Schlusskonferenz 348 – #22

Naja, da bin ich anderer Meinung. Im Großen und Ganzen wird meines Erachtens schon korrekt entschieden. Und alleine aus pädagogischer Sicht (-> „Selbstwirksamkeit“) würde man den Vereinen/Trainern/etc. einfach die Möglichkeit/das Gefühl geben, gegen als solche empfundene Ungerechtigkeiten vorzugehen. Und letztlich sind viele Entscheidungen ja Ermessens-Entscheidungen. Wie gesagt, im Grund finde ich - so wie es in der SK auch gesagt wurde -, dass der VAR schon ein Instrument ist, das mehr Gerechtigkeit herstellt. Challenges würden neben dem oben angesprochenen pädagogischen Effekt einfach auch mehr Transparenz herstellen, und jedes Mehr an Nachvollziehbarkeit wäre doch super!

Deutschland ist als bevölkerungsstärkstes Land der EU mit Sicherheit interessant.

Ja zum ersten Punkt, nein zum zweiten. Mit mehr Geld hast du mehr Zugriff auf die vorhandenen höherklassigen Spieler, insbesondere im Konkurrenzkampf mit Spanien, Italien, Frankreich.

Ich behaupte: Für viele Fans spielt 50+1 keine Rolle, die wollen einfach nur Spaß und gute Spiele sehen und eine spannende Liga. Nur dass dies eben ein sehr leiser Teil der Fans ist und mit Sicherheit nicht die sogenannten Ultras.

Was ist dieser USP wert? Ich sehe z.B. in England keine leeren Stadien, ganz im Gegenteil: Die durchschnittliche Auslastung liegt über der der Bundesliga, viele Stadien sind eher zu klein.

Und wie voll die Stadien in Deutschland nach Corona sein werden, steht eh in den Sternen. Die Zeichen deuten viel mehr dahin, dass sich die Vereine schwer tun werden, ihre Tickets zu verkaufen. Die Auslastung wird sinken.

Wenn ich die jüngste Folge des KMD-Podcast richtig in Erinnerung habe, verdienen Berater vor allem am Gehalt der Spieler (davon ca 10%) aber nicht an Transferbeteiligungen.
Mehr Handgelder würde bedeuten mehr ablösefreie Wechsel, sprich die Verträge werden eingehalten, was widerum eine längere Verweildauer beim Verein bedeutet.

Ob das Geld nun zwischen den Vereinen hin und her geschoben wird (Ablösen) oder an Spieler und Berater geht, ist für mich einerlei. Ist ja nicht so, dass die Vereine den Fans das Geld ansonsten schenken würden. Von daher sehe ich hier ehrlich gesagt das Argument nicht.

Ist ist nicht so, dass ein großer Teil (nicht alle) der Investoren eher auf ideellen ROI aus ist? (Chelsea, City, PSG z.B.)
Auch für den finanziellen ROI ist sportlicher Erfolg wichtig, denn der steigert Bekanntheit und Fanbasis (=> Adressable Market) und somit Wert und Erlöspotential der Marke.

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Du schreibst doch selber, dass viele Entscheidungen Ermessenssache sind. Was soll denn da eine Challenge bringen, außer weiterem Ärger?Außerdem werden doch die meisten wichtigen Szenen durch den VAR geprüft.
Die einizigen Kritikpunkte, die ich am VAR habe ist die DFB typische Intransparenz und diese vollkommen schwachsinnige Formulierung bzgl. „klare Fehlentscheidung“. Ok, als drittes noch, dass die meisten Überprüfungen meiner Meinung nach viel zu lange dauern

Aber ich schreibe auch, dass auch innerhalb dieses Ermessensspielraums meist richtig entschieden wird. Ich denke, wir haben einfach verschiedene Meinungen zu dem Thema, und das ist auch in Ordnung so! :slight_smile:

Naja, da sehe ich schon einen großen Unterschied. Derzeit bekommen die großen Vereine das meiste Geld aus den TV Einnahmen und Sponsoren. Wenn die mit dem Geld jetzt kleineren Clubs Spieler weg kaufen, so haben die kleinen Clubs wenigstens die Ablöse um davon selbst neue Spieler zu holen. Im Gegensatz zum normalen Leben gibt es da also einen gewissen „Trickle-Down Effect“, wenn auch mit gewissen Reibungsverlusten.
Wenn Spieler jetzt aber den Vertrag auslaufen lassen, dann zahlen die großen Vereine das Handgeld an Spieler und Berater, während die kleinen Clubs komplett leer ausgehen.

