#1 – Euer Input zum 1. Spieltag 23/24

So, es geht wieder los. Ich werde am Sonntagabend mit Nik Staiger die 9 Spiele analysieren und für euch zusammenfassen. Den Schwerpunkt nehme ich dann gesondert auf, SV Darmstadt 98 wird das Thema. Input dazu bitte dort im Thread, glaube es ergibt Sinn, das zu trennen.

Wir werden außerdem testweise mal ein paar Kategorien einführen:

  • MVP des Spieltags
  • Unsung Hero des Spieltags
  • Moment des Spieltags

Auch dafür freue ich mich über Ideen von euch. Und ihr könnt gerne kreativ sein und eigene Kategorien vorschlagen mit eurem Favoriten.

Bin gespannt wie das wird!

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Hast du dir eine Scheibe von Uli Hoeneß abgeschnitten? Kontroverse sind auch gut, solange die Leute auch nur irgendeine Meinung haben? :grin:

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Ich bin mal gespannt ob es zu Problemen mit der Polizei kommen wird im Rhein-Main-Gebiet. Direkt am Sonntag teilweise parallel Eintracht-Darmstadt und Offenbach-Eintracht II stattfinden lassen, wobei die beiden Stadien nur so 11 Kilometer auseinander sind, halte ich für eine sehr herausfordernde Planung.

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Hatte die „Freude“ das Spiel im Fernsehen zu sehen, neben toller Nationalhymne neu interpretiert auch eine schmerzvolle erste Halbzeit, aber die zweite war dann doch um einiges besser. Hier mal meine Notizen zu den beiden Halbzeiten:

  1. Halbzeit:

  1. Halbzeit:

Ist natürlich nur meine Wahrnehmung, sehe mich nicht als Experten

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Würde ich so unterschreiben und nur noch um ein paar Beobachtungen von mir ergänzen:
Bayern konnte Bremen immer wieder im Mittelfeld überspielen, aber das dann erstaunlich selten ausnutzen. Da scheint Bremen sowohl nach vorne als auch nach hinten noch einigen Nachholbedarf haben. Trotzdem ist 4:0 am Ende zwei Tore zu hoch in meinen Augen.
Die Bayern können zwei positive Dinge mitnehmen: Kane hat einen guten Einstand gezeigt, auch wenn er noch nicht immer richtig eingebunden war. Außerdem hat man auch mal auf Fernschüsse gesetzt, statt den Ball nur ins Tor tragen zu wollen (und da dann an einem Bremer-Ball hängen zu bleiben).
Negativ können sich die Bayern mitnehmen, dass sie auch mal auf Fernschüsse gesetzt haben - ja ist widersprüchlich, aber es gab Phasen, in denen Bayern keine Idee hatte, wie sie in den Strafraum kommen sollen und dann hat man halt ständig aus der Distanz abgeschlossen. Das mag gegen ein (gestern) limitiertes Bremen gereicht haben, was die Bayern abgeliefert haben, aber so werden die nächsten 33 Spiele plus CL ganz sicher nicht einfach.
Aja und ansonsten finde ich, dass Bayern schon wegen des Trikots (plus Ullreichs Trikot) bitte nicht Meister werden darf. :sweat_smile:

Nach der Konferenz im Radio:

  • Bochum scheitert erneut mit der Letschen Dreierkette kolossal und Losilla sagt, so ist das ganz klar nicht bundesligatauglich. Kommt nun der Rückzug von Letsch auf Viererkette oder zieht er es durch? Meine Frage wäre dann ob Wittek das System vorgibt oder ob er in beidem spielen kann.

  • Gladbach -Augsburg zeigt wieder typische Gladbach Augsburg-Dinge. Müssen die Gladbacher noch in der Verteidigung nachlegen, gerade auf der sehr jung besetzten LV-Seite?

