Schlusskonferenz 250 – #13

Gemeinsam mit Christian Eichler und Günter Klein (@guek62) haben wir den Spieltag besprochen. Wie hat euch die Folge gefallen?

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Der Titel der Sendung ist schon mal grandios. :laughing:

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Ich möchte Christian ja nicht zu nahe treten, aber ich weiß nicht, wann er das letzte Mal im Ruhrgebiet war. Zumindest geht mein Eindruck komplett konträr zu seinem, was die Schalker Seele angeht. Nach der letzten Saison haben sich alle nur besseren Fußball gewünscht und erwartet. (Deswegen verstehe ich auch nicht, warum du Schalke oft kritisierst, dass sie angeblichen Top-Club-Ambitionen nicht gerecht werden, Max. du hast sie doch selber im oberen Mittelfeld getippt und ich denke die meisten Fans auch) Ich denke, dass keiner auf einmal zu träumen anfängt, nur weil man mal eine Nacht Tabellenführer ist. Na klar würde man sich nach 10 Jahren freuen, aber das wäre doch bei jedem so. Viel komischer fand ich aber die Aussage, dass Tedesco Schalke nicht verstanden hätte. Ich hab das noch nie erlebt, dass ein ehemaliger Trainer von Fans und Verein noch so geliebt wird. Man hatte teilweise das Gefühl, er wäre ein Ehrenmitglied auf Schalke, so oft wie über ihn gesprochen wurde. Er wurde ja auch bis zum Schluss von den Fans supportet. Also wenn einer Schalke erreicht hat, dann Tedesco.

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Normalerweise fällt Augsburg bei mir in die Kategorie „sympathisch aber langweilig“, und dann fängt Günter Klein an zu erzählen, und plötzlich ist Augsburg total interessant und unterhaltsam.

Schöne Folge, tolle Gäste!

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Sehr gute Folge.
Nur etwas Einzelkritik zum Schalketeil hätte ich:

  1. Bitte nicht jede Diskussion über Schalke mit dem Ergebnis der Vorsaison einleiten. Jeder der sich nur einen Hauch mit Schalke oder der Bundesliga beschäftigt, weiß sowieso wo wir zuletzt standen, informationeller Mehrwert ist also kaum gegeben. Nein, es nervt nur noch, fühlt sich für Manche wahrscheinlich sogar wie mutwilliges Salz in die Wunde streuen an.
    Das war auch letzte Saison schon so ähnlich, nur mit umgekehrten Vorzeichen: Die schwache Leistung wurde immer im Bezug zum zweiten Platz der damaligen Vorsaison gesetzt…

  2. Das Narrativ, Schalke werde vom VAR reihenweise benachteiligt, wo kommt das her? Meiner Erinnerung nach gabs nur im Bayernspiel nennenswerte Fehlentscheidungen. (Die Entscheidung in Dortmund war mMn vertretbar.) Die meiste Aufregung zuletzt hörte sich für mich an nach: „Für uns wurde der Handelfmeter damals zu unrecht nicht gegeben und jetzt für den Gegner in ähnlicher Situation schon?!“ und entkräftet sich ja quasi von selbst. Der Schiri darf natürlich keine Fehlentscheidung pro Schalke treffen um damit für sogenannte ausgleichende Gerechtigkeit zu sorgen.
    Der VAR hat also jetzt in 2 von 13 Ligaspielen zu Schalkes ungunsten Fehlentscheidungen getroffen. Keine katastrophal schlechte Quote. Obendrein hat Schalke gegen Union trotzdem gewonnen. Und gegen Bayern hätte man vermutlich trotz zweier Elfmetertore verloren. Meine Glaskugel verrät mir also, dass Schalke auch mit richtigen Schiedrichterentscheidungen dieselben Punktzahl erzielt hätte, nur mit anderer Tordifferenz. :wink:

  3. Das von Christian Eichler bediente Narrativ, Schalke könnte doch viel besser da stehen, wenn die Stürmer nur ihre Chancen nutzen würden, muss auch endlich ad acta gelegt werden. Und Max hat es ja auch teils versucht. Hier würde ich mir ein konsequenteres Kontra von Max wünschen, auch ohne Rücksicht auf weinerliche Schalkefans.
    Also dröseln wir mal auf. Schalke ist zZ das xG-technisch mit Abstand am stärksten overperformende Team der Liga. Link. Link. Bei betweentheposts (nutzen die xG-Metrik von 11tegen11) hat Schalke diese Saison ca 8 Tore mehr erzielt, also mittels expected Goals (xG) errechnet. Understat hat fast identische Summenwerte. Daraus folgen bei beiden Metriken etwa 8 expected Points (xPts) weniger.
    Bei einer Mannschaft die 8 Tore und 8 Punkte „zu viel“ hat, davon zu sprechen, dass es doch eigentlich noch mehr hätte sein können, geht ja wohl voll an der Realität vorbei.
    Und zur mangelnden Chancenverwertung der Stürmer sei gesagt, dass understat die xG nach Spielern aufschlüsselt und Schalke genau einen Stürmer hat, der zu irgendeinem Zeitpunkt der Saison um wenigstens 1 Tor hinter seinen xG zurücklag: Burgstaller (aktuell 3,11 darunter, schlechtester Wert ligaweit). Bei allen anderen Stürmern gibt es also nicht einmal ein nennenswertes Problem, die werden einfach nur in Sippenhaft genommen.
    Schalke hat aber nebenbei nicht nur den größten Underperformer in dieser Statistik, sondern auch die zwei größten Overperformer: Harit (3,28) und Serdar (3,14)! Diese beiden verwerten ihre Chancen zur Zeit also weitaus effizienter als Lewandowski, Werner oder Hennings.

  4. Zum fehlenden Topstürmer auf Schalke nur soviel: Man hat sich in den vergangenen 5 Jahren genau einmal für die CL qualifiziert, zweimal reichte es für die EL, zweimal folgte eine Saison ganz ohne internationales Geschäft. Einen Topstürmer dauerhaft im Kader zu haben kann von Schalke also weder berechtigt in Anspruch genommen werden, noch wäre er finanzierbar. Diese Forderung von Christian Eichler ist schlicht irrwitzig.

Ich komme nun weder aus dem Ruhrgebiet noch bin ich Fan eines der Vereine dort. Aber an der Stelle habe ich auch gestuzt, da dass was du beschreibst mit Tedesco ja durchaus auch durch die Presse ging.

Den Werder-Teil fand ich leider auch sehr schwach und das kann ich nun beurteilen :wink: Da war viel allgemeines Gerede zumal er das Spiel offenbar nicht gesehen hat (kein Vorwurf). Sicherlich hat er Recht damit, dass Bremen nicht da steht in der Liga, wo sie nach Saisonziel stehen wollen. Man kann auch nicht jeden Spieltag erneut das Thema „Verletzenmisere“ aufs Tableau bringen, sehe ich auch ein, aber bei Christian klang das so, als ob Werder nicht gut genug wäre und nur deswegen nicht auf einem Abstiegsplatz steht, weil man Rashica hat. Das ist nun eine Ansicht die ich so gar nicht teile. Allein wenn man sieht welche Veränderung die Rückkehr von Augustinsson gebracht hat. Und da drängte sich mir eben der Eindruck auf, dass er eigentlich nicht soviel Ahnung von Werder hat. Das ist, erneut, nicht als Vorwurf zu verstehen, aber dann doch bitte die eigenen Aussagen auch entsprechend „verkaufen“.

Ich finde es grundsätzlich überhaupt nicht schlimm, wenn Gäste im Rasenfunk sagen „Ich habe das Spiel nur in der Zusammenfassung gesehen“ oder „da bin ich jetzt vom Verein zu weit weg // habe kaum Spiele des Vereins in letzter Zeit gesehen“. Für mich überhaupt kein Ding. Sicherlich ist es schade wenn es dann meinen Verein trifft, aber das ist mir lieber als wenn man so tut als ob.

