2. Spieltag (KW 30)
Der zweite Spieltag ist gestern angebrochen worden. Durch den Rückzug von Montagsspielen können wir uns mehr auf parallele Begegnungen am Wochenende freuen. Nach dem Auftakt von den ersten beiden Spieltagen geht es für die Mannschaften in der kommenden Woche auch direkt ins Pokalgeschehen!
Paderborn - Nürnberg
Für Paderborn ist Nürnberg einer der unangenehmsten Gegner; von allen bisherigen Begegnungen ging immer Nürnberg als Sieger hervor. Trainer Klauß und Kwasniok kennen sich noch aus der Ausbildung.
Zum Spiel: Eine spielfreudige Begegnung in der 2. Liga, in der Nürnberg unterm Strich besser war. Aber zu Anfang waren es die Paderborner, die mehr Druck nach vorne gaben und durch eine kompakte Defensive die Nürnberger Angriffe früh störten. Nach einem guten Auftakt fällt das erste Tor für Paderborn durch den Verteidiger Heuer per Kopfball. Ein Makel hat dieses Tor: Vor Ausführung der Ecke schubst der Paderborner Van der Werff Geis um, wodurch ein Vorteil entsteht. Der VAR kann nicht eingreifen, da es nicht in der Spielsituation passiert ist. Das Tor bleibt bestehen, ist konform wenn auch hart. Bis zur Pause gibt es dem Hausherren in der Benteler-Arena Antrieb, doch man verpasst weitere Gelegenheiten. Nach dem Seitenwechsel ist es vor allem Nürnberg, die nun das Heft des Handelns in die Hand nehmen. In der 54. Minute fällt der Ausgleich durch ein Schuss von Möller Dhaehli, der vom Pfosten aus an Huths Rücken prallt und von da aus in die Maschen. Nur wenig später das 2:1 für den Club durch Schäffler und eine gut verwertete Flanke. Der Druck liegt auf Paderborner Seite, aber Nürnberg scheitert immer wieder. Das Mehr an Torchancen wird nicht umgemünzt, und so kommt es wie häufig zum Ausgleich aus dem nichts: Michel wird durch eine Hackenvorlage von Justvan bedient und schiebt ein, 2:2. Das bleibt das Endergebnis.
Für Paderborn ging es gut los, doch man verpasste die zweite Hälfte. Nürnberg kann sich aber am meisten ärgern, da sie aus dem überlegenem Offensivspiel (13:3 Torschüsse) keinen Gewinn machen konnten. So endet es im Remis.
Karlsruhe - Darmstadt
Immer noch geschwächte Darmstädter wollen einen häufig bezeichneten „Abwärtstrend“ zu Beginn der Saison vermeiden. Lieberknecht muss improvisieren und vorerst auf Personal verzichten. Eichners Mannschaft konnte im letzten Spiel zeigen, dass sie auch Druckphasen des Gegners durch ihre eingespielte Ruhe überstehen können und zum richtigen Zeitpunkt die Tore setzt.
Zum Spiel: Den besseren Start erwischt Karlsruhe, die auch direkt in der 9. Minute durch Hofmann, da die Darmstädter zu viele Fehler beim Abwehren machen. Auch weiterhin tut sich Darmstadt schwerer und greift meist nur in ihrer eigenen Hälfte die Karlsruher an. Die können sich einige gute Chancen rausspielen, aber Tore beiben aus. Auch in der zweiten Hälfte beginnt Karlsruhe besser, doch dann klinkt sich Darmstadt ins Spiel ein und es wird gefährlich: Erst pariert Gersbeck, dann vergibt Darmstadt eine Chance nach Balleroberung und dann ist der Ball von Tietz im Tor: doch es handelt sich um eine Abseitsstellung, daher zählt es nicht. Ab der 50. Minute steht also fest: Sicher hat Kalrsruhe die Punkte nicht. In der 76. Minute kommt dann aber das enrleichternde 2:0 durch Choi, nur 3 Minuten später das 3:0 durch Hofmann. Karlsruhe macht den Deckel und sorgt wieder für mehr Ruhe. Die Darmstädter konnten aus ihrer besseren zweiten Hälfte kein Kapital schlagen.
