Eintracht Frankfurt (m)

Ich glaube das Kalkül, Einzelspieler möglichst gut aussehen zu lassen, um sie teuer zu verkaufen, von dem du sprichst ist eher ein Nebeneffekt einer größeren Umstellung.

Der Übergang von Glasner zu Toppmöller war spielerisch sicherlich die größte Umstellung der letzten Jahre. Kovac, Hütter und Glasner ließen alle einen vertikalen, hochintensiven Fußball spielen, relativ unabhängig von Gegner oder eigenem Spielermaterial. Es ging eher darum passende Spieler für das eigene, gut funktionierende System zu finden, als das eigene System anzupassen.
Toppmöller hingegen scheint sich meinem Eindruck eher zu fragen, was für Spieler, mit welchen Stärken und Schwächen habe ich und wie könnte daraus ein funktionierendes System entstehen. Das resultiert in einem, wie von RobChang beschrieben, ausbalancierterem Spielsystem. Es gibt also so gesehen keinen „Toppmöllerball“. Das ganze war aber nur möglich, weil die SGE mittlerweile eine höhere Qualität hat, als der durchschnittliche Bundesligist.

Ich weiß nicht, ob es für die Führungsetage darum geht die finanzielle Lücke zu Dortmund, Leipzig oder Leverkusen zu schließen (Bayern sowieso nicht). Ich vermute und hoffe, dass die Führungsetage aus den Beispielen HSV, Schalke und SVW gelernt hat: Es sind die zu hohen Championsleaguegehälter, die einem im sportlichen Misserfolg den finanziellen Handlungsspielraum kosten. Deshalb sind auch die investierten Ablösesummen relativ hoch, während das Gehaltsbudget im Vergleich eher niedrig ist.

Man hat es sich eher in seiner Nische Platz 5-7 gemütlich gemacht, auch weil eigentlich jede Reform der UEFA der letzten Jahre insbesondere der SGE zugute kommt:
Mehr Spiele in europäischen Wettbewerben (Stadion ist immer voll), Platz 5 evtl. Championsleague und kein Absteigen der CL-Teilnehmer. Zudem hat man durch den neuen Modus auch gute Chancen nächstes Jahr in die Zwischenrunde zu kommen.

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Jetzt nichts für den Royal aber würde mich interessieren, was ihr darüber so denkt:

Ich bin da zwiegespalten. Einerseits absolut richtig hier auf den Jugendschutz und die Regularien zu verweisen. Anderseits war das halt ein Freundschaftsspiel mit praktisch keiner Bedeutung. Da hat Trapp teilweise im Sturm gespielt. Insofern weiß ich nicht, wie man hier davon sprechen kann, dass irgendwie außergewöhnlicher Druck oder so auf den Jungen ausgeübt worden wäre.

Das kann auch in einem Freundschaftsspiel schiefgehen wenn Erwachsene gegen Heranwachsende spielen. Masse und Stabilität sind einfach nicht vergleichbar.

Auf der einen Seite fordert man hier im Forum teilweise genaue Vorgaben/Regeln, die Vereine einhalten sollen (z.B. Diskussion Inland Flugreisen), andereseits sollen bestehende Regelungen dann doch flexible ausgelegt werden. Auch wenn es Testspiele gegen Kreisklasse/Verbandsliga Vereine waren, 14 Jährige haben, egal wie „weit“ sie sind, einfach nix in einer Profimannschaft zu suchen, wenn es um ein Spiel geht. Egal ob es irgendein unbedeutendes Freundschaftspiel ist.

Am Ende kriegt die Eintracht eine sehr niedrige Geldstrafe aufgebrummt und gut ist es.

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Dir ist aber schon bewusst, das unterschiedliche Personen auch unterschiedliche Meinungen haben dürfen? Das Forum ist ja nicht eine Einheit, die in allen Sachen einer Meinung sein muss. Und ganz abgesehen davon hab ich (oder jemand anderes) nicht davon gesprochen, dass hier Reglungen flexibel ausgelegt werden soll.

Sorry, wollte dich jetzt nicht persölich damit angreifen, du warst ja im entsprechenden Bayern Thread ja nicht vertreten, wo das stand. Nur in der Spielordnung ist das ja entsprechenden geregelt, da kann es eigentlich keinen Zwiespalt geben, nur weil Trapp im Sturm spielt. Es ist ja kein Spiel, wo die Eintrachtspieler als Hobbyspieler unterwegs sind.

Natürlich darf man unterschiedliche Meinungen haben, dass spreche ich dir ja im Post ja nicht ab :wink: und würde ich auch nie.

