Saisonrückblick 19/20 - Input zu Vereinen

Den Rasenfunk Royal gibt es dieses Jahr in klassischer Form nicht, aber einen Saisonrückblick. Wir werden da nicht sklavisch jeden Verein durchgehen, aber die großen Linien der Saison nachzeichnen.

Ihr könnt uns gerne Input geben, die Aufzeichnung wird nach dem Relegations-Rückspiel stattfinden.

Update, 02.07.
Wir nehmen noch eine Kategorie in die Sendung, die ich mal „Die Lieblingsgeschichten/Aufreger der Saison“ nennen würde. Ich glaube gerade in der Hinrunde sind da viele Sachen passiert, die man jetzt vielleicht schon wieder vergessen hat. Wollt ihr uns da beim Sammeln helfen?

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Ich wünsche mir folgendes Thema:
Welchen „Beitrag“ hat der BVB an der nicht endenden Dauermeisterschaft des FCB? Stichworte: Selbstverständnis des BVB als „Ausbildungs- und Verkäufer-Verein“ + Schwächung anderer Vereine (Brandt, Hazard,…) = Puffer zwischen dem FCB und den anderen Vereinen.
Danke vorab für Euer Format!!!

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Ich bin da eher etwas ahnungslos, daher ein paar Fragen zum Thema Doping:
Wie sieht es eigentlich mit Dopingtestungen in der Corona Zeit im Fussball aus? Die FIFA, der DFB werden nicht von der WADA ausgefuehrt oder? Das heisst es gibt auch keine spontanen Kontrollen zu Hause oder auf dem Trainingsgelaende? Kann das vielleicht die ein oder andere Spieler"transformation" erklaeren?

Als Aufreger der Pre-Corona Saison koennte man die ‚Maennerfussball‘ Debatte nennen.

Schalke:
Ich sage, dass man genau den Fußball bekommen hat, der mit Wagner zu erwarten war. Schon bei Huddersfield hat er einen defensiven, ziemlich hässlichen Fußball gespielt. Aufgestiegen ist er mit negativer Tordifferenz, wenn ich mich nicht irre.
Hat man sich hier vor der Saison etwas anderes erwartet?

Und im Ausblick: Wie soll sich ohne Geld und mit diesem Kader die Lage verbessern?

Bremen:
Letztes Jahr um einen Punkt Europa verpasst, dieses Jahr - nun ja. Waren der Hauptfaktor wirklich die Verletzungen, vor allem die von Füllkrug? Oder ist der Kader am Ende doch ungünstig zusammengestellt gewesen?

Gladbach:
Zu Weihnachten noch im Meisterkampf, jetzt doch zurückgefallen, aber immerhin Champions League. Wie sehr kann man die Saison als Erfolg werten? War eine deutliche Entwicklung im Spiel sichtbar?

Paderborn:
Props an Tobi Escher (glaube er wars) und seine Vorhersage vor der Saison, dass Paderborn viel gelobt wird, aber nichts gewinnen wird.

Köln:
Wir haben eine sehr wechselhafte Saison gesehen. Anfangs mies, dann die Erfolgsserie, nach Corona wieder nicht so gut. Wie ist die Mannschaft denn nun einzuordnen, wo liegt sie wirklich?

Augsburg:
Letztes Jahr Hinteregger, dieses Jahr Gregoritsch. Warum kommt es hier immer wieder zu solchen Fällen?
Die Transferpolitik scheint ebenfalls unglücklich. Koubek, Gruezo, Iago, Oxford waren sehr teuer, haben das Team aber nicht verstärkt. Wie seht ihr das?

Hertha:
Ein turbulentes Jahr. Covic, Klinsmann, Nouri - nach Corona fast schon wieder vergessen. Hätte man auch ohne Corona-Pause wieder Ruhe reingekriegt?

Union:
Ungefährdeter Klassenerhalt. War diese Saison taktisch kluger Fußball, kombiniert mit klugen Einkäufen, oder war da auch viel Aufstiegseuphorie dabei?

Wolfsburg:
Wie ist Glasners erste Saison zu bewerten? (Im Hinblick auf seine Spielidee)

Bayern:
Vor der Saison hat man viel gehört a la „Onkel Kalle muss dem Brazzo jetzt mit Coutinho und Perisic den Arsch retten, weil alles andere nicht geklappt hat.“ Jetzt am Ende waren vor allem die Salihamidzic-Transfers Pavard und Davies große Gewinner. Ist Salihamidzic ein Gewinner dieser Saison?
Und ist Flick so gut, oder ist das wieder die Post-Trainerwechsel-Euphorie, die wir schon nach Ancelotti gesehen haben?

