Schlusskonferenz 183 – Deutschland vs. Südkorea

Er hat sein Spiel immer den Gegebenheiten angepasst. Ob es darum ging, daß er veränderte persolnelle Bedingungen hatte, wie beim Ausfall von Ballack oder ob es um das Spiel der Gegner ging. Nicht immer erfolgreich, wie man 2012 sah oder auch jetzt, aber er hat immer reagiert. Und auch jetzt wird er reagieren, wenn er bleibt

Ich nicht, denn was man vergisst: Die Jungs hocken bei den Tunieren ziemlich eng zusammen, enger, als es im Verein der Fall ist, wo man abends nachhause fährt und “richtige” Freizeit hat. Du bekommst in der Zeit den Kopf nicht frei, deshalb ist es auch so wichtig, sehr gute Bedingungen zu haben.

Im Campo Bahia waren die bedingungen ideal, weil es so weitläufig war, daß man sich richtig aus dem Weg gehen konnte. Irgendeiner der Fußballer sagte mal, er hat jeden Tag einen ausgiebigen Spaziergang am Strand gemacht, einfach um mal ne Stunde rauszukommen. Das fehlte in Rußland auch so ein bisschen. Und je enger es ist, desto besser muß die Mannschaft harmonieren, desto mehr kommt es auf Kleinigkeiten an

So, nach langem stillen zuhören hat mich das Ausscheiden doch so stark emotionalisiert, dass ich auch ein paar Tage danach doch noch den Drang verspüre meinen Senf dazu zu geben.

Mich stört, dass nun wieder wenig greifbare Punkte in den Vordergrund gerrückt werden (“Kein Team”, “das Hotel war nicht schön genug”, “Die Mannschaft ist von den Fans entfremdet” usw.), ich halte das für zu vage und finde man müsste sich dem sachlicher nähern, denn so macht man es sich zu einfach, einen konkreten Lösungsansatz kann man daraus kaum ableiten.
Ich finde Aufgabe der Journalisten wäre es nun handfeste Punkte ausfindig zu machen, die man systematisch angehen kann. Das sehe ich aber nahezu nirgendwo, wobei der Rasenfunk noch am ehesten in diese Richtung geht. Gerade in den “großen” Medien sehe ich aber nichts davon.
Auch die Thematik mit dem Abschotten sehe ich etwas anders als ihr, ich finde dass dies die einzige Möglichkeit ist. Kaum wird im Training mal ein Zweikampf mit etwas Emotion geführt macht das Schlagzeilen, so kann man doch nicht sinnvoll arbeiten. Auch das durchnudeln der immergleichen Themen ist meiner Ansicht nach auch nicht in erster Linie die Verantwortlichkeit des DFB, man sollte doch meinen dass Sportredaktionen zu mehr im Stande sind als die DFB Pressemitteilungen vorzulesen oder die Social Media Kanäle der Spieler zu verfolgen. Man sieht ja an diesem Podcast und an vielen anderen Portalen wie z.B. Spielverlagerung dass es möglich ist, auch ohne exklusive Zugänge, gute Inhalte bereitzustellen.

Darüberhinaus habe ich teilweise das Gefühl, dass der ein oder andere alte Hase in dem Geschäft sich persönlich gekränkt fühlt, nun nicht mehr so nah ranzukommen und dass dies auch den Tenor der Berichterstattung maßgeblich geprägt hat.

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Es ist ja nicht der ein oder andere, sondern es sind alle exklusive Bild. Hör dir dazu mal den Kurzpass mit Peter Ahrens an. Der DFB geht mit dem Medium quasi ins Bett. Es gibt exklusive Inhalte wie Aufstellungen vor ab (wo auch immer die herkommen mögen). Gleichzeitig sind sie die größten Hetzer, z.B. wenn Brandt nach einer Niederlage ein Bild mit einem Fan macht. Es gibt Videos, die zeigen den Fußball-Chef der Sportbild mit Jogi auf dem Weg zum Gepäckband nach der Rückkehr.

Ich wollte kurz anmerken das ich auf Spielverlagerung.de https://spielverlagerung.de/2018/06/30/sv-podcast-nr-30-das-deutsche-debakel/
eine Podcastfolge gefunden habe, die ich mir auch so vom Rasenfunk gewünscht hätte.
Viel genauer über Taktik, Aufstellung und leistungen der Mannschaft ohne das übliche Bild,Sport1 etc. Gelaber was keiner braucht.

