Frauen-WM 2023

Wenn man die Szene rausnimmt ist das natürlich ein Foul für das man Gelb vergeben kann ja. Wenn man allerdings den Begriff „Verwarnung“ als solchen ernst nimmt ist ja eine Gelbe Karte auch ein Mittel von einer Schiedsrichterin dass eine gewisse taktische / „pädagogische“ Komponente hat, vor allem wenn die Schiedsrichterin ihre Kontrolle über das Spiel gefährdet sieht, die Spielerinnen ständig überhart agieren. Das war hier ja überhaupt nicht der Fall. Eine Regelung wie „wenn man an der Stelle/aus der Position trifft MUSS es Gelb geben“ ist aus meiner Sicht halt überhaupt nicht nötig, wir reden hier einige der besten Schiedsrichterinnen der Welt, die wissen schon was sie tun. Vielleicht hätte die Unparteiische ja auch hier ohne die FIFA Richtlinie Gelb gegeben, dann wäre es für mich sogar in Ordnung. Mich nervt nur prinzipiell das Eingreifen in diese Autonomie, der VAR ist da für mich schon genug Eingriff von außen.

Mit dem Torverhältnis hast du natürlich einen Punkt, ehrlich gesagt hat mich das mit der fehlenden Netto Spielzeit halt aber auch nie wirklich gestört. Es macht für mich Fußball halt nicht attraktiver wenn ich weiß dass ich am Ende noch eine so lange Verlängerung ranbekomme in der die Spielerinnen am Rande der Erschöpfung sind. Wenn die Spielerinnen ständig Zeitspiele begehen sollten die dafür halt die entsprechende Karte sehen, wenn die VAR Checks zu lange dauern muss sich die FIFA da was einfallen lassen.

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Für Ligaspiele gebe ich dir im Prinzip recht! Bei Turnieren, wo alles möglich ist (siehe Neuseeland-Gruppe), finde ich es folgerichtig, dass VAR- & Verletzungsunterbrechungen & „Neymar-Zirkusnummern“ entsprechend konsequent nachgespielt werden. Und wir wissen doch,…was manchmal in der allerletzten Sekunde passieren kann… Zumal bei Parallelspielen.

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Einfach 2x30 MInuten Nettospielzeit bei Großturnieren einführen.

Ich schreibe hier zum ersten Mal und hoffe, dass ich in der richtigen Kategorie gelandet bin (finde ich leider nicht so einfach…). Mich beschäftigt im Zusammenhang mit der Frauen-WM 2023 nochmal die TV-Präsenz. Wir hatten eine Hängepartie, bis klar war, dass die Spiele im Fernsehen überhaupt zu sehen sein würden. Schon mal gut, dass das der Fall ist. Aber durch die Anstoßzeiten in Down Under hätte ich mir eben doch gewünscht, dass jeden Abend nochmal (wie ein Brennpunkt, der ja auch wegen manchem Unsinn gemacht wird) ein Format mit Berichten über den jeweiligen Spieltag gezeigt wird. So, wie es der Rasenfunk geradezu vorbildlich und inhaltlich einmalig tut. Bei den Männern gibts rund um die Spiele immer so was, wie WM-Club und das vermisse ich bei den Frauen. Abends kann man durchzappen und findet nix, gerade mal noch die Ergebnisse in der Tagesschau und vielleicht mal einen Bericht in den Tagesthemen (und vice versa im ZDF). Wie seht Ihr das ?

Ein ausdrückliches Lob aber dem Rasenfunk, der einfach super berichtet. Danke dafür.

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Jo, es fehlt ein grundsätzliches Postgame-Analyse-Format, zumal auch die Berichterstattung in der Halbzeit oder direkt im Anschluss von nicht wirklich anspruchsvoller Tauchtiefe ist.

Auf der anderen Seite kann ich verstehen, wenn TV-Sender bei Spielen in ozeanischen/asiatischen Zeitzonen, eine Scheu haben, viel in ein Abendformat zu investieren.
Dies hat Eurosport anlässlich Olympia 2018 und 2020/21 versucht (Highlights & Tageszusammenfassungen) und sich quotentechnisch eine massivst blutige Nase geholt.

