#31 - Euer Input für Schlusskonferenz 408

Hallo in die Runde! Am Montagmorgen zeichnen wir die Schlusskonferenz auf. Wir - das sind in diesem Falle @eva_bohle, Till Oppermann und meine Wenigkeit. Schwerpunktmäßig bleiben wir in Berlin, widmen uns aber der Hertha. Wir freuen uns über euren Input!

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Ein bisschen Off - Topic, aber welcher Investor zahlt 2 Milliarden für diese Graupenkonferenz, wenn er nicht neben dem Sport mindestens EINE weitere Agenda verfolgt?

Würde gerne auch nochmal eure Meinungen zum Thema kurzfristige Verlegung eines Spiel am Spieltag hören, auch da es ja ein Präzedenzfall ist

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Oh du launische Diva vom Main. In der ersten Hälfte war man völlig indisponiert - viel zu sehr mit sich selbst und dem Schiedsrichter beschäftigt - und in der zweiten nach dem Anschlusstreffer nur noch ideen- und anscheinend auch willenlos. Wie gegen Augsburg und so viele davor, lässt man sich in das U des Todes drängen und flankt nur noch maximal uninspiriert auf gut Glück in den Strafraum. Nie hatte man den Eindruck, dass den Spielern wirklich daran etwas gelegen ist noch was zu reißen. Wie Max in der letzten SK sagte: Diese eklig zu bespielende Eintracht, die ihre Gegner einfach niederkämpft gibts aktuell nicht.

Es wirkt schon länger so, als wären fast alle Leistungsträger (Kamada, Sow, Ndicka, Muani?) viel mehr mit ihrer persönlichen Zukunft beschäftigt und auf Grund von schlechter Kaderplanung und Verletzungspech müssen die trotzdem spielen.
Der Rest des Teams bekommt aber leider auch nichts hin und steht zum Teil völlig neben sich. (Borré, Knauff, Götze, Tuta). Auch die Variante mit Borré und Muani funktioniert einfach nicht - mit dem Wechsel war die gesamte Gefahr komplett dahin.

Hoffenheim macht das sicher auch stark nach dem 1:3, aber wirklich schwer hat man es ihnen echt nicht gemacht. In Hälfte eins war man eiskalt und hat u.a. ausgenutzt dass ein Touré bisher gar keine Rolle gespielt hatte.

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So wie heute Bochum und Stuttgart gespielt haben, ist es noch zu früh für den Abgesang auf Hertha. Deshalb kann ich meinen ursprünglichen Input doch nicht schreiben, aber es kommt noch ein Royale. Aber witzigerweise brauchte Dardai in seinem letzten Rettungsstint 2021 auch zwei Niederlagen, und danach kam eine Serie der Ungeschlagenheit.

In vorherigen Schwerpunkten wurde natürlich schon das Windhorstkapitel, und auch Bernsteins Versuch der Heilung erwähnt. Aber was meiner Meinung nach auch verdient hätte einen Fokus zu erhalten, ist die Arbeit, die Bobic bei der Hertha gemacht hat. Es wurde gefühlt der letzte Rest des Windhorstgelds, dass nicht in überteuerte Transfers oder dem Ausgleich ihrer Horrorbilanzen der Coronajahre benutzt wurde, dafür eingesetzt, um mit Bobic „den Messi unter den Sportdirektoren“ zu holen, und dann es wie bei der Eintracht endlich schaffen soll, dass man mit dem Investment nachhaltig und kontinuierlich Gewinne erzielen kann. Und man hat Bobic ein ordentliches Angebot gemacht, Vertrag für ihn selbst, den er anscheinend selbst verlängern kann und mit Gehalt, dass mehr als unüblich ist. Zudem hat er über 10 mittlere und höhere Stellen im sportlichen Bereich neu besetzt oder überhaupt erst geschaffen. So brauchte er für seine Arbeit einen Kaderplaner, Kadermanager und einen Technischer Direktor. Wenn ich mich nicht verschaut habe, hat selbst der FCB oder die Eintracht nur eine dieser Positionen besetzt. Auch einen Stürmertrainer habe ich bei diesen Vereinen nicht gesehen. Und dafür, was man sich geleistet hat, um Bobic zu holen, hat er bei seinen Transfers echt miese Arbeit geleistet.

