Euer Input für die Saisonvorschau

Nur eine kleine Ergänzung zu diesem sehr guten Beitrag:

Mit Haraguchi und Neuhaus sind wirklich zwei sehr wichtige Spieler gegangen. Vielleicht nicht ganz zufällig war die Fortuna in der Rückrunde während Haraguchis Gehirnerschütterung im Februar in einem kleinen Drei-Spiele-Tief (1:3 Union, 1:1 Fürth, 3:4 Regensburg) und gewann bei seiner Rückkehr gegen Sankt Pauli (2:1). Zudem ist Usami, der ja nun doch gehalten werden konnte, in der Rückrunde im Zusammenspiel mit Haraguchi noch einmal etwas mehr aufgeblüht als in der Hinserie ohne ihn. Die wichtige Rolle von Neuhaus wurde von Flamingo1895 ja schon benannt.

Ob Duksch bei der Fortuna einschlägt wird sich zeigen. In Kiel hat er eine exzellente Saison gespielt, vorher bei Sankt Pauli ist er jedoch völlig untergegangen, ähnlich in Paderborn, sein Ausbildungsverein Dortmund war ohnehin eine Nummer zu groß für ihn. Kiels taktische Ausrichtung von der letzten Saison unter Anfang wird Funken in der ersten Liga wohl nicht sehr nahe kommen. Es bleibt also abzuwarten, ob die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt werden können.

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Habe einen etwas anderen Blick auf die Stürmer-Frage:

Dembelés Abgang konnte halbwegs kompensiert werden, auch wenn seine genialen Momente natürlich fehlen, ist das offensive Mittelfeld sehr hochwertig besetzt, neben einem hoffentlich gesundheitlich stabilen Reus gerade auch mit jungen Perspektivspielern wie Pulisic und Sancho, die ihr Potenzial schon wiederholt angedeutet haben. Der Abgang Aubameyangs wiegt schwerer, gerade auch, weil sein Stellvertreter Batshuayi, der an seine Leistungen auch nicht völlig herankam, zurück nach Chelsea ging. In der Rückrunde kam nicht nur Störer, sondern es fehlte auch Aubameyang - das wird bei der Analyse des oft eher unattraktiven Fußballs häufig vergessen. Nach Batshuayis Verletzung in Gelsenkirchen kam Dortmund zudem nach dem fulminanten 4:0-Sieg gegen Leverkusen (die jedoch vorher auch schon im Pokal von Bayern mit 6:2 zerlegt wurden) richtig ins Straucheln (1:1 Bremen, 1:2 Mainz, 1:3 Hoffenheim) und zumindest an der Weser hätte trotz eines Pavlenkas ein Batshuayi (oder gar Aubameyang) vielleicht den Trend in die andere Richtung verschieben können, Chancen waren wirklich massig da. Isak ist ein Perspektivspieler, klar - ob Phillip oder einer der offensiven Mittelfeldspieler die Lücke schließen wird, die Aubameyang bzw. Batshuayi hinterlassen hat, ist bei diesem sonst vor allem mit Witsel, Delaney und auch Diallo exzellent verstärkten Kader, eine sehr spannende Frage.

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So anders ist dein Blick gar nicht. Nach dem 1-0 gegen Lazio Rom gestern (letzter Test vor der ersten DFB-Pokal-Runde) wurde sicherlich deutlich, dass eine absolute Granate im Sturmzentrum fehlt. Nur: Ich sehe nur sehr wenige Möglichkeiten, diese mit allen von Zorc und Favre gesetzten Anforderungen zu besetzen. Umso mehr spreche ich mich dafür aus, Philipp zu 'nem Mittelstürmer weiterzuentwickeln. Ich weiß, es ist fucking dünn da, aber ich hab keine Lust auf 40m+, die dann nur so halb was bringen.

In diesem Atemzug noch ein kurzes Update zum BVB nach dem letzten Testspiel gegen Lazio.

Gewinner der Vorbereitung

Bruun Larsen: Kam bei jedem Vorbereitungsspiel zum Einsatz, meist auf der linken Außenbahn, ab und zu im Zentrum. Hat mehrfach getroffen u.a. 3x gegen den FC Zürich. Wirkte super motiviert, frisch, schnell und robust, harmonierte im Zusammenspiel mit Reus prächtig. Er nimmt den Konkurrenzkampf extrem gut an und hat sich beispiellos Favre präsentiert. Wuchtet er dieses Niveau in den Saisonbeginn, könnte er sich zur ersten Wechseloption mausern.

Raphael Guerreiro: Auch er hat während der Trainingsarbeit viel Einsatz und Leidenschaft an den Tag gelegt. Sehr viel anders als es noch unter Bosz und Stöger beobachtet wurde. Er kam in den Testspielen überwiegend im zentralen Mittelfeld zum Einsatz. Favre erkannte wohl seine defensiven Schwächen und sieht seine Ballkontrolle und Spielverständnis im Mittelfeld besser aufgehoben - ähnlich wie Tuchel.

Thomas Delaney: Keine große Überraschung. Aber angesichts des stark besetzten Mittelfelds hat Delaney direkt Ansprüche angemeldet. Er macht den ersten Schritt aufs Feld und gibt sofort Anweisungen, ist laut und tritt wahnsinnig selbstbewusst auf. Dürfte gesetzt sein in der Zentrale.

Verlierer der Vorbereitung

Alexander Isak: Ach Mensch, was soll man nur tun. Selten wie nie zuvor, könnte es für ein junges Stürmertalent so einfach sein, beim Trainer zu punkten. Und wenn es nicht durch massig Tore ist, dann doch wenigstens durch aufopferungsvollen Einsatz im Training. Leider geizte Isak mit beiden. Was aus dem Trainingslager in Bad Ragaz durchdrang, hörte sich wenig erbaulich an: Unmotiviert, lustlos und unauffällig. Verschwand auf dem Trainingsplatz im Nirgendwo und hat die Pluspunkte in der Kabine gelassen. Das wird ganz ganz schwer, dass er nur irgendeine Rolle bei Favre spielen könnte. Mega schade.

Welchen Eindruck hat Favre bisher hinterlassen?

Och, einen echt guten. Die Leute von Schwatzgelb beobachteten innerhalb von zwei Trainings-Sessions mehr unterschiedliche Trainingsformen als in der gesamten Zeit unter Stöger. Favre veranstaltete mehr öffentliche Einheiten im Trainingslager als Bosz insgesamt ansetzte.

Favre scheucht die Spieler richtig krass, fordert sie auch mental auf allerhöchster Ebene. Viel laufen, viel laufen mit Ball. Er lässt für jede Spielsituation Lösungen trainieren. Das anspruchsvolle Training geht mMn noch etwas zulasten der Automatismen. Gerade in den letzten Testspielen wurde deutlich, dass einzelne Passagen gut sitzen (Ball erobern und umschalten; rechtzeitig den Ball halten und neu aufbauen, wenn die Situation tot ist), jedoch der Spielfluss in der Gesamtheit noch zu häufig stockt und man nicht konstant gefährlich ins Angriffsdrittel kommt.

Ebenfalls positiv ist, dass, trotz der sehr hohen Trainingsintensität (die man so tatsächlich in der letzten Saison NIE gesehen hat) weitestgehend alle Spieler verletzungsfrei blieben. Abgesehen von Weigel (derzeit wieder im Mannschaftstraining) mussten nur Toljan und Toprak mal individuell trainieren. Favre kann auf den gesamten Kader zugreifen. Luxus.

Problemzone

Ausgenommen der Stürmerposition stellt die linke Abwehrseite noch ein Problem dar. Obwohl man vielfältige Lösungen hätte, ist keine ideal. Schmelle wird zunächst gesetzt sein, obwohl er in den Testspielen nicht wirklich auftrumpfen konnte. Viele Fehlpässe nach vorne, schlechtes Stellungsspiel und zögerlich im Tackling. Nach vorn war es für Schmelles Verhältnisse okay. Alternativen gibt es zwar mit Zagadou, Diallo und Guerreiro, doch sie sind woanders besser aufgehoben. Blieb noch Toljan. Joa, mal gucken. Er verschwand leider auch auf dem Trainingsplatz. Er selbst hatte allerdings vor den Trainingslagern angekündigt, sich durchsetzen zu wollen. Teilweise hatte auch Burnic als LV ausgeholfen - eher mäßig. An Optionen mangelt es nicht, dürfte aber, wie die Jahre zuvor, ein kleiner Schwachpunkt bleiben. Auf der Gegenseite sieht es mit Piszczek und Hakimi deutlich stabiler und besser aus. Zumal Piszczek auf seine alten Tage seinen Torriecher entdeckt.

