Tribünengespräch 35 – Norbert Elgert

Eigentlich wollte ich viel mehr dazu schreiben, wie gut unsere Jugendarbeit und wie schlecht im Vergleich unser Umgang mit jungen Profis ist:
Charaktere, Typen und kreative Spieler fordern, aber bei Fehlern direkt suspendieren und verscherbeln, bei Wechselwünschen beschimpfen und Gehorsam gegenüber dem Trainer und Club an oberste Stelle setzen, zu medialen Phrasenschleudern ausbilden und Tagesabläufe sekundengenau vorbestimmen.
Spieler fordern, die von klein auf Schalker waren und als Jugendliche in der Kurve standen und dann als geschlossene Kurve genau diese Spieler bei Misserfolg vernichten und sich wundern, wenn der Junge dann weg will. (Dazu folgendes Interview.)
Alle Löcher mit Jugendspielern stopfen wollen, ohne zu beachten, dass U19 für die individuelle Entwicklung vielleicht besser wäre, dass nicht auf jeder Position auch jedes Jahr ein passender Spieler zur Verfügung stehen kann und dass man für gute Jugendspieler als Club nur dann reizvoll ist, wenn zum für den Spieler richtigen Zeitpunkt auch ein unproblematischer Abgang ermöglicht wird.
Generell der Umgang mit Vertragslaufzeiten: ist der Spieler gut, reicht ein Erfüllen des Vertrags nicht aus, alles außer einer Verlängerung zu vereinsseitig vorteilhaften Konditionen ist charakterlos. Ist er schlecht, kann der Vertrag nicht schnell genug (per Wechsel) beendet werden. Von der Gegenseite wird vollkommenes Commitment gefordert und man bietet selbst keines an.

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What an extraordinarily thoughtful comment.

Thank you!

Shows the pitfalls of overemphasizing traditions at the expense of trying something new. :wink:

In case you need more:

Direct link to mp3:

Actually no. It shows the warping and twisting of tradition, not overemphasizing them.
I’d be glad,if Schalke still played our traditional style of football - the “Schalker Kreisel” system, a ball possesion based game - or a modernized version of it. But the club marketing and the fans took the traditional work ethic of the regional miners - commonly refered to as “Kumpel und Malocher” - and superpositioned it onto the pitch.

Agreed.

„We have always done it that way“ has never been prudent advice.

It is also a total negation of the fact that our social world always changes and evolves around us - whether we want it or not.

See? That’s what I mean. Even in your longing for a long-lost tradition, you acknowledge change.

Slavishly clinging to unchanging traditions - „Maloche“, sweating your hard out, bowing down to the ultras (to name but a few at Schalke) - is a sign of insecurity, not strength, and can lead to very deleterious effects as you have pointed out.

Again. No.
We haven’t always done it that way. „Schalker Kreisel“-style football is literally the opposite of „Malochen“ on the pitch.
Also there are values that shouldn’t be changing, but should remain a corner stone of the club. For example a firm stand against racism and discrimination. (If the club still stands by those, is to be seen - sadly - when the Tönnies decision will be made.)
And „bowing down to Ultras“ isn’t a sign of insecurity, but of listening to the most important stakeholders - the active supporters - and later on finding solutions in a democratic manner, involving all (willing) club members - via election of the supervisory board and the members of the internal court („Ehrenrat“) and setting or changing of the club charter. It isn’t the fastest or most efficient way and I often don’t like all the results, but that’s democracy…
Not that RaBa would know of democratic participation of ordenary members. :stuck_out_tongue_winking_eye:

Auch von meiner Seite aus vielen Dank für dieses tolle und informative Gespräch. Vielleicht könntest Du, Max, zukünftig bitte folgende Frage beantworten (lassen).

Mich interessiert nämlich, wie Hr. Elgert (oder andere Verantwortliche in diesem Bereich) die Auflösung der div. 2. Mannschaften beurteilt. Ist diese tatsächlich als Sprungbrett überflüssig und somit die Einsparung finanzieller Mittel sinnvoll oder gehen damit event. weitere Talente “flöten”?

11 Beiträge wurden in ein neues Thema verschoben: Die Aussagen von Clemens Tönnies

Sehr informatives Interview, dass Einblicke in die persönliche Vita von Norbert Eilert gewährt.Überraschend, wie tief und detailliert der Coach Einblicke in die taktischen Vorgaben seiner Mannschaft geben. ein sehr klar strukturiert denkender Mensch, dem es lohnt etwas länger zuzuhören.