Leuten, die für Vereine wie dem EffZeh arbeiten, muss so ein Satz wie Hohn in den Ohren klingen.
Das ist ja auch schwerlich in Relation zu setzen. Wie willst du einen nahezu sicheren Geldstrom mit einer organisatorischen Einbettung in einen Großkonzern vergleichen?
Ich will damit vor allem verdeutlichen, dass alle 36 Fußballunternehmen in den ersten beiden Ligen unter sehr unterschiedlichen Bedingungen wirtschaften. Dass jemand einen Wettbewerbsvorteil hat, suggeriert zweierlei:
- es gibt ein „normal“. Gerade das würde ich bezweifeln. Viele Clubs waren zur rechten Zeit am rechten Ort und haben seitdem ihre Position gefestigt. Mit Ausnahme der neuen Aufsteiger fällt mir ad hoc kein Club ein, der nicht in irgendeinem Sinne einen Wettbewerbsvorteil hatte, der bis heute fortwirkt.
- dass alle im gleichen Wettbewerb spielen. Die Unternehmen spielen zwar sportlich in einer Liga, wirtschaftlich ist das aber stark zu bezweifeln. Bäcker Schmitz verkauft auch genauso Brötchen wie das Backwerk, was Marketing und die Fähigkeit angeht, die gute Lage zu zahlen, ist Backwerk ein anderes Unternehmen.
Dann habe ich dich missverstanden. Wobei ich dir gedanklich immer noch nicht folgen kann, denn es wirkt auf mich so, als sähest du Bayer 04 Leverkusen in der Rolle eines benachteiligten Vereins, was ein durchaus interessanter Twist wäre.
Gibt es doch auch. Sonst bräuchten Bayer und VW keine Ausnahmegenehmigungen für ihre Profi-Fußball-Abteilungen.
Offenbar definieren wir „Wettbewerbsvorteil“ höchst unterschiedlich. Für mich bedeutet das, dass die einen etwas haben, was die anderen nicht haben können, weshalb erstere im Vorteil sind.
Lass mich raten, du hältst Bayer 04 Leverkusen für Bäcker Schmitz und FCB und BvB für Backwerk, oder?
[quote=„Mars, post:83, topic:5021“]
Dann habe ich dich missverstanden. Wobei ich dir gedanklich immer noch nicht folgen kann, denn es wirkt auf mich so, als sähest du Bayer 04 Leverkusen in der Rolle eines benachteiligten Vereins, was ein durchaus interessanter Twist wäre.[/quote]
Benachteiligt gegenüber wem? Und in welcher Hinsicht? Gegenüber dem Effzeh? Sicher nicht. Im Nachteil gegenüber Dortmund, die seit Jahren durchgängig CL spielen? Vielleicht.
Du willst 50+1 unbedingt isoliert betrachten, oder? Dann brauchen wir uns eigentlich gar nicht auszutauschen. Als wären sie Clubs, die 50+1 einhalten, gleich. Dabei sind sie das nur in einer Hinsicht. Ihrer Organisationsform.
Naja, in Hinblick auf welches Ziel? Sportlichen Erfolg doch, oder? Du blendest aus, wie nützlich eine bestimmte Organstationsform sein kann oder du überschätzt es.
Bayer ist sicher eher ein Backwerk, aber mit deutlich weniger Filialen. Bäcker Schmitz ist Heidenheim. Und der Effzeh ist der alte Familienbäcker der Stadt mit vielen Filialen und kurz vor der Insolvenz
Ich finde das nicht unwesentlich.
Die Organisationsform ist mir piepegal. Solange sich an 50+1 gehalten wird.
Die Kölner wurden von der Pandemie hart getroffen. Das kann man sich bei Bayer 04 Leverkusen wahrscheinlich nicht vorstellen, wie das ist, wenn man plötzlich kein Geld hat.
ja, der Effzeh wurde hart von Corona getroffen, weil er von den Zuschauereinnahmen deutlich abhängiger ist als Leverkusen. Das Land NRW hat großzügig geholfen.
Bayer benötigte auch in diesem Zeitraum keinen Ausgleich von Bayer. Viele Vereine in der zweiten und dritten Liga waren noch deutlich abhängiger von den Zuschauereinnahmen. In vielen Fällen erhielten diese Vereine keine Unterstützung von den einzelnen Bundesländern.
Aber ich stimme dir zu, dass Bayer eingesprungen wäre.
