Rasenfunk Royal 22/23 (Schlusskonferenzen 413 bis 418)

So, das ist er also, der Rasenfunk Royal. Mit vielen, vielen Gästen und dieses Jahr auch mit Video.

Wie haben euch die Segmente und der gesamte Royal gefallen? Ich bin gespannt!

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Schönen Urlaub hoffentlich nach den letzten Kurzpässen

Eine Anmerkung zu Dortmund als Werkzeug
Wenn Bayern der Hammer ist, ist Dortmund die Nagelpistole, da kann man dann auch schön aus der wortspiel und metapherhölle die saison noch mal nachbauen

Man nagelt Dachlatten an und der Kollege mit dem Hammer legt vor, arbeitet sich stetig voran, klar mal ein Nagel verhauen aber läuft eigentlich

Der Kollege mit der Nagelpistole hingegen muss erst einmal schauen wie die funktioniert und dann ist bei dem Gerät auch noch was kaputt und naja läuft bis zur Mittagspause eher mäßig

In der wird aber der Fehler an der Pistole gefunden und jetzt b(h)aller(t) die plötzlich los
Die Sonne kommt raus und alles scheint zu funktionieren
man arbeitet sich langsam an den Kollegen mit dem Hammer ran

Dem ist die Mittagspause nicht bekommen und er wird immer unzufriedener und seine Schläge auch
Und plötzlich haut er statt auf den Nagel voll auf den Daumen und man hört ihn nur man man man brüllen

Aber auch bei der Nagelpistole hackt es wieder
Mal kommt ein nagel nicht richtig raus, mal trifft er die latte nicht
Und bei der Letzten latte schießt er sich dann ein nagel durch die Hand
Und jetzt kann man nur hoffen, dass außer Male(n) nichts zurück bleibt und es bei der nächsten Baustelle zur Auferstehung kommt

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TED Terzic :rofl: :rofl: Genial!!

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Ich hab jetzt erst Teil 1 gehört und fand es sehr gut. Die Gäste waren wie immer Top. Zu dritt über zwei Vereine zu sprechen hat mir noch ein bisschen besser gefallen, als zu zweit über einen Verein.

Bayern:
Aus meiner Sicht macht es keinen Sinn, auf der Position des Sportvorstandes jetzt wieder ein Ex-Spieler ohne Erfahrung zu holen und die Kaderplanung auf die Trainerposition auszulagern. Es wurde ja auch im Gespräch angemerkt, dass T. Tuchel schon nach 1 bis 2 Jahren wieder weg sein kann und dann steht man wieder ohne Kaderplanungskompetenz im Management da. C. Dreesen kennt den Verein zwar, hat aber keinen Fußball-Hintergrund.

Ich seh die Bayern (Stand jetzt) nicht unbedingt als klaren Meisterschaftsfavorit für die nächste Saison. Zum einen gibt es einige Herausforderungen in der Kaderplanung die auch erstmal zufriedenstellend gelöst werden müssen. Zum anderen muss Tuchel die Mannschaft mental wieder so hinbekommen, dass wenn es nicht läuft, sie nicht wieder in die gezeigten Muster am Ende dieser Saison verfällt. Beide Punkte sind für mich jetzt nicht unbedingt trivial bzw. selbstverständlich.

Dortmund:
Ich glaube schon, dass mit dem Support aus dem Umfeld und den vorhandenen Führungsspielern diese Finalniederlage in positive Energie für die neue Saison umgewandelt werden kann. Bellingham zu ersetzten wird natürlich eine Herausforderung, aber auch hier bin ich eigentlich positiv gestimmt. Auch wenn man nicht alle Transfererlöse reinvestieren möchte, sollte man doch in der Lage sein, ein annähernd spielerisch gleichwertiger Ersatz zu finden.

Hallo zusammen.

Das wird jetzt leider bestimmt sehr kontrovers. Trotzdem möchte ich gerne meine Meinung zum Segment von RaBa Leipzig mitteilen.