Ein Argument wäre jetzt natürlich, dass der kleine Club sich dann halt einen ablösefreien Spieler beim nächst kleineren Verein holt. Und wenn wir uns nur normal erwirtschaftete Einnahmen anschauen, kommt es ggf sogar beim Gleichen heraus (müsste man mal simulieren… kann das wer hier). Aber sobald Investoren ins Spiel kommen, bricht es das System. In einem System mit Ablösen, landet pro Euro den du in einen Verein pumpst ein signifikanter Teil bei der Konkurrenz (von denen du die Spieler holst). Ohne Ablösen sind die Vereine im Grunde geschlossene Systeme und du kannst beliebig viele Öl/Gas/Hedgefond-Milliarden in EINEN Verein pumpen ohne dass die Konkurrenz davon auch nur einen Cent sieht.

Das gilt nicht nur für Investoren, sondern für jedes System in dem ein oder wenige Verein viel mehr Geld hat (ohne Transfereinnahmen) als die anderen. Zum Teil also auch für die Bayern in Deutschland.

Erstmal will ich sagen, dass ich die Folge auch richtig gut und die Atmosphäre schön entspannt fand.
Mich hat die letzte Diskussion bezüglich der Spannung in der Bundesliga, Investoren und Umverteilung der Gelder sehr nachdenklich gestimmt.
Ich bin Anfang 20 und schon mein ganzes Leben lang glühender Bayern-Fan.
Mich persönlich interessiert die Bundesliga fast gar nicht mehr. Ich gucke natürlich jedes Bayern-Spiel, aber nur weil mich meine Mannschaft interessiert. Ansonsten schaue ich oft La Liga oder Premier League.
Das was mich aber in der ganzen Saison am meisten interessiert und wo sich praktisch alles drum dreht ist die Champions League. Der Vergleich mit den anderen Top-Teams in Europa ist das, was Fußball für mich ausmacht und was mich als Bayern-Fan am meisten begeistert. Auch die Menschen in meinem Freundeskreis sind (wenn nicht von Bayern) ausschließlich Fans von Real, Barca, Liverpool oder Milan. Das sind in meiner Welt die Mannschaften, mit denen ich mich messen will.
Darum hat für mich in dieser Diskussion die internationale Wettbewerbsfähigkeit und ein funktionierendes FF die oberste Priorität. Selbst jetzt ist es für Bayern schwer bis unmöglich, mit dieses Teams mitzuhalten. Und durch eine andere „gerechtere“ Verteilung der Gelder in der Bundesliga würde das noch komplizierter werden. Natürlich würde der Wettbewerb innerhalb der Bundesliga wieder ausgeglichener und spannender werden. International werden deutsche Teams dann aber fast nichts mehr zu melden haben. Und das wäre für mich, dessen Fußballwelt sich fast ausschließlich auf den internationalen Fußball bezieht, das schlimmste was passieren kann. Denn emotional und mitfiebernd bin ich nur bei Champions League spielen. Das sind für mich die tollsten und spannendsten Fußballabende die es gibt.
Das wedern jetzt 95% der Fußball-Fans anders sehen und das ist auch völlig in Ordnung, aber mir war es wichtig auch diese Meinung bzw. Sicht auf den Fußball darzustellen.

Von mir auch noch ein kleiner Beitrag zur Diskussion Playoffs und Spannung in der Bundesliga: ich bin Fußball-Fan, aber -ich weiß fast nicht, wie ich es sagen soll - nicht so ein crasser. Ich gehe gerne ins Stadion, muss aber nicht jede Woche sein. Gucke gerne auch die Spiele im Fernsehen, bin aber auch nicht traurig, wenn ich mal ein Werderspiel verpasse. Leide natürlich wahnsinnig beim Abstieg und habe gerade eine sehr gute Fußballzeit mit meinem Verein in der zweiten Liga. Das nur zur Einordnung. Und höre natürlich hier gerne den Rasenfunk. Aber ich leide irgendwie gar nicht so sehr unter der Bayerndominanz. Also, ist schon langweilig, aber irgendwie kann ich dem Ligaalltag was abgewinnen (gut, ich muss auch nicht jedes Spiel gucken :wink:). Rein intuitiv finde ich, dass Playoffs nicht zur Bundesliga passen, weil ich es schon so einschätze, dass der Rest an Bedeutung verliert. Und dass wäre schade. Weil ja, einerseits ist das Produkt 'heiße Luft wie Msx sagte, aber irgendwie auch ein Kulturgut. Im Idealfall sind Vereine doch mehr für eine Region, was in den Schwerpunkten im Rasenfunk ja auch immer gut rausgearbeitet wird. Ich sehe das durch Playoffs gefährdet. Aber vielleicht auch zu romantisch…

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  1. Ich sage, dass andere Ligen für Investoren interessanter sind. Bevölkerubgsstärke in DE ist kein gutes Argument für einen Investor, Auslandsvermarktung schon eher.

