Die etablierten Ligen und Verbände bestreiten, dass die EuGH-Entscheidung bereits das grüne Licht für ein Super League-Konstrukt ist. Dann gibt es das interessante Problem, dass die Premier League von diesem EuGH-Urteil nicht direkt betroffen ist, weil außerhalb des EU-Raums.
Ich bin hin- und hergerissen. Bosman hat seine Folgen gehabt – war aber auch kein Komplettabriss aller Strukturen. Zwischen dem Bosman-Urteil und dem gestrigen Entscheid des EuGH liegen sage und schreibe 28 Jahre!
Auf der anderen Seite: von den gestrigen offiziellen Statements, fand ich neben dem Statement von Barça, das Statement von La Liga am interessantesten, weil hier am allerehesten Panik durchschimmerte:
we urge the European Commission to activate the necessary mechanisms to introduce legislative measures that protect European football from future similar attacks.
… was impliziert, dass La Liga in der Tat noch offene Flanken sieht, die expliziten gesetzlichen Schutz zur Absicherung brauchen.
Es wäre aber auch komisch, wenn die FIFA/UEFA nun ausschließlich UK-Clubs ausschließen darf. Erstens werden diese Vereine jetzt versuchen, einen ähnlichen Rechtsschutz von ihren heimischen Gerichten zu erhalten, und das sollte mit der Case Law Kultur vielleicht sogar einfacher sein, aber da kenne ich mich zu wenig aus. Auf der anderen Seite muss die FIFA/UEFA dann auch im Sinne ihrer Mitglieder ja eine Regelung finden, die auf alle zutrifft, sonst brennt denen ja auch die Hütte ab, wenn es nur die EU-Verbände machen dürfen, der Rest aber nicht.
Aber ja, es wird noch einige Zeit dauern, aber das ist für mich sowieso klar.
Warte, dann lesen wir den Beitrag aber unterschiedlich, oder?. Für mich fordert die LaLiga nun die europäische Politik, dass diese nun eingreift und noch einen weiteren Riegel finden soll, um die Super League zu verhindern. Die LaLiga will natürlich, dass Barca und Real drin bleiben.
wenn die FIFA/UEFA nun ausschließlich UK-Clubs ausschließen darf
Nicht die FIFA oder UEFA. Die Premier League bzw. die staatliche Aufsicht, die in „Bälde“ kommen wird und die explizit die Teilnahme an nicht genehmigten Wettbewerben als Teil der Lizenzbedingungen, verbietet.
Wichtig ist außerdem: Die Rechtsprechung hat wegen des EU-Austritts Großbritanniens keine Wirkung für die englischen Klubs. Bislang droht die Premier League ihren Klubs einen Abzug von 35 Punkten an, wenn sie sich „nicht genehmigten Wettbewerben“ anschließen. Diese Regelung könnte auch bei einer Rechtsprechung für die Super League fortbestehen. Die Hoffnung der Super League ist, dass in England die Klubs auf einen Wegfall solcher Hindernisse drängen und mittelfristig die Super League auch mit englischen Klubs entstehen könnte.
Für mich fordert die LaLiga nun die europäische Politik, dass diese nun eingreift und noch einen weiteren Riegel finden soll, um die Super League zu verhindern.
Das ist auch meine Lesart. Nur fordert man nichts, was nicht notwendig wäre zu fordern. Die Lesart von UEFA und FIFA ist: „Alles gut, wir haben da seit 2022 was in der Pipeline“.
Außer La Liga kenne ich kein anderes Statement, in dem die Gesetzesgeber explizit aufgefordert werden, Schutzwälle juristisch zu verankern (weil der Status Quo für nicht ausreichend bewertet wird). Die anderen Statements sehen maximal „nur“ UEFA und FIFA
Wie sieht diese Regelung den aus, würde mich mal interesieren.
Sind es diese Regelungen ?
„Danach mussten – damals wie heute – aber bei jedem Club der Bundesliga und 2. Bundesliga weiterhin zwölf deutsche Lizenzspieler unter Vertrag stehen. Eingeführt wurde nun auch die von der UEFA praktizierte Local-Player-Regelung zur Förderung des Nachwuchses. 2006/07 mussten pro Clubs mindestens vier lokal – von einem deutschen Club oder Verband – ausgebildete Spieler unter Vertrag stehen, 2007/08 mindestens sechs und seit 2008/09 mindestens acht (4+4). Ein von Club-Seite ausgebildeter Spieler muss in drei Spielzeiten/Jahren im Alter zwischen 15 und 21 Jahren für den Verein oder die Kapitalgesellschaft spielberechtigt gewesen sein, ein vom Verband ausgebildeter Spieler in drei Spielzeiten/Jahren im Alter zwischen 15 und 21 Jahren für einen Verein oder eine Kapitalgesellschaft im Bereich des DFB.“
Diese Forderung nach gesetzlichen Schutz finde ich persönlich Lächerlich, was soll den die EU-Kommision für regeln aufstellen, um die Verbände zu schützen? Solche Regeln würden doch wieder dem EuGH-Urteil widersprechen, der es Verbietet , eine Monopolstellung auf dem Fussball zu haben. Ich frage mich, wer als erstes gegen die 50 +1 Regelung vor dem EuGH klagen wird, ob die EU-Rechtlich in Ordnung ist, steht wahrscheinlich auf sehr wackeligen Füßen, da es ja bereits jahrelange ausnahmen gibt.
