Werder Bremen (m)

Man sollte auch nicht so tun als wäre „etwas dem Verein zurückgeben“ ein rein samaritischer Schachzug. Sie bekommen immer noch Anteile, die sich hoffentlich vermehren und irgendwann für mehr abgekauft werden und Einfluss. Aber es bleibt eine legitime Anlageform. Nur sträubt sich Bremen wohl zu sehr, das Kind einfach beim Namen zu nennen.

Ich bin kein großer Fan von diesem Investoreneinstieg. Im Prinzip kann man das machen, aber nicht mit diesem Interessenkonflikt und Frank Baumann auf beiden Seiten der Verhandlung. Mit dem NDA gibt es vielleicht nur eine Person, die weiß wieso der Vertag so ist wie er ist und wie vorteilhaft er für die Investoren ist. Aber er darf darüber leider nur mit sich selber reden, weil er mit sich selber vereinbart hat, Stillschweigen zu wahren.

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Für mich ist mit Ohlmeyer als aktuelles Aufsichtsratsmitglied, das Teil der Gruppe ist, der nochmal größere Interessenkonflikt. Denn dann soll er für den Verein entscheiden, ob der Einstieg der Gruppe das beste ist für das Unternehmen, will aber auf der anderen Seite natürlich auch für sich personlich, dass es klappt. Das geht einfach nicht. Und dann tritt er noch als Sprecher der Gruppe auf. Und stimmt es, dass er seinen Sitz nicht aufgeben will, sodass die Gruppe sogar einen Sitz mehr hat als die beiden, die ihnen nach Vertrag zustünde? Das ist ein riesiger Clusterfuck. Dass Baumann dann noch dabei ist, ist dann fast zu vernachlässigen.

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Vorweg: Mir wäre lieber es gäbe keinen Investoren-Deal. Aber wenn es schon einen geben muss, finde ich es so wie es jetzt ist, am wenigsten schlimm gelöst.

Ich sehe bei Teilen der Gruppe da ganz klar das Thema Prestige und Vernetzung innerhalb Bremens. Man darf in diesem Zusammenhang glaube ich nicht unterschätzen, was für eine krasse Rolle Werder in der Stadt Bremen (und damit de facto nicht nur in Kommunal- sondern auch Landespolitik) spielt. Das sagen alle Fußballvereine über sich, aber so sehr wie im „Dorf mit Straßenbahn“ Bremen habe ich das bisher tatsächlich nirgendwo wahrgenommen. Das damit einhergehende Prestige kann ich mir bei einigen der Investoren, gerade lokalen Wirtschaftsgrößen wie Kurt Zech, durchaus als (nicht uneigennützige) Motivation vorstellen. Dazu kommt mit Marco Fuchs jemand, der sowohl in diese Kategorie passt (sein Lebenslauf ist quasi voll von öffentlichen Funktionen und Engagements) und gleichzeitig als ehemaliger Aufsichtsrat und Aufsichtsratschef Werder auch vorher schon langjährig verbunden war.

Insgesamt bin ich gewillt, den handelnden Personen erstmal den benefit of the doubt zu geben und in dem Rahmen kann ich mir tatsächlich vorstellen, dass für die Investoren tatsächlich die Mischung aus Verbundenheit zu Werder / „Sorge um den Verein“ und das mit dem Investment einhergehende soziale und symbolische Kapital in der Bremer Stadtgesellschaft und Wirtschaft und nicht eine ökonomische Renditeerwartung die treibende Kraft gewesen sein kann - das wäre dann ja, wie gesagt, unter der Oberfläche betrachtet auch nicht uneigennützig.

Im Hinblick auf den Schwerpunkt auch noch mal ein bisschen was allgemein Sportliches (die Taktik-Analyse überlasse ich den Profis, hier reine Fanbrille):

Ich denke, dass Werder in den letzten 2 Monaten teilweise Glück mit den Spielverläufen hatte, bin aber trotzdem sehr positiv von Ole Werners Arbeit angetan, weil ich nicht wirklich erwartet hatte, dass er zunehmend auf junge Spieler setzt. (Njinmah, Woltemade, jüngst Malatini - da hat er sogar explizit in einem Interview erwähnt, dass er ihn Groß wegen seines Entwicklungspotenzial vorgezogen hat). Für Rückkehrer Agu freue ich mich sehr, dass er jetzt in der Bundesliga angekommen zu sein scheint und dass ich mittlerweile vermutlich der weltgrößte Senne Lynen Fan hat man ja an anderer Stelle schon mitbekommen. Die Zentrale mit ihm und Stage ergänzt sich hervorragend.