Ich gehe mit großer Vorfreude und viel Zuversicht in die Saison. Sollte eigentlich nix schief gehen räusper. Platz 2-3.

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Mit McKennie hast du dich nicht getäuscht. Während der WM hat man sehr häufig den Einwurf aus dem Angriffsdrittel als „neuen gefährlichen“ Standard sehen können. TedesCo hat das mit Sicherheit auch gesehen und und wird dies thematisiert haben. Es wäre verschwendet, würde man die Standardstärke aus der letzten Saison nicht auf Einwürfe übertragen. Zumal man in der Vergangenen Saison häufig von McKennies weiten Einwürfen, jedoch nie in den Strafraum, Zeuge wurde.
Passend dazu würde ich mich auch nicht wundern, wenn wir nächstes Jahr die „Englische Lokomotive“ bei Schalker Standards entdecken werden.

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Sindular hat hier ja schon sehr schön und ausführlich was zu Borussia Mönchengladbach geschrieben. Ich möchte das gerne noch um meine Eindrücke ergänzen.

Thema Mentalität

Ich finde es persönlich schwer über dieses Thema zu schreiben weil man dann sehr schnell in ein plattes „die faulen Millionäre haben ja keine Lust“-Fahrwasser gerät. Darum möchte ich hier vorab sagen, dass ich der Meinung bin dass man um es überhaupt in die Bundesliga zu schaffen mental schon top drauf sein muss. (Ich denn da immer an das Gunesch-Interview über seine Karriere) Mein folgendes Meckern über dieses Thema ist also Meckern auf überhöhtem Niveau.

Ich bin der Ansicht dass es letzte Saison ein zentrales Problem war dass die Mannschaft mental eine der schwächsten Mannschaften der Liga war. Das ist sah man an der Spielweise, die über weite Teile der Saison eher bräsiger Beamtenfußball war und insbesondere an Leistungssteigerungen nachdem die Mannschaft mal von Trainer und/oder Manager mal öffentlich angegriffen worden ist. Die Effekte von solchen Ansage waren aber nie langlebig. Auffällig war auch wie oft schlechte Leistungen von Spielern schöngeredet worden sind. Die Ansage die allen Gladbachern im Kopf klingelt ist „dafür muss man Verständnis haben“. Das Gabze gipfelte in der Aussage von Kramer nach dem Hamburg-Spiel: „Aber als ich in der 60. Minute das Zwischenergebnis aus München gehört habe, war mental auch irgendwo der Stecker gezogen."

Mir ist diese Aussage persönlich peinlich, denn es ging für den HSV ja noch um den Klassenerhalt. Das war Wettbewerbsverzerrung. Eine mental starke Truppe würde sich in einer solchen Situation Vlt die Motivation suchen dass man einen guten Saisonabschluss hinlegen möchte, oder für die vielen Fans spielt die die weite Reise gemacht haben, wir schalten die Uhr ab, etc. Eine mental schwache Mannschaft setzt das Spiel Vlt in den Sand, aber empfindet danach noch die Scham über den Auftritt und bringt diese zum Ausdruck. Kramer erklärt öffentlich dass er nach 60 Minuten keine Lust mehr hatte. Diese Ehrlichkeit mit der er diese Situation anspricht sagt mir dass da nichtmal diese Scham vorhanden ist. Mir würde es zumindest schwer fallen öffentlich über Sachen zu reden die mir hochnotpeinlich sind.

Ich hoffe dass die erhöhte Konkurrenz auch für mehr Motivation bei der Mannschaft sorgt. Das Paradoxe ist ja dass wir über die Verletzungen reden obwohl die Stamm-11 kaum verletzt war. Die Verletzungen häuften sich im Wesentlichen bei den Spielern Nr.12-26. Aber Vlt brauchen die Spieler ja auch den Druck dass sie bei einem schlechten Spiel ihren Stammplatz verlieren könnten.

Außerdem soll Lang als erfahrener Profi auch die Rolle eines Führungsspielers einnehmen. Hecking hat in der Sommerpause auch immer wieder betont dass er sich Auftritte wie in Hamburg nicht mehr bieten lassen möchte.

Stimmung

Nachdem das Testspiel gegen Espanyol in den Sand gesetzt wurde ist in meinem Umfeld von der Aufbruchstimmung nicht mehr viel übrig. Die Niederlage erinnerte fatal an die schlechten Spiele der letzten Saison. Viel Ballbesitz, kein Zug zum Tor, Defensiv anfällig.

Ich kenne tatsächlich niemanden der den Satz: „Es ist gut dass wir mit Dieter Hecking in die neue Saison gehen“ unterschreiben würde. Eine so eindeutige Stimmung hab ich noch nie gegen einen Trainer erlebt. In sofern kann ich die Wichtigkeit des Saisonstarts den Sindular schon beschrieben hat nur unterstreichen. Und der Start ist vom Auftaktprogramm her ja alles andere als leicht.

Personal

Man lechzt in Gladbach wieder nach einem Eigengewächs dass es in die erste 11 schafft in sofern ist Jordan Beyer gerade in aller Munde. Beim letzten Härtetest vor der Saison stand er jedenfalls in der Start-11 und das ist zumeist kein schlechtes Zeichen. Das galt etwas überraschend auch für Poulsen der in diesem Spiel den Vorzug vor Oscar Wendt bekam.

Bei Patrick Herrmann bin ich etwas anderer Meinung als Sindular. Herrmann hat von den Testspieleindrücken her eine schlechte Vorbereitung gespielt. Dann wurde ihm ein Vereinswechsel nahegelegt und auf einmal kam eine Leistungsexplosion gegen Southhampton. Hier würde ich mir erhoffen dass dass man durch das Nahelegen des Wechsels auch einen mentalen Schalter ungelegt hat, denn Herrmann ist eine Vollraute die den Verein nicht verlassen will.

Verletzungen

Hier wäre ich ja sehr gespannt auf die Expertise von Max. Denn der neue Reha-Trainer ist Quirin Löppert und kommt vom FC Bayern. Generell ist der Verein sehr bemüht den Eindruck zu erwecken dass man hier viel verändert hat. Die Berichterstattung in Gladbacher Lokalblättern war so voll von Berichten über Eistonnen wie seit 2014 nicht mehr ;-).

Taktik

Wenn ich mir was wünschen dürfte, dann wäre es ein minutenlanger Monolog von Tobias Escher über die Vor-und Nachteile des 4-3-3. Das ist für uns Gladbacher ziemliches Neuland. Die Meinungen über das neue System sind auf jeden Fall ziemlich divers. Von einer „dringend notwendigen Umstellung“ bis hin zu „genauso so sinnvoll wie ein Frisurwechsel nach einem Beziehungsende“ hab ich so ziemlich alles mitbekommen.

Grüße!

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Moin, hier mein erster Beitrag zum FCB aus München.

Die Transfers:

Gekommen sind Leon Goretzka, Serge Gnabry und Renato Sanches ist zurück gekommen. Zusätzlich kommt im Winter noch Alphonso Davies aus Vancouver dazu.
Wenn man sich das so ansieht, hat man bis jetzt kein wirklichen “Kracher” geholt, Goretzka kann man zwar durchaus als “Königstransfer” ansehen, aber meiner Meinung nach auf einer Position, auf der man am wenigstens Bedarf hatte, auch wenn jetzt Vidal noch gegangen ist.
Gefehlt hat mir hier eigentlich ein Transfer für die Position auf Außen, auch wenn man dort jetzt 4 Spieler hat. Bei Gnabry weiß man nicht, wie und ob er einschlägt, ohne seine Qualitäten abzustreiten, zudem hat auch er eine gewisse Anfälligkeit für Verletzungen, was bei Außenbahnspielern in München leider nicht so selten ist. So blöd es auch ist, aber meiner Meinung nach , muss man eigentlich immer damit rechnen, dass im Frühjahr auf der Position 1-2 Spieler verletzt sind und in den wichtigen Spielen nicht verfügbar sind, deswegen hier mein Wunsch nach noch einem “größerem” Transfer für außen. Über einen Martial, als Beispiel, weil ich da ein paar Gerüchte gehört hatte, hätte ich mich schon gefreut und aus genannten Gründen als sinnvoll erachtet. Gerade auch als längerfristigen Ersatz für Robbery, aber dazu später.
Sanches hat eine gute Vorbereitung gespielt, und ich habe die Hoffnung, dass er unter Kovac aufblühen könnte.