Ging halt auch drei Tage später online. Wir haben eine halbe Stunde nach Schlusspfiff aufgenommen, vergiss das nicht.

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Ja, doch ihr hattet hörbar Beishemungen und vielleicht ist zum Gunsten der Qualität dann besser nicht direkt nach dem Spiel aufzunehmen. Auch der von Dir empfohlene Bayern Podcast geht zwar nur mit den Bayern Spielern der WM sachlich ins Gericht aber auch sehr gut. Und ich hab mir die Schlusskonferenz nun zwei mal angehört. Und selbst die Kurzpässe sind da kritischer.

Bei dem WM-Fahrplan würde eine spätere Aufzeichnung doch nur den Rhythmus sprengen. Es heißt auch “Schluss-”, also nach dem Ende eines Spiels oder Spieltags. Und am Folgetag warten halt schon die nächsten 3 Spiele. Der Sinn ist ja, so schnell wie möglich das Deutschland-Spiel zu besprechen. Ganz natürlich bleibt da sehr wenig bis gar keine Zeit, haarkleine spielanalytische Recherche zu betreiben, Statistiken umfassend auszuwerten und auch zu interpretieren. Das ist einfach der Grund, warum vermutlich viele Hörer bei dieser Schluss-Konfi den Tiefgang vermissen.

Ihr müsst euch doch nur mal vorstellen: Da sind 3 Menschen, die kürzeste Zeit nach einem Spiel an die 2 Stunden (oder war es sogar länger?) umfassend das Spiel besprechen, Gründe für das Scheitern diskutieren und Zukunftsausblicke diskutieren. Ganz natürlich bleiben da einige Aussagen noch vage und eventuell etwas schwammig. Ebenso erwarte ich, dass keine Diskussion mit Schaum vor dem Mund geführt wird.

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Dann darfst du auch gerne die Anfragen der Hörerinnen und Hörer beantworten, die fragen WO VERDAMMT NOCHMAL DIE FOLGE BLEIBT.

Glaub mir, es ist nicht immer alles so einfach, wie es von außen aussieht. Und da will ich jetzt gar nicht mit privaten Dingen kommen, die bei der Folge auch noch eine Rolle gespielt haben, euch aber nichts angehen.

Es tut mir leid, dich und einige Hörer*innen enttäuscht zu haben mit der Folge. Allerdings ist es nicht meine Aufgabe, eure Emotionen und Meinungen zu spiegeln und das erwarten hier offenbar einige. Aus diesem Grund habe ich auch auf eine weitere, ausführliche Folge zum Ausscheiden verzichtet. Die Diskussion hier hat mir gezeigt, dass ich es sowieso nicht allen Recht machen kann.

Hätten wir zum Beispiel eine Spielverlagerungs-Folge gemacht, dann wären andere Aspekte untergegangen, von denen man übrigens jetzt durch die FAZ-Recherchen hört, dass sie wohl doch eine größere Rolle gespielt hätten (Lagerbildung, schwieriges Verhältnis Bierhoff/Löw, usw.).

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Ich finde Beißhemmungen gut. Ich bin kein Freund von draufhauen.

Und letztlich, mit der Zeit, wo man die Sache hat sacken lassen, wo man in Ruhe drüber nachgedacht hat, da fallen einem immer wieder neue Aspekte auf, die nicht optimal gelaufen sind. Ich selbst bin 3-4 Tage nach dem Ausscheiden in meinem Blog auf das Nationalmmannschaftsaus eingegangen und auch da hab ich noch nicht alles beleuchtet. (Schon allein auch deshalb, weil ich darüber hätte ein Buch schreiben können)

Und letztlich, von dem Thema kann man auch ein Tribünengespräch machen, so umfangreich ist das. Denn man müsste nicht nur aufzeigen: “das und das ist falschegelaufen”, sondern auch sagen: “Dieses hätte man vielleicht eher so machen sollen und jenes eben so”. Und auch da würde man nicht die volle Wahrheit bieten können.

Was hat die FAZ denn geschrieben?

