Kritik an Vereinsmäzenen oder Schmähungen, wo ist die Grenze?

Und weiter geht die wilde Fahrt, auch in Köln Transpis gegen Hopp

Nach dem Bayernspiel erwarte ich das schon diesen Spieltag bei allen übrigen Spielen, siehe Köln. So eine Tapete ist ja schnell gemalt

Aber inhaltlich trifft es das Köln Transpi am besten:
Es wurde versprochen, keine Kollektivstrafen mehr, und damit hat sich letztenendes wirklich der DFB selbst ein Ei ins Nest gelegt. Trifft halt jetzt hopp und Hoffenheim, weil das der Auslöser für die Strafe war. Hätte genau so gut ein Transpi in Leipzig, Wolfsburg etc der Auslöser sein können, denke ich.

Leseemfehlung für einen sehr gut geschriebenen Blogartikel beim Millernton Blog von Maik

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Das ist nicht ganz passend zum Thema. Aber mir tut Nübel mega leid wie der jetzt wegen diesem doofen Patzer angegangen wird. Ich will gar nicht wissen wie der sich fühlt und jetzt wohl jede Woche sowas abkriegt. Tja, Druck im Profifußball…wer erinnert sich an Mertesacker…

Das würde wohl besser in den Spieltagssthread passen. Aber ja, in der Sache stimm ich dir zu

Für mich liegt hier ein Komplettversagen von jeglichem Anstand und Sportmanship seitens der Ultras vor.

Ein Stadion ist keine Gosse. Diese Selbstdarsteller glauben, dass Fußball „ihr“ Sport wäre. Hier geht es nicht um Hopp, es geht um eine allgemeine Entwicklung. Wenn ich aus manchen Ecken dann höre „Oh, der arme Milliardär“ - was zur Hölle? Man darf Menschen also permanent beleidigen, wenn sie nur genug Geld haben? Bei welcher Summe liegt die Grenze?

Was die Kurven sich mittlerweile teilweise erlauben, ist unfassbar. Das ganze dann auch noch „Fankultur“ zu nennen, setzt dem ganzen die Krone auf. Ist das die Fankultur, die wir im Fußball wollen?

Ständig dieser Hass gegen irgendjemanden, sei es Hopp, der DFB, oder sonstwer. Warum muss man beim Fußball hassen? Hat diesen Leuten niemand gesagt, dass es auch eine Stufe tiefer geht? Oder kann ihnen mal jemand das Prinzip einer friedlich und gesunden sportlichen Rivalität erklären?

Für mich werden Ultras immer mehr zu einer Art Hooligans unserer Zeit. Ich hoffe, dass die Vereine maximal harte Maßnahmen gegen diese ekelhaften Individuen ergreifen, die schon längst weit über jedes angebrachte Maß hinausgeschossen sind.

Bei dem Vorfall gestern geht es nicht um den Einzelfall, es ist die Summe aller Fälle. Der Fußball hat ein Problem in den Kurven und es scheint immer stärker zu werden.

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Die Probleme waren schon immer da. Manche Probleme waren vor langer Zeit noch „gute Stimmung“ und werden erst heute als Problem erkannt: Schmähgesänge, Sexismus, Pyro, …
Parallel werden die Empörung und die Maßnahmen dagegen immer stärker. Diese Aktion hätte nicht so eine Welle gemacht wenn das Spiel nicht unterbrochen wurde.

Weil alle normalen Fans einfach nur Fußball sehen wollen und nicht jede Woche irgendeine Scheiße gegen Hopp oder sonstwen.

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Ich hab das hier angeführt, weil für mich im Vordergrund der menschliche Umgang stand, der hier einfach mies ist. Klar sind Nübel und Hopp unterschiedliche Situationen, aber letztendlich werden beide ziemlich hart angegangen, wobei ich finde, dass Nübel deutlich mehr abgekriegt hat.