Auch der Wechsel auf Michael Zetterer hat sich mehr als ausgezahlt. Dass er mit dem Ball am Fuß zwei Klassen besser ist, als Jiří Pavlenka und dass er insgesamt einfach n krasser und beliebter Typ ist (2 gelbe Karten aus 0 Bundesligaeinsätzen, eine davon gegen den HSV) war allgemein bekannt, aber dass er auch in den „klassischen“ Torwartdisziplinen so einen Schritt nach vorne machen konnte, freut mich sehr - auch wenn ich mindestens ein weinendes Auge habe, weil Pavlenka jahrelang eine solide Nummer 1 war und das ewige Rumgeeier um die Wiese-Nachfolge beendet hat.

Aus Fan-Sicht macht Werder aktuell auf jeden Fall Spaß und ich freue mich auf jedes Spiel. Die Endorphine vom Sieg gegen Bayern sind glaube ich immer noch nicht ganz aufgebraucht. Saisonziel bleibt weiter der Klassenerhalt, alles über Platz 12 wäre super, einstellig ein absoluter Traum und fast ein bisschen gefährlich, was die Erwartungshaltung für nächste Saison angeht (hier bin ich insbesondere bzgl. der Vertragssituationen von Mitchell Weiser und Nick Woltemade gespannt; auch was mit Dinkci passieren wird, ist spannend).

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Ich bin überhaupt nicht glücklich mit der Art wie Investoren der Einstieg ermöglicht wird. Wie gesagt, wegen des Interessenkonflikts und bei finanziellen Dingen gebe ich auf keinen den Benefit of doubt, weil es irreversibel ist.

Investoren kann man auch als viele Kleininvestoren reinholen ohne Leute, die nur Einfluss wegens ihres Egos oder shady Geschäftsinteressen haben wollen. Ein reiner Finanzinvestor ala Kleinaktionär ist mit 1000x lieber als ein Scheich, IT-Manager oder Logistikunternehmer.

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Ich freue mich auf den Schwerpunkt es ist sehr viel in Bremen passiert und einiges werde ich leider vergessen dennoch werde ich mal versuchen alle großen Themen zu sammeln. Ich bitte gerne um Korrektur wenn was falsch ist oder meine grün weiße Brille zu stark ist ^^

Investoreneinstieg:
Zu aller erst ist es mir wichtig zu sagen: Ja ein Investoreneinstieg bedeutet immer Einfluss von Externen auf einen Verein. Ja der Investoreneinstieg ist ein weiterer Nagel in der Hyperkapitalisierung des Fussballs deswegen bin ich dagegen. Ich kenne aber auch leider die Zahlen meines Lieblingsvereines:

Werder hatte 2023 fast 18 Mille negatives Eigenkapital + Anleihen etc. Werder hat ein massiven Sanierungstau in NLZ Pauliner Weg. Werder musste auch wenige Tage vor Beginn Füllkrug verkaufen um keine Punktetrafe zu riskieren. Werder hatte vor der Winterpause mit einen der kleinsten Kader der Liga (ich erinnere mich dunkel mit Auswechselspieler von der Bremenliga…)
Desweiterem ist der aktuelle Stadionsponsor Wohninvest zahlungsunfähig.

Versteht mich nicht falsch Werder ist für dieses finanzielle Loch selber verantwortlich jedoch weiß ich nicht wie man hätte sonst reagieren können um kurzfristig handlungsfähiger zu sein.
Der Nachwuchs ist in der Bremenliga, dort wird nicht so schnell das große Geld kommen. Die Marke Werder ist in der Region am „Flaschenhals“ angekommen was das Ausnutzen an Sponsoren etc möglich ist. Werder hat mit fast allen größeren Unternehmen ein Vertrag, Werder hat eine Auslastung von 100 Prozent quasi im Weserstadion. Man muss sich auch in klaren sein das ein " regionaler Wachstum" in einer strukuturschwachen Region wie Bremen ein Ende hat

Zu den Partnern und den Vertrag wurde viel schon geschrieben dennoch ist mir auch hier wichtig zu sagen das alle Beteiligten nicht seid gestern aktiv in Bremen sind/ nicht unbekannt sind. Das heißt man weiß was ein einigermaßen erwartet zumal die Anteile stark reguliert sind was den Verkauf angeht. Man muss es ganz klar sagen es gibt glaub ich einfache Dinge zu investieren und dennoch sind diese Personen immer wieder mit Bremen in Kontakt.

Da wäre meine Frage in die Runde inwieweit ihr alternative Wege für richtig haltet oder ob ihr wie ich den Einstieg schon fast als alternativlos angesehen habt ?

