Danke für die Blumen @bananajoe09, aber ehrlich gesagt habe ich das beim Schreiben nicht zwingend als „Schwerpunkt“ empfunden, sondern lediglich meine Gedanken und meine Sorgen kundgetan
Ist definitiv ein interessanter Ansatz. Ich weiß nur nicht, ob es sowas (zumindest in Deutschland) schonmal in der Form gab. Natürlich würde der ein oder andere an der Stelle sicher Vergleiche zu Leverkusen oder Wolfsburg ziehen, aber ich denke die waren doch schon deutlich „größer“ als der Investoren- bzw. Firmeneinstieg kam, auch hinsichtlich des Fanaufkommens. Vielleicht bin ich dafür aber auch einfach zu jung und habe die Lage der beiden Vereine damals nicht präsent genug im Kopf, daher lasse ich mich da auch gerne eines Besseren belehren
Was den Philosophiewechsel in Hoffenheim betrifft sehe ich mich durch den Tabakovic-Transfer und die Gerüchte um Hranac (8-9 Mio Ablöse), Vitik (10+X Mio) und Gendrey (ca 9 Mio Ablöse) mehr als bestätigt.
Das muss man sich wirklich mal auf der Zunge zergehen lassen: Der Verein, der über mehr als ein Jahrzehnt nicht müde wurde zu betonen, wie sehr man auf Transfererlöse angewiesen sei (was auch in den Finanzkennzahlen Jahr für Jahr deutlich wurde), hat nach dem Tabakovic-Transfer schon ein leicht negatives Transfersaldo und will jetzt einfach so nochmal 3 Spieler für insgesamt rund 30 Millionen Euro verpflichten, vermutlich ohne dass ein weiterer Spieler gehen wird, der eine größere Transfereinnahme generieren wird. Um ehrlich zu sein wüsste ich auch gar nicht, wer aus dem aktuellen Kader überhaupt so eine hohe Ablösesumme einbringen könnte
Daher stellt sich umso mehr die Frage: Warum das alles? Warum auf Pump so viel Geld ausgeben und warum ausgerechnet jetzt?
An der Stelle kann ich nur spekulieren und mutmaßen:
Zum einen glaube ich, dass man bei vielen Transfers aktuell horrende Summen einfach nur aufgrund des Zeitpunktes zahlen muss, da viele Vereine ihre Planungen sicher schon (fast) abgeschlossen haben und sich das „Umdenken“ sicher gut bezahlen lassen. Weshalb Hoffenheim so spät dran ist, muss ich vermutlich nicht näher erläutern.
Zum anderen glaube ich (reine Spekulation), dass Herr Hopp versucht, die Abhängigkeit des Vereins zu ihm selbst wieder zu vergrößern. Und das wäre absolut skurril, vor allem wenn man sich seine Aussagen beim Doppelpass von vor rund 15 Jahren anschaut.
Des Weiteren kommt vermutlich noch hinzu, dass Herr Hopp bereits auf einer Mitgliederversammlung 2022 gesagt hatte, Hoffenheim könne aus seiner Sicht jedes Jahr um die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb mitspielen und er sehe die TSG vom Potenzial her unter den Top6 der Liga. Meiner bescheidenen Meinung nach ist dies jedoch ein großes Wunschdenken, verbunden mit sehr viel Fantasie, insbesondere solange man nicht in der Lage ist, ohne zweistellige Transferüberschüsse schwarze Zahlen zu schreiben… oder eben jedes Jahr hohe Verluste machen möchte
Inwieweit das aber noch mit Financial Fairplay vereinbar ist, muss man da dann wohl die Experten in den Führungsetagen englischer Top-Klubs fragen
Jedenfalls sehe ich die Entwicklung bei der TSG äußerst kritisch und negativ, selbst (oder gerade?) dann, wenn man in den nächsten Tagen noch für viel Geld die dringend benötigten Spieler in der Innenverteidigung und auf der rechten Außenbahn verpflichtet.
PS: Man kann unter oben genannten Aspekten vielleicht auch nochmal über die Trennung von Sebastian Hoeneß (Sommerpause 2022) zum einen und den Transfer von Georgino Rutter (Januar 2023) zum anderen nachdenken und sich dabei die Frage stellen, ob das von der Art und Weise und von der Philosophie her eher noch Rosen oder auch schon „Sonnenkönig“ Hopp zuzuschreiben ist. Ich selbst sehe beide Entscheidungen nun deutlich anders als ich es damals „at the moment“ getan habe…