Josef „Jupp“ Nehl hat über 200 Bundesligaspiele gemacht und ist als Chef der Sportcast inzwischen für die Produktion der Bilder zur Bundesliga zuständig. Danke euch für den Input zu dieser Sendung, ich hoffe ich bin ihm gerecht geworden.
Sehr spannendes Gespräch mit Einblicken in ein Thema, die man sonst nur selten bekommt. Danke dafür. An einigen Stellen, wo es spannend wurde (z.B. bei Themen wie Fan-Banner, die nie gezeigt werden oder welche Fans im Stadion genannt werden), wollte der Gast nicht so richtig mit der Sprache rausrücken. Das hätte mich auch sehr interessiert, da noch tiefer reinzugehen, aber da hast du Max ja alles probiert und dann kam immer nur das „Totschlagargument“: Das laufende Spiel steht im Fokus der Übertragung und wir können nicht alles reglementieren. Aber sonst war es ein schönes Gespräch, was man gut am Stück hören konnte, ohne dass man groß gemerkt hat, wie lange das Gespräch war.
Das Thema automatische Kameras ist sehr interesant. Ich glaube aber das man dafür noch sehr viel Entwicklen und ausprobieren muss, bis diese in der Bundesliga fehlerfrei (eigentlich komplett fehlerfrei) funktionieren.
In der Regionalliga West hatte es bis zur Winterpause solche Systeme (natürlich keine High End Geräte) gegeben, und das Ergebniss war eher bescheiden, wenn nicht gar schlecht (Kameraposition: Bereich Hauptribüne höhe Mittellinie letzte Reihe).
Jetzt kann man hier argumentieren, war wahrscheinlich ein kleiner Anbieter, der mit günstigen Prduktionskosten 4 Ligaspiele übertragen sollte, aber ein Bundesligastadion mit über 40000 Fans wird schon eine Herausforderung sein, ein Fehlerfreies Produkt zu liefern. Ich würde favon ausgehen, dass es zu einer Teilautomatisierung kommen wird.
Interessantes Gespräch, klar kann der Gast in seiner Position an manchen Stellen keine zu endgültigen/eindeutigen Aussagen machen, zwischen den Zeilen und durch die pointierten Nachfragen, kam aber die persönliche Meinung dann doch manchmal zutage.
Für mich ist relativ klar geworden, dass die meisten Sachen die einem als Zuschauer direkt auffallen vom jeweiligen Regisseur abhängen, da gibt es z.B. in der Buli diesen einen der wirklich jedes Mal auf die Seitenlinie schaltet sobald dort ein Spieler geschickt wird, was unfassbar nervig ist.
Für diese komplexe Position sehe ich in der Zukunft tatsächlich eine Chance für eine trainierte KI, die so zwischen Kameras schaltet wie es für die meisten Zuschauer am angenehmsten ist, zumindest als Live „Vorschlag“ für den Regisseur.
Ich fand das Thema und den Großteil der Sendung sehr interessant. Für die Zeit von Jupp Nehl als Spieler bin ich selbst zu jung und hab da auch einfach recht wenig Interesse an „Fußballhistorie“.
Der Teil über Sportcast war mehr das was mich persönlich interessiert und da fand ich es teilweise sehr gut, teilweise kam es mir vor als ob ich einem Politiker zuhören würde . Man darf vermutlich nicht mehr erwarten, aber wie vielen Fragen geantwortet wurde ohne die Fragestellung zu streifen fand ich dann doch interessant.
Insgesamt trotzdem eine schöne Folge, die mal wieder hervorragend vorbereitet und moderiert wurde. Bei den Tribünengesprächen merkt man immer erst wie gut Max eigentlich in dem ist was er tut, finde ich.
Meinst du dass eine KI für die Bildauswahl tatsächlich die für den Zuschauern angenehmste Bildzusammenstellung auswählen würde?