Auch der erst späte Zuschlag bzgl. der TV-Rechte hat viele Optionen weggenommen. Das Gros der Berichterstattung (nicht nur von ARD/ZDF, sondern auch BBC/ITV, France 2 und der M6-Gruppe) findet aus der Heimat statt. Du hast keine Studios vor Ort. Du kannst mit nur fünf Wochen Vorlauf nicht wirklich seriös solche Strecken im Abendprogramm planen. Das Ding hat die FIFA mit ihrem späten Gesprächsstart massivst vergeigt.

Irgendwo sind auch die ZuschauerInnen gefordert, sich diese Formate selbst zusammenzusuchen statt zu erwarten, das jedes und alles im Ersten und ZDF kommen müssen. Die Mediatheken sind grundsätzlich gut ausgerüstet – auch wenn ihnen aber, siehe oben, inhaltlich just dieses Postgame-Format flöten geht. Aber nicht jede Perle wird im linearen TV-Programm Platz finden (BTW: Hockey-EM in Gladbach, deutsche Spiele von ARD + ZDF nur online übertragen).

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Unter den Bedingungen, du hast es auf den Punkt gebracht, machen ARD & ZDF einen super Job! Respekt! Und für die Taktik-Nerds ist der Rasenfunk und andere zuständig! :smiley::+1:

Okay, diese sehr ausgefeilte Antwort von dogfood zeigt, dass man alles von den Rechten abhängig macht. Gesetzt den Fall, es hätte keine Fernsehrechte gegeben, hätte man dann bei der Planung nicht schon früh darüber nachdenken können, dass man abends, jedenfalls z.B. jeden 2. Abend ein Format einplant, in dem über die Frauen-Fußball-WM berichtet ? Ggf. dann ohne Live-Bilder, wenn ohne Rechte. Bißchen Kreativität ist im Grunde meine Forderung. Das muss dann m.E. auch nicht in ARD und ZDF sein, hätte ja auch mal ein anderer Sender auf die Idee kommen können. Aber irgendwie bleiben sie alle tatenlos und warten drauf, was mit den Fernsehrechten passiert.

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Mein Fazit zu dieser WM nach dem Südkorea-Desaster:

  1. Sofortige Entlassung von MVT ( 2 Spiele vercoacht)
  2. Versetzung von Claudia Neumann in den sofortigen Ruhestand ( völlige Inkompetenz + nervtötend)
  3. Sofortige Versetzung der gesamten ARD/ZDF-Redaktion zum Synchronschwimmen (völlige Inkompetenz)
    Ich freue mich nun auf das Achtelfinale mit Mannschaften ,deren TrainerInnen das beste aus dem jeweiligen Kader herausholen und sich nicht darauf beschränken, a la Wolfsburg Ihre vermeintlich 11 besten Spielerinnen aufzustellen, auf welcher Position auch immer.
    P.S.: War Laura Freigang eigentlich im Kader?
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Erstmal in Ruhe alles anschauen. Alle raus ist bißchen schnell. Das Turnier geht jedenfalls ohne die deutsche Frauen-Nationalmannschaft weiter. Für Marokko freut es mich.

Weniger drastisch könnte man folgendes dazu schreiben:
MVT hat analog zu Jogi und Flick einen unangenehmen Hang zu alten Buddys und lässt (siehe Freigang/ Leupolz) trotz schwacher Leistungen lieber ihre Lieblinge spielen.

Taktisch fand ich es tatsächlich furchtbar, wobei da noch mehr die eigene Mannschaft in der Schusslinie steht. Weder hat das Doppel Popp/Schüller funktioniert (hierbei primär Schüller), noch konnte man im MF irgendeinen Ball halten oder gar regelmäßig nach vorn platzieren. Insbesondere Oberdorf und Däbritz waren da arg schwach. Die Positionierung von Huth finde ich schon seit Jahren grausam… Bühl und Brand waren zwar engagiert, aber weitestgehend ohne zwingende Aktionen. Und zwingend ist sie halt erst dann, wenn ich tatsächlich zum Schuss komme/den Durchstecker etc. spiele und nicht (wie Bühl) irgendwann den Kopf verliere und mich festrenne.

Schon nach 3 Min. hätte es klingeln müssen, da eine umherirrende Hegering und eine lethargisch (leider übers ganze Spiel!) agierende Oberdorf (Huth gebe ich da noch die kleinste Schuld) nur zuschauen. Beim Gegentor gibts so viele individuelle Fehler (Ballverlust Hagel, eine grotesk agierende IV + Bühl inkl. der viel zu zögerlich agierenden Frohms), das ich gar nicht alle aufzählen kann.