Interessante Folge! Ich fand das beide Gäste zu allen Mannschaften eher allgemeine Einordnungen gemacht haben und nicht so auf das konkrete Spiel des Spieltags geguckt haben. Aber das ist auch mal ganz spannend, weil es auch nach meiner Wahrnehmung bei vielen Mannschaften eher die Außenansicht war.
Ich fand den Teil zu Werder auch gar nicht so schlecht. Empfinde es auch so, dass schon eine große Abhängigkeit von Rahisca da ist, was Max für das Wolfburgspiel auch statistisch belegen konnte. Fand auch den Punkt gut, dass es bislang in der Saison keinen Spieler gab , der bei Werder noch mal frisch durchgestartet ist.
Bei dem Paderborn-Spiel bin ich aber anderer Meinung: ich glaube, dass die Werder liegen, die stellen sich doch gar nicht hinten rein, sondern stürmen eher.

Ich habe es ein bisschen bedauert, dass der Schwerpunkt nicht zu Bayern war, denn das hätte auch einen schönen Sendungstitel ergeben: die Flickerwochen sind vorbei! Sehr gelacht!
Ein letzter Gedanke: vielleicht war die Pause von der Kurzpass-Pause doch nicht so gut: Gute Besserung an den verschnupften Max!

Fängt Günter Klein an zu erzählen, dann wird alles total interessant und unterhaltsam.

Eine Detail-Anmerkung zum auch hart inhaltlich hoch interessanten Augsburg-Teil (diese Sammelleidenschaft für Profifußballer war mir völlig unbekannt):

Ich finde es ja wirklich sinnvoll, zutreffend und wertvoll, wenn Herr Hofmann darauf hinweist, eine Abschaffung von 50+1 käme sicher nicht den Augsburgs unter den Teilnehmern am deutschen Profifußball zugute. Gleichwohl wünsche ich mir da die einordnende Information, Hofmann und seinen Mitstreitern gehört der ganze Laden ohnehin schon. Und soweit ich das verstehe, hätte der FCA somit auch nichts zu verkaufen, selbst wenn die Investoren in Zwölferreihen Schlange stünden.

Sehe ich grundsätzlich natürlich genauso. Ich muss aber zugeben, nach all den Jahren, in denen ich diesen Satz in jeder Schlusskonferenz sicherlich mindestens einmal gehört habe, würde ich mir schon wünschen, dass Max das mit seinen Gästen vor der Aufnahme kurz abspricht. Und dann nicht gefühlt jeden Gast auch noch mit der Einstiegsfrage zu diesem Spiel ins offene Messer laufen lässt.

Es besteht überhaupt kein Anlass (mehr), diesen Umstand irgendwie zu thematisieren. Oder die uns dankenswerterweise ihre Zeit schenkenden Gäste sich dafür auch noch entschuldigen zu lasen. Uns allen ist bewusst, dass man von niemandem, der nicht a) (genau) dafür bezahlt wird und b) - mit Verlaub - irgendwie auch nicht ganz dicht zu sein scheint, verlangen kann, an einem Wochenende alle Spiele eines Bundesligaspieltages gesehen zu haben. Und der wahrscheinlich einzige Mensch auf dem Planeten, auf den das zutrifft, ist halt Max.

Wenn ich mir etwas wünschen dürfte: Max, sprich doch mit dem Gast, der das Spiel gesehen hat, zunächst in Ruhe über das Spiel insgesamt. Und frag dann ggfs. den Gast, der nur die Zusammenfassung gesehen hat, zu Details, die auch in der Zusammenfassung vorgekommen sein werden. Gerne mit einer kurzen Überleitung wie „Jürgen, Du kennst davon nur die Zusammenfassung, wie hast Du denn da die rote Karte von Schneidereit gesehen?“. Halt so selbstverständlich wie möglich. Denn das ist es: Selbstverständlich.

Nur der Vollständigkeit halber und um Missverständnissen vorzubeugen: Bezüglich dieser Äußerungen sehe ich es selbstverständlich exakt genauso wie Volker. Das ist löbliche Transparenz, die ich mir von manch anderen Format (bei dem das hier und da als näher dran Stehender durchaus raushört) vehement wünschen würde.