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Es wäre ganz schön, wenn du noch mal ein paar Minuten darauf eingehen könntest, inwiefern der Aufstieg in Liga 1 (oder auch insgesamt in die Profiliga) Vereinen helfen oder auch schaden kann, wäre interessant würde auch Heidenheim aufsteigen in der Relegation.
Im Gedanken hatte ich da eher die Beobachtungen, die man von außen machen konnte, wie beim SC Paderborn aber auch jetzt Düsseldorf, Köln, auch Frankfurt oder Werder Bremen.
Paderborn hat sich diese Saison nicht vollends des „sicheren“ Klassenerhalts verschrieben, wie in der Saison 14/15 und ist schon anfangs zweigleisig gefahren, wodurch sie dieses Mal wahrscheinlich nicht so hart auf die Schnauze fallen werden und zumindest für sich als Ausbildungs-/Förderungsverein gut geworben hat. Das könnte versteckte Talente animieren zum SCP zu wechseln, dessen Spielweise bereichern und durch gute Ablösen sich selbst als Spieler und den Verein fördern.
Anders bei Düsseldorf nun konkret, aber auch Köln, Frankfurt und Werder. Mit dem HSV und Stuttgart scheinen sie mir alle einen gesetzten Anspruch für die Liga 1 zu haben, aber da nun mal nur 18 Teams in die Liga passen, müssen manche Vereine den Kürzeren ziehen. Speziell in dieser Saison sind Augsburg und Freiburg nicht betroffen, aber bei diesen Vereinen habe ich das Gefühl (mehr wohl bei Freiburg), dass der Verein finanziell und vor allem bezogen auf die Stabilität nicht zusammen brechen würde. Die anderen Vereinen sind schnell mal in die Absteigszone gekommen, nur durch den Puffer vom SCP ist Ihnen der ungeliebte 18. erspart geblieben. Mir scheinen durch den Erstligaaufstieg bei manchen Vereinen aufgeblähte (im Sinne von nicht nachhaltige) und instabile Strukturen zu bestehen bzw aufgebaut worden zu sein, die einem Verein bei einem Abstieg den Hals brechen können. Gerade hat der HSV auch wieder meisterlich gezeigt, wie man seinen Anspruch auf einen Aufstiegsplatz nicht gerecht werden kann, und liefert sich ein Schneckenduell mit dem VfB , auch nicht gerade souverän für einen Verein mit Anspruch auf Liga 1, um Platz Zwei der Liga 2. Ich frage mich auch, wie lange der HSV sich noch halten kann. Er spielt einen guten Fußball für Liga 2, holt seinen Anspruch aber aus der Kiste „Gründungsmitglied für die Bundesliga“ und überzeugt jahrelang sportlich nicht mehr.
Ich vermute, dass das Problem insgesamt zum einen beim Prestige und den Finanzen natürlich liegt. Auf der einen Seite werden die Zweit- und Drittligaspiele als ungeliebte Kinder medial behandelt, und ein Verein kann daran ggf. zugrunde GEHEN, wenn plötzlich statt 10.000-20.000 Fans nur noch 2.000 zum Spiel kommen, weil „nur“ Liga 2 oder 3 (besonders siehe SCP nach den Abstiegen bis eigentlich in Liga 4). Ich nenne sie mal „Pendelvereine“, die es zwischen den Ligen finanziell immer schwer haben werden, da in einer Zweitligasaison beispielsweise ab einem bestimmten Zeitpunkt mit einem Aufstieg (oder Abstieg) gerechnet werden muss, und so der Druck entsteht, den Verein für die Liga 1 aufzustellen mit den Mitteln, die einem eigentlich aus Liga 2 zur Verfügung stehen. Dabei ist ein dauerhaftes Verweilen nach dem Aufstieg nicht gesichert, gerade nach einer oder zwei Saisons Klassenerhalt (ich hoffe Union wird diese Phase überstehen). Wieder sind Augsburg und Freiburg die Gegenbeispiele gemessen an diesem Saisonverlauf. Ich stelle mir dieses. Problem analog zu Liga 3, aber auch vor allem zwischen Amateur- und Profiliga vor.