Fritz:
Diese Entscheidung seh ich mit gemischten Gefühlen. Man hat eigentlich die letzten Jahren gesehen das Fritz immer mehr die Hauptrolle übernimmt und Baumi in den Hintergrund wechselt. Zur zeit zeigt Fritz dort auch das er Potenzial hat dennoch hab ich vor allem beim medialen Auftreten von Fritz und sein Standing zur Mannschaft immer noch viele Fragezeichen im Kopf. Ich erinnere nur Fritz vs Füllkrug oder aber sehr unterschiedliche Wasserstandsmeldungen zu Transfers.
Meine Frage zum Schwerpunkt wäre in wie weit ihr auch diesen Schritt zum Fortbestand der Werder Familie findet ?

Abwehr
Was finde ich einfach wichtig ist auch für die Rückbetrachtung der aktuellen Bilanz ist das Werder deutlich stabiler in der Abwehr geworden ist obwohl es zu einen Torwartwechsel kam und die Abwehr durch Verletzungen sehr viel in Rotation sich befindet. Hierbei hatte es aber den guten Nebeneffekt das so Jung sich als LIV beweisen konnte und nun zur aus der Abwehrkette nicht wegzudenken ist. Vor allem wenn man die Bremer Vergangenheit kennt ist das doch eine Erwähnung wert.
Meine Frage wäre deswegen in wie Weit es OW geschafft hat die Abwehr zu stabilisieren ?

Naby Keita:

Diese Personalie ist mir noch wichtig. Das Keita verletzt ist wahr wahrscheinlich wie er sich aktuell jedoch gibt ist sehr traurig. Man sieht in medial so gut wie gar nicht, er ist kaum bei Fanterminen. Das finde ich einfach schade. Kein Mensch kann was für Verletzungen aber sich für Fans keine 5 Minuten Zeit nehmen ist sehr schade. Allgemein scheint er auch in der Mannschaft nie groß angekommen zu sein. An sich leider eine sehr große Enttäuschung.

Zum Abschluss finde ich es einfach schön zu sagen das der SVW wieder erstklassig ist ich meine 125 Jahre ist schon ne lange Zeit und es ist doch schön wenn solche Vereine sich langfristig in der Liga halten können. Aktuell sieht es doch gut aus. Das NLZ wird erneuert die zweite steigt wahrscheinlich auf und aktuell ist man weit weg von Platz 16. Das sah vor eineigen Rasenfunks doch anders auch umso kann man dann auch diese Entwicklung dann auch etwas „feiern“ PS: Zum Darmstadt Spiel sag ich lieber mal nix ^^ typisch Werder. Und woist eigentlich

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Bevor ich es vergesse möchte ich zunächst einfach dieses Bild hier lassen.

Kann sich jemand erinnern, dass schon mal (theoretisch) 8 Spieler mit vier gelben Karten in eine Partie gegangen sind?
Einige davon sind verletzt und werden nicht spielen, dennoch sieht das heftig aus :smile:

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Ich habe nichts gegen externes Eigenkapital. Nur dieser Investoreneinstieg hat einen sehr faden Beigeschmack. Dann lieber einfach an die Börse gehen. Hat dem BVB auch gut getan, denn es diszipliniert auch das Management.

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Moin,
Also meinen Ersten Beitrag gibt es doch nichts besseres als mal einige Gedanken zu meinem Herzen Verein zu teilen.

Werder steht aus meiner Sicht im Sommer vor einer Richtungsweisenden Phase, die sich in mehreren Bereichen Bann bricht.

  1. Clemens Fritz
    Die Entscheidung ihn zum Nachfolger von Baumann zu machen wir ja mehrheitlich eher durchwachsen aufgenommen. Glaube die jetztige positive sportliche Situation hilft, dass ihm nun doch etwas Geduld entgegengebracht wird. Mich persönlich interessiert sehr ob er völlig im Wieter so nach Frank Baumann verloren geht, oder ob er seine eigenen Ideen hat und merkbar neue Impulse setzt.

  2. Der Investoreneinstieg
    38 Millionen Euro sind in der heutigen Fusballzeit nicht mehr besonders viel Geld. Und trotzdem bekommt man das Gefühl, dass dieses Geld zu einem anderen Selbstverständnis geführt hat. Dieses ganz klar für den Kader bestimmte Geld in junge entwicklungsfähige Spieler zu stecken (Malatini, Alvero und Hansen Aaröen schon im Winter) halte ich für sehr zielführend.

  3. Der Transfersommer
    Die Aussagen nach dem Investoreneinstieg lesen sich so, dass Werder im Sommer nicht unbedingt von Abgängen abhängig ist. Die ganz klären Mehrwertspieler stecken im Moment vermutlich auch (noch) nicht im Kader. Duksch ist ein Abgangskandidat.
    Darüber stehen wichtige Vertragsgespräche an. Weiser hat einen auslaufenden Vertrag, genau wie Woltemade. Weiser hat immer wieder deutlich gemacht nochmal einen großen Vertrag unterschreiben zu wollen, mit der Möglichkeit europäisch zu spielen. Dafür könnte also das sportliche abschneiden eine große Rolle spielen.