Es würde wohl eher nach KPIs geschehen, ob es angenehm ist oder der Zuschauer noch versteht, was außerhalb der Nahaufnahme auf dem Platz oder im Stadion geschieht, wird dann noch nebensächlicher werden. Selbst der Plan zur Bildauswahl der hier im Podcast etwas grob geschrieben, der durch menschliche I. getrieben wird unterliegt dem finanziellen Druck, auch wenn es dann nicht so durch kam.
Sehr gutes Interview und habe mich mal dazu bewegt ein Kaltgetränk weniger im Monat zu trinken und Max für seine journalistische Arbeit zu unterstützen. Die Downloadszahlen von den Tribünengespräche sind wohl nicht so gut, aber ich finde die Tribünengespräche wirklich ein Alleinstellungsmerkmal vom Rasenfunk.
Toll auch, wie Herr Nehl Max für seine gute Vorbereitung lobt.
Bei einigen Aussagen habe ich wohl kurz gestutzt, aber Herr Nehl ist eben Geschäftsführer und dafür fand ich das Interview sogar ziemlich offen. Auch sehr gut geführt von Max.
Ich habe von diesem Bereich wenig Ahnung, aber Herr Nehl hat gesagt, dass es bei der Frauenbundesliga einen anderen Ansatz gibt. Kann jemand den Ansatz kurz erklären? Als Außenstehender wundert es mich denn, warum nicht Sportcast auch die Frauenbundesliga macht.
Die Bundesliga der Frauen wird im Auftrag des DFB von SKY produziert und an DAZN/Magentasport lizensiert. Das heißt das übernimmt der DFB im Grunde selbst. Warum das nicht die Sportcast macht, ist eine interessante, vermutlich aber bei der Antwort „Kosten“ landende Frage.
Danke für das spannende Tribünengespräch, eigentlich ja eher ein Ü-Wagen-Gespräch
Das war ein Gesprächspartner und Thema mit dem ich nicht gerechnet hätte, mit aber vielen interessanten Perspektivwechseln.
Hat echt Spass gemacht zuzuhören. Und ich fand ebenso wie oben genannt, das Gespräch hat sehr von der guten Vorbereitung gelebt, viel Anstossen mit guten Beispielen, die wiederum dem Verständnis innerhalb des Gesprächs gut getan haben.
Das jemandem, der mit so vielen „grünen“ Bildern arbeitet das Thema Rot-Grün-Farbschwäche so eher unter-bewusst ist … es hat mich überrascht, Wo Farb-Scaling usw. an Bildschirmen alltäglich ist, hätte ich auch dies mal als ein internes Thema erwartet.
Andererseits, vielleicht auch nicht, weil es bestimmt nicht der einzige Business-Bereich ist wo das kaum einer anspricht.
Fand ich aber gut, dass du es angesprochen hast.
Im besten Sinne eine Old School Rasenfunk-Sendung aus der Rubrik Tribünengespräch. Endlich mal wieder, vielen Dank. Für mich waren die Inhalte sehr interessant. Die Struktur der Sendung toll aufgebaut und sehr gut durch die Sendung moderiert. Meine Lieblingsstelle - Jupp Nehl: „Ich überlege gerade, woher Sie so gut informiert sind“.
Auch seine Aussagen zu Frauen-/Männeranteil der Produktionen und Personalentwicklung waren nicht von Problembewusstsein geprägt. Seine Ausführungen, warum man beim VAR für die Wiederholungen erst auf die Schiedsrichterentscheidung wartet, waren auch seltsam und wiederspricht (aus meiner Sicht) ein bisschen den Ansatz, dass sie primär das Spiel zeigen wollen. Seine Ausführungen über das schwere Leben eines Monopolisten würden wahrscheinlich auch nur Monopolisten so machen, aber ich habe diese Aussagen halt in die Kategorie „Naja, er ist eben der Chef.“ gepackt und insgesamt fand ich das Interview relativ offen.
Es gibt aber auch sehr viele interessante Aussagen. zB seine Ausführungen zum VAR fand ich interessant.
Erneut ein sehr informatives Tribünengespräch zu einem Thema, das mich persönlich sehr interessiert, und ein wunderbares Beispiel dafür, dass die Tribünengespräche nicht sterben dürfen. Auch wenn ich den Aufwand für derartige Dinge in Vorbereitung, Organisation etc. sehr gut nachvollziehen kann, nirgends geht es so tief rein in Themen wie hier. Ich schätze so etwas sehr.
Inhaltlich wurde Vieles schon von anderen Leuten hier gesagt, Herr Nehl war jetzt mit allem gebotenen Respekt nicht gerade ein Wasserfall, aus dem es hinauslief, da hast Du schon gut versucht, ihn zu knacken. In vielen Fällen waren vor allem die Aussagen zwischen den Zeilen interessant. Ein paar Mal hat er vielleicht zu oft für meinen Geschmack auf die Lizenznehmer verwiesen und Themen wie Inklusion und Gleichstellung der Geschlechter schienen jetzt nicht ganz oben auf seiner Agenda zu stehen. Ich fand es interessant, wie Du Dich so ein wenig von hinten dem Thema Innovation über die Vergleiche zu anderen Ländern oder Sportarten genähert hast, wo er nicht müde war zu betonen, dass das ja alles bekannt sei - und das ist dann der unausgesprochene Teil: man das dann aber folglich alles nicht machen wolle. Das fehlt mir dann doch ein wenig in den deutschen Übertragungen - und das merkt man nicht nur bei einer Premier League Übertragung oder wenn man NFL oder NBA Game Pass schaut.
Persönlich hätte der Tech-Nerd in mir sich noch dafür interessiert, in welchen technischen Formaten, Bild und Ton den Lizenznehmern zur Verfügung gestellt werden. Da gibt es bei den Lizenznehmern ja doch erhebliche Unterschiede, die mich mitunter ziemlich nerven. Es gibt 2-3 UHD Spiele pro Wochenende, die sky exklusiv über Satellit zeigt. DAZN glänzt mit feinstem Stereo-Ton aus Zeiten des analogen Fernsehens bei den Übertragungen, was jeden Freitag/Sonntag immer ein interessantes Downgrade ist, wenn man vorher die 2. Liga in Dolby Digital 5.1 auf sky verfolgen konnte. Ist den meisten Menschen vermutlich total egal, aber nervt mich tatsächlich echt beim sogenannten Premiumprodukt Bundesliga. Da hätte mich wirklich mal interessant, was die Lizenznehmer eigentlich bekommen und dann daraus machen.
Ansonsten danke für das Plädoyer auf Zugang zu den Archiven, dafür wäre ich wirklich bereit Geld zu bezahlen!
Sehr tolles Tribünengespräch. Ohne nochmal alles zu wiederholen: Dafür, dass Jupp Nehl ein Produkt vertreibt, das die DFL herstellt, und er auch nicht seine Kunden (= „Lizenznehmer“) in die Pfanne hauen kann, fand ich das Gespräch schon ziemlich offen geführt. Insofern war bei einigen wirklich kritischen Themen (Bildauswahl, männliche Dominanz in der Produktion) auch zu erwarten, dass er versucht, dass irgendwie „wegzuargumentieren“. Durch das beharrliche Nachfragen von Max wurde die Argumentationslücke aber auch deutlich. Davon abgesehen fand ich das Gespräch aber doch bemerkenswert offen.
Wieder mal total überzeugend aber auch die exorbitant gute Vorbereitung von Max („Wer hat Sie so gut gebrieft?“ war auch mein Highlight), aber auch seine wie immer souveräne Gesprächsführung, die Meinungsdifferenzen klar markierte und stehen ließ, aber immer auch vom Respekt vor dem Gesprächspartner geprägt war (den Balanceakt bekommen m.E. immer weniger Journalist:innen hin).
Wieder mal der Beweis dafür, dass Qualitätsjournalismus auch in der Sportberichterstattung möglich ist.
Und jetzt folgt mein ‚Ceterum censeo‘: „Der Rasenfunk ist Qualitätsjournalismus. Und Qualitätsjournalismus kostet Geld! Deshalb unterstützt den Rasenfunk finanziell!“