NT240: Bergers große Nacht

Wir haben mit

über das Viertelfinale gegen Frankreich gesprochen. Wie hat euch die Folge gefallen?

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Für mich eine wunderbare Folge sehr passend zum Spiel.

Es gibt Spiele bei denen ich mich an der „direkten“ Aufzeichnung störe, weil ich der Meinung bin dass es besser wäre wenn man ein bisschen Zeit zum drüber nachdenken und erneutem Anschauen von Szenen hat.

Das Spiel gestern wird mit dieser Sendung für mich perfekt gesprochen. Das Viertelfinale lebte von seinen Emotionen und dem Einsatz seiner Spielerinnen und die Gruppe hat das mMn perfekt eingefangen.
Man hat allen Gesprächteilnehmenden das „aufgewühlt“ sein angemerkt und das war einfach wunderbar. Ein emotionales Spiel, direkt und „roh“ besprochen, super :+1: .

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Mir hat die Folge auch gut gefallen.

Finde die Parade immer noch unfassbar. In einigen Jahren eine Pflichtszene für das Ratespiel „Tor oder Nicht-Tor“ .

@GNetzer: Hast du damals den U21-Titel unter Kuntz verfolgt? (Zugegeben, die Frage klingt ein bisschen nach Blasphemie.)
Als ihr beim Fokus auf Mentalität gesprochen habt, musste ich ein bisschen an Kuntz denken. Er galt ja auch nicht als „Taktik-Genie“. Würdest du da Parallelen sehen und wird Taktik auf der Nationalmannschaftsebene vielleicht eher überschätzt, weil Sie eben nicht ganz so wichtig wie auf der Vereinsebene ist.

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Tolle Folge! Nur hochverdient war das Weiterkommen es nicht, da würde ich Justin Kraft gerne widersprechen. Es war am Ende ein erkämpftes Unentschieden nach 120 Min als Außenseiter zu Zehnt und in der „Lotterie Elfmeterschießen“ gewonnenes Spiel, aber nicht hochverdient.

Die wichtigste Szene des Spiels war für mich der Ausgleich, weil man dadurch nicht mehr „musste“, sondern in Unterzahl 100% verteidigen konnte und ein Ruck durch das Team gegangen ist. Das hat gegen ideenlose Französinnen hervorragend funktioniert. Konter für Frankreich Fehlanzeige außer nach deutschen Standards, weil die DFB-Elf ja selten weit aufgerückt ist. Dazu kommen zwei psychologisch wichtige VAR-Eingriffe gegen Frankreich. Man hat sich das Spielglück mit Lattentreffer, AKB-Glanztaten und Co. erkämpft, aber ich denke auch, dass man aufgrund der besonderen Umstände wenig taktische Schlüsse etc. ziehen kann.

Insgesamt kann man nur den Hut ziehen vor soviel Kampfgeist und Willen nach dem vergurkten Spiel gegen Schweden. Jetzt braucht das Team gegen Spanien aber mindestens wieder so eine Willensleistung und Matchglück, wenn man ins Finale einziehen will.

PS: Fand noch jemand, dass Nüsken bei ihrem Einsteigen in der 75. Minute mit Gelb durchaus Glück hatte? Sie trifft ihre Gegenspielerin da knapp über den Knöchel und geht sehr offen und mit Tempo rein.

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Frage dazu: Muss ein Sieg, um hochverdient zu sein, deutlich ausfallen? Muss man klare Feldüberlegenheit haben? Auch in Unterzahl? Ich störe mich immer etwas an der Definition von „verdient“ im Fußballkontext. Man könnte natürlich die These vertreten, dass jeder Sieg verdient ist, weil man irgendetwas besser gemacht hat als der Gegner und sei es nur das Elfern. Ich hänge deshalb auch nicht an dem Begriff und an der Bezeichnung.

Aber wenn ich folgende Fragen stelle und die Antworten dazu betrachte:

  • Wer war gestern näher an seinem eigenen Maximum dran? Deutschland.
  • Wer hat aus den Umständen das wohl aktuell bestmögliche auf den Platz gebracht? Deutschland.
  • Wer war effizienter? Deutschland.

Und einbeziehe, dass Frankreich trotz des enormen Potenzials nicht so viele Möglichkeiten offensiv hatte, wie man in Überzahl gegen dieses Deutschland eigentlich haben müsste. Und darüber hinaus einbeziehe, in welchem Team die meisten Spielerinnen waren, die den Abnutzungskampf und das zerstückelte Spiel am besten angenommen haben, dann ist es mir ehrlichgesagt relativ egal, wie die Statistiken aussehen.