Bei den Abgängen sind neben Niklas Dorsch, Felix Götze, Fabian Benko und Tom Starke vor allem Arturo Vidal und der jetzt endgültige Wechsel von Douglas Costa zu nennen. Gerade Vidal schmerzt mir hier besonders, seine Einstellung ist auch das was uns im DFB-Pokal Finale gefehlt hat, deswegen verstehe ich den Transfer nicht wirklich, auch wenn man sieht, dass man ihn für 18 Millionen hat gehen lassen, was fast schon lächerlich ist für seine Klasse und dem heutigen Markt.
Costa´s Abgang steht schon länger fest, auch dem Trauer ich ein Stück hinterher, wenn man seine gute Leistungen in Italien sieht.
Stand jetzt (13.08.18) sind auch Thiago und Boateng noch Münchner.

Allgemein finde ich die Transferphase, stand jetzt, ok. Sinnvolle Zugänge und nur einen wirklich schmerzhaften Abgang. Sollte allerdings Boateng noch gehen und man wirklich, wie KHR gesagt hat, keinen Ersatz besorgen, dann rutscht das Ok ins Risiko, da ich eine IV aus Süle, Hummels, Alaba und Mai doch als dünn besetzt ansehe, meines Erachtens haben wir dann da einen zu wenig, gerade bei einer regelmäßigen, dreifachen Belastung.

Die Baustellen:

Die größte Baustellen der letzten Saison waren meines Erachtens die Effektivität gegen große Gegner, speziell dem CL HF trauere ich immer noch hinterher; zudem Verletzungen, mittlerweile eine Tradition, gerade im Frühjahr.
Kurzer Abstecher zum Pokalfinale: Ein Spiel, dass man aus Münchner Sicht, mit Blick auf Kader und Coach, eigentlich nie verlieren darf. Das Problem war hier, dass man die theoretischen PS nicht abrufen konnte, die Kreativität und Spielfreude ging der Mannschaft ab und der Wille der SGE war einfach besser/größer.

Für die kommende Saison sehe ich das Problem, dass es wieder sehr gut sein kann, dass man durch die Liga so durchgeht, aber man sich in der CL deutlich schwerer tun könnte, da Kovac mit dreifacher Belastung noch keinerlei Erfahrung hat.
Zudem das oben bereits angesprochene Problem mit den regelmäßigen Verletzungen auf Außen.
Ein andere Punkt ist der, der Leute die gehen wollten aber stand jetzt geblieben sind. Bei Lewandowski ist es so, dass er ja wohl unbedingt weg wollte und wohl auch etwas gezickt hat, allerdings hat er gestern 3 Tore im Supercup gemacht, deswegen hat sich das etwas gelegt. Dann ist da noch die Sache mit Boateng, die noch nicht vollends geklärt ist.

Kurz zu Robbery: bin bei den beiden sehr gespalten, einerseits liebe ich, als Bayern-Fan, die beiden natürlich. Beides sind Legenden des Vereins. Auf der anderen Seite muss man auch irgendwann diesen Umbruch einleiten. Sehr schwieriges Thema. Ich denke mal, dass die kommende die letzte Saison der beiden sein wird, und was dann kommen soll, ist fast noch schwieriger.

Vorbereitung (+ Supercup):

Ich habe in der Vorbereitung die Spiele gegen PSG, City, United und den Supercup gesehen.
Gegen City und PSG ist man in großen Teilen mit den Jugendspielern aufgelaufen, da hat es gerade in der Defensive oft etwas gehakt, sowie der Aufbau nach vorne war noch nicht so gut. Im ersten Spiel hat mir Sanches sehr gut gefallen, und auch Gnabry hat eine gute Vorbereitung gespielt. Auch Robbery und Martinez waren gut dabei.

Gegen ManU hat man das ganze Spiel dominiert, wobei ManU auch ziemlich geschwächt war und die aufgebotene Mannschaft wirklich nicht gut war. Aber Bayerns Ansätze im Spiel nach Vorne über Ballbesitz waren schon vielversprechend bis gut.
Gestern im Supercup hat man dann Frankfurt völlig auseinander genommen, am Ende sogar mit einem weniger. Mal abgesehen von der Härte des Spiels, hat mir das Spiel des FCB sehr gut gefallen, klar war Frankfurt auch nicht gut, aber ein guter Saisonstart.

Zum Umfeld:

KHR fordert fast die CL und UH schlägt wieder um sich, die außer Tolisso hat eigentlich auch kein Bayernspieler ne gute WM gespielt. Insgesamt liegt also ein gewisser Druck auf den Spielern, auf dem neuen Trainer sowieso. Kovac soll den Umruch einleiten, und dabei erfolgreich sein, könnte also interessant werden. Gerade, da man hier sehr gerne, sehr schnell nervös wird, besonders medial gesehen und mit Blick auf die Ansprüche der Fans.
Ein andere Punkt ist, und das ist meine persönliche Meinung, dass ich glaube, dass man den Umbruch nicht nur auf dem Feld einleiten sollte, sondern vielleicht auch im Bereich UH und KHR. Ich finde, dass da mal neuer Wind rein muss. Sicher sind beides Legenden des Vereins, jedoch habe ich das Gefühl, dass auch da möglicherweise mal ne Änderung her muss, ist eher ein persönliches Gefühl, als eine Analyse.

Kleine Prognose:

Wenn nichts Außergwöhnliches passiert, zum Beispiel dass der BVB explodiert, Schalke die Offensive entdeckt oder B04 auftrumpft, wird man wohl wieder Meister. DFB-Pokal ist auch drin, wobei man da natürlich auch schnell raus sein kann.
Hauptaugenmerk wird auf der CL liegen, hier ist man jetzt in den letzten drei Jahren zweimal dämlich im HF gescheitert (´16 und ´18). Ob das unter NK besser wird, keine Ahnung. Kann sein, kann aber auch schon früher raus gehen.
Die Saison kann in viele Richtungen gehen, daher wird es eine sehr sehr spannende Saison.

Abschließend danke für die vielen Podcasts und möglicherweise für´s Lesen meines ersten Beitrags hier :slight_smile:

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Ich versuche noch etwas zu dem bereits ausführlichen Beitrag zu Mainz 05 zu ergänzen.

Transfers

Der rote Faden ist diesmal eher als letzten Sommer zu erkennen. Man holte eigentlich nur sehr junge oder noch recht junge Spieler. Mwene ist bisher mit 24, der älteste Neuzugang. Zudem holte man nur Spieler, die zumindest ein relativ zeitnahes Stammspielerpotenziel besitzen. Das ist bei Talenten nicht immer ganz so zu greifen, jedoch spielten Mateta und Kunde z.b. beide sehr starke Runden in Frankreichs bzw. Spaniens 2.Liga. Man hat halt wieder einige französischsprachige Spieler dazu geholt, die aber wie Kunde z.b. auch spanisch sprechen. Interessant finde ich die sehr unterschätzte Verpflichtung von Mwene. Der wurde beim Kicker als bester offensiver Außenspieler der Rückrunde in der 2.Liga bestimmt. Er ist zwar als RV geholt worden, hat in der Vorbereitung aber als RA bereits auch einen sehr starken Eindruck hinterlassen. Aaron Martin ist sicher sowas wie der Transfercoup bislang. Das ist eine recht typische Schröder-Verpflichtung, diesmal aber in jung und mit brutal viel Talent. Schröder hängt sich gerne mal an Spieler, die an sich nicht direkt für Mainz 05 erreichbar wären. Er bleibt dann hartnäckig und betreibt, wie man so hört, immer sehr viel Aufwand mit Sandro Schwarz zusammen, um solche Spieler zu lotsen. Interessant ist sicher auch, dass man zusätzlich zu dieser Transferstrategie diesen Sommer, in erster Linie auf eigene Talente setzt. Gerade Burkardt, aber auch Barreiro und Gürleyen haben einen guten Eindruck hinterlassen. Burkardt würde ich aber davon als das größte Talent bezeichnen. Von den externen Neuzugängen sehe ich Niakhate als großen Gewinner der Vorbereitung.