Für Darmstadt ein unglücklicher Start in die Saison, aber noch steht alles offen. Immer wieder zeigen sie trotz personellem Mangels gute Spielzüge, können diese aber noch nicht konstant über 90 Minuten aufrufen. Den 5 Gegentreffer steht noch kein eigener gegenüber. Karlsruhe auf der anderen Seite ist vorn in der Tabelle. Der Start somit vorerst geglückt und die Qualitäten lassen sich auf den Platz bringen. Ein Makel ist jedoch, dass in den Phasen des Spiels, in denen man den Gegner kontrolliert, keine Entscheidungen durch Tore getroffen werden. Meist kommt der Gegner wieder zurück, und dann setzt Karlsruhe die Stiche; setzt sich aber auch dem Risiko aus, dass es auch anders ausgehen kann. Dies hat man aus der letzten Saison mit rübergetragen.
Hannover - Rostock
Beide Mannschaften waren letzte Woche gut in ihren Spielen, aber zu Größerem reichte es nicht. Hannover schaffte nur ein Remis trotz genereller Überlegenheit und Rostock musste sich trotz guter erster Hälfte gegen Karlsruhe geschlagen geben. Die Begegnung verspricht ein spannendes Spiel zu werden.
Zum Spiel: Hannover startete besser ins Spiel, mussten aber gegen aufmerksame Hanseaten durchsetzten. Durch die Partie hindurch war Keeper Kolke auf der Höhe und rettete sogar einen kuriosen Ball von Ernst: der Ball platze an einer Naht nach Ernsts Schuss auf, die Blase entwich zur Hälfte und erwischte Kolke auf dem falschen Fuß, der ihn aber noch abfangen konnte. Ab der ersten halben Stunde wurden dann die Rostocker gefährlicher und belohnten sich mit einem Tor: in der 40. Minute schießt Behrens platziert nach Ablage von Roßbach ins lange Eck und feiert das 1:0. Hannover findet keine Gegenargument und so geht es in die Pause. Kurz nach Wiederanpfiff geht praktisch mit dem Anstoß Rostocks das Spiel da weiter, wo es aufgehört hat. Und das eben mit dem 2:0! Verhoek kann nach einem Zuspiel (nach Einwurf) frei schießen und legt den Ball ins lange Eck. Die Führung tut Rostock gut, denn sie ziehen ihr Spiel durch und lassen sich nicht unter Druck setzen. Lange Zeit ergeben sich Chancen sowohl für den Anschlusstreffer als auch dem 3:0, aber erst kurz vor Ende in der Nachspielzeit erhöht Omladic den Spielstand, nachdem er einen Ball von Verteidiger Lamti in dessen eigenen Strafraum abgrätscht und nach ein paar Schritten Zieler überwindet. Das 3:0 spiegelt vielleicht nicht vollends die Möglichkeiten beider Mannschaften wieder, ist aber on jedem Fall verdient für die freudigeren Rostocker.
Hansa Rostock ist nun wie man so sagt in der Liga angekommen. Mit Hannover wartete nicht gerade der einfachste Gegner; und die Frage war auch, ob man wie gegen Karlsruhe wieder in eine schwache Phase kommt, in der der Gegner kanllhart zuschlägt und Fehler bestraft. Dies war diesmal nicht der Fall, was aber auch eher an Hannover lag, die hinter ihren Möglichkeiten wie auch in der letzten Saison zurückblieben. Am Ende siegte der Kampfgeist und die Spiellust Hansas.
Regensburg - Sandhausen
In der letzten Saison hätte man diese Begegnung als relativ unspektakulär ganz hinten in der Spannungskette des Spieltages gereicht. Doch schon beim Start der Liga zeigten sowohl Regensburg als auch Sandhausen die Ambitionen, mehr aus einem Spiel herauszuholen. Ob dies in einem Aufeinandertreffen auch gelingt, wird sich zeigen.
