Warum sollten sie zufrieden sein? Nicht nur steht man im Business-Vergleich (international) schlecht da, die Probleme bleiben doch: Ein Wettbewerb, der keiner ist, andauernde und anhaltende Entmachtung der Fans/Mitglieder, die Notwendigkeit Gewinn und Umsatz zu steigern und dadurch gegen die Interessen der Fans zu handeln, 50+1 ist im Fallen begriffen, etc. pp. Nichts davon verschwindet, wenn der Deal verschwindet.
Die Leute gibt es. Die haben dann aber angefangen Strukturen aufzubauen, die jenseits von Bundesliga und DFB liegen oder haben sich vom Fußball abgewendet. Das funktioniert auf Sicht halt auch nicht wirklich, aber was das ist ein anderes Thema.
Bei Paderborn ging nun ein Antrag auf der MV durch, dass der Verein bei einer Neuabstimmung mit nein stimmen soll. Bindend ist das wohl nicht, aber ob man sich so gegen die eigene Basis stellt? Wird spannend. Dann wäre nämlich die Kind-Stimme egal…
Es ist nicht so einfach, da es keine Wiederholung der Wahl geben kann. Die ist ja rechtlich bindend, es sei den 50% der Mitglieder stimmen dafür, dass sie es nicht mehr ist, also braucht es nicht mehr nur 13 Nein-Stimmen oder Enthaltungen sondern 18 klare Nein-Stimmen damit der neue Antrag rausgehen kann.
Aber eine Alternative wäre, dass man entscheidet, dass der ausgehandelte Vertrag nochmal von den Vereinen abgestimmt werden muss (hier sehe ich es für wahrscheinlicher dass da 50% der Mitglieder zustimmen) und es keine Card Blanche beim Präsidium gibt, jeden Deal anzunehmen. Das würde auch helfen, dass nicht CVC als letzter Bieter einfach sein Ding durchdrücken kann.
Jein.
Wenn man davon ausgeht - und das Argument fahren ja einige Vereine - dass die Wahl zumindest zweifelhaft, eher sogar falsch durchgeführt würde, dann wäre eine Wiederholung meines Kenntnisstandes nach möglich.
Aber da sind wir beim rein rechtlichen.
Angenommen, es sprechen sich noch mehr Vereine für eine Wiederholung aus, die DFL lehnt mit rechtlichen Begründungen ab und wir hätten noch eine Wahl, bei der 50% nötig sind. Kommen diese gerade so zustande (und ich kann mir vorstellen, dass noch mehr Vereine kippen…), dann eskaliert das richtig. Und das wissen auch die DFL und CVC.
Noch spannender: wann wäre Abstimmung Nr. 3? Das könnte ja auch nochmal die Zusammensetzung in der DFL verändern. Da könnte zum Beispiel Dynamo Dresden hochkommen…
Was ich nebenbei gesagt auch krass finde sind die Lücken, die es offenbar noch bei einigen Beteiligten oder auch „Experten“ gibt. Beispiel Babbel bei Hart aber Fair: der ging ja offenbar echt davon aus, die Profivereine hätten sich vorher bei ihren Mitgliedern Meinungen über das Thema eingeholt…
Zweifelhaft heißt nicht bewiesen nichtig, solange Kind nicht sagt, was er gewählt hat. Die DFL will jetzt auch nicht gegen ihre Satzungen handeln und sich regressfähig hinsichtlich paar Vereinen machen. Die DFL ist sicherlich in einer Zwickmühle.
Die ganze (sorry) Scheiße fing aber halt auch damit an, dass man erst ein Nein bekam, das Thema dann offiziell beerdigte und dann kurz darauf mit geänderten Anteilen nochmal abstimmte. Und das dann ohne Not (zumindest formell) geheim.
Im Raum steht ja immer noch, dass die DFL die 50+1-Regel hier aushebelte. Das wäre das nächste Riesen-Problem…
Ich kann auch nicht verstehen, was die sich in Frankfurt gedacht haben. Es musste klar sein, dass das hier bei Fans nicht gut ankommt. Und wie gut sich die Fanszenen organisieren können, ist auch klar. Also eigentlich.
Man kann das auch auf andere Probleme ausweiten: „Dass die DFL so schnell Dinge durchdrücken hat wollen, dass die Pasta aus der Tube ist und sie sie nicht mehr rückabwickeln kann.“ Siehe die Zulassung von RaBa oder die Ausweitung der 50+1 Ausnahmen ohne irgendwie das Endgame zu bedenken, und dann kommen sie darauf, dass sie ja Bestandsschutz gewähren müssen und wollen nun weitere Ausnahmen nicht mehr zulassen. Good joke.