Es war nach seiner Einstellung und derer seiner Kumpels scheints kein Geld mehr übrig, weshalb erstmal Geld gemacht werden musste, damit man den Kader, der die Saison zuvor fast abgestiegen wäre, auszubessern. Deshalb hat man Cunha und Cordoba verkauft. Aber gekommen sind nicht wirklich Spieler, die wirklich Einfluss hatten. In keiner seiner vier Transferphasen. Auch der Versuch, mehr Mentalität und Spielgeist in die Mannschaft zu bekommen, hat nicht geklappt. Dazu kam eben auch die Einstellung von Bobic dazu, dass man warten müsste, bis der Transfermarkt aufwacht, was er auch schon in seinen vorherigen Stellen propagiert hat, und auch da hat er nicht nur Transfers, die direkt zu Stars geworden sind, gemacht. Aber wer von denen, die er jetzt geholt hat, ist denn wirklich jemand, der die Hertha deutlich verbessert hat. Von daher war für mich die Trennung von Bobic zum Ende des Wintertransferfensters, um noch irgendjemand zu bekommen, mehr als nur verständlich. Auch seine Trainerhistorie war mit vier Trainern in 1.5 Jahren echt bescheiden, und keiner konnte den Abstiegskampf wirklich hinter sich lassen. Jetzt versucht die Hertha natürlich, dass sie den sehr guten Vertrag von Bobic irgendwie auflösen können, aber es wird ein langer Kampf um viele Millionen, gerade eben wenn Bobic seinen eigenen Vertrag selbstständig verlängern konnte, anscheinend.

Hoffnung gibt nun, dass Bernstein daran arbeitet, dass Kapitel „Big City Club“ nach und nach zu schließen, und diejenigen Personen loszuwerden, die nur wegen des versprochenen Geldes, das nie wirklich da war, ob der großen Schuldenlast, auszusortieren. Sodass dann eben es weniger Zwist gibt, als unter Gegenbauer. Denn dort gab es gefühlt überhaupt kein Konzept, was man mit dem Geld machen kann, damit es auch etwas abwirft und nicht einfach im Boden versickert. Zudem schien es auch immer so, als wollten sich Gegenbauer, Windhorst und Bobic alle gegenseitig über den Tisch ziehen, was nicht wirklich zu produktiver Atmosphäre führt. Es wäre schade, wenn nun wo man sich von den meisten Unruheherden befreit hat, der Abstieg nach zweifacher Wunderrettung nun gerade jetzt passieren würde. Aber es wäre eben auch sehr poetisch.

Es gibt zumindest strukturell Hoffnung, aber der Einstieg von 777 Partners und die weitere Notwendigkeit von 100M als Finanzspritze, damit man sowas wie die Lizenz sichern kann, und jetzt schon angekündigte Verluste von 60 Millionen, machen eher Angst. Denn das ist nicht deutlich weniger als während Corona, was nochmal zeigt, wie sehr der Haushalt ein zweites Mal nach dem Rekordwinter unter Preetz (wo für 77 Millionen 4 Spieler geholt wurden) aufgebläht wurde, um irgendwann damit richtig viel Geld zu machen. Und das ist eben unabhängig davon, ob man drin bleibt oder nicht, ein großes Problem. Bald sind alle Anteile am Verein weg, und die ausgeschütteten Gewinne sind auch schon beim Investor.

Da frage ich mich einfach, wie es einen Ausweg aus dieser Situation geben soll. Das beste was natürlich irgendwie Rendite abwerfen könnte, wäre der Verkauf von eigens ausgebildeten Spielern, aber wenn dann Talente wie Netz und Ullrich relativ günstig zu Konkurrenten wechseln können, weil sie dort auch sich eine spielerisch bessere Perspektive erhoffen, dann weiß ich nicht, wie mit der Akademie das richtig große Geld gemacht werden soll.

Und dann das ewige Thema vom eigenen Fußballstadion, dass aber jetzt wirklich kommen soll. Wobei ich halt echt nicht weiß, wie sich denn die Hertha die 250 Millionen aus einem Privatkredit
für das angestrebte 50.000er Stadion überhaupt leisten will, außer man verkauft eben direkt alle Spieltagseinnahmen und die Namensrechte an den Kreditgeber, in der Hoffnung, dass man es irgendwann auslösen kann. Aber vielleicht weiß da der Experte mehr, ob sich am Ende doch noch die Stadt dann nochmal erweichen lässt, Quatsch mitzutragen, auch wenn sie dann die Hertha als Hauptmieter des Olympiastadions auch verlieren würden, und somit sich bei eigener finanzieller Notlage doppelt selbst ins Fleisch schneiden würden.