Deutschland kann dieses Spiel aus meiner Sicht gleichzeitig „hochverdient“ gewonnen haben und hätte es trotzdem auch „verdient“ verlieren können. Das widerspricht sich in meiner Perspektive weniger als vermutlich in deiner.

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Ich glaube, unsere Definitionen von „(hoch)verdient“ weichen wahrscheinlich einfach voneinander ab. Für mich heißt das eher „Spiel auf ein Tor, klare Feldüberlegenheit, Chancen kreiert, wenig zugelassen und nie ein anderes Ergebnis erwarten lassen“. Aber da du es ja in der Folge so bezeichnet hast, wollte ich es einfach nur aus meiner Perspektive einschätzen - keine Kritik. Man kann zusätzlich auch die Frage aufwerfen, ob es einen verdienten Sieger nach einem Elfmeterschießen geben kann - aber das geht dann in eine philosophische Debatte über.

Die drei Fragen zum Spiel würde ich jederzeit genauso beantworten wie du, die Konsequenz ist für mich wohl einfach eine andere. Vor allem, weil am Ende nicht z.B. ein 2:1 nach regulärer Spielzeit steht durch ein Nüsken-Elfmeter, sondern ein Sieg im Elfmeterschießen. Deutschland hat sich mit einer Willensleistung und dem größeren kämpferischen Einsatz das Weiterkommen „verdient“ im Sinne von „erarbeitet“, so kann man es vielleicht einordnen.

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Aber wie viele verdiente Siege gibt es dann wirklich? So extrem oft kommt das ja nicht vor. Erst recht auf diesem Niveau. Sind ausgeglichene Spiele, die man gewinnt, weil man die bessere Chancenverwertung hatte, dann unverdient? Oder nichts von beidem?

Fair enough. Hatte ich natürlich nicht so wahrgenommen, ich wollte nur erklären, was ich meine, weil ich es im Podcast ja nicht getan habe.

Ja, aber interessant. Aus meiner Sicht schon. Elfmeterschießen ist nicht nur Lotterie, sondern auch Qualität in Sachen Nervenstärke und Fokus. Wesentliche Aspekte des Leistungssports. Ich würde sagen: Es kann verdiente Sieger*innen in einem Elfmeterschießen geben.

Aber es gibt seltener verdiente Verlierer*innen dort.

Ist natürlich legitim. Aber am Ende sagst du es ja selbst: Es ist durchaus verdient. Das muss sich ja nicht immer auf den Gegner beziehen, sondern kann sich auch auf die eigene Leistung beziehn.

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Genialer Move von AKB übrigens auch: Einfach mit so überragenden Paraden kaschieren, dass man extreme Zeitschinderei betreibt. 8-Sekunden-Regel habe ich hier nicht gesehen :smiley: … aber das musst du auch 120 Minuten erst mal so durchziehen und nur eine Ermahnung von der Schiedsrichterin bekommen. Das war dark art, I know, aber m.E. entscheidend - das war so essentiell für das Luftholen der deutschen Feldspielerinnen und um den Rhythmus der Französsinen ständig zu brechen.

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Ich glaube, was in dem Spiel wichtig war, ist, dass es nicht das typische Problem der Nationalmannschaften (Männer und Frauen) der letzten Jahre gab. Es war nicht alles steril und vorgeplant, sondern es wurde auf eine schlechte Situation gut reagiert. Vielmehr musste und konnte durch Einsatz sehr viel kompensiert werden. Man wollte nicht verlieren. Und dieses Mindset war in dem Spiel da, in vielen anderen zuvor allerdings nicht (auch bei den Männern).

Berger war natürlich sackstark. Sie war absolut konzentriert. Deswegen sind ihr auch nicht die unnötigen Fehlpässe unterlaufen, die mich regelmäßig fassungslos machen. Einfach eine kolossale Leistung.

Ich gebe im Übrigen zu, dass Schüller zu den Spielerinnen gehört, bei denen ich bis ins Unfaire kritisch bin, dass sie allerdings keinen Elfmeter geschossen hat, bestätigt mich hier auch wieder.

Und zum Thema „Wechsel“. Für mich hat es so gewirkt, dass sich das Team gerade an Brand und Hoffmann aufrichten konnte, was den Einsatz angeht. Und solche Vorbilder rauszunehmen, ist halt auch ne Komponente, die zu bedenken ist.

Im Übrigen finde ich sehr interessant, dass man bei den Männern bei den großen Turnieren inzwischen als Toptorjäger Owen Goal hat, während die Frauen enorme Schwierigkeiten bei Elfmetern haben.

Ansonsten haben mir die Kommentatorin und die Schiedsrichterin wenig bis gar nicht gefallen.