BVB - 1. FC Köln

Sehr glücklicher Sieg der schlechteren Mannschaft. Sehr uninspirierter und teilweise fahriger Auftritt des BVB, wie man ihn schon oft gegen gut verteidigende Gegner gesehen hat…nur um ein paar Beispiele zu nennen:

    1. Unnötiger Fehlpass Can + sinnfreies Gegenpressing → Chance Adamyan
    1. Handspiel Bensebaini bei Ballannahme → Angriff futsch
    1. Defensivaussetzer Süle → freier Kopfball Adamyan

Sabitzer war insgesamt schwach, auch nach der Umstellung (Auswechslung Can), Malen war auch meist zu ungenau im Kombinationsspiel. Brand war OK. Kobel wie so oft der entscheidende Rückhalt. Insgeamt stimmt der Auftritt bedenklich, da man sich in Sachen Spielkontrolle und Erspielen von Chancen im eigenen Ballbesitz nicht weiterentwickelt zu haben scheint.

Für Köln eine sehr ärgerliche Niederlage nach einem sehr guten Auftritt. Aggressiv gegen den Ball, dabei aber gut die Balance gehalten sodass es wenig bis keine offenen Räume für Dortmund gab. Die eigene Chanceverwertung und eine schlecht verteidigte Ecke verhindern etwas Zählbares.

Symptomatisch für das ganze Spiel war irgendwie auch das Tor: trotz sehr viel Freiraum trifft Malen den Ball nicht wie gewollt…dennoch gibt es den unhaltbaren Einschlag im Tor. Dumm (bzw. Unfähig) hat Glück.

Wo halt ne Rolle spielt, dass man mit Can keinen Sechser für Spielaufbau-Aufgaben hat. Und ein Sabitzer könnte zu wenig sein, wenn Köln das Mittelfeld einfach zu macht und Brandt dann wegen den Verletzungen(!) noch auf den Flügel muss, statt auf den 10er wo er viel mehr Wert hat. Dortmund kann einfach fast nie optimal aufs Feld gehen gefühlt.

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Ein paar Gedanken zu Wolfsburg - Heidenheim

Insgesamt ein durchschnittliches Bundesligaspiel, welches durch 2 frühe Tore entschieden wurde, aber in der zweiten Hälfte noch mal ein anderes Bild zeigte.

Positives zu Wolfsburg:
Bei Wolfsburg 4 neue in der Startelf, noch weitere eingewechselt. Und obwohl so viele neue spielten und Majer fast ohne Training direkt spielte, hat mir das Offensivspiel gut gefallen. Insbesondere hat mir gefallen, wie fluide das war. Majer wollte überall den Ball haben, Svanberg mit klugen Vorstößen und Wimmer zwischen Flügel und Zentrum. Und mit Maehle und Baku zwei offensivdenkende AV.
Natürlich gab es auch Abstimmungsprobleme, aber das war spielerisch guter, variabler Flachpasssfussball.
Außerdem kann man gegen einen motivierten Aufsteiger auch mal straucheln. Dank wachem Beginn hat das gut funktioniert. Hinten hat mir die konzentrierte IV gut gefallen.

Problematisches zu Wolfsburg:
Das Anlaufen war noch unrund.
Im Zentrum gab es hin und wieder größere Löcher, wobei Arnold auch kurzfristig fehlte.
Absicherung wird ein zentrales Thema die Saison. Maehle denkt wie Baku viel offensiv. Gab sogar eine Szene, in der Baku auf Maehle flankte. Und Baku lebt insbesondere von seinen offensiven Momenten. Hinten ist das dann aber schin sehr luftig manchmal. Mit Van de Ven fehlt jetzt auch der schnellste IV, um in der Not zu retten. Bei Viererkette muss das schon sehr abgestimmt sein.
Wirklich problematisch fand ich aber die zweite Hälfte. Vor allem körperlich war Heidenheim überlegen, dadurch komplett die Spielkontrolle verloren und viele Standards zugelassen. Zudem in vielen Situationen im Strafraum überhastete Entscheidungen getroffen. 2 Tore sind bei all den Chancen nicht genug. Und so lässt man einen Gegner fast noch einmal ins Spiel zurück.