Habe kein FAZ Plus (oder wie es heißt) :slight_smile:

Die FAZ hat den Fußball Boulevard eher bestätigt. Mit Infos aus internen Kreisen.
Zwei Mannschaftsgruppen, die Weltmeister unnahbar und arrogant zu den Jüngeren.
Sorglosigkeit im Trainer Team bis überheblich in der Vorbereitung auf die Gegner,
Manu N. ohne Spielpraxis als gesetzt führte zu Unmut.
Özil nicht zum Mediaday sorgte für Unverständnis in Teilen des Teams.
Zu viele Besucher in den Hotels, Spielerberater Von Löw, Kanzlerin und andere
Sachen, die nicht zur Fokussierung im Team beitrugen.

Aber ist nicht entscheidend was auf dem Platz passiert? schöne Floskel? :wink:
Also Max grundsätzlich großes Lob für die Kurzpässe etc. Aber ich bleibe bei meiner
grundsätzlichen Meinung, dass diese Schlusskonferenz eine der schwächeren war/ist.
Du sollst mich auch nicht persönlich abholen aber in den Letzten Monaten hast Du
die Latte nach oben Gelegt. Super Folge Henke und Sammer, Depression bis auf den
kleinen Beigeschmack das Ronald Reng etwas dazu neigt Robert Enke zu Glorifizieren
und andere genannte Spieler etwas zu sehr klein redet.
Die Royal Folgen! Ich habe sie alle gehört und manche Sachen öfter davon.
Dann die Folge zur Geschichte der Fußball Taktik.
Die WM Vorschau ist auch großes Kino.

Und nur zur Einordnung für Dich und alle anderen. Ich weiß was Du für harte Arbeit da betreibst.
Ich habe Mediengestalter Bild u. Ton gelernt und in einer kleinen Produktionsfirma
mitgearbeitet. Ich kenne es wenn der Sender Mittags anruft und sagt wir brauchen um
14 Uhr noch ein Team für ein Interview mit X,Y und oder zur Pressekonferenz zum Thema Z braucht. Den Stress sich mal eben schnell noch in ein Thema rein zu lesen, damit man halbwegs kluge Fragen stellen kann.

Aber der Rasenfunk ist dein Baby und Du bist voll im Thema drin und bis auf diese
unsägliche Debatte über Stimmen und ihre Frequenzen, auf die ich an Deiner stelle nicht eingegangen wäre gibt es viel Lob zu der Folge aber auch einige die sich doch mehr Inhaltliches in der Folge gewünscht hätten. Wir sind ja hier schon im Nerd Bereich, für alle anderen gibt es das Dopafon. :wink:

Super-Spürnase Oli Bierhoff hat endlich den Schuldigen gefunden: Mesut Özil.

“Wir haben Spieler bei der deutschen Nationalmannschaft bislang noch nie zu etwas gezwungen, sondern immer versucht, sie für eine Sache zu überzeugen. Das ist uns bei Mesut nicht gelungen. Und insofern hätte man überlegen müssen, ob man sportlich auf ihn verzichtet”

Wer also nicht den Rat des DFBs befolgt (wer also nicht spurt), sollte besser zuhause bleiben. Jetzt stelle man sich vor, Özil hätte sich durch die Abwehrreihen schlawenzelt und Südkorea und Co als Betthupferl vernascht. Dann heißt es: Mesut hat intern seinen Fehler erklärt und auf dem Platz gezeigt, dass er die deutschen Werte tief im Herzen trägt.

Sorry, da platzt mir die Hutschnur. So sehr ich Özil und Gündogan auch als Deppen sehe, aber Oli Bierhoff scheint tatsächlich seine Freude daran zu haben, einen DFB-Spieler, der ohnehin schon der letzte Vollpfosten in der gegenwärtigen Öffentlichkeit ist, nochmal nach dem WM-Ausscheiden in “Die Welt” zu brandmarken, um ENDLICH die eine, wahre Ursache für das Scheitern vortragen zu können.

Seine Arbeit mit Jogi Löw ist natürlich töfte, sehr vertraut, ehrlich, und kritisch. Man schätzt sich eben - und tackert sich gleichzeitig wie wild am Teamchef-Stuhl fest.

Ich befürworte Löws Weitermachen. Doch bitte mit einem anderen Chef, wenn diese Position überhaupt nötig ist.