Analog zur Männermannschaft fand hier eine massive Selbstüberschätzung statt, anstatt die schon seit Monaten (Abwehrverhalten / fehlende Erarbeitung und Verwertung von Chancen) offensichtlichen Probleme anzugehen. Und da steigt es mir durchaus in die Nase, wenn man die Frauen in einer Art und Weise hochjubelt, die der gezeigten Leistung nicht entspricht bzw. entsprach. Man hat auch in Sachen Medien einen Hype (gerade als Kontrast zu den miesen Leistungen der Männer) aufbauen wollen (bzw. ihn generiert), den ich als deplatziert empfand. Der Wunsch nach einem Sommermärchen der Frauen vernebelte da dem einen oder anderen den Blick für die Realität.

Deine Sätze „Man hat auch in Sachen Medien einen Hype (gerade als Kontrast zu den miesen Leistungen der Männer) aufbauen wollen (bzw. ihn generiert), den ich als deplatziert empfand. Der Wunsch nach einem Sommermärchen der Frauen vernebelte da dem einen oder anderen den Blick für die Realität.“ finde ich besonders wichtig. Diese ständigen Vergleiche und das, was ich Marketing nenne, nerven.

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Ich weiß nicht ob man sich einen Gefallen damit tut, so viel an Einzelspielerinnen und was sie heute gemacht haben fest zu machen (x spielt zu lethargisch, y zu zögerlich) wie ich das bei dir rauslese.
Klar, der Abpfiff ist jetzt noch nicht lange her und dadurch bietet sich das an, ich hatte aber von Anfang an Sorge, wie man gegen gut sortierte Gegnerinnen in einem Spiel um alles oder nichts bestehen kann, ein Spiel wo ein Unentschieden nicht genug sein könnte. Wenn man dann in der ersten Hälfte 5 Abschlüsse hat (davon zwei aufs Tor, wir wissen vermutlich alle was da alles dazugezählt wird) und in der zweiten 9 (ebenfalls 2 aufs Tor) dann ist es für mich sehr unintuitiv Einzelspielerinnen zu nennen die hier die Schuld tragen, viel mehr vermisse ich ein Offensivkonzept (abseits vom Masterplan: Flanken auf Popp) dass aus den einzelnen Spielerinnen ein gutes Gesamtprodukt macht.
Ich finde wenn man viele Spiele von so einem Turnier guckt kann man oft ganz gut mutmaßen, was in der Vorbereitung so die Thematiken waren an denen gearbeitet wurde, bei dem deutschen Team fehlt mir das völlig, ich sehe zu den Testspielen auch sehr wenig Fortschritte in den Problembereichen, die ja für alle ersichtlich waren.
Klar gehört es dann dazu dass einzelne Spielerinnen weit hinter den Erwartungen zurück bleiben, allerdings sind das ja eigentlich ausschließlich Spielerinnen die auf Vereinsebene Top Saisons gespielt haben. Daher würde ich mir mehr die Frage stellen, wie man mit dem Spielerinnenmaterial was man so hat umgeht und nicht die Frage, wieso jetzt Spielerin x so viel Spielzeit bekommen hat und Spielerin y so wenig.

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Der Männer Nationalmannschaft hätte ein Rauswurf von Löw nach der desaströsen WM in Russland gut getan. Drei bleierne Jahre wären uns erspart geblieben. Und man hätte wahrscheinlich auch einen besseren Trainer als Hansi Flick. Den man auch letztes Jahr hätte hochkant vor die Tür setzen müssen.
MVT hat sich aus meiner Sicht meiner Sicht schon allein dadurch disqualifiziert, als sie gegen Kolumbien die schon zur Einwechslung bereitstehende Laura Freigang wieder auf die Bank schickte, als Popp den zwischenzeitlichen Ausgleich schoss. Statt das Zeichen zum Sieg zu setzen, lieber hasenfüßig zur Niederlage.

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Ich fand, dass dem deutschen Team im eigenen Ballbesitz viele technische Fehler unterlaufen sind. Ich gucke selten Frauenfußball, doch mein Eindruck ist, dass das technische Niveau im Männerfußball erheblich höher ist.

