Der HSV in der zweiten Liga

Wie interpretiert ihr diese Personalie? https://www.hsv.de/news/meldungen/allgemein/oktober-2018/hsv-und-bernhard-peters-loesen-vertrag-auf/

Das war einfach zu erwarten. Peters hat sich im Mai mit diesem Interview, in dem er deutliche Ansprüche auf den Sportchef-Posten anmeldete, einfach keinen Gefallen getan. Er wollte sich mit der Nachwuchschef Position nicht mehr zufrieden geben, hat dies aber nicht mit Hoffmann abgesprochen. Das hat in einer Zeit Unruhe gegeben, wo es am wenigsten nötig war. Als dann Ralf Becker geholt wurde, war schnell abzusehen, dass die beiden nicht zusammenarbeiten wollen/können. Daher wurde Peters in den Campus degradiert anstatt befördert. Er musste zudem sein Büro im gegenüberliegenden Stadion räumen. Dass der bis 2020 laufende Vertrag aufgelöst wird, schien nur eine Frage der Zeit.

Persönlich finde ich diesen Schritt schade, aber nur logisch. Peters mag ein gewiefter, innovativer Fachmann sein, doch dieses Interview hat viele, auch mich, in dem Eindruck bestätigt, dass er sich selbst sehr wichtig nimmt. Für den HSV geht´s nun darum, die gemachten Schritte nicht wieder zu zerstören. Im Nachwuchs ist der HSV wieder ordentlich aufgestellt. Die Zeiten in denen Talente wie Öztunali oder Tah so schnell wie möglich das weite suchen scheinen vorbei. Es gilt nun, einen neuen Nachwuchschef oder Direktor Sport oder was auch immer zu finden, der die Philosophie vertritt, aber trotzdem mit Ralf Becker und Bernd Hoffmann zusammen funktioniert. Traumkandidat für diese Position wäre natürlich Horst Hrubesch, aber die Betonung liegt auf Traum und Wäre.

Für Peters werden in vielen Vereinen sicherlich die Türen offen stehen. Ich persönlich hoffe aber, dass er beim DFB eine angemessene Position bekommt, wo er in der Talent- aber auch Trainerausbildung gewisse Strukturen entkrusten kann.

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Ich hatte gehofft, man kann sich zusammenraffen, aber es ging wohl nicht, schade.

Mit Bernd Hoffmann, Ralf Becker und auch mit Bernhard Peters hatten wir drei schwierige Charaktäre in unserer Führungsriege. Das ist nicht immer einfach, das führt oft zu Reibereien.

Im Frühjahr war die Position des Sportvorstands ja 6 Wochen lang vakant. Die Aufgaben wurden aufgeteilt und Peters hat auch einen Teil der Aufgaben übernommen. Dabei hatte er anscheinend Blut geleckt und sich dahingehend geäussert, daß er sich den Job als Sportvorstand gut für sich vorstellen könnte. Der Aufsichtsrat hat sich für Becker entschieden und Bernhard Peters wurde zwar nicht degradiert, aber er hat seinen alten Job mit Befugnissen und Aufgaben wiederbekommen. Mit 600tsd €/Jahr hat er mehr verdient, als die Vorstände. Da er keine Zweitligaklausel hatte, blieb sein Gehalt auch auf dem Level.
Peters und Becker sollen in ihrer Zeit bei Hoffenheim und Stuttgart auch schon aneinandergeraten sein. Sie fischten schließlich im gleichen Gewässer um talentierte Nachwuchsfußballer. Bis Hoffenheim kam, war Stuttgart der große Fisch in dem Becken und plötzlich kam mit der TSG ein größerer Fisch dazu.

Nach dem Abstieg musste überall der Gürtel enger geschnallt werden, das hat auch den Jugendbereich getroffen. Das hat Peters gar nicht geschmeckt, hatte er doch um mehr Geld für das Budget gebeten.

Eins kam zum anderen, so daß man sich letztlich entschlossen hat, sich zu trennen.

Es ist schade. Die Schuldfrage, die ja immer wieder gestellt wird, sehe ich von Aussen besehen auf beiden Seiten. Es hat halt nicht gepasst

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Ey, ich bräuchte das zu jedem Verein. Danke euch! Pures Gold, diesen Thread zu haben.