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Hi Olli, ich habe mir heute auf deinen Hinweis hin mal jene Folge von Spielverlagerung angehört und danke dir für den Tipp.
Ich muss aber sagen, dass ich deine Begeisterung nicht ganz teilen kann. Was den Charme und die akkustische Qualität angeht, fühle ich mich da beim Rasenfunk schon deutlich wohler. Auch scheinen das wirklich “Nerds” zu sein, die womöglich auch vor allem andere Nerds als Zielpublikum haben. Soll jeder machen wie er will, aber das war mir aufgefallen.
Und an Max: du hast sicher nicht die Aufgabe, es uns allen Recht zu machen. Kritik wird eben manchmal geäußert, und wenn sie konstruktiv und vielleicht sogar noch solidarisch ist, würde ich dich so einschätzen, dass dir diese willkommen ist und du damit gut umgehen kannst. Aber es ist natürlich ganz deins, was du davon aufnimmst und was nicht.
Auch wenn ich auch hin und wieder was Kritisches äußere, bin ich dir und euch dankbar für jede Folge, und ich bin mir ziemlich sicher, dass es den meisten hier genauso geht!

Ich denke seit Tagen darüber nach, warum ich mich an so vielen Dingen hier so gestört habe. Denn – auch wenn das abgehalftert klingt – ich bin eigentlich sehr selbstkritisch und nehme mir auch das, was ihr hier schreibt, sehr zu Herzen. Trotzdem war ich hier und auch in einem anderen Thread recht dünnhäutig (den Kommentar zu Frauen in Podcast nehme ich zu hundert Prozent davon aus, den würde ich noch tausendmal so schreiben).

Am Ende habe ich nun drei Gedanken dazu:

  1. Die Umstände der Aufnahme waren krass. Das Ausscheiden unerwartet, die Situation, in der ich das Spiel schauen konnte nicht optimal, wir hatten technische Probleme mit der Verbindung zu Jolle und aus nicht näher zu erläuternden Gründen sprangen mir die Zwillinge ständig durch Haus und Kopf. Ich war froh, in diesem Setup etwas zustande gebracht zu haben, aber das habt ihr natürlich nicht im Blick und müsst es auch nicht, denn ich lasse über den Privatkram ja auch nur ungern was raus.
  2. Erschöpfung. Ist wie wenn jemand den Royal direkt nach Veröffentlichung kritisiert weil zu lang oder irgendwie sowas. Da bin ich auch direkt gleich beleidigt. Korreliert mit Schlafmangel, weiß ich inzwischen, hatte hier in den ersten Tagen auch mit zu tun, die Gruppenphase war krass.
  3. Es muss an eurer Kritik was dran sein, sonst würde ich nicht wieder und wieder hier reinschauen. Ich habe die Spielverlagerungsfolge gehört und ich werde mir irgendwann nach der WM in Ruhe unsere Folge anhören und dann Lehren draus ziehen. Welche: Mal sehen. Während der WM fehlt der Kopf dafür.

Ich dachte, ich lass euch mal daran teilhaben, dass mir die Dinge nicht egal sind, die ihr hier schreibt und dass ich dabei aber hoffentlich weder in das eine (arrogante Scheißegalhaltung) noch in das andere (akute Niedergeschlagenheit wegen Kritik) Extrem ausschlage, sondern irgendwo dazwischen herummäandere.

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Oliver Bierhoff hat als Teammanager auch eine Verantwortung gegenüber den Spielern, gegenüber dem Team um das Team und gegenüber den Fans. Vor allem letzteren Tritt er ja seit Jahren gepflogen in die Weichteile und wundert sich warum immer mehr Personen sich gar nicht mehr für das Produkt “Die Mannschaft” interessiert.

Ein Oliver Bierhoff hat auch Spieler wie Özil in solch einer schweren Zeit, egal wie man zu der Aktion als Beobachter zu steht, zu unterstützen. Das ein Aussitzen der Sache diesmal nicht funktioniert war relativ zügig abzusehen, allein weil Özil an sich schon seit 8 Jahren für viele der Prügelknabe im DFB-Dress ist falls es nicht so läuft. Irgendwas hätte man mit Özil öffentlich machen müssen um die Wogen einigermaßen zu glätten. Es wurde entschieden ihn noch tiefer in der eh schon existierenden Blase Nationalmannschaft zu stecken. Eine gern genutzte Vorlage vieler diverser Persönlichkeiten und der Bild-Zeitung. Jetzt, nach der WM die man als ein Kollektivversagen ALLER bewerten kann, tritt er gegen einen Spieler nach der bei weitem leistungstechnisch nicht der mieseste Mann bei der WM war nach, aber auch noch nie ein Führungsspieler.

