Ich habe auf einer Podcastkonferenz über den Rasenfunk Supporters Club berichtet.
Wirklich sehr interessant, dein Vortrag hat mich auch noch mal bewogen meinen Patreon Beitrag etwas aufzustocken. Ich finde es bockstark wie du deine Linie bislang durchziehst, während gefühlt immer mehr Podcast auf Sponsoring, Merchandise, Live Events und Co. setzen oder gleich nur noch bei Bezahlplattformen wie Spotify oder Deezer stattfinden.
Hi, ich wollte mich auch noch dazu äußern.
Kurz gesagt: Sehr interessanter und ehrlicher Talk, danke für den Einblick.
Vielleicht ein kleiner Kritikpunkt bzw. eher eine Frage: Du hattest angesprochen, dass du versuchst so transparent wie möglich zu sein, ohne zu private Dinge preiszugeben. Hat es einen Grund, dass du die u.g. Dinge bisher nicht kommuniziert hast? Zumindest waren die folgenden Punkte für mich neu, obwohl ich immer den Podcast höre (ich hoffe das ist kein Zeichen meiner Aufmerksamkeit):
- Es gab zur EM ein Angebot (worum du dich sogar bemüht hast) in genannter Größenordnung.
- Dass das Spendenmodell quasi die direkte Antwort auf das abgelehnte Angebot waren (auch wenn die Gedanken vorher schon da waren).
- Wie viel du durch Spenden erhälst (gerade der Anteil an Direktüberweisung ist ja ansonsten unklar).
- Die konkrete Zahl, wo du (mindestens) hin willst.
Gerade letzteres finde ich persönlich essentiell für so ein Modell. Meine Meinung ist, dass man Leute eher motivieren kann etwas freiwillig zu spenden, wenn es ein klares Ziel gibt.
Ein weiterer Punkt ist für mich das Thema Patreon. Ich habe mir auch den Talk von Tim Pritlove angehört, bei welchem die verschiedenen Möglichkeiten für Spenden vorgestellt und verglichen wurden. Mein Fazit war, das was ich mir auch vorher gedacht hatte: Die beste Variante ist die Direktüberweisung, da dort am meisten ankommt. Bei Patreon gehen wohl in allem so fast 30% weg? Selbst wenn man bei der Direktüberweisung die Steuer berücksichtigt (keine Ahnung, was bei dir der Fall ist) gibt es noch eine Differenz von > 10 - 20 %, je nach Steuersatz, wenn ich das richtig sehe. Mein Eindruck bei dir ist, dass Patreon irgendwie die erste Wahl ist. Kann sein, dass ich mich täusche, aber das ist mein Gefühl. Wenn du davon sprichst heißt es meistens “Ihr könnt uns unterstützen über Patreon… oder auch per Direktüberweisung”. Die Reihenfolge auf der Webseite ist die gleiche ohne weitere Kommentierung.
Dass du verschiedene Möglichkeiten anbietest, da manchem eine Variante aus irgendwelchen Gründen nicht gefällt, verstehe ich ja. Warum du nicht denjenigen, denen es egal wäre, deine bevorzugte Variante nennst, dagegen nicht.
Ich stimme @Cortex vor allem bei Punkt 4. zu (wobei das mit 3. zusammenhängt): Funktioniert so nicht zum Beispiel auch der Anreiz bei Kickstarter und Konsorten, ich sage was ich will und gebe an, wie weit ich schon gekommen bin? Ganz ehrlich während ich das Video gesehen habe, habe ich darüber nachgedacht meinen Spendenbetrag nochmal nach oben anzupassen…
Sonst fand ich den Vortrag wirklich interessant, weil er Einblicke gegeben hat die an manchen Stellen selten zugelasssen werden! Würde aber unterstützen, dass eine Thematisierung im Podcast selbst noch weitere Transparenz bedeutet, das ist ja der Weg auf dem dich ein Großteil der Rezipienten wahrnimmt!
Hey ihr! Endlich mal will ich antworten auf die Kommentare, hat etwas gedauert, sorry.
Ja, es gab einige Gründe, warum ich diese Zahlen und auch einige andere Dinge vorher noch nirgends offen angesprochen habe.
