Schlusskonferenz 419 – Saisonbilanz 2. Liga (m)

Ich gehe mal davon aus, dass wir in der neuen Saison relativ schnell erfahren, was die Aufsteiger alle ausgemacht hat und wie ihre Chancen sind. Anders als letztes Jahr sind ja dieses Jahr nur kleine Namen dabei, also Namen, die man bei den Top40 der Vereine in Deutschland eher nicht drinne hat, sondern eher aus der ersten Runde des DFB-Pokals kennt. Ich bin mal richtig gespannt, und hoffe sie schlagen sich alle gut, auch wenn ich auch denke, dass es sich nicht wieder wiederholt, dass jeder der Aufsteiger am Ende auch den Klassenerhalt schaffen.

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Großes Herz für Drittliga-Sendungen wegen Bielefeld 🫶🏼

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Die Sendung war Top, genau wie die Gäste.

Wenn man die Attraktivität als Anziehungskraft versteht, sind mMm. bei der Vermarktung die Einschaltquoten die Kennzahl und beim Spiel vor Ort die Zuschauerzahlen. Da gibt es einfach Vereine die mehr Fans vor die Bildschirme oder anderen Screens bringen oder in die Stadien ziehen als andere und ich meine hier hauptsächlich im Heimbereich. Attraktivität liegt ja im Auge des Betrachters oder Betrachterin, aber hängt auch mit Erwartungen zusammen. Die Hochzeiten von Schalke sind lange vorbei, aber trotzdem werden sie immer noch damit in Verbindung gebracht. Schalke hat in dieser Saison nur zweimal (bei Hertha und Wolfsburg) nicht auswärts vor ausverkauftem Haus gespielt. Das schaffen in der Bundesliga nicht viele Mannschaften. Und an der Spielweise kann es sicher nicht gelegen haben. Ich denke es sind doch einige Fans bereit, sich einen vermeintlich müden Kick reinzuziehen (zumindest live). Wobei man das natürlich auch vorher nicht wissen kann. Deswegen lieben wir ja auch diesen Sport.

Es gibt ja auch Leute die wollen jedes Spiels ihres Vereins sehen und wenn man dann als größere Fanszene auswärts in einem kleinen Stadion spielen muss und nicht alle mitkommen können, macht das einen Standort einfach unattraktiver. Deswegen kann ich die Kommentare in diese Richtung schon nachvollziehen.

Ich denke das ist ein sehr guter Punkt. Als „größerer“ Verein gegen die „kleineren“ Vereine zu schießen weil man wieder den Aufstieg nicht geschafft hat, ist dann glaub ich einfach eine Form des Coping.

Alles in allem, Glückwunsch zur verdienten Meisterschaft und viel Spaß in der ersten Liga.

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Ich denke, genau damit tue ich mich schwer. Die Attraktivität des Fußballs an der Zuschauerzahl festzumachen. Vermarktung steht dann im Vordergrund und das ist ja genau das was wir eigentlich alle nicht wollen.

Danke Dir!

Alles in allem eine schöne Folge! Gute Gäste, und schade dass @eva_bohle nicht da war. Aber höchstwahrscheinlich war sie damit beschäftigt als Teil eines Fußball-Hooligan-Kollektivs die Bielefelder Innen- und Altstadt auseinanderzunehmen!.. So haben es zumindest die lokalen Gazetten hier prophezeit…

Durch die Gäste sind viele gute und spannende Aspekte angesprochen worden, wobei ich mir bei manchen ein wenig mehr Tiefe gewünscht hätte. Dass beispielsweise Regensburg zwar immer Abstiegskandidat war ist ja das Klischee des Vereins. Einerseits wurde auf die vorherige Saison mit Beste im Kader verwiesen, aber dass beispielsweise Joe Enochs (ehemals ‚erfolgreicher‘ Trainer von Zwickau - die nun selbst in die Regionalliga absteigen -, der in der Rückrunde entlassen wurde) nun an der Seitenlinie steht anstelle von Mersad Selimbegovic kam nicht vor. Ist daher interessant, da man sich ja auch in eine bestimmte Position in der Dritten Liga stellt. Auch dass bei Sandhausen sehr pessimistisch auf den Verein geschaut wurde, aber nicht die momentanen Transfers angesprochen wurden - es wirkt ja gerade, als wolle Sandhausen endlich mal einen Zweitliga-Kader, dann aber für die Dritte Liga zusammenstellen - finde ich schade. Da gab es in meinen Augen einige interessante Sachen noch zu zu erzählen. Aber das mag ja auch eben an dem Zeitpunkt der Aufnahme bzw. auch sonstigen Zeitzwängen geschuldet sein.