Passiert genau so vor jeder Sendung und wenn ich es nicht versaubeutele, dann stelle ich dem Zusammenfassungsgast eine entsprechende Frage. Es gibt ja die Variante: „Wie hat Union es geschafft, Gladbach so gut vom Zentrum fern zu halten“ und die Variante „Wie haben dir beide Mannschaften gefallen?“, und im besten Fall bekommt die Einstiegsfrage ein Gast mit 90-Minuten-Wissen.

Hallo, nach langer Zeit als Zuhörer folge ich nun endlich Mal dem Impuls auch mitzureden. Da ich Schalker bin auch zu diesem Thema. Ich habe mich gefreut, dass nach zwei oder drei Spieltagen mit wenig Zeit nun wieder Mal ein bisschen länger über Schalke geredet wurde. Der „Tedesco-Verwunderung“ möchte ich mich gerne anschließen. Viele Schalker (ich auch) beobachten sogar, wie er sich in Moskau schlägt.

Zunächst noch zwei Gedanken zu den Punkten von Phipser:
Die Frage zum Over-/Underperformed finde ich interessant. Tatsächlich lässt sich so was aber nicht allein über die xg-Summe klären. Insbesondere sollte man bei xg bedenken wie sich Elfmeter mit ihrem sehr hohen 0.79 auswirken. Zieht man das zB beim Spiel gegen Union ab, dann ist Schalke das leicht bessere Team, was dem Spielverlauf auch gefühlt näher kommt. Außerdem ga es eine Phase mit den Spielen gegen Dortmund, Hoffenheim und Köln wo man als jeweils bessere Mannschaft nur 2 Punkte aus drei Spielen mitgenommen hat (und nur 1 Tor geschossen). Ab dem Spiel gegen Augsburg lief es eher anders rum. Augsburg war definitiv ein glücklicher Punktgewinn, Düsseldorf irgendwie schwer einzuordnenendes Durcheinander und am Ende vielleicht leistungsgerecht und das Spiel gegen Bremen wäre wohl auch ein okayes Unentschieden gewesen, nicht zuletzt wegen einer Drangphase in der letzten Viertelstunde - in diesen Spielen schoss man aber insgesamt 8 Tore und erreichte 7 Punkte.
Unterm Strich steht man damit vielleicht zu gut da, vielleicht aber auch genau richtig im Sinne von ausgleichender Gerechtigkeit.

Es gab noch eine diskussionswürdige Handelfmeter-Entscheidung gegen Oczipka in dieser Saison, dazu kommen noch eine ganze Reihe unglücklicher und zum Teil vom DFB als Fehler benannter Entscheidungen in der letzten Saison und auch vorletzten Saison - alles größtenteils zum Thema Hand. Z.B Handelfer gegen Naldo in Hannover für eine Szene die zwei Spieltage vorher annähernd identisch von einem Bayern-Spieler gegen uns nicht gepfiffen wurde. Oder falscher Handpfiff im dfb-Halbfinale gegen Frankfurt kurz vor DiSantos Tor kurz vor Abpfiff. Diese Saison haben uns die Entscheidungen tatsächlich nicht viele Punkte gekostet, und es sind auch einige Kann-Entscheidungen dabei, aber die Erfahrung mit Hand im Strafraum und Kann-Entscheidungen wie zB gegen Dortmund und Augsburg ist, dass sie tatsächlich zu 90% zu unseren Ungunsten ausfallen. Und aus dieser Historie rührt der Frust.