Baustellen

Bezeichnend und ein Knackpunkt der letzten Saison war die Balance, auch und besonders auf den AV-Positionen. Die sehr suboptimale LÖsung mit Brosinski links und Donati rechts, wirkte sich auch häufig auf die Balance aus. Interessant zu sehen war, dass mit Diallo links und Brosinski rechts, deutlich mehr Punkte eingefahren wurden und auch deutlich besser gespielt wurde. Gerade das Spiel über Außen ist für uns sehr entscheidend und bedarf einfach auch zweier spielstarker AV. Insofern ist Aaron Martin eine sehr logische Verpflichtung, nachdem uns Diallo ja verließ. Eine weiterer Knackpunkt war die Balance zwischen Defensive und Offensive. Gerade im 4-3-3 zum Schluss sah das aber schon deutlich besser aus. Wobei man hier dann stärker auch zwischen etwas tiefer stehend und höher pressend variierte. Exemplarisch auch das Spiel in Dortmund. Dort fügte man eigentlich alle Elemente von Schwarz zusammen. Teils zwischendurch gutes Ballbesitzspiel, wenig Fehler. Teils aber auch starke Konter aus tiefer stehenden Positionen. Teils aber auch hohes Anlaufen. Zum Schluss dann vor allem recht tiefes Stehen, was aber dem Ergebnisdruck geschuldet war. Letztlich war auch die Strafraumbesetzung oft ein Problem. Man versucht dies durch die nachrückenden 8er etwas zu verbessern. Grundsätzlich ist das aber auch in der jetzigen Vorbereitung immer noch ein Problem. In meinen Augen schießt man auch noch zu häufig aus der Distanz, anstatt den letzten klugen Pass zu spielen, bzw. allgemein die Dinge im letzten Drittel besser auszuspielen. Bis dahin wirkt das aber alles sehr geordnet und konstruktiv.

Testspiele

Die Testspiele kann man als insgesamt recht erfolgreich bezeichnen. Wenn man sich exemplarisch was anschauen möchte, dann das Testspiel gegen Charleroi, West Ham bzw. jetzt Vigo. Diese sind alle auf Youtube abrufbar. Hier war die Mannschaft halbwegs frisch und es wurde auch etwas auf Ergebnis gespielt. Man hat zwischen 4-3-3, 4-4-2 und 4-2-3-1 geswitcht. Dabei hat man insbesondere versucht, das Aufbauspiel konstruktiver zu gestalten. Eine roter Faden ist hier sich das Spiel mit wenig Ballkontakten. Man versucht so, sich schnell hinten rauszukombinieren und erst im letzten Drittel auf die Außen zu kommen. Man hat das Spiel in die Tiefe klar forciert und spielt mehr Risikobälle hinter die Abwehr. Aber auch weiter wird versucht das 1gg.1 auf Außen zu suchen. Schwerpunkte lagen sicher auch auf dem Pressing und Gegepressing. Das Pressing funktioniert bis auf wenige kleine Schönheitsfehler schon sehr gut. Das Gegenpressing ist von viel Aufwand geprägt, man geht teilweise viel Risiko bei der Rückgewinnung des Balls. Man merkt natürlich, dass noch nicht alle Automatismen nach dem Umbruch greifen.

Von den Spielern her überzeugte ein Öztunali sehr, der sich dann leider verletzte. Dieser wirkte irgendwie viel mutiger und klarer in seinen Aktionen, als letzte Saison. Zu den Gewinnern der Vorbereitung zählen für mich auf alle Fälle Niakhate, der über herausragende Tacklings und ein sehr starkes Stellungsspiel verfügt. Zudem ist er im Aufbauspiel fast noch stärker als Diallo. Baku hat sehr gut angeknüpft an die starken Leistungen der letzten Saisonspiele. Einzig gegen Vigo wirkte er etwas fahrig. Überraschenderweise spielen auch de Blasis und Donati eine sehr ordentliche Vorbereitung, obwohl beide ja eigentlich gehen wollten. Bei de Blasis scheint sich da wohl langsam das Blatt zu wenden, bei Donati wäre es kadertechnisch und finanziell eher unsinnig. Kunde ist ein Rohdiamant, der einen sehr kompakten Körper hat, aber eigentlich vor allem ein guter Fußballer ist, man merkt ihm seine spanische Ausbildung bei Atletico an. Er macht aber noch zu viele Fehler und ist gerade defensivtaktisch noch etwas vom Niveau. Mateta ist ein guter Zielspieler, der technisch sehr stark ist und sich auch gut im 1gg.1 durchsetzen kann. Ihm fehlen aber bislang noch die Szenen im Strafraum. In der Ligue 2 war er ein sehr starker Abschlussspieler. Daran mangelt es bisher noch bei uns. Mwene überzeugt mit einer starken Technik, gutem Spielverständnis und viel Emsigkeit. In meinen Augen etwas unverständlich, bekam aber Onisiwo z.b. deutlich mehr Spielzeit als Mwene. Immer wenn Mwene spielte, sah das sehr gut aus und man war sehr gefährlich in der Offensive über Außen. Burkardt war eine der Überraschungen dieser Vorbereitung. Er ist sehr mutig und bekleidet vorne quasi alle Positionen, wobei ich ihn als Hängende Spitze am besten sehe. Er ist sehr trickreich, schnell, hat eine gute Ballführung und hat vor allem keine Angst. Schoß z.b. gegen Köln ein Tor und bereitete eins gegen Charleroi für Ujah vor. Er ist jetzt 18, kann mir aber vorstellen, dass er der direkte Ersatz für Quaison als Hängende Spitze im 4-4-2 sein wird. Quaison sehe ich auch als Gewinner der Vorbereitung. Die Hängende Spitze im 4-4-2 ist wie maßgeschneidert für ihn. Er ist ja gelernter 10er. Diese Hybridposition hinter einen klaren Mittelstürmer gefällt ihm, vor allem die räumlichen Freiheiten, die er da hat. Er weicht auch gerne mal in die Halbräume aus und bietet sich auch immer stark an und verteilt dann die Bälle.

Vereinsumfeld

Was mir hier noch wichtig ist zu sagen: Ich habe noch immer häufig das Gefühl, auch wenn das keineswegs repräsentativ ist, dass Sandro Schwarz von einem guten Teil der Fans hyperkritisch gesehen wird. Das merkt man nicht nur in Foren oder Social Media allgemein, sondern auch in direkten Gesprächen und auch was einem andere Fans so erzählen.In gewisser Weise kann ich das auch verstehen und Schwarz hat selber in der Saisonvorbereitung einiges an Fehlern eingestanden, aber auch direkt die Veränderungen eingeleitet und thematisiert. Teils werden ihm auch sehr harsche Dinge an den Kopf geworfen, welche sicher auch nicht repräsentativ sind. Aber wenn ich an Schmidt zurückdenke, wurde dieser schon sehr viel wohlwollender beurteilt, auch in schlechten Zeiten. Man scheint etwas zu sehr verwöhnt, durch die Klopp und Tuchel-Jahre und dem auch teils guten Erfolgen unter Schmidt. Sandro Schwarz hat in der letzten Saison schon einige Fehler gemacht, die recht vermeidbar waren. Dennoch vergessen viele, dass er allein zweimal mit der U23 in der 3.Liga den Klassenerhalt geschafft hatte. Finde das mit einer Mainzer U23 schon eine sehr starke Leistung. Die Mannschaft scheint voll hinter ihm zu stehen. Er hat sehr gute Ideen und passt menschlich einfach perfekt zu Mainz 05. Und er hat auch schon nachgewiesen, dass ein guter Trainer ist. Man wünscht ihm, dass seine Vorstellungen endlich umgesetzt werden und die Mannschaft ihn nicht wieder hängen lässt. Den Eindruck hatte ich letzte Saison leider einige Male. Auch einige Fans müssen sich da mal an die eigene Nase fassen und sich überlegen, was wichtiger ist: Schwarz-Bashing oder den Verein zu unterstützen. Jeder darf seine Meinung zu Schwarz haben, teils finde ich aber die Kritik sehr unverhältnismäßig. Dabei muss man nur auf das vorhandene Budget in Mainz schauen, dann weiß man, wo man ganz natürlichin der Tabelle gehört. Alles andere ist schon überperformen. Letztlich denke ich, muss die Erwartungshaltung wieder gesündere Ausmaße annehmen. Die Liga wird rein individuell immer stärker durch Klubs wie RB oder auch neureiche Vereine wie den VfB.