  1. Stimmt der Eindruck?
  2. Wenn ja, was sind die Gründe dafür?
    Hier zwei Vermutungen:

a) Zu wenige Spielerinnen Vollzeitprofis
wie realistisch ist die Einführung eines Mindestlohns in der Frauen Bundesliga sodass alle Spielerinnen in Vollzeit Fußball spielen können? Auch wenn die Nationalspielerinnen davon direkt nicht betroffen wären, da sie nun schon ausreichend verdienen, um nicht nebenher arbeiten zu müssen, würden sie dann in der Bundesliga ausschließlich gg. Profis spielen und wären konstant auf höherem Niveau gefordert. Dem DFB fehlt dafür ja wahrscheinlich das Geld. Wäre ein solcher Mindestlohn also erst möglich, wenn die Frauen Bundesliga vom DFB zur DFL wechselt? Und wie realistisch wäre das?

b) schlechtere Trainingsbedingungen, gerade im Jugendbereich
Schon das erste Frauenteam vieler Profivereine hat schlechtere Trainingsbedingungen als die männlichen Jugendmannschaften. Noch finsterer sieht es bei den Mädchenteams aus. Während die Anforderungen an die Leistungszentren für Jungs detailliert geregelt sind, ist die Nachwuchsförderung von Mädchen explizit nicht geregelt ( Die Vorgaben der Leistungszentren | DFL Deutsche Fußball Liga GmbH).
Wie realistisch ist es, dass die bestehenden Nachwuchsleistungszentren auch für Mädchen geöffnet werden müssen?
Und ist es sinnvoller die Mitglieder der Frauen Bundesliga oder die DLF-Mitglieder zu weiblichen NLZs zu verpflichten?

Aktuell läuft es beispielsweise bei Holstein Kiel so, dass die Holstein Women auf einem Kreisligaacker spielen, während schon die männliche U13 im NLZ trainiert.

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Wen könnten die Herren denn jetzt haben und warum sind ruhige Analyse und Trainer-Staff rauswerfen nicht miteinander vereinbar?

Machen wir doch einmal ne ruhige Analyse:

  1. Verletzungspech und fehlende Eingespieltheit.
    Es gab Verletzungen im Vorfeld und währenddessen, die Verteidigung war ein Flickenteppich. Der Spielaufbau aus der Verteidigung hat mir gegen Kolumbien und gegen Südkorea nicht gefallen und sattelfest war das auch nicht.
    Hätte man andere Spielerinnen mitnehmen sollen oder mehr Testspiele spielen, um sich besser (auch in der zweiten Reihe) einzuspielen? Ich kann nicht genug Bundesliga/deutsche Frauen sehen, um einschätzen zu können, wie viel Qualität man in der Reserve hat. Mehr Testspiele bedeutet auch mehr Verletzungsrisiko. Kurzum muss man die Frage klären, wie viel da im Vorfeld schief gegangen ist (kann ich nicht beantworten).
  2. Taktik.
    Im Gegensatz zur Männermannschaft ist die Flanke auf Popp ein valides Mittel. Die Frage ist doch: Warum ist es quasi das einzige Mittel gewesen? Nur von Lohmann kam mal ein Fernschuss. Steckpässe, Kombinationen und Dynamik sind immer nur sporadisch aufgeblitzt. Aber: Die Ansätze waren immer mal wieder da. Nur wurde immer und immer wieder unsauber und überhastet gespielt. Gedribbelt, wenn der Pass besser gewesen wäre, gepasst, wenn ein Dribbling gut gewesen wäre. Schnell statt langsam und langsam statt schnell. Däbritz, Magull, Oberdorf, Bühl und Brand wirkten nicht richtig in Form (um nur ein paar zu nennen). Liegt es an der Vorbereitung, an der Belastungssteuerung oder trifft Voss-Tecklenburg die falschen Kaderentscheidungen? Einerseits kann Voss-Tecklenburg auch nur bedingt eingreifen, wenn ihre Elf auf dem Platz an fast allen Stellen Fehlentscheidungen trifft. Gleichzeitig hat man sich auch bei der EM Stück für Stück gesteigert und hat dafür Spielerinnen spielen lassen, die noch nicht bei 100% waren (Bühl wurde gefühlt jedes Spiel besser). Andererseits hat sie sich vielleicht zu sehr auf die Altbekannten verlassen (wie hier ja schon erwähnt wurde).
  3. Das 6:0 gegen Marokko - es gibt keine Kleinen mehr?
    Der Sieg hat vielleicht ein bisschen zu sehr geblendet. Marokko war noch nicht im Turnier und hat über 90 Minuten versucht auch nach vorne zu spielen, obwohl ein bisschen mehr Defensive vielleicht besser gewesen wäre. Dadurch haben sich manche bei den Deutschen vielleicht etwas zu positiv gesehen - im Rasenfunk wurde die eigene Einschätzung der Leistung gegen Kolumbien zurecht kritisiert. Wobei man sagen muss: Gegen Kolumbien muss man nicht verlieren, wenn man nicht hinten unaufmerksam wäre und gegen Korea hat man immer noch die Chance zum Siegtreffer und ein Abseitstor - so viel kam von den Koreanerinnen in der zweiten Hälfte auch nicht mehr.
    Es wurde vorher davon geredet, dass es die ganz Kleinen so nicht mehr gäbe und die WM hat das bisher auch bestätigt. Das ist, wie bei den Männern ja auch, nicht mehr der Unterschied zwischen Bundesliga und Regionalliga, sondern eher Bundesliga und 2.Liga oder Dortmund und Augsburg und da steigen eben die Chancen, dass die ‚Kleinen‘, wenn sie gut eingestellt und diszipliniert sind, auch gewinnen oder unentschieden abtrotzen. Zum Ausscheiden gehört auch ein sehr gutes Kolumbien und ein taktisch diszipliniertes und auf seine Stärke fokussiertes Südkorea dazu. Bei den Spielerinnen scheint das aber leider nicht ganz angekommen zu sein.
  4. Medien
    Was mich zur Berichterstattung bringt, die die Spielerinnen sicherlich auch mitbekommen haben dürften. @Blauelili hat ja schon einen Aspekt auf den Punkt gebracht. Ergänzend dazu: Medial hat man das Niveau der WM gelobt, aber trotzdem daraus keine Konsequenzen gezogen. Brasilien muss gegen Jamaika gewinnen, weil es das große Brasilien ist. Deutschland muss gegen Kolumbien und Korea gewinnen, weil es Deutschland ist. Am deutschen Fußballwesen soll die Welt genesen. Nee, müssen sie nicht, sondern sie müssen vernünftig spielen, um ihre Chancen zu maximieren und dafür muss man wissen, was der Gegner kann. Man muss wissen, dass der Gegner mehr kann, als holzen (Kolumbien) und sich durchaus unter Wert verkauft hat (Korea). Da lautet die Frage, wie das Scouting und die Einstellung funktioniert haben, aber es lautet eben auch die Frage, wie viel Einfluss die Berichterstattung obendrauf noch nimmt (Wenn ich mir die WM in Qatar anschaue, dann wohl ziemlich viel). Da müsste Voss-Tecklenburg vielleicht stärker gegensteuern, wenn sie das Problem denn sieht. Nur sprechen wir halt leider auch vom DFB und da stinkt der Fisch vom Kopf und ich vermute ihr Spielraum ist begrenzt (ich weiß es aber nicht).

Fazit: Ein Haufen externer Faktoren plus einige (wahrscheinliche) Fehler und interne Faktoren führen zum Ausscheiden. Voss-Tecklenburg ist nicht Löw, bei dem schon 2018 für mich die Frage im Raum steht, warum er noch auf der Bank sitzt, da es taktisch vorher kontinuierlich bergab ging. Stattdessen ist das die Trainerin, die vor 2022 gute Arbeit geleistet hat und bei der EM einen (mich) begeisternden Fußball implementieren konnte. Das ist ein Jahr her und die Frage ist halt: Warum hat 2022 geklappt, was 2023 nicht geklappt hat und ist die Hauptschuld bei Voss-Tecklenburg? Wenn nein, muss der zweite Punkt sein, ob man mit ihr weitermachen will, weil sie für die Entwicklung steht, die man sich wünscht (Stichwort: anderen eine Chance geben).

Edit: Unabhängig von Deutschland - dima Maghrib!