Ich verstehe jede Kritik am Konzept von RaBa … und teile weite Teile davon. Das vorweg, und ich teile auch eher meine ersten Gefühle mit, ohne das nun zu hoch hängen zu wollen.

Ich fühle mich nur etwas unwohl dabei, dass bei einer Saisonrückschau wieder viele grundsätzliche Kritikpunkte am „Nicht-Verein“ aufgewärmt wurden. Ich habe das Tribünengespräch zum Konstrukt RaBa mehrmals gehört und mochte die kritischen, aber auch differenzierten Sichtweisen sehr.

Vielleicht bin ich jetzt sehr unfair: In dieser Saison hat sich am Konstrukt RaBa - falls ich nichts übersehe - nichts geändert.

Es wäre für mich völlig akzeptabel, wenn man RaBa beim Saisonrückblick aufgrund von grundsätzlichen Vorbehalten gar nicht behandelt. Ich verstehe auch, wenn man jede Möglichkeit zur Kritik wahrnehmen möchte. Wie gesagt: Ich teile diese ja in den meisten Punkten.

Trotzdem geht es in diesem Royal um einen Saisonrückblick.

Ich persönlich hätte mich - keinesfalls RaBa-Fan - gefreut, wenn man die Saison sportlich behandelt und beim Rest auf das Tribünengespräch verwiesen hätte.

Sorry und Grüße,

Andreas

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Ich stimme dir eigentlich voll zu, es sollte nur um die Sasion gehen, aber Leipzig ist der Stachel in der Liga, denn man immer, immer kritisch beleuchten muss.Diese Kunstprodukt hat jetzt zwei Vereinen einen Titel verwehrt, die in den letzten Jahrzehnten mal mehr oder weniger Gute oder Schlechte Arbeit gemacht haben. Die Erfolge von Leipzig sind ohne deren Konstrukt nicht Vorstellbar. Ich glaube zum Thema Multi-Club Ownership muss es noch ein eigenes Tribünengespräch geben, dass hat meiner Meinung nach das Potenzial das Clubsystem auf dem Kopf zu stellen.

Aber es geht ja auch um mehr als die reine Saisonrückblicke. Sondern es finden ja auch immer allgemeine Themen in den Royale. Der Qatardeal bei den Bayern, oder das Stadionkonzept gegen sexuelle Gewalt in Freiburg, hat sich auch nicht geändert, aber deshalb redet man eben darüber.

Und eine Kritik am Verein muss ja keine Beleidigung des Gastes sein, das auf keinen Fall. Es bietet aber doch die Möglichkeit zu sehen, wie einfach der Umgang von Fans mit den Vorwürfen ist, da ich mal vermute, dass für viele von uns Aug in Aug mit einem RaBa-Fan und ihm auch zuzuhören, was er vom Konstrukt hält, immer noch etwas Neues ist.

Und eben ist es normal, Themen neben dem Platz zu behandeln, und bei RaBa gibt es ja nun keine große Krise, sondern der Verein an sich ist ja relativ stabil, die meisten Reibungspunkte, die man ansprechen kann, haben dann doch eben mit der grundsätzlichen Aufsetzung des Vereins zu tun.

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Ich würde Andreas hier in soweit zustimmen, dass ich beim Hören des RaBa-Segments auch gedacht habe, dass es vielleicht besser wäre, RaBa ganz aus dem Royal rauszulassen.

Für mich stellt sich die Frage, wie viel Erkenntnisgewinn wirklich darin besteht, dieses Gespräch über die bekannten Kritikpunkte mit einem RaBa Fan zu führen. Der Gast hat sich halt vor Jahren entschieden, RaBa Fan zu werden, d.h. dass er die grundsätzlichen Kritikpunkte nicht teilt bzw nicht so schlimm findet. Seine Antwort war ja mehr oder weniger „Naja, ich finde das bei uns halt cool und modern, ist ja Geschmackssache.“ Ihn wird man genauso wenig davon überzeugen, dass RaBa ein perverser Auswuchs der Kommerzialisierung ist, wie du Max (und uns Rasenfunk-Hörer) davon überzeugst, dass das ein normaler Verein ist, der ein cooles, modernes Umfeld für die Jugend Ostdeutschlands bietet. Polemisch gefragt: Ist das noch Diskurs, oder kann das weg?