Das von einem Mann, der vergessen hat das Hotel des Confed Cup zu buchen was Löw gerne gehabt hätte. Genau jenes, welches jetzt von Brasilien belegt wird. Ein Mann, der entschied dass es ganz töfte wäre die Mannschaft mitten in der Pampa in einen sterilen Hotelgebäude unterzubringen, garniert mit Adjektiven die man im Grundstudium Marketing lernt. Interessanterweise vor allem gut gelegen wenn man in die Endphase des Turniers als Gruppenerster kommt. Das kann Zufall sein, aber bei der gern gezeigten vorausgedachten Planungssicherheit des Oliver B. eher unwahrscheinlich. Dazu die ganzen Storys über die Abschottung der Mannschaft und des Teams gegenüber Pressevertretern und Fans, dazu ein regelrecht arrogantes und abgehobenes Verhalten dieser Nationalmannschaftsblase. Es ist ja nicht so, als ob die ihre Existenz genau von denen bekommen von denen sie sich immer weiter entfernen, den Fans.

Ganz großer Stil Herr Bierhoff.

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Du hast Dir wirklich nichts vorzuwerfen. Erst einmal hast du nicht die Verantwortung eines gut bezahlten Journalisten. Klar, das ist dein Ziel und sicherlich ist es auch eine Wertschätzung, wenn die Hörer dir das zutrauen. Aber wenn es zu einem Thema in den letzten Wochen genug Mediencontent gab, dann zur “Schande von Kasan”. Jeder Praktikant der großen Medienhäuser durfte nochmal seinen “5 Gründe warum Jogi jetzt weg muss!!!111” Kommentar abgeben. Ob du jetzt auch noch gesagt hättest, dass Sané nominiert hätte werden sollen und Khedira kein guter 6er ist, ist doch völlig egal. Verantwortung tragen Hofnarren wie Delling oder Müller-Hohenstein, die fünf Wochen vor der Tür rumwitzeln und die Espresso-Qualität begutachten. Die dem Bundestrainer genau dieses “joa, wird schon, hähä, campo bahia” zureden, was sie ihm jetzt vorwerfen. Zwischen der letzten “Der Bus fährt jetzt los und Jogi hat mir zugewinkt”-Schalte und dem “jetzt muss alles anders werden”-Bericht lagen sicher keine drei Stunden.

Ich bin eigentlich ganz froh darüber gewesen, dass hier einfach zur Tagesordnung übergegangen wurde. Da haben auch noch 31 andere Teams mitgespielt. Bei ARD und ZDF dreht sich bestimmt noch in der Halbzeit des Finales um Watutinki. Und hier wird meistens eh nur im Dunkeln gefischt. Darauf hat Max kein Bock und beschäftigt sich mit seiner Kernkompetenz, dem Fußballspiel. Danke dafür!

Den Vergleich mit SV brauchst du dir auch nicht antun. Die Jungs haben ihre Nische und du deine. Das ist als würde man sich bei der Tagesschau beschweren, dass sie nicht wie Phoenix die ganze Bundestagssitzung zeigen.

Und wenn sich ernsthaft jemand über Tonqualität, dem ermüdenden Effekt von Frauenstimmen oder schreiende Kinder (Shoutout zu Dre Voigt) beschwert, ist dem nicht mehr zu helfen. Einfach mal am “Erwartungsmanagement” arbeiten.

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Mit dem Post hast Du den Nagel mitten aufs Hirn getroffen. Danke!

Lieber Max,
du hast immer Feedback eingefordert. Das es hier kritischer ausfiel hat mehrere Gründe.