„Junioren/Juniorinnen dürfen grundsätzlich nicht in einer Herren- bzw. Frauen-Mannschaft spielen.“

So grundsätzlich kann das nicht sein wenn U18-Spieler auch Bundesliga spielen dürfen :grimacing:

Das Wort „grundsätzlich“ in Regelwerken indiziert immer die Existenz von Ausnahmen, denn wenn keine Ausnahmen gelten würden, könnte man „grundsätzlich“ im Text einfach weglassen. Das Thema ist in manchen Medien so hochgejazzt worden - es muss echter Skandalmangel herrschen.

Dieses Fahrrad möchte ich nicht haben :wink:

Danke für Deine Einschätzung und ich bin mal gespannt wie es mit der Beziehung zwischen Toppmöller und seinen Kritikern unter den Fans weitergeht.

Relativ viel Arbeit :stuck_out_tongue: Es kann schon mithalten mit den anderen, aber es ist nun eben kein 2000 Rennrad mit Spezialausrüstung :smiley:

Kurzgedanke: als Fredi Bobic bei der Eintracht anfing musste er wenige Millionen zusammenkratzen um zumeist Leihspieler zum Verein zu lotsen.

Jetzt kauft die Eintracht eben mal für 20Mio. plus x einen Nationalspieler; von dem Nachbarverein, dessen Excel-Tabellen eine kurze Zeit lang leichte Neidgefühle bei manchen SGE-Fans hervorbrachten.

Und dann guckt man sich weiter den Kader an und stellt fest, dass mit Trapp, Knauf, Brown, Collins, Koch und jetzt Jonathan Burkardt ein Gerüst an Spielern aufgebaut wurde die alle Erfahrungen in deutschen Auswahlmannschaften gesammelt haben (oder weiter sammeln werden).

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Durch den Kauf von Burkhardt ist man jetzt übrigens (vorläufig) in der Marktwerttabelle von transfermarkt vor Dortmund und Leverkusen auf Platz 3 in der Bundesliga. Marktwert ist zwar nicht gleich Spielerqualität, aber zeigt wo die Eintracht angekommen ist.

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Jetzt, nach dem Eketiké-Transfer, dürfte das wohl wieder nicht mehr zutreffen. Aber mir ist die richtige Tabelle eh wichtiger.

Wäre wahrscheinlich besser auf den Durchschnitt zu gucken. Da fällt dann auch Leipzig trotz dem gigantischen Kader gegenüber Leverkusen ab.

Um Mal ein, zwei Gedanken aus dem Discord hier zu lassen.

Grundsätzlich ging es um den Kader für nächste Saison und ob man damit ähnlich in der Tabelle abfallen könnte wie der VfB.

Grundsätzlich denke ich, dass man im Vergleich zum VfB, Stand jetzt, mehr Kontinuität im Kader hat. Zudem hat man auch mehr Erfahrung mit einer Dreifachbelastung. Trotzdem existiert natürlich das Risiko, dass der Kader nicht genug Qualität in der Breite hat, um bei Formschwäche nicht doch in eine tiefere Krise zu verfallen. Was jetzt auch keine Überraschung ist.

Ein anderer Vergleich war mit dem BVB. Man könnte irgendwann nicht mehr so gewinnbringend Talente einkaufen und verkaufen, weil mit steigendem Kaderqualität auch die nötige Qualität der Talente immer höher wird.
Da sehe ich aber vor allem einen entscheidenden Unterschied zum BVB. Die SGE will nicht Meister werden. Die Strategie des Talentveredelungsvereins kann mit dem Ziel stets europäisch zu spielen vermutlich nachhaltiger betreiben werden, als wenn man für das Ziel ein vielfaches an Investitionspotential in den Kader ausgleichen muss.
Klar will auch das Umfeld maximalen Erfolg. Wobei wahrscheinlich bis hin zum sicheren Mittelfeld viel in Frankfurt akzeptiert werden würde, wenn die Spielweise stimmt.

Eine weitere Frage war, ob mit der Verpflichtung von fertigen Spielern, eie z.B. Burkhard, nicht auch einen Paradigmenwechsel einleitet.
Erstens glaube ich, dass Burkhard ohne seinen Hintergrund als Fan des Vereins, nicht da wäre und die SGE diese Sondersituation einfach auch nutzen musste. Zweitens hat man auch in der Vergangenheit „fertige“ Spieler wie Götze oder Koch verpflichtet. Die Strategie nur mit jungen Talenten spielen zu wollen hat ja selten wirklich zu Erfolg geführt.
Aber ein Unterschied fällt auf: Statt Spieler im Karriereknick, kommen oder werden Spieler verhandelt, welche sich im Aufschwung befinden.