Ein zweiter interessanter Teil war der über Bielefeld bzw auch Fürth, bei denen man ja in der Hinrunde wirklich befürchten musste, dass sie Richtung Dritte Liga durchmaschieren wollen. Ich selbst habe das mit Paderborn miterlebt und habe da auch eine Vermutung, die in meinen Augen zumindest einen beträchtlichen Teil an mancher Misere der Absteiger hat.
Häufig wird von den Aufsteigern in die BuLi erwartet, dass sie erst mal defensiv mauern, um eben in der Liga eine Chance zu haben. Aber in den meisten Fällen widerspricht es dem Fußball, mit dem diese Vereine aufgestiegen sind. Siehe Bielefeld jetzt, der Kramer-Fußball hat ein Jahr erkauft und gleichzeitig 3 Jahre gekostet. Und das ist eher in meinen Augen die Regel als die Ausnahme. Ich habe es eben auch bei den Paderborn-Aufsteigen (insbesondere beim Zweiten) wahrgenommen. Häufig heißt es dann wenn eben der mitgebrachte Fußball nicht erfolgreich ist oder kaum erfolgt verspricht: ‚Jetzt müssen die mal Umstellen oder einen anderen Trainer holen, der die Defensive stabilisiert‘. Das gleiche wurde zum Baumgart-Fußball gesagt. Einerseits kam immer das Lob, weil der Fußball mal erfrischend offensiv für einen Aufsteiger war, aber - und das auch hier im Rasenfunk und der Schlusskonferenz - wurde sich immer ein stabilere Fußball im Sinne von weniger risikoreich und ‚angepasster‘ gewünscht, damit der jeweilige Verein eine Chance auf einen Verbleib in der Liga hat. Und viele nachfolgende Punkte gehen halt auch auf das Statement von @frau_neher ein, wo ich voll mitfühlen kann.
Ich glaube ohne einen Kramer-Schwenk (und ein Krämer-Herz, ja er ist zu haben sort Meppen!! Alle Arminen, strengt euch an!!) wäre man eine Saison früher in der Zweiten Liga gelandet… aber wäre nicht so auf den Arsch gelandet, dass man direkt ins Stockwerk darunter kracht. Wie gesagt, schau den anderen (ich gebe ja zu, auch jüngeren) Konkurrenten aus OWL an. Genau das ist in der ersten BuLi Saison passiert, und endete im Grunde in der Regionalliga (1860 und Ismaik sei Dank dann doch nicht). Mit Baumgart und Krösche ist man dann endlich und Gott sei Dank seinen Vereinswerten (die Krösche auch als Altspieler entsprechend geprägt hat) treu geblieben und siehe da… Man kann damit gut fahren.
Zusammenfassend: es ist immer einfach zu sagen: ‚Ja wenn die bleiben wollen, müssen die XY machen.‘ Aber das wird der Komplexität der Situation des jeweiligen Vereins überhaupt nicht gerecht. Und hie gebe ich Tim Walter auch mal recht… Man muss bei sich bleiben und das andere auch Anderes sein lassen. Aufsteiger müssen mal die Courage haben ihren Weg weiter zu führen, auch wenn es direkt runter geht… Oder man steht plötzlich in der Championsleague wie Union Berlin. Und ganz ehrlich, jeder Fusballanalysedulli und - dulline fragt sich warum… Die spielen einfach genau denselben Fußball, den die schon seit jeher in den unteren Klassen gespielt haben, aber unter Urs einfach 3 mal professioneller! Das ist kein Hexenwerk, sondern im Großteil Kontinuität.