Nun zum eigentlichen Grund meiner Anmeldung
Gegen Union war der Sieg nun endlich wieder unterm Strich verdient - aufgrund der zweiten Halbzeit. Dabei scheint mir eine Änderung in der taktischen Marschroute entscheidend gewesen zu sein, die in der Sendung nicht erwähnt wurde. Schon vor ein paar Spielen war mir aufgefallen, dass Schalke den Aufbau von Außenverteidiger fast ausschließlich die Linie lang spielt. Wenn gepresst wird und der Weg zurück zu Torwart oder IV zu riskant ist, dann gerne auch mit langen, halbhohen Bällen. Das scheint sich Union gut ausgekuckt zu haben, sie überluden die Seite in der Defensive mit Sechsern und einem IV und standen so zum Teil zu viert bereit, wenn der lange Ball geschlagen wurde.
Die Antwort in HZ 2 war recht simpel aber erfolgreich: es wurden sonst unübliche Diagonal-Bälle vom AV direkt in den Achter/Zehner-Raum gespielt, der entsprechend verwaist oder dünn besetzt war. Meist ging es dann weiter auf den anderen Flügel und von da dann zurück in den Rückraum, wo sich die für Max überraschenden Lücken auftaten. Ich habe die Bewegungen von Gentner und Nebenmann nicht so genau verfolgt, aber möglicherweise waren sie dort nicht „wie gewohnt“ zur Stelle, weil sie so viel auf den Flügeln unterwegs waren. Und wenn Schalke sich erfolgreich durch diese Pressingfalle (oder an ihr vorbei) spielte, waren sie vielleicht nicht schnell genug zurück im Zentrum…

PS: Nachtrag - auch gegen Ddorf wurde ein Handelfmeter nicht gegeben, der in vielen ähnlichen Fällen gegeben wurde.

Okay, dann war meine Verwunderung mal wieder reinem Unfug geschuldet und es ist gut (für mich), dass ich mal gefragt habe.

Nimm vielleicht trotzdem als Feedback von mir persönlich mit, eventuell dem Zusammenfassungsgast beides nicht zu fragen, sondern wirklich nur zu einzelnen Szenen, die in Zusammenfassungen so vorkommen. Wenn Du magst.

Denn ich finde, beide von Dir benannten Varianten beantwortet ein auch nur entfernt höflicher Gast mit der Einleitung: „Dazu muss ich erst einmal sagen, dass ich das Spiel nur in der Zusammenfassung gesehen habe, weil (…). Das tut mir leid, aber (…). Soweit ich daraus einen Eindruck ableiten kann, würde ich aber sagen, dass (…)“

Achso, in der Regel kriegt die erste Frage IMMER derjenige, der es über 90 Minuten gesehen hat. Und dann kann der zweite Gast einhaken, wo er möchte.

Es gibt zwei Regeln, die ich bei jeder Sendung vorher nochmal den Gästen erkläre:

  1. Ihr dürft eine Meinung haben, ihr müsst nicht.

  2. Niemand erwartet, dass ihr alles gesehen habt, sagt das einfach und zwar auch, wenn eine Frage vielleicht einfach doof war.

Hm. Ich überlege gerade, wann ich das letzte mal so schwungvoll derart offene Türen eingerannt habe.

Du machst also schon immer exakt das, was ich wortreich vorschlage. Super. Jetzt fühle ich mich doof.

Ich wüsste dann auch nicht mehr, wie man diese Entschuldigungen aus den Gästen raus kriegt. Weil… ich meine, es ist natürlich eine Petitesse. Aber mich stört das mittlerweile ein wenig.

Wobei mich, wenn ich drüber nachdenke, vor allem die für mich dabei durchschimmernde Haltung stört. Das verrät also viel mehr über mich als über die Gäste oder die Sendungen. Mal schauen: Jetzt, wo Du mir das erklärt hast, ändert das vielleicht mein Hörverhalten und ich störe mich daran gar nicht mehr. Ich beobachte das mal.

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Erst einmal danke für die Folge. Die Anekdoten aus früheren Zeiten sind einfach nur legendär, man hat gemerkt, dass da zwei Reporterurgesteine am Werk waren. Der Augsburg-Schwerpunkt hat mich wie Max auch eher noch ratloser zurückgelassen. Ich bin nun bzgl Schmidt etwas positiver gestimmt, kann aber beim besten Willen nicht glauben, dass sich das bis Vertragsende 2021 zieht.