Tut mir wirklich leid, dass es so viel an Geschreibsel geworden ist, aber diese Thematik würde mich zu Saisonabschluss wirklich interessieren und passt glaube ich auch ganz gut zu deinen kritische Auseinandersetzungen bezüglich der TV-Gelder etc. in anderen Sendungen.

Ich will mal hier drauf antworten:

„!Bayern:
Vor der Saison hat man viel gehört a la „Onkel Kalle muss dem Brazzo jetzt mit Coutinho und Perisic den Arsch retten, weil alles andere nicht geklappt hat.“ Jetzt am Ende waren vor allem die Salihamidzic-Transfers Pavard und Davies große Gewinner. Ist Salihamidzic ein Gewinner dieser Saison?
Und ist Flick so gut, oder ist das wieder die Post-Trainerwechsel-Euphorie, die wir schon nach Ancelotti gesehen haben?“

Ich würde den Mann nicht „Onkel Kalle“ nennen - dafür verbinde ich das Wort „Onkel“ zu sehr mit positiven Dingen…

Aber seis drum: Brazzo hatte die Aufgabe, Robben und Ribery zu ersetzen, dazu ging James nach einem eher mittelmäßigen Jahr. Wir erlebten in der letzen Sommerpause (und sicher auch dieses Jahr wieder) eine ewige Sane-Hängepartie. Dazu wurden noch andere Namen diskutiert.
Am Ende kam erstmal Coutinho, der nicht annähernd mit Sane zu vergleichen ist und dann - endlich für die richtige Position Perisic.

Leihgebühr für die beiden: ca 13,5 Mio. €. Und da fand ich insbesondere Coutinho als enttäuschend. Kein Wunder, dass man nicht verlängern wird.
Perisic kam auf 22 Spiele mit im Schnitt 54 Minuten. Das ist mir zu wenig. Für so einen Not-Transfer aber okay.

Dass Davies im End-Effekt der Königstransfer der letzten Jahre ist, kann man aber mit Sicherheit sagen. Da ist man mit 10 Mio geringes Risiko gegangen und hat viel gewonnen.
Was sich in der Transferphase nun tut, wird man sehen. Nübel ist für mich ein Fehler, aber man wird sehen.

Kommen wir nun aber zur Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest.

Gehen wir kurz die Saison durch:
Bayern fing eher so semi an. Die Testspiele außen vor (23:0 in Rottach-Egern!) folgte ein nicht überzeugendes 3:1 in Cottbus im Pokal und ein 2:2 am Saiaonauftakt gegen Hertha. Beides war nicht überzeugend.
Das 3:0 gegen Schalke klang gut, aber wir wissen alle, wie die Saison für Schalke laufen sollte.
Es folgten viele Punkte, die aber oft genug glücklich waren. Das 3:2 in Paderborn, bei dem man echt schlecht spielte, hätte ein Warnschuss sein sollen, ein 7:2 in Tottenham gab aber Kovac nochmal Zeit. Aber: auch hier hatte der Gastgeber massig Chancen, zur Halbzeit hoch zu führen.
Nach einem 1:2 daheim gegen Hoffenehim folgten knappe Siegen gegen Piräus (3:2), Bochum (2:1), Union (2:1) und Unentschieden in Augsburg (2:2).
Das alles war nicht gut.
Dann aber foulte Boateng gegen die Eintracht noch vor der 10. Minute, Bayern verlor auch in der Höhe verdient mit 5:1 und Kovac war Geschichte. Diese Niderlage rettete wohl Bayern die Saison.
Denn: auch wenn man vor der Winterpause noch zweimal verlor (Gladbach, Leverkusen), lief es dann doch besser.
Erst war Zirkzee, der von den Amateuren hoch gezogen wurde zweimal sehr spät das Team, dann war Winterpause und man konnte etwas mehr trainieren.
Ergebnis: 4:0 bei der Herta, 5:0 gegen Schalke, 3:1 in Mainz, 4:3 gegen Hoffenheim, 0:0 gegen Leipzig, 4:1 in Köln, wieder 3:2 gegen Paderborn, 3:0 gegen Chelsea, 6:0 in Hoffenheim (Hopp-Spiel), 1:0 im Pokal auf Schalke, 2:0 gegen Augsburg, 2:0 bei Union, 5:2 gegen die Eintracht, 1:0 in Dortmund, 5:0 gegen die Fortuna, 4:2 in Leverkusen, 2:1 im Pokal gegen Frankfurt, 2:1 gegen Gladbach, 1:0 gegen Bremen, 3:1 gegen Freiburg, 4:0 gegen Wolfsburg. Am Ende 100 Tore. Was für eine Rückrunde.