Zu Heidenheim:
Heidenheim mit eigentlich wirklich ordentlichem ersten Bundesligaspiel. Die Abläufe haben gestimmt und das war ein ordentliches Ballbesitzspiel im Mittelfeld. Außerdem war die Moral gut, sie haben sich über faire Körperlichkeit ins Spiel zurückgekämpft. Im Vergleich zu anderen Aufsteigern in den letzten Jahren könnte die Gewöhnung an die Liga recht schnell gehen.
Warum also nur eigentlich? Als Aufsteiger ist es mMn noch mal wichtiger, in den Strafräumen zu funktionieren. Dein Keeper muss dir einige Spiele retten, heute hat er leider die Niederlage eingeleitet.
Und vorne musst du deine wenigen Chancen nutzen. Außerdem fand das Offensivspiel und insbesondere Kleindienst nach meiner Ansicht lange Zeit wegen guter Wolfsburger IV nicht statt. Gerade dann muss aus einem der Standards auch mal einer reinfallen.
Hab auf jeden Fall gleich einiges aus eurer (übrigens sehr guten) Vorschau erkannt.

Freue mich auf die Sendung und bin aufs neue Konzept gespannt.

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Das stimmt natürlich. War mit Sabitzer nach der Can-Auswechslung auch nicht wirklich besser. Mir fehlen insgesamt die Automatismen im Zusammenspiel. Stattdessen sieht es von aus wie „Heroball“, der auf Einzelaktionen und individuellem Können basiert. Variationen (wie z.B. Seitenwechsel der offensiven Außen, andribbelnde IV) sieht man auch kaum.

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Es gab ja schon immer wieder die Diskussion warum es notwendig ist das Fußballspiele von USK und Polizei mit Maschinengewehren zu bewachen. Nun ist ein weiter Grund passiert warum diese polizeiliche Überreaktion nicht zu rechtfertigen ist. Während des Spiels FCA- BMG kam es versehentlich zu einem Schuss der die Gladbacherfanhifefahrzeug sogar getroffen hat. Keiner würde verletzt aber wenn man danach bedenkt das FCA und Gladbach nun wirklich keine Heißspornfans hat ist dieses Polizeiangebot einfach eine Stigmatisierung der Fußballfans. Für mich leider das negative Highlight des Spieltages

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Hoffenheim - SCF

Während der Sommerpause wurde in manchen Fanforen eifrig beklagt, dass dem Freiburger Kader die Schnelligkeit fehlen würde, und deshalb dringend „Speed“ gekauft werden muss. Als dann der Spielplan feststand und das erste Spiel zu den schnellen Hoffenheimern führte, haben wohl die Allermeisten darauf gewettet, dass Streich den Konservativen gibt und eine Fünferkette aufstellt.

Weit gefehlt: die klasse erste Halbzeit wurde mit Viererkette gespielt, Günter und Grifo fast so präsent und fit wie in besten Tagen, Ginter und Lienhardt gewohnt top, und ein überraschend souveränes Mittelfeldzentrum mit Röhl und Eggestein. Erst gegen Ende des Spiels wurde es hinten voller, aber genau da gab es tolle Kontermöglichkeiten und zwei der drei Pfostenschüsse.

Und tatsächlich waren die sechs schnellsten Spieler der Partie allesamt Hoffenheimer, erst auf Platz sieben kommt der Startelfneuling Röhl. Und einzig Atubolu im Tor neu dabei, aber kein externer Neuzugang.

Aber was solls: statt viel Geld für externe Neue auszugeben wird die Mannschaft einfach toll eingestellt, und trotz Nachteilen in der Geschwindigkeit gewinnen sehr gute Zweikampfwerte und Eingespieltheit das Spiel. Freiburg macht es eben immer etwas anders, als so mancher denkt.

Ich persönlich habe übrigens fest mit einem Desaster gerechnet

Auch zu Wolfsburg:Heidenheim.

Positiv: Kann da mit vielem von @wolf mitgehen, die IV’s waren sehr konzentriert und sind kein Risiko eingegangen und waren immer auf der Höhe. Das Stellungsspiel von Lacroix ist mir dabei sehr positiv aufgefallen, stand immer gut, konnte so einiges im Keim ersticken. Svanberg hat ein super Spiel gemacht, defensiv stabilisiert, und offensiv in guten Räumen bewegt, technisch gut durch die Verteidiger durchgekommen bei seiner ersten Chance. Majer hat häufig den Ball gefordert und sich dann gerne direkt aufgedreht und Weg nach vorne gesucht, auch dann die Abschlüsse aus der Distanz, er bringt auch sehr viel Selbstvertrauen mit.
Die Offensiven Außen haben mir auch ganz gut gefallen, dass hat zusammen mit den AV’s gut geklappt. Winds Doppelpack gibt mir Hoffnung, dass er vielleicht auch der Knipser werden könnte.