Ich fand die Anmerkungen zu Schalke keineswegs anmaßend. Sicherlich ist es immer ein bisschen unfair, wenn vom „unruhigen Umfeld“ gesprochen wird. Kennt man vom HSV oder Stuttgart genauso. Viele Fans haben ein realistisches Bild von der Situation. Aber viele Journalisten und auch Leute aus dem Verein übernehmen sich gerne mal bei diesen Clubs, wenn man ausversehen mal an der Tabellenspitze ist.

Dass Schalke ein Stürmer von Format braucht, ist jedem klar. Die gute Chancenverwertung kaschiert das aktuell, wie auch 2018, damals durch viele Standards. Aber zu sagen, dass man ja kein Geld hat, ist bei den Einnahmen (CL, Sané, Kehrer) und daraus entstehenden Ausgaben (Konoplyanka, Bentaleb, Rudy & Co) der letzten Jahre einfach unpassend. Wolfsburg hat für 10,5 Mio Weghorst bekommen, Frankfurt für jeweils 7 Mio Jovic und Haller, Mainz für 8 Mio Mateta. Schalke hatte drei Jahre Zeit Embolo zu entwickeln und hat es zu 0% hinbekommen.

Was Christian aus meinem Verständnis sagen wollte war eher: Wenn Schalke einen Top-Stürmer hätte, müssten sie nicht darauf hoffen, dass alle anderen eine exzellente Chancenverwertung hätten. Außerdem könnte so das Spiel viel besser ausgelegt werden, da so ziemlich jeder BL-Stürmer eine bessere Ballverarbeitung hat als Burgstaller. Raman ist ja eher ein Halb/Außenstürmer.

Ja, so habe ich den Stürmer-Hinweis auch verstanden.

Embolo ist aber mMn ein Missverständnis auf einer anderen Ebene. Auch wenn er die Statur hat, er ist kein klassischer Strafraum-Knipser und hat zu keinem Zeitpunkt seiner Karriere überdurchschnittlich gut abgeschlossen. Nicht umsonst wird er bei Gladbach nun tiefer eingesetzt. Und seine Torerfolge gg Freiburg waren allesamt eher Ergebnisse von Geschwindigkeit und Wucht als von Kaltschnäuzigkeit a la Lewandowski, Dost oder ähnliche…

@GNetzer: Danke für die Erläuterungen. Mir ist dann noch eine Frage eingefallen. Du hast in der Sendung die xg von understat kritisert. Ziehst du da nun eine andere Quelle zu Rate oder relativierst du die xg von understat zukünftig nur?

Hängt von der Zeit in der Vorbereitung ab. Ich versuche, auch bei Wyscout und der nytimes auf die xStats zu schauen, bei Twitter fliegen mir oft auch andere Modelle zu. Oft ist der Unterschied marginal, aber es gibt immer wieder „flaws“. Aktuell kommt es hin und wieder vor, dass Opta Schüsse zählt, die aus dem Abseits heraus abgegeben wurden, das ist nicht immer gut zu erkennen im laufenden Spiel, weil die Fahnen ja so spät hoch gehen. Wenn der Freistoß dann am Fünfer ausgeführt wird, sieht es nach Abstoß aus. Ich kriege sowas ja mit und kann es dann erkennen. Beispiel: Beim Spiel FCA - FCB gab es einen Schuss von Finnbogason in der 84. (?) Minute, aus dem Abseits heraus, der hatte einen xG Wert von 0,40. Blieb in den Modellen drin, hätte aber raus gemusst.