Ich mache es ungern am Trainer fest, aber mit Flick lief es einfach deutlich besser.
Am auffälligsten wohl noch Thomas Müller: unter Kovac oft unglücklich, hing in der Luft. 10 Spiele, 4 Vorlagen. Unter Flick: 23 Spiele, 8 Tore, 17 Vorlagen. Es war wohl eine seiner stärksten Saisons.
Was fiel noch auf? Die Neuer-Diskussion ist tot. Er ist in Form und hält de facto fast alles, was zu halten ist.
Davies hatten wir schon. Alaba in der Innenverteidigung funktioniert, dafür kann Davies nach links. Pavard hat noch Luft nach oben, sein schwaches Stuttgarter Jahr scheint aber ewig her.
Bleibt Thiago: das Lieblingsobjekt aller Spekulationen. Aber wohl der feinste Fußballer der Liga. Hoffentlich bleibt er.
Ach ja: Lewandwoski. Ein Tier. Wahnsinn.
Jetzt könnte man noch viel über die Leistungen von Goretzka und Kimmich auch und neben (we kick Corona) dem Platz reden. Aber seis drum.
Was man auch merkte: das Fehlen von Tolisso, lange Hernandez oder auch die Schwäche-Phase von Gnabry merkte man kaum. Die Qualität des Kaders ist dann halt top.
Traurig für mich ist, dass Martinez keinen Abschied vor den Fans bekam, seine Zeit hier ist ja vorbei.

Neben dem Platz gabs auch Themen. Nur als Stichpunkte: Hopp, Abgang Hoeneß, Hausverbot für einen kritischen Fan. Es bleibt spannend bei Bayern. Aber halt nicht im sportlichen Bereich.

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In Spieltag 34 klang es schon an das Platz eins, zwei, drei auf Jahre vergeben scheinen. Ist das noch eine gute Liga? RABA,Hoffe,Leverkusen,Wolfsburg, alles so Plastik Vereine. Sind spiele wie Mainz gegen Augsburg echte Verkaufs Argumente? Wenn Hamburg,Bochum andere Tradition s Clubs oder schlimmer wie der FCK in der zweiten Liga oder noch tiefer kicken und um überleben kämpfen!? Mit freundlichen Grüßen Olli

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Wir nehmen noch eine Kategorie in die Sendung, die ich mal „Die Lieblingsgeschichten/Aufreger der Saison“ nennen würde. Ich glaube gerade in der Hinrunde sind da viele Sachen passiert, die man jetzt vielleicht schon wieder vergessen hat. Wollt ihr uns da beim Sammeln helfen?

Aufreger der Saison:
Nr.1: Die Art und Weise wie der DFB (und die Berichterstatter wie Sky oder das Sportstudio) auf Plakate gegen Hopp reagiert hat.
Nr.2: Ich will eigentlich nicht mehr drüber reden, aber diese seltsame Aktion von Abraham gegen Streich in Freiburg ist schon ein heißer Kandidat.

Lieblingsgeschichte:
-> Aus Eintracht-Perspektive natürlich, dass man unerwartet in London gewinnt und die Gruppenphase der Euroleague übersteht. Aber insgesamt würde ich sagen, dass das internationale Abschneiden der deutschen Mannschaften dieses Jahr deutlich positiver war als in den vergangenen Spielzeiten (Ausnahme Gladbach). Vielleicht gibt’s bei den Turnieren ja noch eine Überraschung.

Ich beziehe mich jetzt mal auf alle Vereine. Wegen des kleinen Sohnemanns daheim kann ich die Spiele eigentlich nur in der Zusammenfassung und dann Montags in der Schlußkonferenz verfolgen.

Mir fällt immer auf, dass man ständig hört, die Mannschaft hat halt Pech wegen der Verletzten. Nur finde ich dass da alle Mannschaften darüber klagen. Ist das eine falsche Wahrnehmung von mir oder ist die Anzahl der verletzten Spieler in den letzten Jahren mehr geworden? Oder ist das mittlerweile einfach eine schöne Ausrede geworden um von schlechten Leistungen abzulenken? Wenn doch alle Vereine immer über Verletzte klagen, dann müsste es ja wieder Chancengleichheit geben.