Differenzierte Betrachtung
Das liest sich irgendwie lustig …
Aber ich schweife ab. Eigentlich wollte ich fragen, warum der Bayer-Konzern so arg an der Fußball-Abteilung zu hängen scheint bzw. warum es immer noch eine Ausnahmegenehmigung braucht, wenn die Fußball-Abteilung des Bayer-Konzerns, nach allem, was du geschrieben hast, den Anschein erweckt, als würde man auch ohne den Eigentümer Bayer klarkommen?
Zumindest sieht es ja so aus, wenn man auch ohne finanzielle Hilfe des Eigentümers die Folgen einer Pandemie abfedern konnte, was außer dem SC Freiburg, wenn ich das gerade richtig erinnere, niemandem gelungen ist.
50+1 ist doch gerade eine Organisationsform, es ist ein eingetragener Verein, der mindestens 50%+1 Anteile an seiner Profi-Fußball-Sparte hält.
„Plötzlich“. Klar, die Pandemie hat den Verein schwer getroffen. Aber die brauchten keine Pandemie um schlecht zu wirtschaften.
Dieser Artikel ist heute in der faz erschienen, leider hinter der paywall:
Dieser Artikel beschreibt sehr schön, warum der Fussballverein und die Stadt Leverkusen ohne Bayer nicht existieren würde und jetzt sich vielleicht dem Verein und der Stadt die Chance bietet, sich von dem schwächelnden Konzern sich zu lösen.
Vielleicht versteht nach dem Lesen des Artikels die/der eine oder andere, dass eine fehlende Differenzierung in der 50+1 Diskussion eine Beleidigung für 160000 Menschen darstellt und eine tolerante, offene Gesellschaft sollte nicht das Ziel haben sollte, Mitmenschen ständig zu verletzten.
Sie lösen sich vom Konzern, und wenden sich dem Konzern hin? Ist ja eher nur eine Abteilungsänderung. Leverkusen wird immer auch von Bayer kontrolliert. Die halbe Stadt arbeitet dort, die Stadt verdient ihre Steuern über Bayer, da wird es immer genug Kontrolle geben. Das nächste was es neben Wolfsburg in Deutschland an Privatstädten geben wird.
Geht dir das so nah? Lass sie doch reden. Wenn es nicht 50+1 wäre, wäre es das Sponsoring oder was weiß ich was. Im Kern geht einigen darum nicht um Fußball, sondern darum, wer die geilsten (sprich meisten) Fans hat.
Warum tust du so, als hättest du Probleme, mich zu verstehen? Du hast es doch verstanden.
Hat Bayer 04 Leverkusen eine Ausnahmegenehmigung? Ja oder nein?
Da muss gar nichts differenziert werden. Schwarz oder weiß. Fertig.
Frechheit.
Edit. Unverschämtheit. Als würde es Bayer um den Fußball gehen. Die sehen den Werbewert, den ihnen die Fußballer garantieren, und aus ist es.
Herzlichen Glückwunsch zu der Saison ohne Niederlage. Toller Fußball und der Eintrag in den Geschichtsbüchern ist verdient.
Jetzt entspann Dich doch bitte mal ein bisschen…
Dazu zwingt Dich ja auch keiner. Dann wird es allerdings gelegentlich etwas… undifferenziert
Vielen Dank. Das habe ich gerade getan.
Klar. Oder man kann es wie Adorno sehen und sagen, dass es kein richtiges Leben im falschen gibt.
Ich bin die Relativiererei langsam satt.
Warten wir mal ab, ob wir alle noch so euphorisch sein werden, wenn die Konzern-Clubs komplett die Bundesliga übernommen haben werden und die Frage nur noch ist, ob Red Bull, Bayer, SAP oder VW mehr Geld ausgeben mag, um deutscher Meister zu werden.
Vielleicht kommen ja noch andere Schwergewichte dazu, die Fußball nur als Vehikel verstehen, um ihre eigene Agenda besser verfolgen zu können. Apple Altona, Facebook Frankfurt/ Oder oder TikTok Tübingen wollen mir spontan einfallen.
Ich würde hier eigentlich gern ein paar Gedanken und Gefühle zu unserer Saison und unserer Entwicklung teilen und so, falls davon etwas interessant sein sollte, etwas zum Royal Segment beisteuern.
Leider weiß ich nicht, ob mein Beitrag gerade in dieser aufgeladenen Diskussion hier untergehen würde.