Woltemades Situation sehe ich im Rahmen mit der Situation von Dinkci (Noch ein Jahr Vetrag im Sommer) als ganz wichtig an. Beide haben mMn gezeigt auf Bundesliganiveau mithalten zu können und haben jeweils durch ihre herausragenden Eigenschaften (Geschwindigkeit bzw. Größe und Dribbelstärke) noch sehr großes Potential.
Schafft es Werder sie von der Strategie und der persönlichen Perspektive zu überzeugen, kann Bremen mit einem der spannendsten Kader der Liga in die neue Saison gehen
4. Das 3-4-3
Ole Werner hat immer wieder angedeutet auch gerne ein 3-4-3 spielen lassen zu wollen. Bis jetzt fehlten dafür die Flügelspieler.
Eine neue Saison in die Werder mit einer Offensiven Dreiherreihe aus
Njinmah/Grüll Woltemades/Duksch und Dinkci

Geht, würde mir persönlich sehr viel Lust auf die Saison entfachen.
Damit Werder Geil

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Kurze Bemerkung dazu: Werder spielt doch schon regelmäßig im 3-4-3. Es wird halt nicht mit zwei breiten Flügelspielern interpretiert, sondern mit zwei Halbstürmern. Schmid ist dafür aktuell essentiell. Entweder spielt er den rechten 8er (Lynen ist dann 6er und Stage linker 8er) im 3-5-2 oder er spielt den rechten Halbstürmer (Stage und Lynen sind im Zentrum dann auf einer Höhe im 6er- und 8er-Raum) im 3-4-3.

Mit dem 3-4-3 hat man dann ein „Box-Mittelfeld“, das viele Topteams in verschiedenen Interpretationen nutzen. Quintessenz ist ein Quadrat im Mittelfeld. Bei Werder sind es dann Lynen, Stage, Schmid und der andere Halbstürmer (situativ Ducksch oder Njinmah).

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Mensch jetzt hast du mich mit genau der Antwort erwischt, die ich bei diesem 3-4-3 Thema im Freundeskreis immer gebe.
Hatte aber schon das Gefühl, dass Werner auch gerne ein breites 3-4-3 spielen würde. Im Sommer hat er glaube ich mal auf die fehlenden Flügelspieler dafür verwiesen.
Von daher zielte ich schon auf diese breite Version ab. Die Die Frage ist natürlich ob Schmid bei zwei Flügelspielern mehr im Kader rausfallen würde. Oder ob man einfach variabler wird.

Er könnte doch mit Njinmah, Ducksch und Weiser spielen? Braucht man halt defensivere Schienenspieler

Weiser spielt auch jetzt schon situativ als Rechtsaußen. Dann wird es hinten zur Viererkette.

Grundsätzlich hätte ich aber die Frage: Spielt irgendwer in der Bundesliga ein 3-4-3 mit Flügelstürmern? Ich hab jetzt nur mal für diesen Spieltag geschaut und als einzige Teams Leverkusen und Mainz gefunden. Laut Kicker haben auch die mit Halbstürmern gespielt. Wenn ich mir vorstelle, dass Werder das umsetzt, fehlt ganz viel Zugriff im Zentrum und ich wäre skeptisch, dass das erfolgsversprechend ist bzw. mir fehlt die Fantasie, wie man das gewinnbringend umsetzen könnte. Da müssten die Schienenspieler dann regelmäßig auch mit den 8er-Raum besetzen, denke ich und solche Spieler haben wir nicht im Kader.

Er ist gelernter RA oder, deshalb merkt man auch die Mängel nach hinten würde ich sagen.

Würde sagen die Eintracht spielt das eigentlich sehr häufig, aber nein, zwei Flügel + zwei Schienenspieler ist oft einfach zu offensiv, bzw die stehen sich im Weg und dann rücken die offensiven eher in den Halbraum. Und dann fehlt auch wie du sagst, jemand, der die Bälle in die Offensive bringt, wenn das Zentrum nur aus zwei bestünde während 5 Spieler, die nicht abdecken nach vorne rennen. Das ist grundsätzlich die Sache warum ich Bremen kritisch sah, weil ich nicht verstanden hat, wieso Ole Werner im Sommer auf die Verteidigungskrise mit einem Dreiersturmexperiment bei Dreierkette experimentieren wollte.

Mit Adidas meinst du Harm Ohlymeyer? Der ist ja nun seit ca. 1,5 Jahren gewähltes Aufsichtsratmitglied. Das hat mit der Gruppe ja dann erstmal nix zu tun. Zu den Auflagen, Anforderungen oder Leitlinie sagt Hess-Grunewald gleich am Anfang der damaligen PK einiges. Bleibt aber in manchen Punkten auch vage. Einige davon habe ich weiter unten aufgeführt.