Hoffenheim - Frankfurt
Vollkommen verdienter Sieg für Hoffenheim gegen Frankfurt, die sich wie eine Bande blamabler blindwütiger Brüllaffen fern jeder Bundesligaeignung aufgeführt haben. Keine Ruhe am Ball, keine Zuordnung in der Defensive. Man merkt natürlich, das Touré und Lindström aus langen Verletzungen kommen, aber da waren auch viele Fehler der Stammelf, wie die Hereingaben wie von Lenz, die allesamt beim Gegenspieler landeten. Hinzu kommen komplett verschenkte Standards, bei denen man sich in 30 Varianten ergeht anstatt eine richtig einzuüben. Die Eintracht schafft 2023 meist nur eine Hälfte sinnvollen Fußball zusammenzustolpern, was dann zwar manchmal schön aussieht, aber meist nur Schadensbegrenzung ist. Pokale laufen, aber mit Blick auf die nächste Saison kommen schon Bedenken auf.

Über Harm Osmers’ Eignung zum Bundesligaschiedsrichter könnte man auch sprechen, allerdings habe ich da nur die Eintrachtspiele der aktuellen Saison im Blick. Jeweils zwei eher falsch entschiedene Elfmeter (gg. Bochum Kickernote 4,5), unnötige Unruhe, unklare Linie, rote Karte für Glasner, die bei Sky keiner auflösen konnte - das spricht alles für keine zweckdienliche Spielleitung.

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Die Rote Karte war Regelkonform, ist eher ein Armutszeugnis für Sky

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Die rote Karte hatte die Sportschau für mich aufgeklärt: Reinspielen eines zweiten Balles ist automatisch Rot für den Coach. Sky hatte sich ja noch über den zweiten Ball amüsiert - der kam von Glasner.

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Was kann der Schiri für unfähige Kommentatoren? Wenn es der Kicker im Live Ticker erklären konnte, sollte Sky das auch schaffen…

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Danke für die Aufklärung, das macht natürlich Sinn! Würde aber auch dabei bleiben, dass ich die restliche Spielführung von Osmers als nicht gerade souverän wahrgenommen habe.

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Nichts zum Spiel, aber wenn meine Chefin der Welt erzählen ich hätte Blut im Urin, dann würde ich sämtliche Rechtsansprüche prüfen und entsprechend geltend machen.
Umgang mit höchstpersönlichen Daten der Spieler im Fußball ist ja ohnehin fragwürdig, aber das heute am Samstag auf der PK empfinde ich als besonders krass.

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Freiburg - Leipzig aus TV Sicht.
Im ersten Spiel (Pokal) hatte Streich den Fehler gemacht, auf 3er Kette zu stellen und man stand da viel zu Hoch 1.Hz und Rose hat 4er Kette gespielt und alles spielte in Leipzigs Karten.
Den Fehler hat zwar Streich korrigiert, aber viel zu spät.

Jetzt Liga Beide mit 4er Kette und so eher offen mit größeren Anteilen Leipzig, aber eben nicht effizient genug.

Spielentscheidende Szene Duell Haidara-Grifo, ich sehe beim kreuzen immer noch keinen Kontakt und tendiere mit Fanbrille auf Schwalbe. Wenn es jedoch ein Freistoß für Freiburg gibt, muss ja Welz was gesehen haben, mhm, dann wäre es ja gelb. verrückt.

Tja und so musste Rose wechseln. Für Schlager wäre das zu viele Minuten gewesen also Alternative Kampl. Und dann dieses Solo ab der Mittellinie.
Er ist eigentlich schon fast abgeschrieben, aber liefert zu lest richtig stark vor dem letzten Vertragsjahr und dann dieses Tor.
Um es mit Max zu sagen, solche Geschichten schreibt nur der Fußball.

3 Anmerkungen aus Leipziger Sicht

  • Simakan war nach Stoß am Ende in der Tat wohl kurz weggetreten (habe da keine genauere Infos) und Halstenberg reagierte ganz schnell ihn in die stabile Seitenlage zu bringen
  • Schlager hatte beim BVB Spiel eine schwere Verletzung zugezogen und es bedeutete eigentlich Saisonaus, aber er seit Donnerstag wieder komplett im Mannschafftstraining und nun Option für die nächsten Spiele
  • MotM einer der unterschätzen Spieler, weil auch er lange verletzt war: Lukas Klostermann. Musste für Gvardiol einspringen und machte eines seiner Besten Spiele, Zweikampfwerte und Passquote waren richtig stark.

Viel Spaß und Erfolg bei der Aufnahme.

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Alliterationen sind kein Blankoscheck.

Wir haben keine Ahnung, welche Spieler Dinge neben dem Platz ausblenden können und welche nicht. Sich besonders präsentieren zu wollen kann auch hemmen. Ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass es viele Spieler hemmt keine Fehler begehen zu wollen und der Mut zum entschlossenen, aber oft auch riskanteren Spiel fehlt.

