Das ging schnell für Baumgart. Ich frage mich, ob der Style von Baumgart ausschlaggebend war ?!?
Baumgart schon zwei Stellen bekommen, nur weil er sagte, er wäre Fan des Vereins. Vielleicht hat er bald auch schon immer in Dortmund-Bettwäsche geschlafen?
„Ich war schon als Kind Red Bull Leipzig und Inter Miami Fan“
So könnte das dann aussehen
sehr interessant finde ich die Tatsache, dass Union nach Fischer und Svensson jetzt mit Baumgart den dritten Trainer holt, der seine mit Abstand beste Karrierephase (Overperformance?) mit einem intensiven Malocherfußball in dem durch Corona-EM und Winter-WM vollkommen überlasteten Spieplan hatte.
Saison 21/22 nach der Corona EM
Union (Fischer) Platz 5, EL Quali
Köln (Baumgart) Platz 7, ECL Quali
Mainz (Svensson) Platz 8
Saison 22/23 mit der Winter WM
Union (Fischer) Platz 4, historische CL Quali
Mainz (Svensson) Platz 9, Dortmund die Meisterschaft versaut
Köln (Baumgart) Platz 11, trotz Doppelbelastung ohne Abstiegssorgen
Saison 23/24 mit normalem Spielplan
Mainz (Svensson) Entlassung nach 9 Spieltagen auf Platz 18
Union (Fischer) Entlassung nach 11 Spieltagen auf Platz 18
Köln (Baumgart) Entlassung nach 16 Spieltagen auf Platz 17
Der einzig logische Baumgartnachfolger bei Union ist also… niemand anderes als Christian Streich, der ebenso seine mit Abstand beste Karrierephase in den beiden Covid-EM/Winter-WM Saisons hatte (Platz 5+6) und ebenso in der darauffolgenden Saison zurückgetreten ist
…und Streich wird der letzte sein, der vom beschaulichen Freiburg ins riesige Berlin wechseln würde…
Ich bin gespannt, wie lange Baumgart bleiben darf.
Er genießt in manchen Teilen der Fanszene Bewunderung (u.a. bei mindestens einer Person des Podcasts „Textilvergehen“… ) , wenn er aber weiterhin so eindimensional aufgestellt ist wie zuletzt, wage ich mich mal aus dem Fenster und schreibe, dass ich nicht damit rechne, dass er über das Saisonende hinaus Trainer von Union Berlin ist.
Baumgart will:
- Mit diesem klaren 5er-Kettenkader Viererkette spielen
- Dieser Offensive mehr Tore schießen
- Mit dieser Mannschaft seinen Motivationsstil durchziehen, bei einer Mannschaft, die schon mit Bjelica gefremdelt haben.
- Der Verein erwartet offensichtlich mehr als Platz 13-14
Also man kann sagen: Recipe for Disaster, ich glaube Stand jetzt zumindest nicht dran, und werde mich gerne überraschen lassen.
Union-Präsident Dirk Zingler begründet die Entscheidung: „Es ist schon schlimm genug, dass Personen bei Konzerten oder Sportveranstaltungen immer wieder Gegenstände auf Bühnen, in Innenräume oder auf den Rasen werfen. Leider ist das durch keinen Veranstalter zu verhindern. Umso wichtiger ist es, diese Personen zu identifizieren, aus der Veranstaltung zu entfernen und mit der höchstmöglichen Strafe zu belegen, um potenzielle Nachahmer davon abzuhalten.
Viel schlimmer ist es jedoch, wenn jemand versucht, sich aus diesen für keinen Veranstalter zu verhindernden Ereignissen einen Vorteil zu verschaffen, insbesondere dann, wenn auch unbeteiligte Dritte dadurch erheblich benachteiligt werden. Das ist hier der Fall: Der eigentliche unsportliche Skandal hat nach dem Ereignis auf dem Rasen und heute vor Gericht stattgefunden.