  2. Siehe Punkt 1.
    Man hätte zwar mehr Geld, aber man müsste ja mehr als die Konkurrenz haben und wenn potente Investoren eher in andere Ligen gehen…

  3. Eine mögliche Abschaffung von 50+1 würde den Trend der Abwanderung von Stadiongängern garantiert verschärfen und genau diejenigen sind es die die Liga attraktiv machen(Fan vs. Zuschauer…)

  4. Siehe Post von Zaunpfahl.
    Jeder Cent der nicht zwischen Vereinen verschoben wird entgeht dem Fussball.

  5. Wie ich schon schrieb, sicherlich gibt es Investoren die aus Gründen wie green washing, Marketing, Geltungsdrang/Langeweile oder aus Überzeugung Geld in einen Verein stecken. Diese sind sicherlich an der Marke interessiert.

Rein wirtschaftliche Investoren aber nicht.

Gegenfrage: Wieso ist kein sportlich erfolgreicher Verein (außer dem FCB) auch wirtschaftlich erfolgreich? Wieso wollen Juve, Real, etc mal eben schnell eine Super League aus dem Boden stampfen?

Ich glaube nicht das wir darüber diskutieren müssen ob das System Fussball funktioniert.

Lg
Poldinho

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Von mir auch noch mal einen kleinen Beitrag.
Sendung: Also ich fand die Folge frisch! Die Gebrüder Ost und West haben da einen schönen Dialog. Ich kenne es auch mit meinem eigenen Bruder, dass da die Gespräche einfach eine andere Dynamik haben, das gefällt mir!
Auf der anderen Seite genieße ich aber die „normalen“ SK’s als reguläres Programm. Die Balance von Schwerpunkt, Spieltag und Vereinskontexten macht die richtige Mischung!

Bundesligatalk: Im gesamten halte ich es so ziemlich mit dem, was @Rita geschrieben hat. Ich fühle mich mit meinem Verein wohl in der Zweiten Liga und mir gefällt dieser Kampf Klein gegen Groß. Die gespielten Spiele sind dann am Wochenende das Plus. Die gesamte Situation in der Liga/Ligen interessiert mich eher weniger als eigene Passion. Eher höre ich mir dann den Rasenfunk und Co. als schöne Ergänzung in der Woche an.
Wenn über Playoffs etc. gesprochen wird, dann mache ich mir nur Sorgen, dass der eigentliche Sport an sich hinter den wirtschaftlichen Belangen der Vereine zurück fällt. Die einzelnen Sportarten (NFL, NBA usw.) werden sich durch gleiche Wettbewerbsarten immer ähnlicher ist meine Befürchtung. Wenn es so ist, dann ist der Fußball an sich für mich auch nicht mehr so interessant. Mir würde er dann auch nicht unbedingt fehlen, da ich gerne hier lokal zu den Volleyball und Handballtunieren gegangen bin (und auch mal mitgemacht habe). Das würde glaube ich wieder mehr werden.
Ich könnte mir einfach nicht vorstellen zu einem Spiel zu gehen im Fußball mit dem Gedanken: Das alles, damit potentiell auch ein Messi oder Mbappe in der BuLi spielen könnte. Die einzelnen Spieler machen es für mich persönlich nicht interessant, auch wenn einer dann plötzlich in Paderborn spielen könnte :grinning_face_with_smiling_eyes: aber wie gesagt, dann ist es nicht mehr dieser Kampf Klein gegen Groß, sondern Wiener Schnitzel gegen Schnitzel Wiener Art.

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Ich habe mal eine Frage an diejenigen, die eher LaLiga oder die Premier League gucken: Schaut ihr die wirklich? Also schaut ihr euch wirklich Espanyol Barcelona vs. FC Cadiz oder Burnley vs Chrystal Palace an? Oder ist euer Fokus mehr auf Chelsea vs X oder Real Madrid vs Y?