Ein Dritter Punkt abseits des Podcasts ist das, wo ich mich gerne an @frau_neher’s Seite stellen will. Die Argumentation über die 'Attraktivität der Bundesliga (im internationalen Vergleich™). Mir gehen die teils komischen und unstringenten Argumentationketten auf den Sack. Auf der eine Seite wünschen sich Traditionalisten Vereine wie RB, Leverkusen und Wolfsburg raus aus der Liga… Wollen aber keine Heidenheims, Darmstadts u.ä. in der Liga, weil sind ja nicht so attraktiv. Das häufigste Argument deshalb lautet dann: ja stell dir doch die Samstagskonferenz vor X gegen Y und Z gegen ¢. Ganz ehrlich… Für mich als Fußballintusiast war das nie ein Argument oder Grund. Ich schaue Fußball live nur für meinen Verein, oder ich hin anderweitig unterwegs bzw. schaue mir eine andere Drittligamannschaft oder einen Regional-/Oberligisten in meiner Region bzw meiner lokalen Umgebung an, die ich dann verfolge - ist dann als Westfale bzw Ostwestfale leichter gesagt, da es viele gute Clubs hier gibt. Da interessiert es mich ein Dreck, was in der Samstagskonferenz gezeigt wird, weil ich entweder auf Museumstour in unserem schönen Lande hier bin oder was anderes schaue. Das Highlight ist da eher die Sportschau. Und ich hab keine Ahnung, warum alle dann einen Aufstieg von Heidenheim oder Darmstadt madig reden. Habt ehrlich: ist doch mega geil, dass Darmstadt (mal wieder) und vor allem Heidenheim als (57ter?) Erstligisten on seinem ersten Jahr begrüßt wird… Wo feiern denn die Leute? Jeder regt sich über die Stagnation auf, aber kleine Vereine werden aus der sich der Fernsehenden in Grund und Boden geprügelt. Ich bekomme natürlich auch nur die lautesten Stimmen mit bei diesem Thema, aber es ärgert mich trotzdem. In diesem Forum kann man zumindest seine Gedanken ausrollen, ohne eine Ansichtskeule übergebraten zu kommen, sondern auch mal andere Meinungen vernünftig dargelegt zu bekommen. Daher auch mein langer Anschrieb (der eigentlich nur den ersten Absatz umfassen sollte :grin:).

Ich freue mich wieder auf eine weitere Saison und vermisse im Nachgang schon wirklich die Bielefelder… Die Spiel brachten hier echt am meisten Stimmung.

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Kleiner Nachtrag:
Die großen Vereine werden in ihrer einstige Stärke wahrscheinlich nur durch krasse Investorengelder zurück kommen. Das liegt in meinen Augen sehr bei den früheren aufgebauten Vereinsstrukturen. Es braucht einfach viel zu viel Geld, um einen ‚großen‘ Club wieder zurück zu holen… da einfach mal 3/4 des Geldes erst mal in bestehende Bereiche fließt, bevor die eigentliche Investition anfängt. Ich finde es daher leicht schade, dassan sich lieber einen Alt-West-Verein in die BuLi wünscht als einen kleinen mausernden Verein, der eben die schreckliche wirtschaftliche Entwicklung besser verbreitet hat. Ein Heidenheim oder Darmstadt haben es sich nicht ausgesucht, dass die wirtschaftliche Situation in der Liga so beschissen ist. Aber dann auch noch auf genau diese Vereine draufhauen, die ihre wenigen Mittel besser zu nutzen wissen in diesem dreckigen Geschäft - ich rede hier sehr von einem moralischen Gipfel aus -, das geht nicht. Da laufen einfach einige zu viele gegenläufige Argumentationketten zusammen, sodass ich das ganze echt nicht mehr ernstnehmen kann.

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Kann ich nachvollziehen und wie gesagt, ob jemand ein Fußballspiel attraktiv findet und woran er/sie das fest macht, ist sehr subjektiv. Mit den Zuschauerzahlen wollte ich eigentlich nur zeigen, dass es auch sehr viele Fans gibt, für die „ansehnlicher Fußball“ nicht unbedingt im Vordergrund steht bzw. der Grund ist, warum sie sich ein Fußballspiel angucken und deshalb lieber Schalke als z.B. Darmstadt oder Heidenheim in der ersten Liga haben wollen. Aber danach geht es ja nicht.

Max: „Ich kann die Fortuna nicht erklären“.
Ist normal. Ist Tradition bei F95-Fans. :wink:

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Natürlich ist Heidenheim ein sympathischer Verein und hat es mit kontinuierlicher Arbeit auch völlig verdient in der ersten Liga zu spielen, aber wenn halt der gefühlt 12. Verein ausm Südwesten in der Buli spielt zehrt das nunmal objektiv an der Attraktivität der Liga, @frau_neher hatte das selbst mal woanders angesprochen dass die in der 2. Buli ihre 15.000 Leute Kiste nicht regelmäßig ausverkauft kriegen. Und dann kommt die DFL auf so tolle Ideen wie „wir brauchen einen Investor“ weil sie die Liga insbesondere im Ausland nicht vermarktet bekommen. Da gebe ich aber eher den „großen“ Vereinen wie hsv Hertha Schalke und im erweiterten Kreis Nürnberg, Hannover usw die Schuld, dass man dort eben nicht in der Lage ist kontinuierlich zu arbeiten und stattdessen Probleme versucht mit Geld zu stopfen.