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Kliensmann Abgang bei Herta war schon sehr filmreif.
Und Heiko Herrlichs Einkauf-Geschichte, eigentlich nicht lustig, aber irgendwie dann schon leider doch…

Laut http://fussballverletzungen.com haben sie tatsächlich zugenommen. Zumindest in der Breite. Der Rahmen (Max-und Minwerte) ist in den letzten 5 Saisons noch recht ähnlich; mit Ausreißern natürlich.

Saison 15/16
Saison 16/17
Saison 17/18
Saison 18/19
Saison 19/20

Also der Aufreger der Saison ist für mich zweifelsfrei die kurze Schaffensphase von Jürgen Klinsmann in Berlin. Ich bin eigentlich immer ein großer Fan und Bewunderer Klinsmanns gewesen. Aber wie er sich da gegeben hat, hat mich ziemlich befremdet.
Rein sportlich gesehen glaube ich im Übrigen, dass er als Trainer keinen großen Einfluss genommen hat, sondern Alex Nouri den Hauptteil übernommen hat. Denn so dermaßen defensiv und passiv hat Klinsmann seine Mannschaften nie spielen lassen. Ich glaube, er war eher Platzhalter, mit der Hoffnung zukünftig als Sportchef mehr Einfluss nehmen zu können.

Meine Lieblingsgeschichte kommt aus der zweiten Liga: Mein HSV hat in der Vergangenheit selten ein gutes Bild abgegeben, aber wie man sich in Zusammenhalt und als Einheit präsentiert hat, als die Springer-Presse ihre Kampagne gegen Bakery Jatta gefahren hat, hat mich als Fan unglaublich stolz gemacht. Da hat in dem Geschäft Fußball tatsächlich mal eine ganze Zeit lang wieder der Mensch gezählt.

das habe ich mir tatsächlich letztens auch gedacht. Bei fast allen Vereinen wurde das mal thematisiert. Es trifft natürlich Vereine stärker, deren zweite Reihe weniger stark ist.

Der Ausfall von Reus (seit dem Frühjahr) wurde ja z.b. kaum diskutiert

Zum SC Freiburg

Die Haltung und das Selbstverständnis haben sich geändert, es geht natürlich immer noch darum die Klasse zu halten, aber dies mit einem anderen Selbstvertrauen.

Deutlich wird dies mMn. im oft mutigen Aufbauspiel, aber auch in den Aussagen von den Verantwortlichen, in denen es nicht nur mehr darum geht den „kleinen SC“ zu beschützen.

Es basiert vieles auf der sehr starken Defensive. Sowohl was die Abwehr als solches angeht, aber auch was das generelle kompakte und defensive Verhalten der ganzen Mannschaft angeht (Stichwort Petersen als vorderster Verteidiger). Die Abwehr ist mit den IV Lienhart, Heintz, Koch, Gulde und auch Schlotterbeck sehr gut besetzt. Dazu kommen die starken Außen Günter und Schmid. Ist sicher obere Bundesligaklasse das Ganze.

Mein Highlight der Saison
Wie der FC Bayern bei der 1:2 Heimniederlage teilweise an die Wand gespielt wurde, das war unglaublich (wahrscheinlich auch, weil ich im Stadion auf Nord war :wink: )

Spieler der Saison
Sind für mich Höler und Lienhart, die sich beide enorm entwickelt und stabilisiert haben.

Höfler, immer wieder Höfler
Er ist für mich der meist unterschätzte Spieler in der Liga

Zahl der Saison
Der SC ist auf Platz 6 der Eigenkapitaltabelle und hat dann bald noch ein eigenes Stadion. Sieht nicht so schlecht aus.

Das war diese Saison?:exploding_head: Kommt mir vor wie von vor 1,5 Jahren

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Hallo zusammen, das ist mein erster Post. Aber nach all der Zeit als Hörer und Supporter möchte ich mich auch inhaltlich an dem tollen Projekt mit etwas Feedback und Input beteiligen. Ich bin selbst Dortmund Fan.

Borussia Dortmund
Alles in allem eine eher durchwachsene Saison. (Frühes aus im Pokal, unnötiges aus in der CL, Platz 2 knapp verteidigt) Damit man wirklich vorne angreifen kann, hat man die Schwächephase der Bayern nicht ausgenutzt und gegen Gegner wie Union, Bremen, Schalke, Freiburg „einfache“ Punkte liegen lassen.