Jetzt noch ein Gedanke, welchen ich nicht im Discord ausgeführt hatte, welcher mich aber seit dem Taktik Royal umtreibt. „Leicht“ zugespitzt gesagt: Die Eintracht spielt wie Real Madrid. Warum? Real hat sich nicht auf eine Phase des Spiels spezialisiert, kommt auch gegen kleinere Teams in Bedrängnis und was als scheinbar als Nachteil daherkommt wird zu einer Stärke. Real ist auch in großen Spielen gewohnt defensiven Druck auszuhalten, ist resilienter, weil es alle Phasen des Spiels regelmäßig praktiziert. Da musste ich gerade an die letzte Eintracht Saison denken. Man war zwar unheimlich variabel und gut gegen alle Gegner eingestellt, aber hat selten dominiert und selbst Kellerkinder kamen oft zumindest phasenweise gut gegen die SGE ins Spiel. Da man, auch dank individueller Qualität und einem gutem Selbstvertrauen, die Spielweise nie komplett umwerfen musste, konnte sich vielleicht eine ähnliche Reselienz entwickeln.

Ich denke der Vergleich von Frankfurt und Dortmund ist nicht schlecht wenn du die folgende Korrektur miteinbeziehst:

Ich würde nicht sagen, dass die Talente ausgingen. Eher war damals die große Kritik, dass der BVB eine sehr gute Söldnertruppe hat und Ausbildungsverein ist aber trotz starkem Kader mit Reus, Bellingham, Sancho, Hummels, Guerreiro und Haaland nur mal den Pokal geholt hat. Und das am Ende einer sehr durchwachsenen Saison.

Dass man auf deutsche und erfahrene Spieler geschaut hat war daraufhin ausdrücklich erwünscht und nur logisch. Zweiter werden war kein Erfolg. Ich meine damit nicht nur die Fans und den Verein selber sondern ebenfalls was von außen kam.

Ich denke dass Frankfurt den richtigen mix hat um nicht stark abzufallen aber an Wahi sieht man, dass es auch Fehlgriffe gibt und die muss man abfangen mit einem guten Fundament. Man ist stabiler und um einiges unabhängiger vom Trainer als Stuttgart.

Die Frage ist am Ende wo man hin will. Es gibt wie in Italien und England mittlerweile mehr Konkurrenz um die CL und ich verstehe nicht warum man jetzt nicht mal die CL als Ziel ausruft . Leverkusen hat viel Aderlass und hat sich selten 2x in Folge für die CL qualifiziert. Dortmund ist Dortmund und war 5+4 in den letzten zwei Jahren und das mit Glück. Leipzig kommt aus einer schwachen Saison und sicherlich wird es da namhafte Abgänge geben bei dem riesigen Kader. Die werden doch auf Pump gekauft haben und nicht plötzlich 200 Millionen investieren.

Das wäre die Saison für eine ambitionierte Herangehensweise

Find’s ein bisschen sehr früh von einem Fehlgriff zu sprechen bei einem Spieler, der gerade mal ein halbes Jahr im Verein ist.

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Klar aber der Tenor von Frankfurt Fans hat sich bisher nicht sehr positiv angehört. Im Vergleich zu Ekitike habe ich eher weniger das Gefühl dass da Hoffnung besteht dass er plötzlich durchstartet.

Lass es mich korrigieren auf stand jetzt ein Fehlgriff

Selbst das trifft es nicht. Spieler wie Wahi werden ja geholt, um sich erst noch zu entwickeln. Nicht um von Anfang an Leistung zu bringen. Keiner würde z.B. sagen, Ekitike war erst ein Fehlgriff (nach den ersten 6 Monaten war da nix dolles zu verzeichnen) dann aber ein Volltreffer. Stand jetzt ist Wahi auf dem Entwicklungspfad. Ergebnis ist noch offen.

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Das verklärt die Entwicklung von Ekitike aber sehr. Er kam im Februar und hat dann ab Ende April jeweils gegen Bayern, Leipzig und Leverkusen getroffen und 4 Tore sowie 1 Vorlage an den letzten 5 Spieltagen gesammelt. Im gleichen Zeitraum blieb Wahi 3x auf der Bank und spielte dann eine Minute sowie 15 Minuten in den beiden anderen Spielen.

Das sind schon andere Voraussetzungen für die folgende Saison und die Erwartungen