Zum Spiel: Beide Mannschaften starten temporeich ins Spiel. Doch das Manko ist, dass häufig das Tempo für unnötige Ballverluste auf beiden Seiten sorgt, da die Ballsicherheit vielen fehlt. Doch dadurch entsteht ein ansehnliches Hin und Her. Es entstehen gute Chancen auf beiden Seiten, aber die Regensburger können das erste Tor für sich verzeichnen: Boukhalfa zieht aus 20 Metern ab und versenkt den Ball in die Ecke des Tors, 1:0 für Regensburg. Bis zu Halbzeit muss man sagen hätten beide Mannschaften führen können, auch höher. Doch Regensburg wirkt insgesamt besser, daher ist das Tor durchaus verdient. Nach der Halbzeit ist es auch wieder die Regensburger, die am Ende dem 2:0 näher sind. In der 70. Minute verwirklicht Kennedy auch diesen Stand nach einer Flanke. Kurze Zeit später holt sich der Sandhauser Diakhite die gelbrote Karte, wodurch das Spiel nun auch entschieden scheint. Der Deckel wird durch das 3:0 von Regensburgs Zwarts gemacht. Sandhausens letzte Aktion durch Keita-Ruel liefert nur noch einen Lattentreffer.
Sandhausens Neuaufstellung braucht scheinbar noch ein wenig Zeit, aber Unterschiede im Spiel sind sichtbar. Trainer Klepping arbeitet an einem Neustart und kann zumindest schon die Zeichen sehen, doch reichen tat es noch nicht. Regensburg hingegen steht im Saft, auch wenn es noch an Genauigkeit und Sicherheit im eigenen Ballbesitz hapert. Aber das verdiente 3:0 ist verdient, und im anders als im letzten Jahr merkt man die Spielfreude an.
Ingolstadt - Heidenheim
Nach Heidenheims 0:0 im letzten Spiel wird etwas mehr Gefahr von der Offensive erwartet. Es fehlte noch an mehr gefährlichen Aktionen, damit auch etwas zählbares heraus kommt. Aber insgesamt deute sich eine verbesserte Defensivarbeit von Heidenheim ab, was den Ingolstädtern das Leben schwer machen könnte. Die Schanzer selbst müssen ihre Schlagzahl deutlich erhöhen. Im letzten Spiel hakte es an vielen Ecken und Enden, was gerade auch durch die Passivität zustande kam. Beim Heimspiel wird man vielleicht ein anderes Gesicht zeigen.
Zum Spiel: Die erste Halbzeit ist recht überschaulich. Die Ingolstädter schaffen es durch ihre Kompaktheit in der Mitte Heidenheims Spiel zu stören und kommen gleichzeitig öfters vors Tor, doch ein Tor liegt nicht wirklich in der Luft. Besser sieht es in Halbzeit zwei aus: nach 60 Minuten steht es 1:0 für die Schanzer. Bilbija kann den Ball am Fünfmeterraum nach Doppelpass versenken. Das couragierte Auftreten zu nach Wiederanpfiff wird also bezahlt, doch wieder folgt eine Phase, in der es nicht zwingend wird. Da passiert auch der Ausgleich: Nach Flanke in den Strafraum knallt Schmidt den Ball in den rechten Winkel, nach 73 Minuten also 1:1. Und dann kommt es dicker: erst hat Ingolstadt fast die direkte Antwort parat, scheitert aber an der Latte aus etwa 20 Metern; dann bekommt Kleindienst den Ball und schießt aus 45 Metern aufs Tor von Buntic, der weit vor diesem steht. Der Ball hebt sich über den Keeper und senkt sich wieder ins Tor Plötzlich steht es 1:2 aus Ingolstädter Sicht! Ein Gegenlaufen gibt es nicht mehr, das Spiel endet somit 2:1 für Heidenheim.
Schade für die Ingolstädter, die sich klar zum letzten Spiel gebessert haben. Aber die Heidenheimer haben knallhart ihre Chancen wahrgenommen und den Sieg abgeluchst.
Düsseldorf - Bremen
Düsseldorfs erster großer Gegner. Im letzten Spiel konnten die Düsseldorfer sich gut gegen unkonstante Sandhausener durchsetzen, doch müssen jetzt mit einem Gegner rechnen, der nun selbst Punkte braucht. Die Bremer jedoch müssen ihre Performance nach dem letzten Spiel deutlich verbesser sollte der Aufstieg in dieser Saison drin sein. Es verspricht ein spannendes Spiel zu werden!