Aber du hast natürlich mit deinen Ausführungen recht bzw. sie sind nicht falsch. Eine Garantie dafür wie sich die Gruppe verhält oder ob das was sie jetzt sagen bzw. wie sie dargestellt werden so stimmt oder nicht, die gibt es natürlich nicht. Das muss dann jede*r für sich entscheiden wie er das einschätzt. Ich habe weiter unten dazu auch noch meine Meinung geschrieben und warum ich manches Stillschweigen ok finde oder nachvollziehen kann.

Ich bin aber auch in Punkto „Was haben die davon? Liebe zum Verein etc.“ bei dem was @LBBDK und teilweise @Um-Bro schreiben und glaube, dass Werder und Bremen ein stückweit eben was anders sind als andere Fußball-Standorte.

Dann mal mein Input… sorry ist doch sehr lang geworden…

Sportliches
Werders Saisonstart lief alles andere als gut, obwohl er vermeintlich eher einer der leichteren der Liga war. Vier der ersten acht Spiele gingen gegen direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt. Punkten/Gewinnen konnte man nur gegen zwei (Mainz und Köln), die restlichen sechs gingen verloren. Danach wurde es Stück für Stück besser und nach den erwartbaren Niederlagen gegen Stuttgart und Leverkusen konnte Werder ordentlich Punkte sammeln. In meinen Augen liegt diese Entwicklung vor allem an den späten Sommertransfers und der damit fehlenden Eingespieltheit im Team. Außerdem kamen lange verletzte Spieler wie Agu zurück ins Team und die eher langsame Heranführung von Senne Lynen im DM verstätigte sich. Lynen und Stage sind zwei Faktoren dafür, dass Werder defensiv deutlich stabiler steht. Aber auch Friedl und Jung haben einen deutlichen Anteil in einer durch Verletzungen häufig umgestellten IV.
Auch wenn das manchmal etwas wild sieht, so hatte ich den letzten Wochen selten das Gefühl, dass die „Jungs“ das nicht geklärt bekommen. Was ein recht neues Gefühl bezüglich Werders Abwehr ist :wink:

Neben Lynen dürfte zudem vor allem der Torwartwechsel zu Zetterer eine deutliche Wirkung gehabt haben. Es ist gut zu sehen, dass Zetti nicht nur stärker in den Aufbau eingebunden wird, teilweise ist er auch mit „gefährlichen“ Vorlagen dabei, die das Spiel schnell machen können.
Apropos schnell… das Njinmah Borré die Rolle als Stürmer Nummer zwei abspenstig gemacht hat und die Gegner weiterhin ordentliche Probleme mit Justin haben ist in meinen Augen ein weiterer Faktor der dazu geführt hat, das Werder derzeit einen ordentlichen Abstand zu den Abstiegsplätzen inne hat.

Auch wenn Werder derzeit gut da steht auf Platz 8, schaue ich persönlich eher nach unten also auf die internationalen Plätze zu schielen. Bei Werder sieht man das offenbar ähnlich, was ich sehr beruhigend finde. Aber man ist ja auch ein gebranntes Kind was vermeintlich sichere Abstände angeht.

Personelles im Team
Im Winter hat man mit Malatini und Hansen-Aarøen zwei junge Talente fest verpflichtet und mit Alvero ein weiteres geliehen. Malatini konnte schon recht eindrücklich zeigen was er kann, was ich ehrlicherweise nicht so erwartet hatte. Dass er bereits jetzt schon in der Startelf stand, hat aber vor allem mit dem Verletzungen in der IV zu tun. 4 (Stark, Pieper, Friedl, Velkovic) von 7 IVs sind bei Werder derzeit verletzt und werden so schnell auch nicht wieder zurückkommen. Sonst scheint Ole Werner ja die Einbindung neuer Spieler eher langsam anzugehen, wie man diese Saison an Lynen und letzte Saison an Stage sehen konnte. Deman auf LAV konnte man zudem in manchen Spielen anmerken, dass diese eher langsame Heranführung hilfreich gewesen wäre. Aufgrund der Verletzungen von Weiser bzw. Agu war das aber nur bedingt möglich.

Für diese Art der Heranführung wird Ole Werner von einigen Seiten gerne kritisiert, ich persönlich finde das gut so. Ein Borré Abgang steht weiterhin im Raum, da bin ich sehr unschlüssig ob das eine gute Idee ist. Klar im Moment ist er nur eine Einwechseloption, steht im Ranking offenbar hinter Ducksch, Njinmah und Woltemade, aber wie man in der IV gerade sieht, kann es mit Verletzung auch schnell eng werden.

