Schlusskonferenz 271 – Bundesliga als Europas Versuchskaninchen

In der neuen Schlusskonferenz sprechen wir mit Fabian Pakulat (@rosengartler), Jan-Hendrik Buchheister (@h_buchheister) und Christian Bernhard über die Situation in Spanien, Italien und England. Außerdem besprechen @Helmi und ich den Umgang mit der Wiederaufnahme der Bundesliga im Rasenfunk.

Wir freuen uns auf euer Feedback zur Sendung!

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Die Sendung „Max & Helmi erzählen was ihnen am Fussball nicht gefällt“ würde ich mir sehr gerne anhören. :slight_smile:

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Sehr spannende Diskussion zwischen dir und Frank. Beide Seiten haben absolut legitime Argumente, die ich alle irgendwo nachvollziehen kann.

Ich bin durch die Diskussion von Helmi & Max erst halb durch, aber schon jetzt: Danke, dass Ihr Euch so viele Gedanken macht und dass Ihr uns an Euren Überlegungen und Euren Ambiguitäten teilhaben lasst.
Mir geht es fast ebenso: Einerseits finde ich es total sch…, dass es nächsten Samstag in der Bundesliga wieder losgeht. Andererseits werde ich spätestens ab 15.30 Uhr mit meiner Fortuna im Abstiegsduell gegen Paderborn wieder mitfiebern.

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Lieber Max,

ich gestehe, ich habe die ersten beiden Stunden übersprungen und habe gleich die Diskussion mit Dir und Helmi verfolgt. Denn die Frage, wie es mit dem Rasenfunk zu „Coronas Zeiten“ weitergeht finde ich dann doch zu spannend.

Vorweg, ich finde es sehr gut, dass ihr diese Diskussion aufgezeichnet und Einblicke zu Euren Standpunkten gegeben habt. Helmi empfand ich dabei, als ein sehr gutes „Korrektiv“ zu deiner Skepsis bzw. Ablehnung des Neustarts. Ich teile Deine geäußerten Bedenken zum Re-Start vollkommen. Auch ich halte es für Schwachsinnn, die Saison fortzusetzen, vor allem nach dieser ganzen Farce mit Hygienekkonzept hier und Salomon Kalou dort. Hinzu kommt die Dimension, dass es letztlich ausschließlich darum geht, das System Fußball mit seinen ganzen perversen Auswüchsen irgendwie zu erhalten. Oder sind die Ausführungen eines Herrn Seifert, die jetzige Situation als Chance für Veränderungen zu nutzen
wirklich glaubwürdig? Ich weiß nicht…

Kurz und gut, auch ich habe für mich in den letzten Tagen die klare und konsequente Schlussfolgerung gezogen: Diese Saison gehört abgebrochen.

Bis gerade mein 12-jähriger Sohn zu mir sagte: „Papa, aber wenn der Ball erstmal wieder rollt… Es ist wie eine Sucht…“

Worauf ich hinaus will: Trotz der immer besch… Entwicklung des Systems Fußball in den letzten knapp 30 Jahren lieben wir dieses Spiel. Du hast es ja, meine ich, auch noch mal explizit erwähnt.
Was das Ganze für mich, seit etwas mehr als 12 Monaten erträglicher macht ist das Format dieses Podcasts mit seinen drei Formaten. Neben der fachlich sehr guten Analyse der einzelnen Bundesligaspiele, wirfst Du mit Deinen Gästen immer einen kritischen Blick auf die gesamte Branche und ihren Auswüchsen.

Damit hast Du einen Nerv bei Deinen Hörern getroffen. Dass zeigt auch die Unterstützung für den Rasenfunk gerade in der jetzigen Situation und ist somit auch eine Würdigung Deiner Arbeit.