Der BVB hatte zu Beginn der Saison mit Problemen in der Defensive zu kämpfen. Gegen Ende der Hinrunde wurde dann auf die 3er-Kette umgestellt. Zuvor konnte die Abwehr oftmals durch simple lange Bälle überrumpelt werden. Akanji und auch Hummels standen oft am Ende der Fehlerkette, trugen aber auch immer wieder durch schlechtes Stellungsspiel zu den Gegentoren bei. (Bremen 2:2, Freiburg 2:2, Paderborn 3:3) Akanji wurde dann im Laufe der Saison durch Zagadou und Piszczek der Rang abgelaufen.

Nach der Umstellung ging der BVB mit einer noch abwartenderen Haltung und relativ tiefen Stellung in jedes Spiel. Die Defensive wurde mit der 3er-Kette stabilisiert und man fing in der Folge viel weniger Gegentore. Die gute Rückrunde liegt aber vorwiegend an der Verpflichtung von Haaland und Can. Die Neuzugänge haben direkt gezündet. Can hat den abbauenden Witsel im Mittelfeld entlastet. Zu Haaland braucht man nicht viel sagen. Überragend für das Alter.

Der BVB scheint unter Favre das Pressing komplett verlernt zu haben und nimmt mMn oftmals eine viel zu passive Haltung ein. Somit war die Umstellung auf 3er-kette überhaupt erst notwendig, da die Gegner relativ einfach durch das Mittelfeld marschieren und die Abwehr überspielen konnten. Den Ausruf von Hummels zu dem Alibi-Pressing gegen Mainz hätte man diese Saison durchaus öfters anbringen können oder konnte ihn wahrscheinlich auf Grund der damals noch vorhandenen Geräuschkulisse nicht hören.
In den entscheidenden Spielen (Bayern, PSG) wird der Gegner nicht unter Druck gesetzt. Man zieht sich weit zurück und ist sehr abwartend. Dabei hat man doch zum Beispiel in Mailand gesehen wie es auch funktionieren kann.
Favre strahlt für mich einfach nicht die „Geilheit“ aufs Siegen aus, sondern nimmt eher eine analytische Haltung ein, was die Mannschaft nicht zu motivieren scheint. Eine intrinsische Motivation der Mannschaft scheint es auch nicht zu geben. Beispiel: Akanji verlässt nach der Berufung von Hummels in den Manschaftsrat ebendiesen. Die Unstimmigkeiten zwischen beiden in den Folgewochen war offensichtlich und konnte man auf dem Platz deutlich sehen. Als Spitzenteam muss man solche Probleme ausdiskutieren und überwinden und alles dem Erfolg unterordnen.
Da muss in der Winterpause erst ein 19-Jähriger kommen und den arrivierten zeigen was Körpersprache und Ausstrahlung auf dem Platz ist.
Ich will jetzt damit nicht sagen, dass Favre ein schlechter Trainer ist. Seine Art und Weise scheint einfach bei einer Mannschaft wie dem BVB nicht die letzten Prozentpunkte zum Leistungsoptimum über eine gesamte Saison und vor allem in den Topspielen herauszukitzeln.

Zukünftig würde ich mir wünschen, dass der BVB wieder auf ein stärker pressendes 4-3-3 oder 4-2-3-1 umstellen würde. Auch wenn hier ein Reus wieder auf den linken Flügel ausweichen müsste. Risiko hierbei ist natürlich die relativ langsame IV als Restverteidigung.
Eine zentrale mit Can, Witsel und Brandt bringt alles mit was man braucht und man könnte wieder mehr aus der Mitte kreieren. Witsel könnte im Spielaufbau abkippen, Can als Box-to-Box-Spieler und Brandt auf seiner besten Position im MF spielen. Im Moment ist man mir zu abhängig von Guerreiros und Sanchos Einzelaktionen oder den langen Läufen von Hakimi.

Überraschung der Saison
Mats Hummels
Hat das zuvor nicht vorhandene Kopfballspiel wiedereingeführt. Spieleröffnung top. Die einzig gelungene Rückholaktion der vergangenen Jahre.

Hidden Champion
Raphael Guerreiro
Die starke Rückrunde ist auch seinem Comeback zu verdanken

Enttäuschungen der Saison
Nico Schulz
Spielerisch ein Klassenunterschied im Vergleich zu Guerreiro. Vom angeblichen Topspeed war auch nicht viel zu merken. Von dem verlorenen Laufduell vor dem 1:0 gegen Paderborn habe ich heute noch Albträume.
Mario Götze
Konnte aus fadenscheinigen Gründen die letzten Spiele nicht mehr in den Kader berufen werden. Am Ende genau der Abschied, welcher der Situation und dem Spieler gerecht wurde. Ein einziges Missverständnis. Ich frage mich in welchem System und bei welchem Trainier er sich etablieren möchte. Letztlich müssen auch Zorc und Watzke für diesen sentimentalen Fehlkauf geradestehen, der unter Abwägung Kosten/Leistung in keiner Weise gerechtfertigt war.