Personelles im Staff
Frank Baumann hört zum Ende der Saison als Geschäftsführer Sport auf. Sein Nachfolger wird Clemens Fritz. Manche unken, dass es von vorneherein klar war und der Auswahlprozess eher eine Alibiaktion gewesen sei. Diese Haltung teile ich nicht. Schließlich gibt es u.a. Bestätigungen von Per Mertesacker und Andreas Schicker (Sturm Graz) das es Gespräche/Anfragen gegeben hat.

Spannend finde ich dabei das Interview von Schicker im Kicker, dass man meiner Meinung nach aus zwei Richtungen interpretieren/lesen kann. Zum einem, dass Schicker sehr an einem Engangement bei Werder interessiert gewesen wäre und Werder dann doch Abstand genommen hat, man kann es aber auch dahin lesen, dass es zwar für ihn interessant und auch schmeichelhaft war, dass Werder angefragt hat, es für ihn am Ende nicht so richtig passte.

Ich persönlich tendiere eher zu letzterem u.a. weil er mit Sturm Graz sehr gut dasteht derzeit, während bei Werder eher viel im Wandel bzw. unsicher ist, aber auch weil es doch recht viele Gerüchte darüber gab, das Clemens nicht unbedingt erste Wahl war. Ob Clemens nun eine gute oder schlechte Wahl ist, kann ich aber nicht beurteilen. Da bin ich gespannt wie das in der Sendung gesehen wird. Mir fällt es vor allem schwer zu beurteilen welchen Anteil er an den Transfers der letzten Perioden hatte bzw. wieviel davon auf Baumanns Konto geht.

Ich persönlich halte nichts davon jemand vorzuziehen nur weil er von außen kommt, hätte aber Schicker durchaus spannend gefunden. Aber da kann man ja schon eher sehen, was er auf so einer Position zu leisten im Stande ist. Clemens Fritz muss/darf das dann demnächst zeigen.

In dem Zusammenhang dürfte noch interessant sein, was mit Clemens Posten passiert bzw. mit dem von Jahns. Gibt es da ein „Stühlerücken“ mit Nachfolgern oder werden die Aufgaben neu verteilt auf vorhandene Personen, also vor allem Fritz und Jahns? Vielleicht habt ihr dazu ja ein paar Infos/Einschätzungen im Schwerpunkt.

Finanzielles/Strategische Partner
Darüber haben wir hier ja in den letzten Tagen schon einiges geschrieben vielleicht dazu nochmal ein paar Punkte.

Auf der PK zu den strategischen Partnern sagte Filbry, dass Werder durch Corona und den Abstieg 80 Mio. verloren hat. Dieser Verlust führte dazu, dass man nur noch reagieren und nicht mehr agieren konnte. Eben immer um den Aspekt herum, dass Einnahmen z.B. durch Transfers in die gesamte finanzielle Lage einfließen müssen und nicht vor allem in die sportlichen Bereiche und damit die Entwicklung von Werder. Im Gegenteil, im Grunde musste in jeder Saison eine bestimmte Summer durch Transfers erwirtschaftet werden, damit Werder überhaupt einen einigermaßen wirtschaftlichen Stand erreichte. So war der Füllkrugtransfer am Ende des Sommerfensters offenbar die einzige Option einen Punktabzug aufgrund zu hohen negativem Eigenkapitals zu verhindern.

Dazu kommt noch, wie hier auch schon erwähnt, dass Wohninvest offenbar derzeit nicht zahlungsfähig und Werder somit kein Geld für den Stadion-Namen-Deal bekommt.
Diese schwierige finanzielle Lage wirkte sich natürlich auch negativ auf die dringend notwendigen Wandlungsthemen rund um Platz 11 und das NLZ und damit auch das Frauen-Team von Werder aus.

Um dem entgegen zu wirken hat das Präsidium die Geschäftsführung beauftragt nach Partner zu suchen, die bereit sind unter engen Vorgaben zu investerien. Auf der PK hat Präsident Hess-Grunewald diese so dargelegt:

  • Sie müssen zu Werder passen und sich mit dem Verein identifizieren. Dazu gehören natürlich die Werte für die Werder steht, die Traditionen, das soziale und gesellschaftliche Engangement, die Fankultur etc.

  • Die Partner sollten einen regionalen Bezug zu Werder haben.

  • Kein kurzfristiges Renditeinteresse haben, da es das von Seiten Werders nicht geben wird. Es gibt keine Gewinnausschüttung oder Ansprüche auf Divende.

  • Einfluss auf das operative Geschäft ist nur über den „Umweg“ Aufsichtsrat möglich und damit klar definiert und reglementiert.