Und mit Deinem kritischen Blick, sowie den Deiner Gäste auf die Bundesliga werden auch die Schlußkonferenzen zu den Geister-Spieltagen die Berichterstattung bereichern, dessen bin ich mir sicher. Mehr noch, ich denke, die kritische Begleitung wird sogar notwendig sein. Just my 50 Cents dazu… :wink:

Dann zu Eurem Aufruf, Vorschläge einzureichen. Ich könnte mir vorstellen, den Fokus auf besondere Tabellenkonstellationen zu werfen: Kampf um die Meisterschaft, Europapokalplätze oder Abstiegskampf, je nachdem was der Spieltag gerade anbietet. Und je nachdem wie er gestaltet ist, blickt man auf vier oder fünf Paarungen, plus oder inklusive Schwerpunkt auf einen Verein oder ein aktuelles Thema oder eine aktuelle Entwicklung… Irgendwie so :wink:

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Ihr habt es ja eigentlich auch schon angesprochen, dass es viel um persönliche Perspektiven geht, aber als Max Spanien dafür gelobt hat, dass die Lockerungen in Fußball und Gesellschaft parallel passieren, und sagt, dass das in Deutschland nicht so ist, entsprach das ja überhaupt nicht meinem Gefühl. Wenn man mal in der Stadt ist, habt man überhaupt nicht mehr das Gefühl, dass es eine „Quarantäne“ gibt, oder so. Also unabhängig davon, ob man es gut oder schlecht findet, kann man nicht sagen, dass Fußball hier ne Extrawurst bekommt. Wahrscheinlich ist die Kinderbetreuung der letzte Bereich, der noch ernsthaft eingeschränkt wird, was die verzerrte (aber völlig verständliche) Wahrnehmung bei jungen Eltern erklärt.

Achso ja, deine Aufregung über den mafiösen Umgang der DFL teile ich natürlich trotzdem. Da musst du dich nicht alleine fühlen :smiley:

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Ganz² fucking Deutschland ist raus aus dem Lockdown. (Muss man nicht begrüßen, ich bin auch sehr skeptisch.) Die Innenstädte sind voll, Biergärten öffnen, Firmen arbeiten. Nur der Fußball soll es nicht dürfen?

²Nicht ganz Deutschland, das stimmt. Aber alles wo kein epidemiologisches Großrisiko besteht. Deshalb sind Kitas und Schulen noch nicht flächendeckend geöffnet.

Bei den Fußballspielen besteht nur ein individuelles Risiko für die Spieler. Das ist auch nicht cool. Aber wir leben in uncoolen Zeiten. Millionen Menschen, ob im Kleidergeschäft, im Möbelhaus oder in Büros sind Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Da ist längst nichts mehr mit Systemrelevanz. Nur der Fußball soll es nicht dürfen?

Mich stören auch 100 Dinge am Profi-Fußball 2020. Aber mir kommt es so vor als führt das zu einer enormen Voreingenommenheit hier und andernortens in der Fußballbeobachter-Nerd-Bubble. Und die Geisterspiele sind jetzt ein wunderbarer Anlass, um sich mal so richtig über DFL und Co. KG auskotzen zu können, am besten von einem moralisch hohen Sockel.

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Hi, ich denke zwar nicht, dass ich alleine bin, wenn ich sage: Ich bin echt mega scharf wieder auf Fussball! Doch tun sich bei mir moralische Zweifel auf. 1) Weil, ist klar, die Menschen der Vereine in der Buli werden, nicht nur für die anderen Liegen, auch für die Wissenschaft und die restliche Gesellschaft, Versuchskaninchen sein.
2) Keiner kann bis jetzt auch nur schätzen ob und welche Langzeitschäden durch Covid19 nach einer Infektion bleiben. Gerade bei den ans Limit gepushten Leistungssportlern. Was mich auch gleich zu…
3) Wir, also die gesmate Menschenheit wissen bis jetzt so gut wie gar nichts über das Virus und was es mit dem menschlichen Körper anstellt. Das Risiko das mit der Wiederaufnahme von Profisport, -Training, Reisen, Unterbringung, ect eingegangen wird ist riesig und nicht mal einschätzbar.
… Hier könnte man noch viele viele Punkte finden… Vielleicht noch ein kleiner:
Wo ist die Euphorie? Kein Mensch freut sich riesig darauf das es wieder weiter geht! Oder merke ich in meiner Blase nur nichts davon? Ich mein da ist jetzt so ein Ruhrpott Derby, aber noch interessierts irgendwie keinen. Hab auch schon wlewig niemend mehr darüber reden hören wer jetzt Meister wird oder was RB einfach für ein Dosen Club ist. Merkts was? Es juckt einfach keinen.

