Leverkusen (m)

Eure Gedanken und Meinungen zu Leverkusen (m).

Einordnung der Saison

Im Rückblick lässt sich diese Saison in drei Teile einteilen:

  • Anfangszeit unter Seoane und die ersten Spiele von Alonso, die bei mir Flashbacks zu 2002/2003 bzw. 2016/2017 ausgelöst hat
  • Der Zeitraum begonnen mit den drei Siegen vor der Winterpause bis ca. den Halbfinals gegen Rom, wo die Mannschaft 14 Spiele ungeschlagen war
  • Der Abschluss der Saison, wo sich das Team gerade so auf Platz 6 und damit ins Minimalsziel gerettet hat

Ich habe mich im Nachgang gestern abend gefragt, wie ich die Saison und die Leistungen der einzelnen Spieler bewerten soll, da es Phasen gab, wo alles funktionierte und Phasen gab, wo gar nichts funktionierte. Lassen sich diese Phasen mit der Form von Unterschiedsspielern wie Wirtz und Diaby erklären, die Anfangs nicht fit bzw. spielfähig waren, dann aufblühten und dann müde wurden? Fehlt ohne Schick einfach ein Stürmer, um ein hohes Niveau zu halten (ab dem 30. Spieltag schoss Bayer in 4 von 7 Spielen kein Tor und traf nur gegen BMG doppelt)? Kann man Xabi Alonso zutrauen, dass er die Mannschaft konstant auf das Niveau der Rückrunde hebt, sodass Bayer wieder um die Champions-League mitspielt? Ich bin ein wenig überfragt, wie man die Saison einordnen soll.

Stabilität auf der Trainerbank
Ich war einfach überrascht, dass nur 6 aktuelle Bundesligisten (Wolfsburg, Bochum, Hertha, VFB, S04, Köln) seit 2007 mehr Trainer verschlissen haben als Bayer. Es waren bei Bayer insgesamt 14 und alle anderen dieser Teams sind in dieser Zeit abgestiegen bzw. waren in der Relegation.
Von diesen 14 Trainer waren nach ihrer Zeit bei Bayern nur Heynckes und Schmidt bei einem anderen Verein erfolgreich. Von diesen 14 Trainer war nur Roger Schmidt länger als 2,5 Jahre im Amt. Christoph Daum war der letzte mit mehr als drei Jahren Amtszeit. Seit Jupp Heynckes haben alle langfristigen Trainer bis auf Sascha Lewandowski (1,98 in 2 Amtszeiten) einen Punkte Schnitt von ca. 1,65-1,8. Bastian Hahne (@torhamster04) hatte auf Twitter mal einen Tweet mit einer Grafik und dem Punkteschnitt aller Leverkusener Trainer und der Verlauf war bei allen ziemlich ähnlich. Es war ein solider Beginn, es gab eine Hochphase und zum Ende hin sank der Punkteschnitt rapide ab. Bei Seoane lief es genauso. Die Hochphase war das Ende der Rückrunde 21/22 und das Ende kam zu Beginn dieser Saison.

Insgesamt zeigt diese Bilanz eine hohe Inkonstanz und kein gutes Händchen bei der Trainer-Auswahl. Könnte Xabi Alonso diesen Trend brechen und zumindest noch 2 Jahre bei Bayer Leverkusen sein ?

Breite des Kaders
Der Nachteil dieser Trainer-Rochade sah man meiner Meinung in der Rückrunde zum Ende hin. Xabi Alonso konnte mit den Spielern 15-18 im Kader, also denen, die in Englischen Wochen den Stars mal Luft verschaffen sollen, nichts anfangen. Obwohl Frimpong und besonders Diaby müde waren, haben COH und TMF nach der Länderspielpause zusammen 21 Minuten gespielt. Auch Daley Sinkgraven und Karim Bellarabi waren unter ihm kein Faktor. Zwischendurch konnte man Demirbay dazu zählen, der wenig spielte und teilweise durch Tabsoba ersetzt wurde. Diese Spieler wurden für andere Trainer geholt und es zeigt sich, dass die häufigen Trainerwechsel langsam dazu führen, dass der Kader mit Spielern gefüllt ist, die nicht zur Spielphilophie des aktuellen Trainers passen und dafür an anderer Position feheln. Ein passendes Beispiel ist, wenn bei Bayer alle 4 Innenverteidiger gleichzeitig spielen, weil das die beste Formation für die 5er Kette von Alonso ist. Das ist ein weiterer Grund, warum Alonso als Trainer funktionieren sollte, damit man mal zwei Sommer in Folge einen Kader für eine Spielidee bauen kann. Ein Team wie Bayer, welches viele englische Woche spielen möchte, sollte auf der Bank mehr Optionen haben.

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Meine Fragen zu Bayer:

  1. Hat man die Scouting-Abteilung in den letzten Jahren ausgebaut?

  2. Wie schafft es Bayer, diese Juwele wie Grimaldo oder Boniface für sich zu gewinnen, sie waren ja begehrt?

  3. Welche Spieler kommen aus er Jugend nach, wie ist man da aufgestellt? (oder setzt man eher auf eine gute Scoutingabteilung?)

  4. Was sind die kurz- und langfristigen Ziele?

Meine Frage wäre vorallem:

Irgendwas ist doch anders in Leverkusen seitdem Rolfes übernommen hat. Erst das Risiko Alonso genommen und etwas gemacht, was andere Vereine erst jetzt machen wollen würden. Dann jetzt mit ihm verlängert als Grundlage viele gestandene Spieler zu holen statt junger Talente, man erkennt, er möchte ein Win-Now Team aufzustellen und das in seinem zweiten Jahr. Spürt man diese Ambitionen auch wenn man näher am Verein ist, habe jetzt von Rolfes wenig O-Töne im Kopf.

Will man dieses Jahr mit aller macht einen Titel holen?
Ich meine soviel 28-32 jährige hat Leverkusen das letzte mal unter Christoph Daum verpflichtet!:grin:

Wie groß ist die Angst das Boniface sich den 3 Kreuzbandriss holt?

Welches Loch reißt der Verlust von Steidten tatsächlich und wie ist die Sicht auf Eichin?
Es wurden ja viele Spieler für die Jugend extern geholt, mit Bravo und Sertdemir sind zwei schon wieder weg, bei Alajbegovic hat man ganz früh zugegriffen, wie sieht es da aus bzw. Wer hat das größte Potential eine Option für den Kader der Ersten zu werden? Monamay war ja bspw. Schon letzte Saison in der Vorbereitung dabei.

Ist der Kader ansatzweise für die kommende Saison zu halten?
Und wie sieht der Infrastruktur aus, wird die mit der höheren Relevanz des Frauenfußballs noch ausgebaut? Platz ist ja nicht mehr wirklich viel um die BayArena.

Wie langfristig ist die nun geänderte Transferstrategie? Wie kam es zu dieser Änderung?

Bereits unter Bosz hatte man mal einen guten Lauf, dann wurde die Mannschaft (trotz der Rufe des Trainers) nicht verstärkt. Jetzt hat man ordentlich investiert, sogar ohne Hoffnung auf Wiederverkaufswerte. Mit dem Ziel, um Titel mitzuspielen. Das ist für uns Fans natürlich toll, aber woher kommt der Wandel? Und was passiert, wenn man zwar um Titel mitspielt, aber keine gewinnt?