Ich gucke mir weder LaLiga noch die Premier League an und bekomme vorwiegend nur die Großen mit, aber mein Eindruck bisher war, dass Cadiz nicht besser ist als der FCA und der Effzeh auch mit Chrystal Palace mithalten kann.

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Finde deine Haltung und Meinung absolut legitim und nachvollziehbar. Aber macht den reiz, gegen PSG, Barca und Co zu spielen, nicht auch aus, dass die Spiele nicht jedes Wochenende stattfinden, sondern echte Highlights sind, bei denen es kribbelt und es auf Alles ankommt? Würde sich diese Magie und Begeisterung nicht nach ein paar Saisons abnutzen?

Ich persönlich brauche einfach diesen Kontrast aus Alltag Bundesliga und den besonderen internationalen Spielen. Ähnlich zu einem Großturnier: Jedes Jahr WM? Alle zwei Jahre WM? So sehr man vielleicht das Gefühl dieser Turniere liebt (Sommer, Grillen, Public Viewing, was weiß ich), wirklich schön ist es aber auch, weil es etwas Besonderes ist und man sich gerne an einzelne Momente erinnert.

Ich liebe Pizza, will mir aber keine jeden Tag reinziehen, sondern nur ab und zu, um mich jedes Mal neu darauf zu freuen.

Meine Meinung: Den Heißhunger, den viele, vielleicht auch gerade jüngere, Fans auf die internationalen Top-Spiele haben, verdirbt man sich schneller, als einem lieb sein kann, wenn man sich überfrisst.

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Gegenargument: Warum sind dann die italienische und französische Liga voller Investoren? Beide verdienen in der Auslandsvermarktung weniger als die Bundesliga. Deutsche Vereine bieten großes Potential für international attraktive Marken.

Was die Abwanderung verschärft sind mMn vor allem fehlender Wettbewerb, moralisch-gesellschaftliche Verfehlungen und attraktivere Entertainment-Konkurrenz.

Real Madrid ist wirtschaftlich sogar äußerst erfolgreich. Haben sogar in der Pandemie ein Plus gemacht. Der Verein ist maximal professionell geführt.
Auch Chelsea wirtschaftet sehr gut. Liverpool ebenfalls.
Andere (City, PSG z.B.) haben dafür schlichtweg keine Notwendigkeit.
Wiederung andere (Juve, Barcelona) scheinen sich verzockt zu haben, können das durch ihre Marke aber ausgleichen.


Ich möchte auch zu Playoffs und Superliga noch etwas sagen, das ich in einem anderen Podcast (KMD? weiß es nicht mehr genau) als Argument gehört habe:
Warum predigen wir überall die Europäische Idee, sind im Fußball aber immer noch so starr auf nationalistische Strukturen aus?
Und sind die Relegationsspiele nicht auch eine Art von Playoffs? Hier sind die Erstligisten koooomischerweise dafür.

Dies war wirklich nochmal eine wichtige Feststellung. Und es liefert vor allem Argumente für die nächste 50+1 etc. Debatte: Die Ablehnung der Alternativen lässt die eigenen Ideen alternativlos wirken und man zeigt scheinbar guten Willen, da man ergebnisoffen nach der besten Lösung suchen würde, während auf der Gegenseite nur Querulantentum und Trotz herrscht.

Wenn diese weg wären, würde das derzeitige System drei neue Top3 Vereine erzeugen. Außer es wurde eine Superleague geben, deren Teilnehmer nicht mehr am nationalen Wettbewerb teilnehmen und es gleichzeitig keinen lukrativen internationalen Wettbewerb mehr geben würde, welcher in die nationalen Ligen hineinwirken würde.

War ein sehr interessantes Gespräch. Danke für den Link.
Wird m.M.n. Aber auch deutlich, dass vieles nicht 1:1 übertragbar ist.

John Oliver ist immer großartig, aber ich denke der hier aufgeworfene Aspekt ist ersteinmal nicht relevant. Denn hier geht es doch darum, wie die Owner mehr Profit aus ihrem Franchise schlagen können. Dies hat aber auf den sportlichen Wettbewerb keinen Einfluss.

Die Einführung von Playoffs ist in meinem Verständnis nicht an die Einführung eines Franchise System geknüpft. Es könnte ja trotzdem Auf- und Abstiegsrunden geben.