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Das Fanprojekt soll wohl erhalten bleiben
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/stadtverwaltung-sucht-nach-einem-neuen-traeger-fuer-das-fanprojekt--155039256.html

Wurde wohl auch eher von der Stadt verbockt und nicht vom SC selbst.

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Servus Max,
hallo liebe Community,

ich habe mir ein paar Gedanken über meinen Verein Borussia Dortmund gemacht.

Die wichtigsten Transfers

Hier kann man einerseits nach Namen gehen, andererseits aber auch nach der sportlichen Bedeutung. Das gute: in beiden Fällen lautet die Antwort für mich: Thomas Delaney und Axel Witsel. Witsel ist vom Namen her sicher der “größte” Transfer der Borussia diesen Sommer, wahrscheinlich einer der größten Transfercoups der Vereinsgeschichte. Für 20 Mio Ablöse und einem gegenüber seinem Verdienst in China moderatem Gehalt bekommt man einen international erfahrenen Spieler für die 6/8, die Problemposition überhaupt in der vergangenen Saison. Ich erwarte und erhoffe mir von Witsel, dass er einige Probleme, die es zuletzt im Mittelfeld gab angehen kann. Das wären:

  • Ein strukturiertere Spielaufbau aus der Abwehr heraus. Ich hoffe, dass Witsel hier die Räume deutlich intelligenter besetzt als es beispielsweise Weigl getan hat, der sich zu oft im Deckungsschatten seiner Gegenspieler bewegte und weder für sich noch für seine Mitspieler Räume öffnete
  • Physis. Auch hier gab es zuletzt ein großes Defizit. Weigl hat zwar in der Rückrunde versucht, die Kritik der fehlenden Physis und Aggressivitität durch wildes Grätschen zu widerlegen, das hat allerdings mehr Probleme verursacht als gelöst (ihr merkt: ich bin nicht wirklich ein großer Fan von Julian Weigl. Ich sah ihn in der letzten Saison viel zu oft als Teil des Problems, anstatt als Problemlöser und ich habe wenig Hoffnung, dass er seine Spielweise so adaptieren kann, dass sich das grundlegend ändert. Ich hätte ihn diesen Sommer gerne abgegeben)
  • Kontersicherung. Mieserables Stellungsspiel und fehlende körperliche Präsenz haben in der letzten Saison dazu geführt, dass es viel zu leicht war, unser Mittelfeld zu überspielen. Witsel hat in der Nationalmannschaft gezeigt, dass er in der Lage ist, den Freigeistern in der belgischen Offensive den Rücken freizuhalten.

Diese Baustellen zu beheben erhoffe ich mir sowohl von Witsel als auch von Delaney, der dazu bei Werder und auch in der Vorbereitung gezeigt hat, dass er dazu noch Elemente eines B2B-Players einbringen kann. Auch das halte ich für nicht verkehrt, da Dahoud oder Götze, die diese Rolle auch einnehmen können in ihrer Form sehr schwankend sind.

Weitere Transfers:

  • Hitz: Eine solide neue Nummer 2
  • Hakimi: Ein Talent für die Problempositionen AV, wann er eine ernsthafte Alternative wird ist schwer zu sagen
  • Diallo: Auch sein sehr starker und wichtiger Transfer. Er wird mit Akanji eine hochtalentierte und sehr spielstarke Innenverteidigung bilden
  • Wolf: In ihm sehe ich einen flexiblen, soliden Spieler für die Breite

Die größten Baustellen mit Blick auf letzte und diese Saison

Puh, da gab es vor allem in der letzten Saison einige. Die im Mittelfeld habe ich weiter oben schon erläutert. Diese hat man meiner Meinung nach ganz gut behoben. Auch Diallo statt Sokratis in der IV dürfte dafür sorgen, dass der Spielaufbau etwas kultivierter abläuft und auch Pressinigsituationen besser gelöst werden.
Zwei weitere Baustellen sehe ich allerdings weiter existent, die größte ist die auf den Außenvertedigierpositionen. Mit Piszczek und Schmelzer stehen dort zwei Spieler zur Verfügung, die ich als solide bezeichnen würde, mehr aber auch nicht. Beide werden nicht jünger, haben immer öfter Probleme mit Verletzungen. Bei Piszczek ist ein zunehmender Verlust der Dynamik erkennbar, Schmelzer ist seit jeher defensiv solide aber nach vorne wenig aktiv. Toljan spielt dort keine Rolle (mehr), Guerreiro wird nun vom vierten Trainer in Folge eher im Mittelfeld gesehen (meiner Meinung nach zurecht, ich halte seine Defensivschwächen auf der LV-Position für eklatant). Mit Hakimi ist man dieses Problem eher halbherzig angegangen. Zum einen, da nicht klar ist, wann er wirklich eine Verstärkung darstellen kann und zum anderen, weil er nur ausgeliehen ist. Die Transferpolitik hier kann ich nicht ganz nachvollziehen, da meiner Meinung nach durchaus einige geeignete Kandidaten für moderate Preise zur Verfügung standen.
Eine weitere noch nicht geschlossene Baustelle ist der Sturm. Man wartet hier wohl auf die ganz große Lösung, die sich bisher nicht realisieren ließ. Im Grunde ist ein klassicher Mittelstürmer im System Favre eh nicht besonders relevant, es fehlt aber meiner Meinung nach schon noch ein Spieler mit Strafraumpräsenz, Laufwegen in die Tiefe und einer gewissen Physis, der den Ball auch mal behaupten kann. Reus oder Philipp können diese Position sicher ausfüllen, ihnen fehlen allerdings eben diese Attribute.

Wie waren die Eindrücke aus der Vorbereitung (besonders wertvoll sind hier eure Einschätzungen zu Testspielen, die wir ja nicht alle noch schauen können für die Sendung)

Insgesamt in Ordnung. Es war schon sehr früh zu erkennen, was Favre gerne spielen lassen möchte. Die Auftritte in den USA gegen ManCity und Liverpool waren für den sehr frühen Stand der Vorbereitung sehr gut, danach allerdings gab es dann kleinere Rückschläge im Trainingslager in Bad Ragaz mit Tests gegen Stade Rennes (1:1) und Napoli (1:3), die man aber wohl zu einem Großteil auf das intensive Training und die fehlende Frische schieben kann. Besonders das Spiel gegen Neapel offenbarte einige Probleme in der Defensive. Favre stellte dann im letzten Test gegen Lazio Rom von 433 auf 4231 um, was zu mehr Stabilität führte. Beobachter des täglichen Trainigs (auch ich konnte zwei Einheiten besuchen) berichten, dass sowohl das Trainerteam als auch alle Spieler dort einen sehr guten Eindruck machen. Es ist deutlich mehr Zug drin als noch unter Bosz, es herrscht ein gesunder Konkurrenzkampf, es wird aber trotzdem auch noch gelacht.

Gibt es wichtige Themen aus dem Vereinsumfeld (Mitarbeiter, Sponsoren, Fans, Medien), die für die Saison von Bedeutung sein könnten?