Ich bin auf jeden fall sehr verwirrt und ich kann mir gut vorstellen, dass ich es nach dem nächsten Spieltag noch mindestens genau so sein werde.
… Na gut, dann rödeln wir das eben runter wegen dem Geschäft und den Arbeitsplätzen und den Kalous und was weiß ich. Aber bin sehr gespannt was Die machen wenn Die merken, sie haben ihr Produkt verheizt…

Danke Max, dass du den Anstoß gegeben hast, dass ich mir das von der Sele schreiben konnte.

Grüße Leo

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Die angeteaste Sendung über Spielergewerkschaften und warum es sie in Deutschland nicht gibt/man nichts von ihnen hört, würde ich gerne hören.

Ansonsten haben mir beide Teile wie erwartet sehr gut gefallen. Die Gäste für die Ligen sind ja eh immer super und ein internes Gespräch ist auch immer gut. Ich selber habe auch gar keinen Bock auf einen so schnellen, rücksichtslosen Saisonstart und werde mich nicht beschweren, wenn die Schlusskonferenz anderes aufbereitet wird. Kann die bedenken da sehr gut verstehen.

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Moin,jetzt hatte ich mir tolle Gedanken gemacht was ich schreiben möchte und dann heute Abend so etwas…
Naja zum Start: Mein 850 Euro Job ist vom Fußball abhängig und aktuell ein 400 Euro Job. Meist verdiene ich 1050 Euro pro Monat im Schnitt,da ist das schon was. Deswegen mag ich etwas in eine Richtung tendieren.
Max’ Argument mit den Langzeitfolgen ist ein sehr gutes Argument. Aber,es gibt schon Studien und es sieht eher nicht so aus. Vor allem aber muss niemand spielen und jeder kann für sich selbst entscheiden, ob er spielt oder nicht. Und so schnell ist Corona nicht weg,jeder ist dem Risiko es zu bekommen ausgesetzt, ob er Buli spielt oder nicht. Amateursportler gehen selbst einkaufen,die sind auch stark gefährdet. Das ist scheisse,nur leider nicht zu ändern.
Ich finde ihr solltet gerade am nächsten Spieltag,sofern er stattfindet, natürlich nickt Business as usual machen. Da eher schauen wie man es erlebt hat, was war anders,wie fand man es, oder ging es irgendwie? Wir müssen alle gucken wie das so klappt und was passiert.
Ihr habt in den letzten 8 Wochen großartige Arbeit geleistet,ich hör mir an was ihr macht und die monatliche Spende kommt auch weiter,auch wenn meine finanzielle Situation diesen Monat nicht toll ist.

Macht weiter so, gerade diese Woche eine großartige Sendung!

Grüße aus Köln

Den ersten Teil der Sendung mit den drei Gästen fand ich super. Ganz abgesehen vom Fußball gaben die drei auch einen Einblick in die derzeitige Situation in den Ländern, den man sonst nur bei gezielter Recherche bekommt. Toll! Und das obendrein sehr konkret und kompetent. Die Erläuterungen zu den Spezifika der Ligen (u.a. ihre Bedeutungen für die jeweiligen Länder) waren natürlich auch sehr interessant.

Ich möchte ganz ehrlich sagen, dass verglichen damit der zweite Teil, also das Rasenfunk-interne Gespräch, für mich erheblich abfiel. Er hatte nicht das ausgegorene Niveau, für das ich sonst den Rasenfunk so sehr schätze.
Das mag vor allem an der Natur der Sache liegen. Aktuell weiß niemand wirklich viel über das Virus und seine eventuellen Folgen, wir tappen weiterhin im Dunkeln und können alle nur weiterhin „auf Sicht fahren“. Ich persönlich kann es fast noch gar nicht glauben, dass wirklich wieder dauerhaft Bundesliga gespielt wird. Wird nicht eine einzige Infektion genügen, um den aufgestellten Plan zu durchkreuzen? (Heute kam die Nachricht von der Infektion bei Dynamo Dresden. Ich bin gespannt, wie damit nun umgegangen wird.)
Falls es wirklich wieder dauerhaft zu Spielen kommt, erwarte ich völlig veränderte Spiele, völlig veränderte Ergebnisse, womöglich auch eine Tabelle, die sich nochmal erheblich verändert. Und über die es womöglich noch erheblichen Unmut im Nachhinein geben wird.
Max hat sein Unbehagen deutlich gemacht, mich hat aber eher die Sichtweise von Frank angesprochen, die ich als pragmatisch verstanden habe.
Ich persönlich neige wohl dazu, mich eher darüber zu freuen, wenn wieder gespielt wird. Vor allem, weil ich das Gefühl habe, es könnte dem Frieden im Land gut tun, wenn wieder die Bundesliga einen touch von „Normalität“ gibt. Wenn ich sehe, dass nun Samstag nachmittags immer mehr Menschen in immer mehr Städten zu Demos gehen, die von obskuren Personen angemeldet werden, macht mir das wirklich Angst. Und wenn die Bundesliga da etwas ihren Teil dazu tun kann, Leuten in ihrer neuen Orientierungslosigkeit wieder etwas Halt zu geben…? Ich gebe zu: es mag sein, dass das eine allzu fromme und naive Hoffnung ist.
Bzgl. der Gesundheit der Spieler denke ich wohl, dass letztendlich jeder selbst entscheiden muss, ob er weiter mitspielen will oder nicht. Evtl. sollte es ergänzend Hilfestellungen geben; Angebote an Spieler, pausieren zu können, bis mehr über das Virus bekannt oder der Impfstoff vorhanden ist.