Ich kann die Angst vor einer Super League und deren möglichen Folgen nicht Nachvollziehen. Der neue Modus der Klub-WM ist ja so was wie eine verkappte Super League. Auch war der Gegenwind in allen Top-Ligen von den Fans eindeutig, ein Konstrukt Super League eine Farce, desen potenziellen Finanzierung nicht mal sicher gestellt ist.
Wenn ich dem hier folge, dann hält der EUGH der UEFA weiterhin eine Tür offen, vielleicht sogar zwei: Einerseits kann die UEFA weiterhin Regeln präsentieren. Andererseits hat sich der EUGH im Grunde doch nur dazu geäußert, dass die UEFA nicht verbieten darf, dass man an anderen Wettbewerben teilnimmt. Sie hat der UEFA aber nicht per se das Recht abgesprochen einzuschränken, wer an ihren Wettbewerben teilnimmt. Wenn die Superleague gegründet werden würde und die UEFA diesen Clubs verbietet an der CL etc. teilzunehmen, dann müsste erst geklärt werden (vor dem Hintergrund neuer Regeln), ob sie diese Clubs ausschließen darf.
Ich habe den Eindruck, dass das nur ein Teilerfolg der Superleague-Verfechter ist und den ‚Reformdruck‘ auf die UEFA wieder erhöht. Meine Vermutung wäre ja, dass die Entwicklung der letzten Jahre beschleunigt wird und die CL stärker in so eine Richtung ausgebaut wird. Vielleicht ja in Parallelezur Bundesliga: Erst wird die Liga die nationalen Wettbewerbe verdrängen, dann entwickelt die sich vom Dachverband weg und am Ende hat man eine fast vollständig eigenständige Europäische Liga, bei der die UEFA nicht mehr viel zu sagen hat.
Am Donnerstag gab es beim EuGH neben dem Urteil in Sachen UEFA/FIFA noch ein zweites Urteil gegen den Weltverband im Eiskunstlaufen. Der Weltverband wollte Eiskunstlaufende den Start an einer nicht-genehmigten Veranstaltung in Dubai verbieten. Das Verbot wurde vom EuGH wieder kassiert.
In Großbritannien hat vor kurzem ein Gericht eine FIFA-Verordnung als Verstoß gegen das Kartellrecht bewertet, die die Gebühren für Spieleragenten einschränkte. Diese FIFA-Verordnung hängt nun rechtlich in den Seilen, da weitere Gerichtverfahren in Deutschland, Spanien und weitere Länder anhängig sind.
Die Urteile machen deutlich, dass auch Sportverbände dem Wettbewerbs- bzw Kartellrecht unterstehen. Die Urteile besagen, dass bereits die Organisation von Wettbewerben eine normale wirtschaftliche Aktivität darstellt. Eine Regulierung bzw Genehmigung bzw Verbot der Wettbewerbe muss daher im Einklang mit dem Kartellrecht/Wettbewerbsrecht stehen.
“Courts have woken up to the fact that sport is a big financial business, and it needs to comply with competition law. It can’t operate as a cartel,” [Nick De Marco, a British barrister specialising in sports law] said. “Bodies like Uefa and Fifa are massive commercial operations with huge clout. They can’t hide behind the approach that ‘We are sports bodies and can do what we like’.”
UEFA und FIFA stellen sich auf den Standpunkt, dass das EuGH-Urteil nicht den letzten Stand der Regularien berücksichtigte. Fans und die immense Mehrzahl der Vereine haben sich Pro-UEFA-Wettbewerbe geäußert.
“I think people’s attitudes today will change,” said John Hahn, co-founder of A22, the sport marketing agency pushing for the new competition. “Don’t forget, this is a 70-year monopoly. Those things don’t get undone overnight.”
Was ich nicht kapiere, wenn mann die cl so reformiert, dass es mehr Spiele gibt, warum laufen dann bis auf 2 alle zur gleichen Uhrzeit an einem Spieltag?
Wenn man die Spiele zu mehr verschiedenen Uhrzeiten zeigen würde, könnte man doch mehr TV- Einnahmen machen, da mehr Leute die sehen könnten?
Oder ist es einfach weil die unter der Woche sind und die meisten Leute wegen Arbeit ersr abends schauen können?
„Abends“ wäre ja schon mal was, aber die meisten finden ja eher nachts statt.
Aber ja, die Spiele sind ja nun schon Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Montag und Freitag ist schwierig. Und vor 17 Uhr braucht man wegen der arbeitenden Bevölkerung auch kein Spiel anpfeifen. Gestaffelt ist für Konferenz-Formate auch quatsch.
Einzige aus meiner Sicht sinnvolle Alternative wäre, ein paar mehr Spiele auf den Abend-Slot vorzuziehen. Da fehlt mir tatsächlich auch das Verständnis, warum man das nicht zumindest 50/50 oder so aufteilt.