Da @frau_neher Hier ja so gegen den HSV auskeilt, werde ich mich mal wehren.
Wenn der HSV irgendwo in der 2. Liga zu Gast ist, dann ist der Gästeblock voll. Und in der Regel zusätzlich noch die angrenzenden Blöcke. Ausnahme war im letzten Jahr Fürth, aber das war ein 18.30 Uhr-Spiel an einem Dienstag. Da waren noch einige Plätze frei.
Dazu kommt, daß die Heimfans auch kommen, um den HSV spielen zu sehen. Der HSV sorgt für volle Stadien, selbst wenn die Heimmannschaften das nicht schaffen. Denk ich an Heidenheim beim HSV, eine der wenigen Mannschaften, die unseren Gästeblock nicht vollmachen können.
Und bevor wir über internationale Attracktivität sprechen, muss die nationale kommen.
Wofür steht die Bundesliga in erster Linie international? Bayern, Dortmund und tolle Stadienerlebnisse. Es gibt Fans aus England mit Dauerkarte beim HSV. Die erzählen ihren Freunden und Bekannten vom HSV. Es gibt weltweit Fanclubs. Da können viele Bundesligisten nicht mithalten.

Ja, Heidenheim und Darmstadt sind zurecht aufgestiegen und wir haben es mal wieder nicht geschafft. Aber gerade Heidenheim hat, zumindest noch, nicht die Strahlkraft von Vereinen, wie HSV, Schalke oder Hertha. Und diesen Vereinen diese Strahlkraft absprechen zu wollen, empfinde ich als dreist. Bei aller Demut, die ich als Anhänger eines ganz gewöhnlichen Zweitligavereins habe.

(Ja, ich weiß, ich mach mir damit keine Freunde, aber das kann ich halt nicht so stehen lassen.)

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Da das hier mittlerweile über das Feedback zur Sendung hinausgeht, möchte ich Dir gerne im HSV Thread antworten.

Danke für den guten Rückblick auf die 2. Liga der Männer. Hat mir gut gefallen.

Ich möchte an der Stelle gerne noch einen passenden Podcast verlinken. Auffe Ohren (Link zur Episode #96) hatte vor ein paar Jahren ein Interview mit Patrick Mainka und Christoph Zimmermann, die ja beide mal wie in der Schlusskonferenz gesagt gemeinsam beim BVBII gespielt haben und nun zeitgleich mit unterschiedlichen Vereinen in die Bundesliga aufsteigen. Es wurde ja in der Schlusskonferenz schon gesagt, dass man sich mit Christoph Zimmermann gut unterhalten kann und das war damals auch mein Gefühl nach dem Podcast mit den beiden (auf beide bezogen).

Nicht negativ gemeint, es ist einfach ein Spiegelbild der Gesellschaft, aber möchte es trotzdem anmerken weil man da ja vielleicht als Moderator durch nachhaken etc. Gegenwirken kann:

Mir ist es an einer Stelle in dieser Folge wieder sehr stark aufgefallen, wie unterschiedlich Männer und Frauen durchschnittlich reagieren, wenn sie eine Frage nicht beantworten können. Bei 2:07:42 fängt Matthias an, auf eine Frage bezüglich Arminia Bielefeld zu antworten. Er spricht bis 2:10:42 und der Kern seiner Antwort ist eigentlich „ich weiß es nicht“. Wenn Frauen zu Gast sind ist es mir schon immer wieder mal aufgefallen, dass sie sich eher sehr kurz halten, wenn sie keine Antwort haben.
Nun ist es ja aber in so einem Podcast nicht nur interessant, „Antworten“ zu hören, sondern auch die Erklärung, was eigentlich dagegen spricht, birgt ja einen Mehrwert. Umgekehrt möchte man ja aber auch nicht zu lange ein Reden um den heißen Brei herum haben.

Dementsprechend wäre es vielleicht etwas, worauf männliche Gäste achten könnten, dass auch ein kürzeres „weiß ich nicht weil xyz“ in Ordnung ist. Und umgekehrt könnte die Moderation (sei es nun Max oder jemand anderes) versuchen, durch Nachfragen die Relevanz von ebendiesem xyz hervorzuheben.

Auch ein Gedankengang, der in einem „ich kanns nicht sagen“ endet, kann aufschlussreich und interessant sein. Oft sogar interessanter als das Ergebnis.

Das ist doch exakt mein Punkt, warum ich meinte man kann da versuchen bei nicht-männlichen Gästen mehr nachzuhaken. Nur übertreiben es Männer halt manchmal etwas, so in general auch, und könnten sich da etwas bremsen