Gegen Hoffenheim wirkte es ein bisschen, als wollte man die unter Druck stehenden Sinsheimer kommen lassen, um dann Raum zum Kontern zu haben.

Wenigstens waren die Gegentore diesmal Folge „kleinerer“ Fehler. Gerade beim 3:0 ist das Rausrücken nach dem geklärten Einwurf halt immer gefährlich, weil die Stürmer dann vorteilhafter den Verteidigern entgegen hin zum Tor laufen.

Allgemein empfinde ich die weit verbreitete Kritik, dass die Spieler keinen Einsatz zeigen würden, nicht zutreffend und wäre an Glasners Stelle auch entsprechend genervt. Bei dem Verständnis für seine Emotion, muss er sich auf der PK natürlich professioneller verhalten. Die Information über Hasebes Urin gehört nicht in die Öffentlichkeit, auch wenn es entgegen der brutal klingenden Info, sehr wahrscheinlich eine der mehr oder weniger harmlosen Erklärungen bei extremer sportlichen Belastung handelt. Das wird die medizinische Abteilung schon abgeklärt haben. Sportvorstand Hellmann kritisierte ihn heute zu Recht.

Unklar bleibt weiter, warum man bei den personellen Problemen in der IV nicht auf Viererkette umstellt. Vermute, weil man im Training wohl hauptsächlich nur Zeit zum Regenerieren, aber nicht zum Einüben habe. Zudem ist es eine riskante Wette, ob so das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten zurückkommt. Das bestehende System hat eine ausgezeichnete Hinrunde gespielt und könnte vielleicht schnell wieder funktionieren. Eine missglückte Systemumstellung verunsichert aber nur noch mehr…
Es bleibt kompliziert

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Man hat generell zu viele Spiele als dass man ständig sich anpassen könnte. Deshalb braucht man auch bei Dreifachbelastung ein System und dann ne doppelte Belegung jeder der Positionen in dem System, damit man gut in dem System rotieren kann, ohne dass die Eingespieltheit weggeht. Denn dann zwischen den Spielen sich an Anpassungen zu arbeiten, klappt einfach nicht. Und bei einer defensiven Schwäche in die offensivere Viererkette zu wechseln, ich weiß ja nicht, ob dadurch mehr Sicherheit in den Spielaufbau bekommt.

Klar, am Ende macht Glasner keinen guten Job auf die Rahmenbedingungen zu reagieren, weder sportlich noch emotional, aber es ist eben auch nervenzerreibend, dass man alle Kritik auf sich selbst abkriegt, obwohl man monatelang angekündigt hat, was passieren wird, sollte Krösche nicht reagieren. Dass nun auch interne Kritik am Trainer auch mehrmals indirekt über die Medien transportiert wird, erst von Krösche dann von dem obersten Chef, da gibts eigentlich fast keinen Ausweg als die Trennung, meiner Meinung nach, und finde dieses Verhalten auch echt frech.

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Schon interessant wie sich der Glasner in Frankfurt dem Glasner am Ende in Wolfsburg gleicht. Es erinnert mich alles sehr daran wie vor 2 Jahren, viele Parallelen. Viele haben damals Schmadtke den schwarzen Peter zugeschoben. Erst nach und nach kamen dann leise Zweifel auf.

Das wäre jetzt aber auch zu einfach. Wolfsburg hat danach auch nichts gerissen, Glasner dahingegen schon, und er hat auch versucht aus der Situation in Wolfsburg zu lernen, so ist das nicht, aber der Druck ist eben mitgewachsen. Er ging ja auch offensiv damit um, dass es in Wolfsburg darum ging, dass er zu offen bessere Spieler gefordert hat, aber hier stimmt es einfach, das sagt jeder.

Er sagt es in den PKs immer wieder: Die Ansprüche an die Mannschaft sind zu hoch und zermürbt nicht nur ihn sondern auch die Spieler, und es fehlt an der Qualität und Tiefe im Kader.

Aber klar, keiner der Typen die Sportdirektoren werden, will hören, dass das was sie das ganze Jahr gemacht haben, nicht zu den Ansprüchen passt. Klar, Glasner könnte flexibler sein und direkt es sich mit allen Spielern verscherzen, die keine Leistung zeigen und sich seine Spieler selbst züchten und mehr mit Jugendspielern ausprobieren, aber so erreicht man die Ziele halt auch nicht.

So war das nicht gemeint, eher die zwischenmenschlichen Probleme, es ging nicht nur um Forderungen sondern auch um Impulskontrolle und der Gleichen.