Zuerst natürlich der Wechsel auf der Trainerposition. Mit Favre kam der Trainer, der eigentlich schon letzten Sommer Wunschkandidat war. Von ihm erwartet man eine klare Handschrift, die man auch auf dem Platz erkennen soll und allgemein eine wieder ruhigere Zusammenarbeit. Eine weitere wichtige Personalie ist sicherlich Sebastian Kehl. Der Ex-Borusse, der ein hohes Ansehen im Verein und bei den Fans genießt kommt als neuer Leiter der Lizenzspielerabteilung. Der Impuls davon ging von Sportdirektor Zorc aus, der sich mit seinem Aufgabenfeld zunehmend überfordert sah. Kehl soll nah an der Mannschaft sein und als Bindegleid zwischen den Spielern und der sportlichen Leitung fungieren. Dadurch soll das Mannschaftsklima allgemein verbessert werden und die Einhaltung der Werte wie Disziplin, Loyalität, Identifikation gefördert werden und Auswüchse wie um Dembele oder Aubameyang verhindert werden. Diese Disziplinlosigkeiten samt Grüppchenbildungen innerhalb der Mannschaft warne ein großer Störfaktor in der Vergangenheit und sollen so nciht wieder vorkommen.
Ein weiteres Thema sind die Fans. Durch bestimmte Entwicklungen (Internationalisierung, Possen um Dembele und Aubameyang und nicht zuletzt auch die fehlende Identifikation und die fehlenden Tugenden auf dem Platz) ergab sich zuletzt eine gewisse Entfremdung. Deshalb ist es auch das Ziel, durch überzeugende Leistungen auf und neben dem Platz die Fans wieder komplett zurück ins Boot zu holen.

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Ich möchte an dieser Stelle gerne einen Beitrag zur Saisonverschau bezüglich des 1.FC Nürnberg leisten.

- Die wichtigsten Transfers:
Die stehen bislang ironischerweise noch aus (sollte sich daran etwas ändern poste ich eine Aktualisierung) - bislang wurde der Kader insbesondere in der Breite und an Perspektive verstärkt. Auf den “offenen” Startelfpositionen (siehe Punkt “Baustellen”) ist man noch auf der Suche nach günstigen Transfers, mehr dazu später.
Ob Mathenia oder Bredlow das Club-Tor hüten werden, ist noch offen. Nach verschiedenen Medienberichten hat Mathenia allerdings derzeit die Nase leicht vorne und könnte der erste Neuzugang sein, der es in die Startformation schafft. Der Transfer kam für Viele hier überraschend, nachdem man doch eigentlich erwartet hätte dass Bredlow nachdem er sich letzte Saison gegen Kirschmbaum durchgesetzt hatte die Nummer 1 “sicher” sein würde. Allerdings scheint er nach Ansicht des Trainerstabs wohl noch nicht auf dem nötigen Level für Liga 1 zu sein. Langfristig sehen ihn aber trotzdem nicht wenige als Stammtorhüter und ich würde auch nicht ausschließen dass er es im Laufe der Saison schafft Mathenia wieder zu verdrängen, sollte dieser in schlechter Form sein und Bredlow den nächsten Schritt im Training machen.
Abwehrspieler Bauer, der als Leihe mit KO von Werder Bremen kam könnte mMn mittelfristig Stammspieler werden. Als polyvalenter Spieler passt er perfekt ins Beuteschema von Michael Köllner. In einer Dreierkette könnte er seinen Platz finden, abgesehen von Verletzungsvertretungen wird es für ihn sonst wohl darum gehen Valentini den Platz als RV (im 4-1-4-1) streitig zu machen. Das kann ihm mMn auch gelingen - Valentini ist als geborenen Nürnberger und bekennender Clubfan zwar Publikumsliebling, ob es allerdings wirklich für die Bundesliga reicht muss er erst noch beweisen (seine Standards sind aber definitiv schon erstligatauglich!).
Sowohl Tillman, als auch Knöll werden wohl je nach ihrer Entwicklung ihre Rolle in der Mannschaft finden. Für Tillman spricht dabei seine Position, im zentralen Mittelfeld ist der FCN aktuell dünn besetzt, allerdings hat man ihm in den Testspielen doch angemerkt dass er körperlich noch nicht 100% reif für die erste Liga ist. Knöll hingegen absolvierte mMn eine gute Vorbereitung, gegen eine Crailsheimer-Regionalauswahl gelangen ihm dann sogar 3 Tore innerhalb von 4 Minuten. Ingesamt hinterließ er einen guten ersten Eindruck. Die Konkurrenz ist mit Ishak aber natürlich enrom, auch Zrelak und Palacios konkurrieren mit ihm um den Platz der einzigen Spitze (werden aber wohl eher auf den Flügeln ihre Rolle finden).
Goden und Klandt werden wohl nur im Falle mehrerer Verletzungen zum Einsatz kommen.

- Die größten Baustellen
Grundsätzlich konnte der FCN seinen eingeschworenen Kader beisammenhalten, mit Kevin Möhwald verließ aber der Taktgeber im Mittelfeld das Team. Hier findet sich auch die erste größere Baustelle, sollte hier kein Spieler mehr kommen wird wohl Löwen (echter Tausendsassa, kann außer TW sowieso alles spielen) diese Rolle übernehmen und voraussichtlich auch gut ausfüllen. Es mangelt aber an Alternativen und Löwen könnte auch anderweitig seinen Platz in der Startformation finden.
Das größte Problem sind aber die offensiven Außenbahnen. Hier wird die in der Summe fehlende Bundesligatauglichkeit des Kaders am deutlichsten sichtbar. Kerk könnte die linke Seite definitiv auf gehobenem Bundesliganiveau bespielen. Aber ob er diese Saison verletzungsfrei bleibt steht in den Sternen. Rechtsaußen Salli hat sich vom Buhmann zum (teilweise) Publikumsliebling hochgearbeitet und gilt als einer der Gewinner der Vorbereitung, die Bundesliga könnte ihm mehr liegen als die körperbetonte 2. Liga - trotzdem muss er eine eventuelle Tauglichkeit erst nachweisen und könnte auch völlig scheitern. Letztes Jahr wandelte er durchgängig zwischen Licht und Schatten, trotz großem Einsatz.

Vor der Saison geisterte ein Transferbudget von 4Mio Euro durch die Medien, nach aktuellem Eindruck ist es wohl eher weniger. Bornemann fährt die Taktik abzuwarten und hofft auf ein gutes Geschäft das einen “deutlichen Qualitätszuwachs” bringen soll. Ob das gelingt bleibt abzuwarten, der/die Schlüsseltransferspieler werden jedenfalls ohne Vorbereitung funktionieren müssen.
Ansonsten wird es für den FCN einfach maßgeblich darauf ankommen ob genug Spieler über die Saison eine positive Entwicklung nehmen und Bundesliganiveau erreichen können (das Talent ist da), ob Kerk verletzungsfrei bleibt und ob beispielsweise ein Patrick Erras wieder sein Niveau aus Anfangszeiten vor seiner schweren Veletzung erreicht. Viele Variablen also…
Für den FCN spricht der Teamgeist. Ja, jeder Verein behauptet nach der Vorbereitung für sich das tollste Team aller Zeiten zu bilden, aber was sich beim Club entwickelt hat, habe ich so noch nicht erlebt. Beigetragen hat dazu sicherlich auch Michael Köllner, der viel Wert auf die geistige Entwicklung seiner Spieler legt, gemeinsam Kirchen & Klöster besuchen lässt und seinen Spielern anspruchsvolle Literatur ans Herz legt. Beim FCN ist man über die bloße Gruppe an Fussballern hinaus, die Spieler haben schon mehr gemeinsame Erfahrungen gemacht. Es ist schwierig in Worte zu fassen, aber ich denke die derzetige Mannschaft kann enorm viel Kraft aus diesem Teamgeist ziehen.
Daneben finden sich übrigens überdurchschnittlich viele sehr gläubige Spieler bei Nürnberg, ein Thema dass sicher noch irgendwann groß aufgemacht werden wird.

-Die Vorbereitung
Für das Traingslager wählte man wieder Natz in Südtirol, wo laut Aussagen aus der Mannschaft vor der letzten Saison ein ganz besonderer Spirit Einzug in die Mannschaft nahm und sie schließlich zum Aufstieg getragen hat. Man erhofft sich einen ähnlichen Effekt nun auch für die Bundesliga.
Taktisch wurde in der Vorbereitung mit der Dreierkette an einer Alternative zum 4-1-4-1 gefeilt, bislang aber laut den Kibitzen vor Ort nur mit mäßigem Erfolg. Co-Trainer Schommers unterbrach häufig und auch Köllner wirkte wohl nicht zufrieden. Mittelfristig wird der FCN wohl aber auch in dieser Formation antreten, wenn der Gegner es “erforderlich macht”.
Die Testspielgegner hatten über weite Strecken kein ausreichendes Niveau um über den tatsächlichen Leistungsstand der Mannschaft zu urteilen, die letzten beiden Spiele habe ich nicht über die volle Länge gesehen und kann deshalb kein Urteil abgeben.