Feel good moment der Saison
Marcel Schmelzer bereitet ein Tor vor und macht 1 Assist in 10 Minuten gegen Paderborn. Für solche Momente gehören Geisterspiele verboten. Das Stadion wäre ausgerastet.

Honorable Mention
Lukasz Piszczek als oldy immer noch eine Bank. Vll ältester Feldspieler in der Liga?
Gut das mit ihm nochmal verlängert wurde.

Die Liga
Würde mir noch eine Einschätzung zur Entwicklung in der Liga wünschen.
Die alimentierten Klubs wie Hoffenheim, Raba, Wolfsburg, Leverkusen belegen alle internationale Plätze und etablierte Klubs mit regionaler und überregionaler Relevanz wie Bremen, HSV, FCN etc. fallen immer weiter ab.
Da hat die DFL Glück, dass es vorerst keine Zuschauer in den Stadien geben wird. Bilder wie man sie international aus Frankfurt und Köln kannte werden in Zukunft noch seltener zu sehen sein.
Die finanziellen Einbußen werden durch die Geldgeber/Investoren ausgeglichen und lassen die Schere noch weiter auseinander klaffen. Das wird durch die Verluste in der Folge von Corona noch stärker zum tragen kommen. Bis 50+1 abgeschafft wird ist für mich leider nur eine Frage der Zeit. (Windhorst lässt grüßen)
Die DFL arbeitet hart daran, dass der Fußball für viele Zuschauer nicht mehr zu einem zentralen Aspekt ihres Lebens gehört. Wie will man denn Zukunft Menschen für den Fußball begeistern, wenn jedes vierte Spiel gegen einen seelenlosen Plastikverein in halb leeren Stadien gespielt wird?
Die erhofften Steigerungen der Einnahmen bei der Rechtevergabe zur Übertragung der Spiele liegen mMn nicht nur an Corona, sondern auch an der Vermarktbarkeit der Liga. Niemand möchte sich Hoffenheim gegen Wolfsburg als Einzeloption anschauen und natürlich spielt die Dominanz der Bayern auch eine Rolle.
Es kann doch nicht sein, dass kleinere Vereine wie Paderborn und Heidenheim, die sich ihren Erfolg hart erarbeitet und gut gewirtschaftet haben, gewünscht wird in der 2. Liga zu bleiben damit es wieder Traditionsvereine in der 1. Liga gibt. Natürlich ist es auch mal einem VFB oder HSV vergönnt einen Abstieg zu erleben. Das Ganze wird aber ad absurdum geführt, wenn andere Mitwerber im Falle eines Misserfolges die Carte blanche besitzen und weitermachen können als wäre nichts gewesen. (Bsp: Wolfsburg hat über die letzten 10 Jahre ein Transferminus von 151 Mio und RaBa 159 Mio)
Die Dietmar Hopp-Show im Spiel gegen Bayern war für mich einer der traurigsten Momente der Fußballgeschichte, der mich in seiner eindimensionalen und voreingenommenen Berichterstattung in fast allen Medien immer noch fassungslos zurücklasst. Rasenfunk natürlich ausgenommen.

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Aufreger der Saison:
Eigentlich die unsägliche Reaktion auf die Hopp-Plakate
Vielleicht noch getoppt durch die unsägliche Reaktion der Verbände auf COVID-19

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Zu den Vize-Meistern:

Ich bin sehr überrascht wie gelassen und ruhig in den Medien akzeptiert wurde, daß RB Leipzig als Herbstmeister zum Schluß nur Dritter wurde. Die Kritik am BVB, der in der Rückrunde sogar verbessert auftrat, war deutlich lauter. In der Zeit habe ich gelesen, daß ein Autor meinte, man hätte mit Diego Demme die Meisterschaft verkauft.

Andere Kritik am Trainer Shooting Star Nagelsmann war zumindest deutlich leiser als an Favre.

Zu den Berlinern

Ich war im Lautern-Podcast überrascht zu hören, daß man zukünftige Fernsehrechte verkaufen kann an (Quattrex). Noch überraschter war ich, daß auch Union Berlin diese Rechte verkauft hat. Müsste man da nicht auch von finanziellen Schwierigkeiten hören? Besonders wenn ein Verein Teile seiner Haupteinnahme verpfändet?