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Es war ja die Rede von einem Stürmer, der jede Saison 15 Tore garantiert. Und Huntelaar wurde als Maßstab genannt. Diesem Anspruch kann Schalke nicht gerecht werden und diesem Anspruch hätten auch die genannten Mateta, Weghorst und Haller damals beim Wechsel zu den jeweiligen Vereinen nicht stand gehalten. Dass sich die drei in den folgenden Saisons stark weiterentwickelt haben, ist unbestritten, aber keine hätte sie beim Wechsel als 15-Tore-Stürmer brandmarken wollen - zurecht.
Bundesligataugliches Offensivpersonal haben wir ja auch jetzt schon. Zu den von dir genannten kämen mindestens noch Uth (der mit einer Topstürmer-Saison mit Hoffenheim im Rücken zu uns kam, Embolo war also auch nicht der einzige Versuch einen Huntelaar-Nachfolger zu verpflichten) und Kutucu, dem ich eine ähnliches Entwicklungspotential zuspreche, wie etwa einem Mateta.
Zur Kritik am Umgang mit Geld nur soviel: Heidel hat in seinen zweieinhalb Jahren die Schalker Infrastruktur mit wenigestens 70 Mio € auf ein bundesligataugliches Level zurückbringen müssen, da es die Jahre/Jahrzehnte zuvor kaputtgespart wurde und in manchen Aspekten nie überhaupt auf dem Stand der Technik gebracht worden war - Stichwort Videoturm. Link. Einige seiner Verpflichtungen haben natürlich trotzdem nicht funktioniert.
Ich bleib dabei, dass die Lösung nicht der Kauf eines (internationalen) Topstürmers sein kann. Weder die Ablöse wäre zu stemmen, noch würde dieser ins Gehaltsgefüge passen. (Auch hier hat Heidel stark gearbeitet gehabt und den Gehaltsetat nach eigenen Angaben von 75 Mio 2016 auf 55 Mio 2018 gesenkt, inklusive aller Boni einer Vizemeistersaison, die 2016 natürlich nicht gezahlt werden mussten.)
Wenn es nur darum geht auf Perspektive einen Stürmer zu entwickeln, hätten wir ja jetzt schon passende Kandidaten im Kader. Kutucu und Raman. Ich halte es da für wenig sinnvoll ihnen einen Neuzugang direkt vor die Füße zu verpflichten. Das hatten die von dir angesprochenen Sané und Kehrer gemeinsam: Ihre Durchbruchssaison (2015/16 bzw. 2017/18) wurde dadurch begünstigt, dass Leistungsträger auf ihrer jeweiligen Position den Verein verließen (Draxler/Farfan 2015, Höwedes 2017) und nicht kurzfristig jemand nachverpflichtet wurde. Entwickeln können sich Spieler immer nur da, wo ihnen auch Platz gelassen wird. Wenn man also eh einen Stürmer aufbauen will, weil ein „fertiger“ finanziell nicht zu stemmen wäre, dann doch bitte das Eigengewächs Kutucu oder zumindest versucht man es eine ganze Saison mit der Neuverpflichtung Raman, bevor man ihn abschreibt.

Kurzer Einwand zum Augsburg-Abschnitt, in dem Augsburg die Identität eines „Sprungbrettvereins“ attestiert wurde:

Ist das bisher wirklich irgendwie nachweisbar? Ich kann mich spontan an keinen Spieler erinnern, der sich nach seiner Augsburg-Zeit bei einem anderen, größeren Verein etabliert hat. Spieler wie Max, Finnbogason, Richter müssen das im Verlauf ihrer Karriere ja erst noch nachweisen. Augsburg gleicht für mich eher einem Verein, bei dem man sich als guter/mäßiger Bundesligaspieler wohlfühlen kann. Die Beispiele, die für einen „Sprungbrettverein“ taugen, fehlen mir noch. Wie gesagt, der FCA hat für mich eher das Zeug dazu, okayen Spielern eine Heimat zu bieten, um Erstligafußball zu spielen. Das ist vollkommen großartig so, nur eben nicht wirklich ein Sprungbrett für höhere Aufgaben.

Ansonsten empfand ich Günter Kleins Ausführung zu Augsburg als sehr detailliert und dadurch auch etwas beängstigend. Für mich scheint es so, als ob Reuter den Kader unnötig aufgebläht hat Ich frag mich dann immer, was man den einzelnen Spielern für eine Story auftischen muss, damit sie sich wertgeschätzt und wichtig für den Verein fühlen. Das finde ich z.B. schon beim BVB auf einigen Positionen schwierig, aber bei Augsburg huiuiuiui.

VAR, Klinsmann, 50+1 - I’ll try to be brief.

I. VAR: In my opinion, the most tricky thing about the VAR is that there is an inherent (unintended) conflict between the nature of football as a sport and the purpose of VAR to make the game fairer.

