Input für WM-Kurzpässe

POLCOL
Je mehr ich von Polen sehe, frage ich mich, warum Bayern Lewandowski nicht verkaufen sollte.
Nach der WM kann ich mir auch nicht gut vorstellen, wie motiviert er für die nächste Saison ist.
Wenn man für ihn 60+ Mio. bekommen würde, würde ich ihn gehen lassen.

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James macht Kolumbien um ein zig-faches besser. Es war einfach fantastisch, ihn heute spielen zu sehen. Abgesehen von seinen bekannten Fähigkeiten hat mir vor allem der Einsatzwille und die Arbeit auf dem Platz imponiert. Zurücklaufen, grätschen, am Boden liegend nach dem Ball treten. Sicherlich auch beflügelt durch das 2-0. James war heute einfach sensationell.

Polen ist absolut verdient draussen. Sehr phlegmatisch, unkonzentriert und dann auch desillusioniert. Lewandowski hat viel versucht und war für mich noch einer der Besseren und dann teilweise auch einfach mit Pech versehen. Macht er das 2-1 (nach dem weiten Schlag nach vorn, als er den Ball richtig klasse annimmt und dann Ospina in den Körper drischt), dann wird’s nochmal spannend. Aber ansonsten: Man hat sich mehr von PL erwartet, aber dann fragt man sich direkt: Warum eigentlich?

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Der größte Unterschied zwischen James und Lewandowski sind die Mitspieler. Während Lewa allein auf weiter Flur ist, kann James mit Falcau und Cuadrado als Mitspieler aufwarten. Dadurch werden sie viel unberechenbarer. Lewa hätte höchstens Milik als guten Mitspieler vorne, der aber in den selben Räumen sein Optimum entwickelt, wie Lewa. Zurückgezogen bringt er nicht die Wirkung, wie in Neapel

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Liegt wohl auch mal wieder einfach daran, dass wenn man die Namen liest an teilweise echt gute Fußballer denkt.

Lewi vorne ist zweifelsohne ne Bombe. Zielinski hatte in den letzten Jahren bei Neapel eine tolle Entwicklung hingelegt, ähnliches gilt für Milik und hinten hatteste mit Szczesny, Glik und Krychowiak Leute von denen du erwartet hast, dass sie schon schwer zu knacken sind.

Deswegen bei solchen Geschichten wo man nur die Namen liest, aber zugleich kein Kollektiv im Kopf hat, habe ich mich auch schon bei dieser WM das ein oder andere Mal erwischt (Bsp. Urugray)

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Japan steht so gut wie im Achtelfinale möge man meinen. Ein Sieg oder Unentschieden gegen Polen würde reichen, um Japan das dritte Achtelfinale in sechs WM-Teilnahmen zu bescheren. Eine Entwicklung, die sich eigentlich unmittelbar vor der WM nicht abgezeichnet hat. Gerade die Berichterstattung im Vorfeld der Spiele und die Bundesliga-fokussierung bei so ziemlich jedem Artikel, der im Zusammenhang mit den Samurai Blue steht, verschließt den Blick ein wenig vor dem, was dieses Team an Geschichten bietet.

Max, sofern gewünscht und sollte Japan wirklich ins Achtelfinale einziehen, würde ich die Auftritte Japans bei dieser WM gerne für einen Kurzpass einordnen. Denn die Analyse vor der WM “Japan könnte eine Überraschung bei dieser WM sein”, trifft zunächst zu, wenn man sich mit der Mannschaft nicht beschäftigt hat. Nicht im Ansatz gerecht wird man dem, was Akira Nishino offensichtlich aus diesem Team herausgeholt hat.

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Ja, lass mal schauen. Ich fühle mich persönlich etwas angegriffen, wenn mir vorgeworfen wird, mich mit der Mannschaft nicht beschäftigt zu haben und deshalb das alles falsch zu sehen. Dem ist nicht so. Du hast mehr Spiele gesehen, sicher. Du bist tiefer drin. Aber auch du hättest falsch liegen können mit deiner Analyse. Das ist die Gefahr einer Vorschau und eines Turniers. 87 Minuten zu elft gegen zehn Kolumbianer ermöglichen einen tollen Turnierstart. Hätte aber halt auch anders laufen können. Und was Nishino aus dem Team herausholen konnte, ließ sich nicht erahnen und war auch in den Testspielen nicht zu sehen.

Vermutlich überbewerte ich da deine Kritik, aber mir ist generell beim Feedback zur WM-Vorschau aufgefallen, dass sich die Erwartungshaltung bei einigen etwas verschoben hat und langsam der Realität dieses Sports entgleitet. Wenn eigene Gäste pro Mannschaft oder noch längere Vorschauen gefordert werden, dann offenbart das im Subtext einen grundsätzlichen Denkfehler: Auch jemand, der alle Spiele aller Teams und Spieler gesehen hat, kann sich irren. Und der Mehrwert von Supervielwissen gegenüber Vielwissen ist in 99,8% der Fälle marginal.

Und der Mehrwert von Supervielwissen gegenüber Vielwissen ist in 99,8% der Fälle marginal.

Das sieht man ja auch immer sehr gut an den Tippspielen :wink:

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:+1:t3::joy::joy::joy:

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Edith:

Ich habe mich wirklich erschrocken, als ich die Antwort gelesen habe. Das war in keinster Weise als Schuss vor den Bug in deine Richtung gedacht und bitte auch nicht als solches zu verstehen gewesen. Ich hatte mir beim zweiten Durchlesen überhaupt erst darüber Gedanken gemacht, dass das Posting so aufgefasst werden könnte.
Es war wirklich nur ein Angebot, dass, solltet ihr Input für Japan brauchen, dass ich mich noch einmal anbieten möchte.

Der beschriebene “Vorwurf” bezieht sich zunächst darauf, dass die Vorberichte bei ARD und ZDF bislang sich nur auf Bundesligaspieler fokussiert haben und bspw. Bewertungen beim Kicker scheinbar stark davon abhängig sind, ob ein Spieler in der Bundesliga spielt.

Also bitte noch einmal, das war überhaupt kein Vorwurf an dich persönlich oder dein Format. Bin selbst Hörer und Dauerauftrag ab Juli steht bereits.

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Iran - Portugal
Ein Kompliment an Iran, dass war eine beherzte Leistung als Mannschaft/Kollektiv. Auch wenn Gift und Galle dabei waren (auf beiden Seiten) muss man sich überlegen was geleistet wurde. Spielt ein Iraner bei einem Europ. Topclub? Nö. Wird sich das in naher Zukunft ändern? Eher nicht. Hat man trotzdem Spanien und Portugal vor schwere Aufgaben gestellt? Ich denke ja und das liegt daran, dass jeder die Schwäche des anderen mitgetragen hat. Ich sage, dass man sich diesen Punkt zurecht erkämpft hat und allein der sauber geschossene Elfmeter unterstreicht dies(auch wenn sonst der letzte Schritt im Angriff fehlte). Und es hat mir auch imponiert, dass man bis zum Schluss einfach weiter gespielt hat, mit voller Überzeugung das Wunder zu schaffen.

Spanien - Marokko
Also so n bisl Zweifel hab ich doch, dass wir (Max et moi) uns am Ende bei Spanien als Weltmeister vertippen. Ich konnt das letzte Spiel nicht sehen, aber was mir dann insgesamt mit den anderen Spielen auffällt ist, dass man doch dem Gegner gewaltige Großchancen einräumt. Okay man schießt zwar die Tore, aber von Spanien bin ich ein kontrolliertes Spiel mit wenig Gegentoren gewohnt und dann sind es in 3 Spielen doch schon 5 (und Iran kann auch locker eins machen). Was fehlt Spanien in der Defensive?Die Stabilität an sich oder sind es nur individuelle Fehler, die in der Vorrunde passieren und in den K.O.Spielen nicht mehr auftreten? Wie ist eure Sicht bzw. Erklärung dazu? Sind beide Spiele richtig eingeschätzt oder seh ich es falsch, weil ich mir die Kommentatoren fürs Spiel gekniffen habe. (Soll keine Mann/Frau Bashing sein, zu Skyzeiten habe ich immer den Kommentator gemutet)

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Es ist im allgemeinen sehr interessant dass ausnahmslos alle vorher gehandelten Favoriten, außer vllt mit Abstrichen England und Belgien, ganz schön Sand im Getriebe haben. Okay, bei einigen müssen wir noch Spieltag 3 abwarten, aber trotzdem gab es schon viele Überraschungen.

Spanien würgt sich durch die Gruppe, Portugal hatte auch seine Problemchen auch wenn das am Ende doch etwas souveräner war als bei Spanien, Deutschland wurde schon genug diskutiert, Frankreich überzeugt bisher auch nicht, Kolumbien ist trotz dem guten Spiels gegen Polen, die sang und klanglos ausscheiden, auch noch nicht durch, Argentinien ist eine einzige lateinamerikanische Telenovela, Brasilien tut sich auch eher schwer mit dem umhersegelnden Neymar…

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Es stehen halt einfach sehr häufig gut sortierte und disziplinierte Underdog-Mannschaften (oder eben komplette Außenseiter) gegen favorisierte Teams, die entweder ihren Starspieler nicht eingebunden bekommen oder sich aufgrund fehlenden Esprits die Zähne ausbeißen. Das ist jetzt sehr allgemein gehalten und nur ein Bruchteil der Wahrheit. Vielleicht bekommen wir nochmal 'nen Kurzpass/Schlusskonfi zur Bewertung der Vorrunde, oder @GNetzer?

Nach meinem Empfinden gibt es tatsächlich keine einzige Mannschaft (ausgenommen eventuell Kroatien und Belgien), bei der man derzeit das Gefühl hat: Jo, die können es wirklich packen. Da fallen einem bei jedem Team ein bis zwei Punkte ein, die gegen einen WM-Titel sprechen. Und das macht es doch so UNFASSBAR spannend :smiley:

Ich hau mal einen raus: Wie 2014 wird der gewinnen, der die beste Mannschaft(-sleistung) hat. :smiley:

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Extra Sendung dafür nicht, nein. Wird in den Kurzpässen aber sicher immer mal wieder angesprochen.

Wobei da auch die Erwartungshaltung ne andere ist. Nicht zuletzt wenn man an die EM und den Weg von Portugal dort denkt. Ich fand die gestern nicht souverän gegen den Iran. Ok Spanien noch viel weniger :wink:

Ansonstn stimme ich euch zu. Bis auf zwei, drei Mannschaften überzeugt da noch keine so richtig. Auch die “Kleinen” denen man aufgrund gewisser Spieler oder Gesamtgefüge mehr zutraut(e).

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Ich werfe mal 5 Euro ins vituelle Phrasenschwein und sag einfach:
“Es ist noch niemand in der Vorrunde Weltmeister geworen!”
Wie oft hat sich bspw. Italien in der Vorrunde schon gwquält und trotzdem waren die am Ende unter den letzten 4? Hat überhaupt schon mal eine Mannschaft alle Spiele gewonnen seit es den 32er Modus mit 7 Spielen gibt?

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Frankreich 1998, Brasilien 2002

Argentinien 1986, Deutschland 1990 und 2014, Brasilien 1994, Italien 2006 zumindest ohne Niederlage, also mit je einem Unentschieden.

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Ok, Uruguay ist ja noch dabei. Dann müssen die es jetzt machen :wink:

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Bei England hab ich meine Bedenken. Im ersten Spiel haben sie zwar gewonnen, aber richtig überzeugt haben die mich nicht. Der Gegner war nur Tunesien. Und jetzt war der Gegner nur Panama und auch da sind viele Tore gefallen, die fallen gegen “richtige” Gegner nicht. Mit der Leistung kommen sie in der KO-Runde nicht weit. Belgien hatte zwar die gleichen Gegner, aber wirkten deutlich gefestigter und haben viel mehr aus dem Spiel heraus gemacht.

Schönen guten Tag und zunächst einmal vielen Dank für die Sendungen von einem treuen Hörer und frischen Supporter! :slight_smile:

Ich möchte gerne einmal zur voraussichtlichen Aufstellung der deutschen Nationalelf im letzten Gruppenspiel Stellung nehmen. Der (hier in der Regel verlässliche) Kicker gibt diese wie folgt an:

Neuer - Kimmich, Rüdiger, Hummels, J. Hector - Khedira, T. Kroos - T. Müller, Reus, Draxler - Ti. Werner

Dies wäre ergo (abgesehen von den Einsätzen von Rüdiger und Hector aus bekannten Gründen) eine Wiederaufnahme der Aufstellung des Mexikospiels, bei dem man lediglich Özil durch Reus ersetzt. Ich möchte in Zweifel ziehen, ob dies, insbesondere angesichts der weiter bestehenden Konteranfälligkeit und des ausbaufähigen Offensivspiels im zweiten Gruppenspiel wirklich der Königsweg ist.

Vielmehr möchte ich einmal ein 4-4-2 mit Raute ins Gespräch bringen, welches in der vergangenen Bundesligasaison ja vereinzelt ein Comeback gefeiert hat, sicherlich ganz anders interpretiert würde als zu seiner Hochzeit bei der WM 2006, und meines Erachtens eine gute Möglichkeit darstellt, um sowohl die bestehenden taktischen Probleme des Teams und die Formkurve der einzelnen Spieler besser zu berücksichtigen. Konkret sähe dies wie folgt aus:

Neuer - Kimmich, Süle, Hummels, Hector - Rudy / Goretzka - Gündogan, Kroos - T. Müller - Reus, Werner

In der Innenverteidigung würde ich ähnlich wie von Dir in einem der letzten Podcasts geäußert eher Süle als Rüdiger sehen, zumal ersterer gemeinsam mit Hummels bereits sehr viele Spiele in dieser Saison verlässlich absolviert hat.

Im zentralen Mittelfeld mit einem “echten” Sechser vor der Abwehr - und das könnten klassisch aus ihren Clubs dann in erster Linie Rudy oder Goretzka sein - hätten Gündogan und Kroos endlich die gewohnte Absicherung, die sie mit Casemiro bzw. Fernandinho auch aus ihren Clubs gewohnt sind. Gerade da Kroos sich aktuell noch ungewohnte Ballverluste leistet und hierdurch mehrfach sofort Gefahr entsteht (ggf. weil er von der Absicherung wie bei Madrid ausgeht), wäre ein Sechser von Nöten. Kroos und Gündogan könnten nun ihren Offensivdrang entfalten, das Zentrum wäre endlich dicht und auch für eine hohe Ballsicherheit wäre gesorgt. Zudem würde die Bindung zwischen Abwehr und Angriff weiter gestärkt.

In der Offensive hätte man - und das ist eine wichtige Lehre aus dem Schwedenspiel - mit Reus und Werner endlich viel Tempo im letzten Drittel, das durch die beiden Achter und einen endlich auf seiner Paradeposition spielenden Müller optimal bedient werden könnte. Durch einen lauernden Müller und die schussstarken Kroos und Gündogan wäre man auch bei den zweiten Bällen und Ablagen in den Rücken der Abwehr enorm gefährlich.
Sicherlich war es bisher noch nicht Müllers WM und über die “Kritik” an Özil müssen wir denke ich nicht weiter sprechen, doch auf dieser Position geht von Müller deutlich mehr Zug zum Tor aus, den die Nationalelf weiterhin (und in größerem Maße) benötigt.

Angesichts der hohen Positionierung der Außenverteidiger hätte man denke ich auch in dieser ansonsten sehr zentrumsfokussierten Aufstellung genügend Tempo auf den Außen, um das Spiel bei Bedarf breit zu machen. Zudem profitieren Hector und Kimmich davon, dass der klassische Sechser bei Ballverlusten / Gegenstößen dafür sorgt, dass man sich (mindestens) noch auf eine Dreierabwehrformation verlassen kann.

Das sind natürlich nur die 2 Cents eines passionierten Rasenfunkhörers, aber mich würde einmal interessieren, ob diese Einschätzung nach Analyse der bisherigen Tunierspiele ganz abwegig wäre.

Nochmals vielen Dank für Alles, das ihr aktuell produziert!

Deswegen habe ich auch “mit Abstrichen” geschrieben, die wahre Benchmark kommt ja erst noch mit dem Duell der beiden Teams am letzten Spieltag. Vielleicht kann hier nochmal England oder Belgien ein dickes Ausrufezeichen setzen, oder Ernüchterung beim Zuschauer setzen, ist gefühlt alles möglich. Bei allem Respekt gegenüber Panama und Tunesien, aber die dürfen auch für die beiden keine Gegner sein. Am Ende fand ich aber trotzdem dass England aus dem Sieg gegen Tunesien etwas souveräner herausgekommen ist, als die anderen Teams die eher mit Hängen und Würgen die Partien für sich entschieden haben. Ich gebe dir aber trotzdem Recht, wenn dies bisher auch noch nicht überzeugend war. Dies gilt aber auch für Belgien: einen super Fußball gespielt, aber eben noch nicht gegen Teams auf Augenhöhe.

Eigentlich kann man so ziemlich jedem Team attestieren, dass sie gegen einen richtigen Gegner nicht weit kommen. Früher konnte man zumindest in der Gruppenphase schon 1,2 oder 3 Teams abschätzen, die eine gute Rolle spielen könnten. Das ist bisher eigentlich nicht der Fall. Außer vereinzelte gute Partien (für mich bisher ein Highlight Senegal gg. Japan und Portugal gg. Spanien sowie der Auftritt Kolumbiens gegen Polen), war da auch eher nur magere Kost bei, die Erfahrungen aus der EM ziehen sich hier etwas weiter.

Am Ende aber irren wir alle und wir sehen im Viertelfinale gar keine große Überraschung.