Wir werden daher alle uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Mittel ausschöpfen und gegen das heutige Urteil vorgehen. Dieses Urteil schadet dem Fußball enorm, wird das nicht zu akzeptierende Werfen von Gegenständen aber nicht verhindern. Vielmehr setzen wir uns der Gefahr aus, dass in Zukunft nicht die sportlichen Leistungen der Mannschaften entscheiden, wie ein Spiel ausgeht, sondern mögliche Schmähungen, Beleidigungen, Rauch oder eben der Wurf eines Gegenstandes.
Ob für eine Seite eine Beeinträchtigung oder Schwächung vorliegt, ob das Spiel abgebrochen oder fortgesetzt wird, muss immer in der alleinigen Entscheidung des Unparteiischen liegen. Wenn die nutznießende Partei ihre Schwächung selber erklären kann, brauchen wir keine unparteiischen Schiedsrichter mehr und dem Betrug bzw. einem Schmierentheater ist Tür und Tor geöffnet. Die benachteiligten Parteien werden nie in der Lage sein, das Gegenteil zu beweisen.
Das heutige Urteil zeigt zudem, dass die oft benutzte „Hinzurechnung“ eines Ereignisses zu einem Verein fragwürdig, oft sogar falsch ist. Wenn die Konsequenzen daraus sich sogar zu Lasten unbeteiligter Vereine erstrecken, wird es vollkommen absurd.“
Ist der Mann besoffen?
Die Diskussion zum Vorfall findet bislang hier statt.
Gruß
was ich daran besonders bizarr finde: Union - und auch Zingler - betont bei jeder Gelegenheit, wie sehr der Verein eins ist mit seinen Fans. Sie bauen zusammen das Stadion aus. Sie singen zusammen Weihnachtslieder. Sie kreieren eine besondere Atmosphäre in der Alten Försterei, die die Mannschaft antreibt und die Gegner einschüchtert.
Aber sobald ein von einem dieser Fans im Eifer des Gefechts geworfenes Feuerzeug zu einem Punktabzug führt, ist man plötzlich nur ein „Veranstalter“, die Fans sind „Personen“, die man „identifizieren, aus der Veranstaltung … entfernen und mit der höchstmöglichen Strafe … belegen“ solle „um potenzielle Nachahmer … abzuhalten.“ Und die besondere Atmosphäre in der Alten Försterei, die die Mannschaft antreibt und die Gegner einschüchtert, ist auf einmal „schlimm genug“ und „nicht zu verhindern“ (zumindest Teile davon).
Es war ja, den Fernsehbildern nach zu urteilen, nicht das einzige Wurfgeschoß, das an dem Tag in Richtung Bochumer Spieler flog, und nach meiner Erinnerung auch nicht das erste Spiel, bei dem etwas geworfen wurde. (Und Union ist natürlich auch nicht der einzige Verein, in dessen Stadion sowas passiert.)
Frage an Union-Fans: ist Dirk Zingler jemand, der sonst auch dafür einsteht, Personen, die „Gegenstände … in Innenräume oder auf den Rasen werfen … zu identifizieren, aus der Veranstaltung zu entfernen und mit der höchstmöglichen Strafe zu belegen, um potenzielle Nachahmer davon abzuhalten“? Er wäre ja an der Position, dementsprechende Maßnahmen zu veranlassen. Oder ist er das nur jetzt, aus prozesstaktischen Gründen?
PS: „unbeteiligte Dritte“ sind genauso „benachteiligt“, wenn Union die Punkte bekommt, denn Union befindet sich in genau dem gleichen Abstiegskampf, in dem auch Bochum mitmischt.
Letzte Saison hat Rapp Rothe bei Kiel behutsam an den Profifußball herangeführt, indem er ihn in der Fünferkette immer hat spielen lassen, bei taktisch bedingter Umstellung auf Viererkette war Rothe aber stets der erste Spieler, der raus geht. Erst im Laufe der Saison mit steigender Sicherheit in den defensiven Abläufen durfte Rothe auch regelmäßig in der Viererkette starten bzw. bei Umstellung auf Viererkette auf dem Platz bleiben.
Jetzt kommt Baumgart und zieht Rothe in seinem ersten Spiel als Uniontrainer nicht nur in die Viererkette, sondern im Spielaufbau sogar ganz zurück in die erste Linie, statt ihn wenigstens die Breite halten zu lassen. Etwas, das Rothe so noch nie gespielt haben dürfte.
Statt Rothe mit der roten Karte, der durch ihn verschuldeten Niederlage und den (wahrscheinlich) zwei Spielen Sperre genug gestraft sein zu lassen, zählt Baumgart ihn dann zusätzlich noch im ZDF Sportstudio öffentlich für die Entstehung des ersten Gegentreffers an: „wenn wir über Namen sprechen, muss Rothe den Zweikampf im Pressing gewinnen“. Selbst wenn Baumgart damit recht haben sollte (kann ich nicht bewerten): was ist der Zweck davon, einen jungen Spieler ,der offensichtlich einen Fehler gemacht hat, zusätzlich noch öffentlich vor den Bus zu werfen? Ein souveräner Trainer stellt sich da nach dem Spiel hin und sagt, dass er dem Spieler mit der ungewohnten Rolle evtl zu viel zugemutet hat.
Frage mich sowieso, was die Umstellung auf Viererkette soll. Das Defensivzentrum mit Rönnow+Leite+Voigt+Doekhi ist doch das einzige bei Union, was nicht nur ohne jeden Zweifel Bundesligaqualität hat, sondern an guten Tagen auch mal gegen Real Madrid besteht. Alles davor ist qualitativ nach den Abgängen von Aywoniyi und Becker und den gescheiterten CL-Transfers der letzten Saison maximal gehobenes Zweitliganiveau. Da verstehe ich nicht, warum man als neuer Trainer nicht erstmal das, was sehr gut funktioniert, so lässt wie es ist und an anderen Punkten versucht, Stellschrauben zu finden.
Für mich sieht das so aus, als wolle ein nach zwei gescheiterten Saisons bei Köln+HSV zutiefst verunsicherter Trainer seine Unsicherheit dadurch kaschieren, erstmal für jeden Spieler, Fan und Journalisten etwas sichtbar anders zu machen als sein Vorgänger, um der Öffentlichkeit zu demonstrieren: „guck mal was ich kann. Ich bin der Steffen und ich packe an.“
Ich lehnte mich da aus dem Fenster und sage, das ist zum Scheitern verurteilt. Spätestens an Spieltag 25 hat Union den nächsten Trainer.
Ist Baumgart nicht einfach ein One-Trick-Pony? Er hat seine Vorstellung. Die muss gespielt werden und es ist egal, wie der Kader dazu aussieht.
So wirkte das jedenfalls in Teilen in Köln und in Gänze in Hamburg.
das hat er ja selber gesagt: Wer mich verpflichtet, weiß, was er bekommt (Viererkette, offensives Spiel). Also das Gegenteil von dem, was Union bisher gespielt hat (Dreierkette, Konterfußball). Offensichtlich wollte der Sportvorstand eine sportliche Richtungsänderung um 180° mitten in der Saison. Kann man machen. Ob das schlau ist, werden die nächsten Monate zeigen. Aber für den Notfall hat man sich ja jetzt einen Sündenbock aufgebaut (wenn ihr mir diese zynische Bemerkung gestattet).
Baumgart beim HSV:
- Status Quo: Offensive ist gut
- Aufgabe: Defensive stabilisieren
- Ergebnis: Hat so defensiv spielen lassen, dass die Offensive schlechter wurde und die Defensive nicht viel besser.
Baumgart bei Union:
- Status Quo: Defensive ist gut
- Aufgabe: Offensive verbesseren
- Stand jetzt Prognose: Wird so offensiv spielen lassen, dass die Defensive schlechter wurde und die Offensive nicht viel besser.
ich denke, der zentrale Satz im sehr guten Kommentar von kicker+ ist:
Wenn Sanwald „kein gutes Urteil für den Fußball“ kritisiert, greift er generell zu kurz. Hätte doch eine gerichtliche Bestätigung des 1:1 zugrunde gelegt: Es ist zumutbar, die Partie mit einem Feldspieler im Tor fortzusetzen, wenn der Keeper durch ein Wurfgeschoss ausgeschaltet wurde. Doch das will (bislang) ja wirklich keiner behaupten. Immerhin.
Ich denke, an dieser Tatsache sieht man die Absurdität der Argumentation von Union etc… Denn die behaupten ja, dass durch dieses Urteil ein Präzedenzfall geschaffen wurde, und man muss sich nur mal den umgekehrten Fall als Präzedenz vorstellen, da würden Fans ja erst recht angestachelt zu werfen und müssten sich dafür noch nichtmal in den gegnerischen Fanblock begeben. Würde eh gern wissen, wie oft das im Bundesligaalltag vorkommt, dass sich gegnerische Fans unter die Ultras hinterm Tor mischen.
Das ist auch der Denkfehler in der Argumentation von Mia beim 11 Freunde Themenfrühstück.
zum Argument von Zingler „man könne sich ja nicht für Dinge entschuldigen, die man nicht selbst getan habe“: ich habe dieses Argument schon mehrfach gehört, jedesmal von Menschen, die in der DDR aufgewachsen sind. Ich frage mich, ob das nicht Teil eines Ost/West-Missverständnisses ist, deswegen würde mich der Gedankengang näher interessieren.
Sehr interessante Diskussion hauptsächlich zwischen Horst Held und Alfred Draxler in Sky90. Horst Heldt erläutert sehr anschaulich die Position von Union Berlin zum Feuerzeugwurf und dem DFB-Urteil dazu. Es schmerzt mich zuzugeben, aber leider hat auch Alfred Draxler gute Argumente. Es kommt zum Streitgespräch zwischen Heldt und Draxler und ich finde gut, dass jemand den Mut hat einem bild-Mann öffentlich zu widersprechen.
Mir fällt es echt schwer mir eine Meinung zum DFB-Urteil zu bilden. Es gibt für mich sehr gute Pro-und Contraargumente zum Urteil.
Draxler disqualifiziert sich aber für mich selbst, da er unterstellt, dass Vereine „Angst“ vor der aktiven Fanszene haben und sie deswegen auf ihre Banktette einladen würden. Vielleicht ist das teilweise so, aber vielleicht wollen sie auch einfach in einen Dialog eintreten und haben gar keine bis wenig Angst.
Außerdem behauptet er, dass manche (anscheinend Profi-)vereine mithelfen würden Pyrotechnik ins Stadion zu schmuggeln. Das würde ich gar nicht ausschließen, wäre mir aber neu.
Meines Wissens sind das eher Servicekräfte, Securitys, Handwerker etc., die Pyrotechnik ins Stadion schmuggeln. Das eine Vereinsführung das aktiv betreibt ist mir neu.
Die Diskussion geht relativ am Anfang los. Ich höre sie gerade. Wenn ich es schaffe poste ich, bis wann sie geht.
Edit: Geht bis 46:55 die Diskussion.
Ich finde das schriftliche statement von Union unglücklich. Dieser selbstgerechte style mit eigenwilligen Deutungen geht mir zunehmend gegen den Strich.
Zingler hat aber am Samstag in einem Interview (ich meine im aktuellen Sportstudio) gesagt, dass eine Spielwiederholung das sauberste sei und dass es ihm letztendlich darum ginge, diese herbeizuführen.
Hat er damit nicht recht, also dass eine Wiederholung des Spieles sauberer wäre?
finde ich nicht, denn eine Spielwiederholung sollte es geben, wenn der:die Verursacher:in nicht eindeutig auf einer Seite zu finden ist. Sonst werf ich jedesmal einen Gegenspieler k.o., wenn meine Mannschaft einen Hänger oder eine Menge kranker und verletzter Spieler hat und ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden bin, und es gibt eine Spielwiederholung, das kanns ja auch nicht sein.