Es gab vor vielen Jahren mal einen Auftritt von Jon Stewart bei Crossfire (einer Politsendung, so ähnlich wie das alte Frontal, nur dümmer), wo er zu den Moderatoren gesagt hat: „What you’re doing is not debate, it’s theater.“ Nach dem Motto: Jeder sagt seine bekannten Sätze auf, keiner ändert seine Meinung und dann gehen wir nach Hause und sind stolz, dass wir mal drüber geredet haben. Daran musste ich ich denken, als ich das RaBa Segment hörte.

Ich rechne es Max hoch an, dass er fair und höflich die Kritik anspricht, ich könnte das nicht. Aber ich finde, man kann sich immer fragen, brauchen wir das? RaBa ist essentiell anders als die restlichen Bundesligisten, da könnte man sich meiner Meinung nach auch rausnehmen, sie essentiell anders zu behandeln (im Sinne von überhaupt nicht).
Crossfire wurde übrigens recht kurz nach Jon Stewarts Auftritt abgesetzt.

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Wie wäre denn dann die Kritik, wenn man es weglassen würde? Von allen Seiten. Es wird auch über andere Vereine gesprochen. Fangen wir dann an Union wegzulassen, weil man immer nur darüber redet, wie sich überperformen und ihre Ergebnisse des letzten Jahres pulverisieren?

Sehe ich auch so RaBa ist ein besonderer Verein und dann muss man auch die Strukturen und Probleme des Vereins ansprechen. Und es ist halt mal Fakt das wenn anderer Vereine wie Bremen, Gladbach oder Dortmund ihre Ziele nicht erreichen, sie dadurch in finanzielle Krisen rutschen, bei RaBa ist das nicht der Fall. Das hat das Beispiel Corona gezeigt.

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Na gut, dass RaBa mal in eine Krise schlittert, dazu braucht es eben viel Fantasie.

Der Rasenfunk balanciert hier auf einm sehr dünnen Seil. Der journalistische Anspruch fordert dass Leipzig im Royal besprochen wird und dabei muss Max als Gastgeber den Gast auch unterstützen, gleichzeitig aber auch Gegenrede geben. Zusätzlich spielt auch sicherlich seine eigene Meinung zu dem Konstrukt eine Rolle, aber der Rasenfunk kann ja nicht alle Gäste vergraulen, sonst kommt nie wieder jemand. Letztes Jahr gab es Beschwerden, dass es zu wenig Gegenrede im Leipzigteil gegeben haben solle, also diesmal dann doch das nachhaken (vermutlich).

Komplett rausnehmen finde ich aber auch doof. Nach den ersten Statements zu „modern“ vs „Tradition“ hätte ich das Segment tatsächlich beinahe übersprungen, aber eben durch das Nachhaken von Max doch noch weiter gehört. und @RobChang hat schon Recht, das man so mal die „andere Sicht“ mal hat… auch wenn ich sie nicht wirklich nachvollziehen kann.

Was ich sagen will: Bei diesem Thema kann es kein Richtig geben von Seiten des Rasenfunks. Rauslassen widerspricht der Journalistischen Pflicht; ohne Gegenrede den Gast erzählen lassen auch. Alles zum X-ten mal durchkauen ist aber auch auf Dauer monoton. :man_shrugging:

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Ja, eben. Bin tatsächlich überrascht, dass man sich vorstellen kann, RaBa aus dem Royal zu lassen. Das ist doch absurd. Ich empfand den Teil als absolut okay, um auch mal wieder eine Pro-Leipzig-Argumentation oder zumindest ein Gutheißen zu hören. solange das kritisch vom Moderator aufgegriffen und zu diskutablen Themen gesprochen wird, ist das doch legitim. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es für RaBa-fans, Podcaster und Blogger immer wieder müßig ist, über Grundsätzliches oder nervige Sachen wie „wenig Fans bei Auswärtsfahrten“ zu reden. Da müssen sie dann aber schlicht und ergreifend durch. Im Prinzip wissen ja alle Gäste wie der Rasenfunk und Max dazu stehen und welchen Gesprächsansatz Max verfolgt. Gemessen daran, empfand ich - wie gesagt - das Segment als gut. Tobias hat sich gut geschlagen und präsentiert. Sicher wäre es auch mal an der Zeit keinen fan oder Blogger zu RaBa zu hören, sondern jemanden mit journalistischem Hintergrund, der nicht Guido Schäfer heißt (wobei das wohl Popcorn-Charakter hätte :smiley: )

Zu den gescheiterten Plänen des Nachwuchszentrums von Werder Bremen, sagt Julia Friderichs, dass es leider „an den grantigen Anwohnern in ihren schönen Häusern gescheitert ist“. Ich kann das ganze auch nur aus der Entfernung verfolgen und bin keiner von diesen Anwohnern. Trotzdem kann ich die Haltung der Anwohner durchaus nachvollziehen, auch wenn es mir um unseren Nachwuchszentrum wehtut. Der Einspruch der Anwohner bezieht sich nämlich darauf, dass dieses große Leistungszentrum in einem Überflutungsgebiet gebaut werden soll. Die Konsequenz daraus wäre, dass durch weniger Ablauffläche (die nämlich zugebaut wird) die Anwohner mit höherem Hochwasser rechnen müssen. Und scheinbar sind die vorgeschlagenen Ausgleichsmaßnahmen nicht überzeugend genug. Als selbst schon von Hochwasser Betroffener kann ich das sehr gut nachvollziehen.

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Einen Dank an die Tabellenkonstellation, dass das Segment der Eintracht sowie Wolfsburg in ein Gespräch fallen konnten und somit vieles zur Personalie Oliver Glasner zu erfahren war. Sehr interessant wie sich äußere Wahrnehmung (auch bei mir) und die inneren Abläufe dann doch auseinander gehen und diese Trennung damit durchaus nachvollziehbarer erscheinen lassen.
Man sollte zwar immer beachten, dass das Bild des Journalisten durchaus auch ein wenig von der Beziehung mit dem Protagonisten abhängt (hat man z. B. damals gut bei Hütter gesehen), aber da auch Philipp Hofmeister vom Hessischen Rundfunk ähnliche Umstände berichtet hat, denke ich dass das Klima nach innen hin eine Weiterbeschäftigung unmöglich machte, was man dann vielleicht Fans etwas schwer verkaufen.
Danke auf jeden Fall für diese thematisch günstige Konstellation.

Zum Thema Leipzig würde ich auch Unverständnis empfinden wenn man sie komplett aus der Berichterstattung heraus lässt. Hier sollte man die Ambivalenz aus purer sportlicher Bestandsaufnahme und den ganzen Begleitumständen, wie diese überhaupt zustande kommen eben aushalten. Aber die Kritikpunkte am Konstrukt gehören trotzdem angesprochen in meinen Augen. Lässt man das weg, wird nicht mehr drüber geredet und es fließt in eine Art Akzeptanz die dann so nicht stehen gelassen werden sollte. Andere Vereine werden auch mit fortlaufenden Kritikpunkt in Verbindung gebracht: Thema Auswärtsfahrer, Thema Pyro-Fans, Thema Qatar Sponsering, Werksklubs etc. Warum sollte man das dann in Leipzig nicht fortlaufend ansprechend dürfen.

Da wir in Deutschland leben, werden auch die allerkleinsten Widersrüche bei einem Großbauvorhaben immer teilweise sehr hoch gehängt, ist in meiner Heimatstadt oder in anderen Städten nicht anders.