Zum Spiel: Bremer und Düsseldorfer begegnen sich auf Augenhöhe. Die Anfangsphase geht an die Fortunen, die durch Piotrowski der Führung am nächsten kamen. Doch Werder kommt nach einer halben Stunde immer besser ins Spiel und macht dann das erste Tor in der 40. Minute durch einen satten Schuss von Sargent: 1:0! Noch schaut es nach einer leichten Überlegenheit der Fortunen aus. Das bestätigt dann Hennings durch den Ausgleich in der 47. Minute per Winkelschuss, 1:1! Werder gerät etwas ins Trudeln, fängt sich aber und setzt dem Spiel seine Marke auf. Wieder ist es Sargent, der die erneute Führung in der 64. Minute per Kopfball nach Ecke erzielt. Nun müssen die Fortunen mehr investieren und suchen nach gefährlichen Abschlüssen, doch sie werden langsam unruhig. Werder verlangsamt das Spiel seinerseits mit der Führung im Rücken (und einigen Unterbrechungen) und wirkt sicherer als in Hannover; Sargent hatte sogar das 3:1 auf dem Fuß, was aber im Abspiel schon Abseits war. 90 Minuten sind um, aufgrund der Unterbrechungen wird es mindestens 5 Minuten geben. In der 94. Minute dann der Glücksfall für die Fortuna: Ein Abschlag von Kastenmeier landet bei Narey, da die Werderaner den Ball nicht wegbekommen, der mit einem abgerutschten Schuss unhaltbar das 2:2 macht! Unglück für Werder, doch es kommt dann doch noch besser: Der eben genannte Torschütze trifft beim Versuch den Ball im eigenen Strafraum zu klären den Werderaner Agu am Fuß, weshalb auf Elfmeter entschieden wird! Diese Situation ist wie der geplatze Ball am letzten Spieltag wieder etwas für die Bücher. Eggestein tritt an… und verwandelt tatsächlich diese größte Chance zum Torerfolg in der 96. Minute! Es steht 3:2 für Bremen, was sich auch lautstark in der Düsseldorfer Merkurarena den Emotionen nach vernehmen lässt; je nachdem welche Seite man fragt. Weitere Versuche und ein Freistoß führen nicht mehr zum erneuten Ausgleich, was in diesem Spiel durchaus möglich gewesen wäre. So gewinnt Bremen sein zweites Spiel in der 2. Liga.
Durchaus hervorheben lässt sich Bremens Moral. Nach zweimaliger Führung kamen sie zurück und behilten in der Schlussphase die Nerven. Es steckte viel mehr Willen und Spaß im Spiel als in der vergangenen Bundesligasaison und auch als im Hannoverspiel. Etwas, worauf sich die Werder-Fans zumindest schon jetzt freuen können, da es nach dem 10. März bzw. dem 7. April im Pokal der erste Sieg in einem Pflichtspiel ist. Die Düsseldorfer können sich auf die Schulter klopfen, dch bringen wird das nicht viel. Man selbst hat gezeigt, dass man auch nach Rückstand wieder zurück kommt, hätte sich aber gut und gerne über einen Punkt gefreut, da gerade die Anfangsphase zu wenig für eine eigene Führung genutzt wurde.
Hamburg - Dresden
Die erste Bewährungsprobe für die Dresdener findet heute statt. Der erneute Aufstiegskandidat Hamburg hat für diese Saison wieder kräftig umgebaut und geht aus der Vorbereitung und dem Spiel gegen Schalke (insg. 4 Spiele von 5 gewonnen plus ein Unentschieden) als Favorit in den Ring. Doch Dynamo hat gezeigt (auch vorletzte Saison), dass man ihre Moral nicht vernachlässigen sollte. Denn das haben sie dem Hamburger Spiel aus dessen Zweitligasaisons voraus. Wer wie die Punkte holt hängt also ganz klar von dem Teamgefüge ab.