Ich habe wirklich mittlerweile das Gefühl zwischen allen Stühlen zu sitzen. Ich mag die Ultra-Szene nicht besonders aber die grundlegende Kritik am DFB kann ich nur teilen. Es ist natürlich völlig absurd mit welchen doppelten Standards der DFB hier agiert, wie auch schon von vielen Leuten geschrieben wurde, das muss ich nicht nochmal wiederholen. Die Art und Weise, den Ton der Kritik kann ich jedoch überhaupt nicht gutheißen. So wenig man Hopp auch mag, diese Beleidigungen helfen einfach keinem und machen es mir persönlich auch nicht leicht, mit den Ultras zu sympathisieren. @GNetzer hat das gestern schon sehr gut rausgestellt, die Diskussion um Doppelte Standards und Kollektivstrafen muss deutlich und laut geführt werden, aber diese Beleidigungen vernichten einen deeskalierten konstruktiven Diskurs völlig…

Ich denke mal, sollte es an der alten Försterei noch zum Spielabbruch kommen, wird das nächste Woche noch weiter eskalieren.

Ich denke mal, beim DFB machen jetzt auch die ein oder anderen drei Kreuze, dass Bremen Frankfurt abgesagt wurde, und dass heute Nachmittag nur noch Raba Leverkusen ansteht, wo wohl eher nix kommen wird.

Aber sie haben es geschafft, die Diskussion in die Öffentlichkeit zu bringen. Ein Plakat mit angemessener Ausdrucksweise „Hopp ist nicht top“ würde von den Medien nicht beachtet werden.
Eine Spielunterbrechung ist aber eine gute Bühne.

Ja aber um welchen Preis? Die Art und Weise lässt doch die Lager nur verhärten und die Situation eskalieren. Außerdem lässt es auch die Meta-Diskussion total entgleisen. Vielleicht bin ich da auch naiv oder zu idealistisch, aber es muss doch andere Möglichkeiten dem DFB einen (Nach-)Denkzettel zu verpassen, als sich mit Beleidigungen auszutoben.

Ohne dass ich mich jetzt auch in allen Belangen mit der Materie auskenne: Das ist jetzt nicht so einfach. Protest muss ja in irgendeiner Form störend/anstoßend sein, sonst wird er ignoriert. Und in Anbetracht dessen, dass der Konflikt jetzt schon über 10 Jahre geht haben sie sicherlich schon alle Möglichkeiten probiert. Lustige/Witzige Banner gab es zuhauf, aber darüber wurde nicht berichtet. Die Tennisball-Aktion gegen Montagsspiele wurden dann auch von Teilen der Presse für einen mittelgroßen Skandal gehalten.
Ich finde die Beleidigungen auch dämlich und plump, aber ich kann nachvollziehen warum sie genutzt werden. („nachvollziehen“, nicht „gutheißen“!)
Und verhärtet sind die Fronten in den letzten Jahren eh schon.

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War das was man da auf dem Foto sieht die „Schmähung“ gegen Hopp weswegen gedroht wurde, das Spiel abzubrechen?

Schalke mit der klaren Ansage :+1:

Das war wohl die erste Tapete, nach der schon mal (überzogen) mit Unterbrechung gedroht wurde.
Danach gabs noch ein Fadenkreuz + Huso Plakat

Paar bruchstückhafte nicht vollständig ausformulierte Gedanken zum Thema:

Der Konflikt geht längst nicht mehr nur um die Person Hopp, auch wenn das aus Unwissenheit oder Ignoranz von vielen suggeriert wird. „Es geht um den Kniefall des DFB vor einem Milliardär, um Rechtsbeugung der örtlichen Justiz, um Sonderregeln für modernen und klinisch sauberen Fußball.“ (Twitter: @_jvl), sowie den generellen Kampf der Fanszenen gegen Kollektivstrafen und für freie Meinungsäußerungen.

Verlauf: Konflikt hat sich über das letzte Jahrzehnt hochgeschauckelt (Ablehnung des Konstrukts Hoffenheim, Beschallung, Richtmikrofone, Anzeigen, Hausverbote, Kollektivstrafe). Die so häufig geforderten runden Tische etc. gabs ja und die Situation hatte sich abgekühlt, das war Hopp nur nicht genug.

Und klar kann man die Mittel kritisieren Fadenkreuz, H*sohn, Fokussierung auf Einzelpersonen bzw. generell Strategie und wie werden Argumente vorgetragen. Aber dabei darf man den Kontext nicht außer Acht lassen und auch nicht wie Aufmerksamkeit generiert wird (Das besonders gesittete oder clevere Plakat bekommt halt keine Screentime).