Wenn es stimmt, dass da Leistungszentrum in einem Überflutungsgebiet gebaut werden sollte und daher die Ablaufflächen zu gebaut werden, finde ich den Protest so weit richtig, im Ahrtal hat man ja gesehen, wenn man zu nah am Fluss baut, was passiert.

Welche Folgen hat es auf die Entwicklung des Gesamtvereins, wenn das Zentrum nicht gebaut wird?

Ein fehlendes Leistungszentrum wäre natürlich eine Katastrophe. Aber es geht ja nicht darum, dass gar kein Leistungszentrum gebaut wird, sondern dass es stattdessen jetzt im niedersächsischen Umland gebaut werden muss und die Geliebte Nähe zum Weserstadion dadurch verloren geht.

Dieser Beitrag macht mich tatsächlich sprachlos. Vielleicht sollte ich lieber nicht darauf antworten. Das ist so arrogant und dumm zugleich. Was bildest Du dir ein? Wegen so einem Beiträg meldest du Dich extra im Forum an? Überträgst Du diese Einstellung auch auf Dein Privatleben? Wie kannst Du mit jemanden reden, der für eine Brauerei arbeitet (enormer volskwirtschaftlicher Schaden durch Alkohol) oder für in der fossilen Energiewirtschaft, Immobilienwirtschaft, Versicherungen, Inkassodienst, Banken? Checkst Du bei jedem Einkauf die Historie oder das aktuelle Verhalten des Unternehmens (BASF, Nestle)? Das wären doch die großen Themen, um mal klare Kante zu zeigen. Aber das machen nur die Wenigsten. „Fussballfans“ erhöhen sich moralisch dadurch, dass sie sich von RB Leipzig abgrenzen, weil es so einfach ist, seinen moralischen Standpunkt zu sichern, ohne eigene Kosten oder Einbußen zu haben. Lächerlicher wird es nicht mehr. Ihr seid Fans von Vereinen, die im Deutsche-Bank-Park spielen, sich von Terrorregimen sponsern lassen, geheime Deals mit den Medien machen, mehr als dubiose Sponsoren auf der Brust tragen, illegale Handgelder an Berater zahlen usw. und Ihr (Du) kommt hier mit einer moralischen Überlegenheit um die Ecke? Wegen eines Umstandes, über den in England alle nur lachen würden! Kein Mensch würde auf die Idee kommen, wegen der Eigentümerstruktur nicht mehr über Liverpool berichten zu wollen (historisch gewachsen, bla,bla,bla). Klar kann man RB ablehnen, so wie ich die Buyern, aber man sollte sich daraus nicht eine moralische Überlegenheit konstruieren, die einfach nicht da ist.

Hier in Leipzig gibt es keinen Ü50 der in dem Bereich arbeitet, in dem er mal ausgebildet wurde, die Technische Zeichnerin ist jetzt Buchhalterin, die Industrieanlagenmechaniker ist Immobilienverwalter. Es gibt keine Betriebe, Geschäfte und nur wenigen Institutionen, die älter als 25 Jahre sind. Fast alle ehemaligen Oberliga-Verein sind am Arsch, wenn überhaupt existent. Es gab eine enorme Abwanderung an jungen Leuten. Bei mir die Hälfte der Familie tief in NRW. Das ganze System, einfach alles wurde einmal komplett geändert und ist mit nichts vergleichbar, was in Westdeutschland passiert ist. Ich habe so um 2013 in der Immobilienbranche gearbeitet, nicht eine einzige Wohnung haben wir an Leipziger verkauft, alles Leute aus dem Westen. Und die kommen in unser Stadion und hängen ein Banner auf mit „Tradition seit 1900 irgendwas“. Die Leute hier hatten einfach mal andere Probleme als irgendeine Tradition, die mussten gucken, dass sie mit dem Arsch an die Wand kommen und denen brauch keiner irgendwas von Kommerz erzählen, das haben die Leipziger schon ab 1990 selbst erlebt und gelernt.

Jetzt noch was zum Leipzig Segment

Es stimmt, dass es andere Fans sind, weniger Fanatismus, merke ich auch an mir. Die Fans sind daher auch nicht bereit, ihr letztes Hemd für den Verein zu geben. Ich selbst hätte mir problemlos Glasgow und gleich danach Pokalfinale leisten können, aber das geht in Leipzig noch zu wenigen Leuten so und dann wägen die eben ab. Vielleicht wäre es anderes, wenn ich einfach vor meiner Tür in den Bus steige und am Flughafen in den Flieger. Um nach Barcelona zu kommen, muss ich eben erst mit dem Auto nach Berlin oder München.

Noch was zu den Zuschauerzahlen. Wenn Leipzig am Samstag zu Hause spielt, dann wieder am Mittwoch international und in der folgenden Woche im Pokal zu Hause, dann waren in dieser kurzen Zeit so 120.000 Zuschauer da. Ich denke, dass ist ok. Zu Chemie und Lok gehen so im Schnitt 4000 Leute. Das also zu Thema: „in Leipzig nur Lok und Chemie“. Leipzig hatte in der zweiten Liga einen höheren Schnitt als Dynamo, weil größeres Stadion. Dennoch waren am Ende mehr Leute da.

Weil Max das Glasgow-Spiel ansprach. Ich habe als Kind/Jugendlicher in den 90ern und 2000ern so fast jedes Fussballspiel im TV gesehen was kam, viel UEFA-Cup und Pokal der Pokalsieger. Da saß teilweise kein Schwein im Olympiastadion (Championsleague) oder im Waldstadion. Und im letzten Spiel der Buyern sind die Leute einfach gegangen, weil sie es nicht ertragen haben, dass die Buyern vielleicht mal nicht Dt. Meister werden. Da ist also auch ein sehr hoher Event-Fans-Anteil. Als der VfB Leipzig damals zu Hause gegen Union gespielt hatte, waren da vielleicht 250 Leute von Union mit und fast alles Nazis, aber da war es eben noch nicht angesagt, Unioner zu sein. Heute alle total moralisch auf der richtigen Seite, wenn ich höre und lese, von da von Textilvergehen kommt, wo auch mal alles was mit RB zu tun hat, als Dreck bezeichnet wird. Das betrifft dann auch mich und meine drei kleinen Kinder, die Fussball über alles lieben und im Gegensatz zu mir, das Glück haben, Bundesliga-Fussball im Stadion sehen zu dürfen. Dafür werden sie dann u.a. von Leuten beschmipft, die aus einer Region kommen, wo alle 50m eine Bundesligastadion steht.

Diese Verlogenheit widert mich einfach nur an. Ich würde gern was zur Mannschaft schreiben, haben aber null Bock drauf.

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Mit einigen Punkten der moralischen Überlegenheit hast du vielleicht recht.

Zwei Dinge: Leipzig ist halt der „Verein“ in der Liga, der die Wettbewerbsregeln am krassesten bricht. Daher wird hier die meiste Kritik laut. Vorher war es Hoppenheim und davor irgendwann mal Wob und Lev in Teilen.

Die andere Sache ist, dass sich der Brausekonzern Leipzig als Standort ausgesucht, da es die einzige Möglichkeiten war ihr „Projekt“ umzusetzen. Die hätten das auch im „Westen“ durchgezogen. Da gab es nur keinen Platz bzw. keinen Verein den sie kaufen konnten.
Lg

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Ich finde es sehr gut, wenn zwei Gäste gleichzeitig reden (Union und Freiburg). Bei Union wurden nach meinem Eindruck aber die Punkte nach und nach abgeklappert (mit ein paar Unterbrechungen des Freiburgers) und bei Freiburg kam es mir bisschen wie ein hin und her bzw. unstrukturierter vor. Ist nicht böse und persönlich gemeint, ich habe dennoch vieles mitgenommen. Vielleicht war das auch nur mein Eindruck…ansonsten finde ich den Royal wie immer sehr gelungen. Wie immer eine grandiose Arbeit!