt von der DFL und den Vereinen (auch meinem). Zum Glück wird ja auch noch gespielt und dass ist nach wie vor etwas schönes.

1 „Gefällt mir“

In keinem normalen Unternehmen kann man einfach so von einem Jahr aufs andere, weil eine Schlüsselperson krank wird, die Wirtschaftsgrundlage verlieren. Die Werke laufen dennoch, aber hier arbeiten auch Hunderte Menschen, beim Fußball ist alles was zählt 20 Leute auf dem Platz, die auch mal vom öffentlichen Druck erschlagen werden können. Normalerweise wachsen ja in der Wirtschaft alle Konkurrenten irgendwie, aber das hier ist Dschungelcamp wo gezwungenermaßen jemand rausgewählt werden muss und dann einfach komplett jegliche Mittel verliert, die er hatte. Und das Spiel ist jedes Jahr aufs Neue. Man muss gute Transfers machen, alles ist ein großes Risiko, die können sich die Kreuzbänder reißen etc., ich glaube kaum, dass gute Manager auch überhaupt Bock darauf haben, sondern es müssen auch diejenigen sein, die Bock auf die Aufmerksamkeit haben und ein wenig selbstverliebt sind oder einfach dem Verein verpflichtet. Zumal Fußballclubs gar nicht soviel zahlen können wie andere Granden der Wirtschaft, die einfach immer konstant Dinge abwerfen können. Ein Chemiewerk lässt sich auch versichern, falls das in die Luft geht, ein Knöchel halt nicht.

Wir können nicht immer sagen, dass ALLE Vereine schlecht wirtschaften, ohne dann auch anzumerken, dass die normalen Regeln der Wirtschaft hier einfach nicht gelten. Und nur weil Heidenheim oder Freiburg es schaffen, die Liga zu halten und ins Ausnahmen mal oben anzuklopfen, ist das doch kein Konzept, dass für alle gelten muss. Klar, wir wollen alle gerne bescheidene schwäbische Hausfrauen, die sich hocharbeiten statt großkotzige Blender, aber es hat schon was mit der Umgebung zu tun. Im Poker kann man auch nicht ohne zocken gewinnen, egal wie konservativ man spielt, irgendwann frisst dich der steigende Blind oder so.

Deine Punkte sind valide und dennoch kann ich nur wiederholen, das sich die Vereine als Unternehmen sehen. Dann muss ich auch wie ein Unternehmen handeln bei Themen wie Finanzen.

Ist das nicht ein Thema? Für die Spieler werden absurde Gehälter gezahlt.
Die Berater sind ein Thema für sich. Sollten hier am Tisch nicht Personen gegenüber sitzen, welchen Spezialität Vertragswerke sind und nicht vielleicht Fussballvergangenheit?

Habe ich nicht. Positivbeispiele gibt es nicht nur im Schwarzwald sondern auch im Land Bayern.

Klar geht das. Muss der Verein das tun oder können das nicht auch Sportler wie z. B. in den US-Ligen oder im Tennis?

Ist Fussball denn reines Glücksspiel? Beim Poker hat übrigens jeder das gleiche Startkapital.

3 „Gefällt mir“