Paphos FC - FC Heidenheim
Erstes internationales Auswärtsspiel. Check 
Am Freitag begann die heiße Phase der vielfach besprochenen Dreifach-Belastung des 1. FC Heidenheims (12 000 Kilometer in drei Wochen), mit einer schmerzhaften Niederlage gegen Mönchengladbach.
Die Floskel „unnötig“ verkneife ich mir, wann empfindet man Niederlagen schon als nötig. Dieses Mal auch noch besonders schmerzhaft. Wie erwartet war es Tim Kleindienst, der den Unterschied machte.
Gladbach trug er, uns verlud er.
Aber das ist, wie TK, schon wieder Geschichte.
Gestern also der erste internationale Auftritt auswärts.
Dafür gibt es während der Ostalb-Jahreszeit sicher schlechtere Ziele als die Insel Zypern mit ihren derzeit 27 Grad.
Alles an diesem UECL Spiel war irgendwie typisch Heidenheim.
Die ca. 200 mitgereisten Fans starteten mit einem Beachvolleyballspiel und Marc Schnatterer in den Spieltag und machten dann immerhin rund 10 % der Zuschauer im Alphamega Stadium in Limassol aus.
Hierhin musste der zypriotischen Tabellenführer Pathos FC ausweichen, weil das eigene Stadion nicht den UEFA-Regularien entspricht und noch kleiner ist als das Heidenheimer Albstadion.
Aber es war kein ganz unbekannter Gegner, denn bereits in der Vorbereitung zur ersten Bundesligasaison absolvierte man ein Testspiel im österreichischen Trainingslager gegeneinander, das mit einem ausgeglichenen 1:1 Unentschieden endete.
Die in Deutschland bekanntesten der internationalen Truppe sind wohl die beiden Ex-Herthaner: Derrick Luckassen (Innenverteidiger) und Ivan Sunjic (Sechser). Beide in der gestrigen Startelf. Auch vielleicht kein Unbekannter ist Torhüter Ivica Ivusic, die Nummer 3 der kroatischen Nationalmannschaft.
Überhaupt haben einige der Spieler im Kader durchaus renommierte Ex-Vereine vorzuweisen.
Es wurde recht schnell deutlich, dass die schon alle was können.
Frank Schmidt veränderte wie erwartet seine Startelf des vergangenen Wochenendes großräumig.
Auf sieben Positionen gab es neue Starter.
Vor allem in der Defensive wurde ordentlich getauscht. Föhrenbach, Gimber, Schöppner und Maloney blieben ebenso auf der Bank, wie die offensiven Pieringer, Wanner und Scienza.
Erwartungsgemäß war der Start dann auch recht ruckelig und den spielstarken Zyprioten gehörten die ersten 10-15 Minuten. Heidenheim fand dann deutlich besser ins Spiel und in der 25. Minute erzielte Mainka nach einer Flanke von Conteh den Führungstreffer. Mikkel Kaufmann hatte den Ball zuvor im zypriotischen Strafraum erobert.
Die restliche Halbzeit war ausgeglichen und man ging mit der knappen Führung in die Kabine.
Nach der Pause sofort die gelbe Karte für Dorsch, was man ihm in Folge anmerkte, vermutlich steckte ihm doch noch die Angst vor gelb-rot in den Knochen (Mainz). Und nicht nur ihm.
Schmidt wechselt früh, bereits in der 53. Minute kamen Schöppner und Föhrenbach für Dorsch und Honsak.
Honsak hatte große Mühe auf seiner linken Seite und schickte Theuerkauf mehrmals in heikle Duelle.
Paphos im Anschluss mit mehr Ballbesitz und im Versuch Druck aufzubauen, um den Ausgleich zu erzwingen, aber die Heidenheimer Defensive stand kompakt und verteidigte alles weg.
Leider konnte man eigene Konter nicht verwerten, der aussichtsreichste lief in der Nachspielzeit: Pieringer legte auf Beck ab, der vermutlich auch bis jetzt nicht so richtig weiß, warum er den Ball in den zypriotischen Nachthimmel schoss.
Hart erarbeitete und erkämpfte 3 Punkte nimmt man mit auf die Ostalb.
Was fiel auf?
Frank Schmidt zieht das konsequent durch mit den Rotationen.
Alle bekommen das Vertrauen und dürfen sich beweisen.
Es steht immer eine Einheit auf dem Platz, jeder läuft für den Nebenmann, keiner wird ignoriert. Die neu formierte 4er-Kette nach kurzer Eingewöhnung mit einer starken und souveränen Vorstellung.
Patrick Mainka mit einem Monsterspiel. Gefühlt überall auf dem Platz präsent, erzielt er das Siegtor und verteidigt souverän.
Marnon Busch nach seinem desolaten Spiel gegen Gladbach mit einer einwandfreien Leistung über 90 Minuten.
Mathias Honsak passt nicht zu Norman Theuerkauf auf links, das ist defensiv zu wenig.
Ich verstehe, was Schmidt in Kaufmann sieht, ihm fehlt aber noch Dynamik und vor allem Spielglück, gestern verhinderte die Latte sein erstes Tor in einem Pflichtspiel.
Ohne Einsatz blieben Breunig (nach muskulären Problemen wieder im Kader), Wanner und Scienza. Eine gute Entscheidung.
Paul Wanner wirkte nach seiner Länderspielreise mit der U21, gegen Gladbach etwas überspielt und nicht fit.
Auch Leo Scienza muss sich an das straffe Pensum, nach Überspringen einer Liga, noch gewöhnen.
Ich gehe aber davon aus, dass beide gegen Hoffenheim für Beck und Honsak in die Startelf rotieren, ebenso wie Traore, Gimber, Föhrenbach, Maloney/Schöppner und Pieringer.
Im Pokal gegen die Hertha dann wieder alles zurück
.
Läuft es wie gewünscht, hat man in der Rückrunde einen wirklich eingespielten breiten Kader ohne große Qualitätsunterschiede.
Wenn nicht, sind alle platt und/oder irgendwie verletzt und es wird ein ganz schwieriger Kampf um den Klassenerhalt.
@eva_bohle niemals würde ich da kommentieren 