  • Eingriffe Änderungen in Vereinsfarben, Logo, Namen etc. sind ausgeschlossen.
    Im Laufe der PK wird das dann von Hess-Grunewald, Klaus Filbry und Harm Ohlmeyer weiter ausgeführt. Interessante Ergänzungen sind dabei vielleicht folgende Punkte:

  • Die Gruppe erhält für 38 Mio, 18 % Anteile. Das Geld wird privat investiert und nicht aus Geschäftsvermögen.

  • Das Geld wird nicht zur Schuldentilgung verwendet sondern vor allem in das Kerngeschäft Fußball investiert. Dieses wird mit drei Säulen beschrieben:
    o Herren Bundesliga Team
    o Frauen Bundesliga Team
    o NLZ
    Unter diesen dreien wird das Herren Team den größeren Anteil „bekommen“. Insbesondere möchte man in junge Spieler zwischen 16 und 22 investieren. Filbry betont in der PK mehrfach, dass dies aber unter dem Aspekt der wirtschaftlichen Vernunft geschieht und auch über mehrere Transferperioden hinweg.
    Außerdem dient das Geld als Absicherung für weitere Investitionen bzw. zur Erbringung von Eingenanteilen z.B. beim Umbau/Sanierung NLZ.

  • Die Gruppe erhält zwei Sitze im Aufsichtsrat. Diese kommen zusätzlich dazu. Bei der MV letztes Jahr hatte Werder die Satzung dahingehend geändert, dass zwei von sieben Sitzen an mögliche Partner gehen können. Nun hat man den Aufsichtsrat auf neun Sitze erweitert.

  • Harm Ohlmeyer, der gewähltes Aufsichtsratmitglied ist, ist Teil der Gruppe.

  • Frank Bauman, scheidender Geschäftsführer Sport, ist ebenfalls Teil der Gruppe, hat (laut Filbry auf der PK) aber die Möglichkeit, dass er einen Sitz im Aufsichtsrat übernimmt ausgeschlossen. Auch nicht nach einer gewissen „Karennzzeit“.

  • Eine Erweiterung der Gruppe ist für einen nicht näher benannten Zeitraum ausgeschlossen. Zudem hat Werder ein Veto-Recht bei einer möglichen späteren Ausweitung.

  • Ähnlich verhält es sich mit dem Weiterverkauf von Anteilen an andere. Hier gibt es neben einem Vorkaufsrecht für Werder ebenfalls diverse Auflagen und Vetorechte. Diese wurden in der PK aber nicht genauer benannt.

  • Auf die mehrfache Nachfrage nach der Rendite bzw. der „Nicht-Rendite“ zieht Klaus Filbry in der PK das Beispiel eines Grundstücks heran, das mit der Zeit aufgrund von der Entwicklung der Region etc. an Wert gewinnt und langfristig gesehen irgendwann mit Gewinn verkauft werden kann.

  • Die Federführung im Findungsprozess von Partnern hatte Klaus Filbry. Die ersten Gespräche bzw. Bemühungen begannen bereits während der Pandemie. Konkrete Gespräche mit der Gruppe begannen von ca. 1,5 Jahren und gehen vor allem auf zwei (nicht näher benannte) Personen der Gruppe sowie Filbry und Baumann zurück. Hier war wohl vor allem der Input von Frank Baumann wichtig in Bezug auf die Perspektive und mögliche Entwicklung von Werder.

Meine Meinung dazu nochmal in Kürze:
Wie auch anderen, wäre es mir lieber gewesen man bräuchte keine Investoren/Partner/wie auch immer. Die Situation ist aber wie sie ist und da finde ich das Modell, dass Werder und z.B. auch die SGE gewählt aber immer noch am mitragbarsten.

Über die Rolle von Frank Baumann bzw. einen möglichen Interessenskonflikt kann man sicher geteilter Meinung sein. Ich persönlich glaube a) das er dem Verein etwas wiedergeben will (das gilt ja im Grunde für alle aus der Gruppe, weil auch Teil der Anforderung) und b) er eben auch maßgeblich daran beteiligt war, durch seine Ausführungen/Perspektiven, das so eine Invest-Option überhaupt möglich war. Will sagen, es lag in seinem Aufgabenbereich sich da einzubringen. Zumal es offenbar in anderen Bereichen durchaus üblich ist, das „Angestellte“ in ihre gut laufende Firma investieren.

Auch die Aufstockung des Aufsichtsrats um zwei Sitze statt zwei abzugeben ist für mich ein gutes Zeichen dahingehend welche Zugeständnisse die Gruppe bereit war zu gehen. Das mit Harm Ohlmeyer nun derzeit drei Sitze durch die Gruppe besetzt sind, lässt sich bei der nächsten Wahl ja ändern. In meinen Augen wäre es aber auch ok, wenn er, sollte er nochmal antreten, wiedergewählt wird von den Mitgliedern wenn sie mit seiner Arbeit zufrieden sind.