Zum Spiel: Mit Anstoß sind es die Hamburger, die den ersten Gang Richtung Tor machen. Und sie sind es auch, die mit der ersten Chance das erste Tor machen! Reis trifft bereits in der 5. Minute mit einem zentralen, aber bei Keeper Boll durchrutschenden Schuss das 1:0 für die Hausherren. Das gibt Hamburg den entscheidenen Schub und die machen ihre Sache gut; sie lassen die Dresdener kaum zum Zug kommen. Einzig an der Verwertung mangelt es bei Hamburg, die ansonsten klar dominieren. Nach der Pause wendet sich aber das Blatt: ob es an den Wechseln oder eine klaren Ansprache lag, die Dresdener drehen auf und kommen innerhalb 4 Minuten zweimal gut vors Hamburger Gehäuse! Der Zug nach zum Tor lässt sich nun beiden Mannschaften anmerken und beide Schenken sich nichts, vor allem keine Auszeit. Dresdens Aufdrehen wird dann nach 68 Minuten auch belohnt: Knipping drückt nach einer Ecke den Ball per Kopf in den linken Winkel, somit steht es unentscheiden mit einem 1:1! Weitere Bemühungen aufs Tor gibt es auf beiden Seiten, aber bis auf eine super Chance des HSV passiert nichts mehr. Somit gehen beide Mannschaften mit einem Punkt im Gepäck aus dem Spieltag.
Die Hamburger haben eine ihrer alten Schwächen wiedergefunden: Durch mangelnde Effizienz und dem berühmten „Ins-Spiel-zurückkommen-lassen“ (was ihnen in der letzten Saison wieder den Aufstieg vermasselt hat) haben sie Punkte hergeschenkt. Dieses Manko muss dringen von Walters behoben werden, sollte Hamburg aufsteigen wollen. Auch wenn ich es ein wenig polemisch darstelle, so scheint es immer nich ein inneliegender Fehler im Hamburger Spiel zu sein. Die Dresdener wiederum müssen sich eine schwache erste Hälfte vorwerfen lassen, in der sie durch den Frühen Rückstand und euphorisierte Hamburger nicht wirklich ins Spiel fanden. Umso lobenswerter die engagierte zweite Hälfte, in der sie sich ihren verdienten Punkt abholten.
Aue - St.Pauli
Kurzum: Pauli ist nach einem guten Start gegen Kiel im Fahrwasser und mag mitunter zu einer der Mannschaften gehören, die im geheimen und in Tippspielen als Überraschungskandidat gehandelt werden… hust… Aue ist nach dem torlosen Remis im Soll, auch wenn sich 3 Punkte natürlich lieber sehen lassen würden. Aber wie letzte Saison knüpft man vorerst an eine gute Abwehr und Konterspiel an.
Zum Spiel: Zu diesem Spiel lässt sich relativ schnell wenig sagen. Bis auf ein aberkanntes Abseitstor Burgstallers in der 16. Minute kommen beide Mannschaften zu einem gutem Spiel mit leichter Überlegenheit Paulis. Doch Aue hatte mitunter gefährlichere Schusschancen, ohne allerdings allzu gefährlich für den Torwart zu werden. Genauso sieht es allerdings auch für Pauli aus. Das Ergebnis, mit dem man ins Spiel gegangen ist, wird also bei Abpfiff beibehalten: 0:0.
Beide Mannschaften können mit der Punkteteilung zufrieden sein. Pauli jedoch schaffte es nicht trotz des Burgstallertreffers eine weitere derartige Situation herauszuspielen. Für Aue wieder ein guter Abschluss der auch mit dem ungefährlichen Offensivspiel übereinstimmend war.
Kiel - Schalke
Zuletzt scheiterte Kiel gegen einen Bundesligisten, und zwar dem FC Köln. Es ließen sich nicht unbedingt Bayernvibes in diesem Spiel erwarten, vielmehr wurde es ein Dortmundspiel. Alles natürlich von Corona begleitet. Nach dem 0:3 gegen Pauli erwarten viele eine Antwort, auch wenn der Gegner bekanntermaßen auch eine Art Bundesligist ist, der in der 2. Liga nur gastiert (nach eigenem Auffassen). Schalke ist nach dem verlorenen Spiel gegen Hamburg zumindest mit einer positiven Erkenntnis gegangen und zwar, dass man doch irgendwie Fußball spielen kann. Aber ob Schalke mit dem passiven Spiel auch gegen Kiel ankommt oder wie gegen die Hamburger verliert, wird sich zeigen.