Für mich ist die Hertha der spannendste Verein diese Saison. Mit Ante Covic war ein neuer junger Trainer angetreten, um der Hertha Offensiv-Fussball beizubringen. Ein Offensivfussball, den Dardai vorher mit dem spielenden Rechtsverteidiger Lazaro, Arne Maier, Marko Grujic und Ondrej Duda spielen lassen wollte. Lazaro wurde abgegeben. Als Ersatz spielte der athletische Klünter, der spielerisch nicht mit Lazaro vergleichbar ist. Maier war die Hinrunde verletzt. Marko Grujic und Ondrej Duda fielen in ein Formtief.

Mit Jordan Torunarigha überwarf sich der Trainer, der ihn rotgefährdet im DfB-Pokal rausnahm ihn danach als undiszipliniert einstufte und nur noch einmal für die Stammformation in Betracht zog.

Nach fünf Spielen war Hertha Tabellenletzter. Nach vier blutleeren Auftritten darunter das Derby gegen Union und vier Gegentore gegen Augsburg war die Geduld zu ende. Covic ging. Klinsmann wurde Trainer. Er sprach von spannenden Projekten. Er sprach von Europa in den nächsten Jahren. Er investierte 78 Millionen in 78 Tagen. Er fragte Götze und Draxler an. Götze ging nicht mal ans Telefon.

Klinsmann kehrte bei Hertha aus. Goldjunge Arne Maie wollte gehen, Duda wurde verliehen. Gestandene Spieler wie Vedad Ibisevic, Salomon Kalou und Per Skjelbred wurden auf das Abstellgleis gestellt. Die Mannschaft hatte keine Struktur und bald auch keinen Trainer mehr.

Hertha wurde von Klinsmanns Abgang überrumpelt.

Es gab peinliche Videos und Vorwürfe. Co-Trainer Alexander Nouri wurde kurzerhand zum Chef ernannt, sollte die Saison vom 22. Spieltag an zu Ende bringen. Von Klinsmanns Assistenten und Kurzzeit-Nachfolger Alexander Nouri bleibt die unsägliche 0:5-Heimpleite gegen den 1. FC Köln. Hertha drohte erneute der Sturz in den Abstiegskampf. Dann kam Corona!

Der Abwärtstrend war unterbrochen.

Kalou dreht ein Video, mit dem er seinen eigenen leider unwürdigen Abschied einleitete.

Auch Nouri musste gehen und Bruno Labbadia kam. Labbadia setzt auf eine Stammfomation. Pekarik, Skjelbred, Ibisevic kamen vom Abstellgleis zurück in die Startelf. Unter Labbadia gelang Hertha die beste Rückrunde seit elf Jahren.

Und nun investiert Lars Windhorst eine halbe Milliarde in den Verein.

Mir fehlt die Fantasie, alleine um mir vorzustellen, wie Hertha auch nur 50 Millionen in den Kader investiert. Ist Hertha attraktiv für so teure Spieler?

Wie verdient man mit der Hertha Geld?

Zu Hertha:

So ganz habe ich noch nicht verstanden wie Windhorst über das Investment mittelfristig Gewinn erzielen will.

Wenn man sich die Geschäftszahlen der Bundesliga ansieht, steht Hertha aktuell bei Personalkosten von knapp über 60 Mio pro Saison.

Quelle

Um auf Leizpig, Leverkusen und Wolfsburg aufzuschließen und regelmäßig um die CL mit zuspielen, muss man diese auf > 120 Mio verdoppeln.

Windhorst müsste also zumindest für die ersten Jahre quasi jeden 2. Euro der ausgegeben wird durch Investments leisten.

Allerdings ist man dann eben „nur“ auf einem Niveau mit den oben genannten und alles andere als gesetzter CL Club.

Auf Dortmund müsste man das Budget verdreifachen - von Bayern erst mal gar nicht zu sprechen.

Selbst wenn Windhorst weiterhin massiv investiert würde der Unterhalt eines solchen Kaders dann aber auch den Löwenanteil der CL Einnahmen verbrauchen und regelmäßig (gewinnbringend) die besten Spieler zu verkaufen würde dann eben die Wahrscheinlichkeit sich erneut für die CL zu qualifizieren reduzieren.

Eventuell kann ein Gast ja etwas Einsicht geben, wie sich der „Business Case Hertha“ für Windhorst rechnen soll.