-Das Vereinsumfeld
Der ganze Verein geht mit einer großen Demut in die Saison. Mein Eindruck ist, dass die Fans die Chancen des FCN auf den Klassenerhalt weit schlechter Einschätzen als Außenstehende und die Medien. Das könnte natürlich wiederum zu einem Schlüssel zum Erfolg werden, weil die Gefahr von Panik und Hektik rund um den Verein geringer ist.
Auch bezüglich der “fehlenden” Transfers bleibt der Großteil der Fans ruhig. Man vertraut Bornemann (und Meeske) und jeder ist sich der schwierigen finanziellen Situation des Vereins bewusst.
Eine Trainerentassung ist jedenfalls nicht zu befürchten. Zum einen genießt Michael Köllner höchstes Ansehen im Verein, zum anderen hat er deutlich klar gemacht dass er nicht den Prügelknaben spielen wird. Sollte der Ton also rauer werden, wird er seinen Hut nehmen und sich aus dem Profifussball zurückziehen. Ein Szenario vor dem Viele hier Angst haben, eben weil er als Hoffungsträger gilt. Auch das könnte zu einer sachlicheren Diskussion während der Saison beitragen.
Allerdings sprechen wir natürlich vom 1.FC Nürnberg und Drama und Hektik gehören zu unserer DNA :wink: es kann also auch alles hinfällig sein was ich hier ausgeführt habe… auf Facebook ist natürlich schon jetzt Drama und da wird es auch nach zwei verlorenen Spielen eskalieren - aber dieses Irrenhaus klammere ich jetzt mal vorsorglich aus, das wird auch nicht entscheidend sein.

Fassen wir die Gemütslage das Umfelds doch einfach in einer kleinen Anekdote zusammen:
Vor etwas mehr als einem Jahr meinte ich noch zu einem Freund: “ich denke nicht dass ich den FCN jemals wieder in der Bundesliga sehe”. Dafür dass wir nun doch noch einmal diese tolle Gelegenheit bekommen sind wir einfach dankbar. Alle freuen sich auf die Saison - und wenn wir erhobenen Hauptes als Tabellenletzter absteigen ist es auch nicht schlimm.

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Vielen dank für die großartigen Links!

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Da es zum SC Freiburg schon einen sehr guten und vollständigen Eintrag gibt, würde ich gerne noch eine allgemeinere These zur kommenden Saison loswerden:
Es gibt einige Mannschaften, die keinen großen Umbruch vor sich haben. In Freiburg, Mainz, Augsburg, Hannover, Berlin, Stuttgart, Gladbach, Bremen, Schalke, Leverkusen usw. bleiben Trainer und große Teile der Mannschaft unverändert. Auch haben die meisten Mannschaften in den letzten Jahren schon mehrere Systeme eingeübt, wodurch auch auf dieser Ebene keine ganz großen Veränderungen zu erwarten sind.
Meine These (und Hoffnung) ist nun, dass sich diese Mannschaften deswegen deutlich mehr auf kleinere taktische Aspekte, wie klare offensive Spielzüge, ausgefuchste Pressingfallen, Standardsituationen usw. konzentrieren werden. Obwohl es nur wenige große Transfers in die Bundesliga gab, hoffe ich somit auf mehr Feinheiten im Spiel und ein insgesamt höheres Niveau der Liga im Vergleich zur letzten Saison.

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Ergänzungen zu Leipzig

Großartige Zusammenfassung, aber als Leipziger hat man dann doch noch Einblick in ein paar mehr Dinge, die ich hier gern ergänzen würde:

Trainerteam

Nachdem mach Hasenhüttls Cotrainer Zsolt Löw für 1.5 M an PSG verkauft hat, hat man sich einen eigentlichen Kandidaten auf das Cheftraineramt geholt: Jesse Marsh. Der kommt von New York Red Bulls, zu denen man mysteriöser Weise einen guten Kontakt zu haben scheint, und will sich wohl in Europa als Trainer etablieren. Auch einige andere Trainerposten (Athletik, Jugend, …) wurden getauscht.
Bisher hat das Trainerteam gezeigt, dass es weiterhin auf Rangnicks 4-2-2-2 setzt und sehr groß angelegtes Pressing und vollen Umschaltfokus spielen will. Was mit Hasenhüttls Erkenntnissen dazu, dass etwas Ballbesitz doch recht wichtig ist, passiert ist, weiß ich nicht. Im gestrigen Spiel gegen Craiova hat man gesehen, dass es meist sehr schnell nach vorn geht und die Abschlüsse oft überhastet sind und man sich gleichzeitig sehr oft die Blöße gibt was Konter angeht. Gegen die bisherigen Gegner war das kein größeres Problem, aber gegen Dortmund könnte es schnell bitter werden.
Dafür hat man die Trainingszeit scheinbar in Standards investiert. Endlich ist mal jemand aufgefallen, dass lange Einwürfe nicht exklusiv Underdognationalmannschaften vorbehalten sind. Außerdem hat man bereits einige Eckstoßvarianten gesehen, in die offensichtlich einiges an Arbeit gesteckt wurde. Langsam scheint sich das in Toren auch auszuwirken.

Stimmung

Die Spieler scheinen mit einem Jahr Rangnick und danach Nagelsmann zufrieden zu sein. Rangnick scheint etwas angefressen zu sein was die Transfers angeht (er hätte gern noch einen oder zwei mehr) und sah sich genötigt einzelne Spieler öffentlich wegen ihres Sommerferienfitnessplans zu schelten. Außerhalb des kleinen Vereins ist nicht viel bei mir angekommen. Das Stadion wird in kleinen Schritten umgebaut, die Stadt hat den Vorhaben inzwischen zugestimmt. Ich bin mal gespannt wann mit dem Bau angefangen wird und wie sehr das Stadion danach nach Red Bull aussieht.
Das Zuschauerinteresse ist bisher übrigens eher am sinken. Liegt vielleicht auch daran, dass sich das sportliche Wachstum gerade deutlich abkühlt. In Leipzig ist man gerade eben Boom gewöhnt.

Neuzugänge

Wie Chryshie richtig schreibt, verliert man mit Keita an Qualität in der Spitze. Natürlich könnte man das mit individueller bzw. taktischer Weiterentwicklung abfangen, aber das ist eigentlich ja der Grund gewesen, weshalb Rangnick aus Hoffenheim gegangen ist: Es soll immer bergauf gehen. Während die drei bisherigen Zugänge gut die Breite des Kaders ergänzen, fehlt ein Keita-Ersatz. Und da hatte man mit Sebastian Rudy eigentlich einen sehr passenden Mann gefunden. Doof nur, dass mal wieder die Finanzstärkeren aus dem Westen kommen, und ihn wegkaufen.
Ob Lookman kommt, ob man Rudy oder einen vergleichbaren Mittelfeldspieler finden kann, sind noch offene Fragen. Ich befürchte, dass man am Ende der Transferperiode sein Geld für eine überteuerte Drittwahl hinwirft. Der Leipziger Nachwuchs gilt übrigens als nicht Bundesliga geeignet (was vielleicht daran liegt, dass die U23 eingestampft wurde) und von der tollen Nachwuchsarbeit ist nichts zu sehen.

Fazit

Es sieht nach Übergang aus. Das letzte mal, als Rangnick für ein Jahr Trainer wurde, hat er sich einen Kader zusammen gestellt, mit dem man kaum nicht aufsteigen konnte. Das hat dieses mal nicht geklappt. So wie es gerade aussieht, sollte Platz 5 ein realistisches Ziel sein, aber an Schalke, Dortmund und die Bayern wird man nicht heran kommen.

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Ich möchte die beiden Beiträge von @SenatorJam und @Sparkle noch um den Punkt Baustelle(n) ergänzen, da mir das da doch irgendwie fehlt bzw. ich es etwas anders sehe.