Negatives: Ist mir irgendwie zu viel über rechts gelaufen, Wimmer und Mæhle hatten bei kontrollierten Aufbau viel weniger den Ball als die rechte Seite. Fast zwei Drittel liefen eher über rechts.

Außerdem hat man mal wieder gemerkt, dass Baku defensiv noch ein paar Defizite hat, gegen Ende war da nochmal viel Raum für Heidenheim, führte auch zur Chance von Sessa.

Wie @wolf schon gesagt hat, Heidenheim in den Zweikämpfen sehr bissig, vor allem bei Wind, als er Bälle festmachen sollte.
Deswegen gut mit drei Punkten in die Saison zu starten, mal schauen wie’s weitergeht…

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Wieso? Nach der elften Meisterschaft in Folge ist weinrot doch die passende Farbe für den FCB (Dynamo). Wenn jetzt noch Uli Hoeneß „ich liebe doch alle, alle Menschen“ in ein Interview einbaut… :nerd_face:

Also eins ist mir heute beim BVB klar geworden, der BVB steht unter sehr hohem Druck, das kann eigentlich nicht gutgehen, ich sehe den sypathischen Trainer Terzic als ehr gefährdet an. Die Tatsache mit der verschenkten Meisterschaft, zwingt den BVB aus therapeutischen Gründen dazu Meister werden zu müssen. Jeder erneute 2. oder 3. Platz würde unweigerlich das letzte Fiasko im Saisonfinale wieder auf das Tablett holen. Das kann eigentlich nicht gut gehen. Wenn man heute die versteinerten Gesichter von Watzke und Sammer gesehen hat, dann ist dies den beiden auch klar geworden. Für den BVB wird es noch eine sehr lange und steinige Saison befürchte ich, mit den üblichen auf und abs.

[B04RBL] Leverkusen absolut überragend. Leipzig schlecht in der Innenverteidigung. Leverkusen konnte viel zu leicht um und im Strafraum kombinieren. Leipzig in der zweiten Hälfte noch mal angerannen, aber nicht genug. Sehr hohes Niveau bei dem Spiel.

[BVBKOE] Dortmund ein bisschen glücklich, aber muss ja auch mal sein. Kann noch nicht einschätzen, ob Köln so gut verteidigt hat oder der BVB sich einfach nicht schnell und genau genug bewegt und gepasst hat. Das wird noch spannend. Als nächstes gegen Bochum, auch ein Must Win.

[SVWFCB] Werder mit einigen Lichtblicken in der zweiten Hälfte. Zu weiten Teilen nach dem Wiederanpfiff besser als ich dachte. Bayern über Stecken auch wieder larifari, ähnlich wie letzte Saison. Ein besseres Team kommt da am Ende noch mal rsn und gleicht aus. Hier aber dominiert die individuelle Stärke. Werder‘s Abwehr weiterhin nicht erstklassig.

[Da nur auf dem Handybildschirm via skygo gesehen, mit Vorsicht zu genießen]

My thoughts zu Gladbach:
Ohne (mehr oder weniger) komplett defensiv denkenden 6er wird es für Borussia schwer diese Saison mit 4er-Kette und den vorhandenen AV stabil zu stehen. Bin gespannt ob man auf LV nochmal nachlegt.

Ich seh für Neuhaus, wenn Koné wieder fit ist, keinen (Starter-)Platz in dieser Mannschaft. Da Plea auf der 10 und Weigl/Koné besser auf der 6 sind.

Vorne sah das stellenweise schon gut aus, Ngoumou macht richtig Spaß!