Dass ich das Angebot nicht kommuniziert habe, hatte ehrlich gesagt auch mit dem Angebot zu tun. Ich wollte dem Unternehmen, das mir in allen Bereichen sehr entgegen gekommen ist, nicht “eine Nase drehen”, indem ich zum Start des Supporters Club sage: Ach, übrigens, das machen wir, weil wir uns gegen einen großen Sponsor entschieden haben. Das wäre schlechter Stil gewesen und ich fand die Info ehrlich gesagt zum damaligen Zeitpunkt auch nicht wichtig für euch Hörerinnen und Hörer. Dass der Rasenfunk professioneller geworden ist, konnte man damals an den täglichen EM-Sendungen plus Schlusskonferenzen zu deutschen Spielen ohne viel Zutun sehen. Später dann hat es sich nicht ergeben und wie gesagt: Ich fand es nicht so elementar. Zudem besteht die Gefahr dass es wirkt, als hätte Frank und mich als “weiße Ritter im Kampf gegen Kommerz” darstellen wollen.
Das ist auch der Punkt, warum 3. und 4. erst im Talk angesprochen wurden. Denn der Vortrag ist in sich recht dicht: Ich erkläre den Aufwand hinter dem Rasenfunk, meine private Situation, dann die Summe die reinkommt und anschließend was es bräuchte. Dafür hab ich ca. 30 Minuten mit vielen Worten und Erklärungen gefüllt und am Ende bin ich hoffentlich an einem Punkt rausgekommen, der für jeden logisch und nachvollziehbar war. In der Sendung habe ich dafür keinen Platz gesehen, weil ich zum Einen meine Gäste nicht langweilen und auch keinen Teil einfach hinten an eine reguläre Sendung dranklatschen wollte. Und dann hab ich mir die konkreten Zahlen (v.a. was gebraucht wird) auch wirklich erst zur Subscribe ausgerechnet. Vorher hatte ich immer ein Gefühl für die Größenordnung (ich dachte immer an 5-6.000 Euro brutto im Monat), das hat sich bestätigt (allerdings ehrlich gesagt auch nach unten gerechnet. 6 wären schon besser als 5 und zwar nicht weil es dann goldene Wasserhähne in den Häusern von Frank und mir gibt).
Ich finde, dass ich beide Zahlen, nämlich was derzeit reinkommt und was wir brauchen, nicht ohne Kontext kommunizieren kann. Es ist einfach für Menschen außerhalb Münchens vermutlich schwierig nachzuvollziehen, wie jemand mit 5.000 Euro brutto vor Abzug aller laufenden Kosten nicht über die Runden kommen kann. Gleichzeitig bringt dann aber auch die Einnahmesituation wenig, denn es fehlt wieder: der Kontext.
Als mich die Organisatoren der Subscribe um den Talk gebeten haben, war das für mich die perfekte Gelegenheit, den richtigen Kontext für Offenlegung der aktuellen Zahlen zu schaffen. Und damit habe ich auch eine Referenz hergestellt, auf die ich verweisen kann. Wie das in den Podcast eingebaut werden könnte, weiß ich noch nicht.
Und dann hab ich auch einfach noch ein kleines Problem damit, um Geld zu bitten und den Aufwand hinter dem Rasenfunk nach vorne zu kehren. Bei Instagram kriegt man noch am meisten mit von meinen Wochenenden, aber ich kann jetzt auch nicht in jeder Sendung “rumheulen” wie viel Zeit in den Rasenfunk geht und dass ich mir davon noch kein Butterbrot kaufen kann. Nervt doch auch.
Nach fast 2 Jahre Rasenfunk konsumieren - ohne euch dafür die notwendige Anerkennung zukommen zu lassen - hat mich gerade dieser Vortrag endgültig dazu bewogen endlich dem RSC beizutreten. Auf bewundernswerte Art und Weise hast du erklärt was euch wichtig und notwendig ist. Gerade das Hochhalten von bestimmten “Grundprinzipien” imponiert mir sehr, da das eine oder andere Angebot sicherlich schon sehr verlockend gewesen wäre. Ich finde besonders die Idee “wenn jeder Hörer nur 1 Euro geben würde…” mehr als charmant und gerade diese Überlegung zeigt auf, wozu eine kleine, aber feine Community in der Lage wäre. Da ich alle 3 Formate aus dem Hause Rasenfunk sehr, sehr schätze habe ich mich für einen monatlichen Support von 3 Euro entschieden, um jedes “Baby” gleich zu unterstützen.
Macht das auch Leute! Wo bekommt ihr sonst solchen WIRKLICH unabhängigen, interessanten und von möglichst vielen Seiten beleuchteten Content geliefert …
Vielen Dank dir!
Mir erging es ähnlich wie monaco_franse. Auch mir hat der Vortrag die Augen geöffnet. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals ein Produkt auf so ehrliche, transparente und authentische Art und Weise wie in dem Vortrag erklärt bekommen habe. Ich kann jedem Rasenfunk-Hörer nur dazu ermutigen, sich die halbe Stunde Zeit für den Bericht zu nehmen.