  1. Bei negativer Kritk ist man schneller dabei was zu schreiben.
    Das ist ein allgemeiner psychologischer Fakt. Es dadruch wird verschleiert wie hochzufrieden man mit dem rasenfunk insgesamt ist.
    2.Der Rasenfunk hat eine sehr hohe Messlatte. Wenn man die mal reisst- insbesondere bei der Massenproduktion während der WM muss man nicht alles gleich in Frage stellen von deiner Seite. Es wird noch genügen Zeit und Gelegenheiten geben über das deutsche Abschneiden und wies nun weitergeht zu reden.
  2. Die Schlusskonferenzng lebt von der Direktheit der Reaktion.
    Die war wohlwollender als ich erwartet habe. Davon war ich uunäcjst negativ übberrasct. Mit etwas Absatand muss ich meine Kritik etwas revidieren und finde sie einfach anders wie sonstige Berichterstattung und damit wieder typisch Rasenfunk Vielleicht bildet es einen Schutzmechnaismus von den drei Redner die Enttäuschung nicht gleich rauslassen.
  3. Hier im Forum wird bestimmt nicht nur von mir die Wut über das Ausschneiden am Rasenfunk ausgelassen. Entschuldigung für den Missbrauch als DFB-Blitzableiter!

Ich mache mir auch schon seit Tagen gedanken wie ich Dir das Unwohlsein nehmen kann, das offensichtlich vorhanden ist. Hoffentlich ist es mit ein bissl Freizeit schon getan, hast Du Dir nach der Saison verdient, der Royal ist ja schon im Kasten :slight_smile:

Lieber Max, es ist alles in Ordnung. Du kannst es nicht jedem Recht machen. Geht nicht, deine Hörerschaft ist zu groß und hat völlig unterschiedliche Wünsche (ich könnte auch Ansprüche sagen, aber ich denke dass niemand hier eine Anspruchshaltung pflegt) - manche wollen tief ins taktische Detail vom Spiel, andere wollen lieber DFB-Analyse, andere wollen emotional abgeholt werden am liebsten stundenlang, andere wollen nur einen Podcast-Quickie. Du kannst es nicht jedem Recht machen, geht nicht. Ich z.B. hatte gar keine Zeit die ganzen Kurzpässe zu hören (wäre aber über längere SK dankbar gewesen), aber andere waren darüber total dankbar und glücklich auf die Weise an der WM teilnehmen zu können - und das war ein Haufen Arbeit und das täglich zu liefern war sicherlich hart an der Grenze zu “nur noch Arbeit, kein bisschen Vergnügen”.
Der angesprochene Blitzableiter-Effekt ist sicherlich vorhanden: diese neumodische Unsitte, dass wenn man sich nicht maximal distanziert, kritisiert, draufkloppt den Anschein erweckt, man teile die Position (des DFB, des Trainers, der Mannschaft, der Spieler).

Besinne Dich darauf was Du machen wolltest, was Dir Spaß macht - und zieh es genau so durch. Wenn Du keinen Bock auf Boulevard hast, lass es. Wenn Du Bock auf bestimmte Gäste hast - mach es. Nimm die Themen die Dich reizen, lass die Themen die es nicht tun - die besten Folgen sind die, wo Du Feuer und Flamme bist.

Bewerte Kritik nicht über, die große Hörermehrheit ist eh kaum im Forum aktiv und sieht auch keinen Grund, sondern hat sich einfach wohlig den Rasenfunk reingezogen.

PS: Boah, wat ne Mist-Aktion von Bierhoff. Özil raus, klar, aber doch nicht so. Doch nicht zu diesem Zeitpunkt und in dieser Form. Aber vielleicht ist das Psycho-Spielchen, denn so kriegt Özil doch noch ungeahnte Sympathien ab :slight_smile:

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ich hab mal ein 3-4-2-1 gebaut, mit rudy als zentralem innenverteidiger, der bei ballbesitz hinter kroos als 6er aufrueckt. ich denke, dass so ein system die staerken vieler spieler besser zur geltung bringt (mueller nicht mehr rechtsaussen, absicherung fuer lauffaulen kross) als das 4-2-3-1. die positionen sind, bis auf kimmich/ginter, auch recht gut doppelt besetzt.
ich bin mir bewusst, das das ausscheiden auf andere gruende als die taktik alleinzurueckzufuehren ist, aber ich wuerde die nationalmannschaft dennoch gerne mal in so einem system sehen.