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Das 7:1 gegen Brasilien 2014.
Damit würde ich das Spiel vergleichen - unabhängig vom Ausgang des Turniers. Ich erinnere mich immer an wenige Spiele, weil sie sehr beeindruckend oder intensiv waren. Das 7:1 sticht heraus und das Spiel auch.

Ich hab mir das 11m-Schießen nochmal angeguckt. Berger ist beim 2ten Schuss auch einmal in ihre rechte Torwartecke gesprungen.

2 Fragen habe ich noch

  1. Wieso war es eine gute Leistung von Hoffmann ohne einen einzigen Torschuss abzugeben?
  2. Wie hat es Deutschland geschafft gegen die gefürchteten französischen Flügel zu verteidigen?

Starke Leistung, hätte ich von den Deutschen so wirklich nicht erwartet. Sehr beeindruckend… Man will ja nicht unken aber waren das etwa die Deutschen Tugenden?
Diese Stellungnahme zur Roten Karte von Nia Künzer finde ich allerdings schon sehr befremdlich. Die war meiner Meinung nach völlig berechtigt und die Aktion für mich nur als Blackout zu erklären.

Ich frage mich wirklich, ob der DFB sich damit einen Gefallen tut…

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Die Aussage Nia Künzers zu Kathy Hendrich sehe ich im Kontext mit der zweiten Aussage Herrn Wücks bei Inka Blumensaat:

Er hat die Bilder gesehen, er will sich dazu nicht außern. „Es soll jeder selber seine Schlüsse daraus ziehn.“

Das klingt schon sehr befremdlich. Eher so als sei er sauer und angepisst, dass sie seinen schönen Matchplan kaputt machte, so schätze ich ihn ein, auch mit seiner Mimik, die er dazu zeigte.
Sich in einer schwierigen Situation als Chef vor eine Spielerin zu stellen, sieht anders aus.

Der Beitrag von Herrn Meggers vom kicker ist genauso befremdlich
„DFB-Direktorin mit neuer Version zur Roten Karte“
Es ist keine ganz „neue Version“, dass Kathy vermutlich nicht absichtlich an den Haaren gezogen haben könnte.
Das wörtliche Zitat lautet:
„Wir möchten auf jeden Fall unterstreichen, dass keine Absicht vorliegt und Kathy beim Versuch, Kontakt aufzunehmen in der Box, durch die Haare streift und dabei hängen geblieben ist“. (Nia Künzer formuliert auch nicht immer glücklich)

Doch es bringt wieder neue Schlagzeilen und klicks, wie zuvor bei Annes Torwartspiel, auch „an den Haaren herbeigezogen“. Füllt in erster Linie die Kommentarspalten.

Sky sport hat das objektiv berichtet
https://sport.sky.de/fussball/artikel/kuenzer-nimmt-hendrich-nach-platzverweis-gegen-frankreich-in-schutz/13399301/35311

Die Aussagen würde ich auch nicht so treffen und berichtenswert, aber ich frage mich schon, warum wir nicht bis Mittwoch einfach das Post-Game Interview von Berger in der Dauerschleife hören können und das Badewetter am See genießen können :innocent:

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hör dir nochmal die Passage im Podcast an dazu, da vermutet v.a. Max etwas ähnliches, und ich finde auch, dass das was Max und Künzer sagen zu den Bildern passt.

Künzer streitet ja nicht ab, dass die Rote Karte berechtigt war. Sie erklärt nur, dass Hendrich nicht absichtlich hingegriffen hat, um sie an den Haaren zu ziehen. Und danach sehen die Bilder mMn auch aus.

Danke für die schöne Folge. Mein Moment des Spiels war Bergers Jubel nach dem letzten Elfer. Das Grinsen, einfach die Arme ausbreiten und dastehen. In dem Moment hab ich mir gedacht, die Frau ist so cool, die pinkelt Eiswürfel.

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gabs eigentlich zwischenzeitlich plausible Erklärungen, warum

  1. Olofsson das Tor vor der französischen Kurve ausgesucht hat statt wie regeltechnisch vorgesehen die Münze zu werfen?
  2. es gefühlt eine halbe Stunde gedauert hat, bis sie Minges ersten Schuss angepfiffen hat?
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Das nennt man wohl Lerneffekt. Bevor er, wie noch bei Berger, sagt, was er denkt, sagt er nichts. Aber auch das gefällt wieder nicht.

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Die Schiedsrichterin hat die Münze geworfen und vom Münzwurf bis zum ersten verwandelten Elfmeter der Deutschen dauerte es zweieinhalb Minuten. War also alles in Ordnung.

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