The essence of the VAR is fairness, the essence of football is continuity. Both goals are irreconcilable.

Unlike AF or Rugby, where the VAR is in harmony with the nature of the game, football at its core is a continuous stream of action where an interruption is a disturbance of the orderly flow of events, a „glitch in the matrix“ if you will. Anyone who regularly watches a game of football will know how irritating it is when the game is interrupted all the time because of umpteen little fouls. Continuity, flow, coherence of action - all of this is essential to football. An ideal game of football would proceed from the first to last minute without any interruption barring the half time break.

Therefore, it is in the best interest of the game that

  • there are as few interruptions as possible
  • all interruptions are necessary
  • all delays due to interruptions are minimised.

Unfortunately, all three of these conditions are regularly violated by the VAR. The pseudo-objective black and white approach to offside decisions adds completely unnecessary long delays to the game when in reality a half centimeter „advantage“ of a player doesn’t make the least bit of difference on the pitch.

The corruption of the handball rule in the interest of ‚video reviewability‘ is a travesty. This is an example of a rule whose burden of proof was perfectly fine (intent, purpose) before it was artificially contorted to suit the
need of „objectification“ during a video review (specific hand positions, specific hand -> goal constellations etc.). And all this dubious „progress“ has come at the cost of numerous long delays that violate the inherent flow of football and which nobody needs and is happy with.

I have been a fan and staunch defender of the VAR - and still am - but the way it’s used now and what it does to the game of football is a total disgrace.


II. Klinsmann: I believe you have given him a little bit of short shrift as a coach on the show. He never was and never will be the greatest tactician or most advanced training methodologist - and he knows that. That’s why he assembles such a big staff of functional experts around himself everywhere he goes. Klinsmann is more of a manager in the American sense than a typical German coach. At Hertha, for example, tactical input and training organisation will come from Alexander Nouri and Markus Feldhoff, Arne Friedrich will be a link between team and management, and I’m sure he already has other experts for athletic conditioning and fitness in place as well or bring them in shortly. I think Klinsmann’s approach to football as an American style manger rather than a traditional European coach is a perfectly valid one. If you want to criticise him, you could question his selection of Nouri and Feldhoff as his main coaches. I don’t know these guys well enough to judge whether they are tactically and methodologically up to the task of a Bundesliga coach, but we’ll see.

Apart from his coaching credentials, Klinsmann finally is the ‚big city‘ name that the ‚big city‘ club Hertha so desperately needed. For this reason alone, his appointment has been a coup. You shouldn’t underestimate Klinsmann’s appeal in the American and English markets. Hertha BSC will receive a huge boost in popularity abroad in the coming weeks and months. And if they manage to perform well - who knows? Maybe the name „Klinsmann“ will help Hertha tap into a new slice of (foreign) players who’d never have considered moving there before.


III. 50+1: The guests on the show serve the same conventional narrative as all opponents of abolishing 50+1 do. The big clubs will attract all the money and become even bigger while the small ones will fall even further behind.

However, the reality is that there already is a huge gap between a select few top clubs and all the rest in the Bundesliga.

Excluding transfers, Bayern’s revenue 2018/19 has been at ca. €650m, ahead of Dortmund in second with €320m, and Schalke in third with €250m. On the show it was mentioned that Mainz’s revenue was at a little bit above €100m and Augsburg’s slightly below €100m.

These are the dimensions we’re talking about. Bayern’s revenue excluding transfers is already roughly twice as high as Dortmund’s and 2.5 times that of Schalke, not to mention all the other clubs.

And this gap is not only widening year after year, it is also structurally unassailable the way money flows in football (mainly due to mutually reinforcing effects of consistent CL participation and international popularity, details here: Schlusskonferenz 216 – #25).

All empirical evidence clearly shows that if this is ever going to change, it will only happen in a world not with but without 50+1, because that’s the only way smaller clubs can obtain the substantial funds they need quickly and sustainably enough to be able to make up the structural disadvantage to the big clubs.

I know you won’t like this, but it’s the reality. And reality is sometimes harsh.