Hallo zusammen,
hier meine Sichtweise zum Spiel Bayer Leverkusen gegen RaBa Leipzig.
Sorry für die wall of text, aber hatte etwas Zeit und war irgendwie auch nötig. Unten gibts noch ein tl;dr - mehr oder weniger. :upside_down_face:


  • Leverkusen in der Offensive mit einem 3-4-2-1/3-4-3. Hierbei kümmern sich die 3 IV + 2 ZM um den Spielaufbau. Diese sollten den Ball zentral (Strafraumbreite) vor die Kette spielen, auch mit Unterstützung der Flügelverteidiger (bzw. Hofmann, wenn Frimpong hoch stand und D. Raum gebunden hat). Von dort sollten die offensiven Leute (9er, 10er, AV) mit Dynamik und im Zusammenspiel in den Rücken der Abwehr gelangen, was mal mehr und mal weniger gelang.

  • Leipzig hatte Probleme mit Leverkusens geordnetem Positionsspiel, da sie wenig Zugriff im Pressing hatten. Aufgrund ihres 4-2-2-2 musste nach dem Auslösen des Pressings durch die ST immer einer der 10er den ‚letzten‘ gegn. IV situativ anlaufen. Da die Distanz jedoch etwas länger war, hatte der IV immer etwas Zeit, direkt in die Tiefe zu spielen oder den eigenen Flügelverteidiger anzuspielen. Letzterer hatte dann wiederum auch etwas Zeit, da Raum/Henrichs noch weitere Wege hatten oder schlicht gebunden waren. Sprich sie waren öfters ein bisschen zu spät, wirkte wie ein kleiner Dominoeffekt. Auch hinsichtlich aussichtsreicher Umschaltaktionen, die kaum vorhanden waren.

  • Im eigenen Ballbesitz hatte Leipzig ebenso Probleme, da Leverkusen sowohl mit dem Angriffs- als auch dem Mittelfeldpressing gute Lösungen hatte. Im Angriffspressing ging Bayer nahezu ins 1 gegen 1 über, wobei die AV die gegn. AV ‚übernahmen‘ und die drei Angreifer sich auf die IV und einen Spieler im 6er-Raum aufteilten. Sie konnten damit die Balance zwischen hohem Druck und Stabilität in den hinteren Reihen halten.

  • Im Mittelfeldpressing formierten sich die Leverkusener im 5-2-3, wobei die ‚2-3‘ sich eher zwischen den Halbräumen bewegten, die Mitte kompakt hielten und generell eher passiv (Druck ausüben, weniger Zupacken) agierten. Die AV hatten meist ein Auge auf die gegn. AV, sperrten dann die Linie zu, wenn sie anliefen. Zugepackt wurde generell eher, wenn der Ball in die Formation gespielt wurde. Mit dieser Spielweise konnten sie die Leipziger gut kontrollieren.

  • Auf das Mittelfeldpressing reagierte Leipzig nach der ersten Trinkpause mit dem Abkippen von Schlager, was meines Erachtens nur mehr Ballbesitz und Spielkontrolle in der ersten Linie mit sich brachte, aber keinen Effekt auf das Angriffsspiel in den vorderen Zonen hatte.

  • Um die 60. Minute gab es nochmal ein „Zäsur“ im Spiel, als Leipzig auf ein 5-2-3 umstellte. Durch das Spiegeln des Systems konnten die Leipziger schneller und besser Zugriff erzeugen, waren das erste Mal richtig im Spiel. Leverkusen konnte jedoch in der Anfangsphase der Umstellung auf 3:1 erhöhen, und sich so das 3:2 ‚leisten‘. Später hätte Openda sogar noch das 3:3 machen müssen. Alonso reagierte in der 75. Minute, brachte Andrich als 6er und stellte auf ein 5-3-2 um. Damit konnten sie die offensive Welle der Leipziger etwas brechen und mehr defensive Kontrolle erzeugen. Wahrscheinlich ausschlaggebend für das Sichern der 3 Punkte.


‚Attacking momentum‘ des Spiels


TL;DR

Bayer Leverkusen
Positiv:

  • Klare Spielidee in Ballbesitz und strahlen bei Umschaltaktionen große Gefahr aus.
  • Stabilität in der Offensive dank 3-2-Restverteidigung
  • Variabilität im Pressing (passiveres Mittelfeldpressing und Angriffspressing)
  • Defensive Anpassung (5-3-2) und Reaktion auf Leipzigs Offensive gegen Ende des Spiels
  • Verständnis / Zusammenspiel von Hofmann und Frimpong (Bayer dadurch(?) eher rechtslastig)

Negativ:

  • Zwei Gegentore durch Standards, dadurch Leipzig unnötig im Spiel gehalten
  • Keine offensive Anpassung als Leipzig auf 5-2-3 umgestellt hat (Aufbau verändern o. ä.)

RaBa Leipzig
Positiv:

  • Zwei Tore nach Standards
  • Anpassung des Systems (von 4-2-2-2 zum 5-2-3), dadurch Zugriff im Pressing und direkt besser im Spiel

Negativ:

  • Anpassung des Systems (siehe letzter Punkt oben) kam zu spät
  • wenig offensive Ideen, wenn die Mitte (Halbraum bis Halbraum) dicht ist und die IV bzw. Viererkette das Spiel machen müssen
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Zu BVB-KOE:

Ich hatte während des Spiels eine etwas andere Wahrnehmung. Die Statik des Dortmunder Angriffsspiels ist ja schon anders als in der letzten Saison.

Die AVs stehen im Vergleich zur letzten Saison deutlich höher, dafür steht Can (und später Sabitzer) als echter 6er deutlich tiefer als Bellingham. Der 8er spielt eher in den Lücken der gegnerischen Mittelfeldkette als zwischen den Abwehrketten wie in der letzten Saison. Trotz relativ vieler „unforced errors“ im Dortmunder Angriff, konnte Köln dadurch nicht schnell durch die Mitte kontern sondern wurde nach Außen abgelenkt, wo ja durch die hohen AVs mehr Platz war. Das führte zwar dazu, dass selbst sehr laufstarke Spieler wie Bensebaini und Ryerson nicht volle 90 Minuten absolvieren konnten, weil diese dann jeweils die verzögerten Konter der Kölner einholen mussten. Insgesamt gefällt mir diese Absicherung aber besser als letztes Jahr. Mit weniger Fehlern und mehr Eingespieltheit im Offensivspiel müssen die AVs auch weniger häufig zurück sprinten.

Offensiv sollte man sich mit Hilfe der hohen AVs auf den Seiten Räume erarbeiten. Falls eine Seite von der Defensive dicht gemacht wird, soll schnell über die IVs oder 6er auf den andern AV verlagert werden mit der Option Steckpässe in die letzte Linie zu spielen (Chance Brandt, Tor Moukoko im Pokal). Wie man heute gesehen hat, kam dabei nicht viel rum. Meiner Meinung lag das aber vor allem an sehr engagierten Kölnern: Die Kölner standen sehr kompakt (30 Meter vorm eigenen Tor mit 30% Ballbesitz #Bundesligaball) und haben extrem diszipliniert verschoben, dabei sind sie fast 8km mehr gelaufen als der BVB und hatten knapp 100 „intensive Läufe“ mehr als der BVB. In beiden Kategorien ist Köln schon in den letzten Jahren Bundesligaspitze.
Nach den Wechseln hat Dortmund über Sabitzer als 6er und den sich fallenlassenden Reus und Brandt mehr Angriffe durch die Mitte gestartet, die dann etwas gefährlicher waren, aber bei Ballverlusten auch zu gefährlicheren Kontern als vor den Wechseln führten. Vor allem wenn Nmecha sich mit in die letzte Kette der Kölner aufgelöst hatte. Es kann sein, dass die Angriffe auch nur besser wurden weil ab der 75. Minute es auch mit den Reserven der Kölner zur Neige ging (trotz Pausen bei schwül-heißen Temperaturen). Ein frischer Adeyemi tat dem Offensivspiel natürlich auch gut.

Da gebe ich Dir vollkommen recht, allerdings kenne ich keine Mannschaft, die gegen tiefstehende Gegner eine andere Lösung parat hat. Max sprach ja letztes Jahr bei Union über das gleiche „Problem“ - in der Bundesliga reicht ein gutes Defensivkonzept mit laufwilligen Spielern aus. Die Top 4 der Liga schaffen es durch ihre individuelle Klasse häufiger zu gewinnen, aber so richtig geknackt hat man diese Spielweise noch nicht. Deshalb fand ich die etwas defensivere Statik des BVBs in der Mitte des Feldes schon wichtig. Ein Kontertor gegen eine solche Mannschaft aufzuholen und das Spiel zu drehen ist schwierig.

Das war heute auf Dortmunder Seite mein „Unsung Hero“ des Spiels. Sabitzer war sehr viel unterwegs, ziemlich passsicher und hat in den Schlussminuten, als die IVs durchs Mittelfeld marschiert sind, deren defensiven Aufgaben übernommen. MVP war auf Dortmunder Seite Hummels mit dem Moment des Spiels als er sich am Ende eines Kölner Konters über die nicht zurücklaufenden Offensivspieler beschwerte. Danach sind alle brav zurückgelaufen. Auch ohne Binde ein Kapitän.

Was mich bei Köln überrascht hat, war, dass man sich nach Ballverlusten im Angriff sehr schnell zurückgezogen hat. Ich hätte gedacht, dass man im Pressing versucht schnelle hohe Ballgewinne zu forcieren, wo sich Dortmund in der vergangenen Saison ja das ein oder andere Mal anfällig gezeigt hatte, und sich erst danach in die defensive Grundordnung fallen lässt.

Ich bin sehr gespannt wie die nächsten beiden Partien gegen Bochum und Heidenheim verlaufen werden. Ich denke, dass obwohl viele Dortmunder nach dem Spiel sehr unzufrieden waren, an der grundsätzlichen Struktur festgehalten wird. Also „Heroball“/Handball in einer sichereren Ordnung um die Gegnerabwehr herum, bis sich eine Lücke für ein Dribbling, einen Steckpass, einen Durchbruch zur Grundline oder einen Fernschuss ergibt. Nicht schön, aber zu so einem Spiel gehören zwei Mannschaften. Gegen offensivere Mannschaften oder mit frühen Toren gibts bestimmt auch wieder schöne BVB Spiele.

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Sehr schöne Zusammenfassung, unterschreibe ich auch größtenteils. Ich würde nur sagen, dass ich noch mehr auf die Partien NACH Bochum und Heidenheim gespannt bin. Bei dem Spiel gestern hatte ich vorallem den Eindruck, dass die Dortmunder Spieler müde wirkten. Terzic hatte schon vorher angekündigt, dass sie die nicht-englischen Wochen vor der Länderspielpause als verlängerte Vorbereitung nutzen werden und es danach erst richtig los geht. Natürlich ist es dann aber ein schmaler Grat die Spiele gegen Bochum und Heidenheim nicht abzuschenken, vorallem bei solchen Temperaturen.

Dementsprechend war das Spiel gestern auch nicht großartig und niemand war am Ende happy darüber (hab Terzic selten so unterschwellig wütend gesehen auf seine Mannschaft), aber meine Hoffnung ist gerade, dass es in wenigen Wochen dann deutlich frischer wirkt, mit mehr Bewegung im Angriff – das war zum Teil ja wirklich Standfußball vorne und zugucken ob einer mal was macht.

Das würde ich gar nicht so sehen, kann aber natürlich falsch liegen. Mein Eindruck ist eher, dass der BVB sehr genau weiß wo er steht und was er erwarten kann. Die Hoffnung ist natürlich ein erneuter Angriff auf die Meisterschaft, die realistische Erwartung/Zielstellung ist aber einfach an der Rückrunde anzuknüpfen und sich weiter zu entwickeln. Wenn es am Ende zweiter oder dritter wird, aber Dortmund über 70 Punkte hat, ist es ärgerlich aber kein Fiasko.
Die verballerte Meisterschaft ist glaube ich auch kein wirkliches Thema mehr, außer sie wird von irgendwelchen externen Journalisten rein getragen. Ich glaube es waren wirklich nur die „nicht-lokalen“ Journalisten (Sky, Sportschau, ZDF …) die den Mai wieder rausgeholt haben. In Dortmund (locals korrigieren mich bitte) ist es jedem noch bewusst, aber im Grunde abgehakt und der Blick nach vorne gerichtet – solange keiner den live Kommentar von damals im Rasenfunk intro einspielt. :sweat_smile: (wie gesagt: Beobachtung aus der Ferne)

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