Ehrlich gesagt habe ich mich fast dafür geschämt, dass ich bis dato ein so tolles und ehrliches Produkt wie den Rasenfunk mit einem, für mich nur relativen kleinen Beitrag, unterstützt habe. Nachdem ich den Vortrag gesehen hatte, habe ich unmittelbar danach meinen monatlichen Supporter-Beitrag verdoppelt.
Ich bewundere und schätze die geleistete Arbeit die im Rasenfunk steckt und wünsche Max und Frank, dass die notwenige Unterstützung sich auch in finanzieller Form für die beiden bezahlt macht. Denn nur so hat das Projekt auch langfristig eine Zukunft.
Hallo,
habe mir den Beitrag “Obergiesing gewinnt die CL” angeschaut, dies hat mir Deine Situation nochmals deutlich vor Augen gehalten.
Vielen Dank dafür.
Ganz ehrlich…ich könnte damit leben wenn ein bisschen Werbung im Rasenfunk wäre, vielleicht am Anfang oder am Ende aber nicht mittendrin. Vor allem aber wenn mir ein fünfstelliger Betrag dafür geboten wird.
Das Projekt Rasenfunk nimmt unglaublich viel Zeit in Anspruch, diese Zeit muss irgendwie bezahlt werden, wenn man ein Projekt in dieser Qualität herstellt. Diese Zeit hast Du schließlich nicht für Deine Zwillinge und dich.
Wenn ich jetzt schon wieder an die Royal Folgen denke und dann an die WM Folgen, wenn Du diese Zeit in deine Selbstständigkeit investiert könntest du sicherlich ein vielfaches verdienen.
Von 1000 Hörern sind nur 20 im RSC??? Gammelige 2%!
Das bedeutet doch im Umkehrschluss von 1000 Hörern hören 980 umsonst und für lau. Da müssen die weißen Ritter gegen den Kommerz ganz schön schnell reiten.
6000€ brutto klingt für Otto Normalverdiener brutal viel, wenn man sich aber die Nachteile der Selbstständigkeit vor Augen führt relativiert sich alles.
Ich freue mich auf jede Folge vom Rasenfunk, meine absolut liebsten Podcastfolgen. Wenn es nötig ist das Du Werbung machst, mach Werbung! Ansonsten müssten hier mal einige kapieren das, dass alles finanziert werden muss, schließlich reden wir hier nicht von einem Podcastformat das mal alle 3 Wochen erscheint.
Wenn nicht viele einen Euro geben, müssen halt die, die dieses Format lieben mehr Euros geben.
In diesem Sinne muss ich nun meinen Dauerauftrag ändern.
Schönen Abend noch
Danke für deinen Kommentar! Die 2% sind übrigens der normale Schnitt bei Angeboten, die kostenlos genauso verfügbar sind wie für Geld. (oft sogar eher 1%)
Ich muss allerdings auch sagen: Für die WM erhoffe ich mir einen Anstieg der Unterstützung, denn obwohl der Einsatz jetzt schon Vollzeit ist für den Rasenfunk (merkt man ja am Output), ziehen die Supporterinnen und Supporter nicht ganz nach. Wobei ich weiß, dass ich das hier vermutlich auch an der falschen Stelle erzähle.
Zu wünschen wäre es Dir, dran glauben kann ich eigentlich (leider) nicht.
Wenn man dann die ganzen “Begründungen” liest lässt einen das “Alles-umsonst-Gen” einiger Hörerinnen und Hörer schon merkwürdig berührt zurück.
Dein Einsatz ist deutlich mehr als Vollzeit, für eine Nebenbeschäftigung wohlgemerkt.
Tu mir noch einen Gefallen und entschuldige Dich nicht auch noch dafür das du finanzielle Unterstützung brauchst um einen Podcast in dieser Qualität zu produzieren.
Ich glaube wirklich es ist mindestens 90% Deiner Hörer zuzumuten einen Euro pro Monat zu spenden.
Ausreden wie “hab ich vergessen”, “nicht noch einen Dauerauftrag”, “hab diesen Monat kein Geld” kann ich nicht mehr hören. Den Podcast runterladen bekommen schließlich auch alle hin.
Solltest Du irgendwann mal erkennen das Du das Projekt deutlich verkleinern musst oder im schlimmsten Fall sogar völlig einstampfen sind Nicht-Supporter sicherlich am lautesten am Jammern.
