Input zur Männer-EM 2024

Ich kann mich mit den 24 gar nicht anfreunden, weil es halt keinen aus meiner Sicht sinnvollen Modus für die Gruppenphase gibt.
Aber hilf mir doch mal auf die Sprünge, was Du mit den oben „oben genannten Gründen“ meinst? Hab nicht jeden Post in dem Thread mit voller Aufmerksamkeit gelesen ehrlich gesagt.

Na, dass Mannschaften wie Georgien, Slovenien, usw. auch mal eine Chance erhalten im Rampenlicht zu stehen und die halbe Nation anreist.

Ach so. Klar, das ist ein Vorteil, aber dann fände ich 32 tatsächlich erträglicher als 24. Ein blöder Quali-Modus wär mir da zur Not lieber als ein blöder Turniermodus („blöd“ natürlich laut meiner Wahrnehmung, das darf man ja auch anders sehen wenn man will)

Nee, das sorgt für eine Verwässerung des Turniers. Wir sind jetzt schon am Limit mit der Anzahl Spiele. Ich denke die beiden Parameter Anzahl Teams und der Abstand der Turniere sind extrem empfindlich. Verändert man diese zu stark, kann das Produkt unheimlich leiden.

Bezweifle hier, dass die UEFA ähnlich denkt.
Warum nicht 4 6er Gruppen? und die jeweils beiden ersten kommen weiter.
Macht max. 8 Spiele.

btw. Du bist bisher der einzige mit dem ich spreche / schreibe, der mit der 24er Lösung zufrieden ist. Findest Du diese Drittplatziertengeschichte ok?
Gibt es noch weitere Befürworter für 24?

Ich bin ein Kind der WM 94. Dort gab es bereits 24 Mannschaften mit den besten Gruppendritten. Natürlich ist das unbefriedigend. Aber ich finde die Alternativen schlechter. Wenn man zu viel verändert, verliert das Produkt EM an Wert. Ich habe keine Lust auf 6er Gruppen oder 32 Mannschaften. Da ist mir der 3. Platz das kleinere Übel. Aber eigentlich wären 16 Teams angemessen. Die UEFA will wahrscheinlich 32 Teams. Am Ende schalten eh wieder alle ein. Doch ich denke schon, dass der Fussball Schaden nimmt, wie im Clubfussball…

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24 Mannschaften lassen nur unbefriedigende Gruppenphasen zu. Bei 6x4 kommt es zur Qualifikation auf dem Sofa, wie dieses Jahr; bei 4x6 hast Du wahrscheinlich ab dem 4. Spieltag Mannschaften, für die das Turnier bereits gelaufen ist und die abschalten. Man könnte auf 8x3 gehen: zwei Spiele pro Mannschaft in der Gruppe und der Drittplatzierte fliegt raus. Aber das würde die Zahl der Spiele um 12 verringern und die Einnahmen entsprechend auch - daher wohl inakzeptabel für die UEFA und die Verbände. Ganz schräge Idee: lade alle 55 Verbände zum Endturnier ein, lass jede Mannschaft 4 Spiele im neuen UCL Modus spielen und die besten 16 der Gesamttabelle die KO Runde. Sind 8 Spiele pro Team und bei jedem Spiel ist gewaltig Druck, denn da darfst Du eigentlich kein Spiel verlieren, um weiter zu kommen. Sind 110 Spiele in der Gruppenphase … ich sehe das Eurozeichen in den Augen der UEFA Manager. Aber im Ernst - das ganze funktioniert nur mit 16 oder 32 Mannschaften zufriedenstellend, auch wenn bei 32 Mannschaften die Quali grundlegend verändert werden müsste, um noch als seriös durchzugehen.

ich glaube du vergisst, was für ein Wert Beständigkeit hat: Die EM und die WM haben 4 Mannschaften pro Gruppe, das Turnier findet alle 4 Jahre statt und der Austragungsort ist 1 Land. So muss das sein. Ansonsten verliert die EM die Vergleichbarkeit zu früheren Ausgaben.

Es ist eher umgekehrt, Du überschätzt die Beständigkeit der EM Endrunde:

  • 1960 bis 1964 durchgängiges KO System europaweit ausgetragen, nur die beiden Halbfinals und das Finale wurden im Gastgeberland gespielt,

  • 1968 bis 1976 Es gibt erstmals eine Quali, dann Gruppenphase mit anschließendem Viertelfinale europaweit ausgetragen, Halbfinale und Finale im Gastgeberland

  • 1980 bis 1992: Endtunier mit 8 Mannschaften in 2 Gruppen im Gastgeberland. 1980 wurde nur ein Finale der Gruppenersten ausgespielt, ab 84 dann die Halbfinals der zwei Bestplatzierten.

  • 1996 -2012: 16 Mannschaften, 4 Gruppen, KO System ab Viertelfinale

  • 2016 bis heute: 24 Mannschaften, 6 Gruppen, KO System ab Achtelfinale

  • 2000: das erste Mal, dass die EM in zwei Laendern stattfand (inzwischen insgesamt 5 mal)

  • 2021: die Endrunde wurde (wieder) europaweit ausgetragen - hoffentlich das letzte Mal.

Da kann man nicht wirklich was vergleichen und das ist auch nicht so wichtig. Am Ende kommt ein Europameister raus, und das zählt. Und dass der Modus irgendwie einen realen Wettbewerb erzeugt.

Die WM Geschichte ist noch wilder, mit 3er- und sogar 2er-Gruppen, zwei hintereinandergeschalteten Gruppenphasen, und 2026 mit 16telfinale. Das spar ich mir mal.

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Die Aufblähung der Turniere ist leider auch ein Problem für die Austragungsländer. Immer weniger Länder können es sich leisten ein Turnier in dieser Größenordnung auf die Beine zu stellen. Die Doppelvergabe war ja auch deshalb gut, weil sonst wohl Schweiz/Österreich oder Polen/Ukraine nie die Möglichkeit gehabt hätten mal Gastgeber zu sein. Und da waren es „nur“ 16 Teilnehmer.

Da bleiben dann eben nur die üblichen Verdächtigen oder Staaten wie Katar oder Saudi Arabien wo dann Geld und Nachhaltigkeit keine Rolle spielt.

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Hier.

Volle Zustimmung. Das ist ein Teil der Entwicklung zu immer mehr Teilnehmern an Turnieren, der mir Kummer macht. Im Grunde aber auch der einzige.

Stimmt leider. Eine Möglichkeit allerdings, auch kleinere Länder alleine ein 32er Turnier ausrichten lassen zu können, wäre auf Kunstrasen umzusteigen. Der limitierende Faktor für kleine Länder ist in der Regel die Zahl der benötigten großen Stadien, und die wird definiert durch die Zahl der Spiele, die man in 4 Wochen in einem Stadion ausrichten kann, ohne den Rasen unbespielbar zu machen. Mit Kunstrasen könnte man in weniger Stadien mehr Spiele ausrichten, sagen wir in einem Stadion alle 3 Tage ein Spiel, oder 9 Spiele im Monat. Dann reichten 7 oder 8 Stadien, was auch kleinere Länder bereitstellen könnten. Aber wenn schon der nicht ganz perfekte Naturrasen im Waldstadion eine mittlere mediale Krise auslöst, kommt das eher nicht …

Wie weit verbreitet ist Kunstrasen überhaupt im europäischen Profi-Fußball?

Sehr gute Frage. Weiß ich ehrlichgesagt nicht. Ich schätze, wenn, dann mehr im Norden Europas oder im Trainingsbereich.

Warf der Kunstrasen, den der FC Bayern offenbar auf den Trainingsplätzen für die Profis verlegt hat, nicht die Frage auf, ob der Kunstrasenuntergrund mitverantwortlich für die zuletzt gehäuft auftretenden Verletzungen sein könnte, die den Profi-Kader der Bayern immer wieder gebeutelt haben?

Eine Verbesserung des 24er-Systems wäre es nicht die besten vier Gruppen Dritten weiterkommen zu lassen, sondern die besten Vier, die nicht auf Platz 1 oder 2 sind. Dann kann auch ein Vierter mit Vier Punkten weiterkommen und eine Dritter mit zwei eher nicht.

Das würde wegen der Drei-Punkte-Regel offensives Spiel attraktiver machen. Drei Unentschieden garantieren kein Weiterkommen mehr.

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Ich habe mal den Fernseher verlassen und Wikipedia bemüht (ich reg mich wegen Portugal zu sehr auf - bin ich parteiisch oder kriegt Georgien für eine lasche Berührung einen Elfer und Portugal für zwei echte Materialtest am Trikot nix?). Das mit der Verletzungsgefahr ist nicht ganz vom Tisch, obwohl die Rasen immer besser werden. Anderes Problem: in warmen Regionen kann es auf Kunstrasenplätzen unglaublich heiß werden, so dass ein Spiel nicht möglich wäre. Man müsste Sonnensegel in den Stadien aufhängen und viel wässern. Das hilft eventuell auch gegen die Verletzungsgefahr. Also im Prinzip ist Kunstrasen, wenn sorgfältig eingerichtet, wohl kein unlösbares Problem. Interessant aber, was ich überhaupt nicht wusste, ist, dass es Hybridrasen gibt. Kunst und Naturrasen gemischt, um die Vorteile beider zu kombinieren. In Dortmund hat man so einen Rasen installiert, in Tottenham auch. Wäre interessant zu wissen, was das in diesen Stadien bewirkt hat. Besonders viele Verletzungen sind mir aus dem Westfalenstadion eigentlich nicht bekannt.

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Bei der nächsten WM gibt es 16el-Finals? Das ist furchtbar. Gut. Die FIFA hat nach der legendären Rede von Infantino jegliche Glaubwürdigkeit verloren. Jeder Anschein der gegen Profitgier spricht, wurde zerschlagen. Am besten man bläht das ganze auf 64 Mannschaften auf umd reduziert den Turnus auf 2 Jahre umd lässt an Weihnachten in Riad spielen.

Also erstens: Die einzige Konstellation bei der man mit 4 Punkten Gruppenletzter ist ist diejenige, wo alle Mannschaften in der Gruppe 4 Punkte haben. Ich glaub der seltene Fall macht den Kohl nicht fett.
Zweitens: Wenn z.B. nach dem 2. Spieltag jede Mannschaft einen Sieg und eine Niederlage hat, dann wüssten bei der Regel alle Mannschaften, dass sie mit einem Unentschieden im letzten Spiel weiterkommen (unabhängig vom Ausgang des Parallelspiels). Wenn nur der dritte weiterkommt, dann weiß zumindest die Mannschaft mit der schlechtesten Tordifferenz, dass sie gewinnen muss, falls das Parallelspiel unentschieden ausgeht. Will sagen: Für den Spezialfall gibt es dann noch Spezialfälle, bei denen die geänderte Regel eher schadet als nützt.
Und drittens: Falls der Vorschlag: „Lass im Zweifelsfall den Gruppenletzten weiterkommen“ tatsächlich besser wäre als die Gruppendritten-Regel, dann wäre dass bestenfalls der endgültige Beweis, dass der derzeitige Modus kompletter Humbug ist. Schlechter als letzter kann man nicht sein, und die Gruppe hätte dann sechs Spiele gemacht um keine Mannschaft aus dem Turnier zu werfen. Und der Gruppenletzte könnte ja bei dem Vorschlag auch mit drei Punkten weiterkommen, im Extremfall auch mit zweien. Es gibt ja ggf. auch mal Gruppendritte mit nur einem Punkt…

Sorry, aber nee :wink:

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