Zum Spiel: Wenn Terodde schon auf dem Platz steht, wäre es doch annehmbar, dass er auch mal trifft aus rein evidenzbasierter Beobachtung. Dass sich diese Beobachtung bestätigt, zeigt sich nach nur 2 Minuten: Nach einer Flanke (Freistoß) kann sich Terodde lösen und schiebt den Ball in einer filigranen Fallfigur in die Kieler Maschen. Das 1:0 löst bei den Kieler Fans ein wenig Unverständnis aus, genause wie bei ihren Kollegen auf dem Feld. Auch Terodde wirkt ein wenig überrascht im Nachgang. Das dieses Schema noch einemal vorkommt, weiß zu diesem Zeitpunkt keiner so wirklich. Schalke lässt danach die Kieler machen, eine Art wie man es schon zuvor gegen Hamburg gesehen hat. Ob sich hier das Unglück wiederholt, steht noch nicht aus. Denn in der 21. Minute passiert wieder das Schnittgleiche wie beim 1:0 - Terodde hält den Fuß nach der erneuten Ouwejan-Flanke (wieder nach Freistoß) hin und macht das 2:0. Nun wirken die Fans deutlich genervt, auch wenn sie die Unterstützung keineswegs einstellen. Denn dieses Abwehrverhalten erinnert sehr an das gegen Kön im letzten Spiel, in dem jeder auf den Ball achtet und in seinem Raum stehen bliebt, ohne die Gegenspieler zu beachten. Ralph Gunesch würde bei dieser Raumdeckung anstelle von Manndeckung nur den Kopf schütteln. Und auch Terodde wirkt wieder etwas irritiert ob der fehlenden Begleitung im Strafraum. Danach kommt Kiel langsam. Ein Anschlusstreffer in der 28. Minute wird nicht gegeben, da beim Zuspiel auf Skrzybski der passende Reese bereits zuvor selbst im Abseits stand. Die Taktzahl des Kielers Spiel erhöht sich, doch es kommt nicht zum Anschluss. Gerade nach der Halbzeit ergeben sich gute Chancen für Kiel, doch die Entscheidung machen die Kieler selbst: durch ein verlieren des Balls durch Wahl am eigenen Strafraum kann Bülter das 3:0 für die Schalker machen. Danach sind Kiels Versuche (davon ein Pfostenschuss von Mees) nur noch für etwaige Ergebniskorrektur da, aber misslingen. Somit kann Schalke seine ersten 3 Punkte mit 3:0 Toren feiern.
Kiel lässt hier viele mit Fragezeichen zurück. Die 24:9 Torschüsse, die 63% Ballbesitz… alles wäre hier für Kiel dringewesen, doch das eigene Unglück im Torabschluss verhindert besseres. Und vor ALLEM und am ALLERWICHTIGSTEN: das Defensivverhalten bei Standards. Es ist schon beinahe eine Kopie vom Relegationsrückspiel gewesen. Die sonst so starken Kieler der letzten Saison hatten erst zum Ende hin größere Standardprobleme, doch hofffen wir, dass es hier nur ein Anfangszustand ist. Die Abgänge wichtiger Spieler tut der Offensive ohnehin nicht gut, aber nun mal muss auch die Defensive zunmindest zuverlässig arbeiten. Schalke hat dementsprechend etwas zu hoch gewonnen, aber am Ende verdient. Auch Terodde war nach Abschluss der Partie etwas vielleicht sogar unzufrieden mit seinen Gegnern, die ihn so ohne weiteres die Tore ermöglicht haben (nach dem Sportschau-Interview). Aber am Ende sind 3 Punkte 3 Punkte, und Grammozis minimalisierte Fußball hat hier zum Erfolg geführt.