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wobei ich das Interesse Peters an dem Posten schon legitim fand. Er hat über Jahre gute Arbeit im Nachwuchs gemacht und zumindest nix katastrophales in den paar Wochen als (Teil)Sportdirektor gemacht. Verstehe also schon warum er ganz gerne den Posten gehabt hätte. Das Interview ist natürlich unglücklich, sowas sollte man besser intern kommunizieren, aber vllt war das dann auch nur noch Peters flucht nach vorne in der Hoffnung support für seine Idee bei den Anhängern zu finden, als man ihm intern schon verklickert hat, dass man sich da eigentlich etwas anderes vorstellt. Aber das sind nur Spekulationen meinerseits.

Ansonsten schließe ich mich @nacho an. Wird wohl einige Vereine/Verbände geben, die sein Engagement beim HSV beobachtet haben. Also arbeitslos wird er defintiv nicht lange sein^^

Um Peters mach ich mir auch keine Sorgen.

Er hat sich im Frühjahr aus dem Fenster gelehnt, was durchaus sein Recht war. Aber der Aufsichtsrat hat sich für Becker entschieden und man hat gemerkt, die Chemie passt nicht. Und dann muß man sich trennen, wenn es nicht geht. Wie gesagt, ist schade, aber es ist letztlich wohl besser so. Wenn sich die sportliche Führung nicht einig ist, dann kann das zu Problemen führen.

Wir haben in der HSV-Klönstuv über Titz und das Spiel des HSV gesprochen:

https://www.hsv-kloenstuv.de/2018/10/23/folge-017-die-titzsche-zwischenbilanz/

äääähm…

https://www.hsv.de/news/meldungen/allgemein/oktober-2018/hsv-trennt-sich-von-trainer-titz-hannes-wolf-uebernimmt/

Muss ich dazu jetzt einen Kurzpass machen?

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Ja, bitte!

Gute Wahl von Wolf, um als junger Trainer in einem ruhigen Arbeitsumfeld ganz ohne Druck Erfahrung sammeln zu können.

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Ich möchte gerne meinen Kumpel zitieren den ich gerade bei WhatsApp gefragt habe ob das eine Postillon Meldung sei:

Wir können ja mal wieder dir alten HSV-Methoden der vergangenen Jahre ausprobieren, hat ja immer so gut geklappt…

Ohjee…

Damit ist die einzige Integrationsfigur in diesem kompletten Klub weg. Wir sind und bleiben einfach ein Deppenverein.

Naja, die Sache ist: Diese Entscheidung ist ebenso wie Gisdol damals sehr gut erklär- und nachvollziehbar. Was mich allerdings überrascht, ist die Nachfolgeregelung (wie damals auch). Und es bleibt der Fakt bestehen, dass es Vereine gibt, bei denen du nichts entwickeln kannst, egal mit welch hehren Zielen du startest. Denn Durststrecken werden nicht ausgehalten. Gisdol bildete da eine seltsame Ausnahme (hätte früher gehen können), aber meinem Eindruck nach, hatte der Verein da gerade so viel mit sich zu tun, dass Siege zur richtigen Zeit und Hoffnung auf Besserung einiges hinausgezögert haben.

Sagt mal Jungs, reagiere ich überemotional, wenn ich nun das erste Mal wirklich gar keine Lust mehr verspüre, diesen Verein irgendwie zu unterstützen? Ich möchte wirklich kein Deserteur oder Erfolgsfan sein, aber irgendwann ist auch mal Feierabend. Ich habe als 25-jähriger, der seit 2009 Mitglied ist, einige Tiefpunkte erlebt. 1. Das Ende der Ära Beiersdorfer/Hoffmann 2009
2. Die Saison 2011 mit den peinlichen Manager-Possen rundum Sammer, Siegenthaler und Co und dem Ende von Hoffmann und Kraus.
3. Die Saison 2013/2014 mit dem Fast-Abstieg, drei Trainern und dem ganzen Drama rundum HSV Plus
4. Die alljährlichen Neuanfänge mit der Trainerentlassung spätestens im Oktober
5. Der Abstieg 2018.