Ich finde es im Rahmen dessen was Werder gefordert und gebraucht hat eine OK-Lösung mit der ich mitgehen kann und fand auch die Transparenz mit der man den Einstieg dargelegt hat in Ordnung. Natürlich geht es immer noch etwas mehr, aber z.B. das nicht offengelegt wird, welche Summe wer nun eingebracht hat finde ich persönlich sehr gut und auch das die Gruppe so wenig wie möglich in der Öffentlichkeit wahrnehmbar sein möchte empfinde ich erstmal nicht als problematisch. Eher gegenteilig denkt man da an so Personen wie Kühne oder Windhorst.

Darüber hinaus freut es mich auch einfach, dass Werder jetzt wieder handlungsfähiger ist, dass bereits jetzt durchaus spannende junge Spieler verpflichtet wurden, aber vorallem dass es rund um Platz 11, das NLZ und das Frauen-Team dann auch endlich mal die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden können bzw. erste Schritte dahingehend gemacht werden.

NLZ und Frauen Team
Konkret wird man dort nun zuerst notwendige Sanierungsarbeiten an den Gebäuden und der Infrastruktur vornehmen. Dazu gehören wohl auch Teile der Zuschauerplätze an Platz 11. Das Problem hier ist und bleibt aber wohl das alte, das Umbauten und Sanierungen möglich sind, ein Abriss und dann Neubauten aber wieder der Zustimmung der Anwohner am Osterdeich bedürfen. Da bin ich mir aber nicht so sicher, aber vielleicht weiß da Tobi oder Max mehr.

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Sehe es größtenteils so wie du. Nur kleine Ergänzungen meinerseits:

Auf der Vorstellungs-PK hat Clemens Fritz dazu gesagt, dass er schon Gedanken für die Nachfolge hätte. Am Freitag berichtete die Deichstube, dass der Posten wohl von jemandem besetzt werden sollte, der auch Erfahrung als Profi hat:

Nach Informationen unserer Deichstube würde der kommende Geschäftsführer das Amt des Leiters Profifußball gerne in die Hände eines Ex-Profis legen. In diese Richtung hält er die Augen offen. Kaderplaner Johannes Jahns, der im vergangenen Sommer von RB Salzburg an den Osterdeich kam, wäre damit runter von der Kandidatenliste, dürfte für die Zukunft jedoch ohnehin weiter in seiner jetzigen Position eingeplant sein.

Sie spekulieren über einige Namen von Menschen, die bereits angestellt sind (Chefscout Hartung oder Scout Engelhardt) oder von außen dazu kommen könnten (Niemeyer, Borowski, Prödl). Niemeyer fände ich von den genannten Namen am spannendsten, da er seit 2020 bei Preußen Münster schon in verantwortlicher Position arbeitet. Bei den anderen denke ich, dass einfach mal laut gedacht wurde.

Gerade beim Frauen-Team bin ich sehr gespannt, wie es sich entwickelt. Bisher war es sowohl bei dem Einstieg des strategischen Partners als auch bei der Ernennung von Clemens Fritz doch sehr ruhig um die Werder-Frauen. Da wünsche ich mir noch mehr und muss hoffen, dass es hinter den Kulissen eine größere Rolle spielt, als man von außen denken könnte. Es liegt sicherlich auch an (medialem) Interesse. Ich habe von niemandem auf den Pressekonferenzen seit dem Einstieg der Investorengruppe eine Frage bezüglich des Frauen-Teams gehört.

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Ah cool, ich hatte noch keine Gelegenheit mir die PK anzuschauen. Klingt Interessant mit der Erfahrung und Niemeier fände ich da in der Tat auch spannend. Prödl kann ich da gar nicht einschätzen und TimBo machte auf mich in der Vergangenheit eher den Eindruck, dass sein Weg nicht auf so einen Posten führen würde :man_shrugging:

Bei den Frauen hatte ich jetzt erwartet, dass da bald mal ein paar Infos kommen, nachdem die Stadt sich zu Werders Plänen commited hat.

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10 Beiträge wurden in ein neues Thema verschoben: Genossenschaften als Inhaber von Bundesligavereinen?

Die Freunde des Rasenfunks von RondoTV haben heute abend um 18 Uhr Werder-Cheftrainer Ole Werner zu Gast und vielleicht bietet sich wie bei Christian Eichner auch mal die Gelegenheit für eine Frage aus dem Chat.

Sind spannende Werdertage heute und morgen :smiley:

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Rondutv, worumpodcast, die Bieraktion für Union, die Insider wirklich cool was alle aus den worum so entstanden ist :+1: