1. FSV Mainz 05

Sooo, dann gebe ich mal etwas Input für den nahenden Schwerpunkt. Discord-User wissen mehr :eyes:

In vielerlei Hinsicht steht unser Verein gut bis sehr gut da. Natürlich gibt ist nicht alles perfekt, weil besser geht immer, aber im Rahmen unser wirtschaftlichen Möglichkeiten verdient die bisherige Saison eine Schulnote von 1- m. E.

Sportlich hat sich das Team nach den Abgang von drei zentralen Leistungsträgern (Gruda, van den Berg, Barreiro), nach etwas holprigen 5 Spielen zum Beginn gefunden. Die Achse von Zentner, Bell, Amiri undd Burkardt kommuniziert gut und macht die Nebenleute stärker. Da Costa, den natürlich jeder als IV gesehen hat, profitiert enorm von Bells Kommunikation.
Sano, der übrigens weder deutsch noch englisch spricht, ist mit der Zeit aufgetaut und traut sich mehr Verantwortung zu übernehmen. Caci ist für mich ein wenig der hidden champion unseres Teams und hat einfach den Kapitän Widmer verdrängt. Über Burkardt müssen wir nicht viel sagen, außer dass er viel von einem modernen Leader hat, der Spieler mit in Szene setzt. Nebel war zu Beginn der Saison offenbar noch etwas zurückhaltend und schüchtern, weswegen er erst im Oktober gegen Gladbach in der Startelf stand und sich dann das Selbstbewusstsein Achtung magische Überleitung: Selbstbewusstsein.

Ich glaube nicht, dass Henriksen in Mainz den Fußball neu erfindet oder ein Taktikguru ist. In einem Beitrag oder Interview hat er erzählt, dass er früher zigfach Systeme und Formationen auswendig gelernt hat, bis er für sich realisiert hat, dass Menschen diese Systeme zum Leben bringen müssen. Deswegen konzentriert er sich - meine Theorie - darauf, die Spieler stark zu machen, ihnen Freiheiten zu geben, ihre individuellen Fähigkeiten so zum Tragen zu bringen, dass das System nicht so wichtig ist. Klar wird es Gegneranalysen geben und mehr dahinter stecken, als den Spielern einzureden, dass sie Weltklasse sind und in die Nationalelf gehören. Aber ich bin nicht in der Kabine und der Erfolg gibt ihm ja recht. Der Vergleich ist eventuell schief, aber Henriksen erinnert mich an Jupp Heynckes oder Hansi Flick bei den Bayern. Die haben den Fußball auch nicht neu erfunden, aber es geschafft, dass die Spieler gemäß ihrer Fähigkeiten immer performt und da waren, ohne dass taktische Offenbarungen auf dem Feld zu sehen waren.

Statistischer funfact gefällig? In 7 Auswärtsspielen haben wir 6x jeweils 3 Tore geschossen: Stuttgart, Augsburg, St. Pauli, Kiel, Wolfsburg (grrrr) und Frankfurt.

Sind wir von einzelnen Spielern abhängig? Burkardt und Amiri werden schnell als unersetzbare genannt. Ich weiß gar nicht so sehr. Der Kader ist klein und wenn der Ersatz vom Ersatzmann ausfällt wird es wirklich schnell dünn. Sieb kommt natürlich nicht an Burkardt ran, hat eben in verhältnismäßig wenig Spielminuten relativ gute gescort: 2 Tore und 2 Assists in ca. 500 Spielminuten.

Sportliche Ziele: Gehören wir nach Europa bzw. sollten wir das Ziel haben? Ich bin ein skeptischer Fan und irgendwann wird es wieder weniger Spaß machen. Aber wenn wir das aktuelle Niveau halten, sehe ich uns nachhaltiger in Europa als Wolfsburg (hört einfach das Wolfsburg-Segment) oder Gladbach (was machen die, wenn Kleindienst nicht spielt?) oder Bremen (qualitativ zumindest nicht vor uns).
Wir haben das viertbeste Torverhältnis der Liga, das letzte schlechte Spiel liegt Monate zurück, die letzte Niederlage liegt an unserer Barmherzigkeit gegenüber Wolfsburg und dass der VAR vom Stadionbau blockiert wurde. Die letzte Niederlage davor müsste im September gegen Heidenheim gewesen sein. Kurz gesagt, Punkteausbeute und Leistung stimmen beide.

Was spricht dagegen? Ich weiß nicht, wie gut wir mit Rückschlägen und Rückständen umgehen. Unser letzter Rückstand - abgesehen von dem Lastminute-Rückstand gegen WOB - war am 7. Spieltag gegen Leipzig (mein Hochzeitstag, yay for me). Diese Qualität mussten wir noch selten zeigen, wird aber bestimmt nötig sein.
Wir stehen zurecht da, wo wir jetzt sind und ich kann mir vorstellen, dass Europa durchaus intern als Ziel ausgegeben wird, um Spieler halten zu können bzw. noch attraktiver als Standort zu werden. Aber wenn wir doch am 30. Spieltag Neunter sind und 6 Punkte Rückstand auf die Confi haben, dann wäre das kein Beinbruch.

Neben dem Verein gibt es Mitgliederrekorde, eine starke Zuschauerauslastung in Heim- und Auswärtsspielen. Beides sind keine Selbstverständlichkeiten. Die wenigen Heimspiele, die nicht ausverkauft waren, lagen eher an dem geringen Fansupport der Gäste.

Was mir persönlich weniger gefällt sind manche Auftritte und Aussagen der Führungspersönlichkeiten. Die Basta-Kommunikation von Heidel bei Sano (Wer den Spieler verleumdet, wird juristisch verfolgt) oder beim Investorendeal (wir waren dafür, weil es gut für Mainz ist, auch wenn aktive Fanszene und die Mehrheit des AR dagegen war, weil die keine Alternativpläne haben) finde ich nicht gut. Mein Eindruck ist da, dass sich einige Fans von Heidel emanzipiert haben. Ein Rouven Schröder hatte als direkter Nachfolger nicht so viel Kredit. Das wird bei Bungert und Meikel Schönweitz anders sein.

Es ist spät und ich bin müde. Denke das reicht, oder? :wink:

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Was soll man dazu noch sagen. Eigentlich meine Gefühlslage perfekt abgebildet. Obwohl ich mit dem Transfersommer eigentlich eher unzufrieden war, weil mir eher noch ein Zentraler Mittelfeldspieler fehlt, der Sano oder Amiri mal vertreten könnte, ist alles aufgegangen.

Zum letzten Absatz kann man auch noch mehrere Aussagen von Stefan Hofmann hinzunehmen, die mir nicht gefallen haben.

Yeah! Henriksen! Das ist ein Trainer! Ein Glücksfall für Mainz! Einer, der weiß, wie er mit jedem Spieler umgehen muss, damit er performt. Der das Menschliche vor die Taktik stellt, den Akteuren Freiraeume lässt und sie stark macht! Und der seinen Enthusiasmus und Optimismus vermitteln kann. Mit voller Authentizität! Deshalb wird mit Mainz weiterhin zu rechnen sein. Ich wünsche es Ihnen, dass sie bald europäisch unterwegs sind!

Du nutzt viele Ausrufezeichen. Ironie?

Nein. Bo Henriksen ist ein außergewöhnlicher Coach. Er hat die menschlichen Fähigkeiten, die ein Trainer im Idealfall hat. Er schenkt seinen Spielern Vertrauen und hat ihnen den Spaß am Spiel zurückgebracht. Er hat mit seiner mitreißenden Dynamik in Mainz etwas in Gang gesetzt, das dem Club die Zuversicht und das Selbstvertrauen gibt, in der Bundesliga ziemlich jeden schlagen zu können. Sogar die Bayern.

Schauen wir mal, ob das nachhaltig ist. Die Rückrunde wirds zeigen.

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Irgendwann muss man dieses „Mal schauen ob es nachhaltig ist“ mal ablegen. Verstehe auch nicht so ganz wieso das bei Henriksen so extrem kommt. Er hat Mainz jetzt über ein gesamtes Kalenderjahr auf Europa Niveau spielen lassen, wenn er das „nachhaltig“ so machen kann dann gehört er in die absolute Top Riege an Trainern der Welt. Natürlich kommt es in Mainz auch immer drauf an, dass der Kader passt und man mal Glück hat mit ein paar Breakouts. Aber er hat ganz klar bewiesen, dass er Spieler besser machen kann (Gruda, Burkardt, Sano, Nebel,…), die Spielanlage ist auch wirklich mittlerweile stark verbessert gegenüber dem Start, die Defensive hat er mit Kohr, Da Costa und Bell zu einer der besten der Liga gemacht…
Henriksen ist ja auch bei noch keiner Trainerstation so richtig auf die Nase gefallen. Das Gefühl ist ein ganz anderes als bei Svensson, wo man nie so richtig wusste warum wir eigentlich so viele Punkte holen außer, dass die Defensive halt ganz gut war. Aber vorne war fast alles aus Prinzip Zufall und man konnte nichtmal auf individuelle Glanzmomente hoffen weil alle individuell starken Spieler konsequent auf die Bank gesetzt wurden.

Ich finde es gibt zurzeit zwei hauptsächliche Kritikpunkte:

  1. Die Kaderplanung ist schone extrem dünn. Amiri sieht rot und man muss direkt alles umbauen weil wir im ZM keinen Ersatz haben auf Bundesliga Niveau und daher Kohr vorrücken muss. Auf den Stürmerpositionen gibt es vielleicht zwei Leute denen Henriksen vertraut, in der Verteidigung war es mehr Glück als Verstand (aus Kaderplaner Sicht), dass Da Costa und Bell so aufblühen. Da ist mit etwas Pech und Verletzungen an den falschen Stell sehr schnell ein großes Problem, und besonders im ZM war man finde ich zu naiv. Die wahnsinnige Entwicklung und Fitness von Sano rettet uns davor, dass da ein riesiges Loch ist.
  2. Es geht ein wenig Hand in Hand, aber die Wechselpolitik von Henriksen finde ich fragwürdig. Klar sagt er, dass er immer nur daran denkt was das beste für den Sieg ist. Aber zum einen ist das nicht unbedingt immer das langfristig beste für den Verein wenn andere dadurch auf 0 Spielzeit kommen. Zum anderen ist es teils fraglich ob das dann wirklich das beste ist mit Blick auf Fitness und Verletzungsrisiko. Wir haben, wenn man die frühen Wechsel rausrechnet, von denen es durch drei frühe rote Karten und mehrere frühe Verletzungen viele gibt, die späteste Wechselzeit und die meiste Anzahl an Spielern die gar nicht auf dem Feld steht. Fast immer kommt eigentlich nur Sieb, dann Hong so 10 Minuten vor Ende und dann je nach Spielstand keiner mehr oder noch Widmer in der Nachspielzeit. Ein Weiper sieht überhaupt kein Land und der Rest auch nicht. Das kann natürlich daran hängen, dass die Bank von der Qualität her so schlecht ist, dass die selbst für 5 Minuten nicht sinnvoll sind, was aber genauso ein Problem wäre. Aber es ist brutal schwer sich als ein Jugendspieler unter diesen Bedingungen zu entwickeln, wenn man nichtmal bei 2-0 oder 3-0 Führungen gegen St. Pauli, Kiel oder Bochum für mehr als die Nachspielzeit ran darf. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein Weiper oder Gleiber allein so viel Einfluss hätten, dass man in 10 Minuten sich da 3 Gegentore fängt wenn die plötzlich drinnen sind. Als eine Mannschaft, die auf die Entwicklung solcher Spieler angewiesen ist, und nicht immer einen Gruda haben kann der einfach mit 19 schon so gut ist, dass kein Weg an ihm vorbei führt, ist das etwas besorgniserregend.

Aber gut, beides dieser Dinge sind im Vergleich zu vorrigen Jahren absolute Luxusprobleme, können aber schnell etwas sein woran sich die Fans aufhängen wenn es nicht läuft. Soweit gibt der Erfolg aber Henriksen absolut Recht, evtl. adaptiert er ja auch wenn es mal nicht so gut ist. Gezeigt, dass er dazu bereit ist sich Fehler auch einzugestehen hat er ja schon (z.B. Nebel weg von der Schiene auf die Halbposition, Cacis Polyvalenz zu viel nutzen und daher auf der rechten Schiene festsetzen)

Es wurde schon sehr viel geschrieben dem ich mich anschließen würde. Ich will jedoch noch ein paar Punkte ergänzen bzw. auch meine Sicht mit reinbringen. Wenn man die zweitbeste Hinrunde der eigenen Bundesliga Historie spielt kommt man einfach nicht drum herum zu sagen, dass es sehr gut läuft. Besser war nur die Hinrunde der Bruchweg-Boys unter Tuchel, damals holte man 33 Punkte mit einem Torverhältnis von 30:19 und stand auf Platz 2. Trotzdem war es nicht die ganze Saison so positiv. Gerade in der Anfangsphase der Saison bis zur Länderspielpause im Oktober habe ich die Saison sehr kritisch betrachtet. Die Punkteausbeute war eigentlich für Mainz 05 Verhältnisse absolut okay mit 8 Punkten aus 6 Spielen, aber die Leistungen haben nicht gestimmt. Deshalb fande ich auch die Kritik in der lokalen Presse durchaus angebracht. Ich erinnere mich z.B. an ein Spiel gegen Werder Bremen in dem man in 30 Minuten Überzahl mit 72.6% Ballbesitz überhaupt nichts hinbekommen hat. 7 Abschlüsse mit einem xG-Wert von 0.39. Werder hat sogar in Unterzahl den Siegtreffer geschossen. In dieser von mir genannten Phase hat man auch seinen expected Points Wert um 2.4 überperformt, was auf 6 Spiele gesehen schon recht viel ist. In den restlichen 11 Spielen lag der Wert dann nur noch 2 Punkten, die man überperformt hat.
Ich sehe dann zwei mögliche Gründe für die Steigerung, entweder wurde die Oktober Länderspielpause gut genutzt oder die Hereinnahme von Paul Nebel in die Startelf im zweiten Spiel nach der Länderspielpause (gegen Gladbach) hat den Umschwung gebracht. Seitdem ist die Mannschaft wirklich auf einem sehr hohen Niveau unterwegs, wenn man das Pokalspiel gegen Bayern mal rauslässt. Die Punkteausbeute seitdem ist nicht glücklich sondern vollkommen verdient wie die expected Points zeigen. Die Phase hat auch bei mir dafür gesorgt die Zweifel beiseite zu schieben, ob das dauerhaft unter Henriksen funktionieren kann oder die Rückrunde nur auf einen kurzfristigen Trainereffekte zurückzuführen ist.


Wie die von mir erstellte Grafik zeigt hat Henriksen im Großen und Ganzen so gepunktet wie die expected Points erwarten lassen. Nur während der ersten Phase in dieser Saison lag er so wirklich drüber. Sein Vorgänger Svensson hat während der 10 Spiele ungeschlagen Serie in der Rückrunde 22/23 deutlich mehr überperformt.

Obwohl es so gut läuft würde ich der sportlichen Führung ein deutlich schlechteres Zeugnis ausstellen als dem Trainer. Seit der Saison 22/23 sitzen gerade die großen Transfer selten und die Kaderbreite ist absolut nicht gut. Seitdem wurden für Fulgini, Ajorque, Richter, Krauß und Hong 24 Millionen an Ablösesumme ausgegeben. Abgesehen von Ajorque konnte niemand der 5 über eine gewisse Phase wirklich überzeugen oder sich in die Startelf reinspielen. Bei Ajorque hielt die Phase auch nur ein halbes Jahr. Aktuell spielt nur noch Hong im Verein, bisher ist es auch eher enttäuscht was er gezeigt hat, auch wenn ich persönlich einen gewissen Aufwärtstrend bei ihm nach der Winterpause wahrnehme. Ansonsten wurde im Sommer auch ohne Not ein Loch in der Kadertiefe im zentralen Mittelfeld gerissen in dem erst Krauß und dann Fernandes per Leihe abgegeben wurden, so dass jetzt immer die Dreierketten Konstellation gesprengt werden muss, weil Kohr im zentralen Mittelfeld aushelfen muss. Ein Tom Krauß hätte durchaus als Spieler für die Kadertiefe helfen können wie auch ein Edi Fernandes, der das bei Brest auf der Position recht ordentlich zu machen scheint. Dazu sehe ich recht kritisch, dass anscheinend nicht so wirklich vorgeplant wurde für den Gruda Abgang. Sowohl Hong als auch Vidovic kamen erst sehr später im Sommertransfer Fenster und konnten vielleicht auch deshalb noch nicht Fuß fassen. Wobei gerade bei Vidovic anscheinend jemand geholt wurde mit dem der Trainer bis zu seiner Verletzung bisher nichts anfangen konnte. Die ersten Aussagen waren auch, dass Henriksen selbst den Spieler überhaupt nicht kannte. So ist man aktuell auch sehr dünn auf den offensiven Halbpositionen aufgestellt. Dadurch ist das dritte Mal in Folge dringender Handlunsgbedarf im Winter nachzurüsten. Natürlich konnte man mit Sano zumindest sportlich ein absoluter Volltreffer landen. Abseits davon bin ich immer noch nicht glücklich darüber wie die Causa Sano im Sommer gehandhabt wurde. Von Vereinsseite wurden gar keine Aufklärung betrieben sondern es wurden den Leuten juristische Konsequenzen angedroht, wenn man falsche Aussagen gegenüber dem Vorstand tätigen sollte. Das Timing von dem Statement kann man finde ich auch noch in den schlechten Umgang mit der Causa Sano mit reinnehmen. Es kam nämlich als viele schon vor den Einlasstoren in Wiesbaden fürs Pokalspiel standen. Sicherlich in der Hoffnung, dass das Thema nicht zu groß behandelt wird sondern durch das Pokalspiel untergeht.
Generell bleibt das Thema Kommunikation ein Bereich bei dem sich der Verein weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. Nach der Sano Thematik erinnere ich ich auch noch an die schlechte Kommunikation zu dem Thema hohe Wasserpreise und fehlendes Wasser nach dem ersten Heimspiel gegen Union. So Aussagen wie das war doch planbar und so heiß war es gar nicht ist vielen übel aufgestoßen zusammen mit der Tatsache, dass trotz Berichte mehrer Fans die Wasserknappheit an den Verkaufsständen dementiert wurde. Das dritte nicht gut gehandhabte Kommunikationsthema waren die Diskussionen rund um die Nicht-Berücksichtigung dreier amtierenden Aufsichtsratmitglieder durch die Wahlkommission für die Aufsichtsratwahl. Das hängt mir persönlich aber am wenigsten nach, da ich die Diskussion der Mitglieder bei der MV zum Thema, wie groß soll der Einfluss der Wahlkommission sein, als Positivbeispiel für gelebtes Vereinsleben gesehen habe. In Folge der Diskussion wurde das auch aufgenommen, dass es ein Thema ist, was bis zur nächsten MV diskutiert und behandelt werden soll. Generell war die MV eigentlich ein weiteres Zeichen für die ansonsten positive Entwicklung, da um die 1500 von 22000 Mitgliedern teilgenommen haben. DIe Hälfte davon waren online mit dabei. Eine Teilnehmerquote von 6.8% wirkt erstmal gar nicht so gut, aber im Vergleich zu anderen Bundesligisten ist das ein guter Wert. Ich würde mich freuen, wenn man es schaffen würde die Quote weiter in die Richtung von 10% zu bewegen. Das kann natürlich auch nur eine Wunschvorstellung sein, aber das könnte finde ich ein mögliches Ziel abseits des Platzes sein. Ansonsten wurde auch schon vor mir angesprochen, dass die Mitgliederzahlen sich sehr gut entwickeln genau so wie die Zuschausezahlen heim wie auswärts. Bei Heimspielen waren bisher nur der ersten Saison in der Arena (11/12) mehr Leute da. Bei Auswärtsspielen kann ich nur auf Zahlen seit der Saison 17/18 zurückgreifen, aber seitdem waren nie mehr im Schnitt als 2200 Leute mit (letzte Saison) und diese Saison sind es bisher 2500.

Zu guter Letzt will ich natürlich auch noch sehr gerne auf die 05-Frauen eingehen, die wieder eine sehr gute Saison spielen. Aktuell sind sie zwar punktgleich mit den Zweitplatzierten aus Saarbrücken (beide 30 Punkte), jedoch haben sie ein Spiel bisher weniger gespielt und haben gleichzeitig auch das klar bessere Torverhältnis mit 53:3 im Vergleich zu 33:7. Gerade mit der Chance diese Saison direkt ohne Aufstiegsrelegation aufsteigen zu können sollte man sich das nicht entgehen lassen. Für ein bisschen Aufsehen haben die 05-Frauen auch im DFB-Pokal sorgen können, wo man sich in der ersten Runde gegen sehr ambitionierte VfB-Frauen durchsetzen konnte. Natürlich dann vor allem im Achtelfinale als sie fast für die riesige Überraschung gesorgt haben, indem sie vor 2500 Leuten im Bruchwegstadion die Dauerabonnentinnen auf den DFB-Pokal kurz vorm Ausscheiden hatten. Die 1:4 Niederlage wirkt erstmal deutlicher als es war. Von der 29.Minute bis zur 82.Minute gegen so eine individuell deutlich besser besetzte Mannschaft zu führen war besser als alles was ich seit vielen vielen Jahren bei dem Männern im DFB-Pokal gesehen habe. Da habe ich wirklich die Hoffnung, dass jetzt in der Rückrunde deshalb vielleicht auch noch ein paar mehr Leute bei den Heimspielen vor Ort sein werden. Es gibt zwar eine kleine Gruppe von sehr engagierten Fans, die wirklich immer für tolle Unterstützung sorgen, aber es dürfen gerne mehr dazu kommen.

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Sehr schöner Beitrag, würde das fast uneingeschränkt unterschreiben.

Zum Umschwung wollte ich noch hinzufügen, dass der nicht nur mit Nebel sondern auch mit der neuen defensiven Stabilität nach den reinnahmnen von Bell und Da Costa kam. Davor haben wir in 8 Spielen 13 Tore bekommen, danach 8 Tore in 9 Spielen. Und in dem zweiten Batzen sind Bayern, Frankfurt, Leverkusen, Dortmund (okay, vielleicht mittlerweile weniger beeindruckend). Und 4 davon in einem absurden Spiel gegen Wolfsburg.