Wie @GNetzer es ja wieder in der letzten Folge erwähnte: das Problem ist auch, dass die Vereine schlicht zu viel ausgeben und nun jede externe Quelle anzapfen wollen.
Was wird passieren? Auch mit supertollen Bildern aus Kabine und co werden die TV-Einnahmen nicht steigen, dazu muss man davon dann 8% abgeben. Also wird man dann andere Geldquellen brauchen. Sprich: Ticketpreise, mehr Anstoßzeiten für extra Rechtepakete und so weiter.
Löst halt das Problem nicht, dass bis auf wenige Team (wie nebenbei gesagt auch in Spanien, Frankreich oder Italien) die Liga ansich nicht so interessant ist, wie man gerne tut.
Eigentlich bleibt also nur eine Lösung: man muss besser mit seinen Finanzen arbeiten.
Ich freu mich gerade so doll, ich kann es kaum fassen. Hoffentlich, ja hoffentlich (man wird ja wohl noch naiv sein dürfen!) achten die Clubs zukünftig besser drauf, dass sie nicht in eine solch missliche Lage geraten und ihre Medienerlöse o.ä. auf Jahre hinaus bereits an irgendwelche Agenturen und Co. abgeben.
Es ist alles gar nicht so leicht und schon gar nicht einseitig, aber heute freue ich mich einfach erstmal.
Das ist ja der Hammer. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass man diesen Schritt gehen wird.
Ja, es war richtig, Tennisbälle, Flieger, Münzen und Autos aufs Spielfeld zu werfen. Hurray …und das während ich mir gerade „Hart aber fair“ mit Martin Kind und Mia Güthe anschaue…Ich fass es nicht. Es geschehen noch Zeichen und Wunder.
Wie sähe ein Beweis deiner Meinung nach aus? Bzw. ab wann siehst du den Zusammenhang als erwiesen?
Der Protest hat sicher mit der Entscheidung zu tun. Es gibt allerdings im Statement meines Erachtens auch eine Passage, die erahnen lässt, dass das Ganze auch rechtlich auf nicht sattelfesten Füßen gestanden wäre.
Das Präsidium ist auch in Würdigung aller rechtlichen Aspekte zu der Überzeugung gekommen, dass etwaige weitere Abstimmungen keine Lösung des Problems bringen würden. Ausgangspunkt ist dabei die Abstimmung am 11. Dezember 2023, die eine 2/3-Mehrheit für ein Abschlussmandat des Präsidiums ergeben hat. Dieses Votum wird innerhalb des Präsidiums und nach Einschätzung der Juristen als rechtswirksam angesehen. Gleichwohl darf nicht verkannt werden, dass es diesem Votum aufgrund der Vorgänge um Hannover 96 an breiter Akzeptanz fehlt. Darüber hinwegzugehen, darf vor dem Hintergrund des hohen Guts, das wir mit der 50+1-Regel in unseren Händen halten, nicht unser Ansatz sein. Das DFL-Präsidium steht einmütig zur 50+1-Regel. Jede erneute Abstimmung, mit dem Ziel diese Akzeptanz auf einem Beschlussweg herzustellen, würde aber weitere rechtliche Fragen zur Bewertung des im Dezember 2023 getroffenen, rechtswirksamen, von keinem Club seinerzeit in Frage gestellten oder angefochtenen Beschlusses aufwerfen, die das Risiko neuer rechtlicher Fragen oder sogar Auseinandersetzungen nach sich zöge. Dies zu vermeiden und zu einem geordneten Spielbetrieb zurückzukehren, muss das vorrangige Ziel der DFL sein.
Da @GNetzer gerne zu Recht die Busankunft als Beispiel einer glorreichen Chance für eine bessere Vermarktung heraushebt, habe ich diese Busankunft von Manchester City gefunden. https://11freunde.de/artikel/ein-hoch-auf-unsern-busfahrer/10385653
Das ist wirklich unglaublich traurig und ich würde den Fernseher an die Wand schmeißen, wenn ich meine Lieblingsspieler so einlaufen sehen würde. Es gibt sogar doppelte Barrieren um die Nähe zur Busankunft gestaffelt verkaufen zu könnnen.
…und das während ich mir gerade „Hart aber fair“ mit Martin Kind und Mia Güthe anschaue…Ich fass es nicht.
Es geschehen noch Zeichen und Wunder.