Im Fußball würde es m.M.n. darauf hinauslaufen, dass England seinen Vorsprung bzgl TV Geldern behalten möchte. Aber warum sollten sich nicht alle anderen Ligen zusammentun und eine gemeinsame Vermarktung, zumindest des TV Vertrages, implementieren? Dies bedeutet ja nicht eine gemeinsame Liga, sondern nur, dass man sich innerhalb dieses Systems z.B. auf einen Salary Cap verständigen könnte. Und ein Salary Cap könnte ja auch unterschiedlich interpretiert werden. So könnte die erlaubte Gehaltsgrenze für jedes Team individuell ähnlich ermittelt werden, wie heute die Zuteilung der TV-Gelder.
Ein Salary Cap könnte zugleich das Problem reduzieren, welches die Vereine mit Spielerberatern haben, welche ja lieber die Verträge auslaufen lassen wollen.

Ja und nein. Ein kapitalistischer Fußball (an der Stelle empfehle ich den beyond the ball podcast) könnte genau so einen ausgeglichenen Wettbewerb ermöglichen. Im kapitalistischen Fußball kann es genauso wettbewerbsregeln geben, indem das Invest in Spieler beschränkt wird. Mit einem Salary Cap würden die Anteilseigner immer noch gerne mehr Profit aus ihrem Invest ziehen und deshalb den Spieltag zerstückeln und Pokalspiele in die Wüste verkaufen wollen. Aber der sportliche Wettbewerb würde davon nicht beeinflusst.

Da sehe ich Hopp in Hoffenheim. Das Invest um noch mehr zu erreichen, steht in keinem Verhältnis zum Return. Ähnlich Red Bull: Stehen die Kosten für eine Meisterschaft noch im Verhältnis zu dem Mehr an Webeeffekt.

Bist du auch schon während der Regular Season oder hauptsächlich erst in den Playoffs so emotional dabei :wink:. Kommt in manchen Diskussionsrunden glaube ich auch nicht so rüber, aber wenn wir über Playoffs diskutieren, dann nicht ob Deutschland den SuperBowl des Fußballs veranstaltet. Diesen haben wir bereits mit dem Champions League Finale.

Ich glaube, dass der Fußball vor 3 möglichen Szenarien steht. Und ein „weiter so“ gehört nicht dazu.

Szenario 1: Reformen. Champions League Reform, besserer Zugang für Investoren etc.

Szenario 2: Revolution. Das System wird grundlegend neu gedacht, sodass wieder ein sportlicher Wettbewerb neben dem kommerziellen Erfolg möglich wird und ein Team innerhalb von 10 Jahren nur durch sportlichen Erfolg dazu befähigt werden kann, ernsthaft um die Meisterschaft zu spielen.
Ich glaube dieser Weg ist sogar realistischer, als man im ersten Moment glauben könnte.

Szenario 3: Ruin. Dies wäre das, was sich hinter dem „weiter so“ verbergen würde. Derzeit ist es ein ruinöser Verdrängungswettbewerb. Das Finanzkonzept kann nicht aufgehen und dubiose Geldquellen sind überlebenswichtig. Die sportliche Konkurrenz spiegelt die wirtschaftliche Konkurrenz wieder. Aber wenn irgendwann kein sportlicher Wettbewerb mehr vorhanden ist, dann verschwinden die Emotionen und der Grund warum Leute sich überhaupt für Fußball begeistern.
„Erfolgsfan“ ist ein Schimpfwort, aber genau das braucht es auch, damit Fanbindung entsteht. Auch positive Emotionen und echte Hoffnung auf Erfolg. Ein Grund für Begeisterung.
Derzeit entsteht die Bindung, weil man entweder selbst spielt, Tradition oder durch das Stadionerlebnis. Gerade letzteres ist aber ein stark regionaler Faktor, welcher auch auch verloren gehen kann, gerade dann, wenn die Schattenseiten eines unregulierten Kapitalismus mehr zählen, als der sportliche Erfolg.

Der Fußball muss seinen Wettbewerb selbst als Produkt verstehen und nicht den Erfolg der Vereine.
Auf Mikroebene muss ein Verein nach Erfolg streben, aber es braucht eine ordnende Makroebene.
Die NFL kann in seiner Gesamtheit beschließen, was besser für den Sport bzw. für das zu verkaufende Produkt strategisch gut ist. Aber dies können Sie nur, weil Sie in der Gesamtheit gleich davon profitieren.
Wenn man nicht nur um den Teil vom Kuchen kämpft, kann man in der Gemeinschaft dazu beitragen den Kuchen insgesamt größer und appetitlicher werden zu lassen.