  1. Der 6er
    Irgendwie ist das ja ein Dauerthema bei Werder, zumindest aus Sicht vieler Fans. Diese Saison hat aber auch der Verein hier offenbar Bedarf gesehen, konnte ihn aber nicht stillen. Soweit ich das mitbekommen habe, liegt das auch nicht zwingend am Geld. Sowohl Baumann als auch Filbry haben auch nach dem Klaasen Transfer gesagt, dass man durchaus in der Lage ist zu investieren.
    Bargfrede ist ein guter Spieler, keine Frage, aber zum einem fehlt ihm etwas die Kreativität zum anderen war die vergangene Saison seit 2010/2011 die erste in der er wettbewerbsübergreifend mehr als bzw. genau 30 Einsätze hatte. Die letzten 5 Saisons davor kam er bis auf eine Saison verletzungsbedingt deutlich weniger als 20 Mal zum Einsatz. Dahinter dann mit Ole Käuper zu planen, der selbst gerade erst eine lange Verletzung überstanden hat, und das in seinem ersten Jahr in der 1. Mannschaft, halte ich doch für recht gewagt.

  2. Der Torhüter
    Bzw. besser gesagt, die Nummer zwei im Tor. Denn mit Pavlenka haben wir ja unbestritten eine Top Nr.1 zwischen den Pfosten stehen, der in der Vorbereitung auch schon gezeigt hat, dass er seine Form der Vorsaison offenbar bestätigen kann. Die Nr.2 der letzten Saison Michael Zetterer ist seit November 2017 verletzt und wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist er auch nur noch im Verein (Vertrag wurde kürzlich nochmal verlängert) weil er immer noch nicht wieder gesund ist. Was in mehrere Hinsicht sehr bedauerlich ist; also dass er nicht gesund wird.
    Entsprechend hat man sich nach einer neuen Nr. 2 umgeschaut, und in Stefanos Kapino gefunden. Leider hat er sich, genauso wie unsere Nr. 3 Jaroslav Drobny, in der Vorbereitung verletzt und fällt mehrere Monate aus. Auch bei Drobny ist eine Rückkehr derzeit nicht absehbar, so dass man nun Luca Plogmann als Nr.2 von der U23 hochgezogen hat. Der sollte dort aber eigentlich Erfahrung im Herrenberich sammeln wie @Sparkle ja schon ausgeführt hat.

Ich bin zwar nicht der Meinung, dass man jetzt nochmal auf dem Transfermarkt tätig werden sollte, aber ein gewisses Risiko birgt das schon.

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Keine Ursache. Ist natürlich nur ein Angebot für tiefergehend Interessierte. Der Fließtext sollte alles wesentliche enthalten. Und in Anbestracht deines Arbeitsaufwands für den Vorbereitungspodcast und in Sorge um deine Gesundheit würde ich dir doch sehr raten, beim Fließtext zu bleiben :wink:

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too late. Aber ich kann schnell querlesen.

Hallo,

ich würde gerne bei der Sendung eine Einschätzung zur Gesamtstärke der Liga haben. Taktisch wollen im Prinzip nur noch 3 Team den Ball haben (FCB, BVB, Hoffenheim). Alle anderen taktischen Ausrichtungen gehen eher Richtung schnelles Umschalten. Darum stellt sich mir die Frage, ob wir dieses Jahr eine Saison der Standards bekommen werden?

Dann ist es sehr auffällig, wie viel Qualität an Spielern aus der Bundesliga gegangen ist. Ist die Schlußfolgerung nun, dass wieder sehr stark auf die Jugend gesetzt wird?

Und als letzte Frage die sich mir stellt ist, wie weit können die deutschen Vereine überhaupt international kommen? Bis auf RaBa, Bayer (EL) und FCB (CL) sehe ich keinen Verein, der die Winterpause Europäisch überstehen könnte (außer BvB und S04 werden in der CL Gruppen 3 und gehen in die EL). Ein Team im Halbfinale (CL/EL) sehe ich überhaupt nicht.

Schöne Grüße und ich freue mich auf die Sendung
Maik

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Sehr schöner Beitrag, vieles sehe ich ähnlich!

Deswegen möchte ich nur ein oder zwei Ergänzungen meinerseits darbieten ;).

Die Transfers:

Die Zusammenstellung im Mittelfeld sieht jetzt nach dem Zugang von Goretzka und den Abgängen von Vidal (sicher) und Rudy (stand jetzt sehr wahrscheinlich) m.E. sehr gut aus, sowohl gegenwärtig als auch perspektivisch. Mit James und Thiago ist spielerisch sehr viel geboten, Javi sorgt für Stabilität, Goretzka und Tolisso bringen Physis und Dynamik rein, Müller sorgt (theoretisch!) für Torgefahr und Vorlagen.
Sanches sah zunächst wirklich gut aus, im Testspiel gegen den HSV war er aber katastrophal. Die körperlichen Anlagen sind da, auch fußballerisch zeigt er immer Ansätze, aber im Kopf scheint er mir durchgehend zu langsam. Es ist fast beeindruckend, wie regelmäßig er die falschen Entscheidungen trifft. Insgesamt sehe ich seine Situation daher fast aussichtslos, bereits gestern hat er es ja nicht in den Kader geschafft, obwohl noch James und Gnabry dazukommen. Und er bräuchte halt Spiele, Spiele, Spiele.

Die Nichtverpflichtung eines weiteren Offensivmannes ist für mich das größte Thema des bayerischen Transfersommers. Stand jetzt hat man mit Ribéry und Robben zwei alternde Spieler, die ihre Geschwindigkeit von früher (natürlich!) nicht mehr auf das Feld bringen können, aber wohl dennoch (zunächst) als Stamm geplant sind, plus zwei vielversprechende junge Spieler in Gnabry und Coman. Das Problem: Alle 4 sind sehr verletzungsanfällig und es wäre nicht das erste Mal, dass in den späten CL KO Spielen verletzungsbedingt die Flügel fehlen.
Um es ganz plakativ auszudrücken: “We need speed!”. Auch Kovac hat bei seiner Antritts-PK verlauten lassen, dass Geschwindigkeit und Dribbelstärke heutzutage unerlässlich sind. Genau das fehlt mir aber bei einer Offensivreihe aus Ribéry-Müller-Robben und Lewandowski davor.
Gewünscht hätte ich mir, dass man idealerweise nur mit Ribéry verlängert und Robben gehen lässt (aus rein pragmatischer Sicht; Emotional ist das sicher nicht leicht!) und dafür dann noch einen zusätzlichen, schnellen Offensivmann holt, ODER diesen zusätzlich zu dem vorhandenen Personal verpflichtet und die beiden älteren Herrschaften als Edelreservisten behält. Die Planung sieht wohl anders aus, laut Hoeneß bei Wontorra möchte man für nächste Saison sparen, wo man dann womöglich beide gleichzeitig ersetzen muss.
Finde ich mindestens mal interessant, im Geschäftsjahr 2016/17 hat man schon einen Gewinn von 60 Millionen(!) eingefahren, das dürfte 17/18 ohne nennenswerte Transferausgaben + Einnahmen der Costa Millionen von Juventus eher in den dreistelligen Gewinnbereich gehen. Finanziell wäre ein Transfer schon in dieser Periode als Vorgriff wohl sinnvoll gewesen, sportlich m.E. sowieso.

Den Vidal Transfer sehe ich gespalten.
Einerseits war er der Mittelfeldspieler mit der meisten Einsatzzeit in den letzten Jahren und insbesondere letzte Saison fand ich ihn auch sehr stark.
Andererseits sehe ich ihn generell nicht soo wichtig, wie viele, weil ich persönlich(!) diese “Kämpfertugenden” ein wenig überschätzt finde bzw. diese auch ins Gegenteil umschlagen können (siehe gelb-rote Karte gegen Real vorletzte Saison).
Eine “Entschlackung” des Mittelfeldes war nach dem Goretzka Transfer ohnehin unerlässlich, zumal ja Martinez auf der 6 eingeplant wird.

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hm also zumindest Schalke würde ich je nach Gruppe auch ein CL Achtelfinale durchaus zu trauen.

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Ich halt mich hier ja etwas zurück, mein “Fachgebiet” ist der HSV, für die anderen Vereine gibt es bessere “Fachleute”.
In den letzten Jahren hat sich die Liga ja immer mehr zur Pressingliga entwickelt. Gibt es Anzeichen dafür, daß sich das eventuell in Richtung Ballbesitz ändert?

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