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Zum Vorrundenaus der DFB-Frauen mal ein paar Gedanken von mir (auch wenn ich nicht wirklich Ahnung habe):

  • Natürlich schlimmes Verletzungspech in der Abwehr, aber kann die wirklich gegen durchschnittliche N11s nur dann sicher stehen, wenn Hegering und Hendrich beide gesund sind und nicht eine von beiden einen schlechten Tag hat?
  • Das durchwegs begabte Mittelfeld hat enorme Schwierigkeiten, wenn es körperlicher wird (nicht nur wegen Körperkontakt, sondern auch weil die Gegnerinnen eine Sekunde schneller anlaufen). Am besten halten sich da m.E. noch Oberdorf, Lohmann und m.E. auch Däbritz (auch wenn Oberdorf und Däbritz nicht alles gelungen ist). Magull ist eine tolle Spielerin, tut mir in solchen Spielen aber einfach nur leid.
  • Laura Freigang ist ja immer ein Thema. Vielleicht muss man dann wirklich das System umstellen, aber müsste man das nicht doch mal ernsthaft probieren?
  • Bühl und Brand machen auf den Flügeln wirklich viel Wirbel, aber gegen kompaktstehende Teams kommt da einfach nicht genug bei raus.
  • Es braucht eine Sturmidee ohne Popp (das haben wir schon bei der EM gesehen).
  • Standards üben ist nicht ehrenrührig. Standards verteidigen üben ist auch nicht ehrenrührig (Kolumbien).
  • Wenn Wolfsburg jede gute deutsche Spielerin holt, weil dort die Bedingungen am besten sind, gibt es natürlich Blockbildung. Der Block hat allerdings nicht übermäßig gut funktioniert (zumal wenn z.B. Brand bei der WM gefühlt mehr Spielzeit hat als in der ganzen Saison im Verein). Und so super war die Saison des VfL trotz CL-Finale und Pokalsieg auch nicht.
  • Müssen noch mehr Spielerinnen ins Ausland, weil sie in der Bundesliga nur 2x wirklich (VfL – FCB) und 4x (SGE, Hoffenheim) etwas mehr gefordert sind? Zugleich wirken manche Spielerinnen von VfL und FCB nach zwei Saisons und zwei Turnieren ohne lange Pause einfach überspielt.

Die deutsche Mannschaft mag formal heute ausgeschieden sein, entscheidend war aber die 96.Minute gegen Kolumbien. Gegen hochmotivierte Gegnerinnen kann schon mal mit Pech, einer Topleistung der anderen und einem schlechten Tag bei der eigenen Mannschaft ein Unentschieden passieren. Haben Frankreich gegen Jamaika und den USA gegen Portugal auch produziert. Laufen und die Räume eng machen können zumindest aus der ersten Underdog-Riege heutzutage alle. Aber als Mannschaft, die ins Achtelfinale will, darf man dann nicht verlieren. Und schon gar nicht, in dem man die Gegnerin bei der vorher angesagten allerletzten Ecke völlig frei zum Kopfball kommen lässt.

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Mir sind die Fragen hier teilweise viel zu groß. MVT sollte raus, aber das war es dann meiner Meinung nach auch schon fast. Die Spiele gegen Südkorea und Kolumbien hätten mit anderen taktischen Herangehensweisen problemlos gewonnen werden können. Hab da regelmäßig die Krise bekommen wie die das angehen und wenn ich mir angucke wie viel besser das bei Bayern und Wolfsburg ist ist für mich die einzig logische Konsequenz ein Trainer*innenwechsel. Aber ganz viele andere Punkte hier vergessen in meinen Augen diese Vereinsebene. Wenn ich mir angucke, wie fantastisch Wolfsburg gegen Barca gespielt hat zum Beispiel ist es doch in keinster Weise angebracht, hier so große Kritiken zu fahren wie beim deutschen Männerfußball.

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MVT raus ist mir zu verkürzt.

Was ich aber wirklich sehr gerne sehen würde, wäre, dass MVT selbst erklärt, dass sie nicht weitermacht. Damit würde endlich mal wieder jemand Verantwortung übernehmen und eine Konsequenz ziehen. Damit wäre die Mannschaft ein bißchen aus dem Fadenkreuz und eine neue Trainerin (meinetwegen auch ein neuer Trainer) könnte ganz neu beginnen.

Auf den DFB darf man nicht hoffen. Bernd Neuendorf hat ohne Not MVT das Vertrauen ausgesprochen. Typisch, alles soll bleiben, wie es ist. Aber, wie ein berühmtes Zitat sagt:
" Wenn wir wollen, dass alles bleibt wie es ist, dann ist nötig, dass alles sich verändert." Giuseppe Tomasi di Lampedusa

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Das nenne ich einmal eine fachliche & belastbare Analyse! Genauso sollte es gemacht werden!