Die Konkurrenz der Ligen muss aufgehoben werden, indem man sich gemeinsam vermarktet und sich gemeinsame Wettbewerbsregeln setzt. Zur Not auch ersteinmal gegen die Premier League.
Dann ist ein Salay Cap möglich, welcher ja durchaus die Tradition berücksichtigen kann, dass sportlicher Erfolg mit höheren Gehältern belohnt wird, sodass große Vereine auch große Vereine bleiben können. Gleichzeitig müssen aber auch andere Vereine durch Erfolg nachziehen können und eine Wachablösung möglich sein.

Will er sich nur reformieren, so wären Playoffs unter den Top 8, sprich 3 Siege bis zur Meisterschaft für die Teams, welche sich im bisherigen System für Europa qualifiziert haben, in einer Liga mit Auf- und Abstieg mMn ein guter Weg. Die Regular Season wäre wichtig und bis Platz 8 ein Erfolg, während es unten gegen den Abstieg geht. Es würde sich also gar nicht so viel ändern.
Und wenn der Meister der Regular Season nicht das Finale gewinnt?
Ist das nicht genau die Form des Dramas, welche gute Sportgeschichten ausmacht? Dass es Olympia nur alle vier Jahre gibt und der vierte Platz schön, aber dann doch nichts wert ist? Du die Tour de France erst gewinnst, wenn du über die Ziellinie fährst?
Dass die Bayern unverdient das Finale Dahoam verloren haben?

Also ich gucke wirklich häufig La Liga und die Premier League. Aber da halt auch nur die Top Teams. Aber die recht regelmäßig eigentlich. Gerade letztes Wochenende hab ich Espanyol gegen Barca und City gegen Norwich geguckt. Mich interessieren die Mannschaften halt als Konkurrenten und Vergleichsmöglichkeiten. Und super Fußball spielen die auch, okay bis auf Barca vielleicht :smile:

Ja das sehe ich auch so. Ich gucke Bayern auch gerne in der Bundesliga. Und du hast recht, dass die Spiele in der Champions League gerade so spannend und aufregend sind, weil sie halt nur ganz selten in der Saison stattfinden.
Ich will ja auch gar keine Super League oder so einen Mist. Ich wollte in der Diskussion bezüglich der Umverteilung der Gelder und anderen Maßnahmen nur meine Sorge zum Ausdruck bringen, dass solche Spiele und internationale Titel dann noch seltener sind, als sowieso schon. Und gerade diese Spiele sind es, die für mich den Fußball ausmachen. Denn eine Umverteilung der Gelder ohne zusätzliches Einkommen der Liga wird immer darauf hinaus laufen, dass der Anschluss zur internationalen Konkurrenz verloren geht.

Nachvollziehbare Argumentation, aber hat Max nicht das perfekte Gegenargument gebracht? Schalke hat auch regelmäßig CL gespielt. Und bis Freiburg, Mainz und Frankfurt die neuen Topvereine sind, müssten die auch regelmäßig in der CL bzw. Super League spielen.

Ich weiß jetzt nicht genau was du meinst. Also erstmal bin ich in der Debatte um Bundesliga Play-Offs relativ neutral eingestellt. Brauch ich nicht unbedingt. Aber wenn Leute denken es macht Sinn und die Liga spannender, warum nicht.
Und in der Champions League bin ich eigentlich von Beginn an sehr Emotional dabei. Da auch in der Gruppenphase oft schon ein Top-Gegner dabei ist und jedes Spiel wichtig ist. Aber natürlich sind dann die KO-Spiele nochmal ein gutes Stück spannender und da bin ich echt ein Nervenbündel. Ich merke es auch jetzt schon wieder kribbeln, da es ja gleich losgeht. Sowas hab ich in der Bundesliga oder dem DFB-Pokal zum Beispiel nie.

Aber Schalke hat dann eben nicht immer Champions League gespielt. Stell dir vor, dass der BVB einmal nicht die CL Quali schafft…
Um nicht vom Geldtopf verdrängt zu werden/ um diese zu erreichen, müssen die Vereine die Investitionen der Konkurrenz immer wieder gegenseitig überbieten. Der einzige Verein mit genügend Sicherheitspuffer sind die Bayern.
Klar würde es ohne CL-Gelder länger dauern, bis ein neuer dominanter Verein entsteht, andererseits entstehen auch in Ligen ohne CL und EL Teams Dauermeister.

Sorry, war etwas sehr umständlich.
Du warst quasi meine Beweisführung, dass die Idee von Regular Season und Playoffs funktioniert.