In den meisten europäischen Ländern ist 21 Uhr die Prime Time. Und die CL ist natürlich für den TV Zuschauer gemacht. Deswegen werden die meisten Spiele um 21 Uhr angepfiffen.
So…2. Spieltag läuft.
Und was haben die großen Vereine gelernt?
Es kann am Ende aufs Torverhältnis ankommen, ob man ne Runde extra spielen muss oder nicht.
Jetzt werden also offenbar die kleinen Teams gnadenlos abgeschossen.
Ich würde noch dazu nehmen, dass die CL offensichtlich international vermarktet wird und man mit möglichst späten Anstoßzeiten den US-Markt leichter „mitnehmen“ kann (zum Vergleich, Footballspiele werden um 19:00/22:00 (MEZ) losgetreten).
Hm, ich glaube für den US Markt müsste es noch ein spätes Spiel geben oder so. Es ist ja unter der Woche. 21 Uhr bei uns müsste ca. 15 Uhr (New York) bzw. 12 Uhr (L.A.) bei denen sein? Football läuft ja am Wochenende, wo die meisten auch Zeit haben vormittags/nachmittags zu gucken. Unter der Woche hat zu diesen Zeiten wohl kaum jemand Zeit TV zu schauen. Da müsste dann ein Spiel um 2 Uhr oder so stattfinden.
nach monatelanger Diskussion, ob der neue CL Modus besser oder schlechter ist als der alte, würde ich mittlerweile sagen: vollkommen egal.
Der richtige Wettbewerb beginnt sowieso erst mit den Playoffs. Ob vorher eine Gruppen- oder Ligaphase gespielt wird, macht für den Zuschauer keinen relevanten Unterschied.
138 W. 25th St., Chelsea, Manhattan. Die zeigen ziemlich viele Fußballspiele und hier um 15:00 hab ich bisschen BVB-Celtic gesehen. Da ist eine ziemlich lange Theke und so 8-10 Ferseher hintereinander hängen da. Unter den Fernsehern ist jeweils ein Papierschild, welches Spiel gezeigt wird und wann genau. Übrigens war der lokale FC-Barcelona-Fanclub vertreten und hat erstmal eine dicke Flagge von sich an die Wand gehängt .
Reservierungen nehmen die übrigens per E-mail erst ab einer Gruppe von 5 Personen entgegen. Wenn man weniger ist kommt man an und sagt einfach drinen, welches Spiel man sehen will und wird hingesetzt.
Puh, ob es wirklich ein späteres Spiel für den US-Markt geben sollte, weiß ich echt nicht. Da müsste ich länger drüber nachdenken, da kann ich mir echt keine Spontanmeinung bilden.
Ich sehe durchaus Vorteile, aber auch Nachteile.
Verstehe ich das richtig? American Footballspiele werden teilweise am Sonntag extra um z.B. 13:00/1pm New Yorker Zeit begonnen, damit sie in der MEZ-Zone um 19:00/7pm gezeigt werden können?
Ich hab mal Chatgpt rechnen lassen und das ist schlicht nicht praktikabel weil die Uhrzeiten viel zu spät wären:
18:00 Uhr in New York entspricht 00:00 Uhr (Mitternacht) in Berlin.
21:00 Uhr in New York entspricht 03:00 Uhr in Berlin.
18:00 Uhr in Los Angeles entspricht 03:00 Uhr in Berlin.
21:00 Uhr in Los Angeles entspricht 06:00 Uhr in Berlin.
Um diese Uhrzeit kann ein Körper logischerweise von der Biologie her meistens keine Höchstleistungen erbringen.
2 Uhr nachts in NYC wäre 8 uhr morgens in Berlin sowie 2 uhr nachts in LA wäre 11 Uhr morgens in Berlin. Beides noch keine idealen Zeiten für körperliche Höchstleistungen und ich bezweifle dass unter der Woche um 2am in USA jemand europäische Fußballspiele sehen will außer vielleicht eine kleine Minderheit amerikanischer Studenten.
Ne, ich glaube er wollte nur Referenz geben wann die Sportevents in den USA so sind. Aber natürlich kann man unter der Woche nicht mit Wochenende vergleichen.
Genau das was Zaunpfahl sagt, es war einfach nur als Reverenzwert gemeint. Ist schließlich nicht jeder wie du (@ThomasMuellerOezil2) in New York momentan und hat die Zeitverschiebung so drin .
Aber ich meinte auch nicht, dass so jeder Fußballinteressierte in Amerika (Nord und Süd) das Spiel sehen kann, aber ein Anpfiff um 21:00 macht es vielen leichter möglich, als Beispielweise um 19:00 Uhr. Und wie groß der Verlust beim „heimischen“, also europäischen Markt durch späte Anstoßzeiten ist, weiß ich schlichtweg nicht .
Ich meinte jetzt auch nicht, dass es der Hauptgrund wäre oder so, aber ich kann mir gut vorstellen, dass weitere Märkte eine nicht unbedeutende Rolle gespielt haben bei der Entscheidung wann gespielt wird . Ohne dazu allerdings irgendwelche Aussagen/Zahlen zu kennen.