Naja, jetzt malen wir mal nicht den Teufel an die Wand. Alle Leute mit ähnlichen Modellen, die ich kenne, haben mir gesagt, dass es harte Arbeit ist und man auch durch dürre Zeiten muss. Und dürr ist eigentlich auch falsch: Zwar reichen 3.000 Euro im Monat noch nicht, aber es ist auf der anderen Seite auch mehr als nur eine nette Geste oder eine Selbstverständlichkeit. Das ist vielleicht das schwierigste: Dieses innere Pendeln zwischen Dankbarkeit und dem dennoch deutlichen Formulieren, dass es noch mehr benötigt. Schwierig.
Irgendwie finde ich im Forum keinen Eintrag zu Spotify. Deswegen hier:
- Finde ich gut. Jetzt kann ich den Rasenfunk jederzeit streamen und muss nicht darauf achten, dass die Podcast-App aktuell ist.
- Ich meine gelesen zu haben, dass Spotify für das Abspielen >30 Sekunden einen, wenn auch wohl kleinen, Geldbetrag auszahlt. Das wäre für mich ein Grund über Spotify zu hören und nicht über die Podcast-App. Ist das so auch für Podcasts?
- Wenn die Auszahlung auch für Podcasts zuträfe, dann könnte es sich lohnen die Folgen in mehrere bzw. zahlreiche Teile zu zerlegen, um die Einnahmen zu maximieren. Hörspiele wie bspw. die ??? tun dies.
- Stärker auf Spotify hinweisen.
Gruß Contra
Hey Contra,
nein, Spotify zahlt nichts für Podcasts, zumindest nicht für uns. Freut mich aber, dass es dir gefällt, dass wir dort sind.
Ich werfe auch mal wahllos paar Gedanken rein, bin zwar mehr sporadischer Hörer, aber fühle mich vielleicht auch gerade deshalb angesprochen.
Erst mal glaube ich, dass die Unterstützer-Quote sich nicht steigern lässt. Ich halte auch den Versuch für Verschwendung und noch mehr die Analysen über das Wesen des Menschen. Es ist einfach ein Fakt, dafür spricht ja auch der Erfahrungsaustausch von Max mit anderen Anbietern und das deckt sich auch mit dem, was ich so verfolge. Ich halte es eher für kontraproduktiv, da zu schimpfen, denn auch der Gelegenheitshörer, der vielleicht mal eine Empfehlung ausspricht, kann indirekt den Umsatz erhöhen.
Die anderen Hebel, die ich ausmachen kann, sind folgende:
Zuerst einmal die Reichweite. Klingt banal, aber wenn man zB im Spendenaufruf am Ende der Sendung auch Retweets/Shares als Spende “akzeptiert” und vielleicht den Button bisschen prominenter platziert, dürfte da schon noch Potential sein. Damit hätte man auch bisschen zeitliche Abstufungen, ansonsten ist das ja auch schnell aus den Feeds verschwunden.
Die meisten Angebote dieser Art leben von “Walen”, das ist die Art Fans, die begeistert genug ist, um auch mal größere Beträge in die Hand zu nehmen. Würde durchaus darüber nachdenken, dort ein Angebot zu schaffen, beispielsweise Abzeichen im Forum (Menschen lieben sowas und es funktioniert) oder tatsächlich ein moderater Einfluss auf die Sendung (in der Größenordnung “Fragen einreichen”, “Grüßen” oder “Themen vorschlagen”).
Und ansonsten: Tassen, T-Shirts, Feuerzeuge, …
Ansonsten möchte ich noch mal ausdrücklich betonen, dass ich um die Werbefreiheit sehr froh und dankbar bin! Ich kann mich eh schon kaum noch für eine Biersorte, einen Wettanbieter oder Konsumkredit entscheiden.
Ich denke ja auch schon länger dran, dass kleine Aufkleber eventuell nützlich sein könnten. Die man in Stadien, Fankneipen usw. verkleben könnte und sicher eine Wirkung haben könnten.
Kostet sicher nicht viel Geld.
Ich wäre auch durchaus mal bereit, ne Ladung zu spendieren, vielleicht beteiligen sich auch noch andere dran.
Bräuchte nur ein Motiv dafür…
Warte da mal noch ein bisschen. Hat einen Grund, warum es da gerade gar nix gibt.
Uuuuuu, die Spannung steigt! Ich freue mich auf das was kommt!
Wo kann ich unterschreiben?
Ich würde mich nach der WM (und einer Sommerpause?) sehr über ein Update freuen wie sich die Unterstützerzahlen so entwickelt haben und wie viel “Berg” nun noch vor euch liegt. Ihr seid ja laut eigener Aussage in den letzten Wochen “All In” gegangen was die Produktion angeht, da interessiert es mich natürlich brennend ob das den gewünschten Erfolg gebracht hat.