Das Narrativ von „Gegen den Hass“ häufig vermischt mit diesem implizit unpolitischen „Wir wollen doch nur Fußballschauen“ ist meist die Apologie für die Bewahrung der Zustände.
Politisch aktive Gruppen stören da natürlich (die wirklich was gg Antisemitismus, Rassimus etc. tun ((ist natürlich nicht so eindimensional aber you get the point)) und sollen aus der Kurve gedrängt werden.

Dieses Narrativ „Hopp hat als Milliardär auch Rechte und keine Diskriminierung verdient“ ist halt Derailing wenn man sieht dass der Typ offensichtlich mehr politische/ juristische Macht als jeder Durchschnittsfan hat und von Verbänden, Politik und Journalismus mehrheitlich hofiert wird. Dazu Beleidigung ungleich Diskriminierung; (Hat übrigens Methode schon 2007 hat Hopp Kritik am Konstrukt Hoffenheim als Diskriminierung bezeichnet) Auch Kontext, Ort und Machtverhältnis spielen eine Rolle.
Dazu: Beleidigungen gegen Hopp „erinnert ihn an dunkle Zeiten“. Vergleich von Beleidigungen gegen ne Einzelperson und dem rassistischen Terror in Hanau.

Symbolik: Ich kann mir durchaus vorstellen das man sich offenen Rassimus etc. in Zukunft mit diesem 3-Stufenplan konsequenter entgegenstellen wird.
Aber: „Es ist […] eine Farce, dass DFB und DFL ausgerechnet bei Beleidigungen gegen Hopp ein Exempel statuieren wollen.“ (Twitter @Sportkultur)

Berichterstattung: Von Sky erwartet man nichts, aber wie die Kommentatoren die Geschichte gestern immer weiter aufgeplustert haben war schon abenteurlich z.B. „man müsse doch aus der Geschichte lernen, wohin Hass führe“. Das diverse Anstalten der ÖR das Thema auch null differenziert eingeordnet haben und das Feindbild Ultras weiter befeuert haben war aber ebenso erbärmlich. Auftritt von Keller hat auch alle Hoffnungen, die in ihn von manchen projeziert wurden, zerstört.

Ausblick: Die Kollektivstrafe gegen Dortmund und die Entwicklungen vom Wochenende sind eine bewusste Eskalation und ein offener Angriff auf die Fankultur. Es gibt jetzt die Solidarisierung weiterer Fanszenen (Prominent heute Meppen, Bochum, Union). Mal sehen was in den nächsten beiden Spielen bspw. auf Schalke passiert (s. Aussagen von Jochen Schneider). Und der DFB bzw. die Schiris (keine Ahnung wie interne Anweisungen sind, ist zum Teil auch einfach außerhalb ihres Kompetenzbereichs) dreht da selbst für eigene Ansprüche gerad völlig frei (s. 1. Ermahnung Union, Meppen). Ich sehe nicht wie der Konflikt noch zu lösen ist, was passiert jetzt mit der Schickeria, was passiert in Gladbach, welche Auswirkungen/ Nachahmer hat das und wer übernimmt dann so die Kurven?

Ansonsten Leseempfehlung für das Statement der Schickeria, Thread von @Andreynalin auf Twitter, und diesen Artikel von schwatzgelb.de

Philanthropische Multi-Milliardäre won’t save us.

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Bitte nicht falsch verstehen, es hat nichts mit Dir persönlich zu tun, noch soll es eine Kritik an Deinen Gedanken / Deinem Posting sein.

Aber MIR würde es helfen, wenn solche Begriffe wie „Fankultur“ direkt am Anfang eines Postings stehen würden.

Dann könnte ich direkt aufhören zu lesen und weiter „scrollen“.

Ich kann es einfach nicht mehr ertragen, dass man krampfhaft versucht Fans und Fans und Fans aufzuteilen, mit dem intendierten Ziel, dass die einen besser, integrer, wichtiger, etc. sind.

Der Fußball braucht keine Stehplätze, keine Ultras, keine Schmähgesänge oder Beleidigungstapeten. Punkt.

Wann wird das endlich verstanden?!
Es geht darum 22 Spieler beim Spielen zu zugucken.
Gerne mit Emotionen, gerne mit Leidenschaft, aber nicht mit mehr…

Gewalt ist KEIN essenzieller Bestandteil dieses Spiels. Nicht auf dem Platz und nicht auf den Rängen.