Titz stand symbolisch für einen echten Neuanfang in Liga 2, zusammen mit Hoffmann und Becker. Becker wollte allem vernehmen nach Titz schon nach Kiel holen, wurde dann aber von Hoffmann abgeworben. Hoffmann wollte sich eigentlich aus dem sportlichen rausnehmen. Er äußert sich zwar nicht öffentlich, aber seine gewisse Antihaltung zu Titz (er steht nicht wirklich auf Jugendtrainer bzw. einen Hype auf Nachwuchsausbildung, er hält es in vielen Fällen für Geldverbrennung). Trotzdem hat er sich für ihn entschieden, wohl auch wegen des öffentlichen Drucks. Die Spiele in der Bundesliga unter Titz wurden ansehnlicher, es gab nochmal einen echten Schulterschluss, der nach dem 0:6 bei den Bayern wirklich nicht mehr zu erwarten war. Dann kam der emotionale Abstieg, die Bekenntnisse gestandener Spieler wie Holtby, Hunt, Jung oder Sakai sowie einem Ansturm auf Mitgliederplätze und Dauerkarten.

Titz hat von Anfang an betont, dass es ein langer Weg sei, diese neue Mannschaft aufzubauen. Intern wurde dennoch klar formuliert, dass es der Aufstieg sein muss. Aus meiner Sicht auch okay, Rang 2 muss einfach drin sein und er ist ja auch nur einen Punkt aktuell entfernt. Es kann nicht alles klappen und von dieser Mannschaft darf eigentlich nicht mehr als das erreichte erwartet werden. Uns fehlt die etatmäßige Innenverteidigung mit Jung und Papadopoulos mindestens bis Ende des Jahres. Im Mittelfeld hat es gedauert, bis die Stammspieler sich herauskristallisiert haben (Mangala, Narey) Hwang kam spät zur Mannschaft. Im Sturm fehlt die absolute A-Lösung. Arp ist noch sehr jung, Lasogga bringt trotz seiner Tore krasse Defizite mit. Er gewinnt nicht ein Kopfballduell bei langen Bällen und stellt somit keine wirkliche Alternative zu den anderen Spitzen da. Klar ist er ein guter Straufraumstürmer, aber ich glaube, einige Bälle die er verwertet hat, hätte auch ein anderer machen können.

Anscheinend ist die Frage Lasogga ja auch Hauptgrund für seine Entlassung gewesen, wie sich im Abendblatt und BILD angedeutet hat. Da kann ich wirklich nur noch mit dem Kopf schütteln, Besen fressen und was nicht alles. Dass die Tore fallen ist nicht eine Frage der Zeit, das möchte ich betonen. Bochum war auch wirklich wieder ein Rückschritt und vielleicht hätte Lasogga den Unterschied gemacht. Aber das nicht mal gemeinsam abgewartet, analysiert und weiterhin trainiert werden kann, ist aus meiner Sicht wieder typisch Hoffmann. Dieser permanente Druck von Oben wirkt auf alle Beteiligten kontraproduktiv. Er ist und bleibt (das steht jetzt für mich fest) ein knallharter Business-Mensch, der von einer langfristigen Entwicklung einer Mannschaft keine Ahnung hat. Er setzt sich ambitionierte Ziele und begleitet die mit einer Haltung, dass es nur den maximalen Erfolg geben darf. Vor 10 Jahren hat neben den Bayern niemand das Ziel ausgegeben Meister zu werden. Hoffmann wäre trotzdem mit Platz 2 so unzufrieden gewesen, dass Köpfe rollen müssen. Am Ende waren es dann Platz 3,7,4, 5, 7 und 8.

Titz ist mit einem derartigen Rucksack (haha) in diese Mission gestartet, dass er schon nach einem Tag wahnsinnige Rückenschmerzen hätte haben müssen. Trotzdem war ich wie viele Fans naiv genug, dass speziell ihm nun endlich die nötige Zeit gegeben wird. Nicht dass wir hier in Freiburg sind, aber ein Abstand von maximal 3-4 Punkten zu Platz 2 zur Winterpause wäre eine Bilanz gewesen, die doch für alle einigermaßen tragbar hätte sein müssen. Bis zum heutigen Tag sehe ich nur Köln und Union Berlin als ernsthaften Konkurrenten für den direkten Aufstieg. Pauli, Fürth und auch Bochum muss man natürlich ernst nehmen, aber in den direkten Duellen war die Qualität wirklich nicht überragend.