In der Anfangsmoderation zur Sendung höre ich bei Max eine Enttäuschung darüber heraus, dass der Profi-Fußball vor allem Selbsterhalt zum Zweck hat und offensichtlich nicht zu einer Vorbildfunktion taugt. Ich habe mich über diese Enttäuschung gewundert, denn ist es nicht schon lange klar, dass Bundesliga-Fußball ein schlechtes Spiel ist, dem wir alle aus diversen Gründen dennoch folgen…? Es wird in der aktuellen Situation nur verstärkt deutlich.

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Zunächst einmal vielen Dank für den guten Überblick über die anderen Ligen und deren Umgang mit dem Neustart bzw. Corona. Interessanter Überblick, der zeigt, welchen Sonderweg in Bundesliga einschlägt. Ob der funktioniert oder nicht wird man sehen müssen - mMn ein Himmelfahrtskommando.

Mit deinen Argumenten Max, die Du am Ende der Folge genannt hast, konnte ich mich sehr gut identifizieren und Du hast Vieles ausgesprochen, dass mir bis dato unausgesprochen als Grummeln im Magen lag. Die Rolle, die der professionelle Fußball bekommt, kann mMn nicht von der Gesellschaft getrennt bzw. losgelöst vom gesellschaftlichen Kontext betrachtet werden, in dem wir gerade vermutlich auf eine zweite Welle zusteuern und die Menschen, gelinde gesagt, durchzudrehen scheinen.
Wir sehen einen Querfront, die ,ohne Rücksicht auf Schutzmaßnahmen, den öffentlichen Raum und Diskurs besetzt, weil die Gegenstimmen an die Maßnahmen gebunden sind bzw. sich daran halten. In diesem politisch aufgeladenen Kontext, der zudem durch Machtspiele unterschiedlicher MP weiter verschärft wird, hätte ich mir gewünscht, dass der Fußball als „Hort der Vernunft“ agiert - ein sehr frommer Wunsch. Stattdessen wird mMn unkalkulierbares Risiko in Kauf genommen (Du nennst einige Punkte im Podcast) und der Fubßall zum Hauptargument für Alle, die Lockerungen wollen. So viel bleibt offen: Was passiert, wenn Spieler oder Mannschaften nicht spielen wollen? Was passiert, wenn Langzeitschäden festgestellt werden? Und, und, und…

Daher freue ich mich, dass es mit dem Rasenfunk weiter geht und eben nicht „ganz normal“, sondern immer in dem von mir geschriebenen Kontext. Ich fürchte nämlich, dass die Kritik bei vielen Berichterstattern sehr oberflächlich bleiben wird, weil „der“ Fußball, wie wir gelernt haben, die Menschheit retten wird. Vor diesem Hintergrund wünsche ich mir weiter eine kritische Betrachtung durch Dich und deine Gäste bzw. einen sachlich geführte Debatte.

Die Farce sehe ich in der medialen Berichterstattung über dieses #Gate

Es wird kritisiert, dass er Mitarbeitern und Spielern die Hand gibt und den Abstand unterschritt.

Pharisäertum par excellence.

Aber es passt zur aktuellen Diskussion. Überall will man sich moralisch erheben und von oben herab auf andere gucken.

Niemand nimmt sich wirklich die Mühe einmal 5min die Luft anzuhalten und zu überlegen. Nein, immer gleich drauf auf den Empörungszug.

Was genau war wirklich das Problem im Fall Kalou?!

Der sollte in ein paar Tagen im VOLLKONTAKTsport gegen andere spielen.
Davor durch das med. Personal massiert, getestet und was weiß ich nicht noch werden…

Aber ein Handschlag in einer geschützten Umgebung ist der Sündenfall?!

Puuuh … also ich weiß nicht.

Viel heiße Luft … #MückeElefant

Viele wollen aktuell den Fußball stürzen sehen.
Ok, bitte…

Aber an dem Punkt lohnt sich die Aufregung nicht…

Beim zweiten Teil dachte ich mir ganz ehrlich zuerst „Ja und wann sagen sie uns endlich wie es weiter geht?!“. Nach etwas Reflektion meinerseits war diese offene Diskussion aber genau richtig, weil heute schon wieder alles anders ist. Die Quarantäne von Dynamo Dresden führt uns die Wettbewerbsverzerrung noch mal krass vor Augen und eben auch das die Lockerungen vor allem ein Test sind. Das Ergebnis kann auch negativ sein und niemand kann wohl aktuell sagen ob die Saison wirklich zu Ende gespielt werden kann.

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Gude Max!

Kurzer Hinweis, weil du die Pappkameraden-Aktion in Mönchengladbach zweimal erwähnst. Sie ist KEINE Aktion des Vereins, sondern wurde vom Fanprojekt ins Leben gerufen, „die dem FPMG helfen und damit den Mitarbeitern den Job retten kann. Darüber hinaus gehen 2,-- € an die FPMG-Aktion „Borussen helfen Borussen“ und weitere 2,-- € an die Borussia-Stiftung, um auch in Zukunft weiter Gutes für die Allgemeinheit tun zu können.“

Das wird in der Berichterstattung aber generell gerne übersehen.

http://fpmg.de/de/beitragzwei/newsarchiv/1291-sei-dabei-trotzdem.html

Nichts für ungut, haut rein!

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Super wichtige Anmerkung, hat mir auf Twitter schon jemand gesagt. Sehr peinlich, dass ich das nicht wusste. Richtiger Bock.

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Kann man aber auch freundlich machen, ohne gleich mit der Populismuskeule zu kommen. Ich weiß ja, dass du immer sehr viel Aufwand und Recherche betreibst.

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Noch mal ein Gedanke zur individuellen Gefahr für die Spieler:

Andere Arbeitsplätze wie Krankenpflege oder Lebensmittelverkauf bieten auch viele Kontakte und damit erhöhtes Risiko. Diese Berufe werden als „systemrelevant“ bezeichnet und waren deshalb nie vom „Lockdown“ betroffen.
Und da liegt das Problem. Als Verkäufer, Friseur oder Pfleger habe ich mich nicht der Gesellschaft verpflichtet, bin nicht verbeamtet oder sonst was. Allein wirtschaftliche Zwänge ziehen mich in die Gefahr an die vorderste Korona-Front.

„Wenn die Verkäufer ihr Leben riskieren müssen, dann sollen die Bundesliga-Millionäre mal nicht rumheulen“ ist natürlich kein schönes Argument. Aber das „ihr seid systemrelevant und dürft weiter arbeiten“ war moralisch schon der Tiefpunkt und wurde bisher noch gar nicht verarbeitet.

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Moin zusammen,

danke auch von mir für Eure Überlegungen, aber: Ich bin da komplett anderer Ansicht.
Profifussball ist grundsätzlich ein gefahrgeneigter Beruf. Im Training wie im Spiel sind jederzeit Verletzungen bis hin zur Sportinvalidität möglich. Auch potentiell tödliche Verletzungen sind nicht auszuschliessen, man erinnere sich nur an den furchtbaren Unfall von Ditmar Jakobs im Tornetz des Volksparkstadions. Diese Risiken sind systemimmanent und werden in Kauf genommen. Jetzt stellt sich für mich die Frage, warum ausgerechnet Profifussballer in ihrem beruflichen Umfeld einen Anspruch auf ein „Nullinfektionsrisiko“ haben sollten. Andere Arbeitnehmer gehen in ihren Büros, Fabriken, Geschäften, Krankenhäusern und Pflegeheimen ihrer Tätigkeit nach und setzen sich dort einem gewissen Risiko aus. Sie alle haben Anspruch darauf, daß ihr Arbeitgeber sie so gut wie eben möglich und wie derzeit vorgeschrieben schützt. Aber Abstand, Mundschutz und Plexiglasscheiben können das Infektionsrisiko eben nur senken, aber nicht vollkommen ausschließen. Da solche Schutzmaßnahmen im Kontaktsport Fußball nicht möglich sind, wird das Risiko stattdessen durch Covid 19-Tests bei allen Beteiligten in hoher Frequenz auf ein überschaubares Maß gesenkt. Warum der Wirtschaftszweig Profifussball hier anders behandelt werden sollte als andere Branchen, erschließt sich mir in keiner Weise.
Des Weiteren fehlt mir die Perspektive in Euren Ausführungen. Man kann es drehen und wenden wie man will: Covid 19 wird uns für sehr lange Zeit, möglicherweise dauerhaft begleiten. Stellt man sich auf den Standpunkt, daß Covid 19 eine zu große Gefahr für Fußballer bedeutet, kann auf Jahre, im Extremfall nie mehr Fußball gespielt werden. Die Situation wird sich mit Beginn der neuen Saison jedenfalls kaum grundlegend geändert haben. Kann das die Lösung sein?
Wir werden statt dessen lernen müssen, mit dem Virus als einem der uns begleitenden Lebensrisiken umzugehen, schließlich nehmen auch Fußballer am Straßenverkehr teil und das trotz immer noch ca. 3000 Verkehrstoten im Jahr.
Und, auch wenn es hart klingt: Selbst wenn es unter den eigentlich für eine Ansteckung eher ungünstigen Bedingungen (extrem kurze Kontaktzeiten, Frischluft, Wind, etc.) doch zu einer Infektion von Spieler zu Spieler kommen sollte, so spielt dies epidemiologisch gar keine Rolle. Der Infektionsherd ist sofort eingrenzbar und die Betroffenen können umgehend in Quarantäne geschickt werden. Eine Massenverbreitung wie in vollen Stadien, Festzelten, Rockkonzerten oder in der U-Bahn findet nicht statt.
Daher ganz klar: Fußball unter Geisterspielbedingungen ist möglich. Ob das Spaß macht, ist dann wiederum eine ganz andere Frage.

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Oder nehmen wir mal Berufe, in denen weder Mundschutz noch permanentes Desinfizieren, noch Plexiglasscheiben ein Thema sind. Bauarbeiter z.B. arbeiten schon die ganze Krise ganz normal weiter. Plexiglas geht dort nicht, Mundschutz bei körperlicher Anstrenung auch nur begrenzt, den ganzen Tag Händwaschen kannst du auch nicht, ja nicht einmal Abstand halten ist durchgehend möglich.
Es gibt verdammt viele Berufe, in denen Arbeitnehmer momentan Risiken ausgesetzt sind. Schön ist das auf keinen Fall und ich will daraus auch gar kein „deshalb muss das jetzt bei allen so sein“ herleiten, aber man muss ansprechen, dass manche Berufe eben mit Risiko verbunden sind.
Beinahe jeder normale Arbeitnehmer kann aktuell von seinen Vorgesetzten an den gewohnten Arbeitsplatz zitiert werden. Zwar haben die wenigsten dabei so intensiven Körperkontakt, auf der anderen Seite aber auch keine permanente Betreuung und Überwachung durch eigens abgestellte Mediziner.

Gedankenspiel: Was wäre, würden Fußballspieler auch nur ein normales Durchschnittsgehalt kriegen? Dann wären sie, so wie jeder andere Arbeitnehmer, darauf angewiesen, möglichst bald wieder ihren Beruf aufzunehmen, denn dann gäbe es keine lange Ruhezeit bei ausreichender Bezahlung.

Die Frage, ob Profifußballer Anspruch auf ein Nullrisiko haben, oder eben doch nur, so wie jeder andere, auf Minimalrisiko, darf durchaus gestellt werden. (So grausam das klingt)

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