Er nimmt sogar ein Persönlichkeitstraining, um das zu verbessern. Als es letzte Saison am Anfang nicht gut ging, erzählt Hellmann gerne, ist er wider der Zuständigkeiten auch mal persönlich zu Glasner, und hat ihm den Rücken frei gemacht und gesagt, dass sie wissen, was sie an ihm haben, und dass er sich nicht soviel Druck machen braucht. Aber das scheint es jetzt momentan nicht mehr zu geben, wo jeder sein persönliches Süppchen zu kochen hat. Stattdessen muss das nächste Spiel jetzt aber der Knoten platzen!?

Wo wir gerade bei Wolfsburg sind…
Das Spiel BVB gegen VfL war ein Beispiel für taktische Cleverness, individuelle Überlegenheit und dafür, was ein „Plan“ ausmacht (wenn man ihn hat).
Wir der Kommentator bei DAZN nahezu gebetsmühlenartig wiederholte, war die hohe Positionierung der Wölfe – gegen den BVB an der Mittellinie zu stehen, zu versuchen den Gegner einzuschnüren und über Laufleistung und Einsatz in der eigenen Hälfte zu halten ist ungefähr so sinnvoll wie eine Open Air Eislaufbahn im Sommer – das große Problem. Der BVB konnte immer wieder schnell hinter die letzte Kette laufen und hatte sofort Wiese vor sich und Tor (Beispiel das 3:0).
Im Interview nach dem Spiel bemängelte Kovac Laufintensität und Einsatz bei seinem Team. Dazu eine Frage: Wie kann man beides ständig auf dem Platz zeigen, wenn dir der Gegner wegläuft? Der BVB hatte mit Adeyemi, Malen, Brandt (später auch Reus) und Bellingham eine derartige Handlungsschnelligkeit und Geschwindigkeit, der du mit „Einsatz“ und „Mentalität“ nicht begegnen kannst – vor allem nicht, wenn du deine Hälfte offen lässt wie ein Scheunentor. Es gilt: Lass sie nicht laufen.
Einerseits steht also die fahrlässige (und vielleicht auch arrogante) Herangehensweise von Kovac und auf der anderen der BVB, der zu dieser Taktik wie A auf Eimer gepasst hat. Wenn sie in der Hälfte von Wolfsburg waren, haben sie oft das Zentrum mit Malen oder Adeyemi überladen (einer zog immer rein) und Wolfsburg hatte somit kaum Zugriff. In der Defensive war es weniger individuelle Klasse, als mehr der Einsatz von Can (der auf alles geht, was sich bewegt) und Hummels. Dazu hat sich Wolfsburg nahezu allein auf die Fähigkeiten von Wimmer, der wenn es sein musste auch mal gedoppelt wurde, verlassen.
Kurz für Gegner des BVB: Du musst sie 1. nerven (wie bspw. Bochum durch Härte); 2. du darfst ihnen keine Tiefenläufe geben (Halte Adeyemi und Malen auch auf der Außenbahn) und 3. Du brauchst selbst einen offensiven Plan der a) über Standards, Hohe- und 2.-Bälle funktioniert (Bochum) – Wolfsburg fehlt hier der Zielspieler und sie standen für lange Bälle auch zu offen – oder der b) über individuelle Klasse funktioniert (das können Inder Liga nur Bayern und Leipzig.
Die Punktverluste des BVB in der letzten zeit beruhen auf Unkonzentriertheit (Stuttgart), Pech (Bochum, Bayern) und gegnerischer Überlegenheit (Leipzig im Pokal).
Wenn Wolfsburg so weiterspielt, werden sie weiter dort stagnieren, wo sie sind denn für schlechter ist der Kader zu gut und für besser fehlt der Plan abseits von „vollem Einsatz“…

Ps: Das Spiel war m.E. keine „Meisterleistung“ des BVB. Es war ein Spiel wo ein Trainer große Fehler gemacht und den Gegner eingeladen hat. Natürlich ist der BVB heimstark aber bei den letzten drei Spielen sehen besonders bei (sorry @GNetzer) Augsburg Stolperpotential, denn die können einen Gegner nerven.

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Zu Gladbach vs. Bochum

  1. Schade für Bochum, ein so sympathisches Team inkl. Trainer abrutschen zu sehen ist schade.

  2. Diese Spiel hat gezeigt, wenn auch gegen einen unterlegenen Gegner, was Farbe-Fußball kann und wo es mit Gladbach hingehen kann. Im Verein rumort zwar viel, aber mit Weigl, Kramer, Neuhaus sehe ich das Mittelfeld stabil und das darf Hoffnung machen…