Wichtig ist, aber die Ruhe zu bewahren. Sicherlich haben auch Stuttgart und Hannover die Trainer entlassen und sind aufgestiegen. Aber gerade der öffentliche Druck, der bei uns immer noch was anderes ist, und durch jede Entlassung immer größer wird, erfordert genau das. Ich werde nicht mehr verstehen, wie sich alles bei diesem Verein ändert, aber trotzdem alles gleich bleibt. Ich glaube, dass es das einfach langsam gewesen ist. Alle Hoffnungen wurden wieder einmal zu nichte gemacht. Das Spiel gegen Magdeburg möchte ich mir nicht mehr angucken und ich kann mir nicht vorstellen, in nächster Zukunft nochmal ins Stadion zu gehen. Ich bin in erster Linie einfach nur noch traurig über diese Zustände.

puuuh, ich bin geschockt. Daß er angezählt war, wussten wir, daß die Lunte so kurz war, das hätte ich nie gedacht. Ich muß das erstmal verdauen.

Ich hatte echt gehofft, daß wir die Geduld behalten und mal ein Konzept bis zuende durchziehen und nicht immer wieder im vollen Galopp die Pferde wechseln. Meiner Ansicht nach gab es durchaus Möglichkeiten, das Spiel zu verbessern, damit man erfolgreicher sein kann. Vor der Saison hab ich gesagt: Wenn wir in der Hinrunde den Kontakt zur Spitze nicht abreissen assen, ist alles in Ordnung. In der Rückrunde würde dann die Eingespieltheit der Mannschaft im Titzsystem greifen und wir die Punkte holen. Von dieser Ansicht bin ich bis jetzt nicht abgewichen. Jetzt fangen wir mal wieder bei null an.

Hannes Wolff halte ich für eine gute Wahl. Oder was meinst du dazu, @GNetzer?

Aber letztlich bin ich nur Fan und kein Experte. Ich hoffe, man weiß im Vorstand, was man tut. Und ich erinnere mich dabei immer wieder an die Entlassung von Jörn Andersson bei Mainz. Auch das hat man im ersten Moment nicht verstanden, war aber goldrichtig. Die Hoffnung stirbt zuletzt

Sportlich ja. Er kann Mannschaften kompakt verteidigen lassen (1. Halbzeit fast aller Spiele des VfB in der ersten Liga unter ihm) und auch aggressiv anlaufen und stürmen (2. Halbzeit, oft nach Rückstand allerdings). Er hat Ideen, ist aber nicht dogmatisch.

Fragezeichen gibt es hinsichtlich der Erfahrung in Bezug auf Pressearbeit, den Umgang mit etablierten Spielern (da soll es Probleme gegeben haben) und die Fähigkeit, Spieler zu entwickeln. Dafür hat man ihn noch nicht oft und lang genug gesehen.

Also kann das definitiv gut gehen. Die Sache ist halt: Hätte es mit Titz auch können. Und ob die beiden sich so sehr unterscheiden, mal sehen.

Abzüge in der B-Note bekommt er von mir dafür, dass er offensichtlich mit dem HSV verhandelt hat, während Titz noch im Amt war. Macht man nicht, bzw. ich freue mich über jeden, der sich dieser bei einigen Klubs gängigen Praxis verwehrt.

Ach: und nur ein F in Wolf.

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ehe ich mir das gemerkt hab, ist er doch eh nicht mehr da. Von daher egal :wink:

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Hallo Max,

ich glaube die Leidensgenossen im Norden haben deine Frage vor Aufregung noch gar nicht gelesen. Also ich fände es klasse. Für den VfB Stuttgart gab es zu Zeiten in der 2. Liga auch eine “Spezialausgabe” ( 15.09.2016 | Episode #33 | Stuttgart nach dem Luhukay-Rücktritt).

Liebe Grüße
Fahne

Eine interessante Ansicht von Seb Wolff (der wirklich mit zwei „f“ geschrieben wird :smiley: )

JA! :grinning:

Ich würde noch warten bis Korkut kurz nach der Winterpause übernimmt :no_mouth: :wink:

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